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Dieser Thread hat 4 Seiten: 1  2  3  4 
 
Autor Thema: Lästige MP3 Blogs
VanGogh

Usernummer # 5680

 - verfasst      Profil von VanGogh     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
auf jeden fall coole seite danke [Wink]
Aus: Berlin | Registriert: Apr 2002  |  IP: [logged]
Darrien

Usernummer # 6129

 - verfasst      Profil von Darrien   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
ist jetzt vielleicht ein bisschen offtopic, aber wenn sich bei der diskussion schon ein passender ansprechpartner beteiligt:

die treibstoff 77 von jens zimmermann kommt exklusiv bei beatport raus und kostet deshalb 2.49 anstelle von 1.99 (wenn neu) bzw 1.49 (wenn schon etwas älter). weshalb dieser exklusiv-deal?

mittlerweile finden sich immer mehr labels mit deren releases exklusiv bei beatport. deshalb muss man bestimmte sachen gezwungenermassen bei beatport einkaufen. und weil sie da ein entsprechendes monopol drauf haben, verlangen sie auch reichlich saftige preise. für den preis von 3 tracks bekommt man da im laden bereits ne vinyl mit nem track mehr drauf.

und jetzt ein kurzer rückblick:

warum laden sich die leute denn ihre musik in tauschbörsen runter? weil vor rund 20 jahren mal die cd auf den markt geworfen wurde. schöner, praktischer und günstiger in der herstellung. und komischerweise trotzdem teurer als eine kassette, obwohls ursprünglich nur zur markteinführung so sein sollte. juhuu juhee. kunde verarscht. kunde markiert den selbstgerechten und holt sich die musik halt in p2p-börsen, während die musikindustrie ihre grossen (angeblichen) verluste mit downloadzahlen zu untermauern versucht und rumheult.

gibts da parallelen? klar, die besagten treibstoff-tracks wurden 10'000 mal heruntergeladen. aber ohne download-möglichkeit wären die tracks vielleicht von 500 nasen mehr gekauft worden. und 150 haben sich das zeug vielleicht eben gerade wegen den downloads gekauft. man hat also geld verloren, aber sicher nicht das verpasste geld, welches 10'000 legale downloads gebracht hätten. das aber so hinzustellen und mit abmahnungen und verschwörungsaufrufen um sich zu werfen, finde ich dann doch ziemlich unsauber, wenn man bedenkt, dass eben dieses label ja gleichzeitig die hochpreis-politik des quasi-monopols beatport unterstützt, das schlussendlich nur den digitalen musikmarkt kaputt macht.

ich kaufe gerne musik. gebe auch meinen dreistelligen betrag pro monat dafür aus. aber die derzeitige hochpreistreiberei bei beatport und das mitziehen so vieler labels finde ich mehr als fragwürdig, zumal es schlussendlich trotzreaktionen der kunden (illegale downloads) schürt.

Aus: und vorbei | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
Omara

Usernummer # 11269

 - verfasst      Profil von Omara   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
nur wo geht das geld hin ? von den 1.99 oder 2.49 kommt da überhaupt was beim artist an ?

ich bekomme keinen cent für irgendwas was ich mache, alles frei netzmusik

weil ich ab und zu in kleinen mengen musik runterlade um den stream meines "illegal und absolut gegen jedwegliches menschenrecht verstoßende" leben verfolge um einigermaßen sicher zu gehen das nicht nur lügen erzählt werden bei den mittschnitten ist das jetzt illegal ???

wer ist dafür verantwortlich, wird geld dafür verlangt das mir leute beim scheißen, essen schlafen, duschen zuschauen können ? was wohl schon seit einiger zeit praktiziert wird. wird wohl alles über schein und tarnfirmen abgewickelt und die links zum stream von den kameras und micros weitergegeben unter anderem läuft auch viel über sms chats und mittelsmänner ab

zur dokumentation folgender beitrag:
http://tvtotal.prosieben.de/show/letzte_sendung/mi/

und das ohne meine einwilligung ?

wat fürn kranken staat haben wir eigentlich ? ich wünsche mir einen 3. weltkrieg damit das endlich aufhört und jeder der den überlebt soll das selbe erleben

ich hab euch alle ganz ganz lieb [Wink]

truman show ???


also nehm ich mir das recht raus musik in p2p netzwerken runterzuladen weil bei mir kein geld ankommt

irgendwelche fragen ?
bin gerne für gespräche bereit [Smile]


ich kann nicht schlafen bei der permanten terror berieselung würde das bitte der verantwortliche abschalten

danke

[ 08.02.2008, 03:17: Beitrag editiert von: Omara ]

Aus: bodensee | Registriert: Dec 2003  |  IP: [logged]
roadrenner

Usernummer # 13607

 - verfasst      Profil von roadrenner     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
In Frankfurt lief von der Uni aus ein Experiment. Einige Restaurants haben einen kostenlosen Mittagstisch angeboten, mit dem Hinweis, jeder könne soviel bezahlen, wie er für richtig hält.

Im Schnitt Betrugen die Einnahmen ca. 5,50€ pro Esser + alle sind sehr zufrieden, da das Preis Leistungsverhältnis in jedem Falle stimmt.

Widerlegt somit das Bild, der Mensch sei böse und schlecht. Er ist sehr wohl bereit für gute Leistung auch zu bezahlen ohne dass man ihn dazu zwingt.

Die Musikindustrie könnte hier viel lernen und ihr gesamtes Geschäftsmodell umstellen. Kostenloses Angebot alles Songs zur freien Nutzung, mit der Möglichkeit der direktspende an den Künstler (mit einem Beitrag für die Musikindustrie für die Bereitstellung der Infrastruktur, das Produzieren oder was weiß ich wofür die eigentlich da sind). Die Musik würde sich dadurch viel viel stärker verbreiten, da die ganzen Musiksammler saugen und verteilen bis zum umfallen. Bezahlen würden zwar nur die "echten" Fans, aber die wären letztlich sowieso nur die potentiellen CD-Käufer im Laden gewesen.

Auf Werbung im herkömmlichen Sinne ("Kauft das neue Robbi Album, KAUFT KAUFT!!"), die eh keine Sau braucht, könnte man in dem Zusammenhang auch gleich verzichten. Durchsetzten würde sich die vom Web als gut eingestufte Musik.

Einziger Haken dabei, und Grund warum das ganze niemals umgesetzt wird. Die Musikindustrie verliert die Möglichkeit, aus Schei*e Gold zu machen, indem sie irgendwelche Heckenpen*ner pusht bis zum umfallen, abkassiert und die Leute wieder fallen läßt. Es würden sich letztlich nur die wirklich guten Musiker durchsetzen, was in gewisser einen Kontrollverlust bedeutet. Dass die Industrie die Kontrolle schon längst verloren hat, und nur noch Rückzugsgefechte führt ("Mama, wann kommt Papa wieder aus dem Gefängnis?" --> Raubkopierer sind Verbrecher-Kampagne [rolleyes] ) scheint sie einfach nicht zu merken.

Die Welt ändert sich und die Möglichkeiten Musik zu sharen, ohne ins Gefängnis zu kommen sind da und werden auch immer bleiben. Was die Musikindustrie verlangt ist, dass die Veränderung Rückgängig gemacht wird, damit Sie sich selber nicht ändern muss. Klassische Einstellung von Institutionen für die die Geschichte nur einen Platz hat --> Abstellgleis und Vergessen!

