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Thema: GEMA fordert 1000 Prozent mehr Geld von Musikveranstaltern
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Da ich den Thread hier auch schon ne ganze Weile verfolge, stellt sich mir noch eine Frage:
Gilt denn ab 2013 der neue Tarif "pauschal", so wie bisher der alte, oder ist es möglich pro Abend eine Playliste abzugeben, und dann wird pro Lied abgerechnet?
Ich meine, das mag zwar die aufwendigste Variante sein, aber auch die einzig korrekte... und damit auch die gerechteste?!
Es würde ja auch niemand zu Hause seine Heizkosten pauschal anhand der Raumgröße und Bewohner im Haushalt berechnen lassen???
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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@Cymorris: gerecht für die künstler, deren musik gespielt wird, ja. für die clubbesitzer würde das jedoch bedeuten, dass sie wohl nen noch größeren betrag berechnet bekämen - da auf gema-seite dann ja auch ein zusätzlicher verwaltungsaufwand entstünde, wenn sämtliche clubs ihre playlists einreichen, die von der gema erst abgetippt werden müssen. hinzu kommt natürlich der aufwand, den die clubbetreiber selbst damit haben, die playlists mitzuschreiben.
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Hm, der Aufwand mag schon da sein, aber er müsste sich dann halt für alle Beteiligten lohne?!
Ich meine, wenn schon Reformen, dann richtige Reformen... und das beginnt bei der eindeutigen Zuordnung der gespielten Lieder und endet bei der Ausschüttung an die jew. Künstler.
Müssen die Radiosender nicht ohnehin auch solche Listen ausfüllen? Und spielen sie deshalb ständig und immer wieder nur die gleichen Lieder?
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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die anzahl der playlist-pflichtigen radiosender hält sich im vergleich zu clubs in grenzen. ich nehm an fürs radio gelten ohnehin höhere tarife...
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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ndark
Usernummer # 3037
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ: hinzu kommt natürlich der aufwand, den die clubbetreiber selbst damit haben, die playlists mitzuschreiben.
Vor allem ist der Künstler für die GEMA ja irrelevant, der muss nicht mal angegeben werden. Zwingend notwendig ist aber der/die Komponisten. Diese müssen mit bürgerlichem Namen angegeben werden. Alternativ ginge wohl auch die GEMA-Werk-Nummer - Viel Spass bei der Recherche!
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Ich bleibe dabei: GERECHT ist es erst, wenn pro tatsächlich gespieltem Lied (in jedem Club, jeder Kneipe, Radio, Festival oder sonst wo) bezahlt wird, und wenn der jeweilige Urheber dafür Geld sein bekommt.
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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noch ein interview mit der gema: http://de-bug.de/musik/9734.html
apropos alternativen: würde es sinn machen, als dt. urheber anstatt der gema einfach einer ausländischen verwertungsgesellschaft beizutreten? bei der schwedischen STIM zum beispiel ist, wenn ich das richtig gesehen hab, noch nicht mal eine beitrittsgebühr fällig?
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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psyCodEd
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Usernummer # 4608
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soviel ich weiss kann man das.
Aus: detroit | Registriert: Dec 2001
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: the_undefined:
schon mal ein anfang. über den link bin ich noch auf einen interessanten blog-beitrag gestossen. fasst das dilemma noch mal gut zusammen:
http://blog.browserboy.de/2012/07/mein-senf-zum-gema-senf.html?m=1
Der Inhalt ist einfach top geschrieben! Danke!!! Vor allem Punkt 15 ist
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Was mir grad noch zu Punkt 15 einfällt ... so abwegig ist das doch gar nicht?
Nach welchem Tarif bezahlen denn die Fußballvereine GEMA-Gebühren, wenn sie vor dem Spiel und in der Halbzeit-Pause Pop-Songs spielen?
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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ndark
Usernummer # 3037
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Demnach bezahlen die Bundesligavereine 750.000 Euro im Jahr an GEMA-Gebühren für die Halbzeituntermalung.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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Zitat: Väth: "Ich selbst spiele mindestens 80% GEMA-freie Musik"
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Allein die Cocoon-Künstler sind ja doch ziemlich sicher großteils bei der GEMA. Insbesondere frag ich mich aber wie er überhaupt zu dieser Zahl kommt. Er wird ja wohl kaum alle Künstler gefragt haben, die er momentan spielt.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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psyCodEd
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Usernummer # 4608
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wenn 80% der musik-gemafrei sind die er spielt, dann soll er auf die 20% auch noch verzichten, und seine playlisten einschicken. da die meisten bei cocoon eh das gleiche spielen kann der laden ja dann auf gema komplett verzichten. frage mich warum der das nich schon längst gemacht hat.
