This is topic Petition zum Grundeinkommen in forum OffTopic & SmallTalk at technoforum.de.


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https://forum.technoforum.de/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=21;t=006776

Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Da das Thema ja hier schon öfters mal diskutiert wurde, dachte ich, ich erwähn das mal:

Beim Petitionsausschuss liegt zur Zeit eine Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Bis Dienstag kann man sie noch mitzeichnen.
Bisher wurde sie schon mehr als 18000mal mitgezeichnet.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=1422

Zitat:

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen ... das bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen.

Begründung

Unser Finanz- und Steuersystem ist sehr unübersichtlich geworden. Auch die
Arbeitslosenquote scheint eine feste Größe geworden sein. Um nun allen Bürgern ein
würdevolles Leben zu gewährleisten, erscheint mir die Einführung eines bedingungslosen
Grundeinkommens als guter Lösungsweg. Ca. 1500€ für jeden Erwachsenen und 1000€ für jedes Kind.

Alle bestehenden Transferleistungen, Subventionen und Steuern einstellen und als einzige(!) Steuer
eine hohe Konsumsteuer einführen. Eine deutliche Vereinfachung unseres komplizierten Finanzsystems
erscheint mir zwingend erforderlich. Auch ginge mit dieser Veränderung ein deutlicher
Bürokratieabbau, und damit eine Verwaltungskostenreduzierung, einher.


 
Geschrieben von: FunkyAndy (Usernummer # 1493) an :
 
Klar, das bekommt man dann ja ohne jegliche Anstrengung auf Arbeitssuche nachzuweisen. Spätestens dann wird die Arbeitslosenquote doch keine Konstante mehr sein. [Wink]
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
interessant. danke für die info.

wenn auch die argumentationsfolge für meinen geschmack auf den kopf gestellt ist.

aber "konstantes einkommen ohne was zu tun" lässt sich natürlich besser vermarkten als "schafft sämtliche staatlichen organisationen ab und minimalisiert den verwaltungsapparat"...
 
Geschrieben von: TRider (Usernummer # 1924) an :
 
APPD - Arbeit ist scheiße

Herzlichen Glückwunsch
 
Geschrieben von: DerKleinePilot (Usernummer # 2066) an :
 
warum sollte ich da unterschreiben ??
mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..


ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot:
warum sollte ich da unterschreiben ??
mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..

weil du in einer demokratie lebst und es deine bürgerliche pflicht sein sollte jenseits deines eigenes Horizontes zu denken?
Sicher. Wenn du nicht an die Idee glaubst, dann solltest du nicht unterschreiben. Glaubst du aber, dass sie für die Gesellschaft gut ist, dann solltest du unterschreiben.
Die Argumentation, dass sich für dich persönlich nichts ändert, und du deswegen keinen Grund darin siehst zu unterschreiben ist imho nicht gut (ich bleib mal bei dieser banalen Formulierung).

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot:
ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?

Das ist eben die Kehrseite wenn man das Grundeinkommen so verkauft. Unterm Strich ist das hier eher etwas für Liberale (im echten Sinne und nicht wie es seit 10 Jahren missverwendet wird).

Götz Werner, Gründer von dm, ist der wohl grösste Verfechter der Idee des Grundeinkommens seit ca. 5 Jahren.
Sein Buch Einkommen für Alle (amazonlink) soll sehr gut sein für denjenigen, den das interessiert.
Ansonsten (und kostenlos) einfach mal das Archiv bei brand eins nach dem Stichwort "Grundeinkommen" durchsuchen: klick für brand eins Suche
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot:
warum sollte ich da unterschreiben ??
mein grundeinkommen liegt schon bei 1500 euro.. da verbessert sich für mich nichts..


ist das nicht eher sowas für arbeitslose, die nicht arbeiten wollen aber doch ganz gerne dick kohle in der tasche haben wollen ?

wenn du weiterhin arbeiten willst verdienst einfach noch mehr. der witz ist auch, dass dein arbeitgeber dir gleichzeitig dass gehalt erhöhen kann und trotzdem weniger kosten hat da jegliche besteuerung wegfällt. einzig durch die gestiegene mwst wird dieses grundeinkommen finanziert. d.h. also luxusartikel wie 42" glotzen, hi-end rechner usw werden "teurer"(kosten eben mehr) was aber durch das gestiegene zu verfügung stehende geld für alle arbeitenden ausgeglichen wird.
für die arbeitende bevölkerung ändert sich nichts, u.u. gewinnen sie.
die mit wenig einkommen werden besser gestellt im hinblick auf die lebensnotwendigen "luxusartikel". obst, gemüße, miete, strom etc.

so zumindest die idee hinter dem konzept.
 
Geschrieben von: DerKleinePilot (Usernummer # 2066) an :
 
ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
brand eins: Herr Werner, im Frühjahr 2005 haben wir zum ersten Mal über das Grundeinkommen gesprochen, eine alte Idee, der Sie neuen Schwung geben wollten. Was hat Sie an der Entwicklung seither am meisten überrascht?

Götz Werner: (...) Dass 95 Prozent der Menschen zwei Menschenbilder haben: eines von sich und eines von ihren Mitmenschen. Hundertfach ist mir inzwischen die Frage gestellt worden, die eigentlich eher eine Behauptung ist: Aber mit einem Grundeinkommen arbeitet doch keiner mehr?! Ich habe immer gleich zurückgefragt: Was würden Sie denn tun? Und kein einziges Mal habe ich bisher gehört: Na, ich würde genau das machen - mich auf die faule Haut legen. Sondern alle haben gesagt: Klar, ich weiß, was ich tun würde. Ich habe schließlich Ziele, Aufgaben. Aber die anderen!