Ich lade Musik runter, und das ist auch gut so! Wenn mir einer eine Plattform bietet, wo ich in vernünftigen Verzeichnissen, nach Name, Interpret, Stil etc. suchen kann, die Songs alle ne Top Qualität habe und schöne benannt und Getaged sind, da würde ich bis zu 15€ im Monat für löhnen. Dieser ganze RS.com Mist ist doch total nervig, und trotzdem bin ich Premium User weil es kaum andere Möglichkeiten gibt (und sei es, das das Vergütungsmodell nichts taugt, weil jeder Song 2€ kostet; bin ich jetzt übrigens Millionär, weil ich hundertausende von Songs habe??).

Die Welt könnte so schön sein! [Wink]

Wie kam ich jetzt eigentlich drauf? Achja, teures Beatport und für Mucke soviel bezahlen...naja, egal.

Peace out!

Gruß roadrenner

Aus: die Maus | Registriert: Nov 2004  |  IP: [logged]
Maksim

217cup 2oo4
Usernummer # 1382

 - verfasst      Profil von Maksim     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ein Experiment bleibt ein Experiment. So wie es aussieht, funktioniert die Wirklichkeit anders. Radiohead haben ihr Modell gestoppt, weil sie durch die frewillige Bezahlung dann doch nicht genug Einnahmen bekommen haben. Man sollte die Mentalität der Menschen nicht unterschätzen - was auf der Straße liegt, wird auch mitgenommen. Es gibt keinen Markt für digitale frei verfügbare Güter, die Exklusivität ist ausgeschlossen (auch die vermeintliche Exklusivität bei beatport, irgendwann landet die MP3 doch in einem Blog). Sobald ein Gut in digitaler Form einmal gekauft wurde, wird es verbreitet. Es wird frei. Und es wird auf Dauer auch nicht besser, wenn man das Gut zum freiwilligen Preis anbietet.
Die Shops sollten durch einen guten Service und interessante Features überzeugen, dafür zahlen Leute schon eher. Man sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass digitale Musik an sich frei ist. Will man Geld damit verdienen, muss man mehr, als nur Musik verkaufen.

Aus: Berlin | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
Suckz

217cup 2oo4
Usernummer # 4884

 - verfasst      Profil von Suckz   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TheMäx:
Die Shops sollten durch einen guten Service und interessante Features überzeugen, dafür zahlen Leute schon eher. Man sollte sich an den Gedanken gewöhnen, dass digitale Musik an sich frei ist. Will man Geld damit verdienen, muss man mehr, als nur Musik verkaufen.

So siehts aus!
Ich arbeite in einer Branche, in der die Preise total im A.rsch sind und wir uns nur durch den Schwerpunkt Service und Qualität über Wasser halten können.
Beatport ist für mich ein 2-schneidiges Schwert. Auf der einen Seite hat man ein gut sortiertes und immer abrufbares Sortiment an Musik. Auf der anderen Seite fühle ich mich teilweise vera.rscht, ob der VÖ-, und Preispolitik. Da werden teilweise Tracks als neu, im besten Falle als Exclusive reingestellt, die es schon Monate sogar Jahre vorher gab, ohne jeglichen Hinweis. Das ist kein Service, das ist pure Abzocke.
Dann zur Bibliothek: auch ein Witz, das man erst etliche Mails schreiben muss, um Tracks die einem eh schon gehören nochmals laden zu dürfen. Zu guter letzt die Downloadgeschwindigkeit, die bei mir in den letzten Monaten bei lächerlichen 50kbit/sec liegen.
Von den Preisen ganz zu schweigen.
Beatport ist für mich zur reinen Abzocke mutiert, deshalb lade ich dort nur "ergänzend"! Bei besserem Service und fallenden Preisen wäre ich eher dazu bereit dort kontinuierlich zu kaufen.
Was die Exklusivität angeht, sind Blogs ungeschlagen.

Aus: Frankfurt/Main | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: TheMäx:
Ein Experiment bleibt ein Experiment. So wie es aussieht, funktioniert die Wirklichkeit anders. Radiohead haben ihr Modell gestoppt, weil sie durch die frewillige Bezahlung dann doch nicht genug Einnahmen bekommen haben.

Kannst du das irgendwie belegen ? AFAIK hats hervorragend funktioniert und der Stop der Downloads und das erscheinen der CD's lief genau nach vorher angekündigtem release-plan. Hab ich da was verpasst? Quellen, bitte.
Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Maksim

217cup 2oo4
Usernummer # 1382

 - verfasst      Profil von Maksim     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@Striker Dickes Sorry, du hast recht. Ich habe mich mit einem Kumpel erst vor Kurzem darüber unterhalten und er hat mir das erzählt. Ich habe jetzt ein Wenig recherchiert, und Radiohead scheint doch genügend Einnahmen bekommen zu haben. Nichtsdestotrotz bleibe ich bei der Meinung, dass das bei kleineren Bands/Artists nicht ohne Weiteres funktionieren wird. Ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren.
Aus: Berlin | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Jedoch ist der Weg der Richtige. Auch beim jetzigen System kommen kleinere Bands nur schlecht weg. Radiohead haben ihre immense Popularität genutzt und gezeigt, dass prinzipiell es möglich wäre, dieses Modell umzusetzen, zum Wohle der Musiker. Ich habe auch gelesen, dass mehrere User den höchstmöglichen betrag von 99 Pfund bezahlt haben.
Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

 - verfasst      Profil von James_Holden   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
The Brent Flood haben quasi dasselbe Modell wie Radiohead angewandt - vor Radiohead. http://www.thebrentflood.co.uk/

Eine in diesem Zusammenhang zu erwähnende Webseite wäre übrigens auch http://amiestreet.com/

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@James du wirst langsam zu einer link-quelle. hast du nich zufällig magnolia/ delicious oder so?
wie sind denn deine erfahrungen mit amiestreet?

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

 - verfasst      Profil von James_Holden   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich benutze del.icio.us, sowie Google reader (um meine Informationssucht zu stillen).

Amie Street habe ich in den letzten Monaten ehrlich gesagt nicht mehr so häufig benutzt - auch wenn es eigentlich keinen Grund hierfür gibt. Hab da aber paar super Sachen gefunden.

U.a. eine Soulkünstlerin namens Choklate http://www.choklatemusic.com/home.html

Ihr Album war auf Amie Street. Ich hab es dort for free runtergeladen. Da ich das Album wirklich gut fand bin ich Wochen später auf ihre Webseite gegangen und hab 8Euro glaub ich gespendet.

schick mir einfach ne pm mit deinem usernamen oder was auch immer ich brauch, um dir zugang zu meinen links zu geben...

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

 - verfasst      Profil von ndark   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Was in dem Zusammenhang ja auch noch erwähnt werden muss, sind Web-Hypes wie Lily Allen, Cansei de Ser Sexy, Gnarls Barkley oder die Arctic Monkeys.

Ich glaube dennoch nicht so ganz an das nahende Ende der Musikindustrie. Schließlich haben die alle dann doch einen Label-Deal abgeschlossen. Es muss erst noch eine Band kommen, die durch einen Web-Hype groß wird und dann der Musikindustrie den Stinkefinger zeigt.

Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Claudi
100
Usernummer # 7391

 - verfasst      Profil von Claudi   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
mal ne ander frage.
wie ihr schreibt kommen die titel teils vor der VÖ in solchen blogs vor....
wie bitte kommen die da hin?
wäre es nicht leichter herauszufinden wer diese titel "weitergibt" und ihn auf schadenersatz zu verklagen?

(hoffe die frage war nicht schon da ich jetzt nicht den ganzen thread gelesen hab)

Aus: zwischen Augsburg und Ingoldstadt | Registriert: Oct 2002  |  IP: [logged] This user has MSN. The user's handle is florian78@hotmail.de
chris
User
Usernummer # 6

 - verfasst      Profil von chris   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Claudi:
mal ne ander frage.
wie ihr schreibt kommen die titel teils vor der VÖ in solchen blogs vor....
wie bitte kommen die da hin?
wäre es nicht leichter herauszufinden wer diese titel "weitergibt" und ihn auf schadenersatz zu verklagen?

