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Autor Thema: Weiterer Effizienzsprung bei MP3
fckdUp
fr3ak
Usernummer # 8795

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Weiterer Effizienzsprung bei MP3

Nachdem der Fraunhofer-Ableger Coding Technologies im Auftrag von Thomson Multimedia mit der Spectral Band Replication (SBR) für eine erhebliche Effizienzsteigerung bei Bitraten unterhalb von 64 kBit/s sorgte, verhilft Differential MP3 (dMP3) dem technisch angestaubten Kompressionsformat MP3 zu einem weiteren Performance-Schub.

Die ursprünglich aus dem französischen Tracker- und Modboard Tuilë-8 entstammende MP3-Modifikation besinnt sich auf die Tugenden der Anfänge elektronischer Musik. Statt identisch oder nahezu identisch wiederholte Passagen wie Refrains und gesampelte Sequenzen bei jedem Auftreten neu zu kodieren, legt dMP3 diese in einer Sprungtabelle am Beginn der MP3-Datei ab und greift beim Abspielen auf diese Sequenz zu. Unterscheiden sich die Samples geringfügig, speichert dMP3 die Huffman-kodierte Differenz zum Referenzsample ab.

Bei vielen aktuellen Produktionen -- beispielsweise bei vielen Songs aus den Pop-Charts, Trance und House-Musik --, die tatsächlich exakt übereinstimmende Samples verwenden, lässt sich gegenüber "normalem MP3" mitunter bis zu 30 Prozent des Speicherplatzes einsparen, bei Trance und Techno mitunter gar 70 Prozent -- wohlgemerkt ohne Qualitätsverlust gegenüber Standard-MP3s. Handgemachte Rockmusik profitiert dagegen in der Regel kaum von dMP3-Kodierung. Mitunter sind die resultierenden Songs sogar größer als "normale" MP3s gleicher Bitrate, weil die Verwaltung der Sprungtabellen noch nicht optimiert ist.

Die Idee für dMP3 ist quasi eine Reminiszenz an die 16-Bit-Ära: Weil MIDI ohne gute Software-Instrumente einfach nur trauriges Gepiepe produzierte, entwickelte sich die Tracker/Mod-Szene, die in der 16-Bit-Ära ihren Höhepunkt erlebte. Programme wie Screamtracker unter DOS nutzten kurze Samples, die mit nicht unerheblichem "Programmieraufwand" zu Songs verwoben wurden.

Wer nun fürchtet, man benötige zum Abspielen von dMP3s ebenso wie bei MOD-Dateien oder MP3Pro einen anderen MP3-Player, der kann beruhigt sein. Tatsächlich benötigen Winamp, Foobar2000 (beide für Windows) und XMMS (Linux) zum Abspielen der dMP3 nicht einmal ein Plug-in, weil die verwendeten MP3-Decoder intelligent genug programmiert sind, um die Sprungtabellen auszuwerten. Einzig für iTunes unter Mac OS X benötigt man ein Plug-in, weil Apple offenbar "zu standardkonform" programmiert hat. Selbst mobile MP3-Player spielen die dMP3s, allerdings können die meisten aus Speicherplatzgründen nur den ersten Eintrag in der Sprungtabelle auswerten, sodass man tatsächlich das exakt gleiche Sample zu hören bekommt, auch wenn weitere Modifikationen vorliegen -- mitunter klingt das etwas merkwürdig.

Inzwischen interessieren sich zunächst vorrangig mehrere französische Internet-Labels, die elektronische Musik vertreiben, für dMP3s. Sie wollen diese MP3-Variante als Download anbieten, um Bandbreite zu sparen. Sollte sich der Gebrauch von dMP3 über nicht-kommerzielle Grenzen hinaus ausbreiten, ergäben sich indes interessante Lizenzfragen. So müssen Künstler, die Samples aus anderen Songs verwenden, bislang anteilig für die Gesamtlänge der verwendeten Sounds GEMA-Gebühren abführen. Bei dMP3 wird jedes Samples aber nachweislich meist nur einmal verwendet, entsprechend müssten die Künstler auch geringere Urheberpauschalen entrichten. Auch Betreiber von Techno-MP3-Radios könnten auf die Idee verfallen, ebenfalls geringere GEMA-Abgaben zahlen zu wollen. (vza/c't)

hört sich gut an und dürfte gerade für uns interessant sein. hottentlich etabliert sich das format mehr als mp3pro...

