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Thema: synths der chaotischen art
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
mich würd mal interessieren in wie weit ihr synths "der chaotischen art" benutzt und welche. d. h. synths die man vielleicht garnicht so recht durchschaut, wie sie funktionieren... aus denen aber interessante sachen rauskommen, oft auch durch zufall.
mir fällt spontan aus Reaktor "Skrewell" ein... das ding find ich echt genial... wenn ich mich mal entspannen will, dann hock ich mich vor das ding und drehe einfach dran rum und guck was schräges bei raus kommt.. das ist wie abdriften in ne andere dimension aus geräusch und noise.
sowas in der art mein ich - welches sind eure lieblings "chaos synths" ?
"skrewell" basiert ja auf granular synthese und von früher kenne ich noch "Crusher X-live" das war auch so ein granular ding vor dem man stunden verbringen kann... nur einfach um chaotisch noisiges zu hören und sich zu entspannen. Crusher wurde glaub ich auch nochmal überarbeitet, zwischenzeitlich.
und das letzte das ich mir angesehen hab war "grain cube" für reaktor, ist free, gibts in zwei versionen http://createdigitalmusic.com/2010/05/graincube-free-granular-instrument-for-reaktor-lemur/
ich muss gestehen, dass ich das ding immer noch nicht so ganz verstehe!
benutzt ihr solche "chaos-kisten" und wenn ja was sind euere "favourits"?
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
was ich von ganz, ganz, ganz früher noch kenne ist eine kleine maschine namens "simsynth" - ich weiss garnicht... damals glaub ich wurde MS windows erst aktuell *lach* ... war so ein spielerischer synth bei dem man parameter vorher einstellen musste und dann generierte das ding einen sound, also kein live ding sondern man musste vorher einstellen und dann kam anschliessend was raus! das teil hab ich auch sehr gemocht. es hatte was spezielles und es kamen sounds raus, die man sonst nie so mit irgend einem subtraktiven ding kreieren konnte. war mehr eine spielerei, aber das teil hat mir damals irre spass gemacht. solche dinger waren damals schon selten, aber heute ist das nicht viel anders... so viele dieser "experimental" synths gibts glaub ich garnicht. dabei sind das eigentlich meist die interessantesten teile.. nachteil ist, dass man oft sehr viel phantasie braucht um die generierten sounds auch zu verbauen, dafür ist es aber im wahrsten sinne des wortes dann auch einzigartig, weil man das meiste garnicht unbedingt so abspeichern kann... es ist einmal da und dann nie wieder zu reproduzieren, das macht das ganze auch IRRE interessant, find ich. da kann dann jemand wie doof versuchen das "nachzubauen" - es geht einfach so gut wie nicht, weil man es selbst kein zweites mal so hinbiegen könnte!
schade dass es relativ wenige dieser chaotischen dinger gibt... sowas kann ja auch mal ein soundumschwung für ein ganzes genre sein!
wenn man mal bedenkt was damals Aphex Twin und Squarepusher mit ihren drill&bass sounds ausm sampler rausgewurschtelt hatten, wo jeder anfangs dachte "wie machen die das nur?!?" heute kann das so manches plugin.
diese grain synths sind schon auf ihre art interessant. der "travelizer" von NI ist auch nicht schlecht, wo man samples durchfährt und sogar den "weg" und die graincloud grösse steuern kann. nich übel sowas.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
hyp -
die optik von dem olga synth find ich ne wucht! die ist futuristisch, dreckig... wie aus nem endzeit SCIFI film... klasse find ich die.. mit den dreiecken und sektionen... wahrer augenschmaus für futuristen!
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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gibt schon so einiges.. mit z.b. iZtopope Iris kann man die hölle aus einem sample morphen.. www.youtube.com/watch?v=VzUxOojmoiY
oder mit dem Aethereal-VST für bewegte soundscapes www.psychicmodulation.com/aethereal.html
und mit modularsystemen wie eben in Reaktor kann man sich ja beliebig wilde sachen bauen aus zufallsgeneratoren, arpeggiatoren and the like.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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der iris sieht interessant aus.... kennst du was ähnliches auch für free?
