Autor
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Thema: Safrol&Co.
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sonnenkind
    
Usernummer # 643
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verfasst
Vergiftungen mit Myristicin beim Menschen wurden vorwiegend im Zusammenhang mit der Zufuhr großer Mengen von Muskatnuß (meist gemahlen, in einer Menge über 5 g) beschrieben. Allerdings sind an den Vergiftungserscheinungen auch andere Inhaltsstoffe des Gewürzes beteiligt.Zusammen mit Elemicin, Methyleugenol und Safrol wird Myristicin für die halluzinogene bzw. psychotropische Wirkung überhöhter Dosen von Muskatnußpulver verantwortlich gemacht (u.a. HAGER, JULIEN, RÖMPP). Im ältesten bekannten Hindu-Dokument wird die Muskatnuß als mada shaunda, die "narkotische Frucht" bezeichnet [Ohloff,x]. Die Einnahme solcher Mengen von Muskatnußgewürz führt jedoch gleichzeitig zu regelrechten Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Unruhe, Zittern, Schweißausbrüche, Wahnvorstellungen und Gleichgewichtsstörungen. Besonders für Kinder sind die Muskatnüsse gefährlich: Nachdem ein 8jähriger Junge zwei Muskatnüsse, entsprechend etwa 12 g, gegessen hatte, fiel er in tiefe Bewußtlosigkeit und starb 20 Stunden nach der Aufnahme. Eine krebsauslösende Wirkung ist nicht auszuschließen. Hinweise darauf gibt eine Studie, die an Mäusen eine Adduktbildung an Leber-DNA (7,8 pmol/mg DNA) feststellen konnte (PHILLIPS et al.). Andere Untersuchungen konnten jedoch keine diesbezüglichen Hinweise liefern; es wird sogar von einer antimutagenen Wirksamkeit berichtet [Ohl. x]. *sonnenkind
Aus: exil-hamburger | Registriert: Jul 2000
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