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Dieser Thread hat 4 Seiten: 1  2  3  4 
 
Autor Thema: Lästige MP3 Blogs
Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842

 - verfasst      Profil von Drei-Hoden-Bob   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
hallo zusammen,

mir geht ja wirklich absolut der hut hoch mit diesen mp3 blogs. ich hatte schon viele diskussionen mit nutzern auf diversen solcher seiten, die alle ins nichts geführt haben, weil die wirklich alle in ihrer eigenen realität leben.

mit ihrem vermeindlichen "supporten" schaden sie den musiktreibenden nur. sie behaupten, das wäre "kostenlose werbung" die den vinylverkauf ankurbelt. die krux an der sache ist nur, dass diese leute die digitalen sales vergessen, auf die die labels heutzutage komplett angewiesen sind, nach diesem unangenehmen rückgang der physischen sales. jede diskussion bringt nicht und am ende wird man, weil man sich beschwert, dass musik von einem angeboten wird, noch als buh-mann dargestellt...

wir finden auch regelmässig unsere sachen auf solchen blogs. sich an die betreiber zu wenden bringt meist nicht viel, deswegen wende ich mich immer gleich an rapidshare und konsorten, dass der dementsprechende link gelöscht werden soll. leider bringt das nur eine kurzzeitige unterbrechnung, weil meist schon kurz darauf ein neuer link bereitgestellt wird.

ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo???? vielleicht kunst zu konsumieren, aber bestimmt nicht sie zu besitzen.

natürlich stimmt es auch mich nachdenklich, wenn user aus mazedonien, rumänien oder ähnlichen armen länder meinen, dass sie sich ansonsten keine musik leisten können...tja, was soll man da sagen...habe ich auch keine antwort darauf. aber dinge kosten eben geld, auch musik...die meisten von denen klauen sich sicherlich auch sonst nicht ihr restliches leben zusammen.

natürlich war ich auch mal ein ziemlich nerdiger soulseek-user, wie viele hier noch wissen dürften. aber aus gewissensgründen kann ich das einfach nicht mehr wirklich mit mir vereinbaren, da auch ich nun schon seit längerem versuche in diesem business zu überleben, welches viel zeit frisst aber trotzdem ein von-der-hand-in-den-mund-job ist und bleibt.

damit ihr wisst was ich meine, checkt mal die diskussion auf diesem blog:

http://w-ki.com/documents/to-all-unknown-authors.html

bestens,

bob

Aus: Hessens charmantestem Sündenpfuhl | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Fatkid
oderaufbrot
Usernummer # 7802

 - verfasst      Profil von Fatkid   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Über diese Blogs habe ich mich auch schon mehr als einmal geärgert. Den Ansatz der kostenlosen Werbung kann ich zumindest in dieser Form auch nicht nachvollziehen, was ich persönlich in gemixter Form schon wieder anders sehe.
Ich habe auch schon erfolglos die Blogbetreiber kontaktiert und mich anfänglich wie ein Schnitzel darüber gefreut, wie schnell Dateien durch Rapidshare & Co gelöscht werden und genauso schnitzelig geärgert, wenn die Links nach 2 Tagen wieder aktiv waren.
Leider muß man dabei wohl tatenlos zusehen und hoffen, daß diese Leute irgendwann auch verstehen, daß sie daran beteiligt sind, die allgemeine Qualität und das Angebot an sich zu schädigen. Und mal ganz ohne wirtschaftlichen Hintergrund kann man auch ganz schön die Lust verlieren, wenn man sich Tag für Tag Mühe gibt und das Ergebnis dann nackig und respektlos in in einem dieser Massenblogs landet. Toll.

Aus: Bad Wiessee | Registriert: Nov 2002  |  IP: [logged]
Freundelektronischermusik

Usernummer # 605

 - verfasst      Profil von Freundelektronischermusik     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Also ich muss dazu sagen, dass ich auch mal was downloade, aber es bei Gefallen mir das Vinyl kaufe. In jedem Fall lösche ich die Datei danach (bei Nichtgefallen sofort, bei Gefallen, bis ich das Vinyl habe). Also schade ich sicherlich niemanden.
Aus: ge tanzt | Registriert: Jun 2000  |  IP: [logged]
Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842

 - verfasst      Profil von Drei-Hoden-Bob   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
natürlich...und so argumentieren ja auch viele. und für vinylverkäufer trifft das zu und ist zumindest von meiner sicht auch aus ok...

aber leider haben wir andere zeiten. fast 50% kauft nur noch digital...und da ist das problem. wenn die musik, die ihnen gefällt (meist schon vor dem VÖ) auf blogs zu finden ist, wird diese bestimmt nicht mehr später bei beatport und konsorten gekauft...

Aus: Hessens charmantestem Sündenpfuhl | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

 - verfasst      Profil von James_Holden   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich höre mittlerweile überwiegend singer-songwriter Sachen. Entsprechend liebe ich die mp3blogger-szene, da ich ohne die 90% der Musik, die ich heute höre nie entdeckt hätte.
In dem Genre geht die Rechnung imho auch auf.
1-2 Singles werden als Hörprobe angeboten. Mir gefällts ggf. Per Definitionem finde ich in dem Genre der Singer-Songwriter den Künstler gut und habe entsprechend Interesse an dessen Album und noch viel mehr diesen Künstler live zu sehen.
Auf Konzerten kaufe ich dann auch viel lieber als im normalen Handel deren CDs. Damit bleibt mehr Geld direkt beim Künstler hängen, als beim Vertrieb.

