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Autor Thema: 9 Jahre Cannabisurteil des BVerfG
Space Base
User
Usernummer # 1426

 - verfasst      Profil von Space Base         Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Sorry Luis, aber du hast nicht wirklich verstanden was ich sagte.

Was ich gesagt habe war folgendes: ich komm damit nicht klar, weil ich nach einem Zug mehr druff bin als wenn ich ne Pille schmeisse - aber nur weil das bei mir so ist, heisst das ganz bestimmt nicht, dass es auch bei andern so wäre! Die meisten kommen damit klar, und diejenigen die nicht damit klarkommen, sollen es halt - wie ich - verflucht nochmal lassen. Sowas nennt man eben Eigenverantwortung, und es wäre schön, wenn auch die Kampftrinker (Fasnacht lässt grüssen...) soviel Eigenverantwortung hätten, diejenigen, die - ohne auch nur einen Hauch einer Ahnung zu haben - die ganze Zeit gegen Canabis wettern.

Es ist einfach Unsinn, aufgrund dessen, was man selbst erlebt hat, zu glauben, man wüsste was das beste für alle andern Leute ist. Sowas nenn ich Arrogant und Borniert - und so gut wie immer irren sich Leute, die glauben, sie wüssten was gut für andere ist. Denn was gut für andere ist, kann niemand wissen, das muss jeder für sich selbst herausfinden, und entsprechend handeln.


Aus: CH | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
ClubCreature

Usernummer # 4014

 - verfasst      Profil von ClubCreature     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Man könnte ja sowas wie einen "Cannabis-Führerschein" einführen. Und nur wer den hat, darf konsumieren.... *g* is nich wirklich ernstgemeint
Aus: Rheinmetropole KÖLN | Registriert: Oct 2001  |  IP: [logged]
triPle x

Usernummer # 4671

 - verfasst      Profil von triPle x     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
quote:
Ursprünglich geschrieben von schraube:
hhhmmm... also ich komm wunderbar klar und brauch auch keine beratungsstelle.....


kiffen ist keine droge sondern ne lebenseinstellung


word!!
um auf das thema jugenschutz zurückzukommen was philipp ansprach, jugendschutz bedeuted dass der staat jugendliche vor gewissen sachen ( drogen,porno, etc) schützen soll\will, kann er aber leider nicht weil der drogenmarkt von jahr zu jahr grössere ausmaße annimmt, die man einfach überhaupt nicht kontrollieren kann!
viel sinnvoller wäre es wenn endlich mal anständige aufklärungskampanien gestartet würden!
ich weiss noch als wir mal im Gymnasium ne aufklärungsstunde zum thema drogen hatten,
da wollte uns der herr lehrer weissmachen dass wenn man bestimmte plätze in augsburg meidet, man niemals mit drogen in kontakt kommen würde.

die älteren menschen in deutschland sollten endlich verstehen dass doch sein kann was nicht sein darf und sich von ihrer naiven konservativen weltanschauung verabschieden

[ 11-03-2003: Beitrag editiert von: triPle x ]


Aus: A | Registriert: Jan 2002  |  IP: [logged]
spazecruiza

Usernummer # 8551

 - verfasst      Profil von spazecruiza     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich glaube, an der jetzigen Situation wird sich so shcnell nichts ändern... leider.
Denn, das Verbot kann noch so schwachsinnig sein - die wenigsten Politiker dürfte das interessieren!
Jeder normale Politiker redet und handelt so, wie der Wind im Volke gerade weht! Ich glaube das steht ausser Frage. Und WIE der Wind der Volkes weht, das bestimmen hauptsächlich die Meinungs-Windmaschinen: Zeitungen und vorallem das Fernsehn; allen voran die größten unter ihnen, nämlich rtl und die Bildzeitung.

Und solange da nicht steht "Das Hanfverbot ist mehr als schwachsinnig!" werden die wenigsten Politiker auch nur im Traum daran denken das Hanfverbot in Frage zu stellen.

