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Autor Thema: Raver-Schicksal: "Bei mir sind die Sicherungen einmal zu oft..."
chris
User
Usernummer # 6

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Spiegel online, Artikel aus der FAZ(Sonntag):
Raver-Schicksal: "Bei mir sind die Sicherungen einmal zu oft durchgebrannt"
http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,258841,00.html

Wo, bitte, geht's nach House: Der Mann, der einst den Rave erfand, hätte gerne seine Ruhe und findet sie nicht.

Schlafen ist reine Zeitverschwendung, schließlich gibt es Mittel gegen alles. Die gegen Müdigkeit sind noch lange nicht ausverkauft, Montag mittags auf Ibiza: Keine fünfzig Meter von der Landebahn des Flughafens entfernt, strecken hundert schreiende Tänzer ihre Arme einer Boeing entgegen, die im ohrenbetäubend lauten Sinkflug ihren Schatten über die Tanzfläche des "Circo Loco" wirft. Wer hier, bei 36 Grad im Schatten, in der Sonne tanzt, hat sein Gehirn längst am Eingang abgegeben. Wer hier, im Angesicht seines literweise fließenden Schweißes, Teil der stampfenden Menge wird, will nur noch eines: radikalen Spaß, ohne Rücksicht auf Verluste.

Rücksprache mit dem Hausarzt hält hier niemand, schon gar nicht die Gruppe zierlicher Spanierinnen, die auf der Tanzfläche ein Fläschchen Lösungsmittel herumreicht, das ursprünglich zur Betäubung von ausgewachsenen Bullen gedacht war. Erlaubt ist, was knallt, und so ist auch Montag abend ein Ende des Wochenendes noch lange nicht in Sicht.

Zehn Stunden später sind die Spanierinnen immer noch nicht im Bett; Sven Väth peitscht sie im "Amnesia" hellwach dem Dienstag morgen entgegen.

"Wir sind anders, wir machen weiter", verkündet eines seiner Stücke, und alle scheinen zu wissen, wo: Um acht Uhr spielt Väth seine letzte Platte, dann geht es tatsächlich weiter, der Autokolonne nach, Richtung "Space". Weiter und immer weiter, bis irgendwann eine Stimme aus den riesigen Boxen flüstert: "Wir waren so weit wie noch nie."

Und da steht er dann, auf der Terrasse des "Space": DJ Alfredo, fünfzig Jahre alt, der Mann, der an all dem Irrsinn schuld hat. Schuld an Rave, dem Buch, wie dem ungesunden Vergnügen, schuld an der Love Parade und nicht zuletzt schuld daran, daß seine Insel niemals schläft. Eine viel zu lange Geschichte, die Alfredo später erzählen wird, sehr viel später, wenn die Sprache zurückkehrt und die Musik nicht mehr als ein dumpfes Echo ist.

"Carry On!" heißt seine Party, denn wenn es einen Konsens gibt auf Ibiza, dann den des bedingungslosen Weitermachens. Ein bißchen was geht immer. Meistens darf es dann aber doch ein bißchen mehr sein: Schon Alfredos erste Platte zeigt verheerende Wirkung, die Tänzer springen in die Luft und schreien wie am Spieß. Jetzt, am Dienstag vormittag, wollen sie es noch einmal richtig wissen; und wer wäre besser geeignet, sie durch einen weiteren Tag zu bringen, als Alfredo. "Es ist mein Job, dafür zu sorgen, daß diese Leute den Spaß ihres Lebens haben", wird er später sehr müde und langsam sagen und dabei traurig aus seinen großen blauen Augen schauen.