(hoffe die frage war nicht schon da ich jetzt nicht den ganzen thread gelesen hab)

War schon da, aber macht nix - einige Labels geben die mp3s an die Medien weiter, damit fristgerecht eine Rezension abgedruckt werden kann. Manche Magazine haben streckenweise Vorlaufzeiten von über (!) 8 Wochen, d.h. damit beispielsweise in der März-Ausgabe des Groove-Magazins eine Rezension gedruckt werden kann, kann u.a. der Redaktör bereits die mp3s oder Vinylpromos schon um die Weihnachtszeit des Vorjahres herum erhalten haben. Bei vielen Rezensionsexemplaren liegt ein oft vom Vertrieb erstelltes Datenblatt mit bei, das regulär das Releasedate ausweist. Oft bekommen wir die Promos etwa 4-8 Wochen vor dem Release, vor allem bei Alben großer Acts von Elektronika-Major-Labels ist es keine Seltenheit, CDs sogar bis zu 3 Monate vor dem VÖ-Termin zu bekommen, damit man sich ausreichend mit dem Album und dem Künstler beschäftigen und bestenfalls Interview-Termine für ein Porträit und Feature planen kann.

Ferner darf' man nicht vergessen, dass viele Labels eine lange Planungspolitik fahren, d.h. bei manchen Labels steht zum heutigen Tag bereits fest, was im März, April, Mai und evtl. Juni oder Juli veröffentlicht werden wird, die gemasterten Tracks liegen dann schon fix & fertig in der Schublade, Anpressungen werden erstellt und so verwundert es auch nicht, wenn jemand das Vinyl ript, encodiert und in's Netz stellt. Mir sind nur wirklich wenige Labels bekannt, die eine schnelle und unkomplizierte Releasepolitik fahren (Trapez etwa) - bei meinen eigenen Releases war die Planungszeit bis zum Release streckenweise fast ein halbes Jahr, d.h. die Tracks waren fertig und 6 Monate später kamen dann die Anpressungen an. Bei Punkt ging's gottseidank schneller, Adjunct hingegen ist aktuell schon wieder für mehr als ein halbes Jahr (!) verplant, was die künftigen Releases betrifft, nur in besonderen Fällen schiebt man noch was richtig 'Heißes' dazwischen.

Kurzum: wenn Tracks vor dem offiziellen Release im Netz auftauchen, dann kommen diese Produktionen in vielen Fällen schlicht aus der Promo-Tätigkeit des Labels oder Vertriebs oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Labels und hin und wieder landen auch Pre-Veröffentlichungen der Künstler selbst so im Netz. Wer sich etwa von Remute hier während der letzten Jahre fleissig seine myTracks gesaugt hat, könnte sich heute viele Käufe sparen *g* - auch Robert / Rob Acid stellt hin und wieder kurzzeitig extrem hochwertig encodierte und gemasterte Tracks für uns zum Reinhören hier in's Forum, um Meinungen zu erhalten und im 'best case' gibt's das Ding später offiziell zum Kauf in den mp3-Stores. Die Quellen sind also vielfältig und unterschiedlichst ;-)

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
Claudi
100
Usernummer # 7391

 - verfasst      Profil von Claudi   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
thäääääänx chris.
das nenn ich mal ne richtige auskunft [Wink]

Aus: zwischen Augsburg und Ingoldstadt | Registriert: Oct 2002  |  IP: [logged] This user has MSN. The user's handle is florian78@hotmail.de
ndark

Usernummer # 3037

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Kurzum: wenn Tracks vor dem offiziellen Release im Netz auftauchen, dann kommen diese Produktionen in vielen Fällen schlicht aus der Promo-Tätigkeit des Labels oder Vertriebs oder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Labels

Trotzdem gibt es aber Möglichkeiten, mittels Watermarking den leckenden Promo-Empfänger ausfindig zu machen, möglicherweise zu verklagen (Verstoß gegen Non-Disclosure Agreement) und vor allem künftig auszuschließen. Möglicherweise auch eine labelübergreifende Blacklist einzuführen.

Oder wie es bei den Majors inzwischen üblich ist, auf Promos zu verzichten und stattdessen ein besonderes Promo-Event zu veranstalten, wo die geladenen Gäste einmalig der Musik lauschen dürfen.
Dem muss natürlich eine gründliche Leibesvisitation vorangehen. [smilesmile]

Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

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Kanye gibt deswegen nur noch Vinylpromos raus, um es wenigstens etwas schwerer zu machen.
Bringts was?
Nein. Die Tracks sind trotzdem vorher in den Netzwerken.

Watermarks bringen auch nichts, wie wir aus Hollywood wissen.

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Marcel Janovsky

Usernummer # 11683

 - verfasst      Profil von Marcel Janovsky   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:
ist jetzt vielleicht ein bisschen offtopic, aber wenn sich bei der diskussion schon ein passender ansprechpartner beteiligt:

die treibstoff 77 von jens zimmermann kommt exklusiv bei beatport raus und kostet deshalb 2.49 anstelle von 1.99 (wenn neu) bzw 1.49 (wenn schon etwas älter). weshalb dieser exklusiv-deal?

Die Jens Zimmermann wurde von uns für 4 Wochen exklusiv bei Beatport geschaltet (2 Wochen nachdem die Platte auf Vinyl erschienen ist). Im Gegenzug hat Beatport grosszügige Banner auf der Startseite, sowie im Genre geschaltet. Wie auch im Vinylgeschäft, erhält man bei Exklusivität entsprechenden Support vom Vertrieb. Es gibt wenige Portale, die Labels derart supporten wie BP.

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:

mittlerweile finden sich immer mehr labels mit deren releases exklusiv bei beatport. deshalb muss man bestimmte sachen gezwungenermassen bei beatport einkaufen. und weil sie da ein entsprechendes monopol drauf haben, verlangen sie auch reichlich saftige preise. für den preis von 3 tracks bekommt man da im laden bereits ne vinyl mit nem track mehr drauf.

Ich wüsste nicht, daß die Treibstoff77 / Jens Zimmermann auf Vinyl einen Track mehr enthält als bei Beatport. Wenn Du die Platte im Laden kaufst, kostet Sie zwischen 8-10 Euro. Bei Beatport bezahlst Du momentan 5 Euro. Wenn Du noch 2 Wochen wartest, kosten die Tracks zusammen 4 Euro und werden in vielen anderen Portalen zu verschiedenen Preisen erhältlich sein.


Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Darrien:

und jetzt ein kurzer rückblick:

warum laden sich die leute denn ihre musik in tauschbörsen runter? weil vor rund 20 jahren mal die cd auf den markt geworfen wurde. schöner, praktischer und günstiger in der herstellung. und komischerweise trotzdem teurer als eine kassette, obwohls ursprünglich nur zur markteinführung so sein sollte. juhuu juhee. kunde verarscht. kunde markiert den selbstgerechten und holt sich die musik halt in p2p-börsen, während die musikindustrie ihre grossen (angeblichen) verluste mit downloadzahlen zu untermauern versucht und rumheult.

gibts da parallelen? klar, die besagten treibstoff-tracks wurden 10'000 mal heruntergeladen. aber ohne download-möglichkeit wären die tracks vielleicht von 500 nasen mehr gekauft worden. und 150 haben sich das zeug vielleicht eben gerade wegen den downloads gekauft. man hat also geld verloren, aber sicher nicht das verpasste geld, welches 10'000 legale downloads gebracht hätten. das aber so hinzustellen und mit abmahnungen und verschwörungsaufrufen um sich zu werfen, finde ich dann doch ziemlich unsauber, wenn man bedenkt, dass eben dieses label ja gleichzeitig die hochpreis-politik des quasi-monopols beatport unterstützt, das schlussendlich nur den digitalen musikmarkt kaputt macht.

ich kaufe gerne musik. gebe auch meinen dreistelligen betrag pro monat dafür aus. aber die derzeitige hochpreistreiberei bei beatport und das mitziehen so vieler labels finde ich mehr als fragwürdig, zumal es schlussendlich trotzreaktionen der kunden (illegale downloads) schürt.

