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Thema: Das zweite Bewusstsein
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Eigentlich ein 'fast-offtopic'-Thread, aber eine interessante Sache, die ich hier einmal mal so erzählen wollte, vielleicht auch mit einem augenzwinkernden und indirekten Hinweis auf Konsum bewusstseinsverändernder/(-erweiternder?) Substanzen, die hier ja als Themenbereiche immer wieder auftauchen:In einer Dokumentation auf n24 sah ich einen Bericht über ein medizinisches Phänomen, das umgangssprachlich als Phantomhand oder alien hand und heute vorsichtiger wohl als autarke Hand bezeichnet wird. Ein Krankheitsbild äussert sich dahingehend, dass die daran Erkrankten eine Hand nicht steuern können und sie ein Eigenleben zu führen scheint: dies vor allem in der Art, dass eine Hand zu blocken versucht, was die andere tut. Wenngleich dies etwas seltsam klingt, so erstaunte folgendes: bei an Epilepsie erkrankten gab und gibt es wohl medizinische Versuche, genau die Nervenstränge zu unterbrechen, die beide Gehirnhälften miteinander verbinden: diese Menschen können 'ganz normal' weiterhin leben und man sieht ihnen von aussen diesen Eingriff nicht an. Nun, um wieder auf das Thema dieses Threads und den Kontext zur 'alien hand' zurückzukommen: nach dem Eingriff stellten Ärzte folgendes fest: einerseits können diese Menschen Gesehenes nicht mehr verbal ausdrücken oder erklären, weil tatsächlich die Verknüpfung der beiden verschieden arbeitenden Hirnhälften unterbrochen ist, andererseits aber hatten genau diese Versuchspersonen kurz nach dem Eingriff - manche auch bleibend - das 'alien hand'-Syndrom. So waren diese Menschen beispielsweise nicht in der Lage, mit der einen Hand blind ertastete Gegenstände einfach zu bennenen. Sahen sie auf einem Auge einen erotischen Filmausschnitt, erröteten sie, konnten das aber nicht erklären, weil sie das Gesehene - also die Erotik - nicht in Worte fassen konnten. In Bezug auf die 'alien hand' wurde demnach die vorsichtige These genannt, dass Mensch zwei verschiedene Bewusstseinszustände besitzt, also das, was man eher als shizophren bezeichnen würde. Ebenso vorsichtig wurde geäussert, dass man im Augenblick das noch nicht bestätigen, man sich aber durchaus vorstellen könne, dass Mensch ständig und fortwährend, also immer, einen Konflikt von zwei autonom arbeitenden Hirnhälften mit je einem eigenen Bewusstsein austragen müsse. Entstehen so Launen? Meinungen? Shizophrenie? Na, ich will da nichts vorwegnehmen, aber ... ...wenn dem so wäre, müsste man dann nicht auch die Wirkung halluzinogener Drogen unter einem anderen Licht sehen, hinterfragen, ob 'Horrortrips' vielleicht dann nicht nur ein 'Kommunikationsproblem' der zwei verschiedenen Bewusstseins-Stränge sind oder dass gar die 'böse' Hirnhälfte durch die psychotrope Wirkung halluzinogener Drogen den immerwährenden 'Kampf' über die Macht über den Körper und die Gedanken gewinnt? Dahingehend stelle ich mir natürlich nu auch die Frage, ob es Erkenntnisse darüber gibt, inwieweit Drogen einzeln die Hirnhälften jeweils verändert bzw. genauer gesagt: ob es unterschiedliche 'Wirkspektren' in den Hirnhälften gibt bei ein und derselben Droge? Oder ob sich psychotrope Substanzen nicht sogar hauptsächlich in genau den Nervenbahnen auswirken, die für die Kommunikation der beiden Hirnhälften zuständig sind..? Nur 'wirre' Gedanken, aber ich fand es faszinierend, von der These zu hören, dass Mensch zwei Bewusstseinsstränge besitzt, die ständig und unaufhörlich miteinander konkurrieren könnten.
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Asthma
   
Usernummer # 1622
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verfasst
eine kritische frage: was soll das bringen wenn man das weiß?
