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Autor Thema: Archiv 2016-2018 | Techno Media Panorama
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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für's protokoll, die "höchste internationale auszeichnung für musiker" a.k.a. Grammy ging diesmal an:

Best Dance Recording: Tonite von LCD Soundsystem

nominiert waren außerdem:
- Bambro Koyo Ganda von Bonobo featuring Innov Gnawa
- Cola von CamelPhat & Elderbrook [die haben sich echt nach dem VST-plugin CamelPhat benannt?)
- Andromeda von den Gorillaz featuring D.R.A.M.
- Line of Sight von Odesza featuring Wynne & Mansionair

Best Dance/Electronic Album: 3-D the Catalogue von Kraftwerk

nominiert waren außerdem:
- Migration von Bonobo
- Mura Masa von Mura Masa
- A Moment Apart von Odesza
- What Now von Sylvan Esso

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Quinto

Usernummer # 1412

 - verfasst      Profil von Quinto     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
ein kurz vor und kurz nach der letzten, fatalen Love Parade von 2010 geführtes zweiteiliges (wie immer lesenswertes) interview mit Westbam....
http://www.low-spirit.de/westbam/pdfs/Westbam-Monumental.pdf

Um darauf noch mal einzugehen: es ist doch erstaunlich, dass sich selbst nahezu 8 Jahre später an dieser dort noch richtig beschriebenen Stimmung hierzulande in der Breite nichts geändert hat, während drumherum mittlerweile jedes Wochenende ein Festival das andere jagt.
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
bgoeni

Usernummer # 3203

 - verfasst      Profil von bgoeni     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Quinto:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
ein kurz vor und kurz nach der letzten, fatalen Love Parade von 2010 geführtes zweiteiliges (wie immer lesenswertes) interview mit Westbam....
http://www.low-spirit.de/westbam/pdfs/Westbam-Monumental.pdf

Um darauf noch mal einzugehen: es ist doch erstaunlich, dass sich selbst nahezu 8 Jahre später an dieser dort noch richtig beschriebenen Stimmung hierzulande in der Breite nichts geändert hat, während drumherum mittlerweile jedes Wochenende ein Festival das andere jagt.
Welche Stimmung meinst du ?
Aus: Amsterdam | Registriert: Jul 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Pitchfork geht nach und nach die jahre rückwärts durch und kürt 50 beste alben..

1998 war gerade dran - die elektronischen platzierungen:

5. Boards of Canada - Music has the Right to Children
7. Massive Attack - Mezzanine
8. Air - Moon Safari
29. Madonna - Ray of Light (produktion: William Orbit)
22. Autechre - LP5
34. Plastikman - Consumed
42. Mouse on Mars - Glam
44. Theo Parrish - First Floor
45. Gas - Königsforst

https://pitchfork.com/features/lists-and-guides/the-50-best-albums-of-1998

außerdem "10 (zu unrecht) übersehene elektronische alben" aus jenem jahr:

Concept - Concept 1:VR
Gescom - MiniDisc
Leila - Like Weather
Lithops - Uni Umit
Mannequin Lung - The Art of Travel
Michael Mayer - Neuhouse
Barbara Morgenstern - Vermona ET 6-1
1.8.7 - Quality Rolls
Bjørn Torske - Nedi Myra
Urban Tribe - The Collapse of Modern Culture

https://pitchfork.com/features/lists-and-guides/10-overlooked-electronic-albums-from-1998

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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John Tejada
...über seinen verstorbenen besten Freund Marcus Kaye, Techno als Lifestyle, sein neues Projekt Wajatta mit Superstar Reggie Watts und ziemlich gute Aussichten für Los Angeles.

"... Überall auf der Welt bedeutet Techno etwas anderes. Für mich ist geht es nach wie vor darum, unbekanntes Territorium zu erkunden. Techno ist noch immer ein Musikuniversum, das mittlerweile aber auch mit Oldschool-Ideen zusammen hängt. In meinem Kopf existieren natürlich die 80er und 90er, aber das mit dem Heutigen zusammenzubringen, das ist das, was Techno für mich darstellt..."

http://dasfilter.com/sounds/techno-ist-fuer-mich-kein-lifestyle-die-producer-legende-john-tejada-im-interview

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Vertrackte Fahrstuhlmusik

Brian Eno kritisierte, dass (Fahrstuhl-) Muzak nur dazu diene, Umgebungen und Orte zu »regulieren«, wobei deren akustische und atmosphärische Eigenheiten übertüncht würden. Dahinter stehe das Ziel, unwirtliche Orte, wie eben Fahrstühle und Kantinen in Bürogebäuden oder Einkaufszentren, ertragbar zu machen und so die Beanspruchung durch monotone Arbeit zu mindern.

Ambient war für Eno eine Antwort auf die verdummende Musik von Muzak. Während deren Hintergrundgedudel jede Art von Zweifel und Unsicherheit übertönen sollte, wollte Ambient sie gerade erhalten. Ambient sollte zwar beruhigen, dadurch aber Raum zum Denken schaffen.

