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Dieser Thread hat 11 Seiten: 1  2  3  4  5  6  7  9  10  11 
 
Autor Thema: Vorgezogene Bundestagswahl??
BenHancer
House Telecom
Usernummer # 5618

 - verfasst      Profil von BenHancer   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: drpillepalle:
Die Union ist übrigens derzeit bei 46 %. Wenn das so weiter geht werden sie nicht mal die FDP brauchen ...

Dann viel Spass beim verhindern.

Die SPD ist am Ende, aber lange noch nicht da wo sie hingehört.

Unglaublich wie fundiert deine Aussagen hier immer sind...
Aus: Solingen | Registriert: Apr 2002  |  IP: [logged]  ben_hancer
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@ hagbard
"Alleine bei dem Gedanken, dass uns der Suppenkasper Westerwelle außenpolitisch vertreten wird, stößt es mir übel auf."

Fischer hat damals allgemein weit größere allgemeine antipathien auf sich gezogen, wenn ich mich da so an die vernichtenden zahlreichen kommentare '98 bezgl. seiner tauglichkeit zur vertretung des landes erinnere.. das sagt alles nicht viel.

@ green spirit
das sind doch durchaus typische unions-programmatikpunkte (familie bevorzugt als keimzelle der gesellschaft, subventionsabbau bei kohle etc.)

@ elias
"eine offene Umarmung der deutschen Techno-Musik-Industrie, die einer der wenigen kulturellen Exportschlager ist"

..was seit Kohl vom Goethe-institut international betrieben wird.. oder beim jährlichen ableger des Sonar Festivals im hamburg ( www.anbruch.de/main_2005_06.html ), sponsored by kulturbehörde. genauso Marke B, die grosse berliner labelshow ( www.markeb.de ).. oder die hamburger "clubprämie" (15.000 euro für ein "ambitioniertes musikprogramm").. oder oder..

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

 - verfasst      Profil von Elias@Rafael     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

@ elias
"eine offene Umarmung der deutschen Techno-Musik-Industrie, die einer der wenigen kulturellen Exportschlager ist"

..was seit Kohl vom Goethe-institut international betrieben wird.. oder beim jährlichen ableger des Sonar Festivals im hamburg ( www.anbruch.de/main_2005_06.html ), sponsored by kulturbehörde. genauso Marke B, die grosse berliner labelshow ( www.markeb.de ).. oder die hamburger "clubprämie" (15.000 euro für ein "ambitioniertes musikprogramm").. oder oder..

Dank oder trotz CDU?

Ich finde jedenfalls die meisten derer, die in dem Verein sind, wenig modern. Horst Köhler z.B ist eine große Ausnahme, aber den meisten traue ich nicht zu, dass sie mit der Sorte 'Multikulti', wie wir sie mit der Globalisierung zwangsläufig (und auch durchaus prositiv) erleben (werden), umgehen kann.

Die SPD ist ja nicht viel anders, d.h. besser oder schlechter.

PS - was willst du eigentlich? Ich finde fast alle Parteien relativ unattraktiv zur Gestaltung MEINER zukünftigen Lebensverhältnisse. Am nahesten stand mir noch die FDP, wobei ich da denke, dass das eigene Personal inzwischen derart indiskutabel ist, dass die Jungs um ihre Existenz bangen sollten.

Naja, jedenfalls begreife ich eine WAHL noch als Entscheidung in einem Zeitpunkt und nicht als Glaubensbekenntnis wie manche hier..

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
tja.. was genau ist "modern", bzw. wer erklärt etwas für modern..

"unattraktiv zur Gestaltung MEINER zukünftigen Lebensverhältnisse"

schade. gern werden ja auch mal leistungen übersehen, die man für gottgegeben hält.. aber dein leben hier im einzelnen hinsichtlich dieser frage zu erörtern, geht dir vielleicht zu weit ,)

"FDP, wobei ich da denke, dass das eigene Personal inzwischen derart indiskutabel ist"

hm, was genau hast du gegen Wolfgang Gerhardt, Andreas Pinkwart und Dirk Niebel?

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

 - verfasst      Profil von nickthequick     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
tja.. was genau ist "modern", bzw. wer erklärt etwas für modern..

Aus soziologischer Sicht sind das folgende Phänomene:
Individualisierung
Rationalisierung
Pluralisierung
Differenzierung
Hybridisierung
Beschleunigung
Domestizierung

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
Thomas Broda
BassFiMass PhonkAggressor
Usernummer # 72

 - verfasst      Profil von Thomas Broda     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Hier noch ein Lacher aus vergangenen Tagen: Klick

Auf der Karte hieß es:


1. Mehr Arbeitsplätze durch eine konzertierte Aktion für Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit. Arbeitslosigkeit kann man bekämpfen.
2. Ein Sofortprogramm 100.00 Arbeitsplätze für Jugendliche und mehr Lehrstellen durch eine Ausbildungsinitiative 99.
3. Aufbau Ost wird zur Chefsache und mit einem gebündelten Zukunftsprogramm vorangetrieben.
4. Deutschland als Ideenfabrik durch Verdoppelung der Investitionen in Bildung, Forschung und Wissenschaft in 5 Jahren.
5. Bekämpfung der Kriminalität und ihrer Ursachen, Verhinderung der Geldwäsche, Einzug illegaler Vermögen, Verhinderung illegaler Beschäftigung.
6. Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik durch Arbeitsprogramm "Frau und Beruf" und eine eigenständige Alterssicherung.
7. Mehr Steuergerechtigkeit durch Entlastung von Familien (mit zwei Kindern) um 2.500 DM pro Jahr und mehr Kindergeld.
8. Bezahlbare Gesundheit durch Entlastung chronisch Kranker bei Zuzahlung, Jugendliche erhalten wieder Zahnzusatzleistungen.
9. Mehr soziale Gerechtigkeit. Kohls Fehler korrigieren bei Renten, Kündigungsschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall."

Aus: Jux und Dollerei | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
WenigAhnung

Usernummer # 10632

 - verfasst      Profil von WenigAhnung     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: drpillepalle:
Die Union ist übrigens derzeit bei 46 %. Wenn das so weiter geht werden sie nicht mal die FDP brauchen ...
Dann viel Spass beim verhindern.
Die SPD ist am Ende, aber lange noch nicht da wo sie hingehört.

