Autor
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Thema: Wie definiert ihr "Kommerz"?
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dirkdiggla
Usernummer # 13151
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tja, dann scheinen ja gerade ein paar gesetzte umgedreht worden zu sein.früher hat ja der kommerz beim underground geklaut,wenn jetzt aber plötzlich wie im hip hop die kommerz menschen wie z.b. timbaland plötzlich tausendmal frischer klingen wie der underground,da stimmt ja was nicht?ausserdem halte ich hochwertigen pop auch nicht gerade einfach zu produzieren.
Aus: 12 km von Freiburg | Registriert: Sep 2004
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Hardraver
aka Kopfgeist
Usernummer # 3247
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Am Wochenende hab ich mich noch mitm Lazy unterhalten, dass die Zeiten wo man sich über Kommerz ausgelassen hat , endlich vorbei sind. Aber nein ....es gibt immernoch Leute die nicht raffen, das das Thema einfach ausgelutscht und langweilig ist!!!!!!
Beendet dieses....dieses...leidige Thema doch endlich.
Aus: Aalen | Registriert: Jul 2001
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Lame
Nörd
Usernummer # 692
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wo klingt denn jetzt timbaland konsequent frischer als der underground? der junge mag ja recht ausgefeilt produzieren, aber solange ich meine independent-gelüste nicht versuche bei chris liebing zu stillen, fallen mir immer noch genügend acts ein, die keine großen namen tragen und trotzdem interessant sind.
Aus: Mainz, wie es fiept und kracht | Registriert: Jul 2000
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ndark
Usernummer # 3037
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mit "kommerz ist analog" meint er, dass es eben ein schleichender und kein abrupter übergang von nicht-kommerz zu kommerz ist, man also auch keine grenze ziehen kann.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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LPG
Usernummer # 4276
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kommerz ist was Du draus machst.
Aus: Tipi | Registriert: Nov 2001
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chris
User
Usernummer # 6
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/halboff "aber was Kunst ist, liegt ebenfalls im Auge des Betrachters (man denke nur an Beuys).
Nicht ganz richtig, es gibt einerseits zwar variierende aber doch existente Kriterien der Definition des Kunstbegriffs, was gottseidank dieses 'das-kann-ich-doch-auch'-System entwertet, andererseits hat gerade Beuys sehr konkrete und leicht verständliche Statements innerhalb seines vor allem stark politischen Engagements geäussert, die von Kritikern und Gegnern geradezu als 'Parolen' und 'Propaganda' tituliert wurden, seine Plakat'kunst' beinhaltet ganz epxlizitite Statements, Kommentare und Sozialkritik, de fakto Kunst mit einfach verständlicher und konkreter Aussage. Was dahingehend seine Installationen betrifft, so mag der weniger versierte vielleicht sich mit eigenen Theorien schmücken, Fakt ist aber, dass Beuys schlicht Kindheitstraumata aufgearbeitet hatte durch Fett und Stoffe: da mag man in fettige Badewannen als Laie irgendwelche 'künstlichen' Aspekte hineininterpretieren, wenn man sich nicht mit der Kindheit und Jugend von Beuys auseinandersetzt: kennt man aber Hintergründe, so versteht man vor allem das warum, denn traumatische Kriegsverletzungen in seiner Jugend wurden mit Fett behandelt und in Leinen bzw. Stoffe und Binden eingewickelt: seine spätere 'Fett'-Kunst ist demnach ein Versuch der Aufarbeitung seiner damaligen Erlebnisse und Traumata und gibt somit weitaus weniger Interpretationsmöglichkeiten, als man gemeinhin glaubt. Will keine Illusionen zerstören, sorry, aber hatte erst vor kurzem das Vergnügen, der Ausstellungseröffnung der Beuys'schen Plakatkunst hier in München beizuwohnen und 'n sehr versierter Mensch hat mich über die Fett-Thematik endlich ma' vernünftig aufgeklärt *g*
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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wobei sich bei diesem selbsttherapeutischen format die frage stellt, inwiefern kunst der öffentlichkeit einen wert mitgeben sollte. ob sich ein paar menschen finden, die sich von Beuys' installationen zu ihrer erbauung, geistigen erweiterung oder dergleichen angeleitet fühlen?