Leider interessiert sich ein Politiker nunmal nich für soetwas, solange es seiner Karriere nichts bringt. Also redet er schön brav das, was das Bildzeitungs-lesende und rtl-guckende Durchschnittsvolk hören will...

Der Ansatz einer änderung ist meiner Meinung nach weniger bei den Politikern zu suchen, sondern dort, wo die deutsche Politik primär gemacht wird, nämlich in den oben genannten Medien.


Aus: Wiesbaden | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
minimalniemand

217cup 2oo4
Usernummer # 3401

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word!

ohne eine mächtige kifferlobby passiert da garnix


Aus: echtem Leder | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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dem kann ich auch nur zustimmen. Und solange die Tabakkonzerne in den Blättern des Springer-Verlags und solange die Alkoholhersteller im TV teure Werbeplätze kaufen hat keine dieser Seiten ein Interesse, massiv Stimmung für eine Alternativ-Droge zu machen.

Die SPD selbst hat auf dem Bundesparteitag 1992 in Wiesbaden gefordert, dass es einen "legalen Zugang zu Cannabisprodukten" geben solle, doch seit Schröder das sagen hat ist der drogenpolitische Kurs der SPD um mindestens 10 Jahre zurückgeworfen und deckt sich ausnahmsweise mit dem Kurs der CDU. Auf dem Gebiet herrscht komischerweise überparteiliche Einigkeit und eine Erkenntnisresistenz, dass es einen graust. Die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk hat von ihrem Fach gar keine Ahnung und verbreitet über Cannabis öffentlich noch Ammenmärchen die längst widerlegt sind (Stichwort: amotivationales Syndrom).

Dass unsere direkten Nachbarn in der Schweiz gerade mitten im Prozess der Legalisierung von Cannabis stecken, scheint hierzulande ebenfalls keinen Politiker zu interessieren, denn sonst würde man über die Argumente der Schweizer diskutieren.

Es kann nur einen effektiven Weg geben, dass die Cannabispolitik reformiert wird: es muss einen Menschen geben, der es schafft, bis nach Karlsruhe zu kommen.
Mit diesem Verfahren könnte das klappen und ich kann Herrn Müller nur die Daumen drücken und für sein Engagement danken.

[ 11-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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quote:
Ursprünglich geschrieben von luis:
dass ICH das dann verallgemeinere mag MEIN gutes recht sein, weil ICH nämlich auch noch leute außerhalb des technoforums kenne, die auch mit kiffen nicht klar kommen, es aber teilweise seit jahren praktizieren oder dann aufgehört haben oder wirklich einen ziemlichen durchhänger haben und diesen nicht wieder losgeworden sind, so dass es MIR doch wohl zustehen mag, SPACE, der mit kiffen NICHT klar kommt, als beispiel dafür zu nehmen, dass cannabis ja nun doch nicht so harmlos ist

Geht´s ein wenig genauer bitte? Was sind das für Fälle? Warum haben diejenigen Probleme mit Cannabis und wie äussert sich das?
Von dieser Art der Argumentation aus könnte ich wiederum behaupten, dass Cannabis völlig unproblematisch ist, weil in meinem Freundeskreis überhaupt niemand übermässig kifft. Meine Erfahrungen als allgemeingültig zu betrachten ist aber genauso falsch, wie Deine Freunde als repräsentatives Abbild der Allgemeinheit heranzuziehen.
Sind wir uns einig, dass für Gelegenheitskiffer und Wenigkiffer Cannabis relativ unbedenklich ist? Sicher, oder? Folglich haben Deine Freunde schlicht ein Problem mit ihrer Art des Konsums und sollten sich Gedanken machen, ob sie wirklich alles im Griff haben.

quote:
und ich im übrigen bei extrem abbreitphasen auch gemerkt habe, dass kiffen auch für MICH nicht so gut ist, obwohl ICH für mich in anspruch nehme, damit trotzdem gut klar zu kommen, nur deswegen und auch trotz meiner begeisterung für diese droge, sehe ICH sie halt kritischer als alkohol.