Aus: 10969 Berlin | Registriert: Dec 2000
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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Ich würde nicht behaupten dass der Mensch zwei autonome Bewusstseinsstränge besitzt, zwar ist die Neuroanatomie längst nicht in allen Gebieten und Funktionen restlos erforscht, gerade Thematiken wie die des Bewusstseins birgen weite Ungewissheiten, jedoch weit genug um um die körperlichen und meist die bewusstseinsbeeinflussenden Merkmale zu definieren und zu zu ordnen. Dinge wie ein plötzliches nicht mehr aussprechen Könnens von Worten oder der Sprache im allgemeinen, obwohl der Gegenstand an und für sich erkannt wird, sind rückzuführen auf den Ausfall des motorischen Srachzentrums, das Vermögen die Worte zwar zu bilden, aber deren Sinn nicht mehr zu erkennen dagegen liegt in einer Läsion des sensorischen Sprachzentrums, welches sich örtlich gesehen zwar auf der gleichen, nämlich der dominanten (meist linken) Hemisphäre des Gehirns, jedoch auf einem anderen Areal der Hirnrinde befindet. Um auf das von dir angesprochene Split Brain Symptom zu kommen, die optischen und taktilen Informationen, die durch das Betrachten und/oder Anfassen des Gegenstandes entstehen, gelangen in die rechte Hemisphäre, können aber aufgrund der Durchtrennung der die Hirnhälften verbindenen Fasern nicht zum linksseitig gelegenen Sprachzentrum gelangen und demnach auch nicht benannt werden. Individuelles Persönlichkeitsbewusstsein und "überindividuelles" Gesamtbewusstsein hingegen sind auf den gegensätzlichen Hemisphären angelegt, wird ihnen durch Läsion der Kommissurenbahnen die Möglichkeit der Kommunikation genommen liegt die Annahme nicht fern, dass dies Folgen auf die Persönlichkeit und die Psyche der betreffenden Person hat, auch wenn dies aufgrund der heutigen Erkenntnisse eigentlich nicht der Fall sein soll. So gesehen arbeitet das Gehirn, aufgebaut aus zwei makroskopisch weitgehend identischen, jedoch funktionell zum Teil individuell arbeitenden Hemisphären (plus Kleinhirn) als einheitliches Ganzes und ist auf dieses angewiesen. Zwar führen Störungen, Läsionen, Degenerationen oder schlicht und einfach Fehlleitungen zu dementsprechenden Ausfällen oder Fehlformationen, jedoch funktioniert das Gehirn auch in solchen Fällen, verständlicherweise mit den dementsprechenden Einschränkungen oder Veränderungen, weiter.Einen Kampf der Hemisphären halte ich demnach für unrealistisch da sich die Hemisphären (oder eher gesagt deren Kortex) nicht aufgrund von Gedankengängen wie gut und böse unterscheiden, sondern sich als eine sprachdominante, rationale und logische Hirnhälfte (meist links) und eine nicht-sprachdominante eher kreativ und phantasievoll assoziierende (dann rechte)zeigen. Sinneseindrücke werden nicht im alleingang jeder Hemisphäre aufgenommen, verarbeitet und bbenannt und anschließend der kämpferischen Gegenprüfung mit der zweiten Hirnhälfte unterzogen, sondern basieren auf der intakten Interaktion und Kommunikation der beider Hälften.
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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Ok, tut mir leid, hätte ich mehr drauf achten sollen! Läsion: Verletzung oder Störung Kommissurenbahnen: Die Nervenbahnen die die identischen stellen beider Hirnhälften miteinander verbinden (also die, die in dem von Chris angesprochenen Versuch unterbrochen werden) makroskopisch: Alles was man mit bloßem Auge sehen und erkennen kann (das Gegenteil wäre mikroskopisch) Kortex: Rinde, hier also die graue Hirnrinde (innere Substanz hingegen wäre weiß) motorisch: Der Bewegung dienend (hier den Srechmuskeln) sensorisch: Der Empfindung, dem Bewusstsein dienend und erkennend.
