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Thema: TECHNO-KAPITALISMUS So läuft der Tanz ums große Geld
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Cymorris
   
Usernummer # 5951
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Das trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt: Alle, DJs wie Fans, sind heute mehr oder weniger Touristen.
Geht mir jetzt aber schon seit 2-3 Jahren so, dass ich mein Geld nicht mehr jeden Samstag in nen Club trage, wo Musik läuft, die ich eigtl. gar nicht hören will (Würzburg ist mir zu Minimal-/Electro-lastig). Ich bin einfach ein Trancer und geb mein Geld dann lieber nur 3-4x im Jahr auf großen Veranstaltungen aus... da kann man über den Kommerz und die Gelddmacherei schimpfen, oder man freut sich über die gewaltige Anlage, auf der die Musik läuft, die ich hören will und die astreinen Licht- (bzw. Bühnen-)Effekte, die ich auf meiner Party-Bilder-Seite verewige kann.
Dass ein Abend auf Ibiza 50 Euro Eintritt kostet ist zwar für einmal "teuer", bringt mir aber mehr Spaß als 5x hier wegzugehen. Und wer an so nem Abend nur mit Alkohol Spaß haben kann, der muss halt noch tiefer in die Tasche greifen, aber das ist ja der freie Wille eines jeden :-)
Aus: Würzburg | Registriert: May 2002
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Omenalex
   
Usernummer # 13540
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Das ist bei mir mittlerweile genau das gleiche. Ich gehe im Jahr 4-5 Mal aus, dann aber eben zu der Veranstaltung die mir zusagt und dann kann es von mir aus auch mehr kosten.... Und dann fahre ich eben mal von Ffm nach Berlin um irgend einen DJ zusehen... Oder eben ich nehme mir 1x im Jahr paar Tage eine "Family-Auszeit" und flieg ich eben nach Ibiza, ist mittlerweile bei den meisten meiner Kumpels genauso. Familie, Kinder, Beruf bringt es eben mit sich das man nicht mehr Donnerstags bis Sonntags unterwegs ist. Und das ist auch gut so. Daher bin auch ich mittlerweile auch nur noch ein "Tourist".
Aus: Omencity Ffm | Registriert: Nov 2004
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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es ist alles so gut wie nie zuvor, weil das underground-veranstaltungsgeschehen durch die vernetzung so gut wie noch nie funktioniert und auch technisch höhere standards hat als jemals zuvor.
gerade gestern wieder auf einem open air gewesen, das sogar nirgendwo im netz angekündigt wurde (bzw. werden sollte), ein idyllischer verwunschener ort, wie ihn kein kommerzielles event bieten könnte, knackiges soundsystem, stimmungsvolles licht, astreiner techno, tanzwütige crowd.. perfekt - und das für lau.
es ist besser als jemals zuvor. und das ja auch musikalisch. wie sagte Aphex Twin gerade in einem interview: "There’s actually better music now than ever, that has ever existed before in my life."
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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ein paar highlights:
"Durch Social Media ist die Musik nicht mehr von Fotos, Videos und Eventankündigungen zu trennen. DJs ermüden mit „Off to X“-Postings. Selbst Berghain-Residents lassen sich in Jesus-Pose vor fünftausend Leuten fotografieren, die ihnen die Arme entgegen recken – eine Bildsprache, die früher eher Trance-DJs wie Tiesto benutzten."
"Es bleibt ein Geheimnis, wie ein italienischer Club für Richie Hawtin 100.000 Euro Gage hinblättern kann. Normalerweise wird die DJ-Gage aus 50 bis 100 Prozent der Eintrittsgelder bestritten. Da kommt eine solche Summe nicht zusammen. Vielleicht wird die Prestigenacht über einen längeren Zeitraum finanziert und dient als Werbemaßnahme für den Club. Andere vermuten, dass auch schon mal organisierte Kriminalität ihr Geld wäscht."
"Es gibt spezialisierte Rechtsanwälte, Künstler-PRs und Social-Media-Experten, die sich um die Facebook-Seiten der Künstler kümmern. Bloß kein Posting mit Rechtschreibfehlern, heißt es. Zu Richie Hawtins Tour-Stab gehört ein Fotograf, der mitreist, nur um drei oder vier Fotos für das soziale Netzwerk zu schießen."