In diesem Genre finden das die Künstler auch eher gut, soweit ich das verfolge. Diese schicken von sich aus Hörproben an die Blogger. Geben exklusive Interviews etc.

Desweiteren finde ich es gut, aber leider noch extrem selten, wenn Künstler auf ihrer offiziellen Webseite eine digitale Kaufen/Spenden Funktion haben. Somit kommen wir wieder dahin, wo das professionelle Musizieren herkommt: man musiziert und die Zuhörer werfen was in den Topf oder man geht auf organisierte Konzerte und kauft ein Ticket.Ich habe tatsächlich schon 2stellige Dollarbeträge via Paypal spendiert, nachdem ich deren Alben legal, aber eben kostenlos, runtergeladen habe. Ihr könnt euch ausrechnen, wieviel mehr damit pro Einheit beim Künstler hängenbleibt.

In dem weiten Feld der gitarrenorientierten Musik soll es ja einige Beispiele geben von Künstlern, dessen komplette Karriere sich letztendlich auf die Bloggerszene stützt:
Ray LaMontagne, Arctic Monkeys, und mehr...


In diese Zusammenhang wird ja auch immer gerne auf das Radiohead-Modell verwiesen. (auch wenn die definitiv auch nicht die ersten waren. nur halt die Prominentesten).
Ich erinner mich mal gelesen zu haben, dass Radiohead, trotz vieler vieler Downloads von Nutzern, die dann doch lieber 0 bezahlen wollten, viel mehr an dem Album verdient hat als mit dem angeblich klassischen Vertriebsweg

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842

 - verfasst      Profil von Drei-Hoden-Bob   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
hörproben sind auch was anderes als musik in 320er quali zur verfügung zu stellen.

ich habe ja im prinzip nichts gegen blogs. finde ich sogar gut...nur sollte man eben die musik, die dort angeboten wird, eben nur eine vorhörfunktion haben, sprich entweder die mp3s in low quality anbieten...oder sogar nur zum streamen. das ist kein hexenwerk heutzutage mehr.

Aus: Hessens charmantestem Sündenpfuhl | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

 - verfasst      Profil von James_Holden   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Seh ich gar nicht so. Streams und Tracks minderer Qualität würde ich mir tendenziell gar nicht erst anhören.
Aber wie gesagt: ich denke es gibt einen maßgeblichen Unterschied zwischen Singer-Songwriter Musik und elektronischer Musik.


edit:
Ich kann nur nochmal betonen wie sehr ich es mir wünschte, dass mehr Künstler mir die Möglichkeit geben würden, direkt an sie selbst Geld zu schicken. Ich glaube die Zuhörerschaft könnte einen überraschen. Und wenn nicht: mit Kosten oder Knebelverträge ist es auch nicht verbunden einen Paypalaccount o.ä. einzurichten.

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:

ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo????

tja, das darfst du nun weiter erklären:
-ist musik keine kunst ?
-ist kunst nicht frei?
-ist kunst nicht für alle?

wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn.

ich zahle gern für konzerte & club abende, ich spende auch an unabhängige artists, aber ich (zwangs)zahle nicht für musik.
letztlich habe ich das noch nie getan, denn:
wenn ich vinyls kaufe, dann zahle ich für das physische medium und die vertriebsstruktur.
wenn ich mp3s kaufe zahle ich die vertriebsstruktur.
habe ich natürlich beide getan& tue es immer noch, aber das da eigentlich nur eine künstliche geschaffene industrie am leben gehalten wird und die künstler kaum was von dem geld sehen ist doch inzwischen common knowledge oder?

evolution lässt sich nicht aufhalten.
Und ein paypal-knopf auf der myspace seite ist alles was es braucht um sich anzupassen - also stop your whining.

grüße
striker , radikaler extropianer

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842

 - verfasst      Profil von Drei-Hoden-Bob   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:

ganz schlimm finde das argument, welches wirklich von vielen angebracht wird, dass musik kunst ist und damit frei für alle...hallo????

tja, das darfst du nun weiter erklären:
-ist musik keine kunst ?
-ist kunst nicht frei?
-ist kunst nicht für alle?

wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn.

ich zahle gern für konzerte & club abende, ich spende auch an unabhängige artists, aber ich (zwangs)zahle nicht für musik.
letztlich habe ich das noch nie getan, denn:
wenn ich vinyls kaufe, dann zahle ich für das physische medium und die vertriebsstruktur.
wenn ich mp3s kaufe zahle ich die vertriebsstruktur.
habe ich natürlich beide getan& tue es immer noch, aber das da eigentlich nur eine künstliche geschaffene industrie am leben gehalten wird und die künstler kaum was von dem geld sehen ist doch inzwischen common knowledge oder?

evolution lässt sich nicht aufhalten.
Und ein paypal-knopf auf der myspace seite ist alles was es braucht um sich anzupassen - also stop your whining.