In den vergangenen Jahren ist nun kaum ein Genre so sehr in Bewegung geraten wie Ambient...


https://jungle.world/artikel/2018/09/vertrackte-fahrstuhlmusik

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
soulstar

Usernummer # 5668

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naja... wer ambient als belangloses gedudel abtut hat ja wohl grundsätzlich etwas missverstanden. eines der bewegendsten und einfühlsamsten genres überhaupt. aber muzak fand ich auch schon immer toll... es soll ja auch leute geben die das mit easy listening verwechseln [Wink]

an sich würde ich aber sagen das man sich nicht zu viele gedanken ÜBER musik machen sollte... eher MIT musik [Wink]

Aus: marburg | Registriert: Apr 2002  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Die beste Droge auf YouTube heißt Pink Noise. Die Tonfrequenzen sind wie ein akustisches Scheuermittel für den Kopf.

www.zeit.de/kultur/2018-03/pink-noise-youtube-rosa-rauschen-konzentration-tinnitus

@ soulstar [yup]

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Club-Design - Paläste der Nacht
Das dunkle Glitzern von Nachtclubs zieht Kreative und Paradiesvögel an. Eine Ausstellung zeigt nun, wie sich Designer und Architekten in dieser Welt austoben - und warum heute weniger gefeiert wird als früher.

... Im New Yorker Cerebrum mussten Gäste ihre Kleidung ablegen, sich weiße Umhänge umlegen und waren Teil von 360-Grad-Projektionen. Räume wurden mit Laser theatralisch inszeniert, Locations wurden zweckentfremdet. Man denke etwa an den Tresor, einem der ersten Techno-Clubs in Berlin in den Neunzigerjahren, mit seinen Schließfächern und der Blitzkugel zum Anfassen. Techno war sicherlich ein Zenit der Clubkultur.

SPIEGEL ONLINE: Der Zenit des Feierns ist vorbei?

Eisenbrand: Die Clubkultur ist in einem schwierigen Zustand. In den großen Städten sind die Mieten so hoch, dass es schwierig ist, einen Club rentabel zu betreiben. Deshalb hat etwa Rem Koolhaas für das Ministry of Sound in London einen 24/7-Club mit beweglichen Wänden entworfen, der Tag und Nacht geöffnet hat, weil dort auch noch Fernsehstudios, Restaurants und Fitnesscenter untergebracht sind. Er wollte mit diesem Entwurf das Nachtleben wieder in Schwung bringen.

SPIEGEL ONLINE: Woran ist die Idee gescheitert?

Eisenbrand: Der Betreiber hat das Vorhaben aufgegeben. Die Generation Instagram geht nicht mehr so viel feiern, das Nachtleben ist nicht mehr wichtigster kreativer Motor. Durch die Digitalisierung haben Clubs auch die Vormachtstellung verloren, dort DJs mit ihrer Musik erstmalig erleben zu können. Mit Hilfe von Plattformen wie Boiler Room, die ganze Nächte aus Clubs streamen, kann man zuschauen, ohne selbst hinzugehen - dadurch verliert der Club etwas von seiner Exklusivität. Außerdem steht der Trend zur körperlichen Selbstoptimierung dem exzessiven Feiern entgegen. Dafür leben die Leute heute halt gesünder.


www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/clubkultur-architektur-und-design-fuers-nachtfieber-a-1196859-amp.html
(siehe auch fotogalerie)

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
dauerwellen

Usernummer # 4984

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Passt zum Thema Clubkultur.

Frau stirbt durch Drogen im Berghain.

https://www.vice.com/de/article/59jzg5/fragen-die-der-tod-der-berghain-raverin-aufwirft


Meine Meinung diesbezüglich, es geht doch überhaupt nicht um Techno.
Die Leute kommen um dort in einen nahezu rechtsfreien anonymen Raum die hemmungslose Abfahrt zu zelebrieren.
So in dieser Art und Weise wohl nur noch in Berlin möglich.

Aus: Ein | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Die Klubkultur schillert im Dunkel des Undergrounds und im Glamour der Stars.
Manchmal führt die Nacht in die Ernüchterung.
Das Vitra-Design-Museum bei Basel taucht in diese Zwischenwelt:


Night Fever. Design und Clubkultur 1960 – heute

"Es verhält sich mit dem Nachtleben ähnlich wie mit der Dunkelheit. Oder mit einem Rausch. Man verliert sich an eine neue Sphäre, an eine ozeanische Unendlichkeit. Plötzlich ist die Übersicht weg; die sicheren Instinkte verlassen einen ebenso wie der Verstand. Zunächst mag eine gewisse Angst den Schwund an Klarheit und Kontrolle begleiten. Der Welt der Zwecke und Ziele enthoben, empfindet man mit der Zeit aber auch immer mehr Freiheit und Vergnügen.

Bald will man gar nicht mehr hinaus aus diesem Taumel, nicht zurück aus nächtlicher Ekstase in den geregelten Alltag. Wenn man bleibt, gewöhnen sich Sinne und Verstand immer mehr an die funkelnde Schattenwelt. Und gleichzeitig rückt der Morgen näher. In der unausweichlichen Ernüchterung fügen sich die unscharfen Konturen schliesslich auch hier wieder zu einer Ordnung aus Geboten und Verboten.
..."


www.nzz.ch/feuilleton/das-herz-schlaegt-schneller-in-der-nacht-ld.1370596

www.design-museum.de/de/ausstellungen/detailseiten/night-fever-design-und-clubkultur-1960-heute.html

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

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joey beltram über sein legendäres 95er album 'places':
[hand] https://www.musicradar.com/news/classic-album-joey-beltram-on-places

When it comes to ‘album time’, a lot of producers like to take that precious opportunity to show you just how bloody creative and versatile they are. “Ooh, look at me, I’m an artist.” They meander through the genres, trying on each one like a big stupid festival jester’s hat.