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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renniac
Usernummer # 4239
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Ich persönlich finde einige der Installationen von Beuys sehr beeindruckend, der Mann hat so oder so großen Eindruck hinterlassen... wollte ihn nur mal als recht deutliches Beispiel erwähnen. Ansonsten gilt doch eigentlich, dass man alles als Kunst deklarieren kann, inklusive 4 Minuten Stille oder einer einer 529 Jahre andauernden Orgelkomposition (beides großartige Werke, wie ich anmerken möchte *g*). Dass Gegenstände mit praktischem Nutzen in dieser Eigenschaft zunächst keine Kunst sind, versteht sich dabei, ich denke, so ausführlich müssen wir uns darüber jetzt hier nicht auslassen
Zitat: alles empfinden einer person ist subjektiv. was heute kunsthandwerk ist ist übermorgen große kunst und was hat das alles mit kommerz zu tun? verstehe das obige zitat nicht trotz abitur. wo haste das denn her?
Je mehr ein Künstler auf Kommerz bedacht ist, desto mehr Reproduktion muss er betreiben (oder zumindest ist das der Standpunkt der klassichen "Kunst gegen Kommerz" Diskussion) und desto mehr muss er als Kunsthandwerker agieren. "Alles Empfinden ist subjektiv" ist etwas hochgegriffen, da man einen gewissen consensus omnium doch einfach voraussetzen muss, um vernünftig leben zu können (-> Heraklit *g*), da Kunst sich aber häufig hochkomplexen Kontexten aussetzt, die jeder anders bewertet, kann man hier sicherlich nur mit groben Vergleichskategorien arbeiten. Irgendwie kommt mir dazu gerade Bob Ross in den Sinn. Was der Mann malt, ist sicherlich keine Kunst (will nicht heißen "einfach"), was er bei manchen dabei bewirken mag, vielleich aber doch.
Zitat: nichts kann sein ohne referenzpunkte, egal ob kunst oder ne tass kaff.
Vielleicht hat dir das Posting von ndark meine Position ja schon n bisschen anschaulich gemacht... das diente nur der Klarstellung, dass man zwischen Kunst und Kommerz nicht unterscheiden kann, wie zwischen 0 und 1 (sprich digital).
Aus: Erkelenz | Registriert: Nov 2001
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Isolder
Usernummer # 8556
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Zitat: ob sich ein paar menschen finden, die sich von Beuys' installationen zu ihrer erbauung, geistigen erweiterung oder dergleichen angeleitet fühlen?
aber auf jeden Fall, bin kein versierter Kenner Beuys und seines persöhnlichen Hintergrundes, dennoch bin ich vor Jahren in einer Sammelausstellung "Deutscher Nachkriegskunst" in der Kunsthalle Bonn ausschliesslich und unwissentlich an seinen Arbeiten hängen geblieben.
Und neben Warhol ist Beuys wohl das Einzige was mich wirklich gedanklich beeinflussst hat. Das warum oder die Hintergründe sind eigentlich Sache der Kunsthistorie/theorie, die Kunst selber entzieht sich der Verallgemeinerung, und steht ausschliesslich für sich selbst, aber auch nur wenn sie gleich einer Entität als solche ( Kunst ) immanent durch den Betrachter gespiegelt und erfahren wird.
Aus: Köln | Registriert: Feb 2003
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renniac
Usernummer # 4239
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: kemal: Zitat: "Alles Empfinden ist subjektiv" ist etwas hochgegriffen, da man einen gewissen consensus omnium doch einfach voraussetzen muss, um vernünftig leben zu können (-> Heraklit *g*), da Kunst sich aber häufig hochkomplexen Kontexten aussetzt, die jeder anders bewertet, kann man hier sicherlich nur mit groben Vergleichskategorien arbeiten. Irgendwie kommt mir dazu gerade Bob Ross in den Sinn. Was der Mann malt, ist sicherlich keine Kunst (will nicht heißen "einfach"), was er bei manchen dabei bewirken mag, vielleich aber doch.
alles Empfinden ist subjektiv. Es gibt keinen Konsens, nur die Vorstellung und das Empfinden das es einen Konsens gäbe. Kunst setzt sich nicht hochkomplexen Kontexten aus, Kunst wird dem ausgesetzt, damit die davon partizipieren, die mit der Produktion nichts zu tun haben, aber ihr Dasein und Arbeiten rechtfertigen müssen, wie Literaturkritiker, Feuilletonisten und pseudointellektuelle Studenten, die damit Frauen beeindrucken wollen. Das ist Kommerz.
Fühlst du dich jetzt angegriffen? Radikale Position, die du da hast, scheinst ja ziemlicher Nihilist zu sein. Frauen hab ich mit meinem Getexte jedenfalls bislang noch nicht beeindrucken können *g*
Aus: Erkelenz | Registriert: Nov 2001
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