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Thema: demos: do's & dont's beim labelkontakt...
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
sodele, chris bat mich, das thema innem neue dedizierten thread zu behandeln, dass in dem von globaltunes' flo angeregten demoaufruf zur diskussion wurde. einzelne details dieses themenkomplexes waren ja schon öfter thema, vielleich auch höchste zeit, dass mal ausführlicher zu behandeln, da grade das mytrax im tf schon einen enormen output an sehr professionellen wie auch ultrafrech & frischen ideen hat.
wie wende ich mich heutzutage an ein label, wenn ich meine trax dort anbieten möchte?
grundsätzlich: so, dass man dich interessant findet.
nicht jeder labelmanager ist ein schüler oder student, der sich dieser aufgabe mit einem enormen überschuss an zeit widmen kann. daher ists auf jeden fall ratsam, denen, bei denen man sich als "neuer artist" oder "tracklieferant" bewirbt, zeit zu sparen.
1. kurz & knapp die WICHTIGEN informationen zusammenfassen und gut lesbar aufbereiten. adress & kontaktdaten, FALLS schon releases da sind in listenform einfach mal aufzählen. ich persönlich halte von langen "bewerbungsanschreiben" mit philosophieblabla nicht viel - da steht eh immer derselbe aus den fingern herausgesaugte stuss. in der ersten linie möchte der labelmanager die trax hören und wird dann bei interesse kontakt aufnehmen.
2. vorselektion die trax vorbereiten. schickt denen, die sowieso nicht viel zeit haben, keine 150 trax, ausser, es ist vorher so abgesprochen oder erwünscht - wer viel zeit hat oder die entsprechende muse dahinter, hört sich gern tagelang demos an - wer jedoch einen stressigen alltag hat, wird recht genervt auf den 500sten track in einer woche reagieren - das führt zu konzentrationsschwächen und kann auch mal dazu führen, nen guten track zu übersehen. daher: einige wenige trax aussuchen. das kann mal nur einer, aber auch 10 tracks sein. wenn ihr in der lage seid, eure "starken" trax herauszufiltern, spricht das auch gleichtzeitig für den professionellen anspruch, den man heutzutage an produzenten stellt...
3. vorbereitende recherche gehört mein track überhaupt auf das label, an das ich mich wende. das derbste beispiel ist eine schweizer country&westernband, die mir demos geschickt hat. relativ oft kommt kram, der vielleicht musikhistorisch verwandt ist, aber nichts mit dem kram zu tun hat, den ich veröffentliche -> soll heissen, wer trance an ein technolabel schickt, wer einem houselabel gabber anbietet, der nervt, kostet zeit und erzeugt nur gelächter. infos findet man eigentlich immer auf den labeleigenen sites oder über die webshops wie web-records oder deejay.de -> da kann man recht schnell erkennen, ob man überhaupt zu dem label passt. der labelmanager wird sich freuen, material angeboten zu bekomman, dass in seine "schublade" passt. (gilt natürlich nicht für spartenunabhängige geschichten wie labels, die sich um regionale artists kümmern oder reine remixplattformen wie rams horn)
4. kontaktaufnahme stellt vorher schonmal sicher, ob das label überhaupt sucht. ich hab seit 1 jahr keine scheibe mehr selbst auf meinen labels gebracht, kriege dennoch fast täglich demos von leuten,die die einschlägigen labelverzeichnisse oder tonträgerverbands-mitgliedslisten abrackern. das nervt, der müll muss ja auch getrennt werden, sowas zeigt gleich, dass sich der absender einfach nicht vorbereitet hat: schon verloren. ein anruf oder eine email an den a&r oder labelmanager sollte sicherstellen, ob das label überhaupt auf der suche ist. dabei dann auch gleich mal anfragen, auf welchem weg das demo übermittelt werden soll - siehe:
5. auswahl der geeigneten medien 2003 ist das internet eine selbstverständliche sache. zumindest für diejenigen, die selbst im netz aktiv sind. falls das label entsprechend elektronik akzeptiert, die trax in hoher qualität im netz zur verfügung stellen: 192kbit sind die absolute mindestanforderung. zur aufklärung: ein mp3 in 192kbit mag zwar recht eindrucksvoll das thema, die atmosphäre, den druck und die professionalität des arrangements verdeutlichen - es sagt aber noch NICHTS und zwar GAR NICHTS über die pressfähigkeit aus.daher muss die entsprechende redbook-audio oder 44khz/16bit/stereo-datei auch schon parat liegen, die bei interesse verschickt werden kann. alleine schon aus diesem grund halte ich es für absolut verständlich, wenn ein label auch mal als anforderung stellt, gleich eine audio-cd oder unkomprimierte audiodaten zu verschicken, wenn der track gefällt will der entsprechende labelbetreiber halt auch gleich die pressfähigkeit sicherstellen, die sich oft an kleinsten phasenverschiebungen entscheidet, die ohne professionelles equipment garnicht erkannt werden kann und ein gutes premastering unmöglich macht, im schlimmsten fall sogar eine latent springende platte verursachen kann. bei der auswahl der medien spielen wohl auch andere faktoren eine rolle: ich selbst hatte stressige jahre, in denen ich nur im auto die ruhe und musse und konzentration gefunden hab, um mir ein demo anzuhören - daher waren mir audio-supplier die liebsten - wobei ich die mp3-cds auch angehört hab - nur halt manchmal erst wochen später. und: es gibt auch heute noch menschen, die nicht soooo aktiv im netz sind und einfach eine cd in der hand haben wollen, weil sie sich in dem medium sicherer fühlen - ich kenn da auf anhieb 2 kandidaten...
