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Thema: Petition zum Grundeinkommen
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ndark
Usernummer # 3037
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Da das Thema ja hier schon öfters mal diskutiert wurde, dachte ich, ich erwähn das mal:
Beim Petitionsausschuss liegt zur Zeit eine Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Bis Dienstag kann man sie noch mitzeichnen. Bisher wurde sie schon mehr als 18000mal mitgezeichnet.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=1422
Zitat:
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen ... das bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen.
Begründung
Unser Finanz- und Steuersystem ist sehr unübersichtlich geworden. Auch die Arbeitslosenquote scheint eine feste Größe geworden sein. Um nun allen Bürgern ein würdevolles Leben zu gewährleisten, erscheint mir die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens als guter Lösungsweg. Ca. 1500€ für jeden Erwachsenen und 1000€ für jedes Kind.
Alle bestehenden Transferleistungen, Subventionen und Steuern einstellen und als einzige(!) Steuer eine hohe Konsumsteuer einführen. Eine deutliche Vereinfachung unseres komplizierten Finanzsystems erscheint mir zwingend erforderlich. Auch ginge mit dieser Veränderung ein deutlicher Bürokratieabbau, und damit eine Verwaltungskostenreduzierung, einher.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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FunkyAndy
Usernummer # 1493
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Klar, das bekommt man dann ja ohne jegliche Anstrengung auf Arbeitssuche nachzuweisen. Spätestens dann wird die Arbeitslosenquote doch keine Konstante mehr sein.
Aus: Mond | Registriert: Dec 2000
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James_Holden
Usernummer # 1937
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interessant. danke für die info.
wenn auch die argumentationsfolge für meinen geschmack auf den kopf gestellt ist.
aber "konstantes einkommen ohne was zu tun" lässt sich natürlich besser vermarkten als "schafft sämtliche staatlichen organisationen ab und minimalisiert den verwaltungsapparat"...
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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TRider
Usernummer # 1924
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APPD - Arbeit ist scheiße
Herzlichen Glückwunsch
Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001
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DerKleinePilot
Professioneller Partygänger
Usernummer # 2066
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warum sollte ich da unterschreiben ?? mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..
ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?
Aus: Aes Ulunia | Registriert: Mar 2001
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James_Holden
Usernummer # 1937
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot: warum sollte ich da unterschreiben ?? mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..
weil du in einer demokratie lebst und es deine bürgerliche pflicht sein sollte jenseits deines eigenes Horizontes zu denken? Sicher. Wenn du nicht an die Idee glaubst, dann solltest du nicht unterschreiben. Glaubst du aber, dass sie für die Gesellschaft gut ist, dann solltest du unterschreiben. Die Argumentation, dass sich für dich persönlich nichts ändert, und du deswegen keinen Grund darin siehst zu unterschreiben ist imho nicht gut (ich bleib mal bei dieser banalen Formulierung).
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot: ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?
Das ist eben die Kehrseite wenn man das Grundeinkommen so verkauft. Unterm Strich ist das hier eher etwas für Liberale (im echten Sinne und nicht wie es seit 10 Jahren missverwendet wird).
Götz Werner, Gründer von dm, ist der wohl grösste Verfechter der Idee des Grundeinkommens seit ca. 5 Jahren. Sein Buch Einkommen für Alle (amazonlink) soll sehr gut sein für denjenigen, den das interessiert. Ansonsten (und kostenlos) einfach mal das Archiv bei brand eins nach dem Stichwort "Grundeinkommen" durchsuchen: klick für brand eins Suche
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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Chefkoch
Usernummer # 1336
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot: warum sollte ich da unterschreiben ?? mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..
ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?
wenn du weiterhin arbeiten willst verdienst einfach noch mehr. der witz ist auch, dass dein arbeitgeber dir gleichzeitig dass gehalt erhöhen kann und trotzdem weniger kosten hat da jegliche besteuerung wegfällt. einzig durch die gestiegene mwst wird dieses grundeinkommen finanziert. d.h. also luxusartikel wie 42" glotzen, hi-end rechner usw werden "teurer"(kosten eben mehr) was aber durch das gestiegene zu verfügung stehende geld für alle arbeitenden ausgeglichen wird. für die arbeitende bevölkerung ändert sich nichts, u.u. gewinnen sie. die mit wenig einkommen werden besser gestellt im hinblick auf die lebensnotwendigen "luxusartikel". obst, gemüße, miete, strom etc.
so zumindest die idee hinter dem konzept.
