Autor
|
Thema: Berauschendes Flusswasser
|
chris
User
Usernummer # 6
|
verfasst
www.spiegel.de 05.08.2005
Verblüffende Analyse italienischer Forscher: Im Po, dem größten Fluss des Landes, schwimmen täglich vier Kilogramm Kokain gen Adria, Wert rund 240.000 Euro. Das Ergebnis bringt die Drogenstatistik durcheinander - der Kokain-Konsum ist viel höher als angenommen.
Mailand - Dem Team von Ettore Zuccato am Mario-Negri-Institut für Pharmakologie-Forschung in Mailand entging nichts, kein einziges Gramm: Mit einer neuen Untersuchungsmethode haben die italienischen Wissenschaftler das Flusswasser des Po genau analysiert. Schon ein Milliardstel Gramm eines Stoffes konnten die Forscher damit nachweisen.
Bei der Untersuchung konzentrierten sie sich auf das Stoffwechselprodukt Benzoylecgonin, das beim Konsum von Kokain im Körper entsteht und dann ausgeschieden wird. Über die Kanalisation kann es in den Fluss gelangen. Aber die italienischen Forscher fahndeten auch nach reinem Kokain.
Das Ergebnis überraschte die Wissenschaftler und die italienische Öffentlichkeit gleichermaßen: Demnach sind die offiziellen Statistiken über Drogenkonsum in der Po-Region viel zu niedrig kalkuliert. Bisher hatten offizielle Befragungen ergeben, dass pro Tag etwa 15.000 Kokaindosen eingenommen werden, überwiegend von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 34 Jahren. Die Wasseruntersuchung lässt nun auf 40.000 Portionen pro Tag schließen - womit sich die Statistik fast verdreifacht.
Der wirkliche Konsum könnte sogar noch höher liegen, meinte Zuccato. Denn einige Spuren des Kokains könnten im Fluss verloren gegangen sein oder sich am Boden abgesetzt haben. Im Übrigen könnten die Ergebnisse nicht damit erklärt werden, dass einige Dealer, die kalte Füße bekommen haben oder kurz vor der Entlarvung standen, plötzlich ihre gesamte Ware ins Klo gekippt hätten. Dann wäre viel mehr reines Kokain nachgewiesen worden, erklärte Zuccato.
Um ihre Ergebnisse zu bestätigen, nahm das Team auch Proben aus Kanalisationen mittelgroßer Städte in ganz Italien. Die Kokainspuren im puren Abwasser waren erwartungsgemäß höher als im verdünnenden Flusswasser. Doch bei der Umrechnung ergab sich ein ähnliches Bild wie in der Po-Region.
Die Analysetechnik hatten die Forscher zuvor bereits erfolgreich getestet: Sie wiesen die Stoffwechselprodukte weit verbreiteter rezeptpflichtiger Medikamente nach und bestätigten so die Zahl der Verschreibungen. Bevor die Methode jedoch routinemäßig eingesetzt werden könnte, müsste sie noch weiterentwickelt und ausgeweitet werden.
Dann aber könnte die Wasseruntersuchung ein viel genaueres Bild des Drogenkonsums liefern als die bisherigen Befragungen: "Es könnte eine schnelle und billige Methode werden, den lokalen Drogenkonsum einzuschätzen", schreiben die Forscher im Fachjournal "Environmental Health".
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
| IP: [logged]
| |
|
|
partypack

Usernummer # 12492
|
verfasst
Und ich fahre vor Wochen ahnungslos über und neben dem Po entlang und verpasse ein par Näschen Powasser zu mir zu nehmen. Aber: Auch der Rhein wird nicht da ohne sein: ich sitze an der Quelle und bring Euch gern ein Schlückchen mit: zum Freundschaftspreis natürlich und: endlich weiß ich, warum ich doch nicht so gerne das Talsperrenwasser will sondern: Dat Wasser von Kölle is juuut: Du liever Jott jib uns Wasser und helf uns in der noooooooooooot ;-)
Aus: Köln | Registriert: Jun 2004
| IP: [logged]
| |
|
|
Life_on_Mars
   
Usernummer # 11347
|
verfasst
also wenn man das mal grob überschlägt - 10 millionen leben im einzugsgebiet des po, 4kg durch 10 millionen, das ergibt dann 4mg pro nase. wenn wir 1g als normale tagesdosis vorraussetzen, kokst dort jeder 250. täglich. das ist doch nicht viel, oder?
Aus: - | Registriert: Dec 2003
| IP: [logged]
| |
|
|
Darrien
   
Usernummer # 6129
|
verfasst
Aber man muss schon sagen: An Einfallsreichtum scheint es den Italienern bei ihren "Erhebungen" nicht zu mangeln *g*
Aus: und vorbei | Registriert: May 2002
| IP: [logged]
| |
|
|
|