Autor
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Thema: good bye, LOOP
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Hallo, Noch nie ist es uns im Leben so schwer gefallen eine E-Mail zu schreiben und trotzdem sind wir froh das es das gibt, denn sonst müssten wir telefonieren und davor möchten wir uns gerade drücken. Seit gestern ist es amtlich. Das LOOP Magazin wird nicht mehr erscheinen. Somit sind 10 Jahre LOOP seit gestern Geschichte. Bis zu letzt hatten wir gehofft, dass es weitergeht und bis gestern waren wir auch noch alle motiviert, dass es klappt. Der potentielle Käufer der LOOP ist leider schwer zuckerkrank geworden und was er benötigte, war mehr Zeit um die LOOP Crew kennen zulernen und Pläne für 2004 aufzustellen. Zeit ist das Einzige, was wir nicht hatten und so sind gestern Morgen um 11.00 die Verhandlungen geplatzt.
Die Frage stellt sich, wie es soweit kommen konnte. Das ist recht einfach zu erklären. Der Mehrheitsgesellschafter der LOOP Media Verlags GmbH ist seit 14 Tagen insolvent. Aufgrund der Beteilung ist der Verlag mit in die Insolvenzmasse eingeflossen und somit mussten auch wir Insolvenz anmelden. Das Schlimme daran ist, dass ein gut funktionierendes Magazin in so schlechten Zeiten wie diesen einfach vor die Wand fährt, weil die Mehrheitsgesellschafter insolvent sind. Das alles wäre noch o.k. gewesen, denn es waren von Anfang an Käufer in Sicht. Und so war uns allen klar - es geht weiter. Dieser Traum ist nun vorbei und jetzt holt uns die Realität ein.
Es wird derzeit ein Gutachten über den Verlag erstellt um herauszufinden ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird oder nicht. Wenn das Verfahren eröffnet wird, dann werden alle Lieferanten der LOOP Media quotal bezahlt. Das heißt aus der so genannten Masse werden alle Lieferanten mit einer Quote bedient. Das ist im Zweifelsfall nicht viel, aber besser als nichts. Masse ergeben Büroeinrichtungen, Immobilien, Hardware etc. Davon hat der Verlag nichts bis wenig. Der ideelle Wert des LOOP Magazins lässt sich nicht ermitteln und nicht in Zahlen bzw. Geld ausdrücken. Daher schwer erfassbar.
Wenn das Verfahren abgelehnt wird, dann weil keine Masse vorhanden ist und dann weist das Amtsgericht das Verfahren ab und das nennt man Mangels Masse eingestellt. Dann wird die LOOP Media aus dem Handelsregister genommen und existiert nicht mehr.
Alle Leute, die noch Geld von der LOOP Media zu erhalten haben, werden vom vorläufigen Insolvenzverwalter schriftlich benachrichtigt, wo genau drinsteht, was zu machen ist.
Wir wissen nicht, wie lange die E-Mai Adressen noch funktionieren. Wenn es noch Fragen gibt, dann versucht es auch über die Mobilnummern.
Es tut uns allen von Herzen leid, dass es so gekommen ist und dann auch so schnell. Nun müssen wir einen Schlussstrich ziehen und nach vorne schauen. Für die LOOP Crew ist es sehr schwer nachzuvollziehen, dass es ab nächste Woche so ist, als ob es das LOOP Magazin nie gegeben hat. Aber auch damit werdeb wir zurcht kommen. Wir wünschen Dir alles alles Gute und wir hoffen, dass wir uns noch mal über den Weg laufen.
Letzte Grüße aus der Lindenstr. 20.
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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dauerwellen
     