Hier wäre es nett gewesen, wenn Du Dein Problem mal näher erläutert hättest. Bist Du Bergsteiger und brauchst jeden ccm Lungenvolumen? Dann glaub ich gerne, dass Kiffen nicht gut ist. Genauso ist es selbstverständlich nicht besonders zuträglich, sich bis Mitternacht plattzurauchen, wenn man am anderen Morgen eine Klausur schreibt. Aber in dieser Situation wäre es sicherlich auch falsch, bis Mitternacht zu saufen.

quote:
trotz meiner begeisterung für diese droge, sehe ICH sie halt kritischer als alkohol.

Ich denke Du kennst die Fakten, dass Alkohol jedes Jahr 20.000 Tote fordert, es aber noch nie nachgewiesen werden konnte, dass jemand durch Cannabis gestorben ist. Das liegt daran, dass Cannabis im Gegensatz nicht toxisch wirkt. Das was wir als Alkoholrausch kennen ist nichts anderes als eine Vergiftungserscheinung. Man muss sich vergegenwärtigen dass Alkohol ein Zellgift und Lösungsmittel ist und aufs aggressivste im Körper wirkt. Zudem besteht das Risiko der körperlichen Abhängigkeit, dass ja wohl um einiges Schlimmer wiegt als mögliche Gewöhnungseffekte bei unvernünftigen Dauerkiffern.

Ok, Du kommst mit beidem klar, das ist ja auch gut so, aber eine solche, den Alkohol verharmlosende Aussage, finde ich vollkommen verantwortungslos. Auch wenn es grösstenteils vernünftige Leute gibt, die Alkohol kontrolliert konsumieren gibt es doch erhebliche Probleme mit Alkohol. Besoffene sind aggressiv und zetteln jeden Tag Streit und Schlägereien an, Besoffene schlagen und vergewaltigen ihre Frauen. Besoffene werden zu Mördern im Strassenverkehr...das könnte man noch endlos weiterführen.

Gerade weil Du beides kennst kann ich absolut nicht verstehen, wie man so argumentieren kann.

[ 12-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Space Base
User
Usernummer # 1426

 - verfasst      Profil von Space Base         Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich sagte nicht, dass ich Probleme mit Canabis habe, ich sagte, dass es mir zu krass einfährt, und ich es daher nicht kontrollieren kann. Wollte das nur mal klarstellen. Ausserdem sagte ich - jetzt schon mehrmals - dass dies zwar bei mir so sein mag, dies jedoch nicht bedeutet, dass es auch bei allen anderen so ist. Und ich habe hinzugefügt, dass man sich selbst halt kennen muss, und entsprechend seinen Konsum einschränken, oder gar nicht ausleben sollte.

Mir gehts darum, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist (bzw. sein sollte), und es daher müssig ist, von dem einen auf den anderen zu schliessen, und dabei erst noch das Grundrecht auf Selbstbestimmung ausser Kraft zu setzen.

[ 12-03-2003: Beitrag editiert von: Space Base ]


Aus: CH | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
tom dixon
NEORYTHM
Usernummer # 4162

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es ist doch wie mit allem: ab und an mal konsumieren schadet nicht. egal ob jetzt alk, pillen, dope, pep, koks, kippen... die masse macht es.

persönlich finde ich auch den ansatz am sinnvollsten, den leuten einen verantungsvollen umgang mit den dingen des lebens beizubringen. und das was an schulen bezüglich "drogenaufklärung" passiert ist doch lächerlich. funktionieren tut es offensichtlich ja auch nicht, es gibt genug beispiele von völlig verfeierten, versoffenen oder bekifften kids.

was muss noch alles passieren, bis das auch mal nach berlin durchdringt?


Aus: AB | Registriert: Nov 2001  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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Tja, Berlin reagiert auf solche Meldungen leider nur so, dass noch mehr verboten wird, siehe vor 2-3 Jahren die Pilze.