Aus: Mainz | Registriert: Nov 2000
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DerKleinePilot
Professioneller Partygänger
Usernummer # 2066
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ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.
Aus: Aes Ulunia | Registriert: Mar 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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brand eins: Herr Werner, im Frühjahr 2005 haben wir zum ersten Mal über das Grundeinkommen gesprochen, eine alte Idee, der Sie neuen Schwung geben wollten. Was hat Sie an der Entwicklung seither am meisten überrascht?
Götz Werner: (...) Dass 95 Prozent der Menschen zwei Menschenbilder haben: eines von sich und eines von ihren Mitmenschen. Hundertfach ist mir inzwischen die Frage gestellt worden, die eigentlich eher eine Behauptung ist: Aber mit einem Grundeinkommen arbeitet doch keiner mehr?! Ich habe immer gleich zurückgefragt: Was würden Sie denn tun? Und kein einziges Mal habe ich bisher gehört: Na, ich würde genau das machen - mich auf die faule Haut legen. Sondern alle haben gesagt: Klar, ich weiß, was ich tun würde. Ich habe schließlich Ziele, Aufgaben. Aber die anderen!
Brandeins-Interview mit Götz Werner
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot: ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.
Na wenn er's nicht auf ein Niveau anhebt, zu dem ich diese Arbeit gerne mache, dann such ich mir halt was anderes oder höre erstmal auf zu arbeiten. Die Freiheit hab ich ja dann.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Maksim
217cup 2oo4
Usernummer # 1382
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot: ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.
doch, bei meinem arbeitgeber wäre es der fall
Aus: Berlin | Registriert: Nov 2000
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forcen
technoid doter
Usernummer # 7788
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Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
Aus: Nordische Tiefebene | Registriert: Nov 2002
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James_Holden
Usernummer # 1937
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: forcen: Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
Es ist ja wie gesagt auch nicht Sinn und Zweck eines Grundeinkommens, dass man auf der faulen Haut liegen kann und trotzdem sehr gut davon lebt.
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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FunkyAndy
Usernummer # 1493
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: ndark: Götz Werner zB lässt seine 20.000 Mitarbeiter sogar ihr Gehalt selbst bestimmen.
Naja, nicht wirklich. DM Filialen sind soweit unabhängig, dass sie selbst über Sortiment usw. bestimmen, ganz anders als z.B. die streng kontrollierten (aber auch globalen) Franchise-Systeme von McD, BK, KFC, Starbucks und Co. Deswegen kann noch lange nicht jeder Mitarbeiter frei über seinen Lohn entscheiden, auch wenn die Hierarchien flacher sind, so bestehen sie immernoch. Obwohl DM weiterhin ein vorzeigbares Unternehmen ist, hat sich da in den letzten Jahren (der Bericht ist ja glaub ich auch schon älter) auch einiges an Struktur getan, was bei wachsender Filialenzahl und Expansion ins Ausland nur logisch ist.
Aus: Mond | Registriert: Dec 2000
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rave-dave
Usernummer # 2121
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Ein gewisser Mindestlohn ist Branchen-Bezogen absolut wünschenswert !
Allerdings kann nicht jeder Mensch, der nicht dem entsprechend viel arbeitet, erwarten, das er für "umme" ein festes Salär bezieht...
PS: Bin Selbständig und bestimme mein Gehalt selber...
Aus: Schwabing-Bronx | Registriert: Mar 2001
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TRider
Usernummer # 1924
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: ndark: Götz Werner: (...) Dass 95 Prozent der Menschen zwei Menschenbilder haben: eines von sich und eines von ihren Mitmenschen. Hundertfach ist mir inzwischen die Frage gestellt worden, die eigentlich eher eine Behauptung ist: Aber mit einem Grundeinkommen arbeitet doch keiner mehr?! Ich habe immer gleich zurückgefragt: Was würden Sie denn tun? Und kein einziges Mal habe ich bisher gehört: Na, ich würde genau das machen - mich auf die faule Haut legen. Sondern alle haben gesagt: Klar, ich weiß, was ich tun würde. Ich habe schließlich Ziele, Aufgaben. Aber die anderen!