grüße
striker , radikaler extropianer

ja, musik ist kunst, aber sie zu erwerben, und es ist egal von welcher kunst wir reden, kostet in der regel geld...basta! kunst kann öffentlich oder durch ein kleines entgeld (eintritt für konzerte / museen / clubs etc.) konsumiert werden. wenn man aber sagt, das bild gefällt mir und ich will es für mich haben, muss man es kaufen...und so verhält es sich genauso mit musik. und künster wollen auch was essen, müssen miete zahlen und wollen sich auch mal zum anziehen kaufen...also ist man auf jeden pfennig angewiesen. das hat aber nicht mit der motivation zu tun, kunst zu machen.

und wenn man musik kauft, zahlt man auch die vertriebsstruktur und die produktion, aber man bezahlt genauso den künstler damit. doch leider bleibt in der realität viel zu wenig für diese übrig...leider, leider, leider...

und "stop your whining" zu sagen ist leicht getan, wenn man nicht jeden tag sich den arsch aufreisst um gute musik zu veröffentlichen und man eigentlich keinen pfennig für sich selber beansprucht, damit der laden am laufen bleibt...

also..."stop your disrespect"!

Aus: Hessens charmantestem Sündenpfuhl | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
p0rn0star

Usernummer # 9693

 - verfasst      Profil von p0rn0star   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Mich nerven diese Blogs auch etwas. Hauptsächlich, weil die den Download oft schon vor dem Release anbieten. Unsere Sachen scheinen da in der Szene auch sehr verbreitet zu sein, das fällt mir immer wieder beim googeln auf. Das nervt extrem, wenn man nach Reviews oder Charts googelt, weil die Hälfte der Treffer zu irgendwelchen mp3-Blogs führt. Ansonsten ist es schwer einzuschätzen...ist es Werbung oder kostet es Verkäufe?
Naja, ich zerbrech mir darüber nicht den Kopf und mache einfach weiter Musik. [Smile]

Aus: NRW | Registriert: Jun 2003  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:
[/qb]

ja, musik ist kunst, aber sie zu erwerben, und es ist egal von welcher kunst wir reden, kostet in der regel geld...basta! [/QB][/QUOTE]

hmm... "basta" ist irgendwie keine begründung. essen und schuhe kaufen auch nicht, da reicht schon ein blick in die geschichte - viele große künstler hatten "normale" day-jobs und trotzdem qualitativ hochwertige dinge geschaffen.
ich kann natürlich verstehen, das label-betreiber angst haben, da ihr geschäftsmodell mehr oder weniger überholt ist. aber daran festzuhalten wird nichts helfen.
vieleicht lohnt sich ein blick auf die open-source-industrie um neue möglichkeiten zu finden.
zugegeben, als hacker hab ich's da leichter (und wir it-ler machen das auch schon viel länger so), und mit meiner musik hab ich nie auch nur einen pfennig verdient, da fällt das loslassen nicht so schwer.
aber mit "disrespect" hat das nichts zu tun, ihr werdet euch einfach anpassen müssen - oder untergehn. zurück in die gute alte zeit geht halt nicht.
(ganz am rande find ichs auch etwas befremdlich das eine ex-bewegung wie techno so unbeholfen auf neue technologie reagiert. schon allein des namens wegen [Wink] )

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich finde diese "Kunst ist frei blabla"-Argumentation scheinheilig, weltfremd und unrealistisch. Letzten Endes geht es maßgeblich nur darum, etwas für lau zu bekommen, für das man normalerweise Geld hätte bezahlen müssen. Es ist noch nie so gewesen, dass man für Kunst nicht etwas entlöhnen musste, und ich finde es durchaus respektlos, sich Sachen für umme runterzuladen, in die ein Künstler Zeit, Geld und Persönlichkeit investiert hat. Und auch ein Labelchef investiert und wählt aus. Er bietet eine Anlaufstelle und Tor zur Öffentlichkeit für Künstler, die normalerweise über ihren Bekanntheitsgrad im nächsten Umfeld nicht herauskämen.

Wo liegt das Problem mit Kunst Geld verdienen zu wollen, anstatt sich bei einem miesen, unbefriedigenden Dayjob zu verdingen, bei dem man Sachen unterstützt, die man nicht gut heißt?

Auch das Argument, dass "Techno so unbeholfen auf neue Technologien reagiert" ist insofern Unsinn, wenn man sich die Vielfältigkeit an Tools und Hardware anschaut, die dazu dienen digital Musik zu machen und zu mixen.

Solche Sites sollten statt vollwertiger Musik anzubieten sich tatsächlich auf Hörproben, die nicht die volle Länge eines Tracks anbieten, konzentrieren, und wenns ein 2-min.-Sample ist. Das reicht i.d.R voll aus, um zu urteilen, ob ein Track gut ist oder nicht.

Um abschließend auf die Raktionen der Poster einzugehen, die "hören, und dann bei Gefallen kaufen". Leider ist es so, dass auf jeden dieser Menschen 20 andere kommen, die einfach nur leechen und sich über kostenlose Mucke freuen, und diese dementsprechend wenig zu würdigen wissen.