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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cytekx
Usernummer # 16993
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izotop funktioniert wohl genau wie der Travelizer von NI - die graincloud länge kann variiert werden und beliebig gesteuert werden. zumindest sieht es optisch in travelizer genau so aus und hört sich auch so an! wenn man noch eins draufpacken will, dann nimmt man "grainstates" von NI - der sample tranformer geht noch nen schritt weiter als travelizer... man kann mehrere samples wellenartig durchfahren.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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iris is aber schon ne ecke anders, is halt reizvoller wg der grafischen bedienführung. obwohl ich grade den granaliser entdeckt habe, auch schon nützlich, aber eben irgendwie was total anderes...
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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selber schräge sachen bauen und auch als vst verwenden/exportieren kann man mit synthedit, das is aber mittlerweile wohl kostenpflichtig, vll gibts ja noch die gratisversion irgendwo im netz...
http://www.synthedit.com/
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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cytekx
Usernummer # 16993
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habt ihr gewusst, dass NI den Reaktor für 99,- statt für 499,- für paar wochen verkauft hat? hatte ich garnicht bemerkt.. erst gestern gesehen. der wahnsinn, dass die den so rausgekloppt haben.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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chris
User
Usernummer # 6
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@cy: jo, ich glaube, wir hatten hier sogar einen Beitrag drüber
Kannte den Granulierungswürfel 'graincube' bis gestern noch gar nicht, habe ihn mir mal kurz angesehen. Die beigefügte Anleitung habe ich noch nicht geöffnet, aber dort ist doch bestimmt beschrieben, wie es funktioniert? Eigentlich ist das auch ganz simpel: Es gibt 4 Granular-Sample-Player, in der jeweils eine Sample-Map geladen wurde. Pro Player wird Pitch, Envelope, Graingröße, Jitter / Pitch-Jitter und eine Range der Samples gesteuert: Damit das ganze so schön konfus klingt, gibt es einen Randomizer, der in verschiedenen Stufen genau all diese Parameter entweder leicht oder heftig ändert. Im Endeffekt laufen dann alle 4 Player in den Mischer und werden dort mit einem Hallraum verwoben, deren Parameter ebenfalls automatisch vom Zufallsgenerator beeinflusst werden. Hat man die System verstanden, ist das eigentlich gar nicht mehr so spektakulär ;-)
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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cytekx
Usernummer # 16993
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chris -
vielleicht lässt man sich einfach von den vielen knöpfen abschrecken und blickt deshalb nicht so ganz durch... ich hab mich schon immer gefragt, warum sich die knöpfe von selbst bewegen und ich die nicht drehen kann?!?
meiner meinung nach ist die granularsynthese die mutter aller synthesen... praktisch alles was wir hören besteht aus diesen wellenschnitzeln in unterschiedlichen frequenzen. vermutlich ist die granularsynthese erst ganz am anfang der entwicklung, nur dass es jetzt noch garkeiner merkt, dass das erst der anfang ist. die granularsynts sind noch relativ "einfach" vom aufbau, obwohl man oft tausend knöpfe hat. ich glaub dass diese syntheseform noch eine irre zukunft hat... zumindest spüre ich das irgendwie. die granularschnippel müssen noch mehr und noch leichter aneinandergebaut werden können... vielleicht in zukünftigen synths, die noch kommen... irgendwie steckt da noch ein IRRES potential dahinter, denk ich. die granularsynthese ist glaub ich die zukunft des technoiden sounds.. aber der nächste schritt auf den grain-techno level wird noch ne zeit dauern... es ist noch nicht erforscht genug und sehr komplex zu bauen... viele sehen es einfach nur als "soundscapes" für ambient&co, das ist aber nicht so... nicht in der zukunft !