Aus: detroit | Registriert: Dec 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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naja, die mehrzahl der djs, die im cocoon club spielen, sind keine cocoon-djs, wenn ich mir das programm so ansehe..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Archer2000
Usernummer # 2345
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Problem mit der GEMA ist einfach dass die Strukturen dem Markt nicht annähernd entsprechen. Es müsste unabhängige und internationale Verwertungsgesellschaften geben, die demokratisch durch alle Mitglieder gestaltbar ist. Die GEMA ist keine demokratische, sondern eine aristokratische Organisation.
Übrigens werde ich wohl bald selbst zur dunklen Seite der Macht übertreten und der GEMA beitreten nachdem mir jüngst ein Bekannter vorgerechnet hatt dass es sich massiv lohnen würde. Dennoch, diese Reform ist eine gewaltige Sauerei, MUSS verhindert werden!
Aus: Postapocalyptic Wasteland | Registriert: Apr 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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Es gibt schon eine spieltheoretische Begründung, warum nicht jedes GEMA-Mitglied mitbestimmen darf. Die Gesellschaft könnte beispielsweise von Veranstaltern oder Konsumenten unterlaufen werden, die nur Mitglied werden, um die GEMA-Gebühren zu senken. Es gibt auch viele Mitglieder, die nur Hobbymusiker sind oder kurzzeitig während dem Studium eine Band gründen und das ganze nicht so ernst nehmen wie jemand, der den Lebensunterhalt seiner Familie davon bestreitet. Die Begrenzung der ordentlichen Mitgliedschaft auf diejenigen, die wirklich Geld mit dem Musik schreiben verdienen, ist schon sinnvoll, weil sie die schützt, die tatsächlich von ihrem Künstlerdasein leben.
Nur die Ausgestaltung dieser Einschränkung ist sehr fragwürdig. Die Hürden sind zu hoch (nur 3000 Personen erfüllen die) und es wird auf eine rekursive Weise gemessen, die eben dieses aristokratische, selbstunterstützende System hervorbringt. Man darf nicht bestimmen, dass diejenigen die Regeln festlegen, die finanziell am meisten von den festgelegten Regeln profitieren (aktuell GEMA-Lizenzeinnahmen von €6000/Jahr). Stattdessen sollte man Kriterien finden, die unabhängig von den GEMA-Ausschüttungen sind. Das ist natürlich nicht einfach.
Kurz gesagt: Allgemeine Kriterien finden, wer als Musikschaffender gilt und die Hürden senken, sodass es deutlich mehr mitbestimmende Mitglieder gibt, aber trotzdem keine feindliche Übernahme möglich ist.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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Das ist wichtig, weil die GEMA hier mehrere Zugeständnisse gemacht hat.
Zitat: „Es ist super, dass die Gema sich bewegt“, sagt David Süß, Betreiber des Münchner Clubs „Harry Klein“. In der Einigung mit dem BDK rudert die Gema unter anderem beim Zeitzuschlag zurück. Hatte sie zunächst 50 Prozent Zuzahlung nach fünf Stunden Veranstaltungsdauer verlangt, hat sie sich mit dem BDK nun auf einen Aufpreis von 25 Prozent für je zwei Stunden geeinigt, der erst nach acht Stunden anfällt. „Das ist schon eine Menge wert“, sagt Süß. Außerdem wurde die Obergrenze der Abgaben außerhalb der Mindestvergütung auf zehn Prozent der Eintrittsgelder festgelegt. Für Süß zeigt sich, „dass man verhandeln kann“.
Quelle: Gema-Streit: Veranstalter wittern ihre Chance
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Quinto
Usernummer # 1412
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da fällt mir ein zitat ein: "fordere das beste pferd im stall und du bekommst den esel geschenkt"...
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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tresor bald nur noch mit gema-freier musik?
Dimitri Hegemann (Tresor label/club owner) tells MEOKO: "I was also thinking that in the worst case, Tresor will tell all its DJs most of which have never received any payments from GEMA at all, to cancel their membership. Those and all the other artists should just write new music, which then does not get registered with GEMA, but the copyright is still belonging to the respective artists, even if they do not register their songs through GEMA. Tresor would preferably work with DJs who will be GEMA-free, and Tresor will also comunícate this through the media. I am sure we´d be GEMA-free in no time, and could then refer from paying anything to them at all. I am quite sure they would pop around to make us an offer. Actually it´s quite realistic to make Tresor a club in which there will be no GEMA registered music." http://www.meoko.net/news/s-gema-the-royalty-collecting-society-that-threatens-german-club-life
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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ndark
Usernummer # 3037
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Die GEMA kann man nur alle 3 Jahre kündigen. Manchmal sind sie zwar zu Zugeständnissen bereit, wenn das Vertragsverhältnis tatsächlich nicht wirtschaftlich ist. Ich halte das aber nicht für einen realistischen Plan, eher für eine leere Drohung.
