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Thema: Gema fordert Geld von YouTube
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CHoCi
     
Usernummer # 1630
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kriegen den Hals net voll:
URHEBERRECHTSVERSTÖSSE: Gema fordert Geld von YouTube
Seit Google das Videoportal YouTube übernommen hat, gehen immer mehr Rechte-Inhaber gegen die erfolgreiche Webseite vor. Jetzt verlangt auch die deutsche Gema, die Tausende Musiker vertritt, von YouTube Gebühren und die Löschung von Videos.
Es war nur eine Frage der Zeit: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - kurz Gema -, fordert von Google Lizenzgebühren für die Videotauschbörse YouTube. Wie ein Sprecher der Gema dem "Handelsblatt" bestätigte, steht der Verband in Verhandlungen mit dem Internetkonzern. Google hatte YouTube im Oktober für 1,65 Milliarden Dollar gekauft.
DPA Portal YouTube: Gema will Geld sehen Die Gema geht aber noch einen Schritt weiter. "Wir werden die Verhandlungen nicht abwarten, sondern haben Google von den Verstößen auf YouTube in Kenntnis gesetzt, wo die Rechte unserer Mitglieder betroffen sind", sagt der Gema-Sprecher. Google sei aufgefordert, Videos mit nicht lizensierter Musik zu löschen. "Wir akzeptieren selbstverständlich die Urheberrechte", sagte Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland, im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Die Gema verwaltet die Nutzungsrechte der Werke Tausender Komponisten und Musiker. Sobald auf einer öffentlichen Party Musik erklingt, werden Gema-Gebühren fällig. Auch Podcaster müssten an die Urheberrechtsorganisation monatlich Geld überweisen, sofern sie Musik in ihren Sendungen nutzen. Für einen Trailer und bis zu fünf Songs werden beispielsweise monatlich zehn Euro fällig.
Gema-Gebühren lassen sich nur vermeiden, wenn man Musik von Künstlern und Bands spielt, die ihre Rechte nicht durch die Gema vertreten lassen, was aber nur die wenigsten tun. Schließlich schüttet die Gema jedes Jahr dreistellige Millionenbeträge an ihre Mitglieder aus. 2005 waren es 730 Millionen Euro.
Wie hoch die Forderungen der Gema an Google/YouTube genau sind, wollte der Google-Sprecher nicht sagen. Es dürfte sich aber um einer erkleckliche Summe handeln, schließlich werden täglich Tausende neue Videos auf die Plattform geladen - und häufig kommt darin Musik vor.
MUSIK-UMFRAGE obs/CeWe Color AG & Co. OHG Wie sieht der Musikmarkt der Zukunft aus? Werden noch CDs gekauft oder gehört dem Download die Zukunft? Lösen YouTube & Co. das Musikfernsehen und das Internet die klassischen Medien ab? Das alles (und noch viel mehr) möchten SPIEGEL ONLINE und das Forschungsprojekt Zukunftsmusik der TU Darmstadt in der "Musik- Umfrage 2006" herausfinden.
Hier geht es zum Fragebogen Die Musikbranche - auch Labels profitieren von den Gema-Gebühren - wird sich die Chance aber kaum nehmen lassen, über Plattformen wie YouTube zusätzliche Einnahmen zu generieren. Schließlich mussten die Plattenfirmen jahrelang enorme Umsatzeinbußen hinnehmen. Dafür verantwortlich sind nach Meinung der Branche vor allem Tauschbörsen und CD-Kopien.
Richtig kompliziert könnte es für YouTube werden, wenn nicht nur die deutsche Gema, sondern auch Urhbeberrechtsvertreter aus anderen Ländern Gebührenforderungen stellen. "Eine globale Lösung wäre sicher am besten", sagte Google-Sprecher Keuchel.
Der Aufwand, von YouTube Gebühren einzutreiben, erscheint allerdings enorm. Denn eigentlich muss jeder Urheberrechtsverstoß einzeln angemahnt werden. Zudem werden die Videos von Usern weltweit hochgeladen. Sollte ein anderer Nutzer dieselbe Musik in einem anderen Video verwenden, müsste die Gema erneut um Entfernung bitten.
Die Musikbranche will jedoch offenbar einen jahrelangen Rechtsstreit wie mit der Musiktauschbörse Napster vermeiden. "Die Rechteinhaber haben gelernt, dass es nichts bringt, einfach nur draufzuhauen", sagt Stefan Weikert von Edel Music dem "Handelsblatt". Der für das digitale Musikgeschäft zuständige Manager warnt jedoch davor, Youtube einfach als kostenlose Werbung zu verstehen. "Der Effekt ist ja genau umgekehrt, die Leute kaufen eher weniger Musik", behauptet Weikert. "Youtube ist eine tolle Geschichte. Aber sie muss vergütungspflichtig werden."
Immer mehr Klagen und Unterlassungserklärungen gegen Google und YouTube dürften jedoch kaum ohne Folgen für die Videoplattform bleiben: Damien O'Brien und Brian Fitzgerald kamen jüngst in einer Studie den Schluss, dass das Urheberrecht so die neue Kreativiät killt.. Der so Web-2.0-typische Mashup, der Mix, das Zitat, das Sample sind zeittypische Merkmale einer Internetkultur, die permanent mit dem starren alten Urheberrecht kollidiert.
Vielleicht ergeht es YouTube ja doch wie Napster: Erst der überall gehypte Star, und dann binnen weniger Monate der tiefe Fall in die Bedeutungslosigkeit.
hda/dpa
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,446952,00.html
Aus: Essen / Ruhrgebeat | Registriert: Dec 2000
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James_Holden
    
