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Thema: [aufruf] "Auffangbecken Records"
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Stahltrompete
Usernummer # 13180
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verfasst
Servus elektronische Klangfreunde!
Mir kam gerade beim Durchhorchen alten Demostuffs eine gemeine Idee. Zunächst eine kleine Einführung ins Thema:
Jeder, der sich mit Musik genug beschäftigt kennt den Punkt, an dem er/sie irgendwann ein gesundes Maß an "Eigenleben" und Qualität erreicht. Der innere Erfolg soll nach draußen gekehrt werden, man ver- schickt Demos an die größten Läden die man kennt und wird bitter durch ein No-Reply überrascht. Ich vermute mancher Künstler bleibt dabei auf der Strecke ...andere horten "previously unreleased"- Zusammenstellungen wie in Kafkas Bau in den eigenen vier Wänden.
Aber wo liegt der Fehler? Beim Künstler, der immer noch nicht dem salonfähigen Gang&Gebe entspricht?* Bei den "satten großen Labels", die wahrscheinlich als Tech-Majore sterben wollen? (Gipfel+Talfahrt)
Ein großes Problem liegt jedenfalls in der Selektion. Es wird Dank einer erdrückenden Masse von Demos viel geskipshuffelt und der Demo-Horch-Horst kann wahrscheinlich später selber nicht mehr entscheiden, ob er ein Stück schon mal gehört hat oder nicht, weil er einfach nicht so hingehört hat, wie man es als "respektvoll" bezeichnen würde.
Nun aber zum eigentlichen Thema: Man sollte so etwas wie ein Netlabel "Auffangbecken Records" ins Leben rufen, wo abgelehnte gute** Stücke zum Download angeboten werden. Ins Detail sollte dann die Art der Ablehnung mit einer Schelte versehen werden. (welches Lab, wie und wann abgelehnte) So bildet das kompakte No-Reply die unterste Stufe. Konstruktive Kritik hingegen (ein Zeugnis, dass sich jemand beim Hören Mühe gibt) sollte gelobt werden.
Ideologie-Zusammenfassung: Dieses Projekt soll die Wogen der Oberflächlichkeit glätten, welche aus der erfolgsgeladenen Arroganz entstanden ist.
Leider habe ich Dank Uni im Moment nicht die Zeit, eine HP zu bauen und das Ganze ins Leben zu rufen. Wer wäre denn bereit, sich dem Gedanken- gut anzuschließen? ...und die endlose Kritik über das Land einbrechen zu lassen Alternativ könnte man ja auch im Technoforum eine Unterrubrik "Auffangbecken Records" einbaun, wo die Künstler ihre abgelehnten Stücke samt Hintergrundinformationen vorstellen können.
Gruss, Dirk
____ * klar, es gibt auch "Künstler", die nach der ersten Woche produzieren schon ihre Demos ver- senden; aber lassen wir diese mal außen vor
** gut ist sehr sehr relativ; aber das Gut der "Großen" ist noch relativer [ 17.12.2004, 12:26: Beitrag editiert von: Stahltrompete ]
Aus: D | Registriert: Sep 2004
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talshia
Usernummer # 6048
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verfasst
Ich denke das genau dieser Gedanke die "Netlabels" ins Leben gerufen hat - das Künstler die gut sind und nicht untergehen wollen gehört werden. Bei manchen wundere ich mich nach wie vor, das es nur ein Netrelease gibt, wie zum Beispiel unserem TF Mülltonnenheld "Oskar" aka Phonout.
Du kannst nicht Robin Hood im Internet spielen, ich denke das muss jeder selbst machen, denn Eigeninitiative gehört dazu.
Ausserdem: Wenn man nun ein "Auffangbecken" eröffnet, dann hat man irgendwann wieder das Problem, das sich manche Künstler benachteiligt fühlen, die meinen das sie gut genug sind - also wer definiert "gut, sehr gut, super gut"?
Du wirst immer mit Problemen konfrontiert werden, die nunmal nicht definiert werden können. Es wird weiterhin Majors geben und welche die sich als Majors fühlen. Der Künstler der entdeckt werden will, muss eben auch als Persönlichkeit etwas aus der Reihe fallen, etwas dafür tun, das er es in den Augen der anderen Wert ist...
Und bitte editier mal den Betreff, das man weiss das du nur einen Aufruf starten möchtest.
Aus: Frankfurt am Main | Registriert: May 2002
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Stahltrompete
Usernummer # 13180
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verfasst
danke erst mal für die reflexion
mir geht es primär eigentlich explizit um den gedanken, die kreativkiller (KK) unter den labels bloßzustellen. ich denke, vernünftiges feedback tut vielen künstlern nicht schlecht. (was nicht gleich honig-um-den-bart-schmieren bedeuten sollte.)
der netlabelgedanke könnte als datenträger dieser ideologie fungieren ...andererseits geht es aber auch einfacher bsp. hier im TF. (allerdings gibt es da evt. die problematik, dass man hier vielleicht schon zu sehr mit den KKs korrespondiert, sodass dieses thema vielleicht dank harter kritik einen keil zwischen so manche korrespondenz haut.)
bei dem "gut" geht es mir auch nicht darum, mich an dem "gut" zu orientieren, welches in den köpfen der selektions-helden herum- spukt. ferner sollte ein "gut"-begriff geprägt werden, bei dem die kreative essenz nicht auf der strecke bleibt.