Da handelt es sich dann wohl eher um ein psychologisches als um ein okonomisches "Experiment".
Dass er seinen zitierten Satz nie gehört hat, verwundert mich nicht. Hundertfach wurden Leute auch schon gefragt, was sie machen würden, wenn vor ihnen eine Straftat auf offener Straße geschieht - nie hörte man den Satz: Ich würde wortlos weitergehen. Und trotzdem ist dies in der Realität eher die Regel als Ausnahme.
Diese scheinbar fundierte Idee klingt eher nach einer Mischung aus Sozialromantik und einer kleinen Portion Wichtigtuerei um in die Schlagzeilen zu kommen. Nichtsdestotrotz wären die Auswirkungen auf die allgemeine Arbeitsmoral recht interessant.
Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001
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James_Holden
Usernummer # 1937
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Das Argument hat aber auch ein kalkulatorisches Fundament. Rechnerisch glaubt man nachgewiesen zu haben, dass es günstiger ist jedem x EUR (von mir aus die 1500) einfach zu zahlen, als einen Mega-Verwaltungsapparat zu haben, der penibelst überprüft und schaut, ob man nun Anspruch auf diese Hilfe hat oder nicht.
PS: Ich habe die theoretische volkswirtschaftliche Gesamtrechnung da oben sehr weich formuliert. Dies bietet dem Konzept des Grundeinkommens keinen legitimen Angriffspunkt; Ökonomen rechnen schliesslich auch unsere Realität falsch - die aktuelle Finanzkrise ist ja der Beweis.
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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Striker
100
Usernummer # 3664
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: rave-dave: Ein gewisser Mindestlohn ist Branchen-Bezogen absolut wünschenswert !
Allerdings kann nicht jeder Mensch, der nicht dem entsprechend viel arbeitet, erwarten, das er für "umme" ein festes Salär bezieht...
was ist den "dementsprechend viel arbeiten" ? das individuelle einkommen und die verrichtete arbeit stehen doch in keiner relation zueinander. ein börsenmakler ist am ende des tages auch nur ein sachbearbeiter mit excel und telefon.
irgendwann müssen wir dieses neid-ding mal loslassen.
ganz utopisch gedacht, was für irre open-source projekte man machen könnte mit 100 durch grundeinkommen finanzierten codern
Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001
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James_Holden
Usernummer # 1937
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Striker: ganz utopisch gedacht, was für irre open-source projekte man machen könnte mit 100 durch grundeinkommen finanzierten codern
Genau darum geht es doch. Menschen entfesseln. Man befreit sie von den Fesseln der "Arbeit" wie wir sie kennen. Mit dem Grundeinkommen sind sie nunmehr frei zu spinnen, was die Produktivität und Innovationsfähigkeit in die Stratosphäre schiesst/en soll.
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: James_Holden: Das Argument hat aber auch ein kalkulatorisches Fundament. Rechnerisch glaubt man nachgewiesen zu haben, dass es günstiger ist jedem x EUR (von mir aus die 1500) einfach zu zahlen, als einen Mega-Verwaltungsapparat zu haben, der penibelst überprüft und schaut, ob man nun Anspruch auf diese Hilfe hat oder nicht.
Da würd ich beide Hände drauf verwetten. Ich stimm aber auch TRider zu: Das Experiment liegt vielmehr darin, wie sich ein solcher Paradigmenwechsel langfristig psychologisch und soziologisch auf den einzelnen auswirkt.
Die Grundidee ist ja auch die der Waldorf-Schule, an die zu Beginn sicher auch die wenigsten geglaubt haben: "Zutrauen veredelt den Menschen". Beim Grundeinkommen müsste das nur noch gesamtgesellschaftlich ähnlich gut funktionieren.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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FeldFunker
Usernummer # 13849
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Mal zur themenverwandten Lektüre, finde ich gut den Artikel:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29429/1.html
Allgemein zum Thema Grundeinkommen & "Bürgergeld" kann ich nur mantramäßg wiederholen: Artikel 1 des Grundgesetzes erzwingt das meines Erachtens quasi. Wenn jedem ohne Bedingung und Betteln eine menschenwürdige (!) Existenzsicherung zusteht, nimmt das erstmal den schärfsten Druck aus unserer Wirtschaftsform.