Spaß heißt hier Kontrollverlust, heißt, alles abzulegen, was an Vernunft und Erwachsensein erinnert. Und so wirkt seine Party spätestens gegen Mittag wie ein riesiger, psychedelischer Kindergeburtstag, mit vielen bunten Smarties, Konfetti und allem, was dazugehört. Ein Mann steht auf einer der Boxen und spielt Luftgitarre, fünf Stunden am Stück und durchaus konzentriert. Die Spanierinnen mit dem Bullenbetäubungsmittel beginnen eben, eine Gruppe von Tänzern mit Klopapier einzuwickeln. Ein wunderschönes Mädchen läuft strahlend mit einem glitzernden Zauberstab über die Tanzfläche und berührt jeden, der auch nur im entferntesten unglücklich wirkt. Ihr Freund ist komplett in Tennisklamotten gekleidet und ißt Pfirsiche, während er Kniebeugen macht. Andere kommen erst gar nicht mehr hoch: Sie knien andächtig auf der Tanzfläche und weinen vor lauter Freude über Alfredos Musik - Tränen des Glücks.

Ein ganz normaler Werktag also, für Alfredo Fiorito ein Job mit Familienanschluß: Neben ihm steht sein Sohn Jaime, 26, ebenfalls DJ und seit zwei Jahren Alfredos Co-Pilot. Genauso hübsch, die gleichen blauen Augen. Sie wechseln sich ab, schaukeln sich gegenseitig hoch, bis irgendwann alle Hände in der Luft sind. "Als DJ ist man eine Starkstromleitung, an die die Tänzer angeschlossen sind", erzählt Alfredo drei Regenerationstage später. Und: "Manchmal wird die Spannung so hoch, daß alle Sicherungen durchbrennen. Ich glaube wirklich, daß meine einmal zu oft durchgebrannt ist."

Wie er so dasitzt, in einem altmodischen Café in Ibiza-Stadt, und mit seinen riesigen Augen ins Leere starrt, wirkt er unendlich müde. Er redet langsam und brüchig, zieht mit zittrigen Händen an seiner Zigarette und erzählt von früher, als die Energie einer ganzen Generation wie ein langer Blitz nach vorne schoß, als Grace Jones und die Stars von "Dallas" neben englischen Arbeiterkindern, Bhagwan-Jüngern und Transvestiten tanzten, als alles neu und aufregend war, die Drogen, die Musik, einfach alles. Davon, wie er, der verzogene Sohn eines argentinischen Parlamentsabgeordneten vor der Militärjunta nach Ibiza floh und plötzlich, Mitte der Achtziger, hinter den Plattenspielern des "Amnesia" Musikgeschichte schrieb.

Sicher, seine Musikauswahl alleine war es nicht, die Schockwellen bis in den letzten Winkel Europas sendete; die ersten, aus Chicago importierten House-Platten, gemixt mit allem, was zwischen Tears for Fears und Marvin Gaye die richtige Stimmung hatte, um die Tänzer bis tief in den nächsten Tag hinein auf Wolke sieben zu halten. Es war die Mischung des Publikums; und es war nicht zuletzt die Droge, die bis dato niemand in Europa kannte: Ecstasy.

Bhagwan persönlich hatte seinen auf Ibiza versammelten Jüngern nahegelegt, den Wirkstoff MDMA (die Abkürzung für 3,4-Methylendioxymethamphetamin) für Tanz- und Liebesmeditationen zu nutzen; doch nun, wo es solchen Spaß machte, sahen die Sannyasins nicht ein, wieso sie die kleinen Kapseln nicht auch im "Amnesia", dem Nachtclub ihrer Wahl, konsumieren und verteilen sollten. Und da war sie dann, die Formel, die wenig später Erziehungsberechtigte und Aufsichtspersonal in ganz Europa erschreckte: House + Ecstasy = Massenhysterie. "Wild war es, wunderschön und unschuldig", sagt Alfredo heute; es klingt wie eine schüchterne Untertreibung. Sein Freund Danny Rampling, Veranstalter des ersten House-Clubs in London und einer der ersten englischen DJ-Millionäre, erinnert sich genau an seinen ersten Ibiza-Aufenthalt, 1987, mit Kollegen wie Paul Oakenfold, dem heute wohl erfolgreichsten DJ der Welt.