6. special features ich erzähl immer gern die geschichte der wohl frechsten demo, die ich bekommen hab: ein paket aus holland von ca. 30x20x7cm. die weisse kartonverpackung geöffnet fand ich 6 in weisses umwickelpapier gewickelte deko- limonen. grüne plastiklimonen für dekorations- zwecke. erst auf den zweiten blick fand ich die cd unter den limonen - mit lediglich einem einzigen track und einer e-mailadresse oben drauf. -> in dem fall hats der produzent geschafft, mich schon vor dem anhören zu beeindrucken und mein verschärftes interesse zu wecken - ich war heiss drauf das ding zu hören und bin sofort ins auto. erwartungsgemäss ein track, der sich wie dekolimonen anhörte: frisch, frech, locker und echt goil. ein einziger track, der in dieser verpackung von soviel witz, charme und selbstbewusstsein strotzte, dass ich am ende einfach nur traurig war, dass er bei wesentlich renommierteren und wichtigeren labels untergekommen ist. nicht falsch verstehen: das soll nicht heissen, dass man mit netter verpackung nen schlechten track an den mann bringen kann. aber im umkehrschluss: einen guten track, den man auch noch interessant präsentiert, und seis nur mit ner netten postkarte im brief oder ner witzigen kurzen anrede, hört der labelmanager sehr gerne. der beginn einer geschäftsbeziehung kann so gleich im allerersten moment positiver verlaufen als im gegenteiligen beispiel: einer hat mir einen brief geschickt, in dem er sich mehr oder weniger als das "next big thing" ankündigte: geiler als väth & liebing zusammen, der nächste produzentenstar am technohimmel, das würden ihm auch alle seine freunde bestätigen und jedes label würde sich die finger nach ihm abschlecken er wüsste nur noch nicht, wem er seine ware denn geben würde, bevor er dann im nächsten jahr an mayday, no und sms rocken wird... erwartungsgemäss wars fast das fruityloops-preset, dass mir auf der hoffnungslos übersteuerten aufnahme um die ohren flog. der hatte aber schon vorher im brief verloren.
7. persönlichkeit (vit b) abwertend von un-persönlichkeiten als vitamin b ist der persönliche kontakt. wenn man mal an einem schönen sommertag von einem anrufer, zu ner pizza eingeladen wird, der wohl grad auf der durchreise ist und dabei ein paar a&r treffen möchte, dann kommt das extrem gut. umgekehrt sind mir die leute zuwieder, die auf einer party morgens um 7 nachnem gig an einem hängen und einen heftig schwitzend und vor xtc sabbelnd (kein klischee - tatsache!) bedrängen, sich sofort mit ihnen das demo im auto anzuhören zu müssen. der schlimmste fall ist dann noch, wenn man tollpatischig zustimmt und sich stundenlang im auto umringt von 4 total überdrogierten auf ner beschi.ssenen anlage billigsten anfängersound wiederfindet. horror.
abschliessend: das hier sind nur meine gedanken zu dem thema, es gibts ganz sicher auch andere, die ebenso richtig oder falsch sind wie meine meinung. ausnahmen bestätigen die regeln und das ist auch gut so.
man sollte sich bei der ganzen sache auch nicht zu wichtig nehmen, dann ergibt sich eine menge von selbst. wenn man sich bewusst ist, dass man trotz aller begeisterung für seine trax, nur einer von 100.000 potentiellen veröffentlichern auf dem weltmarkt ist. ein wenig realitätsnähe schadet da nicht... (DAS gilt aber auch für manche kleinstlabelmanager, die sich für die größten genies der branche halten weil sie ein paar platt produzierte scheiben auf den eh schon überfüllten markt geschmissen haben).
manche faktoren da oben, insbesondere die präsentation etc. mögen dem "einstigen" grundgedanken von techno als undergroundiger musik mit spass an der musik selbst widersprechen, vielen guten musikern, trackern und tüftlern mag es sauer aufstossen, sich "verkaufen" zu müssen, sich präsentieren zu müssen, um die sounds an den mann zu bringen, die von moralischter und reelster ideologie geprägt sind. im zeitalter der 100.000 sogenannten "artists" muss man sich jedoch zwangsläufig ein wenig anpassen und versuchen, den gleichwertigen gegenüber besser auszusehen. es geht ja nicht darum, den sound selbst zu verändern - sondern nur, es zu schaffen aus der masse der demos im musikbusiness aufzufallen und so den labelmanager dazu zu kriegen, sich die sachen mit offenem herzen und hochinteressiert anzuhören. (viele sounds werden ja auch mit mehrmaligem hören erst besser und erschliessen ihre tiefe dem hörer - dafür nimmt sich definitiv nur ein interessierter a&r oder labelmanager zeit...)
und damit viel spass bei der zerpflückerei meiner gedanken - da sind einige punkte bei, die so nicht schön sind und es auch wert sind, auseinanderdiskutiert zu werden. das ganze hier soll mehr oder weniger eine anregung zur diskussion sein, eine anregungen, sich selbst seine meinung und seine ganz eigene vorgehensweise zu machen. also bitte nicht die industrie für plastiklimonen künstlich ankurbeln jetzt *g*
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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GigoloArt
   