Usernummer # 1937
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boah. Ich krieg so langsam richtig "plack" wenn ich sowas lese. So wie das eine Interview mit dem BMG-mann, dass ich gestern verlinkt hatte...
Wann kapieren die endlich mal, dass das Konsumverhalten sich vollends verändert hat?? Und dass sie sich damit eher selbst schaden.
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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silicon
AErodynamic
Usernummer # 503
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Sehe das bißchen anders. Das sind im Endeffekt komplette Werke, die jetzt kostenlos angeschaut werden können, man Musik hört die man sonst nicht zu hören bekommen würde.
Verstehe die GEMA da schon ansatzweise. Wenn ich jetzt Musiker mit lizenzpflichtiger Musik wäre und es diese Verwertungsgesellschaft nun mal in Deutschland gibt, dann würde ich mich natürlich auch freuen, wenn sich jemand um die Vewertung kümmert.
Aber als User dafür zu zahlen bin ich ja auch nicht bereit. Vielleict endet das ganze mal wirklich so, dass man eine große Internet-Rechnung bekommt, in der automatisch jegliches Verhalten getrackt wird und sozusagen "unsichtbar" halt dann 0,0001 EUR pro Sekunde an die GEMA Online für das Werk gezahlt wird.
Irgendwie sowas - aber mit den aktuellen Flatrates nicht machbar.
Und Ihr könnt euch sicher sein, dass es eine Verwertungsgesellschaft wie die GEMA noch lange geben wird - da stecken hunderte von Millionen dahinter, die sich Künstler & Plattenfirmen nicht entwischen lassen werden.
cheers, silicon
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roadrenner
   
Usernummer # 13607
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alte strukturen werden den wandel der gesellschaft nicht verhindern können. aber allein die tatsache, dass die ihn verzögern ist mir schon zuwider!
tolle idee mit der gesamtrechnung. dann hätte man endlich eine rechtfertigung alle online daten zu trackern! china wir kommen!
gruß roadrenner
Aus: die Maus | Registriert: Nov 2004
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Archer2000
    
Usernummer # 2345
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: roadrenner: tolle idee mit der gesamtrechnung. dann hätte man endlich eine rechtfertigung alle online daten zu trackern! china wir kommen!
dito, selber gedanke ging mir auch durch den kopf nun gut dann surf ich halt über tor...
Aus: Postapocalyptic Wasteland | Registriert: Apr 2001
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silicon
AErodynamic
Usernummer # 503
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na dann kommt doch mal mit einer eigenen lösung, als hier rumzumeckern. Die GEMA dauernd mies zu machen, aber keine Lösungsvorschläge bringen.
Aus: Universe | Registriert: May 2000
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roadrenner
   