das schustern von so einem synth in reaktor verlangt auch ein irres wissen... da muss man ja fast dafür studiert haben.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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die möglichkeit, sich einen gewünschten sound aus granularteilen 'zusammenzuklicken' wird halt sehr beschränkt durch mindestens diese 4 komplexitätsfaktoren: 1. die anzahl an unterschiedlichen wellenformen in granularschnippseln ist unbegrenzt, 2. kann man von einem schnippsel kaum darauf schließen, was er zu einem ton beiträgt, der 3. eben aus vielen verschiedenen schnippseln besteht, in deren abfolge es 4. sich periodische wiederholende ähnlichkeiten geben muss, wenn es sich nicht 'nur' um ein geräusch handeln soll.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
hyp -
das bringt es schon ziemlich aufn punkt. irgendwie wenn ich an granularsynthese denke, muss ich gleichzeitig an "künstliches neuronales netzwerk" denken, ich glaub dass das bei diesen synths eine ganz grosse rolle spielen wird... in 100 jahren oder so. der synth muss selbst lernen aus diesen schnippeln zu kreieren und der mensch wählt nur noch aus... anders geht das denk ich nicht. der synth muss nach bestimmten paramentern sounds "ertüfteln". es fehlt der schritt von NI + artificial neuronal network... aber das wird kommen, bin ich mir sicher! wenn wir beide in 40 jahren noch leben, reden wir nochmal drüber, ja... bzw. gucken nur noch was sich getan hat... weiss nicht ob wir da überhaupt noch was reden... *lach*
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
what the future sounded like http://www.youtube.com/watch?v=8KkW8Ul7Q1I
ganz nette sendung - der beginn der elektronischen musik... aber 15:28 sagts... es fehlt das "gehirn" im computer und genau DAS ist der next level auf den in der elektronischen musik alle warten... und das kann dauern... bis da mal die bastelei los geht... viele sehnen es sich herbei... aber das ganze ist einfach fast noch ne stufe zu komplex um es heute schon zu "überreissen"
aber wenn man mal so weit ist, geht alles VERDAMMT schnell - das mit garantie... sprich "kurzweil curve"
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
vielleicht bringt das dann nochmal den sound voran. einschränkungen im sound sind ja heute häufig nicht so sehr das problem wie fehlender plan, was tonale systeme angeht. also z.b. das planvolle aneinanderreihen von ein paar akkorden..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: cytekx: chris -
(..)
das schustern von so einem synth in reaktor verlangt auch ein irres wissen... da muss man ja fast dafür studiert haben.
Vorab kurz hierzu eine Mini-Anleitung, vielleicht kann ich dir so die 'Angst' nehmen, mal selbst an Reaktor-Ensembles zu schrauben oder was eigenes zu machen?
a) Reaktor: New Instrument > View: Edit Mode b) Dann in die Struktur gehen, du siehst ein 'Instrument', Doppelklick für die nächste Ebenw c) Du siehst nun die Inputs und Outputs (L/R) d) Wir bauen den Midi-Input für Pitch: Rechtsklick, Built-In-Module > Midi > NotePitch e) Nun der Midi-Input für den Gate, damit Noten spielbar sind mit Anfang/Ende: Rechtsklick, Macro > Classic Modular > Midi > Notes Mono f) Nun der Klanggenerator: Rechtsklick, Macro > Building Blocks > Oscillator > Osc (pls, saw, tri) g) Wir wollen nun noch 'ne Hüllkurve: Rechtsklick, Macro > Building Blocks > Envelope > ADSR h) Nun wie folgt verbinden: Notes Mono P+G in die ADSR P+G, ADSR-Ens Out (unten) in den Osc3Wave 'A', NotePitch in Osc3Wave 'P' osc3wave-Out in die beiden Klammern und - fertig.
Für diesen Synth habe ich etwa eine Minute benötigt, dieses Mini-Tutorial zu schreiben, hat mehr als 5 gebraucht.
Nun hast du einen monophonen, midi'fizierten Synth mit 3 Wellenformen und 'ner ADSR-Hüllkurve, die via 'A' wie 'Attack' den oscillator steuert, 'G' aus dem Midinote steuert, wann die Note beginnt und wieder aufhört und 'Pitch' erklärt sich eigentlich von selbst. Wenn du nichts hörst: midi in der DAW aktivieren oder alle Module per Rechtsklick in Reaktor auf 'mono' stellen - fertig. Dieser Synth ist - zugegeben - nicht 'chaotisch', aber das lässt sich ja noch entsprechend erweitern bei Bedarf *g* - Zugegeben, der 'synth' ist von der Struktur bzgl. Midifizierung nicht ganz korrekt gebaut, aber er funktioniert.