Mal zur Erinnerung: Vor 20 Jahren gab es noch kein Internet oder CD Brenner und Musik musste in Echtzeit kopiert werden. Vor 20 Jahren hast Du für 90 Pfennig einen Liter Diesel tanken können und für eine Party 5 Mark Eintritt bezahlt. Ein Import-Vinyl aus USA hat DM 11,90 gekostet. Ist Dir aufgefallen, daß nicht nur Musik teurer geworden ist?

Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?

Wenn ich mir überlege, wieviele Stunden, Tage und Nächte wir Labelmacher, Musiker, DJ's, Vertriebler usw. meist im Büro oder Studio sitzen und für solche Produktionen arbeiten, dann kommt mir bei solchen Rechtfertigungen echt die Galle hoch. Nicht nur daß Blogger sich Musik (wahrscheinlich) illegal beschaffen, nein, sie verteilen diese auch noch fleissig weiter und küren sich selbst zum Robin Hood der Musikszene.

Jedes Label hat das gute Recht solche Blogger abzumahnen und mit rechtlichen Konsequenzen zu drohen, sofern Inhalte illegal vertrieben werden. Dabei ist es völlig egal, ob die Tracks 1x oder 10.000x gesaugt wurden.

[ 11.02.2008, 10:59: Beitrag editiert von: Marcel Janovsky ]

Aus: Köln | Registriert: Feb 2004  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:

Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?
[/QB]

nö, dann lass ich's stehen. und meine freunde wahrscheinlich auch. und ein halbes jahr später hol ich's dann für 2,3 € aus der grabbelkiste. der preis wird vom markt bestimmt, auch wenn das dem produzenten nicht immer in den kram passt. und der marktpreis für musik ist so niedrig wie nie zuvor - ganz bestimmt kleiner als 1,49/track.
das neue miss kittin album gabs für 12€, macht ungefähr 85 cent pro track. alles was mehr kostet ist im grunde genomenn zu teuer.

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Marcel Janovsky

Usernummer # 11683

 - verfasst      Profil von Marcel Janovsky   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:

Diebstahl also als Konsequenz wenn etwas zu teuer erscheint? Nimmst Du Dir auch Vinyl oder CD's im Laden für umme mit, wenn Dir der Preis nicht passt?

nö, dann lass ich's stehen. und meine freunde wahrscheinlich auch. und ein halbes jahr später hol ich's dann für 2,3 € aus der grabbelkiste. der preis wird vom markt bestimmt, auch wenn das dem produzenten nicht immer in den kram passt. und der marktpreis für musik ist so niedrig wie nie zuvor - ganz bestimmt kleiner als 1,49/track.
das neue miss kittin album gabs für 12€, macht ungefähr 85 cent pro track. alles was mehr kostet ist im grunde genomenn zu teuer. [/QB]

Deine Theorie, daß ein Track, gemessen am Marktwert weniger als 1,49 wert ist, geht nicht auf. Schliesslich werden zu solchen Preisen doch recht gute Verkäufe auf Beatport generiert. Wenn das was Du sagst stimmen würde, dann wären die Preise bei BP und anderen Portalen mit Sicherheit anders.

Ausserdem: Ein Album ist im Paket immer günstiger. Das kannst Du mit Singles nicht vergleichen - physisch wie digital.

Es geht mir auch nicht um die Preise an sich, sondern um die fast schon perfide Rechtfertigung von Diebstahl. Es ist egal ob ein Track 10 Cent, 5 Euro oder überhaupt nichts kostet. Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.

Aus: Köln | Registriert: Feb 2004  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:

Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.

mein schaatzzzzz darf man die musik auch nur in bestimmten clubs spielen? [hehe]

was die preispolitik angeht: sie werden's schon noch merken. war itunes nicht das 99c/track portal? und das in dollar? ^^'
auf dem weiter oben verlinkten amiestreet.com hab ich in einer nacht mehr gezogen als jemals bei bp. ob das an den preisen liegt? es sieht ganz danach aus.
aber das portal, das allofmp3 an service (!!) und preisen ersetzten kann muss erst noch gebaut werden.wer wirklich musik verkaufen will, muss das zu konkurenzfähigen preisen tun. und die tausenden von legalen und illegalen wegen, musik umsonst zu bekommen sind die konkurenz, die man schlagen muss - in dem man den kunden mehr bietet als diese es tun. anders klappts nämlich nicht.

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Marcel Janovsky

Usernummer # 11683

 - verfasst      Profil von Marcel Janovsky   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:

Blogger haben die Verbreitung ohne ausdrückliche Genehmigung der Labels zu unterlassen! Ich würde dies auch untersagen, wenn wir als Netlabel unsere Tracks kostenlos anbieten würden.

mein schaatzzzzz darf man die musik auch nur in bestimmten clubs spielen? [hehe]

was die preispolitik angeht: sie werden's schon noch merken. war itunes nicht das 99c/track portal? und das in dollar? ^^'
auf dem weiter oben verlinkten amiestreet.com hab ich in einer nacht mehr gezogen als jemals bei bp. ob das an den preisen liegt? es sieht ganz danach aus.
aber das portal, das allofmp3 an service (!!) und preisen ersetzten kann muss erst noch gebaut werden.wer wirklich musik verkaufen will, muss das zu konkurenzfähigen preisen tun. und die tausenden von legalen und illegalen wegen, musik umsonst zu bekommen sind die konkurenz, die man schlagen muss - in dem man den kunden mehr bietet als diese es tun. anders klappts nämlich nicht.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Du kannst Die Musik von mir aus im Klubheim des "MP3-Blogger e.V" im 6 Stunden nonstop-Mix spielen, solange die Tracks rechtmässig erworben wurden.

Such mal auf I-Tunes nach Deinem Lieblingslabel oder versuch was zu kaufen ohne das Du I-tunes installiert hast oder zeig mir auf amiestreeet.com gut sortierten Kontent der geläufigen Technolabels. Allofmp3 fällt als Vergleich total aus. Hier wird Musik über einen Server in Russland verkauft, wofür so gut wie keines der Labels Lizenzen erteilt hat, geschweige denn Abrechnugen erhält.

Was meinst Du warum die in der Lage sind solche Preise bzw. solch einen "Service" anzubieten?

[all of mp3 info]

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Striker
100
Usernummer # 3664

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hmmm, hast du den allofmp3(*) link gelesen vor dem posten? die jungs zahlen lizenzen nach russischem recht, dass zB die gema keine transferzahlungen von der ROMS hinbekommt ist zwar blöd, aber besonders kompetent war der verein ja eh nie.

bei itunes ohne dem propietären client zu kaufen, ist problemlos möglich, die api ist schließlich freigestellt worden(**). man aber natürlich auch einfach itunes benutzen, macht ja nix.

aber im grundegenommen reden wir aneinander vorbei, denn das ich die labels als institution überflüssig finde sollte doch deutlich geworden sein.