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
ness_b
bitchwork.net!
Usernummer # 5870

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Kunst ist frei... argh.. wenn ich das schön höre. Bullshit! Wer zahlt mir die "Arbeitszeit" die ich im Studio hocke, den Strom den ich verbrauche, wenn ich nen Track produziere??? Wenn du nix zahlst, dann hat man als Künstler, der auch was essen will, sich nicht den Ars!ch im Winter abfrieren will, auch keine Motivation um weiterzumachen. Dieses Hippiegefasel... argh.
Aus: Berlin | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
Suckz

217cup 2oo4
Usernummer # 4884

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Ein entscheidendes Argument für mich ist schlichtweg die Qualität der Musik!

Zu Vinylzeiten in den 90ern war der Output an qualitativ hochwertiger Musik wesentlich höher, insofern gab man gerne Geld aus für "echte" Hits.
In Zeiten in denen jeder HubbelKnubbel seinen Mp3-Release am Start hat verwässert doch der Output stetig und die Qualität geht gen Null!
Wo gibts denn noch echte Floorburner?
Samim ist mit seinem Heater das beste Beispiel, Musik/Releases funktionieren nur noch über Hype, der Anspruch bleibt auf der Strecke!
Und an den Mengen der durchschnittlichen Releases ist eben nicht jeder bereit dafür Geld zu latzen, mir gehts jedenfalls so! Gerade in der Minimal/Electro-Ecke hört sich doch vieles einfach gleich an, da gehts nur noch um Nuancen!

Wenn ich nen Kracher entdecke, was rel. selten ist, bin ich ohne Frage dazu bereit, den Künstler zu entlohnen! Alles andere ist für mich nur "Zubrot"!

Aus: Frankfurt/Main | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
ness_b
bitchwork.net!
Usernummer # 5870

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Aaaalso wenn das release scheisse, dann ist nicht bezahlen okay? Geh mal in nen Plattenladen und überzeug den Verkäufer dort, Schrottplatten für lau mit zu nehmen...
Aus: Berlin | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
Suckz

217cup 2oo4
Usernummer # 4884

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Gibts nur schwarz oder weiss?
Aus: Frankfurt/Main | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

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@ suckz: Das geht am Kern der Sache vorbei. Es geht ja nicht darum, was man bereit ist auszugeben und was nicht, und ob einem der Output gefällt oder nicht. Am Ende ist einem immer noch selbst überlassen, ob man kaufen möchte, aber um das zu urteilen reicht dafür eben eine Hörprobe in 128 kB/s-Qualität in verkürzter Länge, statt des vollwertigen Tracks.

Übrigens gab es meiner Meinung nach auch in den 90ern eine Flut an miserabler Musik, die sich auch durch den günstigeren Vinylproduktionspreis bedingte, bei Ölbarrelpreisen von unter 20$.

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

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informationen sind frei. punkt. das ist weder weltfremd noch unrealistisch - sondern nachweisbarer fakt. (aber den theoretischen exkurs werde ich hier nicht führen. das ist keine platform für wissenschaftliche diskussionen)
Mir -persönlich - geht es überhaupt nicht darum, "etwas für lau zu bekommen, für das man normalerweise Geld hätte bezahlen müssen." . Mir geht es darum das informationen frei sind, frei sein wollen und frei sein sollen. aber ich bin ja auch ein radikaler [smilesmile]
ich bin kein leecher - es gibt genug qualitativ hochwertige freie sachen da draußen. wie oben
angedeutet kaufe ich auch gelegentlich mal was.

"Tor zur Öffentlichkeit für Künstler, die normalerweise über ihren Bekanntheitsgrad im nächsten Umfeld nicht herauskämen. " - ich dachte das wäre myspace. oder sonicsquirrel. oder,oder,oder... - aber vieleicht gibts die ganzen plattformen ja gar nicht und wir brauchen ganz dringend eine industrie die uns sagt was toll ist. [kopfkratz]

auch ganz wunderbar passend :
U2 manager blames silicon valley's "hippy values" for making him less rich

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Suckz2002:
Gibts nur schwarz oder weiss?

Eben genau nicht! Insofern zählt auch ein weiteres Argument von Striker nicht, nämlich das hier "wer musik(text,bildhauerei...) nicht aus persönlichem, künsterlischem antrieb heraus sonder zu zwecken des monetären profits produziert darf bitte wieder nach hause gehn."

Und wer sagt, dass man nicht beides machen kann und darf? Ist es nicht das Höchste von etwas, in dem Herz und Seele von einem stecken, leben zu können? Sogar gut leben zu können?

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ness_b:
KWenn du nix zahlst, dann hat man als Künstler, der auch was essen will, sich nicht den Ars!ch im Winter abfrieren will, auch keine Motivation um weiterzumachen.

ich will ja nich das du im winter frierst, sonst würd ich sagen: probiers mal aus, warts mal ab. ich glaube ja das künstlerische motivation aus einem selbst heraus kommt, unabhängig von den äußeren umständen.
Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.

Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

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Das Webseitenbeispiel spricht doch eher für die radikalliberale Schule.
Eine Webseite ist für die Nutzung umsonst. Stell dir vor du müsstest jedes Mal, wenn du Google benutzt, oder das TF, zahlen?


Betrachten wir es mal pragmatisch.
Es wird geleecht. MP3s werden mit den Freunden geteilt. Sie werden auch mit virtuellen "Freunden" geteilt.
Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben. Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben. Und ja, damit werden sie auch an 20 weitere Leute weitergegeben.

Die Frage ist:
verschließt man sich vor dieser Realität. Oder ergreift man diese Chance und macht was draus.

