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Thema: [heise.de] Robert Moog gestorben
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Bob Moog, ein Pionier der elektronischen Musik, ist gestern im Alter von 71 Jahren in Asheville im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina gestorben. Auf seiner Homepage hatte er sich von seinen Fans bereits Ende Juni verabschiedet, "ehe ich ein lallendes Bündel bin".
Bob Moogs Geschichte begann 1955 mit dem Bau von Theremins, die er im Keller des Elternhauses in Flushing bei New York baute. Ein Moog-Theremin kam beim Hit Good Vibrations der Beach Boys zum Einsatz. Nach einer Serie von vielen Experimenten baute Bob Moog 1964 den Analogsynthesizer MiniMoog, der als der "erste kompakte, bedienungsfreundliche Synthesizer" beworben wurde und für Moog mit der Grammy-LP Switched on Bach von Walter Carlos den Durchbruch brachte.
Moog-Synthesizer wurden von den Doors, Frank Zappa, Chick Corea und Kraftwerk benutzt, kamen aber auch gelegentlich bei den Beatles, Rolling Stones und Grateful Dead zum Einsatz. You Haven't Done Nothin von Stevie Wonder schrieb Moog-Geschichte.
Zeitlebens wehrte sich Bob Moog gegen die Bezeichnung "Vater des Synthesizers" oder "Erfinder des Synthesizers": "Alles, was Töne von sich gibt und mit Schaltern verändert werden kann, ist ein Synthesizer. Ein Instrument, das du einschaltest und spielst, wie das Theremin, ist kein Synthesizer. Aber wenn du dies und das einstellen kannst, hier ein Patchkabel legen kannst, dort ein anderes, und damit den Klang in seiner Qualität in neue Bereiche führst, dann hast du einen Synthesizer. Und da gab es viele Geräte vor meinen."
Seinen letzten großen Auftritt hatte Bob Moog auf dem Moog-Fest und in dem begleitenden Film Moog von Hans Fjellestad. Zu seinem Andenken in seinem Hausclub Orange Peel werden prominente Keyboarder aller Musikrichtungen aufspielen.
Quelle: www.heise.de
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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heraldo
   
Usernummer # 1844
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verfasst
sowas macht echt traurig! r.i.p.
Aus: Augsburg City | Registriert: Jan 2001
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Omara
    
Usernummer # 11269
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verfasst
find das sehr traurig... krebs ist eine schreckliche krankheit er wird durch sein lebenswerk, dem synthesizerbau nie in vergessenheit geraten
ruhe in frieden bob
Aus: bodensee | Registriert: Dec 2003
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rosa creutz
  