"Wir hatten gehört, daß sich dort etwas ganz Neues entwickeln soll", erzählt er, und während Alfredos Augen in Agonie glänzen, strahlen seine vor Begeisterung. "Doch als wir im ,Amnesia' ankamen, übertraf es alle Erwartungen. Es war, als lebten wir den besten Traum, den wir je geträumt hatten, und immer, wenn man dachte, jetzt wachst du gleich auf, erkannte man, daß es kein Traum war. Wir spürten einfach, daß wir Zeugen von etwas Historischem wurden. So muß es in den Pioniertagen des Rock 'n' Roll gewesen sein. Alfredo war unser Held und Mentor, wir haben seine Ideen importiert. Nichts, was danach passierte, wäre ohne ihn denkbar gewesen."

Kein DJ als Popstar? Kein zweiter Summer of Love 1988 in England? Keine plötzliche Rave-Touristen-Schwemme auf Ibiza? Keine Hysterie in ganz Europa, die irgendwann Mitte der Neunziger in einer Million Menschen rund um die Berliner Siegessäule gipfelt?

"Schon möglich", sagt Alfredo, als wollte er für immer schlafen. "Nur zählt das alles heute nicht mehr. Alles, was ich weiß, ist, daß ich niemals Kapital daraus geschlagen habe, daß ich nie der Geschäftsmann wurde, der ich hätte sein sollen. Ich war blind, als das Ganze zu einem Millionenbusineß wurde. Vielleicht weil ich überwältigt war von meinem Ruhm auf dieser kleinen Insel, vielleicht weil ich mich eine Zeitlang wirklich wie der Mittelpunkt der Welt gefühlt habe."

Es ist eine klassische Geschichte, die er erzählt: eine Geschichte von erst mal genutzten und dann verpaßten Chancen. Und wie immer sind es die verpaßten, die zum Weitermachen zwingen. Die gleichen verpaßten Chancen, die Little Richard auf Oldie-Parties spielen ließen, die Grandmaster Flash zwingen, sein Talent auf Turnschuhpräsentationen zu beweisen: Wer zuerst kommt, malt eben nicht selten zuletzt.

"Mein ganzer Körper und neunzig Prozent meiner Seele sagen mir heute, daß ich diesen Job nicht mehr machen kann. Ich muß aber, ich habe nichts anderes gelernt, als Platten aufzulegen. Wenn ich viel Geld hätte, würde ich weg von hier gehen, eine lange Kur machen, irgendwo, wo es keine Menschen gibt, keine Musik und nichts von diesem Irrsinn." Ein Irrsinn, der ihn und seinen Sohn immerhin über zwei Jahrzehnte hinweg ernährte. Immer sei er süchtig gewesen, sagt er heute, nicht nur nach den Drogen, die ihm eine stärkere Verbindung zum Publikum ermöglichten. Süchtig vor allem nach dem Feedback, nach den strahlenden Gesichtern der Tänzer, die ihm nach einer durchfeierten Nacht für die aufregendsten Stunden ihres Lebens dankten, die niemals nach Hause gehen wollten, selbst dann nicht, wenn die Tanzfläche des "Amnesia" nach einem Wolkenbruch knietief unter Wasser stand.

"Als DJ hat man ähnliche Probleme wie ein Schauspieler", sagt er leise und bestellt ein Wasser: "Es ist schwer, die öffentliche Rolle vom Privatleben zu trennen, wenn man so sehr von den Reaktionen anderer Menschen lebt. Als ich 1990 meinen Job im 'Amnesia' verloren habe und ins 'Pacha' gewechselt bin, konnte ich lange nicht am 'Amnesia' vorbei fahren, weil mir die Erinnerungen so weh taten. Ich dachte damals wirklich, daß ich der 'DJ vom Amnesia' sei, so intensiv war die Beziehung. Therapeuten mußten mir erst erklären, daß ich nicht nur DJ bin, daß ich Alfredo heiße und Probleme habe."