"Es gibt inzwischen zahllose DJs. Aber nur mit etwa vierzig bis fünfzig Namen kann ein Veranstalter eine große Party stemmen. Das sind die so genannten Headliner. Dieser Umstand bestimmt die Szene. Das Netz hat den Kleinen ein Forum gegeben und die Großen größer gemacht. Für Booker sind Headliner und alle weiteren DJs zwei verschiedene Klassen von Künstlern. Veranstalter geben lieber mehr Geld für einen Großen aus, als weniger für mehrere Kleinere. Die erfolgreichsten Künstler repräsentieren das ganze Genre für die, die sich damit nicht so gut auskennen. So sehr es Szenemenschen ärgern mag: Für die Masse ist Techno gleichbedeutend mit Richie Hawtin. Diese Top 50 sind das greifbare Gesicht der Musik."
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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CHoCi
     
Usernummer # 1630
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom: es ist alles so gut wie nie zuvor, weil das underground-veranstaltungsgeschehen durch die vernetzung so gut wie noch nie funktioniert und auch technisch höhere standards hat als jemals zuvor.
gerade gestern wieder auf einem open air gewesen, das sogar nirgendwo im netz angekündigt wurde (bzw. werden sollte), ein idyllischer verwunschener ort, wie ihn kein kommerzielles event bieten könnte, knackiges soundsystem, stimmungsvolles licht, astreiner techno, tanzwütige crowd.. perfekt - und das für lau.
es ist besser als jemals zuvor. und das ja auch musikalisch. wie sagte Aphex Twin gerade in einem interview: "There’s actually better music now than ever, that has ever existed before in my life."
Du wolltest damit sagen: da durch, das die Kommerzialisierung durch die Decke geht was auch die Gagen der DJs betrifft, ist die Qualität der tatsächlichen sg. Underground Veranstaltungen besser geworden.
Vielleicht kommt es auch einem nur so vor, weil die Gegenseite (straff geplante Groß Events ect.) den Perfektionszynit schon längst überschritten hat, und man dessen überdrüssig war/ist und man wieder die Qualität des "Urspünglichen" neu zu schätzen weiss...
Aus: Essen / Ruhrgebeat | Registriert: Dec 2000
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom: es ist alles so gut wie nie zuvor, weil das underground-veranstaltungsgeschehen durch die vernetzung so gut wie noch nie funktioniert und auch technisch höhere standards hat als jemals zuvor.
gerade gestern wieder auf einem open air gewesen, das sogar nirgendwo im netz angekündigt wurde (bzw. werden sollte), ein idyllischer verwunschener ort, wie ihn kein kommerzielles event bieten könnte, knackiges soundsystem, stimmungsvolles licht, astreiner techno, tanzwütige crowd.. perfekt - und das für lau.
das ist das, was der artikel im letzten abschnitt anspricht:
"Fest steht: Eine Stadt wie Plauen wird so schnell keinen Luciano mehr zu Gesicht bekommen. Aber dafür vielleicht einen jungen DJ, der sich seine Sporen noch verdienen muss oder einen Altgedienten, der sich in den Zentren nicht mehr halten konnte. Das bedeutet nicht, dass man schlechte oder schlechtere Musik hört, denn die Filter, die das Netz erzeugt, funktionieren."
auf deinem open air hat bestimmt auch keine aktuelle szene-größe gespielt, oder?
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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das ist es ja gerade.. über die irrelevanz von namen und "größen" wurde sich hier ja oft ausgelassen. deswegen stimmt es eben nicht, dass einen die entwicklung des clubgeschehens notwendigerweise einschränkt.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Masonry
   
Usernummer # 3041
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Nach ein paar Absätzen habe ich den Artikel nicht weitergelesen.
1993 war das auch nicht anders. Manche DJ können nicht genug bekommen, genau wie in anderen Bereichen auch (.z.B. Banken). Das ist ein Kapitalismus-Phänomen und hat mit Techno an sich nicht viel zu tun, ausser dass die meisten Techno-DJs in kapitalistischen Gesellschaften leben.