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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*smartPhilo*
  
Usernummer # 2076
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@Frequenzer Das hat auch nichts mit 'gut und böse' wie bei Engelchen und Teufelchen die in verzwickten Situationen des alltäglichen Lebens (...)bei denen es sich für einen Weg zu entscheiden gilt, erscheinen um einen für deren jeweils verschiedenen Standpunkt zu begeistern, zu tun...naja, wobei so schlecht ist der Vergleich gar nicht..*gg*.. Well, aber es ist doch eher so, dass die beiden Hirnhälften eben die passiv wahrgenommene Umwelt ihres 'Trägers' auf unterschiedliche Arten betrachten (vereinfacht und etwas pauschalisiert gesagt ist doch, soweit ich weiss, die eine gehirnhälfte eher fürs rationale, die andere fürs emotionale zuständig), mit dem jeweiligen 'Speicher' aus erlebtem, realisiertem abgleichen, und daraus dann ein Ergebnis bilden, dass der Maschine Mensch es ermöglicht zu erkennen zu verstehn whatever.. Finde das nicht sehr unlogisch. Auch nicht das eine Seite dominanter werden kann - zB je nachdem wie man so lebt..
Aus: disgusting planet called earth | Registriert: Mar 2001
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MDMAClub
Waldgeist
Usernummer # 580
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*löl*
Aus: Kassel | Registriert: Jun 2000
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Frequencer
    
Usernummer # 958
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@*SmartPhilo* hm stimmt aus der Perspektive gesehen hört sich das auch wieder logisch an! Das mit dem "Dominater werden" Bestimmter Hirnhälften nennt man dann wohl Charakterbildung, oder?! *g*
Aus: Schleswig Holstein | Registriert: Aug 2000
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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Zu der Dominanz einer Hemisphäre und dessen irreführender Bezeichnung: als dominant wird immer die Hirnhälfte bezeichnet, auf welcher die sprachlichen Fähigkeiten verankert sind. Dies ist zumeist linksseitig festgelegt (95% aller Rechtshänder und 70% aller Linkshänder haben eine Linkshemisphärendominanz). Der Begriff Dominanz verdeutlicht nicht, dass diese Hirnhälfe allgemein der anderen Überlegen wäre, ihre Dominaz selbst erkämpft hätte, die Hauptfunktionen übernimmt oder anderweitig als wichtigerer Teil angesehen wird. Die Bezeichnung der Dominaz basiert also im Grunde lediglich auf einer Nomenklatur für die sprachdominante Seite, die andere Hirnhälfte besitzt auch immer ihre Dominanzen, nur eben auf anderen Fähigkeits- und Funktionsgebieten. Es herrscht also vielmehr eine sich gegenseitig ergänzende Spezialisation der Hemisphären vor und nicht eine halbseitige Wichtigkeit. @Space: DeineAussage wird durch den von Chris beschriebenen Split Brain Versuch ja im Grunde genommen widerlegt, zahlreiche klinische und psychologische Tests zeigen, dass Persönlichkeit, Intellekt usw. unverändert blieben und es lediglich zu kleinen Problemen kommt (zB das Blindtastexperiment des nicht-bennenen Könnens von Gegenständen in der linken Hand, welches aber kompensiert werden kann sobald der Gegenstand in die rechte Hand gegeben wird). Weiterhin ist kein Mensch in der Lage, sich durch mutwillig übermäßiges irrationales Denken selbst umzubringen oder sein Gehirn hierdurch zu schädigen. Die wirkliche Ausbildung der Nevenzellverknüpfung und der Ausbildung von Synapsen findet noch während der Schwangerschaft bis ins kleinkindalter hinein statt, in dieser Zeit werden zahlreiche Verbindungen aufgebaut, viele sinnvolle und viele unsinnige. Je nach Nutzung und Forderung dieser Verbindungen bleiben sie bestehen und festigen sich dauerhaft oder degenerieren anderenfalls wieder, da sie nicht notwenidig waren. So bildest sich das individuelle Verschaltungssystem. Im Erwachsenenalter ist eine komplette Umsynaptisierung nicht mehr möglich (nach Durchtrennung der die Hemisphären verbindenden Kommissurenbahnen können sich diese ja auch nicht wieder neu ausbilden!), bei gewisen Nervenschädigungen kann man durch spezielle Rehaverfahren im glücklichen Fall "Zweitwege" ausbauen und fördern, welches sich bei Erwachsenen im Vergleich zu Kindern jedoch schon als wesentlich schwieriger erweist, im schlechtesten Fall ist weg gleich weg (vergleiche gewisse Lähmungen etc).