(*)die selben features einzubauen wäre für andere shops kein problem: benutzervoreinstellungen für benennung, format und qualität der dateien. das ich zb Beatport files immer erstmal durch nen batchprozess jagen muss,nervt gewaltig. vorbestellung von sachen die nicht auf lager sind sollte für einen händler selbstverständlich sein. ich bestehe gar nicht auf preis pro megabyte - auch wenns eigentlich das konsequenteste ist.


(**)ein hübsche idee für ein mashup: w-ki feeds mit itunes api verbinden. inclusive trackback der user-käufe und rating der tracks. wenn man noch ein paar andere stores einbindet, wäre sogar ein preisvergleich möglich. das könnte man dann wieder als feed rausschreiben, denn man an einen apml aggregator verfüttert. hmm, erste lustige geschäftsidee der woche: wer macht's ?

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Marcel Janovsky

Usernummer # 11683

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
hmmm, hast du den allofmp3(*) link gelesen vor dem posten? die jungs zahlen lizenzen nach russischem recht, dass zB die gema keine transferzahlungen von der ROMS hinbekommt ist zwar blöd, aber besonders kompetent war der verein ja eh nie.

bei itunes ohne dem propietären client zu kaufen, ist problemlos möglich, die api ist schließlich freigestellt worden(**). man aber natürlich auch einfach itunes benutzen, macht ja nix.

aber im grundegenommen reden wir aneinander vorbei, denn das ich die labels als institution überflüssig finde sollte doch deutlich geworden sein.

(*)die selben features einzubauen wäre für andere shops kein problem: benutzervoreinstellungen für benennung, format und qualität der dateien. das ich zb Beatport files immer erstmal durch nen batchprozess jagen muss,nervt gewaltig. vorbestellung von sachen die nicht auf lager sind sollte für einen händler selbstverständlich sein. ich bestehe gar nicht auf preis pro megabyte - auch wenns eigentlich das konsequenteste ist.


(**)ein hübsche idee für ein mashup: w-ki feeds mit itunes api verbinden. inclusive trackback der user-käufe und rating der tracks. wenn man noch ein paar andere stores einbindet, wäre sogar ein preisvergleich möglich. das könnte man dann wieder als feed rausschreiben, denn man an einen apml aggregator verfüttert. hmm, erste lustige geschäftsidee der woche: wer macht's ?

"Russisches Recht" ... ich denke darüber müssen wir nicht diskutieren. Nur soviel: Unsere Tracks wurden dort auch schon verkauft. Zumindest waren es damals Seiten, welche unter anderen Namen im Netz waren. Glaubst Du irgendein Künstler hat jemals dafür Geld bekommen? Die GEMA hat damit erstmal nichts zu tun, denn wir reden hier über nicht erteiltes Lizenzrecht und nicht über Mechanicals.

Mir ist schon klar worauf Du hinaus willst, aber mit Deiner Vision von einem Paypal-Button auf MySpace Seiten der Künstler wiedersprichst Du Deiner Theorie von kostenlosen Vertriebswegen. Glaubst Du wirklich, daß MySpace sich das nicht bezahlen lassen würde oder bereits schon jetzt nichts daran verdient, wenn dort Musik kostenlos angehört oder runtergeladen werden kann? Hast Du dich mal informiert, was Lizenzen für Bezahlsysteme (Kreditkarten) im Internet kosten?

Es ist immer einfach solche Theorien aufzustellen, wenn man die Praxis nicht kennt. Ich gehe davon aus, daß Du keine Ahnung von Labelarbeit hast, denn sonst würdest Deine Vorstellungen in der möglichen Realisierbarkeit um ein vielfaches dezimiert wissen.

Aus: Köln | Registriert: Feb 2004  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
[QUOTE]

Mir ist schon klar worauf Du hinaus willst, aber mit Deiner Vision von einem Paypal-Button auf MySpace Seiten der Künstler wiedersprichst Du Deiner Theorie von kostenlosen Vertriebswegen. Glaubst Du wirklich, daß MySpace sich das nicht bezahlen lassen würde oder bereits schon jetzt nichts daran verdient, wenn dort Musik kostenlos angehört oder runtergeladen werden kann? Hast Du dich mal informiert, was Lizenzen für Bezahlsysteme (Kreditkarten) im Internet kosten?

Es ist immer einfach solche Theorien aufzustellen, wenn man die Praxis nicht kennt. Ich gehe davon aus, daß Du keine Ahnung von Labelarbeit hast, denn sonst würdest Deine Vorstellungen in der möglichen Realisierbarkeit um ein vielfaches dezimiert wissen.

es ist immer einfach zu behaupten, jemand hätte keine praxiserfahrung, wenn einem dessen theorien nicht gefallen.
soviel zu den totschlag-argumenten.
vermutlich habe ich mehr erfahrung im online-business als du, aber ich kenn dich nicht persönlich und auf flame-war hab ich auch keinen bock.
pay-pal zB ist verdammt günstig (click) , ich hab schon bei großen banken deutlich höhere transaktionskosten gezahlt.
womit myspace geld verdient, wissen die wahrscheinlich selbst nicht so genau, die accounts sind auf jedenfall kostenlos.
aber wenn hier nur noch zwei gegenpole diskutieren isses auch doof und deshalb bin ich jetzt erstmal still.

edit: na, einer geht noch => open source vs business

[ 11.02.2008, 18:37: Beitrag editiert von: Striker ]

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

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Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:

Der entscheidende Grund für das Verlangen Vieler nach neuen Systemen ist doch die krasse Minderung des Investitionsbedarfs, um Kunst an den Mann zu bringen.

Damals: Tonstudio, das zigtausende kostet...Maschinen, die die Tonträger herstellen...Vertriebsnetz, das auf tausende echte Läden aufbaut

Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).

Beharrt man auf das klassische System, so kann man die Investitionen, die angeblich nötig sind und die man wieder gutmachen muss logisch begründen. Ist man offen dafür neue Wege zu gehen ist - wie schon ein paar Mal bewiesen wurde - "the sky the limit" (solang die Qualität der Musik es wert ist).

Jeder kann Musik aufnehmen und vertreiben. Extrem viele tun es auch (im Vergleich zu vor 20 Jahren).

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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james, wobei man so nur von elektronischer musik reden kann (und selbst diesbezüglich ist mastering, artist management etc. nicht berücksichtigt).. viele andere musik ist personalintensiv und läßt sich generell nicht im schlafzimmer produzieren.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:

(...)

Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).

(...)

Jeder kann Musik aufnehmen und vertreiben. Extrem viele tun es auch (im Vergleich zu vor 20 Jahren).