Usernummer # 2088
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verfasst
Wow - auch wenn es mich nicht direkt betrifft. Klare und prägnante Sprache, plausible Argumentation und noch dazu fakten-, erfahrungs- und erlebnisreich..
Da werden sich die TFler unter uns, die vor der ersten Kontaktaufnahme mit einem Label stehen, freuen.
Aus: Global Citizen | Registriert: Mar 2001
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derFlo
  
Usernummer # 4225
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In diesem Kontext auch sehr lesenswert: die neue Groove - August/September 2003
Aus: dahaam | Registriert: Nov 2001
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djbigbass
   
Usernummer # 6252
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Gianni: der schlimmste fall ist dann noch, wenn man tollpatischig zustimmt und sich stundenlang im auto umringt von 4 total überdrogierten auf ner beschi.ssenen anlage billigsten anfängersound wiederfindet. horror.
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aber was du schreibst von wegen postkarte an den a&r oder einladen zum essen usw. also wenn ich da ned wirklich einen freundschaftlichen bezug zu jemand habe halte ich das für ein wenig übertrieben oder ? leider habe ich da keine erfahrungen aber ich dachte die musik steht da vorallendingen erst ma´ im vordergrund.eine sauber eingepackte cd,ein paar informationen über sich selbst und wenn vorliegend referenzen oder so is´ ja klar.eine portion kreativität/freundlichkeit + ein formales bild ist eine sache aber sich vorstellen/kennenlernen (wenn überhaupt) sicher eine andere.weiß nicht ob das ganze objektiver betrachtet besser aussehen kann.bei bewerbungen mit mix-cd´s bei veranstaltern hats ja bei mir auch schon geklappt aber ich könnte nie an irgendjemand einfach so eine postkarte versenden.sorry !!! ;]
Aus: heilbronn | Registriert: Jun 2002
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
ohne zweifel... die pizza war damals einer, der mir mehrfach mp3-links geschickt hatte, die nie so hundertprozentig gepasst haben. als er dann richtung österreich-urlaub auf der durchreise war, hat er sich angemeldet und wir waren auf ne pizza mittags aus - hat einen wirklich netten persönlichen bezug geschaffen und eine sehr produktive lange aussprache zustandegebracht.
man darf sich nicht zuuu schüchtern sein, um auch mal jemanden kennenzulernen. vitamin b oder besser der persönliche kontakt ist sehr wichtig und förderlich - aber irgendwie muss man die leutz ja auch mal kennenlernen. manchem mag das zu aggressives anbiedern sein - manchem auch zuviel zwischenmenschlicher kontakt - die geste damals fand ich aber echt nett und ne willkommene gelegenheit, den jungen auch mal kennenzulernen und ihm einige tipps zu geben...
zur postkarte: da lag in einer demo eines südfranzosen eine typische urlaubspostkarte mit 3 be-string-ten girlie-popo's bei, auf der er sein kurzes anschreiben mit e-mailadresse vermerkt hatte. fand ich schöner und ausgefallener als ein weisses dina4-blatt mit schreibmaschinentypen-adresse...
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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Quinto
    