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
@chris
äh... ja, ich hab in reaktor mich schon versucht, und einfachere dinge kriegt man auch hin, wenn man sich etwas darin vertieft - ich dachte als ich das schrieb eher an sowas wie so einen "grain cube" zu erschaffen... oder diese maschinen die "lazyfish" ersann. da wüsste ich garnicht recht wie man da anfängt... allein das "granular basis modul" sieht schon relativ komplex aus, aber wenn man dann noch die ganzen knöpfe verschalten muss und dass das dann alles zusammenspielt... glaub da muss man so manchen "grainsynth" erst mal studiert haben.
ich hab mich schon gefragt, ob es einen synth gibt, bei dem die subtraktive klangerzeugung nachher durch ein graincloud modul läuft... sowas könnte auch interessant sein... einen synth sozusagen mit einem nachgeschalteten grainmodul zu layern/syncen. sowas wenn man z. b. vor hat zu verwirklichen, muss man sich schon gut auskennen mit schaltungen, denk ich. interessant finde ich grainclouds die eine hüllkurve haben, also nicht nur diese "ambientalen sounds" die ein travelizer erzeugt, sondern mehr rhythmisch zufällig generiertes. die meisten grainsyths sind meist sehr "flächig" und weniger "rhythmisch", was ich recht schade finde. vielleicht probier ich da mal bissl rum was zu basteln, aber wie gesagt, ich find das sehr komplex... man muss erst mal verstehen, wie so ein grain modul eigentlich genau arbeitet.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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chris
User
Usernummer # 6
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: cytekx: @chris
(..) "granular basis modul" sieht schon relativ komplex aus, aber wenn man dann noch die ganzen knöpfe verschalten muss und dass das dann alles zusammenspielt... (...)
(...) einen synth sozusagen mit einem nachgeschalteten grainmodul zu layern/syncen (...)
Ich könnte anbieten, mal ein ganz kleines Video aufzunehmen, wie man 'n Sample-Sequencer in Reaktor baut, der steuerbar rhythmisches Chaos erzeugt, vielleicht habe ich dieses oder nächstes Wochenende Zeit - ist aber tatsächlich nicht viel Aufwand und wenn man einmal das Prinzip verstanden hat, kann man das Konzept sehr schnell ausbauen.
Was deine Idee der nachträglichen Synth-Granulierung betrifft: Es gibt in Reaktor das graincloud-delay
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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schoen ist auch nen synth mit nem random-lfo zu triggern, lässt sich in reaktor bestimmt auch gut bewerkstelligen, in synthedit war das kein prob... hab aus reaktor noch nie nen ton gekriegt, obwohl augenscheinlich alles io war.
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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cytekx
Usernummer # 16993
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paquale -
du kriegst keinen ton da raus, auch wenn du einen standard synth von NI lädtst? hast du evtl. mehrere soundkarten im PC und die falsche wurde in Reaktor geroutet, sowas könnte ich mir evtl. vorstellen.
chris -
was ich gesehen habe gibt es 3 grain basis module in Reaktor... Resynth,Pitchformer und Cloud. zwei sind sich fast ähnlich die cloud ist ein multisample modul mit hüllkurven, glaub das ist das interessanteste von denen - muss ich mir nochmal genauer ansehen das alles, was da welches modul kann... letzteres hat derart viele eingänge, dass man glatt den überblick verliert... man fängt oben an die eingänge vom modul zu erkunden und wenn man unten angekommen ist, hat man schon wieder vergessen für was der erste eingang eigentlich genau da ist!
oft wenn man die "structure" von so synths aufmacht, verliert man total den überblick, find ich.
was ich gut fände wäre einfach eine maschine, die man anwirft und es kommen irgendwelche rhythmischen dinger aus einem sample raus, die sich ständig durch zufall ändern... sozusagen eine reine chaosmaschine, aus der man nur "ungewohnte sounds" erhält und die dann samplet und verwendet. ne echte, sich ständig ändernde chaosmaschine einfach... auch wenn viel schrott rauskommen würde, ist sicher auch manches hörenswerte dabei...
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: cytekx: (...) einfach eine maschine, die man anwirft und es kommen irgendwelche rhythmischen dinger aus einem sample raus, die sich ständig durch zufall ändern... sozusagen eine reine chaosmaschine, aus der man nur "ungewohnte sounds" erhält und die dann samplet und verwendet. ne echte, sich ständig ändernde chaosmaschine einfach... auch wenn viel schrott rauskommen würde, ist sicher auch manches hörenswerte dabei...
Gibt's bestimmt schon in dieser einen oder anderen Form, aber: sobald du ein rhythmisches Ergebnis willst, ist das Ergebnis nicht mehr vollständig dem Zufall unterworfen, weil du gewissermassen durchaus ein Raster, ggfs. den Takt, vorgibst. Ich schau' mal, ob ich grad schnell mal ein ganz einfaches, nicht ganz so chaotisches, aber 'rhythmisches' Beispiel mit simpler Struktur 'coden' kann, während meine Minestrone köchelt.