"Immer noch, und es werden nicht weniger", sagt er und zündet sich die nächste Zigarette an. Vor drei Monaten hat er mit dem Rauchen begonnen. Kopfschüttelnd und staunend sagt er es, ganz so, als würde er sich soeben der Tragweite seines neuen Lasters bewußt: "Vor drei Monaten - und ausgerechnet Zigaretten." Dann hustet er leicht und erzählt, daß dies seine letzte Saison sein wird, sein letzter Sommer als DJ. Wie schwer es werden wird, auf ein Publikum zu verzichten, das ihn noch immer liebt. Zu schwer vielleicht, wenn selbst die, die es gut mit ihm meinen, nur eines wollen: Weitermachen. Mit ihm und zu seiner Musik, solange es irgend geht. "Guck mich an", sagt er dann, "sehe ich aus, als würde ich es bis zum Ende des Sommers schaffen?" Draußen zieht eine neue Nacht herauf, die schon jetzt fiebrig riecht.

Ein neues Wochenende, an dem Alfredo achttausend Besucher des "Privilege" an den Rand eines Nervenzusammenbruchs spielen wird, an dessen bitterem Ende er Dienstag nachmittag auf ein riesiges Banner blicken wird, über die Köpfe der tobenden Tänzer hinweg: "Carry On!" wird dort stehen. Weitermachen!

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
Stratos

Usernummer # 2080

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schöne, traurige, wehmütige, nostalgische, melancholische, wahre story, die erinnerungen in mir weckt...ich könnt jetzt auf der stelle anfangen zu [furchtbartraurig]


schade, kenn den alfredo gar nicht...werd ihn wohl auch nicht mehr zu hören kriegen...

Aus: Zentralschweiz | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
Bronco

Usernummer # 66

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auf jeden fall mal wichtig, dass man die seiten
des business ausführlicher betrachtet.

sind nicht selten, solche karrieren, kenn ich
einige aus dem nicht-szene-bereich. teilweise
noch gut drauf, teilweise ausgebrannt.

sollte zu denken geben und anstoss sein, sich
alternativen oder entscheidungen zu suchen.

Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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Naja, also der Artikel ist schon ein wenig seltsam....

Erstmal hat der Herr Journalist wohl keine Ahnung von der Materie und hat auch nicht auf das geschaut was um ihn rum passiert. Poppers als Rinderbetäubungsmittel, da hätte er wohl jemand fragen sollen, der sich damit auskennt, so ein Schwachsinn! Und der arme Alfredo der keine Kohle macht, warscheinlich zahlt er noch drauf bei seinen Parties :wuhaha: Alles klar, wenn mr jemand mal vorrechnen könnte wie man als VEranstalter im Space bei den Preisen und dem Publikumsandrang keine Kohle machen kann :frage:

Und er hat natürlich mit seinen Kontakten keine Möglichkeit auf der Insel was anderes (ruhigeres) zu machen...
Da wollte jemand auch nur das sehen, was er sehen wollte! Klar kann man bei dem Job ausbrennnen, aber das ist doch in jedem Job so, fragt doch mal nen 50 jährigen Werber/Arzt/Anwalt was noch vo seinem Idealismus übrig ist, falls es den mal gab.

just my 0.02€ gs

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
Bronco

Usernummer # 66

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ja und nein.

nein: es gibt sehr viele beispiele von leuten,
die sehr schnell zu geld und ruhm gekommen sind,
die das leichtverdiente geld ebenso leicht
wieder verpulvert haben... werden ja auch ein
paar in dem artikel genannt, andere wie
steve rubell hatten auch alles gehabt und
ebenso schnell verloren.

ja: in allen intensiven jobs kann man
ausbrennen, ganz klar. ist aber auch dem ton
nach nicht so gemeint, dass das allen djs
blüht - daher find ichs umso besser, diese
seite auch mal zu zeigen- nicht immer nur
die hippen, erfolgreichen väths und
oakenfolds...

Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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Ja stimmt schon, alles hat seine zwei Seiten und normalerweise wird halt nur die "Sonnenseite" des DJ Daseins beleuchtet. Es bleiben natürlich viele auf der Strecke, sei es wegen der Drogen, das man sich durch Fehlkalkulationen in den Ruin schickt, psychische Probleme usw.

Aber ich hab grad nochmal auf die Space Seite gekuckz und das Carry On kostet inzwischen 45/50€ Eintritt und dann noch die mehr als unverschämten Getränkepreise, da kann mir doch niemand erzählen, dass der, wenn er das schon jahrelang macht, und das tut er ja, nicht dicke Kohle abgekriegt hat. Und da wird so getan, als ob er sich jedesmal dahinschleppen müsste wie ein englischer Bergmann des 19 Jh. um seiner Familie ein paar Brotkrummen bringen zu können. wtf?

greetz gs

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
Queen Of Blood

Usernummer # 3306

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hm, klassischer burn-out...
wer is eigentlich alfredo? hab' noch nie was von dem gehört.

Aus: Stuttgart | Registriert: Jul 2001  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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@: Queen: https://www.trustthedj.com/Alfredo/bio.php?djid=2098

greetz gs

edit: Für mich hatte sich der Artikel so angehört, als ob er das Carry On veranstalten würde, aber in den anderen Sachen im Netz ist er nur de Resident, dann wird er wohl nicht die ganze Kohle einsacken...
Weis jemand was genaueres?

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
Bronco

Usernummer # 66

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genauso isses. alfredo ist, wie auch der artikel
irgendwo erwähnt, kein geschäftsmann. dennoch hat
er sein image, isser mehr oder weniger auch ein
wenig der wegbereiter, als den man ihn in dem
artikel hinstellt (wenn auch nicht DER eine und
einzige) und wohl auch eine dj-legende.

und zum thema geld raushauen: jens lissat hat
sich 1994 im singener autosalon einen ferrari
rausgelassen. wenige wochen später von der strasse
gefallen, karre totalschaden, versicherung
hat nicht gedeckt. o-ton: "kannst du mich
vom flughafen abholen, hab grad kein auto".

das hat den einen scheiss gejuckt, damals hatte
er die dicken fische mit den interactive-sachen
und ne dicke brieftasche...

leicht verdientes geld geben viele schnell
aus. seeeeehr schnell. ein gemischtwarendisco-
bekannter, ist spielsüchtig. 2 gebäude von
dem laden, in dem er wöchentlich seit jahren
sein programm abzieht, ist die spielothek,
die gage lässt er sich bar ausbezahlen, hat
entsprechend ständig schulden und probleme
mit normalen lebensunterhaltskosten - und
das als nicht wenig erfolgreicher dj...

oder machen fehler - wie rubell, der nicht
einmal kohle aus dem 54 bezogen hat, sondern
noch von seiner gastronomie gelebt hat - aber
mit den strafen für die steuerhinterziehung
seine ganze arbeit vergeigt hat.

und das 54 war weiss gott auch kein billiger
laden ohne rendite. die haben damals über eine
halbe million in den wänden gefunden...

wenn ich so nachdenke: ich kenne kaum djs über
40, die keine wracks sind oder probs haben...
(zumindest nicht persönlich).

Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
Stratos

Usernummer # 2080

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das space ist wirklich so ziemlich der arroganteste club den ich kenne! da muss jeder schicki-micki-vip housepalast zurückstecken!

die crew dort ist absolut zum [abkotz]

Aus: Zentralschweiz | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
Basti

Usernummer # 2488

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Sorry, aber soll diese Story jetzt Mitleid erwecken?