[hand] Brandeins-Interview mit Götz Werner
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot:
ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.

Na wenn er's nicht auf ein Niveau anhebt, zu dem ich diese Arbeit gerne mache, dann such ich mir halt was anderes oder höre erstmal auf zu arbeiten.
Die Freiheit hab ich ja dann.
 
Geschrieben von: Maksim (Usernummer # 1382) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: DerKleinePilot:
ihr glaubt doch wohl nicht das der arbeitgeber das gehalt anhebt nur weil für ihn die kosten weniger werden.

doch, bei meinem arbeitgeber wäre es der fall
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Götz Werner zB lässt seine 20.000 Mitarbeiter sogar [hand] ihr Gehalt selbst bestimmen.
 
Geschrieben von: forcen (Usernummer # 7788) an :
 
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: forcen:
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*

Es ist ja wie gesagt auch nicht Sinn und Zweck eines Grundeinkommens, dass man auf der faulen Haut liegen kann und trotzdem sehr gut davon lebt.
 
Geschrieben von: FunkyAndy (Usernummer # 1493) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ndark:
Götz Werner zB lässt seine 20.000 Mitarbeiter sogar [hand] ihr Gehalt selbst bestimmen.

Naja, nicht wirklich. DM Filialen sind soweit unabhängig, dass sie selbst über Sortiment usw. bestimmen, ganz anders als z.B. die streng kontrollierten (aber auch globalen) Franchise-Systeme von McD, BK, KFC, Starbucks und Co.
Deswegen kann noch lange nicht jeder Mitarbeiter frei über seinen Lohn entscheiden, auch wenn die Hierarchien flacher sind, so bestehen sie immernoch. Obwohl DM weiterhin ein vorzeigbares Unternehmen ist, hat sich da in den letzten Jahren (der Bericht ist ja glaub ich auch schon älter) auch einiges an Struktur getan, was bei wachsender Filialenzahl und Expansion ins Ausland nur logisch ist.
 
Geschrieben von: rave-dave (Usernummer # 2121) an :
 
Ein gewisser Mindestlohn ist Branchen-Bezogen absolut wünschenswert !

Allerdings kann nicht jeder Mensch, der nicht dem entsprechend viel arbeitet, erwarten, das er für "umme" ein festes Salär bezieht...

[arab] [rolleyes]


PS: Bin Selbständig und bestimme mein Gehalt selber... [Wink]
 
Geschrieben von: TRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ndark:

Götz Werner: (...) Dass 95 Prozent der Menschen zwei Menschenbilder haben: eines von sich und eines von ihren Mitmenschen. Hundertfach ist mir inzwischen die Frage gestellt worden, die eigentlich eher eine Behauptung ist: Aber mit einem Grundeinkommen arbeitet doch keiner mehr?! Ich habe immer gleich zurückgefragt: Was würden Sie denn tun? Und kein einziges Mal habe ich bisher gehört: Na, ich würde genau das machen - mich auf die faule Haut legen. Sondern alle haben gesagt: Klar, ich weiß, was ich tun würde. Ich habe schließlich Ziele, Aufgaben. Aber die anderen!

Da handelt es sich dann wohl eher um ein psychologisches als um ein okonomisches "Experiment".

Dass er seinen zitierten Satz nie gehört hat, verwundert mich nicht. Hundertfach wurden Leute auch schon gefragt, was sie machen würden, wenn vor ihnen eine Straftat auf offener Straße geschieht - nie hörte man den Satz: Ich würde wortlos weitergehen. Und trotzdem ist dies in der Realität eher die Regel als Ausnahme.

Diese scheinbar fundierte Idee klingt eher nach einer Mischung aus Sozialromantik und einer kleinen Portion Wichtigtuerei um in die Schlagzeilen zu kommen.
Nichtsdestotrotz wären die Auswirkungen auf die allgemeine Arbeitsmoral recht interessant.
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Das Argument hat aber auch ein kalkulatorisches Fundament. Rechnerisch glaubt man nachgewiesen zu haben, dass es günstiger ist jedem x EUR (von mir aus die 1500) einfach zu zahlen, als einen Mega-Verwaltungsapparat zu haben, der penibelst überprüft und schaut, ob man nun Anspruch auf diese Hilfe hat oder nicht.

PS: Ich habe die theoretische volkswirtschaftliche Gesamtrechnung da oben sehr weich formuliert. Dies bietet dem Konzept des Grundeinkommens keinen legitimen Angriffspunkt; Ökonomen rechnen schliesslich auch unsere Realität falsch - die aktuelle Finanzkrise ist ja der Beweis.
 
Geschrieben von: mantis (Usernummer # 3606) an :
 
Ganz interessant zum Thema Brot udn Spiele:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29286/1.html
 
Geschrieben von: Striker (Usernummer # 3664) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: rave-dave:
Ein gewisser Mindestlohn ist Branchen-Bezogen absolut wünschenswert !