Aus: D | Registriert: Sep 2004
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dubstar
sick-sad-world
Usernummer # 2127
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verfasst
guter gedanke wie ich finde , nur läuft es ja auch wieder darauf hinaus das irgendwer den "richter" über "gut und böse" spielen muss was ja nicht unbedingt was anderes ist als das was du den a&r`s vorwirfst ... nur der "sportplatz" ist halt ein anderer
kann auch mit so manchen verfahrensweisen nicht wirklich konform gehen , nur ich glaube das ein "an den pranger stellen" die situation nicht unbedingt begünstigt ... sondern künstler sich mit sowas auch mal gut ins aus schießen können ... letztendlich finde ich wenn ein künstler der meinung ist sein stuff ist der erguss schlechthin, er auch selbst was inizieren kann um das ding bekannt zu machen ... ne platte ist ja schließlich auch nicht alles und wenn das ding wirklich die nächste bombe ist, dann gehe ich davon aus das es auch möglich ist jemanden zu finden der das genauso sieht und es dann vertreibt ...
auf der anderen seite bin ich ja auch freund von "dagegen arbeiten" nur ich denke mann sollte halt abwegen wo man letztendlich "hin-möchte"
Aus: na ja,jetzt eben köln | Registriert: Mar 2001
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Stahltrompete
Usernummer # 13180
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verfasst
vorausgesetzt es könnte zB. einfach wie ein "my- tracks-forum" hier laufen, nur dass eben gesondert der punkt der ablehnung berücksichtigt wird, so brauch es keinen richter... dann könnten auch die TF-user "richten"
man könnte es auch noch leichter machen und es einfach ins mytracks reinfrachten bsp. mit noch einem weiteren klammerausdruck vor den tracktitel wie [KK] (s.o.) beispielweise und im thread dann genaue hinweise zur ergreifung der täter geben
Aus: D | Registriert: Sep 2004
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VanGogh
Usernummer # 5680
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verfasst
klingt für mich wie die second chance runde bei popstars.
Aus: Berlin | Registriert: Apr 2002
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Stahltrompete
Usernummer # 13180
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verfasst
...oder einfach Electro-Major-TÜV - ansichtssache.
Aus: D | Registriert: Sep 2004
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VanGogh
Usernummer # 5680
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verfasst
will ja gar nix schlecht reden ;-) finds gut wenn sich jemand gedanken macht.
Aus: Berlin | Registriert: Apr 2002
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soulstar
Usernummer # 5668
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verfasst
vielleicht wäre ja ein unterforum mit passwortschutz geeignet ?! denn ich denke die meisten der titel die man an ein label sendet müssen es ja wert sein eine VÖ zu erfahren, von daher ist die frage ob man die in einem öffentlich forum überhaupt posten möchte... viele lables sehen das ja nicht so gerne und man sollte sich sich seine chancen nicht leichtfertig verspielen... nur mal als anregug... greets, soul
Aus: marburg | Registriert: Apr 2002
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
2soulstar, ist dir dahingehend 'ne ablehnung eines labels / a&r's bekannt, begründet darin, dass für eine veröffentlichung eingesandte tracks im netz/im forum standen/stehen..? wäre mir neu und kann ich mir ebensowenig vorstellen, wie etwa dass man seine 'besten' bzw. für ein release angedachte produktionen nicht auch im netz nicht vorstellen sollte... - meines erachtens nach spricht absolut nichts dagegen, solche tunes beispielsweise hier im mytracks vorzustellen.
Was generell die hier angesprochene Idee betrifft, so sehe ich eine andere Chronologie: zuerst stellt man wohl die Produktionen seinem Freundes- und Bekanntenkreis, auf Track-PLattformen und in Foren zur Verfügung und wird im besten Fall im Vorhaben bestärkt, 'n Demo gezielt an ausgewählte Labels zu versenden, die einen persönlicheren Umgang mit solchem Material pflegen und die stilistisch auch das entsprechende Genre mal mehr, mal weniger vertreten. Wenn dann eine Ablehnung erfolgen sollte, befindet sich der Track bereits in den o.g. online-Pools, die somit gar nicht erst zum Auffangbecken werden, da sie vielmehr bereits sanfte Sprungbretter sind...
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Stahltrompete
Usernummer # 13180
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verfasst
>> bzw. fuer ein release angedachte produktionen >> nicht auch im netz nicht vorstellen sollte... >> meines erachtens nach spricht >> absolut nichts dagegen
auf keinen fall - sieht man ja beispielsweise bei den rob-acid-geschichten ...da hat es sicher auch nicht geschadet, sie hier zu posten obgleich sich die thematik einer ablehnung nicht stellt
ich denke das gerade besonders gute produktionen (das relative am gut jetzt mal aussen vor gelassen) als richtiges kampfmittel gegen arroganz und oberflaechlichkeit manches demotreatments genutzt werden koennen. [vorausgesetzt, dass jemand nicht einen guten gabbertrack an kanzleramt oder kompakt schickt ]
Aus: D | Registriert: Sep 2004
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