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Autor Thema: CDU(BW):Genereller Führerschein-Entzug für Kiffer?
GreenSpirit

Usernummer # 919

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Zitat:
Gegen Cannabis konsumierende Verkehrsteilnehmer will der neue baden-württembergische Innenminister Heribert Rech (CDU) härter durchgreifen. Cannabis-Konsumenten soll künftig prinzipiell der Führerschein entzogen werden, fordert Rech. Ihm gehe es dabei "nicht um eine zusätzliche Kriminalisierung, sondern um die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer", denn das Problem nehme zu. Bisher ist der Führerscheinentzug nur dann möglich, wenn der Autofahrer regelmäßig am Joint zieht oder andere Drogen wie Kokain oder Ecstasy im Blut hat. Gelegenheitskiffer dürfen dagegen die Fahrerlaubnis meist behalten. Nachdem jedoch neuere Untersuchungen ergaben, dass es nach dem Genuss von Cannabis bis zu sieben Tage dauert, bis die Reaktionsfähigkeit wieder völlig hergestellt ist, "müssen wir reagieren", sagt Rech. Schließlich liege die Konzentration des Rauschwirkstoffs heute um ein Vielfaches höher als in den siebziger Jahren. Allein in Baden-Württemberg waren 2003 über 4900 Fahrer unter Drogen- und Medikamenteneinfluss angetroffen worden. Die Zahl der Unfälle unter Drogeneinwirkung stieg erneut deutlich, von Januar bis Mai 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,3 Prozent. Bundesweit nahmen 61,8 Prozent der Drogenkonsumenten Cannabis.
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,309127,00.html

wie schön, dass entscheidungen des bverfg wohl nicht für unsere politiker der union gelten, das wissenschaftliche erkenntnisse nichts zählen und man sich mit jedem scheiss vor seinen stammtischwählern profilieren muss.
der text strotzt nur so von halb- und unwahrheiten, dass es einem die schuhe auszieht, aber tatsachen sind ja bei ner ideolischen diskussion auch eher hinderlich. woher kriegen die eigentlich immer diese blockwarte, züchten die die an nem geheimen ort im schwarzwald?

[bandit]

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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was die fakten angeht, liess sich ähnliches auch gerade z.b. im verkehrssicherheitsbericht der polizei S-H für 2003 lesen..

"bei den testergebnissen nach drogenarten fällt die um ein vielfaches höhere feststellung von THC auf. ... die zum rausch führende konzentration von cannabis ist erst nach zwei bis fünf tagen zur hälfte abgebaut. ..."

[hand] http://www.polizei.schleswig-holstein.de/download/vpd_verkehrsbericht_2003.pdf

das ganze mit 'jeder scheiss' für völlig belanglos zu erklären, trifft den punkt wohl auch nicht wirklich.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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nur weil es da drin steht, stimmt es noch lang nicht. fakt ist nun mal, dass das den rausch verursachende aktive thc nach spätestens 18h ausm blut draussen ist und somit auch keine wirkung mehr da ist. thc-cooh ist nun mal nicht psychoaktiv.

und das die mehr kiffer als andere drogenkonsumenten erwischen ist auch ein echter knaller, bei der konsumentenanzahl im vergleich zu anderen drogen echt erstaunlich;)

[bandit]

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
guilty as charged
schneewittchen
Usernummer # 6076

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Mir stellt sich gerade die Frage, ob nicht auf Grund neuer Testmet***** "Die Zahl der Unfälle unter Drogeneinwirkung stieg", und somit ein methodischer Fehler vorliegt. Von der "gestiegenen Konzentration des Rauschwirkstoffs" ganz zu schweigen - dann würden die selben Gefahren von Hochprozentigem ausgehen, den die wenigsten flaschenweise wie Bier konsumieren dürften.

