Autor
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Thema: cannabis legalisierung (coffee shop in köln?)
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Ich glaube, so einfach ist das nicht, leider ist dem Artikel aber auch nicht das Konzept zu entnehmen, wer also wann wem das Gras verkauft, in welchen Mengen, woher es bezogen wird, wie vor allem mit dem Konsum innerhalb des Coffeeshops, aber vor allem auch außerhalb des Coffeeshops rechtlich umgegangen werden würde, wie Anwohner reagieren und so weiter und so fort...
Zudem ist unsere Regierung auf Bundesebene ja ohnehin sehr vorsichtig und zurückhaltend, man spricht ja bewusst von der abwartenden Haltung von Frau Merkel, was viele politische, wirtschaftliche und soziale Belange betrifft, weswegen ich ausgehen würde, dass man das momentane Phänomen in den USA wohl zuerst einmal einige Jahre lang beobachten möchte, bevor man sich diesem Thema dann auch hier annimmt. Und tatsächlich muss auch in den USA noch viel gelernt werden, wie diverse amerikanische Dokumentationen diese Tage zeigen. Ein konkretes Beispiel sind etwa die 'edibles', also Lebensmittel mit Wirkstoffen aus dem Cannabis, die sich gerade für Nichtraucher und Patienten wohl gut zu eignen scheinen, aber im März und im April dieses Jahres zu zwei Todesfällen im Rausch führten. Entsprechend also wurde in Colorado überlegt, wie man diese Waren kennzeichnen muss oder ob diese Produkte (teilweise) wegen Verwechlsungsgefahr mit regulären Lebensmitteln verboten werden sollten. Da es ein vollkommen neuer Markt ist, den viele Behörden nicht mit Alkohol oder Medikamenten vergleichen wollen, gibt es also derzeit noch sehr viel Lernbedarf auch in den USA...
Um auf Köln zurück zu kommen: Ebenso werden ja sehr gern Repressalien gegen Kiffer gestartet, die wegen Kleinstmengen nicht mehr rechtlich belangt werden, dennoch dann aber sich über 'ne lustige MPU freuen dürfen: Sofern man 'legal' (?) in einem solchen Coffeeshop also konsumiert, danach bei einer Verkehrskontrolle beispielsweise ein 'drugwipe' positiv ausschlägt, was dann?
Du siehst, so einfach ist das wohl alles nicht.
Ausserdem, was ist denn mit dem Berliner Projekt eigentlich geworden?
War im Sommer auf Geschäftsreise und bei 'nem Kundentermin in der Nähe, als ich dann _am_ Park abends vorbeispazierte, hatte ich definitiv kein gutes Gefühl im Bauch. Okay, Kreuzberg hat mich sowieso fertig gemacht, weil laut, lärmig, chaotisch, stressig und mit München unvergleichbar anders. Aber die Situation dort erinnerte mich eher an die tiefste Bronx als an 'ne deutsche Großstadt. Ein vorbeifahrendes Taxi war dann so nett und hat mich erlöst *g*
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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verfasst
ach ich bin da garnich so optimistisch dran wie man vermuten koennte... scheitert sowieso am arzneimittelamt. wobei dazu gesagt werden muss, das thc genemigt werden muss, und neue synthetische cannabinoide vor kurzem sogar AMG frei gesprochen wurden....
auch wird eine relativ grosse legalisierungskampagne gestartet die tage/wochen, die in 50 kinos kommen soll, die mit der bloedsinnigkeit des aktuellen verbotes wirbt, anstatt wie sonst mit dem healthcare-preset-sheet...
ma abwarten, 6 euro das gramm bei gesagten 50% steuern, sind zwar rein rechnersch 90% steuern (uruguay schaffts für 73cent das gramm), und auch ist 6€ schon lange kein standartpreis mehr, der tendiert mehr so gen das doppelte dank steigenden heizkosten ;> ... genau wie das straffreiheit propagiert wird, die ist aber so auch nicht gegeben, vor ein paar monaten hatte ein kollege von mir ca 240 sozialstunden aufgedrückt gekriegt für 1g öffentlich mitgeführtes (jackentasche) marijuana....total unverhältnissmässig...
dieses herunterspielen liest sich immer wie ne heilige anpreisung des ja ach so gut funktionierend angewandten btmg.....dem ja so wie es im moment existiert nicht ist.
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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roadrenner
Usernummer # 13607
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verfasst
Auf jeden Fall wird die Legalisierung langsam mal Zeit. Es ist schon mehr oder weniger lächerlich, dass trotz besserem Wissen und Initiativen diverser Gruppen, die nicht in die typische Hasch-Sphären einzuordnen sind, immernoch am Verbot festgehalten wird bzw. man nicht aktiv an der Legalisierung arbeitet. Die angesprochenen Punkte sind alle richtig, zeigen aber nur, dass man einen Gesamtentwurf benötigt, um das Thema in alle notwendigen Gesetze zu integrieren.
Einfach den Verkauf frei zu geben greift zu kurz.
VG
roadrenner
PS: In Hamburg an der roten Flora wird man zwar nicht an die Bronx erinnert, ich würde aber lieber in der Apotheke kaufen, also von so verwanzten Typen...von Reinheit und Preis ganz zu schweigen. Und 6 EUR pro Gramm habe ich das letzte mal bezahlt, da war Angela noch keine Kanzlerin
Aus: die Maus | Registriert: Nov 2004
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