/edit 'ne Dreiviertelstunde später: Mistkens, da waren einige Ideen doch zu dreist, kurz vor Fertigstellung ist mit Ableton Live mitsamt Reaktor abgestürzt, leider ohne vorhergehend mal zwischengespeichert zu haben. Vielleicht wird's morgen was, der erste Versuch klang schon ganz witzig
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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cytekx, das gewünschte bekommst du mit dem oben genannten Illformed Glitch-VST. auf 'nen drumloop legen und immerfort auf die randomize-funktionen klicken und aufnehmen..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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cytekx
Usernummer # 16993
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chris -
das ist ärgerlich, solche abstürze nachdem man sich mühe gemacht hat... aber dein versuch würd mich interessieren.
mir fiel gestern übrigens auf, dass NI "skrewell" garkein GRAIN chaoto-synth ist, sonder das ding wohl auf FM synthese basiert! da hab ich nämlich mal die structure aufgemacht. irgendwo las ich aber mal, dass das auf grains aufbauen sollte... oder ich hab mich damals wirklich verlesen. für FM synthese klingt skrewell eigentlich relativ abgefahren und "grainig" hätt ich garnicht geglaubt.
immer wenn ich an so chaoten-klang denke, dann fällt mir APHEX's INKEY$ ein. http://www.youtube.com/watch?v=-ZnjcQYy7V8
ich find das so genial... das ist echt irgendwie anders... es sind zwar wiederholungen aber so richtig rhythmisch ist das ding nicht... und man kanns trotzdem super hören und geniessen... die anordnung der sounds nacheinander ist irgendwie schon phantastisch... sind zwar wohl auch runtergepitchte samplefetzen, teil reverse... aber derart gut gehackstückelt und aneinandergereiht... das ist ne ganz eigene art von musik aus "schrott" ausm sampler. das schwierige ist das eben so zu gestalten, dass man "aus der scheisse bonbon macht"
die sequenzen zu "setzen" kann da sehr mühevoll sein, drum wiederholt sich das auch in dem Aphex stück teils immer wieder... würde man ein 5 minuten stück aus lauter solchen aneinanderreihungen die sich nicht wiederholen machen... so würde man da wohl allein beim auswählen und arrangieren 3 monate dransitzen... dafür könnte das ergebnis aber womöglich überragend und einzigartig sein... da hat man gleich drei aufgaben zu lösen: erstens auswahl aus dem chaos, dass es gut klingt, zweitens... arrangieren, dass es gut klingt und drittens, variabel halten, dass es nicht langweilig wird. wobei INKEY$ wohl auch gerade deshalb recht kurz gehalten ist, eben weils aufwendig und schwierig zu machen ist, diese chaotische musik.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
mir fiel grade ein, dass ich noch irgendwo von fürher ausm net paar AFX live sets habe, AFX@Roskilde Festival und wo er sonst noch so war... bei dem das INKEYs auch drauf ist, aber glaub länger und anders als im original von oben auf der CD... könnte sogar sein, dass er da live noch an dem ding rumgeschraubt hat... eben weils anders klingt.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: cytekx: würde man ein 5 minuten stück aus lauter solchen aneinanderreihungen die sich nicht wiederholen machen... so würde man da wohl allein beim auswählen und arrangieren 3 monate dransitzen... dafür könnte das ergebnis aber womöglich überragend und einzigartig sein...
das ist mein ansatz.. möglichst nicht-repetitive grooves. dafür verhandele und setze ich meist jeden ton einzeln, von anfang bis ende. z.b. bei diesem meinem remix auch weit gediehen: http://soundcloud.com/pyrococcus/amalia-all-the-funk-i-need mein DJ Shadow-remix von weiter oben funktioniert ähnlich wie dieser Aphex-tune von den beats her.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
hyp - der remix hört sich gut an
im prinzip wäre gut gemachte chaos musik aus dem synth vielleicht vergleichbar mit "jazz", nur dass man eben den zufall nicht "spielen" kann sondern arrangieren muss... das ist etwas doof. aber es gibt heute praktisch noch keine möglichkeit dieses auswählen von zufällen + arrangieren mit einem "live spiel eines intruments" zu vergleichen, eben weil es ein zufallsklang ist, der vielleicht einmalig entsteht den man aber vorher nicht kennt und den man somit auch nicht live "umsetzen" kann. das ist ne ganz andere art der musik, eine die man heute praktisch garnicht zu schätzen weiss. drum sag ich ja, mit dem "neuronalen netzwerk" kann der computer beim generieren lernen WIE der kreierte sound entsteht und könnte dann mittels AI versuchen varianten zu basteln und diese umzusetzen, so dass man nicht alles einzeln schnippeln muss, sondern schon längere sequenzen erhält. das ist aber wirklich zukunftsmusik.