Usernummer # 13607
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vielleicht müssen wir und die musikindustrie uns einfach von dem liebgewonnenen zustand verabschieden, dass man mit musik und der entsprechenden vertriebs- und marketingpower reich werden kann. über das schnöde kopieren und verteilen wird sich zukünftig nicht mehr der gewinn wie früher machen lassen. fertig!
wenn künstler geld verdienen wollen müssen sie sich zukünftig viel stärker mit den fans beschäftigen (konzerte, fanprojekte, "fanartikel", etc.)
die musik wird also mehr das werbemedium für die menschen hinter den künstlern und bleibt nicht die cash-cow wie bisher.
das führt dann vielleicht auch dazu, dass berühmtheiten nicht völlig weltfremde dekadente reiche säcke werden (sicherlich trifft das nicht auf alle zu, aber auf sehr viel, denen der ruhm und das geld einfach zu kopf steigt)
man muss einfach die flächendeckendere verbreitung von hochwwertigem content durch die neuen medien zu nutzen lernen (ein super indie band kann heute durch diverse foren, blogs etc. zu weltruhm aufsteiegen, das war früher ohne die unterstützung von big labels o.ä nicht so ohne weiteres möglich)
die industrie verliert einfach eine gelddruckmaschine, dafür können aber wirklich kreative auch ohne die hilfe von dieter bohlen, berühmt werden!
die zeit der uneingeschränkten vermarktungsmacht ist einfach vorbei. daran wird kein DRM oder what ever was ändern! man braucht schon bessere ideen um aus seiner popularität und kreativität geld zu machen!
gruß roadrenner
Aus: die Maus | Registriert: Nov 2004
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wald-music
   
Usernummer # 14185
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: silicon: na dann kommt doch mal mit einer eigenen lösung, als hier rumzumeckern. Die GEMA dauernd mies zu machen, aber keine Lösungsvorschläge bringen.
Mit der gleichen (Stammtisch-) Argumentation kannst du auch allen Musik, Kunst- und Filmkritikern den Mund verbieten....
LG, D.
Aus: Nijmegen | Registriert: Feb 2005
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James_Holden
    
Usernummer # 1937
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: silicon: na dann kommt doch mal mit einer eigenen lösung, als hier rumzumeckern. Die GEMA dauernd mies zu machen, aber keine Lösungsvorschläge bringen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,447407,00.html
Zitat: Musikindustrie verdient an Hardware
Microsoft und Universal Music haben eine Vereinbarung angekündigt, die bisherige Vergütungsmodelle auf den Kopf stellt: Universal soll einen Anteil an dem bekommen, was der Verkauf von Microsofts Zune-Audioplayer einbringt - die Musikbranche verdient erstmals an Hardware.
Aus: Bangkok, Earth, Solar System | Registriert: Feb 2001
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hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293
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.. also für mich ist youtube halt eher "Infotainment" als "Entertainment".. die quali ist doch einfach voll made. Also ich persönlich würde mir nie einen "Track" öfter anhören der Musik wegen über Youtube. Es sei denn ich will mir nen Track besorgen, den ich bei Youtube irgendwo gehört hab.. dann schau ich mir das vielleicht nochmal der musik wegen an.. aber garantiert net.. weil ich den sound so toll find... isser nämlich nicht. Für sowas Gebühren zu verlangen ist absoluter Quatsch. In meinen Augen ist der Aufwand wahrscheinlich größer als der Nutzen..
Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003
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technopunk
500
Usernummer # 4468
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ich find die gema und konsorten einfach nur peinlich, echte besitzstandswahrer, maaan .. so langsam könnte es echt mal klick machen oder? bei den hohen herrschaften; bei youtube kann man doch bisweilen froh sein, wenn man überhaupt erkennt, welches lied kommt, dafuer geld zu bezahlen!? eine fragliche sache! ist es nicht eher so, dass man das lied versucht zu kaufen, wenn man es dort gehört hat und es gefällt? oder denkt die musikbranche von uns wir sind zufrieden mit absolut beschissener soundquali?
meine lösungsvorschläge: vll sollten sie sich als gesetzl anerkannte religionsgemeinschaft eintragen, dann bekommen sie einen teil der kirchensteuer und geben endlich ruhe; oder sie setzen durch intensives lobbying (evtl lässt sich bei der pharmabranche noch das ein oder andere lernen ) eine art gez-gebühr für sich durch - hört ja eh "jeder" musik; "verkappte" steuer sozusagen; die könnte aufgrund der geringern tak dann auch ohne stress ein bisserl geringer sein, weil wenn der staat/die gez die kohle einhebt können sie sich wahrscheinlich ganze abteilungen sparen und "den kleinfeld machen"
unterm begriff "gebühreneinzugszentrale" ist sicher noch platz ein paar andere gebühren zu subsumieren
best regards & sry für den stuss, aber musste mal raus! tpk
Aus: Wien | Registriert: Dec 2001
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CHoCi
     