Halte ich für nicht praxisnah:
* natürlich kann heute jeder seine Musik am heimischen Rechner dank Warez sogar für Nullkommanix produzieren und
* natürlich kann man die Sounds im Freundeskreis 'vertreiben', auf eine mySpace-Seite stellen oder auf einer HomePage einen PayPal-Button einbringen und
* natürlich sind damit heute Produktionsmethodik und Vertriebswege anders, als etwa früher, aber auch bei digitalen Releases sollte man zwischen professioneller Arbeit und Hobbygefriemel unterscheiden, was ich nur anhand einiger hier im Vorfeld auch schon angesprochener Themenbereiche skizzieren möchte:

* vernünftiges Mastering - das kostet Zeit, Erfahrung, KnowHow und ggf. auch Geld, wenn der Hobbyfrickler nur unzufriedenstellenden Soundmatsch produziert
* vernünftige Informationen - ein paar Blafasel-Zeilen genügen heute nicht, inbesondere die Medien und die Netzwelt benötigen Informationen: Bio, Diskografie, Fotos, gut aufbereitete und interessante Inhalte über den Künstler und das Release
* vernünftiger Mehrwert wie etwa ein gutes Artwork oder ein digiBook - auch hier kann man in Photoshop sich was zusammenstauchen und so mancher hat dafür ein Händchen, andere müssen das zwangsweise auslagern
* eine 'CI' für den Künstler und den Sound: wir befinden uns auf einem Markt und der Markt ist heute gierig nach 'markenprodukten', damit muss der Künstler einer Marke entsprechen, ggf. auch die Tracks. D.h. hier muss das Markenbewusstsein der Konsumenten befriedigt werden. Nicht jeder Schlafzimmerproduzent versteht die Logik hinter diesem System
* vernünftige Vertriebswege: soso, ein paar Fans werden als Vertriebsweg bezeichnet. Na prima - davon kann sich der Schlafzimmerproduzent vielleicht 'n Glas Nutella leisten, aber wer darauf angewiesen ist, damit seinen Lebensunterhalt oder einen Teil seines Lebensunterhalts zu finanzieren, wird selbst mit 'nem 20.000-friendship-Account auf mySpace und seinem Fan- und Freundeskreis ganz schnell am Hungertuch nagen, wenn er das nicht etwa mit LiveGigs zu kompensieren versucht, was durch Release-verkäufe fehlen, denn
* vernünftige Kontakte sind ebenso notwendig. Ob zu den Medien, zu Agenturen, zu Bookern, zu Clubs...

So, jetzt kann also der Hobbyfrickler sich 18 Stunden am Tag mit Produktionen, Artwork, Homepage, Kontakten, Mastering, Vertriebswegen, der Buchhaltung, PayPal-Abrechnungen, Kreditkarten-Aquiriern, dem Hosting, dem Pflegen von Kontakten, dem Verfassen von Infos- und Promotexten, dem Polishen von Fotos kümmern und seinen Freundeskreis mit jedem Release mit Spam überfluten und jede Nacht Foren wie diese hier mit nervtötender Eigenwerbung vollmüllen - und sich wundern, dass am Ende nicht viel überbleibt. Oder man überlässt das Leuten, die das professionell machen. Die sich auskennen. Die mit Profis zusammenarbeiten. Man überlässt die Logistik einem dem Label:

Die haben Kontakte. Kümmern sich um Bookings. Um Anzeigenkampagnen. Um Bannerwerbung. In Printmedien. In Online-Medien. Labels füttern die Medien mit Promos. Labels haben eine CI. Bauen ggf. dir eine CI auf. Labels haben ein Image. Labels haben ein Profil. Labels haben Distributionswege jenseits einer Homepage mit PayPal-Button. Labels führen Abrechnungen durch. Sie mastern die Tracks und polieren sie auf. Sie organisieren dir ggf. Remix-Aufträge. Sie ermöglichen dir Interviews- und Portraitäs in Magazinen durch ihre Kontaktwege und -netze. Und sie sind es, die einen potentiellen Hit dann an einen Major lizensieren - an den du niemals herankommen würdest - und dir damit ein solides Einkommen ermöglichen könnten. Best case-scenario.

Bei der normalerweise notwendigen Organisation und Logistik bleibt dann für selbst einen halbwegs celveren Arounder keine Zeit mehr für das Wesentliche: die Musik.

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Sternchen

Usernummer # 2102

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:

* vernünftiges Mastering - das kostet Zeit, Erfahrung, KnowHow und ggf. auch Geld, wenn der Hobbyfrickler nur unzufriedenstellenden Soundmatsch produziert

bei soundmatsch hilft auch kein mastering mehr [Wink]
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James_Holden

Usernummer # 1937

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Kommt immer drauf an.
Gabs nicht letztes Jahr den Fall einer Singer-Songwriterin, die von obskurer Unbekanntheit sich durchs Internet an die Nr. der UK Charts. Von Ray LaMontagne, den ich bereits nannte, wurden Aufnahmen eines livegigs in mittelmäßiger Qualität anfangs durch die Blogosphäre geschickt.

Was soll ich sagen? [zwinker] Ich glaube halt daran, dass sich gute Songs und Emotionen durchsetzen. Sowie ich glaube, dass Menschen bereit sind auch freiwillig fuer ungreifbare Gueter zu zahlen.

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Kommt immer drauf an.
Gabs nicht letztes Jahr den Fall einer Singer-Songwriterin, die von obskurer Unbekanntheit sich durchs Internet an die Nr. der UK Charts. Von Ray LaMontagne, den ich bereits nannte, wurden Aufnahmen eines livegigs in mittelmäßiger Qualität anfangs durch die Blogosphäre geschickt.

Was soll ich sagen? [zwinker] Ich glaube halt daran, dass sich gute Songs und Emotionen durchsetzen. Sowie ich glaube, dass Menschen bereit sind auch freiwillig fuer ungreifbare Gueter zu zahlen.

Natürlich ist es möglich, dass die social networks in Ausnahmefällen (!) für einen Hype sorgen, ob das nun professionelle Musiker, Hobbymusiker oder Spaßhypes á la der Rabb'schen Vermarktungspolitik betrifft, aber das betrifft in erster Linie Songs und massenkompatible Musik, nicht zwingend Nischenmärkte. Und wenn jemand daheim mit 'ner Klampfe oder am Klavier einen fantastischen Song von sich gibt und das auf youTube millionenfach gesehen wird, so würde der arme Künstler oder Interpret nach wenigen Tagen mit dem Ansturm von Medien, Fans, Interessenten so überfordert sein, dass hier schnellstmöglichst ein Manager sich einklinkt und sich um Vermarktung und Vertriebswege und das Booking kümmert. Oder um die psychosoziale Betreuung im Falle des Hirnzellenoverkills á la Spears. Das sind Ausnahmen, wenn jemand durch ein gutes Produkt und Zufall sich am Markt positionieren kann, würden wir etwa den noch immer aktuellen Minimalsound als Genre betrachten, so halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass man ohne 18- oder 20-Stunden-Tag sich selbst am Markt etablieren kann, ohne auf bestehende Vertriebswege und die Hilfe von Agenturen, Labels, Distributoren zurückzugreifen:

da inbesondere noch heute die Printmedien die Netlabels aussen vor lassen, die auch bereits eine starke Hilfestellung für den Artist sein können, muss man täglich Stunden investieren, das soziale Netzwerk im Internet erst entstehen zu lassen und um Interessenten zu gewinnen, die dann noch zu potentiellen Käufern werden.

Back2Topic und ein anderer Gesichtspunkt, warum - und darum geht's hier ja auch - diese so-called-Pseudo-Blogs auch so beliebt sind: mit nur wenigen Klicks kann man sich zuerst die Platte mit Tracks vollstopfen und erst danach aussortieren: das kostet deutlich, sogar drastisch weniger Zeit, als online bei kompakt, beatport & co zu wühlen und zu versuchen, sich von manchmal aussgelosen Snippets einen Eindruck geben zu lassen. Hat man mit wenigen Klicks auf der Platte sich mal 100 neue Tracks von den Blogs gesaugt, kann man in aller Ruhe durchhören, bewerten, sortieren, löschen und behalten oder unterwegs auf dem iPod das Aussortieren vornehmen. Reguläre Online-Stores zwingen (!) den Nutzer, sich durch Menüs zu klicken, online zu stöbern und um sich mal 100 Tracks mit Hörbeispielen durchzuhören, da vergeht dann schonmal 'ne Stunde und die Maus hat 500 Klicks mehr verarbeitet. Wie vorhergehend also angesprochen, sind Blogs hinsichtlich der 'Usability' einfach im Augenblick noch die bequemste Plattform. Es geht einfach um ein Vielfaches schneller, sich ggf. auch in p2p-Netzen interessante Sachen auszusuchen, den d/l abzuwarten und dann auch 'offline' reinzuhören, als sich durch die teilweise wirklich grausam strukturierten Online-Shops zu klicken.