mich hat halt beeindruckt als ich mal in einer doku gesehen habe wie ein computer sprechen lernt, aus soundfetzen... indem er anfangs silben brabbelt wie ein baby... bis er lernt das zu kombinieren und wörter draus zu bilden... das ganze geht natürlich auch mit klängen und musik... wenn das künstliche gehirn weiss, worauf es ankommt... und das ist wiederum individuell... heute kommt es auf melodie und rhythmik an, weils eben "die musik" ist... mir gefällt aber z. b. auch geräuschiges, mit keiner klaren rhythmik... und früher oder später wird man dem computer klar machen können, nach was er da suchen soll und wie man es haben will... es werden nicht einfach mehr nur kisten sein die EINEN sound kreieren können, sondern die kisten werden "mitdenken" und nach individuellen einzelkriterien auswählen bzw. sounds generieren. so stelle ich mir jedenfalls die zukunft der synths vor.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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kompositions-algorithmen sind ja nichts neues. damit kann man auch bestimmte vorgaben vom rechner endlos variieren und weiterspinnen lassen. oder bei 'Band in the Box' kannst du irgendwas einspielen, und der rechner begleitet dich im stil eines bekannten musikers, den man sich auswählen kann.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
suche nach 'neuronal network music composition' spuckt eine menge ergebnisse aus.. auch mit soundbeispielen, in denen die programme anhand gegebener stücke "lernen" und auf dieser basis auf MIDI-noten-ebene eigenes komponieren.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
ja, mit noten funktioniert das teils schon, das in synths zu implementieren wird noch ne ganze zeit dauern.
aber es ist echt faszinierend, zuzusehen wie so ein neuronal network lernt. hier z. b. lernt es wie man sich am schnellsten und besten fortbewegt... und das lernt es ganz allein, anhand von physikalischen gegebenheiten - echt faszinierend: http://www.youtube.com/watch?v=xcIBoPuNIiw
sowas in der richtung wird in der musik auch mal gehen... dass der synth einfach weiss, wann ein klang dem entspricht was der "soundtüftler" sucht... anhand von kriterien die man setzt... oder eben indem man etwas durch zufall auswählt und das netz sucht dann ähnliches durch weiteres zufälliges ausprobieren. das ist die zukunft.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
das tolle ist, es gibt ja schon NN-Software wie http://www.membrain-nn.de/main_de.htm
das kann über .dll in jede anwendung eingebunden werden... also theoretisch auch in Reaktor, sofern sie eine schnittstelle dafür in Reaktor einbauen. gibt es die schnittstelle, so können sich auch leute dran versuchen etwas zu basteln... auch wenns etwas kompliziert ist. es gibt immer tüftler die es versuchen und wegbereiter sind - nur die möglichkeit muss da sein! ich hoffe NI lässt sich nicht zu lange zeit damit, mit dem next level synthesizer ! vielleicht schick ich denen mal ne mail - wink mit zaunpfahl...
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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PasqualeM
Usernummer # 1448
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verfasst
@cytex
nene, geladene synths funktionieren, aber wenn ich zb in einem cleanen env nur ne simple moog schaltung stricken will, kommt kein ton raus.
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
der prominenteste neuronale synthesizer war ja vor 10 jahren der Hartmann Neuron, produktion wurde 2005 wegen unrentabilität eingestellt: www.vintagesynth.com/misc/neuron.php http://en.wikipedia.org/wiki/Hartmann_Neuron
auf basis dieses synth gab es auch eine bis 2004 entwickelte software-version als VST-plugin, das heute kostenlos zu haben ist (allerdings nur für MacOS): A novel synthesizer based on artificial neural networks used for sound synthesis, the NEURON VS synthesizer.. www.neuronsynth.com/html/Home.html hintergrund-info: www.dorok.info/der-hartmann-neuron-vs-ist-zuruck
Jomox hat 2002 damit begonnen, einen völlig neuartigen Synthesizer zu entwickeln. Der Resonator Neuronium basiert auf dem Konzept der neuronalen Netze. Soll heissen: ähnlich wie im Gehirn wo sich Nervenzellen zu immer neuen Netzen verknüpfen, die sich gegenseitig beeinflussen, können hier sechs analoge Knotenpunkte (=Neuronen) miteinander verknüpft werden. http://de-bug.de/musiktechnik/archives/190.html
von der Jomox-Hompage: Das letzte Mal, dass der RN gebaut worden ist war in 2005. Der Versuch einer Neuauflage ist 2010 gescheitert, und seitdem ist das Projekt eingestellt.