Aus: Hamburg | Registriert: Dec 2004
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granlab
Usernummer # 3524
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: forcen: Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!
jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann
Aus: München | Registriert: Aug 2001
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GSky
Usernummer # 714
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schöner Zeitvertreib das Thema. Da wir ja zum Glück auf keiner Insel leben, würden wir dann hier arbeiten (keine Einkommensteuer bezahlen) und dann in Polen oder Frankreich oder Österreich unsere Einkäufe tätigen, damit wir auch noch den Vorteil der jeweils niedrigeren Mwst geniesen können. Die Binnennachfrage bekommt einen kleinen Knick..der Tourismus würde auch nicht gerade gefördert werden. Das kann man dann ziemlich endlos weiterspinnen....Ganz am Ende sitzen wir dann wieder in Bäumen, mit Blättern in den Haaren und bedrohen uns gegenseitig mit selbstgeschnitzten Keulen. Süß.
Aus: München | Registriert: Jul 2000
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Chefkoch
Usernummer # 1336
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verfasst
besser als sich mit atomwaffen zu bedrohen ist es allemal.
Aus: Mainz | Registriert: Nov 2000
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stitch
subvoicer
Usernummer # 3136
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: granlab: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: forcen: Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!
jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann
offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
Aus: HH/TÜ/RV | Registriert: Jul 2001
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TRider
Usernummer # 1924
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: stitch: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel,
Zweifelsohne!!
Wobei sich nach der Umsetzung dieses Konzeptes auch die frage stellt, wie sich der Geldwert verschiebt und was dann die o.g. 1500 EUR wirklich noch wert sind und ob sich da manch ein nicht arbeitender nicht wieder seine alte Welt mit HartzIV zurück wünscht. Es ist ja nun nicht so, als würde es auf die Preisbildung innerhalb der Wirtschaft keinen Einfluss haben, wenn die einkommensschwachen Gesellschaftsschichten auf einmal pauschal ein größeres Budget haben. Dazu die entsprechend höheren Steuern - da ist es schnell vorbei mit T-Shirts für einen Euro bei Kik.
Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001
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Shao
Usernummer # 1508
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Ich habe nach meinem abgeschlossenen Studium in München (was bekannterweise die teuerste Stadt Deutschlands ist) Netto 1200 Euro erhalten - und ich kannt viele Studenten die weniger erhielten. (Generation Praktikum eben, also praktisch alle Geisteswissenschaftler die NICHT Lehrer sind)
Ich habe günstig gewohnt, aber ich hatte nach 8 Monaten auf einen zuvor leeren Konto über 2500 Euro. Ich habe zugegebenermaßen nicht viel ausgegeben während der Zeit, keine Autokosten etc. gehabt. Aber ich habe keineswegs von Brot und Wasser gelebt. Braucht man neben Wohnungs und laufenden Kosten (Gas, Elektrizität und Wasser) wirklich mehr als 400 Euro zum leben im Monat? Das sind 100 Euro pro Woche. Damit kann meiner Meinung nach jeder auskommen.
Ich halte das Gehalt für durchaus zu hoch! Gerade Leute die keine Ausbildung und kein Studium haben würden damit doch unreichlich fürs Kinder bekommen belohnt werden. Man muss vielmehr Orte schaffen, damit es auch gut ausgebildete Leute Kinder reizt Kinder zu haben.
Ich halte das System, für schwer durchsetzbar. Ich halte es jedoch auch für rechtlich viel bedenklicher, dass Stellen als unbefristete Traineepositionen oder Praktika für 0- 800 Euro an meist gut ausgebildete Studenten gegeben werden, denn DAMIT, kann man einfach in München nicht leben. Letztlich gewinnen jedoch die, welche wohlhabende Eltern haben, da sie nur über diese vermeintlichen Praktika an feste Arbeitsverhältnisse kommen.