Usernummer # 1412
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verfasst
kann dem gianni da zustimmen, aus der sicht des absenders. hier das lebendige beispiel von persönlichem kontakt, ohne vitamin b.
als ich damals meine ersten 4-5 tracks zusammen hatte, wollte ich die auch gleich verschicken. hab ich auch. tracks vom laptop auf tape aufgenommen und weggeschickt an ein großes berliner label. dazu muss man noch sagen, dass das damals im musikmaker zusammengeschusterte sampletracks waren. allerdings soweit zerschnipselt, dass zB ausm loop vonner irgendeiner dance-maxicd nur die hihat genommen wurde usw,). n paar tage später da angerufen, und die fandens dann auch ganz gut. wolltens aber nicht vö'en, wegen musikmaker. n jahr später, auch nach regem e-mailverkehr und gedankenaustausch, hab ich dem menschen dem ich damals das tape geschickt hatte, dann n dubplate geschickt als demo. da war dieser dann auch begeistert von, von der idee mit dem dubplate. (musik war eben immernoch musikmaker) danach und in den folgenden Jahren enstand dann n persönlicher kontakt, obwohl musikalisch da inzwischen auch kleine welten lagen. ich hab ihn hin und wieder in berlin besucht, man ist was essen gegangen usw. tja, und dann hat er mir letztes jahr angeboten, mal was zusammenzumachen bzw. mich da mal "mit einzubringen".
das zum thema persönlicher kontakt aus der anderen richtung. sowas ergibt sich halt immer aus bestimmten situationen, die man nicht herbeiführen kann.
mfg
bbb
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000
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RobAcid
   
Usernummer # 2110
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yo,
als A&R für SHORTCUT,TB-INTERNATIONAL,und JUNKFOOD REC: kann ich Gianni nur zustimmen !!!
ich glaube das ist ein guter Text der auf jede Label-Website gehört !
Aus: germany, | Registriert: Mar 2001
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: RobAcid: ich glaube das ist ein guter Text der auf jede Label-Website gehört !
ich glaube, da hat niemand was dagegen - als bedingung würd ich mal sagen, MUSS der link zu diesem thread eingebaut werden - da es sich ja nicht um ein fertiges dokument handelt, sondern um inhalt der sicher noch durch die beiträge des einen oder anderen verbessert, erweitert oder korrigiert wird....
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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djbigbass
   
