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Thema: Entwönung von Schlaftabletten
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Darrien
Usernummer # 6129
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verfasst
Hallo.
Wie ihr hier vielleicht schonmal in einem anderen Thread gelesen habt, hats mich leider mit einem tinnitus erwischt. das war vor bald 4 wochen. erste versuche mit durchblutungsförderden medikamenten brachten nichts. und nachdem die hoffnung eines schnellen abklingens vorbei war, gab man mir das schlafmittel stilnox (10mg zoplidem) mit, welches ich fortan in der praxis beziehen kann.
ausserdem wurde mir gesagt, dass ich am besten lernen solle, den tinnitus als ständigen begleiter zu akzeptieren. so würde er dann auch immer seltener wahrgenommen werden, aussser in äusserst langweiligen, anspruchslosen situation oder etwa beim reden/schreiben/nachdenken darüber.
nebenbei habe ich mit akupunktursitzungen begonnen. zweimal wöchentlich. und die ärtin machte einen sehr seriösen eindruck. sie geht von etwa 12 sitzungen aus.
meine idee war nun folgende:
das "gewöhnen" an den tinnitus wirkt recht gut. während ich in der ersten woche noch hätte heulen können, wars eine woche später bereits viel besser. es bildet sich langsam eine mischung aus "ich höre ihn nicht" und "wenn ich ihn höre, belastet er mich nicht mehr so". zusammen mit der akkupunktur und allem, sollte mir das mein alltägliches leben sicher einigermassen schnell wieder lebenswert machen.
aber was mache ich mit dem schlafmittel? Ich würde sie gerne auch weiter beibehalten (also nochmal 1-2 monate), wenn ich den Tinnitus wirklich akzeptiert oder geheilt habe, um es dann abzusetzen. Bei einer Heilung hätte es sich ohnehin erübrigt, bei ein "Klarkommen mit dem Tinnitus", wäre ich dann mittlerweile sicher bereit genug dem Tinnitus noch dort entgegenzutreten, wo ich mich bisher vor ihm gedrückt habe: Dem Schlaf, wo er am penetrantesten war. Und es ist halt sehr bequem, diesen Teil erstmal abzuschalten und sich derlang Herr um das Tinnitus-Problem im Alltag zu kümmern.
Die Frage lautet:
Mit was für Enzugserscheinungen muss ich bei solchen Medikamenten rechnen? Wie stark sind sie und wie fühlen sie sich an? Ich war bisher erst 8 Jahre lang nikotinabhängig und hatte zwei 2,5 jahren keinen Rückfall. Und auch die Sucht bei Online Rollenspiel habe ich einiger Zeit der Sucht recht konsequent durch das Löschen des Hauptcharakters niedergerungen, was doch recht viel Ûberwindung kostete.
Das waren so die zwei Süchte, mit denen ich es zu tun hatte. Bei Partydrogen und dergleichen ist es trotz gelegentlichem Konsum nie gekommen.
Kann mir also jemand sagen? wie sich diese Sucht gestaltet? Wie man wieder von ihr wegkommt? Wo legt das ganze zwischen Härtegrad von Heroin und Härtegrad von Schokolade, die man ganz gern nimmt.
Konkrete Hinweise? Erfahrungsberichte? Meinungen
Kann übrigens erst am späteren Abend wieder antworten, das technoforum von unserer Citrix-IE aus nicht so recht funkltinieren will.
Ich danke also schonmal im Voraus für Antwonrten von Leuten, die sich ein paar Gedanken zu meiner Fragesstellung gemacht haben.
Liebe Grüsse
Darrien
Aus: und vorbei | Registriert: May 2002
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Matsutatsu
Usernummer # 15957
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verfasst
du solltest das schlafmittel aufjedenfall nicht selbst absetzen, sondern das ganze mit deinem arzt besprechen.... es gibt dort bestimmte "absatzpläne" wobei das schlafmittel langsam runter dosiert wird.
Aus: PB | Registriert: Jan 2006
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sevo
Usernummer # 10461
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verfasst
Stilnox gilt als eher harmlos. Eine Entzugsproblematik gegenüber dem Wirkstoff selbst ist da nicht bekannt - bleibt Gewöhnung und die Angst vor wieder eintretender Schlaflosigkeit, die durchaus abhängigkeitsartige Formen annehmen kann.
Dir muß auch klar sein, daß du damit nur die Auseinandersetzung mit dem Tinnitus während der Nacht herauszögerst, also beim Absetzen wieder eine Phase eintreten wird, in der du dich in einer weiteren Lebenssituation (Einschlafen) an den Tinnitus gewöhnen und ihn verlernen mußt. Das dürfte dir um so schwerer fallen, um so mehr du es hinauszögerst.
Schon da der Schlaf mit Schlafmitteln nicht der allerbeste und erholsamste ist, würde ich persönlich lieber möglichst schnell (ggf. mit Hilfe eines Noisers) lernen, mit Tinnitus und ohne Medikamente zu schlafen.
Gruß Sevo
Aus: Frankfurt | Registriert: Aug 2003
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Nickel
Usernummer # 14279
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verfasst
Ich habe gerade jemandem angesprochen der sich wohl auskennt SEVO hat recht...
Stilnox ist wohl nicht harmlos aber macht wohl körperlich nicht abhängig... Die Psyche kann sich dran gewöhnen wie bei allen Gewohnheiten... Da STILNOX keine Bensodiazipine ist(bestimmte starke Form von Schlafmittel) bekommt man keine abhännigkeit so wie bei Eleptischen anfällen zb wie von Valium.