Das grösste Problem ist wirklich, dass das ganze Thema entweder komplett totgeschwiegen wird oder wenn überhaupt dann nur ideologisch verblendet behandelt wird.

Ausserdem mag ich es nicht einsehen, warum immer von Drogen und Alkohol und Tabak geprochen wird, dabei sind Alkohol und Tabak Drogen, sogar die gefährlichsten. Wie will man denn eine glaubhafte Drogenpolitik machen, wenn man diese beiden heiligen Kühe nicht anpacken darf/will.

Dass Deutschland in Punkto Cannabis vollkommen auf stur schaltet und sich im Gegenteil auf EU-Ebene sogar dafür einsetzt, die Coffeeshops in Holland abzuschaffen und gleichzeitig aber sogar gerichtlich dagegen vorgeht, Tabak- und Alkoholwerbung drastisch einzuschränken, sagt sehr viel aus, wie stark der Lobbyeinfluss in Berlin doch ist.


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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quote:
Ursprünglich geschrieben von luis:
kann mich nicht erinnern, dass pilze vor drei jahren legal waren.

Sorry, da habe ich mich in der Zeitangabe vertan. Psilocybinhaltige Pilze sind bereits seit dem 1.2.1998 verboten, also schon 5 Jahre.

siehe: http://www.pilzbroschuere.de/#pilzrecht

[ 13-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Space Base
User
Usernummer # 1426

 - verfasst      Profil von Space Base         Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@Luis
"man muss den menschen aber teilweise auch vor sich selbst schützen."

Muss man? Kann man das überhaupt?

Mann kann nur versuchen, die Menschen dazu zu bringen, Eigenverantwortlich mit sich umzugehen (und gegenüber anderen).

Mit Verboten funktioniert das nicht, dafür braucht es Aufklärung.

Was meinst Du wieso ich mir nicht jedes Wochenende LSD reinpfeiffe? Weil ich darüber aufgeklärt bin, was die möglichen psychischen Konsequenzen wären. Nicht weil es verboten ist!

Und wenn jemand trotz aller Aufklärung übertreibt, nicht auf seinen Körper hört etc. dann ist diese Person nun mal selber schuld. Man kann niemanden vor sich selbst schützen, dass muss schon jeder für sich selbst tun. Soviel sollte einem das eigene Leben wert sein, und wenn das nicht der Fall ist, so liegt das Problem nicht an Drogen, sondern an der Persönlichkeit desjenigen.

Es ist natürlich auch für viele sich selbst nicht liebende Menschen eine gute Ausrede, alles auf Drogen abzuschieben, statt sich der Tatsache zu stellen, dass sie ihr Leben nicht im Griff haben. Wer das nicht hat, hat logischerweise auch Drogen nicht im Griff. Aber auch wenn eine solche Person mit der repressivsten Antidrogenpolitik daran gehindert würde, zu konsumieren, so würde die Person "abstürzen".

Also wofür ein Verbot? Um Menschen vor sich selbst zu schützen, die sich selbst überhaupt nichts wert sind? Und dabei werden dann halt - oops pech - gleich noch alle anderen kriminalisiert, die hin und wieder nen Joint rauchen, oder alle Nase lang was ziehen. Dieses In-einen-Topf-werfen finde ich ziemlich daneben.


Aus: CH | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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@Luis:
Dass aber das Cannabisverbot jedes Jahr 130.000 Leute in Schwierigkeiten mit Polizei und Justiz bringt wiegt den genannten "Erfolg" allemal wieder auf. Bei den 130.000 Leuten ist z.B. sicher auch ein Kraftfahrer dabei, der auf deinen Führerschein angewiesen ist. Da man (die Behörden) ja ganz gerne mal Führerscheine kassieren kann es also sein, dass er nur aufgrund Cannabis-Besitzes, seinen Job verliert. Dabei wird nicht gefragt ob derjenige verantwortungsbewusst mit der Droge umgeht oder ob er wirklich stoned am Steuer seines 40-Tonners sass.
Das ist ein krasses Beispiel, ist aber garantiert schonmal passiert.