Aus: Ingolstadt | Registriert: Mar 2003  |  IP: [logged]
Mad Raven

Usernummer # 8559

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gibt es denn schon irgenwo proggys oder plug-ins um dMP3s zu erstellen, oder MP3s in dMP3s umzuwandeln ??
Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
psychosonic
laberbacke
Usernummer # 417

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april april
... und auch noch einfallslos von der c't. letztes jahr hattenb sie doch erst doch diese videokompressionstechnik mit facelets. ist das gleiche in grün.
[lach]

Aus: köln | Registriert: Apr 2000  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

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lol. die letzten beiden absätze verraten den fake. aber rein theoretisch halt ich das für eine tatsächlich mögliche zukunftsvision - schließlich basiert die videokompression auf ähnlichen differenzkodierungen. ein techno-codec wär doch mal echt witzig.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
James_Holden

Usernummer # 1937

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na, das ist aber ganz schön hart für apple. die stehen in diesem fake-bericht nämlich nicht gerade positiv da. das ist ja schon bad publicity für das ipod...
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Archer2000

Usernummer # 2345

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so ne idee hatte ich auch schon vor längerem
gerade bei tool-/loop-techno müsste das gut klappen.. und ist theoretisch sicherlich umsetzbar..

den link hat mir gestern nacht auch schon wer geschickt und ich hab erst nur die ersten beiden absätze gelesen
aber seitdem ich dann das ganze gelesen hab glaub ich auch eher an einen aprilscherz [Wink]

Aus: Postapocalyptic Wasteland | Registriert: Apr 2001  |  IP: [logged]  yim_falsemirror This user has MSN. The user's handle is msn@falsemirror.de
Mad Raven

Usernummer # 8559

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shit, datt wär sonne gute sache gewesen
Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
ZeHa
Grave Digger
Usernummer # 3572

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Hmm ja eigentlich müßte das wirklich irgendwie gehen...

JPG und ZIP und sowas tun ja auch wiederkehrende Datenfolgen zusammenfassen...

Aus: Friedrichshafen | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

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Vereinfacht gesagt, scheint der Artikel von 'nem Technikfreak zu kommen, der nicht über die Grenzen von mp3 hinauszugucken schien, denn das, was er anspricht, ist in der Basis nichts anderes als die Granularsynthese, die in etwa besagt, dass man jedweden Sound in so kleine Partikel zerlegen kann, dass sie rein die Information ÜBER den Sound besitzt und man somit wiederum rein aufgrund der Information über den Klangpartikel einen komplexen Sound wie etwa Sprache und Instrumente, Töne, Geräusche und entsprechend auch Musik, resynthetisieren kann, somit also wiederum in ferner Zukunft nur noch die Information ÜBER einen Sound und nicht der Sound selbst übertragen werden müsste *g*
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
Mad Raven

Usernummer # 8559

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2cris: wie soll das denn aussehen ? ich gehe bei einem sound noch immer von wekkebformen aus, wir der sound etwa in ganz kleine teile der wellenform zerlegt ?
Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
philipp

Usernummer # 687

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Die Frage hier ist, ob die Informationen über einen Klang mit weniger Bits abspeicherbar sind als eine Wellenformdarstellung des Klangs (bei der ja strenggenommen auch nicht der Klang selbst sondern Informationen über den Klang also die Amplitude gequantelt abgespeichert wird).
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

