Autor
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Thema: [broque 144] tim susa - 1982
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Fatkid
oderaufbrot
Usernummer # 7802
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verfasst
tim susa - 1982 (Broque 144)
So persönlich wie der Titel des Albums, der bezeichnenderweise das Geburtsjahr von Tim Susa markiert, so persönlich ist auch der Sound dem Tim Susa hier ein Denkmal setzt, widmet sich sein Debütalbum doch im Grunde einer sehr persönlichen Reise durch die Technogeschichte. Unverkennbar ist auf 1982, dass Tims Herz ganz besonders für die Blütezeit von dunklem vershuffeltem Techno in den 90ern schlägt. Produziert auf einem Mix aus analogen und digitalen Klangerzeugern, schwelgen die Tracks im Sound von Dancefloorlegenden wie Dave Clarke, dessen Red-Serie auf dem Album mehr als einmal zu reminiszieren scheint, Luke Slater oder Gez Varley, dessen minimalistische Proto-Hymne „Quo Vadis“ ebenfalls immer wieder nachhallt. Während sich die Tracks genau wie Tim vor allem auf dem Strobo-vernebelten Dancefloor wohlzufühlen scheinen, tauchen aber auch immer wieder Momente voller Deepness auf, wie beim stärker ins neue Millenium reichenden „A Feather“ oder dem wunderbar industriell angehauchten Electro-Beats von „Leaf Blower“, die ohne gerade Bassdrum sehr viel vernebelte Athmosphäre verbreiten. Zwischen Retrofuturismus, Techno-Geschichtsstunde und alter Schule schafft es 1982 aber auch immer, den Blick nach vorne zu richten und dabei doch auf eine Zeitreise mitzunehmen.
komplettes Album als .zip-file
www.broque.de
Aus: Bad Wiessee | Registriert: Nov 2002
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Sehr 'deep' im Sound mit mitunter auch leicht jaziggen Einflüssen, wie man direkt beim ersten Track (synthopia) anhand der grandiosen Orgelei bemerkt. Perlende Synth-Lines und treibende Percussions wie etwa in 'a feather' sind tatsächlich wohl sowohl für das Wohnzimmer, die Open-Air-Party und den kleinen Club tauglich, auch hier wieder diese wunderbaren Jazz-Elemente: Sehr abwechlsungsreiche, kurzweilige Produktionen. Tracks wie 'lysithea' sind dann wiederum minimaler, treibender und zielen vermutlich direkt auf den Tanzflur: Beim Hören hab' ich sofort den Eindruck, dass hier ein Remix von unserem Klordop wahrscheinlich perfekt passen würde. Auch 'wolking around' hat den Schalk, äh, den Rave im Nacken, extrem funktional! Auch 'old blacksmiths see saw' sehe ich gefühlt sogar im alten Ultraschall, das ist idealer Ursprungstechno, roh, brachial, hart! Dann ganz entzückend hochgradiges Gefrickel in 'leaf blower': Phänomenal, auch wenn ich mit dem Thema auf Kriegsfuß stehe, da die Hausmeister vom Gebäude gegenüber die gesamte Nachbarschaft in aller Herrgottsfrüh aus dem Schlaf reisst, wenn sie ihre Benzin-Laubbläser anfeuern. Die jazzigen Beats in 'sour grapes' sorgen für einen richtig dicken Groove, die Chord-Progressionen dann müssten eigentlich auch einem Herrn Mills ein Lächeln in's Gesicht zaubern können? Und Tracks wie 'miss conscience smitten' sind dann wieder auf dem phänomenalen tis/klordop-Sound: Frickeln par excellence!
Sehr, sehr, sehr solides, extrem abwechlungsreiches Release über viele Genres hinweg mit so vielen Ideen! Toll dieser Perfektionismus und die vielen, vielen, vielen Details!
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Fatkid
oderaufbrot
Usernummer # 7802
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verfasst
Hey, ganz großen Dank für dieses sensationelle Review. Gebe uch sehr gern so weiter. Viele Grüße
Aus: Bad Wiessee | Registriert: Nov 2002
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mwa
momentmusik
Usernummer # 21949
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verfasst
Klasse Album! Fein, es hier im Forum zu finden War letztes Jahr mit mir auf der Sommerwiese Später eventuell mehr dazu
Aus: Berlin | Registriert: Mar 2019
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
meine favoriten der sphärisch forschende opener Synthopia und der sich cinematische entfaltende sci-fi tech-breaker Leaf Blower. überraschend und aus dem rahmen fallend der lichte gitarren-closer Tong.
die anderen tracks sind mir für listening jenseits des clubs zu toolig, und für den club so toolig, dass ich mir vorstellen könnte, dass eher nur die hälfte der tracklängen gespielt wird.
macht jedenfalls gut meilen mit dem umfang dieses releases, der tim.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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