Nichtsdestotrotz finde ich die Begründung, eine Kriminalisierung aller würde "erfolgreich" einige wenige vom Cannabiskonsum abhalten und wäre somit richtig, reichlich schwach. Eine solche Ausnahme kann man wohl kaum als Berechtigung dafür ansehen, dass auf der anderen Seite 5 Millionen unschuldige Bürger kriminalisiert werden.

Und die Leute, die sich wirklich ernsthaft vom Cannabisverbot beeindrucken lassen sind wohl auch diejenigen, die nie über eine rote Fussgängerampel laufen würden, in einer 30er-Zone nur 20 km/h fahren, ihre Rechnungen immer überpünktlich zahlen und ansonsten auch aalglatt durchs Leben gleiten. Solche Leute sind aber die Ausnahme!

[ 14-03-2003: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
TbO&Vega

Usernummer # 1599

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Klaro. Ich hab das hier nicht als Streit angesehen! Du bist wenigstens einer, der seine Bedenken auch benennen kann und dessen Argumentation über ein dumbes "scheiss Drogen, sauft lieber mal ordentlich einen" oder "Keine Macht den Drogen" hinaus geht.

Solcherart vorgetragene Argumente muss man in dieser Diskussion auch annehmen und es steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in Deinen Bedenken - es gibt wirklich Leute, für die ist Cannabis eben ungeeignet und diese sollten die Finger davon lassen. Hier tut Aufklärung not und vielleicht wäre denjenigen, die (auch jetzt schon unter dem Verbot) psychische Probleme bekommen, weil sie zu extrem in der Heimlichkeit des Verbotenen leben, damit eher geholfen als sie wie jetzt schlicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Sicher, niemand zwingt solche Leute, zu kiffen. Im Gegenteil, es ist ja verboten, aber das Verbot hindert labile Personen eben auch nicht, Cannabis zu konsumieren.

Das Problem ist ja, dass der Cannabis-Markt und der Kundenstamm sich völlig vorbei an der gesellschaftlichen Wahrnehmung entwickelt. Aufgrund der Illegalität wird völlig ausgeblendet, dass es sich mittlerweile um ein Massenphänomen handelt und der Staat/die Gesellschaft derzeit in keiner Weise eingreift und zumindest gewisse Regeln für eine vernünftige Marktentwicklung ergreift. Das Thema zu ignorieren ist m.E. völlig verantwortungslos. Wenn 12jährige zu Dauerkiffern werden ist das auch von der Gesellschaft mitzuverantworten, weil sie eben keine Regeln im Umgang mit Cannabis hat. Die Bestrafung ist treibt auch völlig extreme Blüten: Diese Woche wurde in Sachsen wieder ein (bereits wegen Diebstahl) vorbestrafter 20jähriger vier lange Jahre in den Bau geschickt, weil er nachweislich 10x mit Minderjährigen zusammen in seiner Wohnung gekifft hat. Dieser Haftplatz allein wird den Steuerzahler gut einer viertel Million Euro kosten, der 20jährige wird mit dieser Prognose sogar noch viel länger als 4 Jahre ein Fall für die Staatskasse bleiben und wirklich geholfen ist doch ehrlich gesagt niemandem dabei. Ob sich der Richter beim erstellen des Urteils einen runtergeholt hat ("Oh ja, ich schick die Sau in den Bau, oh ja") ist nicht überliefert.

"Es kann nicht sein, was nicht sein darf" heisst der Leitsatz, doch der ist schlicht falsch. Die Politik muss endlich die Scheuklappen abwerfen und echte Lösungsvorschläge bringen. Eine Cannabis-freie Gesellschaft wird es nicht geben und es ist die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, den Umgang mit Cannabis zu gestalten als einfach Millionen Bürgern mit Strafe zu drohen.