Vor ein paar Tagen lief auf Bayern ein Bericht über die steigende Zahl an Unfällen unter jungen Fahrern. Ursache laut Sendung: Immer weniger Alkohol (andere Drogen wurden gar nicht erst erwähnt), sondern immer überhöhte Geschwindigkeit bzw. Selbstüberschätzung.

Aus: Philadelphia | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
daFunk
der Dorfschönste
Usernummer # 5044

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@green spirit
das stimmt so nicht.

die halbwertszeit, also die zeit bis der wirkstoff zur hälfte abgebaut ist, beträgt 3-7 tage!!

keine andere substanz oder droge (ausgenommen lsd meine ich) verbleibt so lange im körper wie thc.
und das thc nicht psychoaktiv wirkt, ist auch falsch.
-es wirkt sedierend!

zum beweis hier nochmal einige beobachtungen der uni marburg dazu:
Schädliche Wirkungen
-Aggression und Gewalt: alte Mythen, Cannabis verursache direkt gewalttätiges Verhalten, können keineswegs bestätigt werden, sogar im Gegenteil
Mentale Störungen: bei normalen Menschen kein Auftreten von Psychosen durch Cannabis, unterstützt aber möglicherweise bei Menschen mit psychotischen Tendenzen die Symptome, auch Schizophrenie und Paranoia; bei sehr hohen Dosen Aufkommen von Angst- und paranoiden Gefühlen
Durch Halluzinationen panische Anfälle ("freak-out"), Realitätsverlust und Angst, verrückt zu werden
-Permanente intellektuelle Beeinträchtigungen und Hirnschäden: bei Ratten 6 Monate hohe Dosen THC, Beeinträchtigung der Lernleistung, andere Studien zeigten Veränderungen in Gehirnstruktur und -funktion, besonders im Hippocampus
Versuche bei Rhesusaffen, 3 Gruppen (starke Aussetzung, nur an Wochenenden, Rauch ohne THC), keine physiologischen Unterschiede zwischen den Gruppen
-Demotivations-Syndrom: Beobachtung, mit Beginn des Marihuana-Konsums große Änderungen im Leben der Person, bei Menschen experimentell nicht nachweisbar, nur in oben genannter Studie mit Rhesusaffen, THC-Gruppe drückte weniger Knopf für Futterpille
-Einfluss auf andere Drogen: Cannabis als Einstiegsdroge, Theorie Marihuana-Konsum verursacht Konsum von härteren Drogen, nicht bestätigt, kein kausaler Zusammenhang nachweisbar (fast alle Heroinabhängigen haben zuerst Marihuana genommen, haben es aber nicht abgesetzt, sondern nehmen es zusätzlich), aber soziologische Voraussetzungen durch starken missbrauch geschaffen für Einstieg in stärkere Drogen
-Fortpflanzung: scheint Testosteron-Spiegel bei männlichen Probanden zu senken, keine biologisch signifikanten und reliablen Daten
Immunsystem: klarer Nachweis, dass Marihuana die Aktivität des Immunsystems vermindert, aber Daten schwach.


ich will damit nicht sagen, dass ich dem guten minister recht gebe mit seinem vorhaben. nur das einfach als unsinn abzutun ist augenwischerei!

Aus: [X] Wien [ ]Goslar | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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@dafunk: was meinst mit bis der wirkstoff abgebau ist, vergehen 3-7 tage?

aktives thc ist nach 12-18h stunden nicht mehr im blut nachweisbar.

http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/nachweis.html

und thc-cooh (das abbauprodukt) ist nicht psychoaktiv laut
Zitat:
...im Körper wird THC in der Leber unter Einfügung von OH-Gruppen abgebaut. Die Abbauprodukte werden zunehmend wasserlöslich und werden über die Nieren ausgeschieden. Bei Urintests wird demnach auch nicht auf THC, sondern auf das nicht psychoaktive aber wasserlösliche 11-nor-THC-COOH getestet.
http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/thc.htm

