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Thema: [spiegel.de] Dj-Schulen - Endlich mal voll aufdrehen
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chris
User
Usernummer # 6
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Raus aus dem Musikschulmuff, rein in die DJ-Schule: Die Kunst des Plattendrehens kann man lernen. Gymnasiast Jan Hoffmann, 18, alias "DJ Querformat" übt Scratchen und Mixen, um eines Tages in Berliner Clubs HipHop aufzulegen.
Wenn Jan Hoffmann am Mischpult steht, nennt er sich DJ Querformat. Er wippt mit dem Oberkörper im Takt, trägt seine Baseball-Kappe schief, seine Hose hängt ihm tief im Schritt. Dicke Kopfhörer liegen ihm im Nacken. Manchmal zieht Jan seine rechte Schulter hoch, drückt sich die Hörmuschel ans Ohr und lauscht bedächtig dem Bass.
Zuletzt durfte der Berliner Gymnasiast auf der Popkomm seine HipHop-Platten auflegen. Konzentriert drehte er dort an den Reglern, während sich die Vibra School of DJing aus dem Stadtteil Steglitz auf der Messe präsentierte, ein Ableger der privaten Modern Music School. Der 18-Jährige hat auf dieser DJ-Schule den Umgang mit Mixer, Plattenspielern und digitaler Technik gelernt.
Jan wohnt nicht weit entfernt von seiner musikalischen Ausbildungsstätte und fährt mit dem Fahrrad einmal pro Woche zum einstündigen Unterricht. Im Keller steht eine wattstarke Anlage. Was zu Hause nicht geht, ist hier erlaubt: "Man kann voll aufdrehen. Das macht Spaß."

Wer sich nicht länger in muffigen Musikschulen beim Keyboardunterricht langweilen will, obwohl es ihn eigentlich hinter die Plattenteller der Diskos zieht, kann an einer DJ-Schmiede in die Lehre gehen. In 20 Städten in Deutschland und Schweiz gibt es mittlerweile Niederlassungen der Schule, die früher vom Mischpult-Hersteller Vestax betrieben wurde. Für monatlich 60 Euro wird dort versucht, die Bandbreite moderner Musik und digitaler Technik abzudecken.
Auf dem Stundenplan: Scratchen und Mixen
Auf Jans Stundenplan stehen Techniken für den HipHop-Club, aber auch das Mixen von Techno, House und Trance sowie digitale Musikprogramme wie "Logic" und "Final Scratch". Harmonielehre und Rhythmusgefühl gehören ebenfalls dazu. Denn die künftigen Könige der Tanzflächen sollen Bassläufe erkennen können und mit dem Equalizer möglichst viel aus ihren Platten rausholen. "Die Schüler sollen verstehen, was sie da eigentlich für Musik auf ihren Platten und MP3-Playern haben", sagt Vibra School-Projektleiter Alex Kagel, 34.
Das Zusammenspiel von Vinyl und digitalen Tracks ist für Jan die moderne Art des Musikmachens. "Turntablism" nennen es die Profis, wenn sie Plattenspieler zu vollwertigen Instrumenten machen und das Abspielen von Schallplatten so manipulieren, dass neue Musik entsteht. Man könne einzelne Töne von einer Platte nehmen und sie durch die Geschwindigkeit verändern, erklärt Jan: "Es erklingt dann eine völlig neue Melodie."
Auf der Bühne müssen die Stücke dann genauso klappen wie zu Hause oder im Schulkeller. Jan hat schon eine Reihe von Auftritten hinter sich, bei Schulpartys und in der Berliner Kultur-Brauerei. Dabei gibt Alex Kagel den Mentor: "Wir nutzen unsere Kontakte in Berlin und versuchen, unseren Schülern Auftritte zu verschaffen." Ein DJ lebe von der Interaktion mit dem Publikum. "Er kann nur daran gemessen werden, wie viele Leute getanzt haben", so Kagel. Die Schüler bekommen früh mit auf den Weg, dass Platten auflegen auch als Dienstleistung zu verstehen ist.
Das Geschäft steht bei Jan noch nicht im Vordergrund. Aber nach dem Abi "irgendwas mit Musik zu machen", kann er sich schon vorstellen kann. Erste Schritte hat er schon getan. Zusammen mit seinem Freund Tim Hesselbach, 17, gründete er vor vier Jahren die HipHop-Gruppe "Mal anders": Jan produziert am Computer die Musik, Tim schreibt dazu Texte. "Wir wollen unsere Musik veröffentlichen und bekannt werden. Vielleicht gründen wir eines Tages ein eigenes Label", sagt er.
Es muss nicht immer Sido sein
HipHop ist ihr Lebensgefühl: Sie können sich mit deutschen Texten ausdrücken und viele Musikrichtungen vom Jazz bis Rock einsetzen. "Musik ist immer neu. Es wird nicht langweilig", sagt Tim. Die digitale Technik bietet auch den Vorteil, von zu Hause aus zu experimentieren - "schön gemütlich, man muss sich nicht bewegen", sagt Jan.
Mit ihrer Musik wollen sie zeigen, dass HipHop auch anders klingen kann. Wenn Rapper einander wüst beschimpfen, ist das nicht ihre Sache. Sie haben sich "Mal anders" genannt, weil sie zeigen wollen, dass HipHop in Berlin nicht klingen muss wie beim aggressiven Rap-Helden Sido. "Wenn man sieht, wie kritiklos Achtklässler darauf reagieren, ist es ganz wichtig, auch positive Sachen zu machen", sagt Tim. "Es ist ja nur Spaß. Aber irgendwann möchte man nicht mehr nur kranke Storys hören", ergänzt Jan. Stattdessen reimen Tim und Jan Zeilen, die Mut machen sollen: "Steh' auf und mach was aus deinem Leben. Oder hast du immer Lust klein beizugeben?"
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Den gesamten Artikel gibt's auf: www.spiegel.de/schlagzeilen
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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alexosiris
   