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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Gerade deswegen wäre eine Schulbildung die beide Hirnzentren fördert bzw. anspricht wünschenswert, aber das ist offtopic.Nun ja, wenn es so knall auf Fall kommt, mit der Durchtrennung, wie bei diesen Testpersonen (irgendwie krass, früher nahm man noch Ratten, jetzt bereits Menschen, als nächstes vermutlich Klone... okey zweites offtopic ), durch einen Unfall oder wenn der Chemiehaushalt des Hirns durcheinanderkommt und dadurch so etwas ausgelöst wird (durch Entzündungen, vielleicht sogar übermässigen Drogenkonsum?), also jedenfalls wenn das passiert, dass dann die beiden Hirnzentren nicht mehr weiter wissen, klingt irgendwie einleuchtend. Dass ein Erwachsener "Bahnen" die er früher schon begangen ist, leichter und öter wieder begeht klingt ebenfalls plausibel. Ich zweifle allerdings daran, dass es nicht mehr möglich ist. Das behauptete diese Entwicklungspsychologie, dass man die ersten Paar Jahre herangebildet, danach noch etwas nachgeschliffen und von nun an bis zum Rest seines Lebens durch seine Vergangenheit stigmatisiert wurde. Entwicklungspsychologie ist in etwa das gleiche wie die Geschichte mit der Vorhersehung, welche die Kirche lange Zeit verbreitete, und somit vermutlich genau so falsch. (offtopic Nr. 3.. ) Das menschliche Hirn ist das Leistungsfähgiste Ding, welches unser Planet hervorgebracht hat, ich glaube schlicht und egreiffend nicht, dass es nach einigen Jahren einfach stehenbleibt und sich nicht mehr weiterbilden kann. Ja es ist schwerer als im Kleinkindesalter, DAS glaub ich schon, die Macht der Gewohnheit ist stark, aber möglich ist es trotzdem. Ich mein, ich glaub schon dass es nach einem Unfall etc. fast nicht mehr möglich ist, aber ich glaube auch, dass sich tagtäglich neue Synapsen bilden - auch bei Erwachsenen. Psychologisch gesehen sind es bei diesen vielleicht ganze Muster die verbunden werden. Sollte ich Dich in irgendeiner Form falsch verstanden haben, tut mir das leid.
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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PlatinMK
  
Usernummer # 516
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Ich frage mich jetzt aber schon, wieso es eigentlich einem Epileptiker hilft (Die Symptome lindert) wenn man alle Querverbindungen zwischen den Gehirnhälften durchtrennt??
Aus: Colonia | Registriert: May 2000
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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Die Nervenzellen im Gehirn (oder eher gesagt einer Hirnregion) entladen sich exzessiv (ähnlich eines Gewitters in der Natur, die Nervenzellen befinden also in einer völlig übersteigerten Aktivitätsphase) und verursachen so eine anfallähnliche Funktionsstörung, den epileptischen Anfall. Leichte Anfälle sind eher nur lokal begrenzt, jedoch können sich heftige Ausbrüche weiter ausbreiten und auch auf die andere Hemisphäre "übergreifen". Ursachen für solch Ausbrüche gibt es zahlreiche, verschiedenste Gehirnerkrankungen, Hirnblutungen, Tumore, Stoffwechsel- und Erbkrankheiten etc, kleiner Anfälle können im Prinzip jeden mal treffen (etwa 5% der Menschen erleiden in ihrem Leben einen epileptischen Anfall), ausgelöst zB durch Schlafentzug, Stroboskoplicht usw. Erst bei Wiederholungen leidet man wirklich unter Epilepsie und müss eventuelle Therapiewege beschreiten, wobei die operative Hirn"teilung" nun beim besten Willen nicht gerade häufig praktiziert wird (wenn überhaupt dann meines Wissens nach zumeist auch nur noch partiell, also es werden nicht alle Verbindungen gekappt), aber es ansonsten werden doch erst andere Therapien veranschlagt die auch zumeist anschlagen oder zumindest eine massive Linderung mitsich bringen.
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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Mal eine Frage: Ist es theoretisch denkbar, dass die bedeutendsten Kunstwerke der Menschheit von Epileptikern erschaffen wurden, die gerade eine enorm gesteigerte aber noch (knapp) kontrollierbare Überaktivität in einer Hirnregion hatten?