Meine Idee:
- Alle namhaften Techno-Clubs in D legen fest, dass nur noch gemafreie Musik gespielt werden darf und Playlists geführt werden bzw. mit einem Erkennungssystem erfasst werden (das wird die GEMA dann eh fordern).
- Man legt eine Website an, die die Werkdatenbank des gemafreien Komponisten "G.Makakken" umfasst
- Labels können sich authentisieren, um dort die Werke ihrer GEMA-gefangenen Künstler rechtssicher als G.Makakken-Coverversionen auszuweisen, damit sind sie gemafrei!
- Die Clubs zahlen an G.Makakken pro laut Playlist gespieltem Track eine Kleinigkeit, dieser verteilt die Einnahmen an die "Cover"-Künstler, das ist vertraglich mit dem Label geregelt.
So profitieren alle. Und die GEMA tobt.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Quinto
Usernummer # 1412
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verfasst
...das gibt aber doppelten aufwand, da nun eine 2. verwertungsgesellschaft am werkeln wäre. (geht das hierzulande gesetzlich überhaupt? und brauch man das überhaupt?)
die spannendere idee und auch jetzt umsetzbare dahinter jedoch ist die:
Zitat: Alle namhaften Techno-Clubs in D legen fest, dass nur noch gemafreie Musik gespielt werden darf und ... mit einem Erkennungssystem erfasst werden.
marktlücke ich hör dich stampfen...
das problem dabei ist aber immernoch, dass die gema die bürgerlichen namen der produzenten, texter usw. verlangt um vergleichen zu können, ob diese in ihren datenbanken liegen. und wer das nicht will?
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000
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Cymorris
Usernummer # 5951
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Ich bin ja kein Jurist, aber in diesem Beispiel (...Es erklärt, dass die Creative Commons-Lizenzen nur gelten, wenn die Urheber auf ihr Recht auf eine anonyme oder pseudonyme Veröffentlichung verzichten"...) wird meiner Meinung das Grundgesetzt Art. 2 mit Füßen getreten:
Artikel 2 (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Es kann doch nicht sein, dass ein Gericht das so durchgehen lässt?!
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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mantis
flp-User
Usernummer # 3606
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Zeigt mal wieder den Geist der GEMA. Kassieren, wohl wissend, dass der Urheber nichts davon sehen wird, weil er ja anonym ist.
Aus: . | Registriert: Aug 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
http://wirres.net/article/articleview/6505/1/6/
..von einem blogger, der an einer von Gruner & Jahr organisierten Podiumsdiskussion über den "Schutz geistigen Eigentums" teilnahm und sie in tiefer Hoffnungslosigkeit verließ.
Angetroffen hatte er: "rechtevertreter, die aggressiv und tief emotional auf die lebenswirklichkeit von jugendlichen reagieren. rechtsanwälte, die glauben, mit rechtsdurchsetzung liessen sich alle gesellschaftlichen probleme und umwälzungen lösen. einen piraten, der kaum zu wort kam, und wenn er das wort hatte, die forderungen seiner partei nicht klar rüberbringen konnte. einen GEMA-vertreter der maximalforderungen stellt, aber auch legale angebote wie spotify als unbefriedigend und unzureichend für die urheber darstellt. menschen in leitenden positionen in medienunternehmen und berater, die offenbar ratlos sind. medienunternehmer, die von legalen angeboten schwadronieren, aber selbst unfähig sind attraktive angebote zu entwickeln."
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Cymorris
Usernummer # 5951
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verfasst
Ziemlich guter Blog, finde ich. Und da ist was wahres dran: zumal ich lernte, dass das allensbach institut herausgefunden haben will, dass diskussionen über urheberrechte die mehrheit der menschen nicht interessiert und die sache dementsprechend auch nicht als wahlkampfthema funktionieren würde.
Dazu kann ich nur sagen: "Und erst wenn der letzte Club geschlossen wird und es keine Festivals und öffentliche Feste mehr gibt werdet ihr merken, dass es keinen Spaß macht, auf der Straße zu tanzen."
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
wo es hierzulande immer heißt, die rechtssprechung ginge an den lebenswirklichkeiten vorbei.. im land der aufgehenden sonne, Japan, wurden die gesetze gerade ein wenig angepaßt:
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http://boingboing.net/2012/10/01/japan-competes-with-panama-to.html
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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