Zitat:
THC-COOH (THC-Saeure) und CBDS (Cannabidiolsaeure) in der lebenden Pflanze:
In der lebenden Cannabispflanze liegen die einzelnen Cannabinoide ueberwiegend in ihrer psychisch inaktiven Form vor. Diese Saeureformen koennen durch mehr oder Weniger Waerme und Sauerstoff in die wirksamen decarboxylierten (ohne Saeuregruppe) Formen umgewandelt werden. So wird aus CBDS (Cannabidiolsaeure, auch engl. CBDA) und THCS (THC-Saeure, auch engl. THCA) durch Decarboxylierung beim Trocknen oder Rauchen CBD oder/und THC. )

http://www.catbull.com/alamut/Lexikon/Mittel/thc6.htm

[bandit]

/edit: und was dein "Beweis" beweisen soll ist mir in dem zusammnenhang auch nach mehrmaligem durchlesen irgendwie nicht klar geworden....
/edit2: und lsd ist eigentlich nicht mehr im blut sobald die wirkung aufhört und dann nur bis max. 4 tage durch sehr aufwändige untersuchungen im urin nachweisbar (abbauprodukte)

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
daFunk
der Dorfschönste
Usernummer # 5044

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mhm. ich will die glaubwürdigkeit der seiten nicht in frage stellen, allerdings sagt zum beispiel die uni marburg anderes:
Zitat:
erste Verarbeitungsphase von Delta-9-THC sehr schnell, aufgrund der kurzen Halbwertszeit von ca. 30 min beim Menschen
zweite Phase durch lange Entlassungsrate vom Körperfett ins Blut 20 - 30 Std.
THC-Spiegel im Blut nimmt relativ schnell ab und der Rauschzustand klingt ab (erste Verarbeitungsphase), bleibt aber auf niedrigem Niveau über Tage hinweg bestehen (zweite Verarbeitungsphase) ® daher kann weitere Dosis Wirkung intensivieren und verlängern

http://staff-www.uni-marburg.de/~semihirn/psychpharm/cannabis.htm#Teil%207
und noch was anderes:
Zitat:
Da THC fettlöslich ist, wird es im Fettgewebe mit einer Halbwertszeit von 7-8 Tagen gespeichert. Cannabis wird im Urin hauptsächlich als 9-Carboxy-THC (COOH-THC) ausgeschieden.
http://www.biorama.ch/biblio/b50chem/k32drog/drog180.htm

@psychoaktiv
Mentale Störungen: bei normalen Menschen kein Auftreten von Psychosen durch Cannabis, unterstützt aber möglicherweise bei Menschen mit psychotischen Tendenzen die Symptome, auch Schizophrenie und Paranoia; bei sehr hohen Dosen Aufkommen von Angst- und paranoiden Gefühlen

selbe quelle.
wenn thc also nicht psychoaktiv wirkt bzw wirken kann (ich sage nicht das es generell immer und bei jeder menge so ist), warum kann es menschen mit psychotischen tendenzen zum ausbrechen der krankheit verhelfen?

noch etwas von Prof. Dr. Gabriel G. Nahas,Columbia University, New York, USA:
Zitat:
Ein chronischer Konsument kann das Äquivalent von 500 mg THC am Tag rauchen, was einer Bioverfügbarkeit von 100 mg entspricht. Anfänglich rufen 5 mg inhaliertes THC - entsprechend 1 mg im Blut absorbiert - eine deutliche psychoaktive Wirkung hervor. Entzugssymptome wurden von Personen berichtet, die 200 mg THC pro Tag über mehrere Wochen zu sich genommen hatten
ausserdem, wo bitte entsteht eine sedierung, wenn nicht im zentralen nervensystem?


und was den text angeht, muss ich mich entschuldigen. ich hätte aus dem text die kernaussagen nehmen sollen und nicht den ganzen text. dies gehört nich wirklich zum thema, da gebe ich dir recht.

alles in allem will ich auch nur sagen, dass man nicht alles als humbug abwenden kann, was der gute minister da sagt. die konsequenzen die er daraus zieht, sind ja eine andere kiste. ABER fakt ist nunmal, das seine aussagen (grösstenteils) auf wissenschaftlichen untersuchungen basieren und nich ma eben aus der bild abgeschrieben sind. das und nichts anderes will ich damit deutlich machen.....