Usernummer # 6252
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Gianni: ohne zweifel... die pizza war damals einer, der mir mehrfach mp3-links geschickt hatte, die nie so hundertprozentig gepasst haben. als er dann richtung österreich-urlaub auf der durchreise war, hat er sich angemeldet und wir waren auf ne pizza mittags aus - hat einen wirklich netten persönlichen bezug geschaffen und eine sehr produktive lange aussprache zustandegebracht.
man darf sich nicht zuuu schüchtern sein, um auch mal jemanden kennenzulernen. vitamin b oder besser der persönliche kontakt ist sehr wichtig und förderlich - aber irgendwie muss man die leutz ja auch mal kennenlernen. manchem mag das zu aggressives anbiedern sein - manchem auch zuviel zwischenmenschlicher kontakt - die geste damals fand ich aber echt nett und ne willkommene gelegenheit, den jungen auch mal kennenzulernen und ihm einige tipps zu geben...
zur postkarte: da lag in einer demo eines südfranzosen eine typische urlaubspostkarte mit 3 be-string-ten girlie-popo's bei, auf der er sein kurzes anschreiben mit e-mailadresse vermerkt hatte. fand ich schöner und ausgefallener als ein weisses dina4-blatt mit schreibmaschinentypen-adresse...
gut,so kann ich das natürlisch schon besser nachvollziehen.zwar war ich bisher aus solchen gründen noch nie mit jemandem essen aber rein subjektiv würde sich sowas in diesem zusammenhang sicher gut ergänzen.das dir die postkarte gefallen hat kann ich jetzt auch verstehen *g* ich hätte da eine karte mit rosen geschickt ;] [ 04.08.2003, 20:35: Beitrag editiert von: djbigbass ]
Aus: heilbronn | Registriert: Jun 2002
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Hundekuchen
  
Usernummer # 10357
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verfasst
Das mit der Pizza ist echt komisch!!!..Genau so hab ich mich aus Versehen bei nem Label vorgestellt....
Ich komm an einem heissen Tag ca .30min zu früh zum Label "MusicValid". Ich betrat die Räumlichkeiten und guckte mich um....da groovten dann schon 2 Produzenten im Studio rum...und die höchst putzige Sektretärin/PR-Managerin oder was sie auch wa saß an ihrem Mac und fingerte im Internet rum. Ich dachte mir cool....so stell ich mir das vor! Aufeinma tauchte hinter mir eine Indische Person auf und sagte: Pizza..Pasta für Music...
Die Produzenten und die InternetPRqueen stürmten herbei und rissen dem Inder das Mampf Zeuch aus den Händen....bezahlten und setzten sich an den Tresen..... Erst jetzt wurde ich richtig wargenommen.... Es kam die Frage: Stellst du dich vor? Ich: Omg....hmmm...ich versuchts ma! Die: Jo cool....setz dich, der Dirk(Labelmanager) hat sich verspähtet....hier kannst dem seine Pizza haben....
Ich hab dann nicht lange drüber nach gedacht...und die MiniPizzaSalami verputzt und mich mit den Leuten über meinen Sound unterhalten.
Ich hab ungefähr 2 Stunden warten müssen bis der Manager eintraf...hmm...er hatte mich vergessen sagte er....und es tat ihm schrecklich Leid....
Und dann ist das passiert was nicht hätte passieren dürfen......er fragte nach seiner kalten Pizza....
Ich: Uooops.....die hat dann wohl im Zuge der allgemeinen Abstimmung den Weg in meinen Magen gefunden....sorry
Er: Ey wenn du nach der Pizza wenigstens nicht mehr sauer auf mich bist?
Ich: hmmm....mal schauen....*smile*
Wir haben uns dann zusammen die Studios angeschaut und meine Tracks durchgehört..... Er hat mich echt hart drangenommen...aber es kann nur besser werden dachte ich mir!
Er: Da steckt potential drin...aber du musst schon noch ein bissel Geld in Hardware Effekte ect investieren damit du DEN Satten Sound hinbekommst....ganz zu schweigen von deinem Mastering....
Ich wa erstma was enttäuscht...aber auch wieder auf dem Boden....und konnte meine Produktionsweise mal nüchtern betrachten!!
Das sollte jeder von euch mal versuchen und die Frage stellen: Was ist das hier überhaupt?!
Der Labelfreak hatte etwas Zeit übrig und hat mir Studioproduktionsweisen erklärt und noch jedemenge Tipps ans Herz gelegt......
...VIEL SPÄTER...
.......hat er mir dann das DU angeboten und mir seine private Adresse gegeben. Und gesagt: schick deine weiteren Promos an mich persönlich und nicht ans Label.....dann kann ich abends mal stressfei in Ruhe reinhören *zwinker*
Fazit: Auch wenn nichts dabei rumgekommen ist wa es ein Hammer Tag.....mit doch ein paar Infos.
Ich hab mich dann auch gefragt für wen ich eingendlich Musik mache.....für mich? für meine Freunde? oder um Geld zu machen?
Viel Geld können nur die wenigsten mit selbstproduzierter Techno/House/Electro/Ambient Music machen. Das was da hintersteht für die meisten ist das besondere für einen selber an seiner Produktion. Das Basteln und das Tüfteln. Und natürlich die Zustimmung von Freunden und Bekannten wenn sie zu deinem Sound mitwippen.
Stellt euch die Frage: Was wollt ihr mit eurem Sound erreichen..?
Ich persönlich werde weiter in meinem kleinen schwarzen Zimmer Produzieren und dabei die krankesten Grooveverränkungen veranstallten und mich daran erfreuen.
ENDE
mfg Marco D. Cramer
Nachtrag:
Wenn ihr euch mal persönlich bei einem Label vorstellt.....geht mit KEINER Hoffnung hin.....und hört interessiert dem zu was man euch da zu sagen hat!!!....Man kann aus so einem Besuch sehr viel rausholen...auch venn man keinen Vertrag bekommt! *smile* [ 05.08.2003, 19:16: Beitrag editiert von: Hundekuchen ]
Aus: Köln | Registriert: Jul 2003
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Drookz
   