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Die großen deutschen Elektromeister Mouse on Mars zeigen mit ihrem neuen Album, dass intelligenter Techno körperlich sein kann. Auch über die Gästeliste kann man staunen.

... Man kann sich aber ebenso schön um den Verstand frickeln – gerade wenn es keine Deadlines mehr gibt, die für Existenz- und Versagensangst sowie sonstige Treibstoffe menschlichen Handelns sorgen.

Leider ist es so: Wer sich einen Zahnarztstuhl ins Wohnzimmer stellt, hat nicht automatisch bessere Zähne. Und wer aus jeder Maschine der Welt jedes noch so abgefahrene Geräusch herausholen kann, macht nicht automatisch bessere Musik. Studioalben von Mouse on Mars erschienen zuletzt nur noch im Sechs-Jahres-Takt. Sie wurden freiförmiger, verbissener und mit viel Aufwand um elektroakustische Elemente erweitert. Das Putzige ihrer früheren Genre-Experimente zwischen Techno, Dub und Krautrock wich immer häufiger einer kaum verhohlenen Protzigkeit.

Mit der von vielen Gastmusikern geprägten Compilation 21 Again inszenierten Toma und St. Werner vor vier Jahren ihren unrunden Bandgeburtstag als absolute Leistungsschau. Man hätte das verdienstvolle, um die Jahrtausendwende wegweisende Projekt eigentlich anschließend beerdigen können. Stattdessen verfeinert Dimensional People jetzt den kollaborativen Ansatz von 21 Again und erweist sich damit als wahres Jubiläumsalbum von Mouse on Mars. Das Duo findet zu jener Leichtigkeit zurück, die seine ersten Platten geprägt hatte – und schwingt sich nebenbei zu einer Neuauslegung der Geschichte von experimenteller Musik aus Köln und Düsseldorf auf.
...


www.zeit.de/kultur/musik/2018-04/mouse-on-mars-dimensional-people-album/komplettansicht

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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„Benutze dein Gehirn, dein Equipment wird folgen“
Die Warp-Legende Clark im Interview

... Wie war es, als neuer Aphex Twin gehandelt zu werden?

Eine gute Herausforderung. Es war nie ausgesprochenes Ziel, diese Fußstapfen auszufüllen. Aber es gibt schlimmere Referenzen. Ziemlich schwer zu behaupten, dass „Selected Ambient Works“ nicht der Start von etwas ziemlich Fantastischem war. Für mich ist das ähnlich bedeutsam wie die Pixies.

http://dasfilter.com/sounds/benutze-dein-gehirn-deinequipment-wird-folgen-die-warp-legende-clark-im-interview

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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Das Londoner Label Erased Tapes ist weltweit eine Institution. Vor gerade mal zehn Jahren gründete Robert Raths die Plattenfirma, um die unterschiedlichsten Stile zwischen Minimal Music, Piano und Techno miteinander zu verschmelzen

"...Was mich oft am deutschen Umgang mit Musik nervt: Viele vergessen, wo wir eigentlich herkommen. Wenn ich an die fabelhaften Konzertsäle denke, an die klassische Musik, an Can und Kraftwerk oder jemanden wie Karlheinz Stockhausen, über den wahrscheinlich die wenigsten etwas gelernt haben.
...
Ich wohnte jahrelang in Zone 6, was eigentlich gar nicht mehr London ist. Es war nicht mehr als ein Kellerloch in einer WG. Mit den anderen drei Mitbewohnern hatte ich nichts gemeinsam und ernährt habe ich mich von Tiefkühlpizzen. Dort habe ich das Label geleitet (lacht). Das innere Feuer für die Sache war so stark, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie ich hause, bis mich Außenstehende mal darauf aufmerksam gemacht haben. Manche Situationen können dann fast peinlich werden, wenn beispielsweise der Manager eines Künstlers bei dir vorbeikommt und fragt, ob soweit alles läuft. Dann saß ich da mit langen Haaren, nur halb so alt wie andere Labelmanager und die Leute hielten mich für einen Hippie, der nicht weiß, wie man Geschäfte macht. Da spielten Stigmata eine Rolle. Es braucht seine Zeit, bis man so etwas nicht an sich ran lässt und auch nicht klein bei gibt.
...
Vor anderthalb Jahren hat sich Rick Rubin wie aus dem nichts bei mir gemeldet. Ich kenne natürlich viele seiner Produktionen und dachte erst, das sei ein Spaßanruf gewesen.
...
Mein Hauptjob ist oft, unsere Freiheit zu schützen, damit das, was wir uns zusammen mit dem Publikum aufgebaut haben, nicht durch die Kommerzialisierung kaputtgemacht wird. Es passiert so schnell, dass du dich unterwirfst – und eine kleine Entscheidung kann riesige Folgen haben.
..."


http://dasfilter.com/sounds/groesser-als-nils-frahm-das-erfolgslabel-erased-tapes-im-portraet

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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

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Remute at NEWSTORY 2018, part of the LA Times Festival Of Books 2018
Video:
[hand] https://www.youtube.com/watch?v=BlusbOK6oPY

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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gewohnt neckische DJ Koze-interviews zu seinem neuen album

SPIEGEL ONLINE: Also kein Humor?