Allerdings kann nicht jeder Mensch, der nicht dem entsprechend viel arbeitet, erwarten, das er für "umme" ein festes Salär bezieht...

was ist den "dementsprechend viel arbeiten" ?
das individuelle einkommen und die verrichtete arbeit stehen doch in keiner relation zueinander.
ein börsenmakler ist am ende des tages auch nur ein sachbearbeiter mit excel und telefon.

irgendwann müssen wir dieses neid-ding mal loslassen.

ganz utopisch gedacht, was für irre open-source projekte man machen könnte mit 100 durch grundeinkommen finanzierten codern
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
passt vll auch hier rein:
http://www.youtube.com/watch?v=GJCjiVvfrL8

(Georg Schramm: Aktion Leben jetzt)
 
Geschrieben von: James_Holden (Usernummer # 1937) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:

ganz utopisch gedacht, was für irre open-source projekte man machen könnte mit 100 durch grundeinkommen finanzierten codern

Genau darum geht es doch. Menschen entfesseln. Man befreit sie von den Fesseln der "Arbeit" wie wir sie kennen. Mit dem Grundeinkommen sind sie nunmehr frei zu spinnen, was die Produktivität und Innovationsfähigkeit in die Stratosphäre schiesst/en soll.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Das Argument hat aber auch ein kalkulatorisches Fundament. Rechnerisch glaubt man nachgewiesen zu haben, dass es günstiger ist jedem x EUR (von mir aus die 1500) einfach zu zahlen, als einen Mega-Verwaltungsapparat zu haben, der penibelst überprüft und schaut, ob man nun Anspruch auf diese Hilfe hat oder nicht.

Da würd ich beide Hände drauf verwetten.
Ich stimm aber auch TRider zu:
Das Experiment liegt vielmehr darin, wie sich ein solcher Paradigmenwechsel langfristig psychologisch und soziologisch auf den einzelnen auswirkt.

Die Grundidee ist ja auch die der Waldorf-Schule, an die zu Beginn sicher auch die wenigsten geglaubt haben:
"Zutrauen veredelt den Menschen".
Beim Grundeinkommen müsste das nur noch gesamtgesellschaftlich ähnlich gut funktionieren.
 
Geschrieben von: mantis (Usernummer # 3606) an :
 
http://www.heise.de/newsticker/Online-Petitionssystem-des-Bundestags-mit-Ausfaellen--/meldung/127158

Und ich hab mich gewundert warum der Server gestern abend so lahm war. [Smile]
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Mal zur themenverwandten Lektüre, finde ich gut den Artikel:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29429/1.html

Allgemein zum Thema Grundeinkommen & "Bürgergeld" kann ich nur mantramäßg wiederholen: Artikel 1 des Grundgesetzes erzwingt das meines Erachtens quasi. Wenn jedem ohne Bedingung und Betteln eine menschenwürdige (!) Existenzsicherung zusteht, nimmt das erstmal den schärfsten Druck aus unserer Wirtschaftsform.
 
Geschrieben von: granlab (Usernummer # 3524) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: forcen:
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*

zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur
Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!

jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann
 
Geschrieben von: GSky (Usernummer # 714) an :
 
schöner Zeitvertreib das Thema.
Da wir ja zum Glück auf keiner Insel leben, würden wir dann hier arbeiten (keine Einkommensteuer bezahlen) und dann in Polen oder Frankreich oder Österreich unsere Einkäufe tätigen, damit wir auch noch den Vorteil der jeweils niedrigeren Mwst geniesen können. Die Binnennachfrage bekommt einen kleinen Knick..der Tourismus würde auch nicht gerade gefördert werden. Das kann man dann ziemlich endlos weiterspinnen....Ganz am Ende sitzen wir dann wieder in Bäumen, mit Blättern in den Haaren und bedrohen uns gegenseitig mit selbstgeschnitzten Keulen. Süß.
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
besser als sich mit atomwaffen zu bedrohen ist es allemal.
 
Geschrieben von: stitch (Usernummer # 3136) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: granlab:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: forcen:
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*

zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur
Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!

jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann

offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
 
Geschrieben von: TRider (Usernummer # 1924) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel,

Zweifelsohne!!

Wobei sich nach der Umsetzung dieses Konzeptes auch die frage stellt, wie sich der Geldwert verschiebt und was dann die o.g. 1500 EUR wirklich noch wert sind und ob sich da manch ein nicht arbeitender nicht wieder seine alte Welt mit HartzIV zurück wünscht.
Es ist ja nun nicht so, als würde es auf die Preisbildung innerhalb der Wirtschaft keinen Einfluss haben, wenn die einkommensschwachen Gesellschaftsschichten auf einmal pauschal ein größeres Budget haben. Dazu die entsprechend höheren Steuern - da ist es schnell vorbei mit T-Shirts für einen Euro bei Kik.
 
Geschrieben von: Shao (Usernummer # 1508) an :
 
Ich habe nach meinem abgeschlossenen Studium in München (was bekannterweise die teuerste Stadt Deutschlands ist) Netto 1200 Euro erhalten - und ich kannt viele Studenten die weniger erhielten. (Generation Praktikum eben, also praktisch alle Geisteswissenschaftler die NICHT Lehrer sind)

Ich habe günstig gewohnt, aber ich hatte nach 8 Monaten auf einen zuvor leeren Konto über 2500 Euro. Ich habe zugegebenermaßen nicht viel ausgegeben während der Zeit, keine Autokosten etc. gehabt. Aber ich habe keineswegs von Brot und Wasser gelebt. Braucht man neben Wohnungs und laufenden Kosten (Gas, Elektrizität und Wasser) wirklich mehr als 400 Euro zum leben im Monat? Das sind 100 Euro pro Woche. Damit kann meiner Meinung nach jeder auskommen.

Ich halte das Gehalt für durchaus zu hoch! Gerade Leute die keine Ausbildung und kein Studium haben würden damit doch unreichlich fürs Kinder bekommen belohnt werden. Man muss vielmehr Orte schaffen, damit es auch gut ausgebildete Leute Kinder reizt Kinder zu haben.