Ich empfehle das Lesen von Seth Godins Blog.

Er ist Webmarketing Experte. Er schreibt darüber Management Bücher. diese bietet er immer kostenlos als pdf zum Download zur Verfügung. Trotzdem - oder gerade deswegen - sind sie auch immer wieder auf der Bestsellerliste der NY Times.

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Leptomorph
beat-breitseite-bremen.
Usernummer # 65

 - verfasst      Profil von Leptomorph   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
wenn man nach ablösung des physischen tonträgers durch mp3,wav, whatever noch erlöse erzielen will muss man auch die exclusivität dieser files garantieren. und da hörts dann bei rapidshare & co auf.
Aus: Berlin | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
Fat Slob

Usernummer # 18834

 - verfasst      Profil von Fat Slob     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
HEY! Lass w-ki in Ruhe. Hab da viel neues gefunden was ich so nie gehört hätte - und später auch als WEB Release gekauft, um neue Producer zu supporten! Zum Glück gibts genug mutige die weiter machen. Und für die armen Leute in Ländern wo ein Beatport-Titel ein Zweitagesgehalt wert ist, isses auch wichtig. Durch solche Blogs merkt man auch erst, wieviel Schrott den man sofort löschen kann, im Technobereich produziert wird. Abartig!

Löschen bringt gar nichts, denn sobald das Release erstmal da ist, ist es sowieso für ewig bei eMule oder Torrentech geshared. The Beauty of the web :-)

Mir ist immer noch am wichtigsten, dass jemand meine Musik hört. Wenn er nichts dafür bezahlt, hab ich halt Pech gehabt, aber besser als dass es ungehört bleibt.

Es ist schliesslich immer noch eine Kunst und kein Massenprodukt, oder?

LG

Aus: Berlin | Registriert: Jan 2008  |  IP: [logged]
Fat Slob

Usernummer # 18834

 - verfasst      Profil von Fat Slob     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:

sprich entweder die mp3s in low quality anbieten...oder sogar nur zum streamen. das ist kein hexenwerk heutzutage mehr. [/qb]

Ach, Vorhören in "Qualität" die z.B. Beatport anbietet, ist ein Witz. V.a. bei Minimal o.ä., wo gerade die Klarheit und die verschiedenen Frequenzen zur Klangästhetik und zur Kaufentscheidung beitragen.

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Drei-Hoden-Bob:

aber dinge kosten eben geld, auch musik...die meisten von denen klauen sich sicherlich auch sonst nicht ihr restliches leben zusammen

Vorsicht, du verwechselst hier klauen und kopieren. Das zu vermengen ist gefährliche Ideologie, die man von den amerikanischen Wildwest-Rechteverwertern kennt.
Aus: Berlin | Registriert: Jan 2008  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ein mögliches Grundmodell zur Lösung dieses Problems wäre der Vorschlag der Electronic Frontier Foundation. Noch ist das alles Gedankenspielerei, und die Umsetzung deren Vorschläge wäre nichts weniger als eine riesige Umwälzung von zig Branchen, bestehenden Gesetzen und etablierten Gegebenheiten und würde mit großer Wahrscheinlichkeit von vielen Lobbyisten zerschossen werden, aber dennoch...es ist einer der konstruktivsten Vorschläge zu zukünftigen Musikkonsum, der nicht zu Lasten von Künstlern geht.

[hand] Klick!

Deutscher Artikel mit Link zur deutschen Version [hand] Klick too!

Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

 - verfasst      Profil von Striker     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.

Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?

tue ich bereits. zZt ist ca 50% davon OpenSource nach Apache 2 Lizenz.Vieleicht werdens irgendwann 100% - auf lange Sicht zahlt sich das nur aus. ich sach doch ich bin ein radikaler [hehe]

edit: danke an james für den blog-link. i like very [Wink]

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
nicogrubert
endlosrille
Usernummer # 1292

 - verfasst      Profil von nicogrubert   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Fat Slob:

[...]
Mir ist immer noch am wichtigsten, dass jemand meine Musik hört. Wenn er nichts dafür bezahlt, hab ich halt Pech gehabt, aber besser als dass es ungehört bleibt.

Es ist schliesslich immer noch eine Kunst und kein Massenprodukt, oder?

LG

sehe ich für mich genauso. ich hab leuten in einem russischen forum, wo ein release von mir noch vor dem offiziell release-termin als download aufgetaucht ist, einfach geschrieben: kauft es, wenn ihr es könnt und wollt und unterstützt damit nicht nur den künstler sondern auch die leute vom label. ansonsten: viel spass beim hören!

ich freue mich natürlich schon, wenn durch die musik ein paar euros reinkommen, die ich wieder in software und equipment investieren kann. aber wenn nichts kommt, kann ich dank regulärem job dennoch ganz gut leben (und weiterhin musik machen).

andererseits sollte man auch an die leute denken, die (fast oder ganz) vom musikmachen oder der label arbeit leben.

Aus: Zürich | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Striker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
@ striker: Information - ja. Musik ist aber mehr als "nur Information". Sie ist (im besten Fall) Seele, Kunst, Persönlichkeit, Zeitinvestition, ein Statement und auch Arbeit.