Aus: Berlin | Registriert: Jun 2001
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psyCodEd
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Usernummer # 4608
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...wer da jetzt überrascht ist hat die letzten 20 jahre wohl auf einem baum verbracht, oder hat sich zuviele gute pillen gegeben. in einem kapitalistischen system wird sich also im jahre 2014 tatsächlich gewundet dass kapitalistische motive die Wirtschaft und gesellschaft dominieren? na sowas!
..aber gab es diese beiden seiten nicht schon immer? kleine partys, mit viel liebe, ideologie. und auf der anderen seite die festivals, star-djs und geschachere? kann man sich etwa nicht aussuchen wohin man geht? mayday besuchen und über kommerzialisierung meckern? irgendwas stimmt hier nicht...
Aus: detroit | Registriert: Dec 2001
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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manchmal lohnt es sich, mehr als nur den ersten absatz eines textes zu lesen, masonry, psycoded
techno wird in dem artikel nicht als kapitalistische kraft dargestellt, vielmehr wird die entwicklung anhand der globalisierung/vernetzung (die es im "offline-mittelalter" vor 20 jahren in der form noch nicht gab) ergründet und pro und kontra aufgezeigt. allerdings auch nichts, was nicht schon an diversen stellen hier im forum durchgekaut wurde...
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
vom kapitalistischen aspekt mal abgesehen ist es auch der natürliche gang der dinge, dass bei erfolg der jeweils nächste schritt gegangen wird in erweiterung der möglichkeiten. eine eigene booking-agentur, eine eigene veranstaltungsreihe - erst im inland, dann im ausland -, ein eigenes label, einen eigenen club, einen eigenen flieger für zeitersparnis, unabhängigkeit und weniger stress.. das sind alles schritte, um das, was man gern macht, auf das jeweils nächste level zu bringen.
was ich nicht verstehe, ist der punkt mit der theoretischen geldwäschemöglichkeit im fall des 100.000-euro-salärs für Richie Hawtin für einen abend. nichts ist doch auffälliger als der offizielle transfer einer summe, die weit oberhalb des üblichen für eine bestimmte dienstleistung liegt. bei geldwäsche geht's doch wohl eher darum, geld in gestückelten, unauffälligen beträgen irgendwo einfließen zu lassen, mit schwer nachvollziehbarer herkunft, z.b. bei spielbanken, wo man schwer nachweisen kann, ob das geld von tatsächlichen kunden da hineingetragen wurde. es wäre schön blöd, mit einem amtlichen vertrag die steuerbehörden (auf beiden seiten - für den clubbetreiber und für Hawtin) aufmerksam zu machen, wenn geldwäsche der sinn wäre.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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psyCodEd
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Usernummer # 4608
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ: manchmal lohnt es sich, mehr als nur den ersten absatz eines textes zu lesen
machmal. ja. diesmal nicht
Aus: detroit | Registriert: Dec 2001
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: psyCodEd: Zitat: Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ: manchmal lohnt es sich, mehr als nur den ersten absatz eines textes zu lesen
machmal. ja. diesmal nicht
gerade das gegenteil hast du doch mit deinem kommentar verdeutlicht. wenn mich das thema techno-kapitalismus nicht interessiert, hätte ich erst gar nicht angefangen, den artikel zu lesen.
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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überlegt lieber, da einzusteigen ins bizz.. wäre doch next level und lässiger, als zu verhandeln, was man drüber lesen sollte oder nicht.
speedy, du hast doch 'nen riecher für PR-aktionen.. z.b. mit deinem Paris Hilton-video, unterlegt mit 'nem song von dir, von vor einiger zeit. und psycoded, du deckst doch mittlerweile zusätzlich zu techno noch auf der drum'n'bass-schiene gut was ab. da geht was..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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"...und führe uns nicht in versuchung..."
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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psyCodEd
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Usernummer # 4608
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nur mit dir als einheizer, gogotänzer und tortenwerfer. in goldener strumpfhose. schluss mit den langweiligen kieler undergroundparties. uns wird die welt zu füssen liegen hyp. bzw dir. wir halten uns vll besser ganz im hintergrund auf und rauchen solange meth wie du zu fertigen mixen die bude zum beben bringst. so macht man das ja jetzt
Aus: detroit | Registriert: Dec 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
wenn die kohle stimmt, bin ich dabei.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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