Ich halte das System, für schwer durchsetzbar. Ich halte es jedoch auch für rechtlich viel bedenklicher, dass Stellen als unbefristete Traineepositionen oder Praktika für 0- 800 Euro an meist gut ausgebildete Studenten gegeben werden, denn DAMIT, kann man einfach in München nicht leben. Letztlich gewinnen jedoch die, welche wohlhabende Eltern haben, da sie nur über diese vermeintlichen Praktika an feste Arbeitsverhältnisse kommen.
 
Geschrieben von: forcen (Usernummer # 7788) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: granlab:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: forcen:
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*

zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur
Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!

jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann

offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
mein Beitrag war ironisch gemeint...sorry hatte die smilies vergessen

welcher halbwegs normale Haushalt verfuegt ueber 5000€, wenn ein Elternteil Vollzeit, das andere Halbtags arbeiten geht, bzw. Haufrau o. Hausmann ist, weil die Kids doch auch betreut werden sollten...und von Schluesselkindern halten wir nichts
 
Geschrieben von: pre-amp tango (Usernummer # 10117) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: granlab:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: forcen:
Bei zwei Erwachsenen und einem bzw. zwei Kindern reden wir von 4000€ bzw. 5000€

Da muessten wir nur von Wasser und Brot leben *grossenvogelzeig*

zwei Erwachsene, ein Kind 1/2 Jahre und ca. 4000 Eur
Wir leben nicht unbedingt von Wasser und Brot aber einfach isses nicht. Und es gibt Leute die mit wesentlich weniger zurechtkommen!

jammern auf hohem niveau....mann, mann, mann

offtopic: ich wollte gerade mal meinen, 4.000,00 EUR netto für 2 erwachsene und 1 kind halte ich für viel, ich glaube nicht, dass die mehrzahl der 3-köpfigen familien in unserer republik so viel zur verfügung hat.
das ist in der tat ganz schön reichlich. brutto dürfte der realität eher nahekommen.
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
naja es gibt auch andere ansätze die von 800€ monatlich pro mensch reden. das wäre z.b. in etwa soviel wie hartzIV in einer größeren stadt(wohngeld+345€) oder baföghöchstsatz und kindergeld (5xx+150). dazu kommt das die krankenversicherung davon abgehen würde, es ist also nicht so wirklich wahnsinnig viel bei vier personen im haushalt.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Betreff: Störung im System e-petitionen

Sehr geehrte Empfängerin, sehr geehrter Empfänger,
leider ist unser System e-petitionen derzeit wegen des lebhaften Interesses, das insbesondere die Petition zum bedingungslosen Grundeinkommen findet, schwer erreichbar. An der Mängelbeseiti­gung wird mit Hochdruck gearbeitet. Rein vorsorg­lich haben wir die Frist für die Mitzeichnung der Petition zum bedingungslosen Grundeinkommen bis zum 17. Februar 2009 verlängert.

Es ist allerdings, auch nach dieser Zeit, jederzeit möglich seine Unterstützung per Brief, Fax oder Postkarte zu signalisieren. Lediglich eine einfache E-Mail reicht dazu nicht aus.

Wir bitten Sie, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Der Ausschussdienst des Petitionsausschusses



[ 13.02.2009, 00:44: Beitrag editiert von: ndark ]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: discotizer3000:
Es gibt ohne Ende Leute mit guten Konzepten und/ oder Ideen, aber dieses Potential wird vom Staat verschleudert bzw. totverwaltet. Ich kenne kein ähnlich entwickeltes Land in Mitteleuropa, was derart hinterwäldlerisch und dilletantisch mit den Potentialen der Bevölkerung umgeht. Statt Selbstständigkeit zu fördern, wird der Bürger immer mehr gegängelt und entmündigt. Das fängt bei einem ungerechten, komplizierten Steuersystem an und hört auf bei einem sich selbst bedienenden bürokratischen Verwaltungsapparat.

wird mit der EU-zentralisierung hübsch säuberlich für alle länder nivelliert, keine sorge [lach]
dann is vorbei mit auf deutsche bürokratie schimpfen.
die kurze zeit bis dahin lässt es sich weit genug auf meisterschaftstiteln wie exportwelt- und patenteuropameisterschaft zurücklehnen, der massenexodus der kreativköpfe in tollere nachbarländer bleibt da halbwegs im rahmen.
wir sind ja auch noch hier.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: snar:
wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...

Leider wird sowas erstmal trotzdem an den 20% scheitern - die brauchen nämlich die Macht über die 80%, und der Arbeitsmarkt ist nunmal das beste Druck- und Machterhaltungsmittel das zur Verfügung steht.

In letzter Konsequenz wird man eh das ganze Machtverhältniss "Arbeiter->Arbeitgeber" in Frage stellen müssen, um zur nächsten Gesellschaftsform zu finden - ein immer größerer Teil (in der westlichen welt) der "Arbeiter" wird nicht mehr gebraucht werden und es ist kontraproduktiv die Menschen an ein wirtschaftliches Konstrukt Firma/Konzern zu binden. Eine feste Bindung dieser Art auf Ebene einer Firma macht heutzutage wirtschaftlich und sozialpolitisch überhaupt keinen Sinn mehr.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: snar:
wenn man den aussagen einiger weiterführender links (gesellschaft 20:80) glauben schenkt, wird ein solches grundeinkommen bald nötige grundlage der stabilität der gesellschaft...