Frage an Dich: Wenn Du die Wahl hättest, mit einem geschriebenem Programm oder einer Website oder was auch immer, Geld zu verdienen und dieses Programm ein Stück von Dir ist, würdest Du es tun? Und Du hiermit die Möglichkeit hättest, mal aus dem Rädchen-im-Getriebe-Leben in einer Firma, einem Konzern auszubrechen und unabhängig zu sein? Vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit bieten dasselbe zu tun - z.B. indem Du selbstständig wirst und diesen anderen Menschen eine Arbeit bietest?

tue ich bereits. zZt ist ca 50% davon OpenSource nach Apache 2 Lizenz.Vieleicht werdens irgendwann 100% - auf lange Sicht zahlt sich das nur aus. ich sach doch ich bin ein radikaler [hehe]

Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.
Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
LexyLex

Usernummer # 2081

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die verstosen doch eindeutig gegen das Urheberrecht.
Kann man nicht die Klassischen Anwaltskanzleien auf solche betreiber loslassen? Der wird sich das 3 mal Überlegen ob er die seite weiterhin betreibt nachdem er ne Unterlassungserklärung unterschreiben musste und mehrere 1000 EUR Anwaltskosten zu bezahlen hat.

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, steht auf einem anderen blatt wenn es aber ein Label stört ist es immer noch euer gutes recht.

Aus: dem dicken "B" an der Spree | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
Striker
100
Usernummer # 3664

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
[QUOTE]Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.

ach naja, es war eigentlich schon immer so daß man mit wartungsverträgen und consulting mehr einnimmt als mit der software selbst. zudem haben manche leute spezielle anforderungen und keine in-house developer, apl2 ermöglicht auch propietäre erweiterungen von freien modulen,.. es gibt ne menge möglichkeiten, man musss halt flexibel sein.

ich denke, was für software funktioniert könnte für musik ähnlich funktionieren.
das schwierigste daran ist der umstellungsprozess, gewisse alte paradigmen loszulassen fällt auch mir nicht immer leicht.

Aus: Berlin/Frankfurt | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

 - verfasst      Profil von James_Holden   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
Wie verdient man in diesem Fall Öhre? /me kein Experte in OpenSource und Apachelizenzen.

Ich würde es offensiv selber promoten. Solang man kein one-hit-wonder ist stehen die Chancen gut. Man bindet den Zuhörer so an sich und die eigene Webseite.
Somit steigen die Chancen, dass...
a) nicht nur 100 Leute einen Track kaufen (keine Ahnung was für Auflagen üblich sind), sondern vll. 1000, 10000, 100000.
b) diese auch in der Zukunft deine Tracks hören und dich auch finanziell unterstützen. Denn nun haben sie deine Webseite in ihren Bookmarks/den Newsletter/den RSS feed abboniert.

Umsatzkanäle sind:
i) direkter Verkauf der Tracks oder Mixe auf CD oder Vinyl (damit bleibt 100% des Profits bei dir statt eines Anteils dessen)

ii) ad-sense oder vll. sogar Bannerwerbung, wenn man richtig beliebt ist.

iii) Promo für Parties/liveauftritte. Da wären sogar neue Umsatzmodelle denkbar. Vll. dass man den Webseitennutzern einen Code gibt oder ne besondere Gästeliste, der ihnen reduzierten Eintritt ermöglicht und mit dem Clubbetreiber macht man einen Deal, dass man für die Promotion, die man selbst gemacht hat Umsatzbeteiligung erhält (leicht nachzuverfolgen, da es ja ne seperate Gästeliste gab)

iv) seine Dienstleistungen bewerben. Wer weiß, vll. will irgendwann mal ne Werbeagentur nen Track kaufen/ordern. Oder jmd. will einen als DJ buchen....


Das ist jetzt nur mal ein sehr unkreatives Konzept. Der Trick an der Sache ist die Kräfte, die eh wirken, zu umarmen. Statt gegen die Brandung zu kämpfen, mit dieser zu treiben. Der Clou ist die Zuhörerschaft an dich zu binden. Mach aus einen hit-and-run-leecher einen regelmäßigen Gast. Deswegen auch ruhig hin und wieder mal ne CD/Platte verlosen oder sonst was. Und unbedint die Kommunikationskanäle öffnen!

Das Mytracksforum macht es doch eigentlich vor, was es wert ist Leute an sich zu binden.

Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
point pete

Usernummer # 11222

 - verfasst      Profil von point pete   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zunächst mal teile ich DHBs Meinung, dass ein guter Blog keine 320er Kbit files offerieren muss um interessant zu sein, siehe dazu z.b auch Ewan Pearssons Kolumne in der Groove oder seinen eigenen Blog.

Das Problem scheint aber viel tiefer zu liegen, erst Recht wenn ich mir die ein oder andere Argumentation dazu anschau.

1. Jeder Artist entscheidet selbst welchem Geschäftsmodell er sich anvertraut, in nahezu allen Bandübernahmeverträgen findet sich unter §2 die Rechteübertragung, ich bin mir sicher, dass jeder Artist wenn er es will die Übertragung auf non exklusiv im digitalen Bereich reduzieren kann, oder zum beispiel auch auf kommerzielle Nutzung begrenzen. Somit wäre das Label außen vor wenn es um Blogs Tauschbörsen etc ginge.
Wenn Artists den dringenden Wunsch hätten ihre Musik zu verschenken würden sie das tun, oder nicht? Wenn Einzelne der Meinung sind, dass sie entscheiden was bezahlt wird oder nicht, ist das schlichtweg mangelnder Respekt vor der Entscheidung des Artists. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege. No means no, no?