 - verfasst      Profil von chris   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
grain = korn.
richtig, es geht darum, sounds in möglichst so kleine partikel zu zerlegen, dass man rein theoretisch eine library an soundpartikeln besitzt, die zusammengesetzt jedweden sound erzeugen könnten, sodass eben nur noch die information über die zusammensetzung des sounds benötigt wird.

im augenblick ist das natürlich noch zukunftsmusik und wir benutzen die granularsynthese erstrangig zur fragmentierung und zerstückelung von sounds, üben also fleissig miitels frickelz das zerlegen, der nächste schritt wäre dann eben wieder das 'sinnvolle' zusammensetzen der partikel.

aus fragmenten etwas 'ganzes' zusammenzusetzen, ist ja auch die technologie von vocaloid: mittels kleinster sample-fragmente können so mehr oder minder 'natürlich klingende' gesangsparts erzeugt werden durch eingabe der textinformation, die dann vom system interpretiert wird und vokal-laute/fragmente sinnvoll so zusammenfügt, dass sie sprache ergeben.

entsprechend ist dieser april-scherz also 'ne nette sache gewesen, hier steckt aber - was der autor gewissenhaft ignoriert - eben 'ne ganze menge an zukunftsmusik drin, an der tatsächlich bereits schon gearbeitet wird.

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
ditte

Usernummer # 10066

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
grain = korn.
richtig, es geht darum, sounds in möglichst so kleine partikel zu zerlegen, dass man rein theoretisch eine library an soundpartikeln besitzt, die zusammengesetzt jedweden sound erzeugen könnten, sodass eben nur noch die information über die zusammensetzung des sounds benötigt wird.

...

entsprechend ist dieser april-scherz also 'ne nette sache gewesen, hier steckt aber - was der autor gewissenhaft ignoriert - eben 'ne ganze menge an zukunftsmusik drin, an der tatsächlich bereits schon gearbeitet wird.

That's right. Für das Aprilscherzverfahren muss man allerdings garnicht bis in die Granularsynthese gehen, es würde schon reichen, sich wiederholende Ausschnitte aus dem Spektrogramm abzuspeichern (da MP3-Codierung eh auf Zeit-Frequenz Transformation beruht). Das Problem wäre, dass Encoder für ein solches Verfahren ganzschön lange rechnen würden und dass der Komprimierungsgrad dann noch mehr vom Content abhängt.
Aus: Erlangen | Registriert: Jul 2003  |  IP: [logged]
a.XL

Usernummer # 10634

 - verfasst      Profil von a.XL   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
man könnte auch direkt midi-files und sample-bibliotheken abspeichern oder sowas wie cubase-player erfinden. [Wink]
Aus: Bochum | Registriert: Sep 2003  |  IP: [logged]
Mad Raven

Usernummer # 8559

 - verfasst      Profil von Mad Raven   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
da könnt man doch noch besser alle kleinst informationen am anfang in der datei speichern, gefolgt von einem midiähnlichem teil, der besagt wann welcher part wie abgespielt werden soll.

das mit dem cubase-player wäre nen bissle dumm da man ja alle vst-FX und vstis nochmal extra brauch.

Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003  |  IP: [logged]
ZeHa
Grave Digger
Usernummer # 3572

 - verfasst      Profil von ZeHa   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: a.XL:
man könnte auch direkt midi-files und sample-bibliotheken abspeichern oder sowas wie cubase-player erfinden. [Wink]

Ersteres gibt es ja schon längst, sprich MOD oder XM files. Dort sind Samples drin und die Informationen wann sie gespielt werden. MOD und XM wird mit sog. Trackern gebastelt, falls Dir das was sagen sollte.

Aber das ist ja bei 'nem fertigen Lied nicht mehr möglich, sprich der Encoder kann ja das fertige Lied nicht wieder in einzelne Samples zerlegen (bzw. NOCH nicht, wer weiß was noch so alles auf uns zu kommt). Gehen tut es also nur, wenn man von vorneherein so arbeitet (also mit 'nem Tracker).

Aus: Friedrichshafen | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]


 
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