Super! Dass man als junger Mensch die CDU wählt ist mir so unbegreiflich, wie die weitere Glorifizierung des Kriminellen Helmut Kohl in der Bild-Zeitung.
Über deren Wirtschaftskompetenz mag man ja noch streiten, aber als middle-class Erwachsener, Arbeitsloser, Student, Kiffer oder Freund langer Nächte ist die CDU doch absolut unwählbar. Und letztlich wird nicht jeder der hier schreibenden einmal zu den Großverdienern gehören.

Wer tatsächlich eine Politik wie z.B. im schönen Bayern will, wo arme Kiffer auf Reggae-Festivals mit Kameras von Hubschraubern kontrolliert werden, selbst mit drei Gramm Gras Mega-Probleme bekommen, dem wünsche ich viel Spaß im Spießerland.

Studenten sollen künftig kräftig Studiengebühren zahlen oder zahlen schon, Bafög soll auch wegfallen, arbeitslose Akademiker Hundescheiße wegräumen, jeder seine kaputten Zähne selbst bezahlen, das wollen die doch. Selbst den Atomausstieg wollen einige rückgängig machen und ab geht es in den Irak! Die haben echt nichts geschnallt. Reine Lobbypolitik machen diese Spießer, die von der Realität wirklich gar keine Ahnung haben.

Wie kann man nur Fetis wie Merkel, Beckstein, Stoiber, Koch, Faltenhauser, Teufel, Rüttgers, Schäuble, Kauder oder Ekhardilein von Klaeden gut finden? Ist mir unbegreiflich. Da ist doch einer schlimmer als der andere. Und natürlich Helmut, der weiß, wie man mit Schwarzgeld umgeht. Aber er machte das ja alles für das schöne deutsche Vaterland und ohne ihn wäre Deutschland schon längst von den Kommunisten unterwandert worden. So ne Pfeife!

Aus: Warstein | Registriert: Sep 2003  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
mit dieser sicht und den undifferenzierten fallbeispielen stehst du wohl immer einsamer da.. da hast du dir vielleicht zuviel von meinen beispielen zur technoförderung abgeschaut ,)
siehe auch die statistiken, in welchen gesellschaftsbereichen die CDU in NRW besonders zugewonnen hat..
aber man kann sich ja immer noch auf den grabstein meisseln lassen: "ich habe es verstanden und ihr nicht"

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Braindrain

Usernummer # 629

 - verfasst      Profil von Braindrain     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
was bringt es, sich so reinzusteigern ?

es gibt mehr im leben als persoenliche antipathien und die vage hoffnung auf liberale drogenpolitik.

es wichtiger zu finden, das land nicht komplett bankrott gehen zu lassen, und das der jetzigen regierung nach 7 Jahren nicht mehr zuzutrauen, ist durchaus kein sinnloser ansatz.

Aus: FFM [x] NRW[] | Registriert: Jun 2000  |  IP: [logged]
DJ-SRG

Usernummer # 12589

 - verfasst      Profil von DJ-SRG     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ist das jetzt Parodie oder meinst du das ernst was du schreibst?
Die Welt besteht nicht nur aus Drogen, Partys und Wildstyle. Es geht um Arbeitsplätze und innere Sicherheit.
Ich war Zeit meines Lebens für die CDU, und werde dieses Jahr vorraussichtlich wieder Grund zur Freude haben. Und ich kenne genug junge Menschen die auch CDU wählen werden.

Aus: Kiel | Registriert: Jun 2004  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

 - verfasst      Profil von Elias@Rafael     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
was bringt es, sich so reinzusteigern ?

es gibt mehr im leben als persoenliche antipathien und die vage hoffnung auf liberale drogenpolitik.

es wichtiger zu finden, das land nicht komplett bankrott gehen zu lassen, und das der jetzigen regierung nach 7 Jahren nicht mehr zuzutrauen, ist durchaus kein sinnloser ansatz.

sehr weise gesagt, deshalb war ich mir auch nicht zu schade die CDU zu wählen und werde es bei der Bundestagswahl wohl auch tun.

Im Gegensatz zu meinem Vorredner, der der Partei 'sein ganzes Leben lang' treu war und bleiben wird, halte ich es aber mit der Devise, dass meine Stimme ein wertvolles Gut ist, dass sich die Kandidaten erst verdienen müssen durch vernünftiges Handeln. Bauen die Schwarzen schei++e werden sie halt abgewählt, so sollte angewandte Demokratie sein - ist halt in Deutschland immer noch nicht so ganz in allen Köpfen, siehe oben erwähnte 'Treueschwüre'.

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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naja, er spricht auch nur davon, was bisher war und im augenblick ist.
andererseits.. warum sollte man nicht so fest von den idealen und grundsätzen einer partei überzeugt sein, dass man diese voraussichtlich sehr lange bereit ist zu tragen? hunderttausende von parteimitgliedern, die für den erfolg "ihrer" sache in allen parteien kämpfen, halten das so. soll das verwerflich sein?

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
.... innere Sicherheit.

weil der verfassungsschutz die extremisten unterwandert oder wegen der kommenden totalen überwachung?
evtl. übernimmt die neue regierung ja den schily, ist schon so gut eingearbeitet [Wink]

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
DJ-SRG

Usernummer # 12589

 - verfasst      Profil von DJ-SRG     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich komme aus einer konservativen Beamtenfamilie und bin zur Hälfte Nordfriese und zur anderen Hälfte Niederbayer, alles andere als CDU zu wählen widerspricht meiner Natur.

Edit: Bin auch Parteimitglied.

Aus: Kiel | Registriert: Jun 2004  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
warum sollte man nicht so fest von den idealen und grundsätzen einer partei überzeugt sein, dass man diese voraussichtlich sehr lange bereit ist zu tragen?

ich denke, dass die ganzen ideale und grundsätze erstens gar nicht soooo verschieden sind, wie man uns manchmal glauben machen will. außerdem spielen diese in der tagespolitik und auch in längerfristigen weichenstellungen selten so eine große rolle. ist auch gar nicht so schlimm, da alle ideologie meist nur in diktorischem gebaren ausartet - siehe manche forderungen der grünen. ich erwarte von einem guten politiker eher pragmatisches und integeres entscheidungsverhalten, realitätssinn und vielleicht eine art von gerechtigkeitssinn, damit auch die wirklich hilfebedürtigen nicht unter die räder kommen.

ps - aus diesen gründen habe ich auch damals gegen kohl für schröder gestimmt. und jetzt eben für die cdu, da rot-grün abgewirtschaftet hat.