Leider wird sowas erstmal trotzdem an den 20% scheitern - die brauchen nämlich die Macht über die 80%, und der Arbeitsmarkt ist nunmal das beste Druck- und Machterhaltungsmittel das zur Verfügung steht.

aber grundlage dieses modell 20:80 ist doch der umstand, dass 20% alle nötigen waren zur versorgung mit hilfe von maschinen herstellen und 80% im prinzip nicht gebraucht werden... eine sklavenhaltung durch das druckmittel arbeitsmarkt erübrigt sich, durch den einfachen wegfall dessen... bei steigender frustration und armut bedarf ab einem gewissen zeitpunkt nur noch des entsprechnden funkens, um die flamme zu entzünden - da hilft dann auch kein druckmittel arbeitsmarkt mehr... wenn das volk nix zu beißen hat, geht es auf die straße bzw rebelliert und lehnt sich auf, wobei hier dann der massefaktor entscheidend is, der ja bei 20:80 bzw. 80:20 recht deutlich sein sollte...
im speziell deutschen fall besteht imho die frage, ob dann dieser funke von unten oder von oben gezündet wird...
by the way
in abgeschwächter weise läuft das doch eh schon ab... wenn eine leiterin einer arbeitsagentur von 7,7 mio hartzIV-bescheiden im letzten jahr spricht und ich mal alle ALG I - empfänger, 1euro-jobber, abm-teilnehmer, usw hinzuziehe, werden doch schon jetzt ca 10% - 15% der bev. von papa staat notwendigerweise unterstützt... und das ausreichend sozialversicherungspflichtige arbeitsverhältnisse für diese leute zur verfügung stünden, wäre mir neu... gerade im industrie-sektor wird der abbau fortschreiten, je bessere technologien in der lage sind menschl. arbeitskraft zu ersetzen bzw. die menschl. arbeitskraft schlicht teurer ist... und der dienstleistungssektor wird ebenfalls davon betroffen sein, wenn man seine bankgeschäfte, versicherungsabschlüsse, steuererklärung oder einkäufe komplett per elektronischen assistenten tätigt...
und das is alles längst in arbeit bzw schon passiert...
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Völlig d'accord. Genau deswegen schreibe ich ja "Eine feste Bindung dieser Art auf Ebene einer Firma macht heutzutage wirtschaftlich und sozialpolitisch überhaupt keinen Sinn mehr." -> das ganze Konzept des Lohnsklaven funktioniert nicht mehr. Und damit die "Sinngebung" für viele. Die Form der Identifikation mit dem Arbeitgeber, die meine Eltern noch hatten, erreichen heute die wenigsten.

Da entsteht die Frage: wie geht man mit den diversen Hormonen um, die das Volk kontrollieren? Im alten Rom wurden die Leute "arbeitslos", weil Sklaven die niedere Arbeit übernahmen, heute ist's das selbe durch Automation. Die Antwort ist die selbe - Brot und Spiele. Ok, das Showkonzept "Religiöse Minderheit trifft Löwe" gibt's auf Pro7 noch nicht, aber es geht schon sehr in die Richtung....

Erstmal muss der Mythos "Vollbeschäftigung" weg - das ist ein völlig absurdes Ziel in heutigen Zeiten. An seine Stelle treten muss: ein tief greifender Paradigmenwechsel und eine post-kommunistische Utopie, die letztlich die Abschaffung der Arbeit bedeutet. An ihre Stelle treten darf nicht: "Deutschland sucht den Superlöwen" (s.o.), sondern z.B. freiwillige Tätigkeiten im sozialen, forschenden, künstlerisch-kulturellen oder pädagogischen Bereichen.

"Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!", sagte Kalle M. dazu.
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Im alten Rom wurden die Leute "arbeitslos", weil Sklaven die niedere Arbeit übernahmen, heute ist's das selbe durch Automation.

du behauptest wirklich allen ernstes, dass sämtliche tätigkeiten, die heute noch vom menschen erledigt werden, durch automation obsolet werden? zieh dir mal ne liste mit allen berufen rein, die man momentan ausüben kann, und mach hinter jedem job ein häckchen, der in zukunft durch machinen effizienter erledigt werden könnte. das ergebnis wird ziemlich ernüchternd ausfallen...

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Erstmal muss der Mythos "Vollbeschäftigung" weg - das ist ein völlig absurdes Ziel in heutigen Zeiten. An seine Stelle treten muss: ein tief greifender Paradigmenwechsel und eine post-kommunistische Utopie, die letztlich die Abschaffung der Arbeit bedeutet. An ihre Stelle treten darf nicht: "Deutschland sucht den Superlöwen" (s.o.), sondern z.B. freiwillige Tätigkeiten im sozialen, forschenden, künstlerisch-kulturellen oder pädagogischen Bereichen.

vom mythos 'vollbeschäftigung' redet heute in zeiten globaler arbeitsteilung doch eh kein ernstzunehmender mensch in deutschland mehr. von 'abschaffung der arbeit' allerdings auch nicht. ich behaupte mal, dass die meinsten unserer mitmenschen, die über qualitäten und fertigkeiten verfügen, die eine gewisse entlohnung versprechen, kaum bereit sein werden, sich unter wert zu verkaufen...