auf youtube finden sich videos von den teilen.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Quinto
Usernummer # 1412
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
auf basis dieses synth gab es auch eine bis 2004 entwickelte software-version als VST-plugin, das heute kostenlos zu haben ist (allerdings nur für MacOS): A novel synthesizer based on artificial neural networks used for sound synthesis, the NEURON VS synthesizer.. www.neuronsynth.com/html/Home.html hintergrund-info: www.dorok.info/der-hartmann-neuron-vs-ist-zuruck
den sogenannten nuke-controller brauchts aber trotzdem noch um einige steuerelemente des vsts nutzen zu können (das konnte auch die gecrackte version damals nicht leisten), sonst ist auch die mac freeware nur preset-schleuder. desweiteren ist das mit dem neuron und neuronalen netzwerken nicht ganz so neural. defacto sind das samples, die beim analysieren zusatzparameter wie zb klangfarbe verpasst bekommen, welche sich dann mit der hardware oder dem vst verändern lassen. also sehr starr das ganze und nicht wirklich klangerzeugung (da unterscheidet sich hard und software nicht. die samples/models sind die gleichen dateien. die hardware ist auch eher rechner...) aber: spass machts trotzdem, da man mit der zusatzsoftware modelmaker seine eigenen samples als models in den "synth" bringen kann und die anhand der eigenschaften verformt. hab ich bei noch keinem anderem gerät/anderer SW gesehen... außer steinberg plex, aber da ist der inhalt wiederrum festverdrahtet.
back2topic:
hab mir letztens madronalabs aalto gekauft. http://www.youtube.com/watch?v=0sYKfkdd3B8
eigentlich ein subtraktiver synth, aber irgendwie schräg und schräg verschaltbar und mit schrägem sound und für techno seeeehr brauchbarem sound. begriffen hab ich ihn noch nicht komplett und ich glaube, blind rumfummeln macht bei dem die besten ergebnisse, auch wenn sie nur durch zufall sind....
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
pasquale-
guck mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=mtPuGwIq_DY
probier mal die einfachste variante - funzt die bei dir?
du klickst wie im video auf die beige leiste, dann siehst du links den in-port, kann man hier vernachlässigen, rechte maustaste auf hintergrund >> built in modules >> ocillator >> sawtooth dann wie beschrieben wieder rechte maustaste >> midi in >> notepitch -->dieses mit dem P eingang verbinden. dann wieder rechte maustaste >> midi in >> gate und das mit dem A des sawtooth verbinden. dann verbindest du out des sawtooth mit dem out deiner soundkarte bzw. diesem OUT 1/2 oder OUT L/R wenn du nun auf deiner computer (!) tastatur x,c,v,b usw. für die weissen tasten drückst solltest du was hören. geht das?
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
So, zurück zum Thema Reaktor: Die erste Version (0.99) meines Sämplesmäsha ist eigentlich fertig. Grundidee war es, wie gewünscht, eine eigentlich beliebige Audio-Quelle so zu bearbeiten, dass man damit rhythmische Klänge erhält. Die Prämisse ist dabei, das 'ensemble' möglichst einfach und so zu gestalten, dass man die Struktur schnell erkennt und bei Bedarf einfach modifizeren kann, ohne zwingend tiefergehende Reaktor-Kenntnisse zu haben: Ein 'Sample-Resynth' wird von simplen Step-Sequenzern gespielt, dabei werden Parameter wie 'Pitch' oder die Abspielgeschwindigkeit des Samples ebenfalls von kleinen Step-Sequenzern gesteuert.
Damit man trotz der Simplizität die Flexibilität erkennt, mache ich gerade noch ein paar Snaps und würde die kleine Sample-Schleuder dann bei Interesse euch zu Verfügung stellen und bei Bedarf die technische Funktionsweise dokumentieren.
Wer wäre denn interessiert? Wäre ein eigener Thread sinnvoll?
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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