DJ Koze: Nein, ich bin an Irritation und Psychedelik interessiert. An Verwirrung und Überraschung. Das ist etwas anderes. Ich versuche Musik zu machen, die jederzeit die Möglichkeit der unerwarteten Wendung in sich trägt. Das muss nicht zwingend passieren. Es würde sogar zu einer Formel verkommen, wenn es zu häufig passiert. Aber es muss immer die theoretische Möglichkeit mitschwingen! Das ist spannende Musik für mich. Schon die Beatles haben die verrücktesten Arrangements vorgelegt, und die Menschen haben die Arme in die Luft geschmissen und "Endlich" geschrien. In der zeitgenössischen, für den Mainstream durchformatierten Musik ist das alles gänzlich verschollen.

... Ich finde das Album ja eigentlich sehr energetisch, teilweise sogar anstrengend. Aber vielleicht ist das auch nur meine eigene Wahrnehmung, und ich habe längst den Kontakt zur Realität da draußen verloren. Eigentlich ist mir mittlerweile auch alles egal, ein sehr luzides Gefühl. Ich habe übrigens keinen einzigen Refrain auf meinem Album. Meine poppigste Platte - aber die Hauptzutat vergessen.


www.spiegel.de/kultur/musik/dj-koze-im-interview-vielleicht-habe-ich-angst-vor-hits-a-1205802-amp.html


"Von Genres und Competition habe ich mich ­immer ferngehalten. Ich muss jetzt nicht die 18jährigen abholen, mit ­Autotune und freshen Tropical-House-Tunes. Ganz viele Aspekte des Jobs machen mir sowieso nicht so viel Spaß, und dann versuche ich natürlich, mir alles so hinzubauen, dass es sich richtig anfühlt und ich in keine Rolle verfalle. Außer, ich stricke mir diese Rolle selber. Es ist für mich ein Wunder, dass ich das alles trotzdem noch machen darf. Nächste Woche spiele ich mit Loco Dice in Rimini, da kommen vielleicht sieben bis neun Fans wegen mir hin. Ich tauche in andere Milieus ein, ohne deren Musik machen zu müssen. Das Musikmachen ist immer eine Mischung aus »Was höre ich gerne« und »Was kann ich«. Ich würde gerne noch ganz andere Musik ­machen, kann ich aber (noch) nicht."

https://jungle.world/artikel/2018/19/ich-will-mir-meine-unberechenbarkeit-bewahren


"Dieses Album ist dieser manische Prediger, der seinen Text mit einer leichten Aggression vorm Hamburger Hauptbahnhof runterrappt. Es ist immer kurz vor einer Schlägerei, gleichzeitig geht es ihm aber wohl auch ganz gut dabei, und er ist irgendwie erhaben. Es hat schon eine gewisse Spiritualität, wenn du sehr von einer Sache überzeugt bist. Okay, was der Prediger erzählt, ergibt beim ersten Hinhören nicht so viel Sinn, aber vielleicht kommt das ja, wenn man sich näher damit beschäftigt."

www.umagazine.de/interview-dj-koze-album-knock-knock-wenn-die-innere-stimme-sagt-besser-wirds-nicht

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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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David Bowie und Brian Eno waren Fans, in Deutschland lief er immer unter dem Radar: Elektronik-Pionier Klaus Schulze veröffentlicht mit 70 Jahren Gesundheit überraschend ein neues Album.
[hand] www.spiegel.de/kultur/musik/klaus-schulze-der-elektro-pionier-ueber-sein-album-silhouettes-a-1209048-amp.html

... Bei allem Respekt für die Düsseldorfer Elektroniker von Kraftwerk, waren auch die Berliner Edgar Froese von Tangerine Dream und Klaus Schulze ähnlich wichtig für die Entwicklung der elektronischen Musik. David Bowie und Brian Eno sangen Loblieder auf Schulze. Hollywood-Regisseure wie Michael Mann und eben Sofia Coppola nutzen seine Musik für ihre Filme, Hip-Hop-Größen wie J Dilla sampleten ihn. Und nicht zuletzt der hochgelobte Soundtrack der aktuell populären Science-Fiction-Serie "Stranger Things" klingt letztlich wie eine Kopie der Musik, die Schulze vor einem halben Jahrhundert programmiert hat.

...
SPIEGEL ONLINE: Ihre Stücke sind oft über 20 Minuten lang. Warum eigentlich?

Schulze: Wie in der klassischen Musik muss auch ich ein Stück langsam aufbauen, den Hauptteil wirken lassen - und ihm dann auch die Zeit geben, wieder auszuklingen. Das hat viel mit den Emotionen zu tun, die sich bei meinem Spiel entwickeln und bewusst gemacht werden wollen. Schlager-Pop-Hits könnte ich niemals spielen, selbst wenn ich wollte.

SPIEGEL ONLINE: Wie haben sich die Möglichkeiten der Technik in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Schulze: Immens! Die Synthesizer haben eine Revolution entfesselt, später dann auch die Sampler, in die man jeden Klang einladen und dann spielen konnte. Durch die großen Fortschritte bei der Software ist das Musikmachen für mich einfacher und weniger zeitaufwändig geworden. Es wird aber auch immer komplexer, weshalb ich nicht jeden Trend mitmache, der letztlich nichts Neues bringt.