Usernummer # 1630
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verfasst
Vielleicht ausnahmsweise mal ne gute Nachricht:
Gema verliert den Prozess gegen YouTube
Muss YouTube der Gema Geld für die Bereitstellung der Musikvideos zahlen, die Internetnutzer hochladen? Darüber streiten die Videoplattform und der Rechteverwerter seit Jahren. Jetzt urteilte ein Gericht. In einem Schadenersatzprozess gegen YouTube ist der Musikrechteverwerter Gema vor dem Landgericht München unterlegen. Die Richter wiesen am Dienstag eine Klage der Gema gegen die Videoplattform des Suchmaschinenbetreibers Google ab, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht. Nach Angaben beider Seiten veröffentlichte das Landgericht zunächst keine Begründung für das Urteil.
Die Gema, die die Urheberrechte von Komponisten, Textern und Musikverlegern vertritt, hatte von YouTube Geld für Musikvideos gefordert. Die Verwertungsgesellschaft verlangte 0,375 Cent für jeden Abruf bestimmter Musikvideos durch Internetnutzer. Auf der Grundlage von exemplarisch ausgewählten 1000 Titeln hatte die Gema einen Streitwert von rund 1,6 Millionen Euro errechnet. Berufung möglich Gegen das Urteil kann vor dem Oberlandesgericht München Berufung eingelegt werden. Eine Sprecherin der Gema kündigte an, die Gesellschaft werde ihr weiteres Vorgehen prüfen. YouTube forderte die Gema auf, den Konflikt in Verhandlungen zu lösen. In den vergangenen Jahren waren Gespräche stets gescheitert, beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld. Die Gema und YouTube streiten vor mehreren Gerichten darüber, ob und zu welchen Bedingungen die Internetplattform dem Rechteverwerter Geld für die Bereitstellung der Musikvideos zahlen muss, die von Internetnutzern hochgeladen werden. Am Mittwoch wird dazu auch eine Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Hamburg erwartet.
Quelle: http://m.welt.de/wirtschaft/article143368200/Gema-verliert-den-Prozess-gegen-YouTube.html
Aus: Essen / Ruhrgebeat | Registriert: Dec 2000
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CHoCi
     
Usernummer # 1630
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verfasst
Update:
Auch in der 2. Instanz eine Niederlage für die GEMA
Urheberrechts-Streit Gema erleidet weitere Schlappe gegen Youtube
Leider gibt die GEMA nicht klein bei und will notfalls (nach Bundesgerichtshof) Verfassungsbeschwerde einreichen. Fragt sich bloss wie viel Geld da schon verballert wurde bzw. noch wird um viellicht am Ende Erfolg zu haben auf 1,6 Mio EUR oder weniger...
Aus: Essen / Ruhrgebeat | Registriert: Dec 2000
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