Welche Vorschläge hättet ihr, welche Regeln man für einen sinnvollen Umgang mit Cannabis aufstellen könnte? Mein Vorschläge:

- Das Monopol auf Cannabisprodukte soll beim Staat liegen, also wie bei Alkohol.
- Gärtnereien dürfen Cannabis gewerbsmässig anbauen. Damit würde man Importe unnötig werden lassen
- Eine Cannabissteuer wird eingeführt
- Cannabis darf in Portionen bis 5g verkauft werden
- Verkauf nur in Fachgeschäften, in Apotheken/Drogerien oder evtl. auch in den Restaurationsbereichen von Discotheken.
- Verkauf NUR gegen Vorlage des Ausweises an über 18jährige. Bei Verstoss gegen die Altersauflagen strenge Strafen, z.B. Entzug der Gewerbeerlaubnis.
- keine Werbung! Im Gegenteil, eher sollte die Werbung für Alkohol und Tabak drastisch eingeschränkt werden.
- ein Beipackzettel über mögliche Risiken sollte beiliegen sowie ausführliche Informationen über Cannabis, die Wirkweise und die Risiken sollten in den Verkaufsstellen ausliegen.
- Anbau zum eigenen Verbrauch muss erlaubt sein. Dabei sollte eine gewisse Grenze wie z.B. 10 Pflanzen nicht überschritten werden.

Weitere Ideen?


Aus: NRW | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Space Base
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Usernummer # 1426

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quote:
Ursprünglich geschrieben von TbO&Vega:
Solcherart vorgetragene Argumente muss man in dieser Diskussion auch annehmen und es steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in Deinen Bedenken - es gibt wirklich Leute, für die ist Cannabis eben ungeeignet und diese sollten die Finger davon lassen. Hier tut Aufklärung not und vielleicht wäre denjenigen, die (auch jetzt schon unter dem Verbot) psychische Probleme bekommen, weil sie zu extrem in der Heimlichkeit des Verbotenen leben, damit eher geholfen als sie wie jetzt schlicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Sicher, niemand zwingt solche Leute, zu kiffen. Im Gegenteil, es ist ja verboten, aber das Verbot hindert labile Personen eben auch nicht, Cannabis zu konsumieren.

Genau das ist das Problem, oder genauer gesagt die Scheinheiligkeit der heutigen Gesetzgebung.

Das mit dem 20jährigen ist einfach zu hart - so ein bescheuertes Urteil, so was von ungerecht und so was von nutzlos! Ich glaube kaum das auch nur ein einziger von denen die in seiner Wohnung gekifft haben, mit diesem Urteil einverstanden sind. Und verflucht nochmal, jeder ist doch für sich selbst verantwortlich! Muss man jetzt neuerdings einen Security bei seiner Wohnungstür hinstellen, damit man ja kein Jugend"schutz"-Gesetz übertritt?

Dieses ganze Thema ist schon ziemlich nervig. Judikative war doch ursprünglich dazu da Gerechtigkeit zu schaffen - heute wird sie offenbar nur noch dazu verwendet das Leben von Jugendlichen zu zerstören.


Aus: CH | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
ClubCreature

Usernummer # 4014

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@tbo_vega: diese "Kifferregeln", die du da aufgestellt hast, find ich sehr gut und die decken sich auch mit meinen Vorstellungen.
Hehe nur die Abgabemenge sollte nich 5g sondern lieber 10g betragen...*g*
Obwohl 5g is eigentlich auch OK...wenn dann hier in Köln Nippes der türkische Kollege von nebenan *g* den ersten Köllschen Coffeeshop aufmacht, is das ja alles ziemlich locker. Wenn de ma nix mehr hast, gehste mal eben in den shop und taataaa holst dir einmal krass korrekte peace, lan...
Jo datt wärs doch.....und der Space muss dann halt zuschaun...naja vielleicht kriegen wir ihn dann ja doch soweit, das er sich mal einen genehmigt... *gg*

Aus: Rheinmetropole KÖLN | Registriert: Oct 2001  |  IP: [logged]



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