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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@Space: Unwahrscheinlich würde ich sagen, das menschliche Bewusstsein ist auf eine mittlere Aktivität angewiesen um effizient und eben bewusst arbeiten zu können, Koma und Narkose sind Stadien zu geringer Aktivität, bei einem starken eleptischen Anfall oder Elektroschocks beispielsweise ist sie übersteigert und lässt sich mit dem Bewusstsein nicht vereinbaren. Die Überaktivität ist schließlich nicht steuerbar (deshalb könnte auch keiner das Level kurz vor dem Krampf halten und schnell ein Kunstwerk vollbringen) und setzt sozusagen alle anderen gezielten Hirnaktivitäten außer Kraft.
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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@Larissa und was ist, wenn sie NACH einem solchen System-Overload wieder bei mittlerer Aktivität die Erinnerungen an die Gedanken während dieses Anfalls verarbeiten?
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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verfasst
@Space: Du kannst ja mal in die Steckdose fassen prüfen ob dir währenddessen nicht ein genialer Gedanke für ein bedeutendes Kunstwerk kommt! Aber ich denke das wird eher nicht der Fall sein wenn ich ehrlich sein soll!
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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ClubCreature
    
Usernummer # 4014
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verfasst
Also, wenn ich mich recht erinnere ist die Synapsen-Bildung im Kleinkindalter abgeschlossen. Je mehr Synapsen und Nervenleitungen man hat, desto schneller und besser kann man bestimmte Sachen verstehen oder ausüben. Deshalb auch die vielen Kinderspielzeuge in und über der Wiege eines Babies. Alles damit das Gehirn angeregt wird und sich mehr Nervenleitungen und Verknüpfungen bilden. Das normale Lernen ist das Abspeichern von "Sachen" in den bereits entwickelten Hirnregionen und Nervenleitungen. Je mehr Synapsen du hast, desto einfacher wird dir das Lernen fallen. So isses doch, oder arissaL??
Aus: Rheinmetropole KÖLN | Registriert: Oct 2001
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tanzend-gelber-vogel
Usernummer # 7315
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verfasst
„Ebenso vorsichtig wurde geäussert, dass man im Augenblick das noch nicht bestätigen, man sich aber durchaus vorstellen könne, dass Mensch ständig und fortwährend, also immer, einen Konflikt von zwei autonom arbeitenden Hirnhälften mit je einem eigenen Bewusstsein austragen müsse. Entstehen so Launen? Meinungen? Shizophrenie? Na, ich will da nichts vorwegnehmen, aber ... ...wenn dem so wäre, müsste man dann nicht auch die Wirkung halluzinogener Drogen unter einem anderen Licht sehen, hinterfragen, ob 'Horrortrips' vielleicht dann nicht nur ein 'Kommunikationsproblem' der zwei verschiedenen Bewusstseins-Stränge sind oder dass gar die 'böse' Hirnhälfte durch die psychotrope Wirkung halluzinogener Drogen den immerwährenden 'Kampf' über die Macht über den Körper und die Gedanken gewinnt?“ Die “böse“ Hirnhälfte, das hört sich an wie die Übernahme aus dem Weltall *g*, diese „böse“ Hirnhälfte ist doch ein teil jedes Einzelnen, es gehört zum ganzen! Oder etwa nicht? Natürlich gibt es zwei Bewusstseinsebenen, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein, der wache Zustand und der Schlaf (Traum) Es gibt unzählige Möglichkeiten und Thesen die versuchen dies zu erklären. Doch ein Kampf/Konflikt kann doch nur da entstehen wo keine Einigkeit herrscht?! Wenn man sich der Grund der Konflikte bewusst ist, kann man diese auch lösen. Es entstehen ja auch diese „Horrortrips“ dann wenn jemand, wie man so schön sagt „nicht mit sich selbst im reinen ist“. Jeder Mensche hat ein pro und contra, Herz und Verstand etc. eine ganz individuelle eigene Wirklichkeit. Es sollte doch im eigentlichen darum gehen, sich selbst, mit