SPIEGEL ONLINE: Was würden Sie als das größte Missverständnis in der elektronischen Musik bezeichnen?

Schulze: Dass elektronische Musik "kalt" klingt! Elektronische Musik kann im Grunde jegliche Emotion abbilden, wenn man weiß, wie. Der Vergleich mit Musik, die mit "regulären" Instrumenten gemacht wurde, ist überschätzt. Eine Geige ist auch nicht am Baum gewachsen, sondern wurde künstlich hergestellt. Eine Geige klingt allerdings immer nur wie eine Geige. Ein Synthesizer kann dagegen unbegrenzte Klänge erzeugen.
...


und das ist das erste stück des albums [hand] www.youtube.com/watch?v=4lb3dA8q9ic

ich hatte 1999 bei einem konzert von Klaus Schule & Pete Namlook in Hamburg die cover-fotos für dieses damalige live-album von ihnen gemacht, "The Dark Side of the Moog VIII".
es sollte der erste und letzte live-auftritt von Schulze & Namlook gewesen sein, da Namlook 2012 früh verstarb und es sonst nur - zwischen 1994 und 2008 insgesamt 11 - studio-alben der beiden gab.

hier sprach Klaus Schulze vor zwei jahren mit Ecki Stieg über das projekt und den auftritt
(interview garniert mit musik des Dark Side of the Moog-projekts):
https://soundcloud.com/m-i-g-music-germany/grenzwellen-20th-jan-2016-klaus-schulze-pete-namlook-dark-side-of-the-moog-special

anders als Ecki da sagt, wurde das album schon damals, 1999, veröffentlicht.

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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Sucht man auf dem internationalen DJ-Parkett nach Gesichtern aus Frankreich, erblickt man vor allem alte Helden: DJ Deep, Laurent Garnier und Terrence Fixmer zum Beispiel. Vertreter der jüngeren Generation sind rar, derzeit dominiert vor allem ein Name: François X.

"Wir tendieren mehr und mehr in diese Richtung, die das Gegenteil von Subkultur bedeutet, dabei haben wir doch eigentlich immer den Underground für uns proklamiert. Aber Rockmusik, HipHop, all das war einst Sub- oder Kontrakultur und wurde schließlich zur Musik der Massen. Techno kämpft jetzt gerade damit.
...
Jedes Wochenende wird unfassbar viel Geld verdient, weil Menschen aus der ganzen Welt in bestimmte Clubs strömen. Da können die Berliner sich noch so oft über die vielen Touristen beschweren. Und nicht nur mit Techhouse wird viel Geld verdient, auch mit Techno. Zu glauben, dass man Underground sei, für Subkultur stehe, und dann diese exorbitanten Stundenlöhne zu kassieren, ist doch Heuchelei. Underground heißt für mich, im Iran zu spielen und wenn du erwischt wirst, gehst du in den Knast. Für mich geht es darum, authentisch zu bleiben, ehrlich zu mir selbst zu sein, meine Musik bis ans Limit zu bringen.

Natürlich ist der Gedanke, Teil einer Subkultur zu sein, gerade für junge Leute anziehend. Für viele bedeutet der Technoclub immer noch das erste Ausbrechen aus den Regeln der Gesellschaft, den Guidelines der Eltern – Rebellion und gleichzeitig Equality. Aber auch damit muss man vorsichtig sein. Denn diese Welt steht aufgrund der Eintrittspreise nur den privilegierten Rich-Kids offen.
..."


http://dasfilter.de/sounds/boiler-room-ist-wie-kim-kardashian-auf-instagram-ein-gespraech-mit-franois-x-ueber-techno-in-frankreich-und-das-globale-business

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Hyp Nom
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Techno muss nicht bloß reiner Hedonismus sein. Matthew Herbert erklärt in seinem poetischen Buch "The Music", wie gesellschaftskritischer Pop klingen könnte.

...Längst gilt der Brite als eigenwilliger Konzeptionist, der Pierre Schaeffers Idee der Konkreten Musik aus den Fünfzigerjahren auf den Pop der Gegenwart übertragen hat.

Matthew Herbert meint das verdammt ernst. Er übt drastische Kritik an einer globalisierten Überflussgesellschaft, weist auf politische und ökologische Missstände hin, kommentiert moderne Lebensentwürfe. Aus dem Gegacker von Legehennen schuf er 2005 den Tanztrack The Truncated Life of a Modern Industrialised Chicken. Für One Pig (2009) ließ er aus einem geschlachteten Schwein Trommeln, Drumsticks und eine Schweineblutorgel bauen und bespielen. Und in The End of Silence (2015) bestreitet er mit einer zehnsekündigen Tonaufnahme eines libyschen Bombenangriffs in tausendfach bearbeiteter Form ein ganzes Album.
...
Auf 224 Buchseiten baut Herbert so immer wieder monströse, globale Klangwelten auf, um sie dann beispielsweise mit dem Tun einzelner Menschen zu konfrontieren. Seine aktivistische Botschaft schimmert stets durch: Wir alle sind verantwortlich für das, was auf der Erde geschieht. In insgesamt zwölf Kapiteln mit klassischen Satzbezeichungen wie Allegro oder Andante, die in diesem Kontext nahezu ironisch wirken, imaginiert sich Herbert so die aus seiner Sicht beste aller möglichen Musikwelten – nämlich eine, in der alle Ambivalenzen zwischen Luxus und Armut, zwischen Privilegien und Ausbeutung, mitschwingen.


www.zeit.de/kultur/musik/2018-06/matthew-herbert-musik-buch-the-music

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Abfahrer

Usernummer # 4935

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Der Plattenladen ist ein Scherbenhaufen. Zerfällt jetzt die Pop-Kultur?

