This is topic Nur noch fake Live Acts.. in forum News & Allgemeines: Techno & Medien at technoforum.de.


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Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
http://www.beatportal.com/feed/item/justice-faking-their-live-sets/


Ich mein, mich schockts nicht, ich (sowie jeder andere, der sich auch nur 5 Minuten mit dem Thema beschäftigt hat) weiss schon seit Jahren dass sobald da ein Laptop dasteht und Frickel läuft kaum noch was wirklich live gemacht wird, im Gegensatz zu den MPC- oder (noch "extremer") Analog-Sequencer Live Acts von früher.

Aber wieso stört das eigentlich kaum noch jemanden heutzutage, daß soviel Verarsche in der elektronischen Musik am laufen ist?
 
Geschrieben von: philipp (Usernummer # 687) an :
 
Ich vermute mal, das Teil läuft auf Batterie und die Jungs haben da einen MIDI-Bluetooth-Konverter eingebaut, der den Laptop ansteuert [Wink]
 
Geschrieben von: CHoCi (Usernummer # 1630) an :
 
...naja, ich hätte mich vielleicht nicht ganz dazu hinreissen lassen und die Menge für blöd zu verkaufen indem ich wenigstens den schein gewahrt und die Stecker eingestöpselt hätte

[smilesmile]

...
 
Geschrieben von: chris (Usernummer # 6) an :
 
Geiles Foto.
Gute Story.

Wobei heute die Möglichkeiten, den Sound 'live' zu manipulieren, endlich interessant werden, abgesehen von normalen Controllern mit Potis und Knöpfen und Drumpads gibt's ja auch schon ganz wirre iPhone-Applikationen, man kann die WII-Remote hervorragend etwa in Ableton Live zweckentfremden oder ein GateWay zu Reaktor bauen, das Monome als reduzierten 'fake-tenori-on' ist aufgrund der openSource-Software auch ein geniales Spiel-Zeug und die ersten Midi-Controller-Theremin-Bausätze gibt's in Kürze am Markt, wenn man sich das nicht mit Döpfer-Modulen zusammenschustern will. Auch neue Touch-sensitive Fader, ähnlich der früheren Ribbon-Controller, sind durchaus interessant und geben endlich wieder die lang vermisste, gute Haptik. Andere Systeme wie eta die Audio-Cubes, die auch Richard Devine nutzt, sind vollkommen neue und spannende Ansätze, um live in den Sound einzugreifen.

Ich denke, genau jetzt befinden wir uns an einem Wendepunkt, in dem Controller sich vom üblichen Interface verabschieden und uns eine größere, bessere Flexibilität und eine andere Umgangsform geben, dahingehend beobachte ich mit Spannung die neuen OpenSource-Projekte sowie die Dummies, die noch im Entwicklungsstadium sind und von Entwicklern, Programmierern und Designern mit Herz und Verstand konzipiert und umgesetzt werden und hoffentlich partitiell auch auf den 'Massenmarkt' kommen werden als bezahlbares Interface.

LiveClips in Ableton auch mit einem Controller abzufeuern, ist einfach unbefriedigend, aber konsequent ist das die typische Form: mit Potis werden die Effekte beigemengt, an EQs geschraubt oder Patterns und Clips abgefeuert. Na prima, das gab's schon anno 1970 in der Dub-Kultur, nur mit großen Analog-Mischpulten und Racks an Effekthardware.

Ich freue mich zumindest immer wieder, wenn ich auf der Bühne zumindest etwas Hardware sehe, die zumindest auch noch am Strom hängt. Bei Anthony Rother's Fuhrpark hier in München beim 'Monsters of House'-Event klangen die Tracks jedoch so durch-arrangiert, dass ich davon ausgehen würde, dass jeder Song, jeder Track mikrometergenau geplant und im Sequenzer als Konserve vorlag, lediglich die Sounds eben in 'Echtzeit' aus der Hard- und Software gespeist wurden. Bei dem Rumgehampel wurde ich fast leugnen, dass hier spontan gearbeitet wurde, zumal man Sweeps und Filter-Cutoffs und Breaks auch dann hörte, wenn der Rother beide Hände in den Hüften gestemmt und seine Ibiza-Schlachtrufe in die Menge feuerte..

Dass Vollplaybacks auch lustig sein könnem, hatten ja vor Urzeiten Zombie Nation im Ultraschall bewiesen: der angeblich einzige Track des ganzen Gigs, der aus der Konserve kam, kam vom CD-Player und doof, wenn man genau bei diesem Track mit 'nem dicken Vorschlaghammer auf Synthesizer eindrischt und dabei vergisst, dass CDs gerne mal springen, wenn die Umgebung 'etwas' vibriert...
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
das mit dem controller is natürlich schon peinlich... aber wer spielt schon zu 90% live ... irgendwas is immer 'unlive'.

sei's nun ein sound der nicht per 'schlagzeug' angetriggert wird, oder ein loop der als unterbau dient.

livepatternmorphing rulez.. ;>
 
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an :
 
offizielle Antwort von Justice: “Yeah, shit happens! I remember the story, I couldn’t remember the city but i think it was in Manchester. I didn’t noticed at first, because as you can see i was looking at the computer to launch the next vocal hook and right after i realised that the blue screen went black, so there was no way possible it could work, so i plugged it back in, big deal! and the next thing you know is this picture.” - Gaspard Augé - Justice

Was mich etwas dazu verleitet der Story zu glauben ist die Tatsache, dass das Foto ein offizielles Foto aus dem Tour-Album von So-Me oder so war. Andrerseits isses mir eigentlich relativ egal, heutige Livesets sind meistens da um das Album vorprogrammiert zu spielen, live ist da dann eh nur n bissl Rumgedrehe an Filtern, etc.
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
das mit dem controller is natürlich schon peinlich... aber wer spielt schon zu 90% live ... irgendwas is immer 'unlive'.