Aus: London | Registriert: Dec 2000
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forcen
technoid doter
Usernummer # 7788
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: stitch: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: granlab: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: forcen: Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!
jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann
offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
mein Beitrag war ironisch gemeint...sorry hatte die smilies vergessen
welcher halbwegs normale Haushalt verfuegt ueber 5000€, wenn ein Elternteil Vollzeit, das andere Halbtags arbeiten geht, bzw. Haufrau o. Hausmann ist, weil die Kids doch auch betreut werden sollten...und von Schluesselkindern halten wir nichts
Aus: Nordische Tiefebene | Registriert: Nov 2002
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pre-amp tango
Usernummer # 10117
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: stitch: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: granlab: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: forcen: Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€
Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!
jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann
offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
das ist in der tat ganz schön reichlich. brutto dürfte der realität eher nahekommen.
Aus: dem hohen Norden | Registriert: Jul 2003
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Chefkoch
Usernummer # 1336
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verfasst
naja es gibt auch andere ansätze die von 800€ monatlich pro mensch reden. das wäre z.b. in etwa soviel wie hartzIV in einer größeren stadt(wohngeld+345€) oder baföghöchstsatz und kindergeld (5xx+150). dazu kommt das die krankenversicherung davon abgehen würde, es ist also nicht so wirklich wahnsinnig viel bei vier personen im haushalt.
Aus: Mainz | Registriert: Nov 2000
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ndark
Usernummer # 3037
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verfasst
Zitat: Betreff: Störung im System e-petitionen
Sehr geehrte Empfängerin, sehr geehrter Empfänger, leider ist unser System e-petitionen derzeit wegen des lebhaften Interesses, das insbesondere die Petition zum bedingungslosen Grundeinkommen findet, schwer erreichbar. An der Mängelbeseitigung wird mit Hochdruck gearbeitet. Rein vorsorglich haben wir die Frist für die Mitzeichnung der Petition zum bedingungslosen Grundeinkommen bis zum 17. Februar 2009 verlängert.
Es ist allerdings, auch nach dieser Zeit, jederzeit möglich seine Unterstützung per Brief, Fax oder Postkarte zu signalisieren. Lediglich eine einfache E-Mail reicht dazu nicht aus.
Wir bitten Sie, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Der Ausschussdienst des Petitionsausschusses
[ 13.02.2009, 00:44: Beitrag editiert von: ndark ]
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: discotizer3000: Es gibt ohne Ende Leute mit guten Konzepten und/ oder Ideen, aber dieses Potential wird vom Staat verschleudert bzw. totverwaltet. Ich kenne kein ähnlich entwickeltes Land in Mitteleuropa, was derart hinterwäldlerisch und dilletantisch mit den Potentialen der Bevölkerung umgeht. Statt Selbstständigkeit zu fördern, wird der Bürger immer mehr gegängelt und entmündigt. Das fängt bei einem ungerechten, komplizierten Steuersystem an und hört auf bei einem sich selbst bedienenden bürokratischen Verwaltungsapparat.
wird mit der EU-zentralisierung hübsch säuberlich für alle länder nivelliert, keine sorge dann is vorbei mit auf deutsche bürokratie schimpfen. die kurze zeit bis dahin lässt es sich weit genug auf meisterschaftstiteln wie exportwelt- und patenteuropameisterschaft zurücklehnen, der massenexodus der kreativköpfe in tollere nachbarländer bleibt da halbwegs im rahmen. wir sind ja auch noch hier.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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snar
Usernummer # 12290
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verfasst
wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...
Aus: LE | Registriert: May 2004
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FeldFunker
Usernummer # 13849
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: snar: wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...
Leider wird sowas erstmal trotzdem an den 20% scheitern - die brauchen nämlich die Macht über die 80%, und der Arbeitsmarkt ist nunmal das beste Druck- und Machterhaltungsmittel das zur Verfügung steht.
In letzter Konsequenz wird man eh das ganze Machtverhältniss "Arbeiter->Arbeitgeber" in Frage stellen müssen, um zur nächsten Gesellschaftsform zu finden - ein immer größerer Teil (in der westlichen welt) der "Arbeiter" wird nicht mehr gebraucht werden und es ist kontraproduktiv die Menschen an ein wirtschaftliches Konstrukt Firma/Konzern zu binden. Eine feste Bindung dieser Art auf Ebene einer Firma macht heutzutage wirtschaftlich und sozialpolitisch überhaupt keinen Sinn mehr.