insgesamt ist das konzept des grundeinkommens aber ein interessanter ansatz, über den sich sicher zu diskutieren lohnt. seine einführung ist jedoch gerade in einem land wie deutschland höchst unrealistisch. wir schaffen es ja noch nicht nicht mal, unser steuersystem zu vereinfachen, bspw. in form eines einheitlichen steuersatzes auf sämtliche einkünfte bei gleichzeitiger gewährleistung eines angemessenen grundfreibetrages. unser steuersystem ist leider viel zu voll mit fragwürdigen lenkungswirkungen, auf die keine der bevorzugten gruppen verzichten möchte. wozu gibt es denn sonst all die ganzen lobbyverbände, imho die wahren krebsgeschwüre unserer gesellschaft, wenn nicht zur wirkungsvollen verteidigung manchmal echt aberwitziger bevorzugungen durch unseren staat...
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Im alten Rom wurden die Leute "arbeitslos", weil Sklaven die niedere Arbeit übernahmen, heute ist's das selbe durch Automation.

du behauptest wirklich allen ernstes, dass sämtliche tätigkeiten, die heute noch vom menschen erledigt werden, durch automation obsolet werden? zieh dir mal ne liste mit allen berufen rein, die man momentan ausüben kann, und mach hinter jedem job ein häckchen, der in zukunft durch machinen effizienter erledigt werden könnte. das ergebnis wird ziemlich ernüchternd ausfallen...
sagt er ja garnicht. was er sagt ist das die "niederen" arbeiten, also z.b. einfache produktionshandgriffe an maschinen abgegeben werden - oder eben an "sklaven", also garnicht bis günstig bezahlte arbeiter. die gibt es auch heute noch, nur nicht in diesem land(wobei man darüber auch diskutieren kann...). soll arbeitskraftintensive tätigkeiten haben einfach am meisten arbeitsplätze geschaffen die schlicht und einfach wegfallen.
 
Geschrieben von: Shao (Usernummer # 1508) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: discotizer3000:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Shao:
Ich habe nach meinem abgeschlossenen Studium in München (was bekannterweise die teuerste Stadt Deutschlands ist) Netto 1200 Euro erhalten - und ich kannt viele Studenten die weniger erhielten. (Generation Praktikum eben, also praktisch alle Geisteswissenschaftler die NICHT Lehrer sind)

Ich habe günstig gewohnt, aber ich hatte nach 8 Monaten auf einen zuvor leeren Konto über 2500 Euro. Ich habe zugegebenermaßen nicht viel ausgegeben während der Zeit, keine Autokosten etc. gehabt. Aber ich habe keineswegs von Brot und Wasser gelebt. Braucht man neben Wohnungs und laufenden Kosten (Gas, Elektrizität und Wasser) wirklich mehr als 400 Euro zum leben im Monat? Das sind 100 Euro pro Woche. Damit kann meiner Meinung nach jeder auskommen.

Das mag für dich richtig sein, der Klops dabei ist nur, dass jemand, der gerne selbstständig arbeiten möchte, zur Weiterentwicklung beiträgt und dafür eigenes Kapital für Investitionen benötigt, praktisch jeder Handlungsspielraum genommen wird. Menschen, die am Existenzminimum rumkrebsen, haben in den seltensten Fällen den Kopf frei, ihre eigenen Ideen und Projekte nach vorn zu bringen. Schließlich sind sie ja mit dem Über-die-Runden-kommen ausreichend ausgelastet.

Es gibt ohne Ende Leute mit guten Konzepten und/ oder Ideen, aber dieses Potential wird vom Staat verschleudert bzw. totverwaltet. Ich kenne kein ähnlich entwickeltes Land in Mitteleuropa, was derart hinterwäldlerisch und dilletantisch mit den Potentialen der Bevölkerung umgeht. Statt Selbstständigkeit zu fördern, wird der Bürger immer mehr gegängelt und entmündigt. Das fängt bei einem ungerechten, komplizierten Steuersiystem an und hört auf bei einem sich selbst bedienenden bürokratischen Verwaltungsapparat.

Statt den Realitäten ins Auge zu sehen, faseln die alteingesessenen Parteien immer noch was von "Vollbeschäftigung" und allein für diese offensichtliche Lüge gehören diese Leute auf ewig abgewählt!

Du hast einerseits recht - man braucht um sich selbstständig zu machen Eigenkapital. Ich studiere ja derzeit auch wieder, zufrieden war ich mit meinem Job nicht, aber ich glaube, dass eben die meisten Menschen doch bei weitem weniger gut ausgebildet sind und wie mir die Berufserfahrungen in zwei Jahren zeigten, meist weniger Leistung bringen, daher empfinde ich das Geld als zu hoch.

Ich glaube nicht, dass im Ausland immer alles besser ist so wie man das meint. Ich wohne in London, hier passiert einerseits recht viel, aber bei den Preisen im Verhältnis zu dem was man verdient hat man sicherlich bedeutend weniger als in Deutschland. Das komische war jedoch, dass vor der Wirtschaftskrise darüber fast niemand schimpfte. Ich glaube es liegt in Deutschland viel eher daran, dass Ideen vielleicht doch nicht so einzigartig und genial sind wie ihre Urheber meinen, bzw. zum falschen (manchmal zu frühen, oftmals zu späten) Zeitpunkt gestartet werden.

Vielleicht sollten die Deutschen manchmal weniger tüfteln und sich etwas mehr im Wirtschaftsbereich informieren, da fehlt mir oftmals weniger das theoretische als das praktische Wissen.
 