Die Krise der Musikindustrie hat den Charakter der Pop-Kultur verändert. Einstige Szenen und Subkulturen verlieren sich in privater Vereinzelung. Wie das Musiker, Plattenhändler und Fans erleben, behandelt auch die jüngere Belletristik.

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Hyp Nom
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VIVA wird nach 25 jahren eingestellt.. unglaublich, dass sie nach den '90ern überhaupt noch so lange durchgehalten haben.

www.viva.tv/news/117966-bye-bye-viva-wir-verabschieden-uns-nach-25-jahren-vom-coolsten-musiksender

kommentar:
www.zeit.de/kultur/musik/2018-06/viva-musiksender-ende-nachruf

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Hyp Nom
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Der analoge Bums der Orchesterpauke

Mit Notenlesen hat er es nicht so. Henrik Schwarz, seit fast zwanzig Jahren in Berlin lebender Schwabe, arbeitet auf seinem neuen Album, „Scripted Orkestra“, trotzdem weiter an der Vermählung von klassischem Orchester und Clubsound
...


text [hand] www.taz.de/!5506731
ton [hand] https://henrikschwarzandmetropoleorkest.bandcamp.com/album/scripted-orkestra-conducted-by-jules-buckley

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Hyp Nom
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Wer mit Briten über deutsche Musik spricht, muss sich regelmässig zu diesen zwei Bands der siebziger Jahre äussern: Can aus Köln. Und Kraftwerk aus Düsseldorf.
...
Das musikalische Vermächtnis von Kraftwerk ist gut dokumentiert. Mittlerweile wirkt es aber fast etwas banal: Die Band, die in Museen auftritt und ständig ihren alten Katalog wiederholt, entwickelt die Kraft guter Werbung und überklarer Botschaften ... bei allem Respekt für die konzeptionelle Bedeutung von Kraftwerk für die Entwicklung der Pop-Musik: Der Kraftwerk-Sound wirkt unterdessen ältlich.
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Dass Can dem Zahn der Zeit seither musikalisch standhält, unterstreicht eine hervorragende, vorerst im englischen Original erschienene Can-Biografie von Rob Young...
Im Gegensatz zu Kraftwerk nämlich entwickelte Can keinen markenhaften Klang. Die Konstellation der Musiker war untypisch. Im Kontext von Pop-Musik entsprach sie gewissermassen der grösstmöglichen Unwahrscheinlichkeit.
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Es erstaunt heute, wie die verrückte Musik von Can zeitweise mitten im Mainstream hausen konnte. Der Westdeutsche Rundfunk filmte sehr früh schon ein Konzert. Und als der Japaner Damo Suzuki wegen mangelnder Papiere ausgewiesen werden sollte, setzte sich WDR-Chef Werner Höfer ans Telefon und regelte die Angelegenheit auf dem kurzen Dienstweg direkt mit Aussenminister Walter Scheel.


www.nzz.ch/feuilleton/can-oder-kraftwerk-wer-hat-den-krautrock-nachhaltiger-gepraegt-ld.1397823

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Hyp Nom
Morgen Wurde
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Fritz Kalkbrenner: "Techno ist kein Karneval"

STANDARD: Die meisten EDM-Chartstürmer bauen auf euphorisierende, vergnügte Melodien, alles schreit nach Spaß. Bei den Kalkbrenners gab es immer Melancholie. Schützt Sie das vor dem Ausbrennen, weil Sie in der Musik auch Ihre traurigen Seiten ausleben?

Kalkbrenner: Die Melancholie entspringt eher aus Kenntnis um die Natur dieser Musik, die ja im Ursprung überhaupt nichts Lustiges hatte, sondern Wut beinhaltete. House und Techno, die aus Chicago und Detroit kamen, waren finster und ernst. Techno ist kein Karneval. Man kann das natürlich machen, aber es entspricht nicht seiner Geschichte. Bei den alten House-Sachen hat der Spaß etwas Doppeldeutiges, es ist immer ein tränendes Auge dabei.
...

STANDARD: Heute ist viel die Rede vom kommerziellen Ausverkauf des Berliner Ostens. Ist das übertrieben?

Kalkbrenner: Ich glaube, dass das schon durchdekliniert ist. Die Clubbetreiber kennen die Problematik, das sind heute mittelständische Unternehmen. Viel altruistischer Spirit ist da nicht mehr übrig. Durch die Marktorientierung sind aber auch viele große Dinge erst möglich geworden. Wenn man den romantischen Spirit von 1990 so weitergetragen hätte, wäre er nicht überlebensfähig gewesen.
...


https://derstandard.at/2000082313736/Star-DJ-Fritz-Kalkbrenner-Techno-ist-kein-Karneval

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Hyp Nom
Morgen Wurde
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Techno als Protestmusik - Beats für eine bessere Welt

In London, Berlin, Hamburg und Tiflis demonstrierten in den letzten Wochen Tausende mit Techno und guter Laune gegen Rassismus und restriktive Politik. Sie bringen damit ein Konzept zurück, was es früher schon gab: die Protestparty.