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
Darrien

Usernummer # 6129

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also erstmal will ich sagen, dass ich durch meine eingebrachten argumente den diebstahl von musik nicht rechtfertigen will, denn ich finde den diebstahl musik nicht rechtens und betreibe ihn deshalb auch nicht. aber ich kann halt nachvollziehen, dass die junge dj-generation, die von anfang an mit mp3-systemen gross geworden ist, der verlockung nicht widerstehen kann, einen track einfach für lau aus einer illegalen tauschbörse oder einem blog zu ziehen, weil ihnen der preis für die legale variante einfach zu hoch ist.

bei 1.49$ gehts für mich noch einigermassen. 1.99$ ist auch zu verkraften. da kauf ich gerne auch tracks ein, bei denen ich mir nicht unsicher bin und die sich vielleicht aber als überraschender glückgsgriff entpuppen könnten. aber bei 2.49$ verzichte ich auf sowas, sofern ich einen track nicht absolut unabdingbar haben muss. zum einen ists mir zu teuer und zum anderen halte ich diese Beatport-Monopolisierung für eine ziemliche Sauerei. Einmal ganz abgesehen davon, dass die Hörproben (qualitativ und quantitativ) oftmals viel zu wenig hergeben, um das Risiko eines so teuren Kaufs einzugehen. Es tut mir jedes mal weh, wenn ich nen Track kaufe und ihn hinterher wieder löschen darf, weil der Track leider doch nicht das war, was ich mir von der kurzen Hörprobe erhofft hatte.

Interessant darum auch von Marcel zu hören, dass diese Tracks nur für 2 Wochen exklusiv bei Beatport erhältlich sein sollen. In der FAQ liest man nämlich:

"Exclusive: Content available for digital distribution only on Beatport and Beatsource."

Umso grösser also die Verarschung des ehrlichen Kunden, der da glaubt, 2.49$ bezahlen zu müssen, weils das nur bei Beatport gibt, obwohl er zwei Wochen warten und den Track woanders zu nehm normalen Preis kaufen könnte. Und ich hab jetzt auch nicht grossartig nachgerechnet (und könnte auch gar nicht nachrechnen), um wieviel teurer eine Vinyl schlussendlich kommt, bis sie in den Laden kommt und wieviel günstiger eine mp3-Datei dementsprechend sein müsste, um im vertretbaren Verhältnis zu bleiben.

Aber das Gefühl sagt mir halt, dass im Gegensatz zu einer gepressten, mit Hülle versehenen, durch die halbe Welt geschickten (und bei Nichtverkauf wieder zurückgeschickten), echte Quadratmeter an Lagerplatz verbrauchenden Scheibe Vinyl ein Preis von 2.49$ für eine einfache MP3-Datei schlichtweg eine Frechheit ist.

Da wunderts mich halt einfach nicht, dass da manch einer einfach drauf scheisst und sich vieles einfach auf illegalem Wege herunterlädt, anstatt es zu legal kaufen. Will die Musikindustrie durch überhöhte Preise Geld verdienen, wird sie aufgrund der überhöhten Preise auch Geld verlieren.

Aber Danke für den Tipp mit dem Exclusive-Schwindel. Werde mir von jetzt an die gefallenden, angeblichen Exclusive-Titel notieren und dann jeweils 2-3 Wochen später auf anderen Portalen danach Ausschau halten.

[ 11.02.2008, 21:48: Beitrag editiert von: Darrien ]

Aus: und vorbei | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
p0rn0star

Usernummer # 9693

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Zu dem "vor 20 Jahren vs. Heute" Vergleich:

Heute: Tonstudio = ein besserer handelsüblicher Rechner...braucht man wirklich ein Studio, so kann man sich da einmieten. Die Kosten sind zu bewältigen...Tonträger? Ist doch digital!...Vertrieb? Ist doch digital!...Vermarktung? hausgemacht bzw. in Zusammenarbeit mit meinen Fans. d.h. gen Null (insbesondere wenn man variable Kosten betrachtet).


Totaler Quatsch. Plug-Ins kosten ja garnix, ne. Ich brauch auch keine teuren Studio-Monitore, kann ja ruhig scheiße klingen, wenn ich eh so wenig Geld für die Musik kriege. Ein Studio brauch ich auch nicht, ich kann ja zuhause auf Zimmerlautstärke Clubmusik komponieren und zur Not Kopfhörer aufsetzen. Den Raum brauch ich dann auch garnicht erst für mehrere tausend Euro akustisch zu optimieren... Outboard-Equipment fürs Mastering braucht auch kein Mensch, schließlich klingt ja heutzutage jedes 50 Euro Plug-In besser wie´n Manley EQ. Nee, is klar.

Manche Leute haben echt Vorstellungen...

Klar kann heutzutage jeder Musik machen zuhause, das ist als Hobby auch ok. Von dem erwarte ich auch nur dementsprechende Qualität.
Aber wenn ich einen Track kaufe, dann erwarte ich einfach astreine Qualität und eine saubere Soundästhetik! Das ist ja heutzutage schon echt schlimm, was man teilweise so für Sachen vorgesetzt kriegt.
Ich bin gerne bereit für Musik zu zahlen, um den Künstler einfach damit zu unterstützen. Auch um den Erfolg messbar zu machen. Wenn der Künstler mehr verkauft, wird er vom Label/Vertrieb und Online-Shops auch dementsprechend gepusht, das ist doch logisch.

Aus: NRW | Registriert: Jun 2003  |  IP: [logged]
Marcel Janovsky

Usernummer # 11683

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@Striker:

Chris hat ja hier recht ausführlich beschrieben, was Labelarbeit bedeutet (besten dank mal auf diesem Wege Chris - ich hatte einfach auch keine Lust hier komlett die Hosen runter zu lassen). Es geht um ein wenig mehr als nur einen Track zu recorden und diesen dann auf MySpace zu uppen und einen Paypal button zu pflastern. Sowas bekommen wir 10x am Tag über MySpace ... "please go to myspace and listen to my music... blabla" - Bei 98% aller Fälle ist das absoluter Schrott. Je weniger Energie, Leistung und Liebe jemand in seine Arbeit steckt, desto gleichwertig schlecht ist auch das Ergebnis (pornostar hat das recht treffend beschrieben).

Ausserdem soll bemerkt sein, daß wir hier über Underground-Labels sprechen und nicht über Major's die Millionen mit Ihrer Musik machen. Die meisten von uns arbeiten wirklich hart und mit einer grossen Portion Idealismus an der Sache. Man könnte schon ein wenig mehr Respekt zollen und bevor man Theorien veröffentlicht, die besagen "Labels sind heutzutage überflüssig", sollte man Kenntnisse haben, die über Online-Business hinaus gehen.

Als wir vor 10 Jahren mit Treibstoff angefangen haben, waren wir eigentlich nur darauf aus, die eigene Musik auf Vinyl zu pressen. Heute bin ich nur noch damit beschäftigt mich um Musik von anderen zu kümmern und komme so gut wie nicht mehr dazu mich ins Studio zu setzen!!


@Darrien:

Was die Exklusivität betrifft, habe ich nur für uns bzw. die Treibstoff77 gesprochen. Es gibt verschiedene Optionen die Musik bei BP zu verkaufen. Es bedeuted also nicht, daß jeder "BP-Exclusive" nun automatisch nach 4 Wochen in allen anderen Shops und günstiger sein wird. Auch wir machen das von Platte zu Platte unterschiedlich. Bei Zimmermann kam noch dazu, daß dies für uns eine Beatport "Affine" Platte ist und wir uns sicher waren/sind, daß diese sich dort besonders gut verkaufen lässt.