Geschrieben von: Tuxton (Usernummer # 2837) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Chefkoch:
sagt er ja garnicht. was er sagt ist das die "niederen" arbeiten, also z.b. einfache produktionshandgriffe an maschinen abgegeben werden - oder eben an "sklaven", also garnicht bis günstig bezahlte arbeiter. die gibt es auch heute noch, nur nicht in diesem land(wobei man darüber auch diskutieren kann...). soll arbeitskraftintensive tätigkeiten haben einfach am meisten arbeitsplätze geschaffen die schlicht und einfach wegfallen.

oh sorry, das hatte ich überlesen. allerdings werden durch automation mittelfristig auch nicht sämtliche tätigkeiten für die sog. 'niedrigqualifizierten' überflüssig. da brauch man bspw. nur mal an den gastronomiebereich denken...
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
allerdings werden durch automation mittelfristig auch nicht sämtliche tätigkeiten für die sog. 'niedrigqualifizierten' überflüssig. da brauch man bspw. nur mal an den gastronomiebereich denken...

Wie bei jeder anderen Tätigkeit gibts fünf Möglichkeiten:
- Der Betrieb sorgt dafür, dass die Mitarbeiter ihre Tätigkeit als sinnstiftend empfinden
- Der Betrieb erhöht die Preise, um arbeitswillige Mitarbeiter zu finden
- Der Betrieb automatisiert die unbeliebte Arbeit (zumindest teilweise)
- Der Betrieb führt mehr Selbstbedienung der Kunden ein
- Der Betrieb schließt

Durch die Freiheit, nicht arbeiten zu müssen, würden sich in vielen Bereichen meiner Meinung nach automatisch humanere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Klar besteht die Gefahr, dass die Kunden das nicht einsehen und viele Betriebe den Bach runtergehen. Aber wenn die Branche nur dadurch funktioniert, dass Menschen ausgenutzt werden, dann ist das auch gerechtfertigt im Sinne der Solidarität.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Aus aktuellem (Wahl-)Anlass:

Vorsicht vor der D4U-Partei!
Diese Partei wirbt massiv Mitglieder mit der Grundeinkommensidee.
Erst vor kurzem stellte sie jedoch ihr (inzwischen wieder zurückgezogenes) Parteiprogramm online, das offen rechtsradikale Ziele beinhaltet, beispielsweise:
"Alle nach 1949 erfolgten Einbürgerungen unterliegen generell einer Überprüfung." [eek]

Quelle: http://marx-blog.de/2009/05/nationalgrundeinkommenspartei/
http://www.youtube.com/watch?v=KgwwsFWD_zw
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ndark:
Wir brauchen den Kulturimpuls Grundeinkommen.

nur welches?

sieht nicht nach der dollsten quelle aus, aber hier wird mal ein "wahlfreies" grundeinkommen dem "bedingungslosen" gegenübergestellt und bevorzugt:

"Die Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens aus Politik und Wirtschaft sehen darin eine radikale Senkung der Lohnkosten und der Lohnnebenkosten, die es ermöglicht, noch preiswerter zu produzieren und damit noch größere Weltmarktanteile zu erobern. Sie sehen außerdem die Chance, die Steuern auf Gewinne und Einkommen weiter zu senken und die Last der Staatsfinanzierung noch stärker auf die reine Konsumbesteuerung zu legen.
Das sind zwei sehr widerstrebende Absichten, von denen leider immer noch viel zu viele im besten Glauben annehmen, sie ließen sich unter einen Hut bringen."

demgegenüber das "wahlfreie Grundeinkommen":

"Entweder den zustehenden Anteil an Grund und Boden tatsächlich selbst nutzen dürfen, oder wahlweise auf diese Nutzung verzichten, und zum Ausgleich ein "Grund-Einkommen" beziehen, das ist ein Gedanke, der schon für sich alleine viele interessante Aspekte aufweist, und der in Verbindung mit einer Neuordnung des Eigentumsrechtes und der Geldversorgung in einem sanften Prozess, ohne Revolution, ohne Enteignung und ohne Chaos zu erzeugen, realisiert werden könnte."

weiter [hand] www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/36.html
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Huh! Das ist aber ja noch viel radikaler als das konsumsteuerfinanzierte bedingungslose Grundeinkommen, fast schon klassenkämpferisch.

Wobei das Grund-Postulat des "Rechts auf eine angemessene Teilhabe an den Ressourcen" schon bestechend plausibel ist.

Aber: Solange an der Marktwirtschaft festgehalten wird, ist das Ergebnis doch kaum anders als beim konsumsteuerfinanzierten Grundeinkommen.
Wie sollen die Unternehmer die zusätzlichen Kosten für die "Ressourcen-Steuer" denn anders aufbringen als durch Preiserhöhung (oder Qualitätssenkung)? Zahlen werden am Ende so oder so wieder die Konsumenten. Sein Modell würde ressourcenschonend arbeitende Unternehmen natürlich besserstellen, allerdings zum Preis einer erhöhten Bürokratie.

Ich habe den Eindruck, seine Auffassung des BGE ist noch zu sehr bei Umverteilung hängen geblieben, den mentalen Paradigmenwechsel, der als trojanisches Pferd damit einhergeht, hat er noch nicht an sich heran gelassen.
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
wie könnte der mentale paradigmenwechsel aber folgenden umstand (nach E.Kreutzer) neutralisieren?

"Die Pauschalisierung bisheriger beitragsabhängiger Transferleistungen führt zu einer allgemeinen Minimalabsicherung, die aus dem notwendigerweise erhöhten Mehrwertsteueraufkommen finanziert wird.
(Wer über diese Minimalabsicherung hinaus Vorsorge betreiben will, wird aus den umlagefinanzierten Systemen in die privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Versicherung getrieben.)