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
Hagbard Celine

Usernummer # 6083

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@ Hyp Nom

Meine Aussage bzgl. Westerwelle war meine eigene Meinung. Sicherlich konnten sich anno ´98 viele nicht vorstellen, dass Fischer sogar einmal ernsthaft gar als europäischer Außenminister im Gespräch war, aber dennoch halte ich Westerwelle für absolut inkompetent auf diesem Gebiet. Als Wirtschaftsminister mag er taugen, aber sonst...
Aber auch darüber werden die Ansichten variieren.

@ DJ-SRg

Sollen wir dich jetzt bemitleiden? ;-)

Aus: Brensbach (in Hessen) / Heidelberg | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

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Ist echt lustig was für ein Politikverständniss hier manche Leute haben.

Politik = primär zuständig für Normsetzung
Wirtschaft = primär zuständig für Arbeitsplätze

Nachdem das mal klargestellt ist, kann man zu einer fundierten Aussage kommen.

Deshalb halte ich Drogenpolitik für ein tausendmal besseres Thema um über Politik zu diskutieren, als Arbeitsplätze. Bei Drogenpolitik geht es genau darum: unter welchen Normen will ich in einer Gesellschaft leben. Liberal, d.h. jeder kann Drogen nehmen so viel er will oder konservativ, d.h. die Gesellschaft verbietet es den Menschen Drogen zu nehmen.
Das sind die Felder auf denen Politik etwas zu sagen hat und nicht, ob es nun 2 Mio Arbeitslose oder 5 Mio gibt.

Aber manche fallen immer noch auf die mediale Verblödungskampagnen herein.

Außerdem:
Für meine innere Sicherheit ist unter Schily glaube ich mehr als genug gesorgt und Jobsicherheit wird dir heute keine Partei auf der Welt mehr geben, da die Wirtschaft heute höchst flexibel agiert bzw agieren muss.

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
Braindrain

Usernummer # 629

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schoen, wenn man die schwarz-weisse wahrheit gepachtet hat und alle anderen keinen plan haben...

dass die politk selbst keine arbeitsplaetze schafft, ist eine binsenweisheit, darueber sollten wir schon hinaus sein.

das verneinen von wirtschaftlichem einfluss hoert sich so an, als wuerde die regierung kein geld (einen betraechtlichen teil des BSP sogar) in die hand nehmen.
es ist sehr wohl ein riesenunterschied, ob steuereinnnahmen gewinnbringend fuer die zukunft ausgegeben werden oder in veraltete subventionen und den konsum von leistungsempfaengern fliessen.

Aus: FFM [x] NRW[] | Registriert: Jun 2000  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

 - verfasst      Profil von nickthequick     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Braindrain:
schoen, wenn man die schwarz-weisse wahrheit gepachtet hat und alle anderen keinen plan haben...

dass die politk selbst keine arbeitsplaetze schafft ist eine binsenweisheit, darueber sollten wir schon hinaus sein.

das verneinen von wirtschaftlichem einfluss hoert sich so an, als wuerde die regierung kein geld in die hand nehmen.
es ist sehr wohl ein riesenunterschied, ob steuereinnnahmen gewinnbringend fuer die zukunft ausgegeben werden oder in veraltete subventionen und den konsum von leistungsempfaengern fliessen.

Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:

"Keine einzige Partei hat auch nur Ansatzweise eine Ahnung wie sie Arbeitsplätze schafft. Ob liberal oder nicht hat in der Vergangheit nicht die geringste Rolle gespielt. Auch die Wirtschaft kann das nicht sagen."

Oh ja die Subventionen sind das Übel schlechthin, warum der Binnenkonsum nicht anspringt. Dir wird jeder auch nur Ansatzweise fähiger Ökonom sagen, dass unser Problem hauptsächlich der zu geringen Nachfrage seitens unserer Bevölkerung geschuldet ist. Und was soll die Regierung dagegen machen? Als hätte sie nicht in den vergangen Jahren die Steuerlast der Bürger massiv gesenkt.
Unsere Wirtschaft ist einer der wettbewerbfähigsten in der ganzen Welt, sonst wären wir nicht "Exportweltmeister". Die Unternehmen fahren Gewinne noch und nöcher ein, usw. .
Aber sagen wir doch die Politik ist schuld. Klingt einfach, und ich muss mir keine Gedanken machen.

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
TRider

Usernummer # 1924

 - verfasst      Profil von TRider     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SetBusta:
Als eines der schwärzesten Bundesländer (Bayern) überhaupt weiß ich was den Edmund Stoiber wirklich interessiert. Nämlich nix was mehr als 50 km von München weg ist. Wir hier in Oberfranken haben schon längere Zeit hohe Arbeitslosigkeit (10-12%), das ist spitze in Bayern. Und wen kümmerts? Niemanden!!! Keinen Stoiber, keinen Schwarzen. Es wird sich nichts ändern in Deutschland. Die haben auch keine wirklichen Ideen.

Manche Leute merken gar nicht, wie gut es ihnen geht... nenn diese Zahlen mal den Leuten z.B. in Gelsenkirchen. Da träumt man von einer solchen Quote, man ist nämlich näher an den 30% als an 20%...
Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

 - verfasst      Profil von Elias@Rafael     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:


Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:


Als ob du Naseweis wüsstest, wie ein Hedgefonds-Manager wirklich denkt, und wo seine Fähigkeiten und Talente sind. In der Politik oder Wissenschaft liegen sie idR nicht, soviel sei verraten. Eher bei eBay.

Letztendlich willst du doch wirklich immer nur generelle Kulturkritk üben, oder? Was schwebt dir denn vor, wenn du so tief in die soziale Natur des Menschen eingedrungen bist? Misanthropie?

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

 - verfasst      Profil von nickthequick     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:


Ich kann mich da bei 2+4 an die Aussage eines Hedge-Fondsmanger erinnern:


Als ob du Naseweis wüsstest, wie ein Hedgefonds-Manager wirklich denkt, und wo seine Fähigkeiten und Talente sind. In der Politik oder Wissenschaft liegen sie idR nicht, soviel sei verraten. Eher bei eBay.

Letztendlich willst du doch wirklich immer nur generelle Kulturkritk üben, oder? Was schwebt dir denn vor, wenn du so tief in die soziale Natur des Menschen eingedrungen bist? Misanthropie?

Wer war es nochmal der mich auf Luhmann hingewiesen hat?
Ich sage nur: Wirtschaft ist nicht das Feld, wonach man Politik beurteilen sollte bzw. kann.