Clubbing steht heute meist für Eskapismus und Hedonismus. Historisch betrachtet ist das aber eine beschränkte Wahrnehmung, in der übersehen wird, wer ursprünglich die Clubkultur initiiert hat. Während die Gesichter und DJ-Stars der heutigen Clubwelt überwiegend weiß und heterosexuell sind, waren die Pioniere der subkulturellen Discobewegung der 1970er Jahre in den USA marginalisierte Communities: People of Color, Latinos, Queers.
..."


www.taz.de/!5516165

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wizard of wor

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Astro Alex live bei Kraftwerk Konzert

http://www.spiegel.de/panorama/leute/stuttgart-alexander-gerst-schaltet-sich-aus-dem-all-zu-kraftwerk-konzert-und-spielt-mit-a-1219550.html

[top]

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Hyp Nom
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Cryptoraves

Früher bekam man Mails und SMS, um den Ort einer halblegalen Party zu erfahren. Heute muss man dafür Bitcoins generieren. Um die Identität der Cryptoraver*innen auch vor Ort zu schützen, kriegen sie fiktive Charaktere zugelost

Ein Veranstalter verkündet online, dass an einem bestimmten Tag in einer bestimmten Stadt ein Rave stattfindet. Wer dabei sein will, schickt eine E-Mail und bekommt einen Link zu einer spacigen Mining-Seite (zumindest in Berlin), über die man die Cryptowährung Monero (Esperanto für „Münze“) schürfen kann. Schürfen bedeutet in diesem Fall, auf „Start Mining“ zu klicken und das Browser­fenster nicht zu schließen. Nach einer Stunde minen bekommt der User ein Ticket, nach sechs Stunden Infos zur Party­location und nach elf Stunden einen Plus-one-Gästelistenplatz.

Die geschürften Moneros wandern derweilen auf das Konto der Veranstalter, im besten Fall finanzieren sie den Rave.
...


www.taz.de/!5519604

https://de.wikipedia.org/wiki/Monero

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Hyp Nom
Morgen Wurde
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40 Jahre Ambient-Musik

Vor 40 Jahren erschien mit Brian Enos "Music for Airports" das erste Ambient-Album. Seitdem hat sich das Genre ausgebreitet und differenziert. Warum Ambient mehr ist als Hintergrundmusik, erklärt Olaf Karnik.


www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-scala-hintergrund/audio--jahre-ambient-musik-100.html

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SpeedyJ
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jürgen laarmann geht mit einer podcast-serie an den start:
[hand] https://1000tagetechno.de/

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SpeedyJ
the technarchist
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[hand] The World's Highest-Paid DJs Of 2018
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Hyp Nom
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Techno ist politisch

Raver seien reine Hedonisten, hiess es lange. Gerade in Zeiten aber, in denen die Klubkultur boomt und sich weltweit ausdehnt, ist die Techno-Szene vermehrt mit gesellschaftlichen Verwerfungen konfrontiert.

...Heute mag man sich fragen: Wann war die Klubkultur eigentlich je unpolitisch? Dass Techno 1990 in Berlin den Soundtrack zur deutschen Wiedervereinigung lieferte, ist bestens dokumentiert. Das Gleiche gilt für die britischen Raver, die gegen die ideologische Enge der Thatcher-Ära aufbegehrten. Weniger bekannt ist hingegen, wie die Klubmusik in Südafrika zum Massenphänomen wurde. Als 1994 das Ende der Apartheid kam, wurde Kwaito, eine südafrikanische Version von House, zum Sound der neu errungenen Freiheit. Auf «freedom parties», wo stets Kwaito lief, durfte sich die schwarze Bevölkerung feiern – nach Jahrzehnten eingeschränkter Bewegungsfreiheit in den Townships.

Techno und House, dieses musikalische Esperanto repetitiver Beats, kennen unterdessen kaum mehr Grenzen. Im letzten Jahrzehnt ist die Klubkultur global explodiert. Dank Digitalisierung hat sie sich in fast allen Winkeln der Welt ausbreiten können. Auf dem afrikanischen Kontinent zum Beispiel haben günstige Handys, ein immer erschwinglicherer Internetzugang und die sozialen Netzwerke den Zugang zu Musik demokratisiert. Zahllose afrikanische Produzentinnen und Produzenten feilen unterdessen an neuen Klub-Sounds.

Gerade weil die Klubkultur ein globaler Multiplikator urbaner und freiheitlicher Werte geworden ist, stösst sie nun oft auf Widerstand. ...


www.nzz.ch/feuilleton/techno-ist-politisch-ld.1404936

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SpeedyJ
the technarchist
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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ:
jürgen laarmann geht mit einer podcast-serie an den start:
[hand] https://1000tagetechno.de/

die ersten beiden episoden sind jetzt online. u.a. mit dr. motte über (na was wohl?) die love parade. und hardy hard über bitcoins und verlängertes leben.
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Hyp Nom
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Henrik Schwarz - Was bringt einen Techno-DJ zum Großorchester?