Usernummer # 4984
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verfasst
Ich wusste garnicht das es die noch gab. Unangenehm für die Leute die vielleicht ihren Job verlieren. Aber seitdem ich Mags der elektronischen Musik beachte (1992), ist und war mir die Loop nie besonders ans Herz gewachsen. Anfangs chaotisches Design wurde fortgesetzt von massenhaft Werbung, absolut nichtssagenden Jetsettrendberichten die eher der MC. Donaldszeitung gleichten. Also mit elektronischer Musik, hatte das nicht mehr viel zu tun oder? Ich kann mich noch an hellgelbe Schrift auf weissen Papier erinnern, absolut unlesbar. Und ein zuletzt gebrachtes Glanzformat in Tageszeitungform kommt in Bezug auf Umweltverschmutzung nie gut an. Na ja das Leben geht weiter.
Aus: Ein | Registriert: Feb 2002
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Isolder
   
Usernummer # 8556
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verfasst
War wohl doch zu nah an der Werbeindustrie und hatte zu wenig eigenes Profil oder Position.
Aus: Köln | Registriert: Feb 2003
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The Blobb
    
Usernummer # 623
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verfasst
Uff, dachte schon der User "loop" hat sich verabschiedet, wo er doch die wichtigen Time Warp-Dates bekanntgibt. *g*
Das Magazin Loop hab ich selber auch eher selten gelesen und gibts in Salzburg zB. gar nicht. Hab es nurt in einem Plattenladen in München öfters gesehen.
Aus: Austria,5400,Hallein | Registriert: Jun 2000
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Suckz
 217cup 2oo4
Usernummer # 4884
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verfasst
Doch, doch, es gab mal ne Phase, in der die Loop ein fester Bestandteil neben der Groove und der Frontpage war. In dieser Zeit steckte auch die Raveline noch in Kinderschuhen. Ich denke es sind einfach die Zeichen der Zeit, die Entwicklung der elektr. Musik, die sich natürlich auf den Werdegang der Zeitschriften auswirkte. Frontpage ist gescheitert, auch der Relaunch brachte nicht wirklich was Neues. Raveline hält sich nur wegen dem horrenden Verkaufspreis, fragwürdigem Inhalt und massenhaft Werbung über Wasser. Die Loop hatte sich sehr zum Negativen verändert. Den Vergleich mit dem MacDonalds-Magazin finde ich durchaus passend. Der elektronische Aspekt ist in meinen Augen völlig abhanden gekommen. Einzig und allein die gute, alte Groove, welche auch schon durch harte Zeiten gegangen ist, hat es bisher geschafft allen Widrigkeiten zu trotzen. Was in meinen Augen der Verdienst eines konsequenten Thomas Kochs ist, der sich nicht von seinem Weg hat abbringen lassen. Die De:Bug hab ich jetzt mal außer acht gelassen, die gibt es ja noch nicht so lange wie die anderen, genannten Mags.
Ich vermisse die Loop jedenfalls nicht unbedingt, auch wenn es tragisch ist, für die Leute die dahinter standen.
Aus: Frankfurt/Main | Registriert: Feb 2002
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1984
  
Usernummer # 10740
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verfasst
@ suckz das ist nicht ganz richtig. nach frontpage und groove gründete sich die raveline im ersten abschnitt des jahres 1993. das loop magazin erschien erstmals im sommer 1994 unter der regie von euromedia (ravermeister-compilations u.ä.).
loop habe ich nach der umstellung auf großformat nur noch selten in den händen gehabt, da thematisch anders ausgerichtet. die konzentration lag halt mehr auf fashion, style und glamour. schade ist es trotzdem, denn es zeigt, dass der schrumpfungsprozess in den medien noch lange nicht beendet ist. kennzeichnend dafür ist auch die aussage von thomas koch, der einem freund kürzlich mitteilte, dass die groove-parties zur finanzierung der nächsten ausgabe veranstaltet werden und bei raveline sieht es monetär auch ziemlich finster aus.
am ende bleibt wohl wieder nur die weißheit, das die revolution ihre kinder frißt und die kinder nicht ganz unschuldig daran sind, weil sie selber zu lange nur auf die sicherung ihrer pfründe und das abstecken ihrer claims bedacht waren, statt den technokosmos offen zu gestalten. traurig aber wahr.
Aus: grenzbereich NL | Registriert: Sep 2003
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