Und ja: ich habe keinen Bock in einer Gesellschaft zu leben, in der etwa alle 8 Jahre auf egal welcher Regierung rumgehackt wird und man dann halt die andere große Partei wählt und das Spiel geht von neuem los. Das führt irgendwann in die Katastrophe. Ich will ja nur mal an die Schillpartei erinnern, die aus dem Stand fast 20% Protestpotential bekommen hat.

Und wenn mich ein kulturelles Umfeld umgibt, das hochgradig pathologisch ist, übe ich Kritik daran bzw mache andere darauf aufmerksam.

ps. interessant das du als wirtschaftswissenschaftler nicht auf meine ausführung zur wirtschaft eingehst und mich sachlich widerlegst, sondern mir polemisch was von ebay erzählst.

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

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Luhmanns eher technokratische Systemtheorie taugt schon ganz, um zu erkennen, wie die Zusammenhänge sind. Zur Bewertung aktueller und tatsächlicher Geschehenisse taugt sie wenig, vor allem da sich die Systeme schneller ändern als die ihnen zugeordneten Begriffe. Sprache ist ja auch nur ein System und funktinoiert nach den gleichen Prinzipien.

Was ich sagen will: Was sich in der Diskussion von gestern noch in Politik und Wirtschaft trennen ließ, geht heute vielleicht nicht mehr. Nicht umsonst fordern ja einige Leute von Konzernlenkern ethisches oder sogar politisches Verhalten. Dass müssten sie aber dann konsequenterweise von den Unternehmenseigentümern verlangen. Und wo und wer sind die? Die bösen Hedgefonds und ihre Eigentümer, die Superreichen? Oder die Kleinaktionäre oder die Fondsbesitzer?

Oder oder oder. Fragen über Fragen.

Was hier zu Lande nur fehlt, ist dass Kleinunternehmer sich relativ einfach mit Engagement und guten Ideen eine Existenz schaffen können und dann möglicherweise weitere Arbeitsplätze. Und da kann eine gute pragmatische (Wirtschafts)Politik imho schon die Rahmenbedingungen stark verbessern.

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

 - verfasst      Profil von nickthequick     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
Luhmanns eher technokratische Systemtheorie taugt schon ganz, um zu erkennen, wie die Zusammenhänge sind. Zur Bewertung aktueller und tatsächlicher Geschehenisse taugt sie wenig, vor allem da sich die Systeme schneller ändern als die ihnen zugeordneten Begriffe. Sprache ist ja auch nur ein System und funktinoiert nach den gleichen Prinzipien.

Was ich sagen will: Was sich in der Diskussion von gestern noch in Politik und Wirtschaft trennen ließ, geht heute vielleicht nicht mehr. Nicht umsonst fordern ja einige Leute von Konzernlenkern ethisches oder sogar politisches Verhalten. Dass müssten sie aber dann konsequenterweise von den Unternehmenseigentümern verlangen. Und wo und wer sind die? Die bösen Hedgefonds und ihre Eigentümer, die Superreichen? Oder die Kleinaktionäre oder die Fondsbesitzer?

Oder oder oder. Fragen über Fragen.

Was hier zu Lande nur fehlt, ist dass Kleinunternehmer sich relativ einfach mit Engagement und guten Ideen eine Existenz schaffen können und dann möglicherweise weitere Arbeitsplätze. Und da kann eine gute pragmatische (Wirtschafts)Politik imho schon die Rahmenbedingungen stark verbessern.

Zur Systemtheorie: Da reicht die einfache Feststellung, dass das politische System nicht nach dem Code der Wirtschaft funktioniert und primär für andere Bereiche zuständig ist. Nämlich für die Normen. Und alle Entscheidungen der Politik die unter einem anderen Code getroffen wurden als der wirtschaftliche, werden in der Wirtschaft nicht so umgesetzt, wie die Politik das beabsichtigt bzw beabsichtigt hat. Und das passiert mit fast jedem Gesetz. Die Wirtschaft findet immer Mittel und Wege die Gesetze zu umgehen oder so zu verdrehen, dass sie ganz anders wirken als gewollt, durchaus im rechtlichen Rahmen.
Ich habe die Frage, mit den ethischen Kodex der Wirtschaftsboss auch schon mit meiner Professorin diskutiert. Und ich gebe ihr vollkommen recht, wenn sie meint: Reden tun sie viel, aber wenn sie ganz konkret vor einer wirtschaftlichen Entscheidung stehen, dann handeln sie so ziemlich immer nach dem wirtschaftlichen Code. Alles andere wäre unsinnvoll, da sie sonst nicht in einem wirtschaftlichen System überstehen könnten.
Das sind die Pathologien mit der wir lernen müssen zu leben. Ein Wirtschaftsboss kann in seinem wirtschaftlichen System, um das System aufrecht zu erhalten, nicht nach dem moralischen System handeln.

Deine Rahmenbedingungen ist aber nur der Rahmen und nicht der Inhalt. Und der Rahmen hier in Deutschland ist bei weitem nicht so schlecht, wie uns die Medien glauben machen. Da gibt es ganz andere Problem, die viel viel gewichtiger sind. Der Rahmen kann so gut sein wie er will, wenn niemand die Produkte die entstehen konsumiert. Und damit die Bevölkerung konsumiert, hat die Regierung durchaus einiges unternommen. Zum Beispiel haben wir die niedrigsten Steuersätze seit Gründung der BRD meines Wissens nach. Dummerweise klappt es nicht, weil die Politik das nicht wirklich beeinflussen kann, wie ich schon erwähnt habe. Ich weiß nicht mehr welcher bekannter Wirtschaftswissenschaftler es gesagt hat, aber er meinte: "Jeder Ökonom hat zwei Augen. Mit einem hat er das Angebot im Auge, mit dem anderen die Nachfrage." Mir scheint als wärst du auf einem Auge blind.

Wenn es das TF in 30 Jahren noch gibt, kram ich diesen Thread hervor, um zu zeigen, dass sich nichts an unserem Areitsmarktproblem geändert hat. Auch wenn inzwischen 4 verschiedene Regierungen im Amt waren. Es sei denn es treten ganz neue strukturelle Bedingungen auf, die garantiert nicht von der Politik geschaffen wurden.