Usernummer # 13447
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verfasst
sowas. der gute bob... hätte nicht gedacht, dass es so um ihn steht.
Aus: köln | Registriert: Oct 2004
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,371031,00.html
Sein Name ist zum Synonym für elektronisch erzeugte Popmusik geworden: Robert Moog entwickelte den Synthesizer und prägte damit den Sound von vielen Bands seit den sechziger Jahren. Jetzt ist der Physiker und Erfinder im Alter von 71 Jahren gestorben.
Ohne ihn würde die Popmusik heute anders klingen, den Stücken der Beatles, der Doors, Pink Floyds, Kraftwerks und der Beastie Boys würde Entscheidendes fehlen. Robert "Bob" Moog war ein Sound-Revolutionär - auch wenn er selbst kein Musiker war. "Ich bin Ingenieur. Ich sehe mich als Werkzeugmacher, und die Musiker sind meine Kunden, sie benutzen meine Werkzeuge", äußerte Moog sich vor fünf Jahren in einem Interview mit dem Online-Magazin "Salon".
Der Moog-Synthesizer erlaubte es, Geräusche zu produzieren, die kein Mensch zuvor gehört hatte, die Klänge wurden durch das Erzeugen oder Verändern elektrischer Schwingungen produziert. So konnten Musiker sowohl akustische Instrumente imitieren als auch ausschließlich elektronische Klänge erzeugen. Moog hat die Rockmusik ähnlich beeinflusst wie die Verstärker James Marshalls oder die Gitarren Les Pauls.
Die Beatles verwendeten einen Moog-Synthesizer in ihrem Album "Abbey Road" aus dem Jahr 1969. Stücke wie "Because" und "Here comes the sun" wurden klanglich ausgeschmückt - eine Neuheit in der Musikwelt der späten sechziger Jahre. Auch beim schaurigen Soundtrack zu Stanley Kubricks Film "A Clockwork Orange" (1971) kam ein Moog zum Einsatz. Bald wurde der Name des Ingenieurs zum Synonym für das Instrument: Ein Synthesizer war ein Moog.
Robert Moog, der am 23. Mai 1934 in Flushing, im US-Bundesstaat New York geboren wurde, tüftelte schon als Junge an elektronischen Instrumenten. Er studierte Physik und Elektrotechnik am Queens College und an der Columbia University, New York. Während seiner Promotion in Physik entwickelte er gemeinsam mit dem Komponisten Herbert Deutsch die ersten Module eines Synthesizers. Mit 29 Jahren entwickelte er den ersten Moog. "Plötzlich gab es viele Menschen auf der Welt, die nach einer neuen Art von Musik suchten. Der Moog kam genau zur richtigen Zeit", sagte Herbert Deutsch, emeritierter Musikwissenschaftler, der Nachrichtenagentur AP.
1969 demonstrierte der Keyboarder Walter (später Wendy) Carlos die gesamte Bandbreite des neuen Instruments: Auf dem Album "Switched-on Bach" ersetzte er ein gesamtes Orchester durch den Moog-Synthesizer. Die Bedeutung des Keyboards wurde so in der Musik der siebziger Jahre stark vorangetrieben.
Der sperrige analoge Synthesizer, ursprünglich nur für den Gebrauch im Studio konzipiert, wurde später durch handlichere, digitale Varianten ersetzt: die so genannten Minimoogs und Micromoogs. Ende der siebziger Jahre wurde die Konkurrenz durch Firmen wie Arp und Roland, die günstiger und leichter zu bedienen waren, verschärft.
1978 zog Robert Moog von New York nach North Carolina, wo er ein neues Unternehmen gründete: Big Briar, später Moog Music. Er entwickelte weitere Instrumente zur Erzeugung elektronischer Musik; die Produktion von Keyboards überließ er anderen.
Moog sah sich als Handwerker, der die Anforderungen der Musiker umsetzte: "Das Feedback der Künstler hat meine Arbeit immer angetrieben. Die ersten Synthesizer, die ich entwickelte, waren die Antwort auf das, was Herbert Deutsch verlangte. Der inzwischen berühmte Moog-Filter wurde von verschiedenen Musikern angeregt. Der Punkt ist, dass ich die Sachen nie für mich selbst entwickelt habe. Ich entwickle Dinge, die andere Menschen benutzen wollen", so Moog im Jahr 2000 im Gespräch mit "Salon".
Robert Moog starb am Sonntag in seinem Haus in Asheville, North Carolina, im Alter von 71 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens.
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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TheFunker
Usernummer # 1729
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verfasst
Habe letztens noch einen bericht über elektronische musik allgemein gesehen (glaube bei arte). da hatten die ein interview mit herrn moog, wo man ihn noch immer bastelnd sah.
R.I.P.
Aus: Lörrach | Registriert: Jan 2001
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fair kiss

Usernummer # 15132
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verfasst
vielen dank @ chris für das reinstellen der info. dafür schätze ich dieses forum
Aus: unterwegs | Registriert: Aug 2005
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diebeidenohnenamen
   
Usernummer # 6584
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verfasst
wirklich sehr schade um ihn. solche geniale geister wie er fehlen uns heutzutage... r.i.p
hatte zwar noch die das vergnügen vor einem minimoog V, moog modular zu sitzen. habe sie nur als plug ins, aber auch so machen sie viel spass. danke dafür
Aus: Köln | Registriert: Jul 2002
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the_chillmaster
    
Usernummer # 3199
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war nich letztens in der groove oder so noch ein interview mit ihm drin?
Aus: berlin | Registriert: Jul 2001
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Dexter
electro_boogie
Usernummer # 6704
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verfasst
er hat viel in bewegung gesetzt und konnte zurückblicken auf einen einschnitt in der musikgeschichte. rip
Aus: Schernfeld City | Registriert: Jul 2002
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