"Ich bin als Musiker Autodidakt, aber ich wollte immer wissen, was ich da tue. Ich habe mich in die Theorie reingearbeitet, viel, auch nach Gehör, selbst erschlossen. Das war auch cool, aber irgendwann schien mir, dass ich mit diesem Autodidaktentum nicht mehr weiterkam − ich konnte nicht mehr komplexer werden, manches nicht mehr machen, weil mir das Wissen fehlte. Das hat mich extrem gestört.
...
Techno hieß für mich vor allem Freiheit, auch menschlich. Es war egal, wo du herkommst, wer du bist, was du machst: Komm rein. Musikalisch gab es das Gefühl, alles machen zu können, total spielerisch und regelfrei mit dieser Technologie umzugehen. Kickdrum dazu, fertig. Es war unglaublich befreiend. Aber die Kickdrum gibt eben auch den Schutz, die Stütze, und irgendwann findest du eben den Mut, sie wegzulassen.
...
Einen meiner ersten Orchesterauftritte hatte ich 2011 mit dem Deutschen Orchester im Kammermusiksaal. Auf dem Programm stand erst Bach, dann Telemann − und dann was von mir. Ich saß auf meiner Bank und dachte: „Um Gottes Willen, das wird der absolute Horror, die Leute rennen schreiend raus.“ Aber dann konnte ich spüren, wie auch für das Stammpublikum was passierte. Da wurde mir klar, dass diese Leute auch nur totale Musik-Nerds wie wir alle sind: Sie wünschen sich Musik, die sie noch nicht gehört haben, die sie aber trotzdem erreicht.
...
Tolle Musik, glaube ich, macht mich zu einem besseren Menschen, deshalb freue ich mich, wenn ich sie finde. Oder sie mich findet. Ich weiß vielleicht nicht genau, was mit mir passiert, aber es passiert etwas Gutes.
...
"

www.berliner-zeitung.de/kultur/musik/elektroproduzent-henrik-schwarz--es-herrscht-eine-hochkulturelle-abschottung--31110482

Henrik Schwarz & Metropole Orkest - Boiler Room ADE Live Set
www.youtube.com/watch?v=q_rO6rJveG0

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Hyp Nom
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Der Wegbereiter des elektronischen Pop wird 70. Hier spricht Jean-Michel Jarre über einsame Studiotage und Megakonzerte vor Millionenpublikum, Musik mit Edward Snowden und Space-Kontakte.
[hand] www.spiegel.de/einestages/jean-michael-jarre-wird-70-der-elektronik-pionier-und-die-aliens-a-1223461.html

Sein erstes Live-Konzert am 14. Juli 1979 - dem französischen Nationalfeiertag - sehen mehr als eine Million Menschen auf der Pariser Place de la Concorde - das bringt ihm einen ersten Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Weitere sollen folgen.
...
Jarre hat sich von Science Fiction-Filmen inspirieren lassen. Sein Interesse galt den Visionen des 21. Jahrhunderts - wie sie ihm in Filmen wie Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" begegnet sind. Seine Absicht mit "Oxgène" war, "einen Soundtrack für die Zukunft zu schreiben". Das ist ihm nicht nur gelungen - er hat damit als junger Musiker Maßstäbe gesetzt, die er selbst später nur schwer toppen kann.
...

[hand] www.dw.com/de/soundmagier-des-elektropop-jean-michel-jarre-wird-70/a-36601326

Zu seinem Konzert am französischen Nationalfeiertag 1990 kamen mehr als zwei Millionen Zuschauer und in Moskau 1997 noch mal fast doppelt so viele. Der Mann gibt sich nicht mit Kleinkram ab. Jean-Michel Jarres Musik ist futuristisch, er selbst superlativistisch. Kommerz ist ihm zuwider. Von seinem Album "Music for Supermarkets" ließ er genau ein Exemplar pressen [und versteigern für einen Verein, der sich für junge Künstler einsetzt] und die Masterbänder anschließend vernichten.
...
Jean-Michel steht im Schatten seines Vaters: Komponist Maurice Jarre hat die unsterbliche Filmmusik zum Welterfolg "Dr. Schiwago" geschrieben. Jedoch ist nur wenigen bekannt, dass der junge Elektroniker seinem in Amerika lebenden Vater nur zwei Dutzend Mal begegnet ist.

[hand] www.mdr.de/kultur/jean-michel-jarre-siebzig-100.html

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chris
User
Usernummer # 6

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[hand] https://www.sz-mag.com/news/2018/10/techno-as-told-by-jeff-p-elstone-ii/
"Photographer Jeff P. Elstone II has set out on a new project that seeks to capture the many facets of touring life, ranging from traveling, to performing, to meetings, to sleeping, with some of techno’s most renown artists today. We offer you the first glimpse into his project here: featuring Richie Hawtin, Nina Kraviz, Dubfire, Chris Liebing, and Tale of Us, with portraits, live, and somewhere in between."

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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

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robin hirte kannte ich bisher nur als techno-künstler. in diesem interview erzählt er über sein zweites, offenbar lukratives standbein als "unterhaltungs-dj" auf aida-kreuzfahrtschiffen, dabei werden auch themen wie bootleg-remixes und selbstvermarktung angerissen. geht 80 minuten, aber lohnt sich:
[hand] https://www.facebook.com/mixedbymarcmozartgerman/videos/179749262944098/

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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das hier ist der kaputte thread, in dem posts durcheinander sind, und in dem ich nicht mehr den threadtitel editieren kann..

der neue [hand] https://forum.technoforum.de/ubb/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=12;t=004329

chris, wäre gut, wenn du diesen hier schließt..

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