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
Braindrain

Usernummer # 629

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wenn der staat nur fuer den moralischen ueberbau zustaendig ist, dann soll doch er verdammt nochmal die finger von solchen anteilen des verfuegbaren geldes lassen.
Aus: FFM [x] NRW[] | Registriert: Jun 2000  |  IP: [logged]
Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

 - verfasst      Profil von Elias@Rafael     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
überhaupt nicht bin ich blind mit einem auge, eher muss ich leider mit dem anderen auge, da ich nebenbei auch als selbstständiger agierend feststellen, wieviele staatliche regeln abseits des normalen betriebs einem den spaß dabei vermiesen.

das ohne zweifel die deutschen ein nachfrageproblem haben, ist sicher ohne zweifel. leider geben die leute hier zu lande die kohle ungern für dienstleistungen aus, wo ja eher die zukunft der postindustriellen gesellschaft liegt.

dienstleistungen sind aber eben auch strukturell aufgrund der hohen lohnnebenkosten zu teuer - z.b. im vergleich zu billigen produkten aus china (z.B: wer lässt heute schon noch elektrogeräte reparieren oder klamotten umschneidern). daran könnte dann wieder die politik was ändern.

Mit Luhmann sollte sich deine Professorin aber noch näher befassen, imho kann man ihn auf dieser profanen ebene nur missbrauchen, denn auch auf die gefahr hin, dass man es dir in deinem studium bisher nicht erklärt hat: gegenstand der der allgemeinen theorie sozialer systeme sind eben solche sozialen systeme und nicht die in ihnen enthaltenen menschen, gruppen oder sonstwie 'gegenständlichen' Subjekte oder objekte. markwirtschaft ist ein solches system, kirche vielleicht oder auch unsere mediendemokratie aber nicht politik als solche tät ich mal sagen, aber das magst du mir ja bestimmt wieder glauben.

Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:

Mit Luhmann sollte sich deine Professorin aber noch näher befassen, imho kann man ihn auf dieser profanen ebene nur missbrauchen, denn auch auf die gefahr hin, dass man es dir in deinem studium bisher nicht erklärt hat: gegenstand der der allgemeinen theorie sozialer systeme sind eben solche sozialen systeme und nicht die in ihnen enthaltenen menschen, gruppen oder sonstwie 'gegenständlichen' Subjekte oder objekte. markwirtschaft ist ein solches system, kirche vielleicht oder auch unsere mediendemokratie aber nicht politik als solche tät ich mal sagen, aber das magst du mir ja bestimmt wieder glauben.

Zum Einen: Eben weil in einem System nicht Menschen agieren, sondern die nur Funktionen des Systems einnehmen, wirst du lange warten können, bis ein Unternehmer bei einer wirtschaftlichen Entscheidung moralisch entscheidet.
Zum Anderern: Naja was du sagst und was Luhmann sagt, liegt irgendwie weit auseinander. Soziale Systeme sind generell alle in denen Kommunikation stattfindet. Und in bestimmten spezifisch-ausdiffernzierten Systemen gibt es immer ein binären Code. Solche Systeme sind Religion, Wirtschaft, Politik, Moral, Liebe, Recht, Kunst, etc..
Auszug aus Schimanks soziologische Gesellschaftsdiagnose: Niklas Luhmanns Beobachtungen der Folgeprobleme der funktionalen Differnzierung:
"Hier denkt man, einer weitverbreiteten Haltung folgend, zunächst einmal an politischer Gesellschaftssteuerung - was aber von Luhmann vehemnt abgelehnt wird. Denn für ihn ist politische Gesellschaftssteuerung erstens ein Ding der Unmöglichkeit, versteht man darunter die gezielte Intervention in andere Teilsysteme. Wenn sowohl Politik als auch die anderen zu steuernden Teilsysteme selbstreferentiell geschlossene Kommunikationszusammenhänge sind, ist das, was als politische Gesellschaftssteuerung deklariert wird, nichts als eine entsprechend angelegte Selbstbeobachtung der Politik. Die Politik begreift sich als gesellschaftliche Steuerungsinstanz - aber das ist, so könnte man sagen, lediglich ihre eigene Lebenslüge und damit ein selbstgeschaffenes Problem, weil die Politik so allermeistens zu registrieren hat, dass ihre entsprechend deklarierende Bemühungen scheitern. Zwar hat ihr selbstreferentielles operieren aufgrund von struktureller Koppelung z.B. mit der Wissenschaft durchaus Wirkung dort, aber diese sind für beide Seiten eratisch: für die Wissenschaft, weil sie aus dem binären Code der Politik hervorgehen und nicht dem der Wissenschaft entsprechen, und für die Politk, weil die strukturelle Koppelung aus den politischen Kommunikationen so verformte Effekte hervorbringen, damit diese in den Kommunikationszusammenhang der Wissenschaft passen, aber dann nicht länger als Realisierung der urspünglichen politischen Gestaltungsabsichten gelten können.
Doch selbst wenn Luhmann politische Geselschaftssteuerung als möglich erschiene, wäre sie für ihn zweien unnötig und womöglich gar schädlich. Er behauptet lapidar: "Fürs überleben genügt Evolution." "Überleben", also eine dauerhafte Reproduktionsfähigkeit der modernen Gesellschaft, ist bereits hyperkomplex, weil es über vielfältige strukturelle Koppelungen ineinander verschlungene teilsystemische Reproduktionsvorgänge umfasst. Jedes besserwisserische Bemühen eines gezielten Eingriffes verstrickt sich für Luhmann unrettbar in einer "Logik des Mißlingens"."

Finde es aber irgendwie aberwitzig, dass ich einem Wirtschaftsliberalen erzählen muss, dass Politik die Wirtschaft nicht steuern kann.
Und das wir zu viel Bürokratie haben, und das die Politik zumindest eine Teilschuld an den Arbeitslosen trägt streite ich gar nicht ab. Nur garantiert nicht in dem Umfang, wie das hier und in den Medien dargestellt wird. Da wird ja fast behauptet mit der "richtigen" Wirtschaftspolitik ließe sich vollbeschäftigung erreichen, dabei dürfte seit Marx ökonomischen Schriften bekannt sein, dass es immer einen mehr oder weniger großen Teil einer wirtschaftlichen Reserveearme gibt. Und das nicht die Politik diese Größe bestimmt. Vielmehr sind es kulturelle/soziologische/mentale/ökonomische Bedingungen die da eine viel größere Rolle spielen.

