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Dieser Thread hat 2 Seiten: 1  2 
 
Autor Thema: Medienwelt und Fortschritt zerstören DJ u. Musikkultur
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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sind denn die klischees besser, denen man sich mit einem metal- oder hip hop-bekenntnis ausgesetzt sehen könnte?
und wenn jemand schräge blicke erntet und damit rechnen muss, nicht mehr ernst genommen zu werden, dann ja jemand, dem bei techno als erstes scooter einfällt. da ist es doch das geringste problem, die gegenfrage nach den vorlieben des anderen zu stellen und dann einen kübel viel wüsterer klischees über ihm auszukippen.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Wider die Achtlosigkeit

Artikel von Textor (Kinderzimmer Productions) in der TAZ heute:

www.taz.de/index.php?id=digitaz-artikel&ressort=ku&dig=2007/09/21/a0147

Ausschnitte:

Der Verkauf von CDs bringt nicht genug zum Leben und läuft zu gut zum Sterben. Jeder spart und knappst, beutet sich und andere aus, um der fast ausgequetschten Zitrone Musikindustrie noch ein paar Tropfen zu entlocken. Was danach kommen soll, weiß niemand. Die viel beschworenen Downloads mögen sich in der gesamten Masse für iTunes vielleicht mal lohnen, aber für einen Künstler ergibt sich aus den gesammelten Cent-Einkünften nur ein besseres Taschengeld. Das Live-Spielen bringt nur dann Geld, wenn man bekannt genug ist, um mehr als 200 Leute am Abend zu ziehen. Dafür muss man Promotion machen, die kostet Geld - wo soll das herkommen? Und die Gagen für unbekanntere Bands sind in den letzten Jahren schlechter geworden, nicht besser. Man ist als Musiker entweder arm oder reich, das Dazwischen ist viel seltener als noch vor zehn Jahren.

...

Es scheint noch nicht wirklich bemerkt zu werden, wie viel zumindest der Mainstream genau von dieser Musik aus dem "Irgendwo-Dazwischen" profitiert hat. Der Pop-Betrieb ist in seiner Funktionalität nicht in Gefahr. Es wird immer etwas fürs Radio und Popsternchen zum Anhimmeln geben, aber wenn die Substanz unter der "Spitze" wegbricht, wird aus Madonna ganz schnell Britney Spears - und übrig bleibt schließlich irgendwas Zusammengecastetes. Die Ideen für guten Pop werden nicht an der Spitze entwickelt. Wem das nichts ausmacht, der hat sowieso kein Problem - der Markt wird aussortieren, was nicht gebraucht wird. Das Radio hat es ja schon vorgemacht: 350 Superhits ist die ganze Musik, die die meisten von uns je brauchen werden - und die gibts ja schon, da braucht man die Beatles nicht neu zu erfinden.

Wem als Hörer diese Aussicht nicht gefallen will, der wird seine bequeme Position vorm Rechner verlassen müssen. Die Sache reguliert sich nicht von selbst, und die Aufgabe lässt sich auch nicht delegieren. Man muss selbst laufen, kaufen, hören, verstehen, wertschätzen - "keep it real" eben. Und wird merken: Die größere Investition, auch in Zeit und Konzentration, macht sich bezahlt. Wie das Ganze praktisch abläuft, wird sich weisen. Entscheidend ist, ob diese Form von Kultur gewollt wird. Ob man ganz urdeutsch Vereine gründet oder sich sonstwie engagiert - und sei es nur, dass man der Sache echte Aufmerksamkeit widmet und die Musiker, die man wirklich mag, auch unterstützt. Mir persönlich ist es egal, ob jemand meine Platte kauft oder mir Geld überweist, weil er die Downloadversion hundertmal gehört hat. Man muss den Dingen selbst Wert geben, es ist kein Preisschild mehr drauf.

...

Was für Musik in Zukunft gehört wird, hängt viel mehr vom Konsumenten ab, als dem wahrscheinlich bewusst ist. Er hat heute mehr Einfluss darauf als je zuvor. Diese Chance kann er nutzen oder es bleiben lassen. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Alle, die professionell mit Musik verbunden sind, werden sie akzeptieren müssen.

You can get with this / Or you can get with that / The choice is yours. (Black Sheep)

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Tuxton

Usernummer # 2837

 - verfasst      Profil von Tuxton     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
Der Verkauf von CDs bringt nicht genug zum Leben

dann soll der arme jung alg II beantragen, die staatliche unterstützung in existenzsichernder höhe...

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
Was für Musik in Zukunft gehört wird, hängt viel mehr vom Konsumenten ab, als dem wahrscheinlich bewusst ist.

es ist ihm sehr wohl bewusst, und genau hier liegt textors problem...
Aus: Köln | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
dann soll der arme jung alg II beantragen, die staatliche unterstützung in existenzsichernder höhe...

geht der satz nicht irgendwie noch weiter? ich lese da "und läuft zu gut zum Sterben".

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tuxton:
es ist ihm sehr wohl bewusst, und genau hier liegt textors problem...

das denke ich nicht. oder warum wird im eingangsposts angenommen, "der hörer ist nicht mehr der wahre entscheider über die charts"?
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Tuxton

Usernummer # 2837

 - verfasst      Profil von Tuxton     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
geht der satz nicht irgendwie noch weiter? ich lese da "und läuft zu gut zum Sterben".

ist das relevant?

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom: das denke ich nicht. oder warum wird im eingangsposts angenommen, "der hörer ist nicht mehr der wahre entscheider über die charts"?
das 'ihm' war auf den konsumenten bezogen...
Aus: Köln | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

 - verfasst      Profil von ndark   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich find das Zitat viel interessanter und diskussionsträchtiger:

Zitat:

Man muss den Dingen selbst Wert geben, es ist kein Preisschild mehr drauf.


Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
"ist das relevant?" um deinen alg II-verweis hinfällig zu machen, ja.
das "ihm" habe ich so verstanden, wie es gemeint war.

@ ndark
ob man da noch hinkommen kann - freiwillige paypal-zahlungen als echten ersatz zu regulären verkäufen? quersubvention wird wohl mehr denn je das finanzierungsmodell des musikers.
und wie ja auch immer mal angeführt - der musikmarkt muss heute mit mehr angeboten konkurrieren als früher, die in der freizeit geld, hingabe oder beides binden: handies, spielkonsolen, internet.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
jason_ynx

Usernummer # 2636

 - verfasst      Profil von jason_ynx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
zum thema radio:

....Marzel Becker kann über solche Einwände nur lachen. Marktführerschaft imprägniert gegen jede Kritik. »Wir verstehen, wie Radio gemacht wird und womit man Erfolg hat.« Dieser Sender solle Geld verdienen, nur darum gehe es, nicht um Vielfalt, Abwechslung oder gar persönlichen Geschmack. »Es gibt null Geschmacksfragen hier«, sagt Becker. »Unseren Geschmack geben wir an der Garderobe ab.«

Je mehr Leute Radio Hamburg hören, desto besser wird die Werbeminute bezahlt. Je besser die Musikmischung den Publikumsgeschmack trifft, desto weniger Leute stellen ab. Die werberelevante Zielgruppe sind Menschen zwischen 20 und 40. Sie haben schon Geld, anders als die Jüngeren, und sie sind noch in ihren Konsumgewohnheiten zu beeinflussen, anders als die Älteren. Man spielt also Musik, die 20- bis 40-Jährigen gefällt, so einfach ist das.

So einfach wäre das. Wenn einem 20-Jährigen gefiele, was einem 40-Jährigen gefällt und umgekehrt. Musik ist das Wichtigste und Schwierigste im Radio. Jeder will etwas anderes hören.

Was geschieht also? Radio Hamburg lässt jeden aktuell gesendeten Song alle zwei, drei Wochen testen. Marktforscher rufen potenzielle Hörer an, spielen denen zehn Sekunden vor und fragen, ob sie dieses Stück noch im Radio hören mögen oder nicht. Ältere Titel, die Klassiker, werden zweimal im Jahr getestet. Nur was besteht, wird gesendet.

Selbst populäre Künstler fallen durch dieses Raster, Eminem zum Beispiel, weil der die Hörerschaft polarisiert. Viele finden ihn super, viele ertragen schlicht keinen HipHop – um keine »Ausschaltimpulse« zu geben, muss Radio Hamburg also ohne den prominentesten Rapper auskommen.

Weil in der Zielgruppe nur wenige Stücke konsensfähig sind, ist die Zahl rotierender Hits klein. Wie klein, wird nicht verraten. Die Auswahl landet naturgemäß bei den Superstars, und da gibt es eben nur eine Kylie Minogue, nur einen Robbie Williams. Etwas Neues zu bringen, das ist riskant. Radio Hamburg hält sich schon viel darauf zugute, Norah Jones oder Annett Louisan gespielt zu haben, bevor sie groß herauskamen – aber die hatten ja auch gute Testergebnisse.

Die industrielle Optimierung des Ohrfutters erinnert an die Massentierhaltung. Die Schweine in den Boxen nehmen’s grunzend hin, und solange im Stall niemand plötzlich das Licht anmacht, fällt auch keines tot um......


Quelle: http://www.zeit.de/2005/09/RettetdasRadio

Man muss nur "Marzel Becker" mit "Klaus Schunk" und "Radio Hamburg" mit "Radio Regenbogen" ersetzen, dann hat man die gleiche Situation in BaWü! [abkotz]
Aus: Mannheim | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
p0rn0star

Usernummer # 9693

 - verfasst      Profil von p0rn0star   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Naja, als Musiker hat man ja die Wahl, noch ganz normal einen 9 to 5 Job auszuüben.
Wobei ein DJ oder Musiker/Produzent meiner Meinung nach erst dann zu 100% kreative Leistung bringen kann, wenn er sich mit Leib und Seele vollzeitig der Musik widmen kann. So steigt auch die Qualität der Musik.
Da die Leute eben nicht mehr so viel für Musik ausgeben wollen, sinkt somit auch die Qualität.
Da braucht man sich doch nicht wundern, wenn manche Acts eine Platte nach der anderen raushauen. Irgendwo muß die Kohle ja herkommen...

Aus: NRW | Registriert: Jun 2003  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

 - verfasst      Profil von ndark   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
@ ndark
ob man da noch hinkommen kann - freiwillige paypal-zahlungen als echten ersatz zu regulären verkäufen?

Aus aktuellem Anlass:
[hand] Radiohead expandieren ins Internet
Die Indie-Band Radiohead zeigt den Plattenfirmen,
wie moderner Musikvertrieb geht: Sie veröffentlicht
ihr neues Album im Internet.
Zahlen darf jeder, was er will.

Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
303burns

Usernummer # 986

 - verfasst      Profil von 303burns     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
noch nen artikel zum thema bei spon:

Zitat:
Musiker triezen Plattenfirmen mit Kostenlos-Downloads

Von Felix Knoke

Radiohead, Nine Inch Nails und The Charlatans blasen zum Angriff: Mit kostenlosen Albumdownloads wollen sie die Knebelverträge der Musikindustrie sprengen, auf sich und ihre popindustriellen Belange aufmerksam machen. Ihre Plattform: das Internet.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,510867,00.html
Aus: Düsseldorf | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]



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