Usernummer # 6802
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verfasst
Auf jedenfall ne coole Sache das dieser Thread eröffnet wurde!!! Ich denke das sind sehr sehr gute Tipps die hier die User sehr begrüßen werden. Ich persönlich habe mich auf jeden fall über die info´s gefreut und habe auch mal einen eindruck bekommen wie ein "Label" auf Demo´s reagiert oder reagieren könnte.
Was mich noch intressieren würde,wär die sache mit der qualität. Da ich nur im besitz von software bin,würd ich gerne wissen wie man am besten qualitativ guten sound produziert,oder ob es überhaupt möglich ist mit software guten sound zu machen?
Wie kann man vielleicht herraus finden ob der sound vielleicht nicht für vinyl geeignet ist...etc. Ich weiß dazu gibt es bestimmt schon ein paar threads aber wollte es hier nochmàl ansprechen, würd mir auch reichen wenn mir jemand nen link hier hin posten würde. Was vielleicht auch anderen usern helfen könnte.
(Nich lachen ich mach das nur als hobby und hab echt keine große ahnung davon...)
DKZ
Aus: Bochum | Registriert: Aug 2002
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
status quo 2003:
man kann sowohl mit hardware wie auch mit software qualitativ sehr geilen sound machen.
man kann sowohl mit hardware, wie auch mit software qualitativ sehr schlechten sound machen.
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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-/|\-
autobahn
Usernummer # 5869
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verfasst
Gianni: Ich denke Drookz meinte sowas wie die von dir angesprochenen Phasenverschiebungen; eben Dinge die man zuhause schwer nachvollziehen kann am Rechner. Vermutlich lässt sich das hier gar nicht so haarklein klären; aber auch wenns leicht offtopic ist (es geht ja um Labelkontakt) würde mich interessieren obs vielleicht häufig auftretende Masteringfehler auf Demos gibt, die durchaus auch mit relativ wenig Erfahrung und ohne prof. Equipment relativ gut auszumerzen sind.
Aus: Berlin | Registriert: May 2002
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
diesbezüglich ist in den entsprechenden threads sehr viel schon äusserst professionell und ausführlich erörtert worden - dir kürzeste zusammenfassung auf phasenverschiebungen bezogen ist eigentlich: der gesamte bassbereich sollte komplett mono sein.
phasenverschiebungen sind aber nur 1 von vielen themen sein - das allerdings ist nun wirklich ein andres thema - siehe entsprechende mastering / premastering / finishing-threads von leuten, die da auch sicher mehr plan haben als ich - ich habs immer extern machen lassen.
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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Hundekuchen
  