Usernummer # 9442
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verfasst
Ein Freund von mir hat diese Vestax Dj Schule besucht. Inzwischen legt er sogar ziemlich gut auf. Finde das eigentlich ne gute Sache wenn Leute mit Interesse an der Musik endlich die Möglickeit haben mal reinzuschnuppern.
Aus: Burgau | Registriert: May 2003
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Mr. Morrison
Nitrat-Schnitzel
Usernummer # 11083
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verfasst
Ach wer's braucht... unsere Kinder sind dann später in der Schule mal die Coolen, wenn sie sagen können: "Hey ihr braucht dafür extra Nachhilfe? - Mir bringt das mein Technopapi bei!"
Aus: dem Abstellraum | Registriert: Nov 2003
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schraube
    
Usernummer # 680
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Mr. Morrison: unsere Kinder sind dann später in der Schule mal die Coolen, wenn sie sagen können: "Hey ihr braucht dafür extra Nachhilfe? - Mir bringt das mein Technopapi bei!"
falls da überhaupt noch einer "dj" werden will
Aus: pott | Registriert: Jul 2000
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CHoCi
     
Usernummer # 1630
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verfasst
Oh Gott, wo soll das noch hinführen ?
DJ Schule gelernter Beruf: DJ
...was kommt als nächstes?
Aus: Essen / Ruhrgebeat | Registriert: Dec 2000
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DerJay
 
Usernummer # 12371
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verfasst
Dipl-Ing für DJing
Aus: Bonn | Registriert: May 2004
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Fliederschwing
 
Usernummer # 14826
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verfasst
..Diplom Clubbesucher
Aus: Frankfurt | Registriert: Jun 2005
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DerJay
 
Usernummer # 12371
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verfasst
yeah, geprüfter Partymensch mit prädikat, bei razzien bekommt man bevorzugte behandlung
Aus: Bonn | Registriert: May 2004
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Claudi
100
Usernummer # 7391
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verfasst
ich pers. gehe nun seid nem jahr in so ne Dj-Schule. kann eigentlich nur ein positives resueme ziehen.Hab dort vieledinge gelernt die man sonst nie wirklich beachten würde aber fürs auflegen doch recht hilfreich sein können.es geht hierbei nicht nur ums mixen selbst sondern auch um viele kleine dinge die sonst nie beachtung finden die aber dem dj wie besucher zu gute kommen wenn man sie beachtet.
Aus: zwischen Augsburg und Ingoldstadt | Registriert: Oct 2002
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obi-wan
 