Da ist ein DJ, der seit Jahren vor Achttausend Leuten auflegt. In der Sonne. Der auch als Nicht-Veranstalter mit Sicherheit genug Gage bekommt. Der also einen Job hat, von dem andere Träumen.

Und genau der heult nun rum, weil er nicht das ganz große Geld gemacht und -ach Du Schreck- zu rauchen anfangen hat? BAH! ich kenne Leute die fahren 120 Kilometer einfache Strecke, um überhaupt Arbeiten zu können. ich frage mich ernsthaft nach der Message für den Leser? Armer Star DJ unzufrieden mit Altersabsicherung - Mitleid gesucht.

Ganz schwache Story, ohne richtige Message. Ein bißchen Drogenstory, ein bißchen Techno-Geschichte, ein bißchen Alfredo. Neue Revue oder Bunte, aber kaum Spiegelniveau.

B.

[ 27.07.2003, 22:54: Beitrag editiert von: Basti ]

Aus: Darmstadt | Registriert: Apr 2001  |  IP: [logged]
KryStuff

Usernummer # 230

 - verfasst      Profil von KryStuff   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
basti die story sagt doch einfach das er aufglegt, angeblich ein big daddy dabei ist und die anderen jetzt die fette kohle haben, er aber eigentlich nicht mehr auflegen KANN, aber er auch nichts anderes KANN und wohl das geld nicht reicht um bis ans lebensende rumzuhängen.

jurnalismus ist natürlich auch so ne sache, das vieles erstmal extrem hervorgehoben wird, aber erfunden ist das sicher nicht [Wink]

es zeigt halt einfach mal die auch mal "asoziale" raver szene von ner anderen seite als "wir sind alle happy one family" und "unsere stars leben in luxus"

Aus: Berlin | Registriert: Feb 2000  |  IP: [logged]
partylarry

Usernummer # 1636

 - verfasst      Profil von partylarry   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Montag mittags auf Ibiza: Keine fünfzig Meter von der Landebahn des Flughafens entfernt, strecken hundert schreiende Tänzer ihre Arme einer Boeing entgegen, die im ohrenbetäubend lauten Sinkflug ihren Schatten über die Tanzfläche des "Circo Loco" wirft. Wer hier, bei 36 Grad im Schatten, in der Sonne tanzt, hat sein Gehirn längst am Eingang abgegeben. Wer hier, im Angesicht seines literweise fließenden Schweißes, Teil der stampfenden Menge wird, will nur noch eines: radikalen Spaß, ohne Rücksicht auf Verluste.

jaja das liebe DC10, der geilste und krasseste Laden der Insel!*g*


Alfredo ist unbestritten eine der Pioniere der Szene und hat im Vergleich zu anderen (z.B. Väth) kein Kapital daraus geschlagen.
Selbst schuld, ist er aber nicht der einzigste!

Aus: Hamburg / Bonn | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Basti

Usernummer # 2488

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Gut, aber wo liegt der Unterschied zu Otto Normalverbraucher, der mit 50 gefeuert wird und sein Haus nicht mehr abbezahlen kann? Sieh Dir die Berichte über die ehemaligen Lotto-Millionäre an. Die gehen heute wieder arbeiten oder leben von der Stütze. ich sehe einfach nicht das Problem [Smile] Die implizierte Aussage, er KANN nichts mehr machen, weil er nichts gelernt hat, ist logisch nicht haltbar. Der schritt vom DJ zum Mitarbeiter in der Autovermietung (z.B.) ist bestimmt ätzend, aber nicht unmöglich. Oder kassieren, das geht auch ohne was gelernt zu haben. Ist eine Frage des Stolzes, nicht des Könnens.

Im übrigen hast Du Recht, der Blick auf die Welt abseits der Happy-People ist wichtig, aber ich hätte ihn dann anders aufgezogen. Ich weiß nicht, ob die Insider-Beispiele, die Gianni gebracht hat, für den Journslist greifbar wären, doch der Fokus wäre besser gewesen.