Usernummer # 10357
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verfasst
@Gianni:
Wo kann man den extern Mastern lassen?...Studio?.....und was kostet das?
mfgMARCO
Aus: Köln | Registriert: Jul 2003
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silicon
AErodynamic
Usernummer # 503
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verfasst
@Hundekuchen:
Mit extern mastern lassen meint er, er kennt jemand, der sich dem angenommen hat und das Teil in nem Studio abmischte.
Ein Freund von mir macht released immer noch nur mit dem Fasttracker(!), nimmt alle Spuren einzeln ohne Effekte wie Reverb, Delay, Echo und son Kram auf, bringt Sie in das Studio seines Verlags bzw. Plattenfirma, wo dann dort abgemischt werden kann.
Jetzt hier Dir noch Tonstudio´s rauszusuchen wäre viel verlangt, bißchen googlen kannst jawohl selber, oder?
Noch kurz was zum Thema Mastering:
1. Die Qualität deines Tracks kannst Du sehr gut testen, indem Du deinen Track auf verschidensten Hi-Fi/Lo-Fi -Endgeräten abspielst. Nimm die billig-Anlage deiner Eltern, hörs über Discman, im Auto, bei Freunden, wo auch immer. So kann man ganz gut herausfinden, wo es schwachstellen gibt oder was noch besser werden kann.
2. Ein Tip eines Freundes: Lasse deinen Track laufen. Verlasse das Zimmer und schließe die Tür. Horche an der Tür oder am Schlüsselloch was Du so hörst. Du wirst merken, welche Spur noch zu laut oder zu leise ist. Danach kann man justieren.
cheers, silicon
Aus: Universe | Registriert: May 2000
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Quinto
    
Usernummer # 1412
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verfasst
*noch mehr offtopic*:
- gibt ja auch den "kücheneffekt": musik dudelt in irgend nem zimmer. man geht sich am kühlschrank vergreifen, hört auch gar nich mehr so auf den track, summt den so mit, und wenn man dann zurück ins zimmer geht, merkt man, man summt was ganz anderes, besseres.
@topic:
mich würd auch mal interessieren, wie groß wird da eigentlich drauf geachtet, aufs premastering. ich weiß das ist wieder so ne sache: der eine machts, der andere nicht so. gibts da statistiken, bekanntschaften, hörensagen?
mfg
bbb
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000
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Hundekuchen
  
Usernummer # 10357
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verfasst
ja richtig...das mit dem Kückeneffekt mache ich mir schon lange zu nutze!.......vorallem hat man dann immer hammer Ideen für die Baseline im Kopf!
mfgMARCO
Aus: Köln | Registriert: Jul 2003
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
kurzer und vielleicht für den ein oder anderen interessanter hinweis bzgl. mute: mute nehmen pro halbjahr lediglich einen neuen artists unter vertrag, lt. eigener aussage gilt dies ebenso natürlich auch für novamute: dafür sind die jungs dort so korrekt, die demo-cds mit einer standard-absage einige wochen später wieder zurückzusenden und erläutern dies auch noch kurz in ihrem schreiben. sicherlich eine rel. heftige 'signing-politik', anbetracht des kommerziellen erfolgs ihrer ultra-acts nicht weiter verwunderlich: umso erfreulicher aber, dass sie dennoch sich die zeit nehmen, um die unterlagen zurückzusenden. so gehört sich das *g*
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Bronco
    
Usernummer # 66
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verfasst
is supergeil und macht nen supertollen seriösen eindruck. das ist imagepflege auf höchstem niveau - und bestätigt (nova)mute als eins der qualitativ hochwertigsten outlets - das zudem noch seit 10 jahren auf dem niveau arbeitet...
ich glaub aber nicht, dass die auch cds zurück schicken würden, wenn ein schweizer country- artist sein zeug da hinschicken würde *g*
Aus: isola de lime | Registriert: Dec 1999
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Timo A. Hummel