Außerdem wehre ich mich nur gegen die Reduktion der Politik auf Wirtschaft und der gleichzeitigen Marginalisierung der eigentliche Bereiche von Politik bzw. Bereiche in denen sie wirklich was zu sagen hat. Die werden als sekundär abgetan, obwohl gerade dort die Hauptaufgabe der Politik ist (Bsp. Drogenpolitik). Und nochmal: Politik ist nicht Wirtschaft.

Und deshalb sind für mich, wenn auch in erheblich geringeren Maße als früher, die Grünen die einzige wirklich politische Partei. Auch wenn sie hier als ideologisch abgetan werden. Genau das ist ja der Wesenskern von politischen Parteien. Das ich mit ihrer Wahl meine normative Überzeugung, welche Werte in einer Gesellschaft gelten sollen, Ausdruck verleihen kann. Und wenn einer meint wir brauchen keine Werte, oder wie andere es ausdrücken würden: Ideologien, dann wählt er halt liberal. Ist genauso legitim.
Ich bekomme fast einen Kollaps, wenn ich Merkel (die Anführerin der KONSERVATIVEN Partei in Deutschland) über Gentechnik/Stammzellenforschung reden hören. Da frage ich mich warum die überhaupt noch ein C in ihrem Namen haben.

[ 24.05.2005, 01:08: Beitrag editiert von: nickthequick ]

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
WenigAhnung

Usernummer # 10632

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DJ-SRG:
Bin auch Parteimitglied.

I feel sorry for you. Vielleicht hättest Du Dich bei Erreichen Des Alters, wo man wählen darf, mal von Deinen Eltern lösen und Dir eine eigene Meinung bilden sollen.

@HypNorm, Du kannst das ja undifferenzierte Fallbeispiele nennen, aber ich gehöre letztlich zu denjenigen, die sich eher an Sachfragen orientieren und ideologisch nicht wirklich vorgeprägt sind.
Grundsätzlich ordne ich die CDU aber als die Partei der Spießer, Schwarzgeldsammler, Amerikahinterherlaufer, Großkapitalisten, Bauernlobbyistenbediener und Sozialstaatsabbauer ein. Das sind alles zwar sehr verallgemeinernde Ausdrücke, aber alles ist an Sachfragen festzumachen.
In grundlegenden Fragen auch zur Umweltpolitik hat man meines Erachtens da noch nicht einmal Tatsachen wie die Klimaerwärmung als solche erkannt. Von daher schätze ich die Parteispitze und einige Wähler als Leute ein, die allesamt nie gelernt haben, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln, sondern in ihrer Verborrtheit stecken geblieben sind. Und wenn man wie Merkel oder Friedbert Pflüger auch noch meint, George W. Bush hinterher laufen zu müssen und ihn noch für einen Politiker mit guten Absichten hält, dann gehört man einfach nicht in die Politik, sondern in den Kindergarten und sollte noch einmal von vorne anfangen und die Grundsätze eines friedlichen Zusammenlebens noch einmal studieren.

Frage an die CDU-Supporter, das ganze mal etwas auf die persönliche Ebene transferierend: Das Gefühl, dass die jungen Union-People aus der Schule oder vom RCDS aus dem Studium nicht ganz zu Eurem Freudeskreis passen, habt Ihr wohl nie gehabt oder?

Und wenn ich mir das Schatten-Kabinett von Merkel in der Bild mal angucke, dann ist das schlimmer, als jedes Grußelkabinett. In einigen Bereichen liegen sie aber definitiv falsch, was nur mal wieder die Doofheit der Bild unterstreicht.

[ 24.05.2005, 01:41: Beitrag editiert von: WenigAhnung ]

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Elias@Rafael
Soulseeker
Usernummer # 5404

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:
Zum Einen: Eben weil in einem System nicht Menschen agieren, sondern die nur Funktionen des Systems einnehmen, wirst du lange warten können, bis ein Unternehmer bei einer wirtschaftlichen Entscheidung moralisch entscheidet.

schon wieder ein Missverständnis, Menschen nehmen in den Systemen auch keine Funktion ein. Sie kommen als 'Subjekte' noch nicht mal wirklich vor auf dieser Ebene der Abstraktion.

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Zum Anderern: Naja was du sagst und was Luhmann sagt, liegt irgendwie weit auseinander. Soziale Systeme sind generell alle in denen Kommunikation stattfindet. Und in bestimmten spezifisch-ausdiffernzierten Systemen gibt es immer ein binären Code. Solche Systeme sind Religion, Wirtschaft, Politik, Moral, Liebe, Recht, Kunst, etc..

blahblahblah... das sind ja nur generelle Begriffe für menschliche Lebensbereiche. Soziale Systeme muss man imho schon außerhalb von simplen Etiquetten suchen. Systeme neigen dazu sich zu verselbstständigen und zu reproduzieren, in dem sie sich von ihrer Umwelt ständig neu abgrenzen.

Z.B die Deutsche Sprache ist eines, oder der weltweite Schönheitskult oder die globalisierte Martkwirtschaft oder meinetwegen auch der Real Existierende Sozialismus. In den westlichen Ländern ist es imho die Mediendemokratie, die längst so ein Eigenleben begonnen hat, und eigene Codes entwickelt. Schröders Handeln selbst ist doch ein gutes Beispiel.

Du nimmst dagegen einfach einfach einen Begriff wie Wirtschaft, und sagst, dass ist ein soziales System und der darin Agierende handelt nach einer zwangsläufigen inneren Logik, d.h. z.B. Gewinnmaximierung während es in dem anderen System Politik um Normen geht.

Ich halte das für zu einfach und eine Vergewaltigung der Systemtheorie auf vorhandene Begriffe und Erklärungsmuster, gelenkt von einem tiefen Wirtschafts- und Kulturpessimismus á la Habermas oder ähnliche (da kenn ich mich nicht mehr so aus, das fand ich nie interessant).

Du darst nicht vergessen, das ähnliche Idee wie bei Luhmann ja auch bei Kollegen anderer Fachbereiche entwickelt wurden (wie Maturana, Varela, Prigogine auch Hirnforscher, Sprachphilosophen etc)

Du bist zu nah an angewandter Soziologie, das verstellt dir denn Blick auf das eigentlich interessante an Luhmanns Theorie...


Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: nickthequick:

Finde es aber irgendwie aberwitzig, dass ich einem Wirtschaftsliberalen erzählen muss, dass Politik die Wirtschaft nicht steuern kann..