Ist auch die frage, für welches Zielpublikum Du schreibst. Thema der Story: Die anderen Sahnen ab, Alfredo nicht. Alfredo steht jetzt vor dem Aus. Aber Warum ?

Wenn ich mich nicht um meine Altersvorsorge kümmere, ist das mein Problem. Faktisch kann sich doch der durchschnittliche Spiegel-leser wohl kaum vorstellen, was so ein DJ an Gage bekommt. Die Leute gehen arbeiten, müssen sparen und für ihre Zukunft sorgen, und lesen dann eine Story von einem EX-Drogi, der nichts gelernt und seine Kohle verfeiert hat.

Sie werden also lesen, astronomische Summen im Kopf überschlagen und sich fragen, was der Typ mit seiner Kohle gemacht hat. Vielleicht sagen sie sogar dasselbe wie ich: Pech gehabt, selbst Schuld [Wink]

Aus: Darmstadt | Registriert: Apr 2001  |  IP: [logged]
The Blobb

Usernummer # 623

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Bestätigt auch wieder irgendwie Gerüchte das es in Ibiza eher bergab geht mit dem ganzen Partygesause (Alfredo will aufhören nächstes Jahr..).
Hab jetzt schon mehrere Artikel in Foren gelesen das die meisten Partys nicht mehr so toll besucht sind ausser die im Moment ganz bekannten wie Sundays at Spaye, Manumission, Roger Sanchez at Pacha, Cream, Cocoon lebt ja auch nur von den überwiegend deutschen Touristen.
Die Eintrittspreise sind auch ein bischen gefallen, das bestätigt noch einmal das Ganze.

Mir würde es sogar gefallen wenn da mal alles aufhört oder alles ein bischen ruhiger wird. Vielleicht gibts dann wieder mehr illegale kleinere Partys im lande ohne von der Polizei beendet zu werden (werden ja von den Clubbesitzern geschickt).
Ich sehe mir das ganze im August noch einmal an und das wird auch mein Ibiza-Abschied sein wenn sich da nichts gravierendes ändert.

Aus: Austria,5400,Hallein | Registriert: Jun 2000  |  IP: [logged]
Bronco

Usernummer # 66

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basti hat im grunde genommen recht, was die
ursachenforschung angeht. es wäre sehr sehr
interessant, zu lesen, warum ein oberflächlich
erfolgreicher mit sicher immer ordentlicher
vergütung vor dem aus steht - drogen, spielsucht,
*****n, autos, häuser, scheidungen - und damit
umsomehr die dj-götter auch nur zu normalen
menschen macht.

nichtsdestotrotz - ich bleib dabei: finds gut,
dass auch die andere seite mal beleuchtet wird,
auch wenn er im prinzip selbst schuld ist -
aber das thema ist für mich da einfach eher
das bild, dass die kids haben, die sich ihr 1.
dj-set bei slm kaufen:

dj = reich, erfolgreich, sex, drugs, rock&roll...

Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
TRider

Usernummer # 1924

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Dann soll er halt mal bei der Musikindustrie in UK, USA, Deutschland oder vielleicht auch Spanien anfragen, welche Jobs sie ihm anbieten können. Diese Roots die er besitzt sind sicherlich um ein Vielfaches wertvoller für so manchen Job als eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Habe da auch nicht viel Mitleid. Da könnte man auch die tragische Geschichte vom armen Rechtsanwalt schreiben, der nichts anderes gelernt hat, als sich mit Richtern und straffälligen Drogenabhängigen u.ä. herumzuschlagen. Wie man es macht, macht man es verkehrt...

P.S.: Mich würde mal ein kurzer Ausschnitt aus einem Alfredo DJ Set interessieren. Gibt es da offizielle Files?

Aus: Langenfeld (Rhld.) | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
DaCab
500
Usernummer # 1816

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Ich denke, dass ein drogengeschädigter Mann mit Selbstzeifeln und dem Ende seines Daseins vor Augen ein gefundenes Fressen für einen Reporter ist.