Usernummer # 10738
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verfasst
Ich gebe auch noch ein paar wichtige Infos dazu
Absagen Wenn man ein Demo irgendwo hin schickt, dann schätze ich mal die Absagewarscheinlichkeit auf über 80%, selbst wenn man alle Punkte von Gianni beachtet hat und sich sicher ist, daß man Musik abliefert, die durchaus sofort gepresst werden könnte.
Gründe für Absagen Gründe dafür sind u.a. sicherlich nicht die Qualität der Musik, sondern ganz andere: Derzeit ist es schwierig, neue Künstler ins Geschäft zu bringen. Je nach Szene, Musikrichtung und Glück kaufen die Leute lieber bekanntes. Zudem kommt noch die Tatsache, daß auch die Labels viel lieber StammKünstler XYZ verkaufen, weil das Label dann mit einem Gewinn X rechnen kann, ganz im Gegensatz zu dem neuen Künstler, der zwar gut sein mag, aber sich vielleicht nicht so gut verkauft => Gerade im Moment sind Risikogeschäfte eher nicht erwünscht.
Desweiteren kann es sein, daß kleinere Labels einfach nicht investieren können, weil es ihnen schlecht geht oder weil sie den Fehler gemacht haben, zuviele Releases im Vorraus zu planen. Nicht jeder, der ein Label hat und führt, ist ein Vorzeigelabel. Heute wie vor Jahren schießen die Labels aus dem Boden und verschwinden wieder - wer wirklich Erfolg habe möchte, muß bei der Labelauswahl zwischen der Größe des Labels, des Bekanntheitsgrades und der Anzahl der Releases abwägen. Eine genaue Kalkulation gibts da nicht, aber wichtig ist:
Auch wenn eine Absage warscheinlich ist, nie aufgeben!
Klau von Samples, Ideen oder Tracks Es gibt dann aber auch noch Fälle, in denen ein guter Track einfach geklaut wird und in manchen Fällen sogar unmodifiziert veröffentlicht wird. Ein bekannter Fall (daß das Ding geklaut ist, wissen wohl eher weniger) kann man hier nachlesen: http://www.schubfaktor.at
Leider kann man sich als Künstler nicht oder nur unzureichend dagegen schützen. Methoden hierzu sind z.b., sich den Track selbst in einem versiegelten Umschlag zuzuschicken, welcher dann vor Gericht geöffnet wird, aber ob das wirklich hilft, ist zweifelhaft. Auch eine Transkription ist, gerade im Technobereich, nicht sonderlich sinnvoll, da es ja hier mehr um das technische/rythmische als um das melodische geht.
Vertrauen Ein gewisses Vertrauen von Künstler zu Label ist natürlich die Voraussetzung. Kontaktscheu darf man natürlich nicht sein, und man sollte sich auch schon vor dem Versenden eines Demos gedanken darüber machen, wie man auftritt.
"Ey, ich hab hier voll den geilen Track, hör mal an"
kann dazu führen, daß eine gute Scheibe auch schon mal in den Müll fliegt. Natürlich gibts auch Labels, die einfach nur geführt werden, weil's gerade "cool" oder "in" ist - was auch in seltsamen Absagen enden kann ("Was hast du uns da für scheiss musik geschickt?"). Soll alles schonmal dagewesen sein.
Aber Vitamin B ist sehr wichtig, denn nicht selten entsteht eine Label-Künstler-Beziehung, sondern eine Kumpel-Kumpel-Beziehung. Musik soll Spaß machen, von der Produktion über die Veröffentlichung bis hin zur Aufführung. Daß das nicht immer ganz einfach ist, und die Punkte wie GEMA, GVL, das Leben als Künstler in Deutschland das Leben erschweren, sollte man aber vorher berücksichtigen. Denn irgendwann gibt es kein zurück.
Künstlerisches Aber wer immer sich auf das Leben als Künstler einlässt, der sollte mit Engagement dabei sein. Ich z.b. mache seit über 7 Jahren Musik, habe noch nicht eine einzige Platte draußen (was auch an meiner damaligen Schüchternheit gelegen hat ), aber ich mache es, weil ich Spaß daran habe. Geld daran verdienen ist (zumindest im Moment) nicht so wichtig, da ich einen normalen Job habe - was nicht heißen soll, daß man sich abzocken lassen muß.
Ich hoffe, das hat noch ein wenig weitergeholfen
Aus: Schmitten (nähe FFM) | Registriert: Sep 2003
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martex
   
Usernummer # 10626
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verfasst
schmitten..... ??? das is doch gleich hier um die ecke!
.. informativer und auf den punkt treffender text! alle achtung....
grüße aus neu-anspach der martex
Aus: taunus | Registriert: Sep 2003
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Timo A. Hummel

Usernummer # 10738
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verfasst
Zitat: schmitten..... ??? das is doch gleich hier um die ecke!
Bingo! Scheint hier noch mehr in Schmitten und Umgebung zu geben, die die Nachbarn mit elektronischen Klängen terrorisieren?
Aus: Schmitten (nähe FFM) | Registriert: Sep 2003
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martex
   
Usernummer # 10626
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verfasst
jupp! die gibt es
Aus: taunus | Registriert: Sep 2003
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