Aus: Hamburg | Registriert: Dec 2004
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snar
Usernummer # 12290
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: snar: wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...
Leider wird sowas erstmal trotzdem an den 20% scheitern - die brauchen nämlich die Macht über die 80%, und der Arbeitsmarkt ist nunmal das beste Druck- und Machterhaltungsmittel das zur Verfügung steht.
aber grundlage dieses modell 20:80 ist doch der umstand, dass 20% alle nötigen waren zur versorgung mit hilfe von maschinen herstellen und 80% im prinzip nicht gebraucht werden... eine sklavenhaltung durch das druckmittel arbeitsmarkt erübrigt sich, durch den einfachen wegfall dessen... bei steigender frustration und armut bedarf ab einem gewissen zeitpunkt nur noch des entsprechnden funkens, um die flamme zu entzünden - da hilft dann auch kein druckmittel arbeitsmarkt mehr... wenn das volk nix zu beißen hat, geht es auf die straße bzw rebelliert und lehnt sich auf, wobei hier dann der massefaktor entscheidend is, der ja bei 20:80 bzw. 80:20 recht deutlich sein sollte... im speziell deutschen fall besteht imho die frage, ob dann dieser funke von unten oder von oben gezündet wird... by the way in abgeschwächter weise läuft das doch eh schon ab... wenn eine leiterin einer arbeitsagentur von 7,7 mio hartzIV-bescheiden im letzten jahr spricht und ich mal alle ALG I - empfänger, 1euro-jobber, abm-teilnehmer, usw hinzuziehe, werden doch schon jetzt ca 10% - 15% der bev. von papa staat notwendigerweise unterstützt... und das ausreichend sozialversicherungspflichtige arbeitsverhältnisse für diese leute zur verfügung stünden, wäre mir neu... gerade im industrie-sektor wird der abbau fortschreiten, je bessere technologien in der lage sind menschl. arbeitskraft zu ersetzen bzw. die menschl. arbeitskraft schlicht teurer ist... und der dienstleistungssektor wird ebenfalls davon betroffen sein, wenn man seine bankgeschäfte, versicherungsabschlüsse, steuererklärung oder einkäufe komplett per elektronischen assistenten tätigt... und das is alles längst in arbeit bzw schon passiert...
Aus: LE | Registriert: May 2004
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FeldFunker
Usernummer # 13849
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verfasst
Völlig d'accord. Genau deswegen schreibe ich ja "Eine feste Bindung dieser Art auf Ebene einer Firma macht heutzutage wirtschaftlich und sozialpolitisch überhaupt keinen Sinn mehr." -> das ganze Konzept des Lohnsklaven funktioniert nicht mehr. Und damit die "Sinngebung" für viele. Die Form der Identifikation mit dem Arbeitgeber, die meine Eltern noch hatten, erreichen heute die wenigsten.
Da entsteht die Frage: wie geht man mit den diversen Hormonen um, die das Volk kontrollieren? Im alten Rom wurden die Leute "arbeitslos", weil Sklaven die niedere Arbeit übernahmen, heute ist's das selbe durch Automation. Die Antwort ist die selbe - Brot und Spiele. Ok, das Showkonzept "Religiöse Minderheit trifft Löwe" gibt's auf Pro7 noch nicht, aber es geht schon sehr in die Richtung....
Erstmal muss der Mythos "Vollbeschäftigung" weg - das ist ein völlig absurdes Ziel in heutigen Zeiten. An seine Stelle treten muss: ein tief greifender Paradigmenwechsel und eine post-kommunistische Utopie, die letztlich die Abschaffung der Arbeit bedeutet. An ihre Stelle treten darf nicht: "Deutschland sucht den Superlöwen" (s.o.), sondern z.B. freiwillige Tätigkeiten im sozialen, forschenden, künstlerisch-kulturellen oder pädagogischen Bereichen.
"Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!", sagte Kalle M. dazu.
Aus: Hamburg | Registriert: Dec 2004
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