all diesen pro und contra`s als ein Organismus anzusehen. All diese Bewusstseinsebenen, ob nun die körperlichen wie auch die geistige, ebenso oder vor allem die 'böse' Hirnhälfte zu einem Individuum zu machen. Was nun in wie miteinander im Gehirn wie und wo miteinander kommuniziert und wo steckt welches Bewusstsein, man muss sich doch selbst am besten verstehen und erklären können, schließlich wird man mit sich selber alt und zunzelig und muss es mit „einem selber aushalten“ können. Das kann einem der beste Arzt oder Psycodoc nicht abnehmen. Jeder Mensch kennt diesen inneren Konflikt, Ja, Nein, vielleicht. Jedes mal in unserem Leben wenn es um eine Entscheidung geht, befragen wir doch all unsere Fassetten unserer Persönlichkeit! Jeder Mensch tut das auf seine persönliche individuelle Art und weise. Auch der Traum zählt da hinzu, was der „Horrortrip“ bei einnahme von halluzinogener Drogen ist, ist einer anderen Ebene der „Alptraum“. Wer nimmt sich das recht heraus zu sagen das Schizophrenie eine Krankheit ist?! Vielleicht ist dies auch nur eine andere Ebene. Wenn nun aber die „Kommunikation“ dieser ebenen gestört ist durch was auch immer, sei es auch nur andauernder Schlafentzug, oder gar ein „innerer Konflikt“ oder gar durch trennen beider Hirnhälften voneinander, bringt das diesen Organismus klar durcheinander. Da die Menschheit noch nicht einmal ansatzweise das menschliche bewusstsein als ein ganzes verstanden hat, wie soll man dann verstehen was passiert wenn man dran rumpfuscht? Auch ich habe einmal, ist aber etwas läger her, einen Bericht über eine Frau gesehen, deren linker Arm und Hand sprichwörtlich nicht wussten was die rechte Seite tut. Bei Ihr wurde oben bereits beschriebener Eingriff vorgenommen. Nun muss sie lernen Ihre beiden Seiten auch nach außen hin streiten zu lassen, da jede „hälfte“ die sich bei anderen Menschen innen austrägt, wenn auch meist auf einer unterbewussten Ebene, nun unabhängig voneinander „Ihren willen“ durchsetzen können. Das interessante an der sog. Alien-hand ist doch das solch etwas dann entsteht, wenn man im Hirn rumschnippelt, wichtige Verbindungen eines Organismus trennt, oder etwa nicht? Der Mensch hat noch nicht einmal andeutungsweise die menschliche Psyche, was genau in den verschiedenen Ebenen des Bewusstseins passiert, was ist wo miteinander verknüpft, erforscht oder gar verstanden. Ich meine damit nu nicht die wissenschaftliche Erforschung unser grauen Masse, klar is man schon recht weit wenn man sagen kann, jo das Hirn hat dort und dort Alzheimer, oder wo das Sprachzentrum liegt kann ja auch recht schnell aufgezeigt werden, Tumor können ratze fatze endeckt werden. Doch wo das Bewusstsein liegt, oder ob es mehrere Puzzelteilchen eines ganzen sind und über das ganze verstreut ist, das kann uns keine Wissenschaft und vor allem kein Freud *lol* bis heute erklären. Es geht doch im Endeffekt darum das man sich seiner komplett Bewusst ist, mit allen Fassetten und Ebenen der Geistigen und Körperlichen Welt. Wenn man sich dessen nämlich bewusst ist, seiner guten und bösen Seiten. Dann bewirken bewusstseinserweiternde Drogen dass wozu sie schon seit Anbeginn der Menschheit benutzt werden. Um das Bewusstsein zu erweitern. Klar verträgt das nicht jeder, schließlich kommt ja kaum einer mit seinem ganzen Bewusstsein im klaren Kop aus. *g*
Aus: siebtes nest von links, hinter silvesters körbchen | Registriert: Sep 2002
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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verfasst