Ich bin nicht so wirtschftsliberal, dass ich verneinen würde, dass die Gesellschaft der Wirtschaft Rahmenbedingungen setzen kann und soll. Gegenwärtigkeit bin ich allerdings überzeugt, dass wir hier zu LAnde etwas mehr Tempo brauchen, da uns die Zeit davon läuft (wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt)
Aus: Krefeld | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
snar

Usernummer # 12290

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[QUOTE]Ursprünglich gekritzelt von: Elias@Rafael:
(wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt) [/QB]

das sind wir deutschen immer!

Aus: LE | Registriert: May 2004  |  IP: [logged]
TRider

Usernummer # 1924

 - verfasst      Profil von TRider     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: WenigAhnung:
Frage an die CDU-Supporter, das ganze mal etwas auf die persönliche Ebene transferierend: Das Gefühl, dass die jungen Union-People aus der Schule oder vom RCDS aus dem Studium nicht ganz zu Eurem Freudeskreis passen, habt Ihr wohl nie gehabt oder?

So wie bei allen Leuten, die sich in dem Alter solchen Organisationen zum Finden von Feunden anschließen. Sei es die JU, die Jusos oder der Schützenverein, die Pfadfinder oder das Rote Kreuz.

Aber wenn du der Meinung bist, dass für junge Union Mitglieder eine politische Intention dahinter steckt, dann möchte ich dich nicht aus deinen naiven Träumen reißen. Also lass dich weiter von Stammtischparolen inspirieren und bring uns weitere Beispiele für hässliche Gesichter und schreckliche Frisuren, vielleicht ändert das ja den schlechten Eindruck unserer aktuellen Bundesregierung.

Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
WenigAhnung

Usernummer # 10632

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@TranceRider, ich finde es super, dass Du ein schön konservatives Wertegerüst zu haben scheinst. Und noch viel superer finde ich, dass Du nicht in der Lage bist, hinter meinen überspitzten (aus Deiner konservativen Sicht) Stammtischparolen den politischen Hintergrund zu erkennen.
Dir scheint ja Tagespolitik sowieso egal zu sein, vermutlich sie auch nicht zu verfolgen. Was die CDU macht, ist einfach gut! Du bist nun einmal wertkonservativ und willst das auch bleiben. Spitze! Der Spendenskandal um Helmut hat Dich natürlich auch kalt gelassen, in den Irak wolltest Du am liebsten auch persönlich einmarschieren und Roland Kochs Rassismuskampagne passte Dir auch super in Dein Konzept.
Für mich sind das mindestens drei Gründe, dieser Partei niemals meine Stimme zu geben, aber wenn man natürlich wertkonservativ ist, dann übersieht man das alles natürlich gerne.
Noch hast Du uns aber bisher einen einzigen Grund mitgeteilt, warum die CDU so toll ist. Vielleicht warst Du ja der mit der lokalen Inselidyle, aber letztlich bezweifel ich, dass Du von Sachthemen irgendeine Ahnung hast. Wäre ja auch nicht untypisch für CDU-Wähler und die Führungsspitze. Populismus mögen die ja ganz gerne und am rechten Rand wildert man ja auch häufiger mal.

PS.: Stammtische sind eine CDU/CSU-Domäne.

Aus: Warstein | Registriert: Sep 2003  |  IP: [logged]
DJ-SRG

Usernummer # 12589

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1.) Im Gegensatz zu vielen SPD Politikern in NRW hat sich Helmut Kohl nicht persönlich bereichert.

2.)Gefällt mir Saddam Hussein in einem Gefängnis besser als in einem Palast.

3.) War die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft richtig, und hatte sicher nichts mit Rassismus zu tun.

Aus: Kiel | Registriert: Jun 2004  |  IP: [logged]
duck
always ultra
Usernummer # 5915

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die verstärkte nachfrage nach politischem kabarette alleine, wird zu einer deutlichen belebung des arbeitsmarktes führen!

ich stelle mir das gerade so vor:

kanzlerin: angela merkel
aussenminister (vizekanzler): guido westerwelle
superminister: edmund stoiber
innenminister: (kanther?) ole von beust
justizminister: wolfgang gerhard
verteidigungsminister: roland koch
verkehrsminister: christian wulf
umweltminister: otto wiesheu
familien etc ministerin: (monika hohlmeier?) annette schavan
bildung-forschung: reiner brüderle

bei den anderen ministerien bin ich mir noch nicht sicher.

bundestagspräsident: wolfgang schäuble

bundespräsident (in 4 jahren): dr. helmut kohl


[clown]

Aus: München | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
Tuxton

Usernummer # 2837

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ich denke mal westerwelle wird aus wahltaktischen gründen herrn gerhardt den vortritt lassen und innenminister werden. schlachtross glos wird verteidigungsminister und die umweltfragen werden in zukunft im wirtschaftsministerium gelöst...
Aus: Köln | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

 - verfasst      Profil von ndark   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
und die umweltfragen werden in zukunft im wirtschaftsministerium gelöst...

[hammer] treffend formuliert, hehe.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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@ Hagbard, duck, tuxon

wie gestern immer wieder kolportiert, hegt Westerwelle keine gelüste aufs aussenministerium. aussenminister wird Gerhardt.. und damit jemand, der bereits beim einstieg mit der materie einige klassen bewanderter ist als seinerzeit Fischer. [top] nebenbei dürften damit auch all diejenigen aufatmen, denen auch äußerlichkeiten von herausragender bedeutung sind (WenigAhnung).
es wird immer besser..


noch eine gegenposition dazu, die union sei als techno-anhänger nicht wählbar. das gegenteil liegt nahe:

CDU/FDP stellen fraglos die technologie-freundlichere verbindung dar verglichen mit SPD/Grüne. noch in den fortgeschrittenen 80ern gab es eine direktive der Grünen, den umgang mit computern zu meiden (früher in einem anderen thread schon mal zitiert).. komplett unsäglich für den techno-affinen oder irgendwie gegenwartsbezogenen mensch.
CDU/FDP gewährleisten eher ein gedeihen der technologisierten welt, zu der techno der soundtrack ist, und sind damit _die_ techno-parteien.

techno in clubs ist zeitlich vergleichsweise eine kurze kulmination als verarbeitung dessen, was rund um die uhr draussen stattfindet in den verschiedensten lebensaspekten, der industrie, den arbeitsweisen, der kommunikation, etc. - die meiste zeit "techno" findet ausserhalb von clubs statt. anders gesagt, techno fängt nicht erst an, wenn die erste platte des abends läuft, und ist auch nicht in dem moment zuende, wenn das licht im club angeht.