2. Den Wert seines Schaffens definiert jeder erstmal selbst. Ich, als Artist, allein entscheide wem ich was zu welchen Konditionen übertrage. Nur weil die Möglichkeit besteht es umsonst zu bekommen legalisiert sich die Möglichkeit nicht. Siehe den Sampler und sampling.

3. Um was zu kopieren muss es irgendjemand zuerst mal besessen haben. Ist dies nicht der Fall ja wo bitte schön soll denn dann die Kopie herkommen können?

4. Wenn der Artists allein verdienen will kann er das tun, gründet einfach sein eigenes Label (Ur, Minus, plus 8, Kanzleramt sind alle genauso entstanden!) und vermarktet sich ab selbst, schmeißt die Promo, die Buchhaltung, führt den künstlerischen Austausch via Internet (mit Menschen deren Hintergrund, musikalische Sozialisation etc. ihm unbekannt sind - wie attraktiv das ist muss jeder für sich selbst beantworten) und erfindet am besten sofort ein Bezahlsystem mit dem sich diese Mikropayments rechnen.

5. Ich erinner mich dran als vor 3-4 oder auch 5 jahren immer noch gejammert wurde dass es keine anständigen Portale gibt wo man digital kaufen kann, Problem behoben, gibt über 250 davon mittlerweile. Zieht also auch nicht mehr als Argument.

6. die Freiheit für den artist kann noch viel mehr eingeschränkt werden, nämlich dann, wenn labels zukünftig sagen, du willst ne platte machen, prima, aber wir übernehmen dann auch exklusiv dein a) booking b) remixmanagement c) dein generelles management.


Bislang kann das ein Artist völlig unabhängig handeln. Jetzt kann man natürlich sagen, ole ole, genau das was ich mir wünsche, aber mit Freiheit hat das dann echt wenig zu tun. Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr. Fakt ist aber das das Gegenteil der Fall ist. Jeder will für das bezahlt werden was er leistet, und wenn ich im Club den Arsch gerockt bekomme, mich ein Singer Songwriter Album zu Tränen rühren kann, mir Rage against the machine, Metallica oder Tool, die Aggressionen vertreiben, dann hat das mehr Wert als vieles andere was mich emotional nicht annähernd in der Lage ist so zu berühren, wofür ich aber im täglichen Leben zu bezahlen habe.

Eins noch, gute Deals (z.b. mit Agenturen, Produktionsfirmen etc) erforden Erfahrung beim Verhandeln, wo soll die beim Artist entstanden sein und vor allem will sie der Artist überhaupt selbst führen?

Eigenvertrieb bedeutet ebenso Arbeit, inkasso, post, buha etc…also ganz so einfach und vor allem bequem ist es dann doch nicht sich selbst zu vermarkten und davon zu leben.

Think before you click, and act responsible.

Aus: europa | Registriert: Nov 2003  |  IP: [logged]
Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
Zunächst mal teile ich DHBs Meinung, dass ein guter Blog keine 320er Kbit files offerieren muss um interessant zu sein, siehe dazu z.b auch Ewan Pearssons Kolumne in der Groove oder seinen eigenen Blog.

Das Problem scheint aber viel tiefer zu liegen, erst Recht wenn ich mir die ein oder andere Argumentation dazu anschau.

1. Jeder Artist entscheidet selbst welchem Geschäftsmodell er sich anvertraut, in nahezu allen Bandübernahmeverträgen findet sich unter §2 die Rechteübertragung, ich bin mir sicher, dass jeder Artist wenn er es will die Übertragung auf non exklusiv im digitalen Bereich reduzieren kann, oder zum beispiel auch auf kommerzielle Nutzung begrenzen. Somit wäre das Label außen vor wenn es um Blogs Tauschbörsen etc ginge.
Wenn Artists den dringenden Wunsch hätten ihre Musik zu verschenken würden sie das tun, oder nicht? Wenn Einzelne der Meinung sind, dass sie entscheiden was bezahlt wird oder nicht, ist das schlichtweg mangelnder Respekt vor der Entscheidung des Artists. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege. No means no, no?

2. Den Wert seines Schaffens definiert jeder erstmal selbst. Ich, als Artist, allein entscheide wem ich was zu welchen Konditionen übertrage. Nur weil die Möglichkeit besteht es umsonst zu bekommen legalisiert sich die Möglichkeit nicht. Siehe den Sampler und sampling.

3. Um was zu kopieren muss es irgendjemand zuerst mal besessen haben. Ist dies nicht der Fall ja wo bitte schön soll denn dann die Kopie herkommen können?

4. Wenn der Artists allein verdienen will kann er das tun, gründet einfach sein eigenes Label (Ur, Minus, plus 8, Kanzleramt sind alle genauso entstanden!) und vermarktet sich ab selbst, schmeißt die Promo, die Buchhaltung, führt den künstlerischen Austausch via Internet (mit Menschen deren Hintergrund, musikalische Sozialisation etc. ihm unbekannt sind - wie attraktiv das ist muss jeder für sich selbst beantworten) und erfindet am besten sofort ein Bezahlsystem mit dem sich diese Mikropayments rechnen.