Bei Dir ist es eher im Kopf... Sprich doch mal Dein Arzt auf ADOSIL Tropfen an... Es soll beruhigen und guten Schlaf bringen... Das soll was bringen wenn man von etwas entwöhnt werden möchte...
Ich hoffe Du hast einen guten Arzt... Ich selber habe jemandem gefragt und gebe das hier nur weiter... Zur not: fragen se ihren Arzt oder -apotheker :-)
Aus: FFM | Registriert: Mar 2005
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duck
always ultra
Usernummer # 5915
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verfasst
Ich würde die Suchtproblematik mit der verschreibenden Ärtzin besprechen oder alternativ mit einer Suchtberatungsstelle, die es in jeder Stadt gibt.
Hier habe ich eine Studie gefunden:
Klick
Darin wird das Abhängigkeitspotential des Wirkstoffes in etwa wie das von Benzodiazepin eingeschätzt, da wohl ein sehr ähnlicher Wirkmechanismus zugrunde liegt. Der Entzug von Benzodiazepinen ist kein Spaß, es besteht eine körperliche und psychische Abhängigkeit. Suchtberatungsstellen bezeichnen einen Entzug von Benzodiazepinen als langwieriger und schwieriger als den von Heroin.
Vielleicht gibt es für Dich andere Met***** zur Ruhe und somit zum Schlaf zu finden, zb. Yoga oder autogenes Training.
Mein Rat wär, auf jeden Fall mal ein paar Tage Pause zu machen und für Dich selber zu sehen wie das Einschalfen ohne Medikament funktioniert.
Alles Gute!
Aus: München | Registriert: May 2002
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Nickel
Usernummer # 14279
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verfasst
Wir haben ja auch geschrieben das Stilnox NICHT abhännig wie Benzodiazepin macht (Also schwer körperlich)... Er nimmt ja Stilnox... Also ist das andere kein Thema... Die Studie ist ´sicher interessant...
Zum schlafen kenne ich auch Leute die MELATONIN 3MG nehmen... In Deutschland ist es wohl nicht zu bekommen... Wobei ich auch eine Ärtzin kenne die das nimmt...´In Amerika ist es sehr günstig... (wie so viele Midikamente) Einfach mal erkundigen... Möchte auch nichts falsches dazu sagen...
Aus: FFM | Registriert: Mar 2005
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susi808
Usernummer # 16024
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verfasst
von atosil-tropfen würde ich aber abraten. damit die wirken braucht man schon einen "spiegel". und wenn man diesen hat ist man generell und nicht nur nachts nicht wirklich fit und sehr verlangsamt. zumindest ist das die erfahrung bei meinen patienten. also ich finds nicht so doll. du solltest wirklich versuchen zu lernen mit dem tinitus zu schlafen. ich weiss das sagt sich einfach.
Aus: münchen | Registriert: Jan 2006
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iNSOMNiA
Usernummer # 7790
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verfasst
Für Atosil (Promethazin) braucht man keinen Spiegel. Der Wirkstoff ist von seinem Profil her eher ein Antihistaminikum, als ein Neuroleptikum, die sedierende Wirkung tritt daher direkt ein und braucht keinen "Blutspiegel".
Zum Abhängigkeitspotential von Zolpidem findet man in der Literatur unterschiedliche Angaben. Generell würde ich von einer täglichen Einnahme abraten, zumal es auf kurz oder lang sowieso zu einem Wirkverlust kommt.
Aus: Wuppertal | Registriert: Nov 2002
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Longi
monoclub-hannover
Usernummer # 779
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verfasst
Hmmm hört sich ja alles nicht so gut an...
Ein Bekannter (um die 60) von mir, dem gehts auch ziemlich schlecht...und der verträgt die meisten Medikamente nicht mehr bzw die schlagen nicht mehr an!
Wenn seine Schmerzen zu groß werden, lässt er sich von seiner Frau immer nette Keckse mit lecker Peace backen und alles ist von feinsten...Schmerzen gehen zurück...und er schläft wie ein Stein!
Wenn es nicht auf Dauer sein soll...ist das auf jeden Fall immer noch die beste Alternative, bevor ich mir da die dicken Hammer rainhaue...das würde für mich nicht in Frage kommen!
Pro Hanf als Arzenei!!!!
Aus: Hang-over | Registriert: Jul 2000
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Darrien
Usernummer # 6129
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verfasst
So. Komme ich auch endlich mal dazu, mich hier zu melden. Danke soweit mal für die Infos. Ich werde mal schauen, dass ich es in nächster Zeit wieder absetzen kann. Und naja ...im Endeffekt ists vielleicht wirklich besser, wenn ich mich jetzt schon daran gewöhne, mit dem Tinnitus einzuschlafen.
Aus: und vorbei | Registriert: May 2002
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superjo
Dichte Fichte
Usernummer # 5096
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verfasst
aber dieser tinitus geht doch irgendwann wieder weg oder kann das für immer bleiben?
Aus: fürth | Registriert: Feb 2002
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susi808
Usernummer # 16024
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verfasst
der kann für immer bleiben !
Aus: münchen | Registriert: Jan 2006
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konny
Usernummer # 14418
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verfasst
Ich habe ihn seit 13 Jahren. Tja, die lauten Omen Boxen zur linken. Ich finde, es gibt aber Schlimmeres im Leben
Aus: Hagen | Registriert: Apr 2005
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