Usernummer # 15837
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verfasst
zb?
Aus: düsseldorf | Registriert: Dec 2005
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The handsome Bob
    
Usernummer # 10863
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verfasst
@ claudi: würde mich auch interessieren welche dinge man da noch so lernt?
Aus: Stuttgart | Registriert: Oct 2003
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pelliuM
    
Usernummer # 4464
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verfasst
Also ich bin solchen Schulungen garnicht mal so abgeneigt. Persönlich würde ich mich selbst so einschätzen, dass ich an einem Punkt beim Auflegen angekommen bin, wo ich mir nicht mehr viel beibringen kann und ich denke so mancher Tip vom "Profi" würde mir ganz gut. Vor allem will ich unbedingt mal auf einer "großen" Anlage schön laut auflegen. Am besten noch mit nem Allen & Heath oder so *träumträum*
Aus: Berlin | Registriert: Dec 2001
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The handsome Bob
    
Usernummer # 10863
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: pelliuM: Also ich bin solchen Schulungen garnicht mal so abgeneigt. Persönlich würde ich mich selbst so einschätzen, dass ich an einem Punkt beim Auflegen angekommen bin, wo ich mir nicht mehr viel beibringen kann und ich denke so mancher Tip vom "Profi" würde mir ganz gut. Vor allem will ich unbedingt mal auf einer "großen" Anlage schön laut auflegen. Am besten noch mit nem Allen & Heath oder so *träumträum*
sind die lehrer in den dj-schulen denn profis? sind sie regional und überregional bekannt?
Aus: Stuttgart | Registriert: Oct 2003
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Claudi
100
Usernummer # 7391
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verfasst
Ja die lehrer müssen selbst eine prüf. ablegen bevor sie unterrichten.also ich weiß das meiner u.a. in münchen auflegt nd aufgelegt hat.
was lernt man sonst auser scratchen...
aufbau eines set's (also mixer turnis) wie funzt was wie geht man richtig mit dem eq um welche platenformate welche übergänge aufbau eines musikstückes auszählen einer platte auslesen einer platte ...
bevor ich es vergesse...
in der university of london gibt es nen studiengang Dj... vielleicht kann das einer von euch mal suchen bin in englisch nicht so gut.
Aus: zwischen Augsburg und Ingoldstadt | Registriert: Oct 2002
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The handsome Bob
    
Usernummer # 10863
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Claudi: Ja die lehrer müssen selbst eine prüf. ablegen bevor sie unterrichten.also ich weiß das meiner u.a. in münchen auflegt nd aufgelegt hat.
was lernt man sonst auser scratchen...
aufbau eines set's (also mixer turnis) wie funzt was wie geht man richtig mit dem eq um welche platenformate welche übergänge aufbau eines musikstückes auszählen einer platte auslesen einer platte ...
bevor ich es vergesse...
in der university of london gibt es nen studiengang Dj... vielleicht kann das einer von euch mal suchen bin in englisch nicht so gut.
verdammt, das habe ich mir in 11 jahren alles selber beibringen müssen. ich persönlich finde, dass man soetwas (mit viel übung) auch gut selbst hinbekommt! und das publikum zu lesen, lernt man nur aus der praxis!
Aus: Stuttgart | Registriert: Oct 2003
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Mr. Morrison
Nitrat-Schnitzel
Usernummer # 11083
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verfasst
In Anbetracht dessen, dass man sich das alles mit ein bißchen Interesse und Geduld selbst beibringen kann (was ich imho spannender finde), würd mich mal der finanzielle Aspekt interessieren, das ist doch bestimmt nicht ganz billig?
Aus: dem Abstellraum | Registriert: Nov 2003
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Claudi
100
Usernummer # 7391
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verfasst
60 teuro im monat. in kempten für 60 min pro woche also 15 teuro pro std und in den anderen also köln berlin stuttgart etc schwingt das so zwischen 60 teuro im monat wo jedoch die stunden nur zwischen 30 und 45 min in der woche liegen.hab doch oben nen link zu vibra
Aus: zwischen Augsburg und Ingoldstadt | Registriert: Oct 2002
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