@TGV Du hast das wundervoll beschrieben, bin einfach mal wieder sprachlos.  @Yzyz Aber "das Hirn" bist ja auch Du, also wieso "keinen freien Willen"? Ich mein irgendwie logisch, dass das Hirn erst entscheidet, bevor es zu Emotionen kommt, schliesslich werden letztere ja vom Hirn gesteuert (also via Drüsen und den Kram). Und klar, das Hirn ist auf erlernte Muster angewiesen, weil diese ihm das "denken, atmen, fühlen" erleichtern. Müssten wir alles, wozu wir fähig sind erst wieder neu durchdenken, wäre es vermutlich überfordert. Aber: auch wenn es Muster gibt und braucht, so heisst dass IMHO nicht, dass es nicht möglich wäre, diese Muster aufzubrechen, im Gegenteil sagen andere Quellen die sich mit Neurologischem beschäftigen, dass gerade dies tagtäglich geschieht, entweder durch unseren Willen (also wenn wir etwas neues "trainieren" oder lernen) oder durch ein krasses, bisher nicht dagewesenes Ereignis, welches durch kein Muster abgedeckt ist. Weswegen es nötig ist, alte Muster aufzulösen oder abzuändern um dieser neuen Situation gerecht zu werden. Also der "freie" Wille mag relativ sein, weil wir zum Teil das tun, was sich in der Vergangenheit bewährt hat - nur ist es nicht so, dass wir willenlose Sklaven unserer Kindheitserlebnisse sind. Mein Buchvorschlag zu dem ganzen (Hyp Nom hat's schon mal irgendwo erwähnt): Die Glücksformel. ISBN 3498035096 Anhand neuester neurologischer Erkenntnisse wird für jeden Leser verständlich zusammengefasst, was Wissenschaftler in hunderten von Tests bewiesen haben. Es geht hauptsächlich ums Glücklich sein, und sozusagen nebenbei lernt man noch eine Menge wissenswertes über die Frage "wie wir funktionieren".
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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Dexter
electro_boogie
Usernummer # 6704
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verfasst
quote: Ursprünglich geschrieben von tanzend-gelber-vogel: „Ebenso vorsichtig wurde geäussert, dass man im Augenblick das noch nicht bestätigen, man sich aber durchaus vorstellen könne, dass Mensch ständig und fortwährend, also immer, einen Konflikt von zwei autonom arbeitenden Hirnhälften mit je einem eigenen Bewusstsein austragen müsse. Entstehen so Launen? Meinungen? Shizophrenie? Na, ich will da nichts vorwegnehmen, aber ... ...wenn dem so wäre, müsste man dann nicht auch die Wirkung halluzinogener Drogen unter einem anderen Licht sehen, hinterfragen, ob 'Horrortrips' vielleicht dann nicht nur ein 'Kommunikationsproblem' der zwei verschiedenen Bewusstseins-Stränge sind oder dass gar die 'böse' Hirnhälfte durch die psychotrope Wirkung halluzinogener Drogen den immerwährenden 'Kampf' über die Macht über den Körper und die Gedanken gewinnt?“
Wenn dem so wäre, wäre der Konsum vielleicht noch riskanter als bisher angenommen. Den es besteht ja immer die Möglichkeit dass beide Hirnhälften nach dem Konsum niemehr intakt mitteinander kommunizieren.Hab grad nochmal überlegt und mir is aufgefallen dass ein Bekannter von mir viel mit Halluzinogenen experimentiert hat (Engelstrompete, LSD, Pilze...) Und er ist jetzt ein richtig böser Mensch, hinterhältig, falsch, egoistisch. Wenn man dass in diesem Zusammenhang sehen würde, erscheint mir dass in einem ganz anderem Bild. Es heisst ja auch Drogen veränderen den Charakter des Menschen, wäre es nicht möglich dass bloß die Gut- und Böseverteilung des Gehirns durcheinandergewirbelt bleibt ? [ 10-01-2003: Beitrag editiert von: Dexter ]
Aus: Schernfeld City | Registriert: Jul 2002
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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verfasst
"Den es besteht ja immer die Möglichkeit dass beide Hirnhälften nach dem Konsum niemehr intakt mitteinander kommunizieren."Gibt es dafür Beweise? Oder sind das die Eindrücke die man hat, wenn man bestimmte Leute, bzw. deren Konsum und das daraus resultierende Verhalten beobachtet? Ich gebe einfach zu bedenken, der Grund weshalb Dein Freund jetzt nicht mehr so ist wie früher, KANN auch andere Gründe haben. Aber es kann vielleicht auch LSD etc. sein. Drum meine Frage nach Beweisen. Edit: Einzeiler sind doof, drum hab ichs jetzt etwas ausführlicher formuliert... 
[ 10-01-2003: Beitrag editiert von: Space Base ]
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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