5. Ich erinner mich dran als vor 3-4 oder auch 5 jahren immer noch gejammert wurde dass es keine anständigen Portale gibt wo man digital kaufen kann, Problem behoben, gibt über 250 davon mittlerweile. Zieht also auch nicht mehr als Argument.

6. die Freiheit für den artist kann noch viel mehr eingeschränkt werden, nämlich dann, wenn labels zukünftig sagen, du willst ne platte machen, prima, aber wir übernehmen dann auch exklusiv dein a) booking b) remixmanagement c) dein generelles management.


Bislang kann das ein Artist völlig unabhängig handeln. Jetzt kann man natürlich sagen, ole ole, genau das was ich mir wünsche, aber mit Freiheit hat das dann echt wenig zu tun. Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr. Fakt ist aber das das Gegenteil der Fall ist. Jeder will für das bezahlt werden was er leistet, und wenn ich im Club den Arsch gerockt bekomme, mich ein Singer Songwriter Album zu Tränen rühren kann, mir Rage against the machine, Metallica oder Tool, die Aggressionen vertreiben, dann hat das mehr Wert als vieles andere was mich emotional nicht annähernd in der Lage ist so zu berühren, wofür ich aber im täglichen Leben zu bezahlen habe.

Eins noch, gute Deals (z.b. mit Agenturen, Produktionsfirmen etc) erforden Erfahrung beim Verhandeln, wo soll die beim Artist entstanden sein und vor allem will sie der Artist überhaupt selbst führen?

Eigenvertrieb bedeutet ebenso Arbeit, inkasso, post, buha etc…also ganz so einfach und vor allem bequem ist es dann doch nicht sich selbst zu vermarkten und davon zu leben.

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Striker
100
Usernummer # 3664

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: point pete:
Zuletzt noch zum Thema Lessig und CC lizenz, wenn es für die Mehrheit der Künstler interessant wäre, hätten wir die Diskussion nicht mehr.

dazu mal echte, belegte zahlen zu sehen wäre richtig spannend. bin mir da nämlich gar nicht sicher, wer die mehrheit bildet..net-releases unter cc/o.ä. oder locked-in cd/vinyl geschichten.
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point pete

Usernummer # 11222

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kann ich dir leider nicht liefern, aber von denen die bislang auf das "alte" modell gesetzt haben, ist (zumindest mir nicht bekannt) keiner gewechselt. vielleicht mag sich ja der ein oder andere hier dazu mal äußern, würde mich auch sehr interessieren. Ich seh ständig nur Lessig im Tv, Lessig in den Medien, aber deren Nutzer kaum. Läuft vielleicht doch auf ne Politikkarriere hinaus?
Aus: europa | Registriert: Nov 2003  |  IP: [logged]
point pete

Usernummer # 11222

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Ist aber auch offtopic, denn es geht um die Blogs. Ich hab lediglich ein bisschen weiter ausholen wollen weil es mir angebracht erschien. Wäre ja schön zu lesen wie so die Erfahrungen sind mit CC lizenzen, aber dann besser in ´nem eigenen Strang.
Aus: europa | Registriert: Nov 2003  |  IP: [logged]
FunkyAndy

Usernummer # 1493

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Freundelektronischermusik:
Also ich muss dazu sagen, dass ich auch mal was downloade, aber es bei Gefallen mir das Vinyl kaufe. In jedem Fall lösche ich die Datei danach (bei Nichtgefallen sofort, bei Gefallen, bis ich das Vinyl habe). Also schade ich sicherlich niemanden.

Ich mach das genauso, und das obwohl ich mp3s bei Beatport und Co. kaufe. Wobei ich zugeben muss, dass manchmal ein "illegales" mp3 schon ganz schön lange gespielt wird, bevor ich es offiziell hab, weil manche Künstler/Labels kaum digital vertreten sind oder die Tracks durch "Territory Restrictions" mal wieder bei Beatport.com nicht käuflich zu erwerben sind und ich dann beispielsweise warten muss, bis ich das Album als CD kaufen kann.

Vinyl kauf ich mittlerweile eigentlich nicht mehr, weil ich irgendwie weiterhin beim Aufnehmen zu große Qualitätsverluste hab (hab immernoch nicht rausgefunden woran es liegt?!) und das nicht einseh für ne miese Qualität dann 8€ pro Track zu zahlen.

Aus: Mond | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
bb
69 Star User
Usernummer # 3687

 - verfasst      Profil von bb     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
bei aller diskussion ist das hier aber hervorragende werbung für die angesprochene seite. ich kannte sie bis dahin nicht.
Aus: mitten in Kölle | Registriert: Sep 2001  |  IP: [logged]
point pete

Usernummer # 11222

 - verfasst      Profil von point pete   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
hervorragende Werbung ist (oder sollte) in der Lage (sein) das Produkt positiv zu "behaften" - ich glaub soweit sind wir hier noch nicht.

oink, ohmygosh.se etc. letztenendes sind sie doch alle mehr oder weniger bekannt oder mehr oder weniger einfach zu finden.

Aus: europa | Registriert: Nov 2003  |  IP: [logged]



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