Aus: [X] Wien [ ]Goslar | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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wenn du mir jetzt erklären kannst wie das thc ausm fettgewebe auf das zns wirken soll, wenn im blut kein AKTIVER wirkstoff mehr vorhanden ist, dann bin ich fast glücklich.
dein guter dr.nahas ist leider kein so gutes argument, der hat auch schon vor der uno von kindern mit zwei köpfen durch cannabiskonsum fabuliert.

http://www.cannabislegal.de/argumente/nahas.htm

im übrigen kann der herr minister natürlch träumen was er will, er hat ja auf dem gebiet eh nix zu melden.

[bandit]

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
daFunk
der Dorfschönste
Usernummer # 5044

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: GreenSpirit:
wenn du mir jetzt erklären kannst wie das thc ausm fettgewebe auf das zns wirken soll, wenn im blut kein AKTIVER wirkstoff mehr vorhanden ist, dann bin ich fast glücklich.

ich habe nie behauptet, dass es noch wirkt. ich habe immer lediglich behauptet dass es noch im körper verweilt.das thc im fettgewegbe nicht knatter macht ist mir auch klar. auch wenn es den anschein haben mag, ich schlafe nicht auf dem baum!

und was den nahas angeht, mag sein. ich kenne den guten mann nicht und meiner argumente stützen sich ja auch nur in den einem zitat auf diesen mann.

fakt ist jedenfalls und damit beende ich für mich diese diskussion hier,
-thc KANN psychosen auslösen
-thc verbleibt länger im KÖRPER als nur 18h im blut, und da kann jede "cannabislegal.de" oder sonstwas seite was anderes sagen, dies ist medizinisch erwiesen und auf nahezu jeder guten uni seite nachzulesen
-dieser minister stützt sich auf WISSENSCHAFTLICHE aussagen und greift nicht nur auf "scheiss" zurück


das heisst für mich nicht, dass ich dem minister mit den geforderten massnahmen recht gebe.

ich denke nur, das es zu eindeutige fakten gibt, als es als "scheiss" oder "halb-bzw unwahrheit" abzutun.
ich kenne aus der psychatrie genug beispiele von leuten, denen das zeug nicht unbedingt gut getan hat und bei denen nicht alles nach 18h vorbei war (nochmal thema psychoaktiv)

und damit sollten wir die diskussion als "nicht auf einen nenner gekommen" und für erledigt erklären.

greetz
daFunk

Aus: [X] Wien [ ]Goslar | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
GreenSpirit

Usernummer # 919

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na sowas nenn ich mal aktives aneinander vorbeireden....

ich habe nie behauptet thc wäre nicht psychoaktiv, nur dass thc-cooh nicht psyychoaktiv ist, also die abbauprodukte nicht die fahrtüchtigkeit vermindern.

ich habe nie behauptet, thc wäre ein ungefährliches spielzeug, allerdings kann der herr minister für seine behauptungen keine quellen vorlegen. zumindest hat er das nicht auf mehrere anfragen (von verschiedener seite her) getan.

wenn jemand durch thc konsum ne psychose bekommt, dann wirkt die psychose auf seinen geist und nicht der wirkstoff, der lediglich der trigger war, der sie zum vorschein gebracht hat. ob und wann sie auch ohne cannabiseinfluss zu tage getreten wäre ist nicht nachprüfbar.

ich finde es ja toll, dass du weisst, auf welche wissenschaftlichen erkenntnisse er sich stützt, obwohl er das ja anscheinend selbst nicht weis...

und hier nochmal ne antwort von verein für drogenpolitik, die ihre angaben mit quellen belegen können.