Edit: Aber dennoch eine Sicht der Dinge wie sie mir bislang nicht bekannt war.

[ 28.07.2003, 12:40: Beitrag editiert von: DaCab ]

Aus: Hamburg | Registriert: Jan 2001  |  IP: [logged]
DerKleinePilot
Professioneller Partygänger
Usernummer # 2066

 - verfasst      Profil von DerKleinePilot   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Schöne und gleichzeit Traurige Geschichte...

Wie Gianni schon sagte, schön das hier auch mal die Schatten SEite des DJ seins beleuchtet wird.


Greetz dkP [pilot]

Aus: Aes Ulunia | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]    DerKleinePilot This user has MSN. The user's handle is derkleinepilot@msn.com
Darrien

Usernummer # 6129

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Naja... ich kann daran jetzt nicht wirklich was finden.

Er war halt einer von den Leuten, welche das Ganze aufbauten und dabei ihren Traum gelebt haben, hat es aber im Gegensatz zu den anderen verpeilt, hinterher auch die Kohle einzusacken.

Und was soll mir das jetzt sagen? Der Mann wird dort dargestellt, als könne er mit dem Leben praktisch abschliessen, dabei ist er nichts anderes als jemand, der einfach die Schnauze voll hat von seinem Job, der ihm bestimmt mehr Freude im und Eindrücke vom Leben bereitet hat, als es bei den meisten anderen Arbeitenden der Fall ist. Aber der Mann hat seinen Job noch, macht ihn offenbar auch zufriedenstellend und kann sogar ganz gut davon leben. Er hat immerhin seinen Traum gelebt und wenn es ihn jetzt nicht mehr erfüllt und er nen Depri schiebt, weil er etwas zuvile geträumt hat, um dabei noch massig Kohle abzustauben.... entweder weitermachen und Geld sparen für den Lebensabend oder halt in den sauren Apfel beissen und sich nen normalen Job suchen, was wohl - wie hier im Thread auch schon angemerkt wurde - sicher kein Problem sein dürfte. Da sind andere bedeutend ärmer dran.

Ich würde ja auch gerne als Star-DJ ganz gross rauskommen. Wer würde das nicht wollen. Aber wer wirft dafür schon seine ganze Lebensbasis über den Haufen und gibt sich der Illusion hin, man werde diesen Traum bis an sein Lebensende leben. Obwohl eigentlich lebt Alfredo seinen Traum ja immer noch. Nur wünschte sich sein Herz mittlerweile ein bisschen weniger Party und ein bisschen mehr Kohle. Armer DJ Alfredo, Resident im Space auf Ibiza, dessen Leben ihm ja dermassen übel mitgepielt hat, während andere das glückliche Los gezogen haben und sich Jahrzehnte lang auf einer Baustelle den Rücken ruinieren und als Krüppel ins Altersheim abgeschoben zu werden.

Etwas viel Polemik, ich weiss. Aber ich kann gar nicht zählen, wieviele Leute ich kenne, deren _unverschuldete_ Schicksale im Vergleich zum hier präsentierten, selbstverschuldeten Schicksal eine ganze Titelstory verdient hätten.

Aus: und vorbei | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
Basti

Usernummer # 2488

 - verfasst      Profil von Basti   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ganz so deutlich habe ich es oben nicht ausformuliert aber: Du sprichst mir aus der Seele.
Aus: Darmstadt | Registriert: Apr 2001  |  IP: [logged]
jAyj4y
noch nicht registriert


 - verfasst            Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Nur mal nach den Fakten zu Urteil oder was die Story versucht aus zu sagen tut mir der Alter Alfredo schon leid. *g*

Aber wie die Mehrheit hier auch festgestellt hat ist das ein sehr mieser Beitrag. [Wink]

IP: [logged]


 
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