Es senkt zugleich die Lohnkosten der Unternehmen, da das BGE ja durch Lohnverzicht kompensiert werden soll, was aber bedingt, dass der Arbeitnehmer das BGE vorher aus seinem reduzierten Einkommen über die massiv angehobene MwSt. selbst bezahlt hat.
Das kann nicht aufgehen."

die einführung eines BGE hierzulande würde immerhin der migrationspolitik unausweichlich beine machen, wie man es noch nicht erlebt hat.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
die einführung eines BGE hierzulande würde immerhin der migrationspolitik unausweichlich beine machen, wie man es noch nicht erlebt hat.

wieso? bekämen migranten dies doch ebenfalls und bedingungslos, oder?
oder meinst du, dass sich dadurch der druck auf die migrationspolitik immens erhöht?
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: snar:
meinst du, dass sich dadurch der druck auf die migrationspolitik immens erhöht?

ja.

die frage in dem zusammenhang ist noch, wieviel (oder ob überhaupt) attraktiver deutschland für qualifizierte durch so einen vorstoss wäre im vergleich zu anderen ländern.

und zuvor noch, was es eben für ein BGE werden soll. der wunsch vieler befürworter, dass überhaupt erst mal "irgendeines" kommen sollte, scheint fatal.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
wie könnte der mentale paradigmenwechsel aber folgenden umstand (nach E.Kreutzer) neutralisieren?

"Die Pauschalisierung bisheriger beitragsabhängiger Transferleistungen führt zu einer allgemeinen Minimalabsicherung, die aus dem notwendigerweise erhöhten Mehrwertsteueraufkommen finanziert wird.
(Wer über diese Minimalabsicherung hinaus Vorsorge betreiben will, wird aus den umlagefinanzierten Systemen in die privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Versicherung getrieben.)

Es senkt zugleich die Lohnkosten der Unternehmen, da das BGE ja durch Lohnverzicht kompensiert werden soll, was aber bedingt, dass der Arbeitnehmer das BGE vorher aus seinem reduzierten Einkommen über die massiv angehobene MwSt. selbst bezahlt hat.
Das kann nicht aufgehen."

Das sind zwei Punkte.
Beim ersten (beitragsabhängige Transferleistungen) sehe ich das Problem nicht. KV bleibt bei den allermeisten BGE-Modellen genau wie sie jetzt ist, AV entfällt, betrifft also nur die RV. Was ist an einer privatwirtschaftlichen Renten-Versicherung als Sahnehäubchen auf der Mindestsicherung durch BGE so schlimm? Vom umlagefinanzierten System will man wegen der Demographie doch eh weg.

Zum zweiten:
Da ist sein Zirkelschluss nicht komplett. Er vergisst (wie übrigens auch der Vertreter des Finanzministeriums bei der Petitionsanhörung), dass die Nettopreise geringer werden.
Nehmen wir für ein einfaches Beispiel mal an, das BGE würde global gleichzeitig eingeführt, die Netto-Löhne blieben mit dem BGE gleich, die Transfereinkommen blieben gleich und alle arbeiten außerdem weiter wie bisher. Dann:
- erhalten die Arbeitnehmer den gleichen Netto-Lohn wie bisher, allerdings einen Teil als konsumsteuerfinanziertes Grundeinkommen
- reduzieren sich dadurch die Kosten für die Arbeitgeber um den Lohnsteuer-Anteil, sagen wir mal 20%
- können folglich die Arbeitgeber die Güter und Dienstleistungen um 20% billiger anbieten, in einer Konkurrenzsituation werden sie das auch.
- zahlen die Arbeitnehmer für die gekauften Güter und Dienstleistungen denselben Preis wie bisher, allerdings 20% weniger netto, dafür eine entsprechend höhere Konsumsteuer, die das Grundeinkommen finanziert.

Also die Essenz nochmal:
Die Arbeitnehmer erhielten denselben Lohn und zahlten dieselben Preise.
Ein solches Grundeinkommen wäre aufkommensneutral, allerdings auch recht niedrig.

Ist natürlich nur Theorie, das entscheidende am Grundeinkommen ist die hier (aber auch in Kreutzers Pseudo-Rechnung) weggelassene entfachte Dynamik und eine meist angestrebte Anhebung der Transfereinkommen, die dann natürlich nicht mehr aufkommensneutral wäre, aber vielleicht durch die wirtschaftliche Belebung in Folge der Dynamisierung gegenfinanziert werden könnte.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Auf die Gefahr hin, hier einen Monolog zu führen, möchte ich euch trotzdem eine neue Website ans Herz legen, die sich den gängigen Kritikpunkten am konsumsteuerfinanzierten BGE widmet und sie auf sehr anschauliche Weise zu entkräften versucht:

http://konsumsteuer.blogspot.com/

Die Import/Export-Problematik scheint mir aber doch noch einige tiefgreifendere Gedankengänge zu benötigen, da der Export so extrem bevorteilt wird und andererseits null zum Steueraufkommen beiträgt.
 
Geschrieben von: moody (Usernummer # 9500) an :
 
Warum die Forderung eines Bedingungslosen Grundeinkommens nicht in das Programm einer linken, sozialistischen Partei gehört.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Substanzloses parteipolitisches Blabla, meiner Meinung nach. Jedenfalls konnte ich darin keinerlei neue Argumente erkennen.

Der Gipfel ist ja, er hält ein BGE für illusorisch und fordert dann:

"Verkürzung und gerechte Verteilung der Arbeit statt BGE"

Als könnte jeder Angestellte von heute auf morgen die Hälfte arbeiten und ein ungelernter Arbeitsloser die andere Hälfte übernehmen. DAS halte ich für illusorisch, grenzt sogar an Demagogie. Hört man aber immer wieder von links.
 



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