Zitat:
"Wir können alles, außer Hochdeutsch" - Also auch die Verfassung missachten?

Zu den Aussagen von Innenminister Rech in der Stuttgarter Zeitung erklärt der Verein für Drogenpolitik e.V., Mannheim: "Die Forderung des baden-württembergischen Innenministers Rech grenzt an einen offenen Verfassungsbruch. Sie offenbart die Taktik der Landesregierung, den straffreien Konsum von Cannabis über das Verkehrsrecht zu bestrafen.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich erst vor zwei Jahren, 2002, intensiv mit der Frage des Führerscheinentzuges auf Grund von Cannabiskonsum beschäftigt. Die Verfassungsrichter sahen die Grundrechte des Klägers massiv verletzt, da Cannabiskonsum außerhalb einer Verkehrsteilnahme keine Auswirkung auf die Verkehrssicherheit hat. Zu dieser Auffassung gelangten die Richter nachdem einige anerkannte Wissenschaftler zu diesem Themenkomplex befragt wurden. Diese Stellungnahmen sind im übrigen auch im Internet veröffentlicht worden.(1 + 2)

Es ist zwar richtig, dass die Zahlen der "verkehrsauffälligen" Kiffer in den letzten Jahren enorm angestiegen sind, dies liegt aber in erster Linie an den neueren und feineren Nachweismet***** und dem Schulungsprogramm "Drogenerkennung im Straßenverkehr" (Drug-Wipe II, Marsantest). Ob von den Kiffern eine größere Gefahr für die Verkehrssicherheit ausgeht, - sofern sie nicht akut berauscht am Kraftverkehr teilnehmen - darf wohl bezweifelt werden. Nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen (Drummer, Berghaus, Grotenhermen etc.) liegt das relative Unfallrisiko bei THC-Blutplasmawerten von unter 5 Nanogramm/ml bei Faktor 0,7. Also deutlich unter dem eines substanzfreien Fahrers. Der überwiegende Teil der Blutanalysen mit einem THC-Nachweis liegt laut Auskunft der Rechtsmedizin Köln (Prof. Berghaus) sogar unter fünf Nanogramm. Damit wird klar, dass von dem überwiegenden Teil der "verkehrsauffälligen" Kiffern keine nachweisbare Gefahr ausgeht, sie aber durch das Straßenverkehrsgesetz bestraft werden.

Aber damit nicht genug! Jetzt will Herr Rech ein generelles Fahrverbot für Kiffer unabhängig von einer Verkehrsteilnahme oder der Konsumfrequenz. Die Begründung des höheren Wirkstoffgehaltes bei Cannabis ist wohl mehr als fadenscheinig. Dieses Argument wäre z.B. auch auf Schnaps übertragbar. Fordert Herr Rech demnächst auch ein generelles Fahrverbot für Schnapskonsumenten? Laut einer aktuellen Studie(3) der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) ist darüber hinaus auch kein bedeutender Anstieg des Wirkstoffgehaltes bei Cannabis zu verzeichnen, so dass dieses Argument nicht richtig ist. Der Verein für Drogenpolitik e.V. fordert Innenminister Rech dazu auf, seine angeblichen "Untersuchungen" bezüglich des Reaktionsvermögens - bis zu 7 Tagen nach dem Konsum eingeschränkt - offen zulegen. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, empfehlen wir dem Innenminister Rech, auf derartige Legendenbildung in Zukunft zu verzichten.

Theo Pütz
Verein für Drogenpolitik e.V.
Fachreferat:
Drogen und Verkehrssicherheit
An der Bundestr. 19
33829 Borgholzhausen

verkehrsrecht@drogenpolitik.org
lagdrogen@web.de

1. www.psychologie.uni-wuerzburg.de/met*****/methff.html
2. www.medizin.uni-koeln.de/institute/rechtsmedizin/verk_1.html
3. http://www.emcdda.eu.int/

[bandit]

/edit: ach ja, zur halbwertszeit, einmal schreibst du was von 3-7 tage HWZ und in dem von dir zitierten unitest ist die hwz mit 30 minuten angegeben, man sollte da wohl doch unterscheiden zwischen den nicht wirksamen abbauprodukt und dem wirkstoff (30min).