Nach wie vor halte ich 2 Tracks mit je 2,50 (zusammen also 5 Euro) als Gesamtpreis für eine Neuerscheinung für völlig in Ordnung. Und der preisliche Abstand zum Vinyl ist mit 3-4 Euro (weniger) auch gegeben. Ich gebe gerne ein paar Einblicke in Labelarbeit, aber hier jetzt auch noch zu listen, wer was von diesen 2,50 pro Track bekommt, wäre ein wenig zuviel verlangt. Ich denke was Chris oben beschrieben hat gibt genügend Aufschluss über das was man an Geld für einen Künslter/Release investieren muss.


@ James_Holden:

Mag sein, daß die Produktionen nicht mehr so kostspielig sind wie vor 20 Jahren. Aber es macht eben immer noch einen Unterschied, ob man einen Aldi-Rechner mit geklauter Software und JBL Control-1 verwendet oder eben vielleicht doch mal 10-20.000 Euro für eine bessere Umgebung investiert. Genügend Beispiele finden sich im MyTracks wo man bitte eine Robert Babicz Produktion als Referenz nimmt und sich dann mal den Rest anhört.

Wer so einen Sound mit dem von mir beschriebenem Equipment hinbekommt, möge sich bitte per PM und Demotracks bei mir melden ;-)

Aus: Köln | Registriert: Feb 2004  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

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Darf ich also als Fazit der Diskussion in diesem Thread folgendes festhalten:

im Bereich elektronischer Musik gilt:
Annahme (Hoffnung):
Energie, Leistung und Liebe = gute Musik
(ich hätte zwar gern noch Talent gehabt, aber man kann ja nicht alles haben)

gute Musik = teures Equipment
teures Equipment = Kapital


daraus folgt:
Energie, Leistung und Liebe = Kapital


Puh, zum Glück hab ich mich von der elektronischen Musik vor ein paar Jahren größtenteils abgewandt hin zu Musik, die Soul hat [zwinker]

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
dauerwellen

Usernummer # 4984

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ich kaufe Online MP'3, ich kaufe Vinyl und ich sauge auch mal!

Wenn ich bei Beatport und Co rumstöber, fällt mir doch auf wie belanglos die meisten aktuellen Stücke sind. Dazu gehören für mich auch durchaus namhafte Labels.
Ich habe mich damals schon gefragt was da an B1 oder B2 manchmal an Schrott auf Vinyl gepresst wird.
Und dann wird 8 Euro oder mehr dafür verlangt.
Durch den massenhaften Output der Label, mit den Gedanken jeden musikalischen Pups auf Vinyl zu pressen ist die Halbwertzeit für Minimal, Techhouse und co ins Bodenlosen gefallen.
Mal ehrlich, die alten Trancescheiben sind fast die einzigen die bei Dicogs noch Geld bringen.
Eine Platte aus der Kompakt und Co Schmiede ist nach Kauf nur noch knapp unter der Hälfte wert.

Also um nochmal auf Beatport zurück zukommen, das Angebot ist leider so groß an mittelprächtigen bis belanglosen Stücken, dass die Beeitschaft für Einheitsbrei 2,49 Euro zu zahlen eher gering ist.

Das zählt für mich auch z.B bei Treibstoff so.
Wie habe ich die Novatek oder Rafael Gomezplatten geliebt, das war zeitlose Musik.
Mittlerweile hören sich alle Label mehr oder weniger gleich an.

Die Haltbarkeit der Tracks ist so groß, das sie ein bis zweimal aufgelegt werden bzw in einen Mix kommen und nach zweimal hören ihren Dienst getan haben.
Wer will dann abstreiten, das die Wertschätzung sich individuell ähnlich verhält.


Zur Zeit finde ich den Output deutscher Labels eher nicht äusserlich spannend.
Vieleicht sollten die Labels einfach ihre Hausaufgabe bei der Releasepolitik machen.

wer gute Sachen rausbringt wird immer auch sein Geld verdienen.

Aus: Ein | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: James_Holden:
Darf ich also als Fazit der Diskussion in diesem Thread folgendes festhalten:

im Bereich elektronischer Musik gilt:
Annahme (Hoffnung):
Energie, Leistung und Liebe = gute Musik
(ich hätte zwar gern noch Talent gehabt, aber man kann ja nicht alles haben)

gute Musik = teures Equipment
teures Equipment = Kapital



daraus folgt:
Energie, Leistung und Liebe = Kapital


Puh, zum Glück hab ich mich von der elektronischen Musik vor ein paar Jahren größtenteils abgewandt hin zu Musik, die Soul hat [zwinker]

...ich meine aus deinen vorigen Posts herausgelesen zu haben, dass Du damit die zur Zeit aktuellen Indiegeschichten meinst. Durch meine Arbeitskollegin, die mir gegenüber sitzt, und täglichem Konsum von FM4 und BBC6 Music komme ich selber viel und gerne in Kontakt mit dieser Musik. Aber ich kenne keine aktuellen Künstler, die wirklich gute Musik herausbringen (zu nennen wären Bat For Lashes, The Whip, Goose, auch Radiohead, Arctic Monkeys und Cansei de Ser Sexy) und sich nicht auf professionelles Mastering und einer High-end-Aufnahmeumgebung verlassen hätten. Dafür klingen die Lieder zu crisp, um schnell am Home-Laptop abgemischt zu sein. Bei jedem Künstler, und sei er/sie übers Netz bekannt geworden, stand irgendwann ein Label im Haus, das Produktionen, Promo etc. übernommen hat.

Oder übersehe ich ein Beispiel, wo tatsächlich ein Künstler alles in Eigenregie übernehemn konnte, ohne viel Geld zu investieren?

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
Suckz

217cup 2oo4
Usernummer # 4884

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Dauerwellen-Post!
^
I
I

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Suckz2002:
Ein entscheidendes Argument für mich ist schlichtweg die Qualität der Musik!

Zu Vinylzeiten in den 90ern war der Output an qualitativ hochwertiger Musik wesentlich höher, insofern gab man gerne Geld aus für "echte" Hits.
In Zeiten in denen jeder HubbelKnubbel seinen Mp3-Release am Start hat verwässert doch der Output stetig und die Qualität geht gen Null!
Wo gibts denn noch echte Floorburner?
Samim ist mit seinem Heater das beste Beispiel, Musik/Releases funktionieren nur noch über Hype, der Anspruch bleibt auf der Strecke!
Und an den Mengen der durchschnittlichen Releases ist eben nicht jeder bereit dafür Geld zu latzen, mir gehts jedenfalls so! Gerade in der Minimal/Electro-Ecke hört sich doch vieles einfach gleich an, da gehts nur noch um Nuancen!

Wenn ich nen Kracher entdecke, was rel. selten ist, bin ich ohne Frage dazu bereit, den Künstler zu entlohnen! Alles andere ist für mich nur "Zubrot"!

So, oder so ähnlich hatte ich den Ansatz auch schon mal gebracht!
Aus: Frankfurt/Main | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

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@ suckz & dauerwellen: Da stimme ich Euch zu, auch wenn ich trotzdem meine, dass in den 90ern ein unglaublicher Haufen an Müll unterwegs war. Nur ist das eine andere Diskussion; gefällt mir ein Stück nicht, dann wird es gar nicht erst gekauft - aber auch nicht für umme gesaugt und dann trotzdem aufgelegt.
Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]



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