Alvin Tofflers "The Third Wave" war nicht umsonst zentrale inspirationsquelle für Atkins, Saunderson, May..

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
age111

Usernummer # 4485

 - verfasst      Profil von age111     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
hyp nom schrieb:
"CDU/FDP stellen fraglos die technologie-freundlichere verbindung dar verglichen mit SPD/Grüne. noch in den fortgeschrittenen 80ern gab es eine direktive der Grünen, den umgang mit computern zu meiden (früher in einem anderen thread schon mal zitiert).. komplett unsäglich für den techno-affinen oder irgendwie gegenwartsbezogenen mensch.
CDU/FDP gewährleisten eher ein gedeihen der technologisierten welt, zu der techno der soundtrack ist, und sind damit _die_ techno-parteien."

boah alter, du schreibst manchmal aber auch wirklich nen sche!ß zusammen, junge junge...

schon mal mitbekommen, das man technologien nicht nur für musik nutzen kann, denn das ist wohl kaum das ziel der cdu. (das ist auch die partei, die eher als anti party partei fungiert)
man kann auf technologie basierend z.b. auch waffen herstellen, und diese sparte u.a. ist die, gegen die die grünen waren/sind.

falls dein posting nich ernst gemeint war, und ich die satire nur nicht gerafft habe, bitte ich zu entschuldigen.

Aus: K | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
deine antwort geht an dem, was ich geschrieben habe, schlicht vorbei. siehe meinen drittletzten satz.
die wahrheit, dass man mit technologien waffen herstellen kann, mit küchenmessern morden und mit autos menschen überfahren, ist wohl allen präsent.
die Grünen haben trotzdem die bewaffnete intervention in jugoslavien mitgetragen, und das war gut so..

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
nickthequick

Usernummer # 4443

 - verfasst      Profil von nickthequick     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Elias@Rafael:
blahblahblah... das sind ja nur generelle Begriffe für menschliche Lebensbereiche. Soziale Systeme muss man imho schon außerhalb von simplen Etiquetten suchen. Systeme neigen dazu sich zu verselbstständigen und zu reproduzieren, in dem sie sich von ihrer Umwelt ständig neu abgrenzen.

Du nimmst dagegen einfach einfach einen Begriff wie Wirtschaft, und sagst, dass ist ein soziales System und der darin Agierende handelt nach einer zwangsläufigen inneren Logik, d.h. z.B. Gewinnmaximierung während es in dem anderen System Politik um Normen geht.

Ich halte das für zu einfach und eine Vergewaltigung der Systemtheorie auf vorhandene Begriffe und Erklärungsmuster, gelenkt von einem tiefen Wirtschafts- und Kulturpessimismus á la Habermas oder ähnliche (da kenn ich mich nicht mehr so aus, das fand ich nie interessant).

Ich bin nicht so wirtschftsliberal, dass ich verneinen würde, dass die Gesellschaft der Wirtschaft Rahmenbedingungen setzen kann und soll. Gegenwärtigkeit bin ich allerdings überzeugt, dass wir hier zu LAnde etwas mehr Tempo brauchen, da uns die Zeit davon läuft (wir waren in Deutschland in den 80er und 90er Jahren viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt)

Nur kurz noch ein paar Anmerkungen:
Wenn Luhmann selbst Politik, Wirtschaft etc. als soziale Systeme bezeichnet wird der sich das schon gründlich überlegt haben. Und das hat nichts mit Kulturpessimismus a la Habermas zu tun. Kannst ja gern ein Buch darüber schreiben, dass Luhmann damit nicht recht hat.
Seine Theorie hat ja gerade den Anspruch eine Erklärung für alles zu bieten.
Und wie? Du hälst es für eine Vergewaltigung die System Theorie in der Praxis anzuwenden? Luhmann ging von einer hyperkomplexen Realität aus, die auch eine angemessen komplexe Theorie braucht, um die Welt zu erklären.
Und um hier noch etwas richtig zu stellen: Der binäre Code der Politik ist Macht. Und jede Entscheidung die dort getroffen wird unterliegt ganz einfach diesem Code. Und so ziemlich alles was in der Politik so vor sich geht bzw. politisch ist, lässt sich unter diesen Code subsumieren. Genauso wie in der Wirtschaft nach dem Code Geld agiert wird. Und alles andere führt ganz zwangsläufig zum Niedergang des Systems. Bsp. Stammzellenforschung: kaum agieren die Menschen im Wissenschaftssystem nicht mehr nach wissenschaftlichen Maßstäben, sondern nach ethischen, gibt es auch keine konkurrenzfähige Forschung mehr.

Und wie wäre es wenn du zu deiner Mittelstandsrahmentheorie auch mal die zur Zeit Hauptschuldigen nennst? Diejenigen die sich zur Zeit weigern gute Ideen zu födern bzw. ihnen das Geld bereitzustellen? Es ist Augenwischerei zu behaupten, der Mittelstand setzt seine Ideen nicht um, da sie sich übermäßig lange mit Bürokratie herumärgern müssen. Derjenige der eine gute Idee hat, wird alles versuchen sie umzusetzen. Auch wenn das hier manchmal ein bischen länger dauert. Jedoch kann er seine Idee nicht umsetzen, wenn die Banken die Kredite für solche Ideen systematisch verweigern.
Mag sein ich irre mich bei diesem Punkt, aber:
Wie kann ich langfristig ein Unternehmen aufbauen, wenn meine Aktionäre 25%-Rendite erwarten. Und wenn die nicht erreicht werden, wird das Unternehmen geschluckt und es kommt zu weiteren Stellenabbau. Langfristige Planung bedeutet: Ich nehme erstmal unter umständen Schulden in Kauf, die sich aber irgendwann einmal auszahlen.

Ich will ja gar nicht ausschließen, dass die Politik Rahmenbedingungen setzen kann, die unter umständen zu Wirtschaftswachstum beiträgt. Aber da spielen so viele gewichtigere Faktoren mit rein, für die die Politik nichts kann. Sie kann dem Arbeitslosen seine Hilfe kürzen, damit er endlich Arbeit aufnimmt, aber wenn er keinen Arbeitsplatz findet, bringt das auch nicht viel.
Wie dem auch sei, kann ja jeder glauben was er will, aber ich halte es für absoluten Schwachsinn Politik zu 100% nach wirtschaftlichen Maßstäben zu beurteilen, da Wirtschaft Wirtschaft ist und Politik Politik.

Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]



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