[ 22.07.2004, 15:47: Beitrag editiert von: GreenSpirit ]

Aus: liebe gemacht | Registriert: Aug 2000  |  IP: [logged]
PasqualeM

Usernummer # 1448

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ein hoch auf die doppelmoral dieser welt!

[alkis] [gruppenknuddeln]

[kiffer] [haudrauf]

Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Mad Raven

Usernummer # 8559

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jaja die cdu [Wink]

ich finde da kann man eigentlich nur an die konsumenten appelieren, aber jeden der mal einen geraucht hat gleich den lappen wegnehmen [nichtgut]
wer weiß ab welchen mengen das gilt, oder wenn die das wie beim alk machen daß der beifahrer auch drann sein kann wenn er was intus hat, ne ne ne.

Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
philipp

Usernummer # 687

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Die CDU tritt an für mehr Platz auf den Straßen *g*
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000  |  IP: [logged]
Jeremy

Usernummer # 12288

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Die CDU tritt an für mehr Platz auf den Straßen *g*

würde imho allerdings mehr zu den grünen passen!
Aus: Ruhrpott | Registriert: May 2004  |  IP: [logged]
Blond.Chick

Usernummer # 10931

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Ich kann mir schon vorstellen dass das einige in diesem Land sehr toll finden würden... Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die das durchbekommen.

Wie soll eigentlich regelmäßigkeit definiert werden? Wenn ich mich einmal im monat total wegballer (ich red jetzt nur vom kiffen) ist das ja auch regelmäßig.

Un einer der jedes weekend besoffen ist ist doch sicher auch nicht mehr der beste fahrer...

ich kann über sowas echt nur den Kopf schütteln [pillepalle]

Aus: Penzberg | Registriert: Oct 2003  |  IP: [logged]
Goanature

Usernummer # 1712

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hm in der schweiz finden zur zeit einige hetzkampagnen gegen cannabis statt (nebst dem dass eine volksinitiative zur liberalisierung d. konsums/anbau etc lanciert wurde).
unter anderem wird im tv darauf hingewiesen wie agressiv und schnell bekiffte autofahrer umherfahren und deshalb oft von der polizei angehalten werden...

ab dem 1.1.2005 wird hier zu lande das strassenverkehrsgesetz revidiert. darin ist eine nulltoleranz gegenüber illegalen drogen vorgesehen. will heissen wer auch nur spuren von thc im blut aufweist, muss den führerschein für mindestens 3 monate einschicken.
mir ist nicht ganz klar, wie das ganze durchgesetzt werden soll. es gibt viele die halten sich in lokalen/ bei freunden auf wo viel geraucht wird. durch das passive einatmen von gasförmigem thc überschreitet man dadurch relativ schnell die nullbarriere und müsste folglich bei einer kontrolle den schein abdrücken. wo ist hier der sinn und recht für das neue gesetz?
es ist auch denkbar, dass durch regelmässigen konsum von hanfsamenöl, hanftee ("thc-frei") und anderen hanfprodukten unschuldige bestraft werden.
schöne aussichten [kopfkratz]

Aus: dem hier und jetzt | Registriert: Jan 2001  |  IP: [logged]
Gronk

Usernummer # 6438

 - verfasst      Profil von Gronk     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Also zu Heribert Recht kann ich nur sagen: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Schnauze halten!"

Das war ja wieder CDU-Anti-Drogen-Hetze vom feinsten, wenn sie meinen das sie so mehr Wähler kriegen, bitte.....

Ich kann das ganze langsam net mehr hören.
[joint]

Aus: Schleswig Holstein | Registriert: Jun 2002  |  IP: [logged]
ochsenprofessor

Usernummer # 5328

 - verfasst      Profil von ochsenprofessor     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Schließlich liege die Konzentration des Rauschwirkstoffs heute um ein Vielfaches höher als in den siebziger Jahren.
stimmt doch wohl nicht so ganz.

[hand] www.aerztezeitung.de

Zitat:
Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) im Haschisch sei seit den 60er Jahren nicht dramatisch gestiegen, heißt es in dem Sucht-Report der DHS. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes macht Haschisch mit einem Gehalt von über 18 Prozent THC etwa ein Prozent des sichergestellten Stoffs aus.


Aus: Zwischen den Bergen | Registriert: Mar 2002  |  IP: [logged]
nicogrubert
endlosrille
Usernummer # 1292

 - verfasst      Profil von nicogrubert   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
"Allein in Baden-Württemberg waren 2003 über 4900 Fahrer unter Drogen- und Medikamenteneinfluss angetroffen worden."

und wieviele wurden unter alk-einfluss angetroffen?

in diesem zusammenhang würde mich gern mal das verhältnis (unfälle durch Drogen- und Medikamenteneinfluss) versus (unfälle durch alk-einfluss) interessieren.

Aus: Zürich | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
Tonic

Usernummer # 4040

 - verfasst      Profil von Tonic     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Komm jetzt gerade nich mehr mit. Mal ganz ehrlich, wenn man geraucht hat (im "normalen" Maße), und sich dann an's Steuer setzen sollte, dann fährt man doch eigentlich nicht sehr risikoreich oder überschätzt sich... Jedenfalls habe ich da weder bei mir noch bei anderen Tendenzen bemerkt. Man ist natürlich nicht mehr so aufmerksam oder reaktionsschnell wie im nüchternen Zustand, aber im Gegensatz zum Alkohol, wo geringe Mengen bereits gravierende Auswirkungen haben können, halte ich das Risiko für wesentlich kleiner. Selbstverständlich ist dies keine Rechtfertigung, unter btm aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen, das steht sowieso nicht zur Diskussion. Aber fordert denn irgendjemand ein generelles Autofahrverbot für bereits Aktenkundige Alkoholsünder?? Ich mein, wär schon cool, dann wären nämlich mal eben locker 30 % weniger Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs... Und dann hätte ich auch nix gegen den Führerscheinentzug bei Kiffern, aber gerecht sollte es schon noch zugehen...

Gab doch da auch mal einen Test, in dem 2 junge Typen unter dem Einfluss von Alk und Grass auf'nem Übungsplatz fahren "durften". Es waren dann noch ein paar Polizisten und ein Fahrlehrer dabei, die das Fahrverhalten der beiden beurteilt haben. Die zwei hatten angeblich vergleichbare Mengen der jeweiligen Droge zu sich genommen, wobei ich das für bedenklich halte, denn je nachdem, welchen Konsum man gewöhnt ist, kann das ja völlig verschiedene Dimensionen annehmen...
Na ja, im Endeffekt is der Kiffer nur 'n bißchen langsamer gefahren als gewöhnlich, der Alki dagegen hat so ziemlich jedes Markierungs-Hütchen mitgenommen und sogar 'ne Ampel umgefahren. Man hat da schon deutlich sehen können, das der Betrunkene starke Probleme hatte, alle wichtigen Dinge im Auge zu behalten, geschweige denn seine Motorik und Mimik ausreichend zu kontrollieren...

Vll. bin ich da auch etwas voreingenommen, aber bevor jetzt dass Kiffen (dessen Risiko ich bestimmt nicht runterspielen möchte) weiter krinimalisiert wird, sollte man sich doch mal ernsthaft überlegen, die Alkoholsünder stärker zu kontrollieren... Da gibt es auch einfach unverhältnismäßig mehr von, was das Risiko ja wieder in die Höhe treibt...

just my 2 cents...

Aus: Hamburg / St. Pauli | Registriert: Oct 2001  |  IP: [logged]


 
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