So ziemlich jede Rock, Jazz, Blues, oder sonstwas-Band? Man könnte denken es ist in Vergessenheit geraten das Musik auch mit Instrumenten gemacht werden kann... [Wink]
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
haha *G*

ich meinte jetz natürlich technoide liveacts, ne rockband is ja kein liveact in dem sinne .. [Smile]

also schon, aber eben halt ne rockband


aber zum statement:

kann ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen, mir ist es auch schon passiert das mir jemand wärend des intros über das klinkenkabel gelaufen ist, und somit die ganze anlage zum schweigen brachte.
(vorallem weil der stecker ja auch daneben liegt)
 
Geschrieben von: p0rn0star (Usernummer # 9693) an :
 
Das einzige was hier interessiert ist doch die Frage: Hatten die Leute Spaß an dem Abend?
Wenn das bejaht werden kann, ist es doch scheissegal, woher die Musik kam.

Ich bevorzuge eine Mischform aus vorprammierten und Live-Elementen, weil ich die Leute ganz einfach nicht langweilen möchte.

Man muß sich auch überlegen, daß die Musik sich verändert hat und vielmehr ins Detail geht. So einen Live-Act wie vor 10 Jahren mit Drums an/aus kann doch heute jeder hinlegen.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
kleine anekdote dazu:
mein kumpel und ich benutzen 2 mal ableton und midi-controller welche für den laien wie synthesizer aussehen, hat ja auch nen keyboard. was passiert: wir werden automatisch als live-act kategorisiert und auch ange-flyer-ed, da kann man den veranstalter vorher über die unterschiede noch so aufklären wie man möchte. die leute interessiert der technische hintergrund scheinbar nicht im geringsten. ist auch verständlich, es geht letzlich primär allen um das was aus den boxen rauskommt und nicht, wie es da reinkommt.

und justice ist ein hallenfüllender mainstream act, dort heißt es ganz klar: show must go on. betonung auf show.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Bei Anthony Rother's Fuhrpark hier in München beim 'Monsters of House'-Event klangen die Tracks jedoch so durch-arrangiert, dass ich davon ausgehen würde, dass jeder Song, jeder Track mikrometergenau geplant und im Sequenzer als Konserve vorlag, lediglich die Sounds eben in 'Echtzeit' aus der Hard- und Software gespeist wurden. Bei dem Rumgehampel wurde ich fast leugnen, dass hier spontan gearbeitet wurde

Ich kann das nachvollziehen, dass das so rüberkommt. Möglicherweise ist es bei ihm inzwischen auch so. Der Eindruck kann aber auch täuschen. Der Rother ist der ultimative Perfektionist und seine Live-Sets sind immer minutiös durchgeplant. Häufig spielt er exakt dasselbe Set auf der gesamten Tour. Daher die Routine. Trotzdem passiert davon einiges live. Er ist zB einer der wenigen Acts, die auch mal zweistimmige Melodien auf zwei Keyboards live spielen können. Zumindest vor ein paar Jahren war es auch so, dass er beim Soundcheck das komplette Set 1:1 durchgespielt hat. Das wäre bei Konservenmaterial wohl Zeitverschwendung.

Zur ursprünglichen Frage:
Ich denke, die Erwartung eines Sets mit perfekt arrangierten Spannungskurven drängt viele dazu.
Grade mit Laptop ist der "Return on Investment" von jeglichem Live-Eingriff katastrophal. Wenn es gut gemacht ist, denken die Leute eh, es ist arrangiert und wenn nicht, stören sie sich an den Fehlern oder langweilen sich, weil nicht so viel passiert. Psychologisch gesehen ist es ja fast zwangsläufig, dass die Motivation da gegen null geht.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
wieso das? dann will man halt wissen ob das set auch 1:1 gut klingt ;>

aber 1:1 immer dasselbe set spielen wäre für mich schon eher wie tape einlegen, freuen...

aber wo is da der livefactor? liveact bedeutet für mich auch mal eben was komplett neues zu kreeieren, ohne dabei an die 'gegebenen' tracks gebunden zu sein.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
vielleicht ist ja das tracklisting vorgegeben aber im detail gibts dann schon unterschiede. eine tracklist ist auch bei den ganz großen acts der szene nicht unüblich. klar wird hier und da geschraubt aber das grundgerüst bleibt, der mensch hat nur 2 hände. wären andere dinge möglich, würde eine produktion nicht tage dauern sondern, alles wäre just in time.
 
Geschrieben von: Archer2000 (Usernummer # 2345) an :
 
ich finde es nicht besonders tragisch, wenn vieles aus der konserve kommt, solange das publikum seinen spaß hat

allerdings wäre es mir selbst auf der bühne viel zu langweilig da einfach nur so zu tun als ob und ein wenig herumzuwackeln
ich versuche bei auftritten immer so viel wie möglich live zu machen und zu improvisieren, was bei meiner produktionsweise nicht gerade einfach ist, da ich z.b. häufig sachen wie non-realtime- oder zufallsalgorithmen verwende

bei meinem aktuellen liveset ( [hand] click) habe ich lediglich 3-4 tracks (von 16) drin, die nicht komplett live sind (sondern wo ich einzelne drones/f.recs/etc schon fertig habe) und bei denen ich dann jeweils 1-2 synths dazu spiele
das schlimme ist nämlich wenn ich nur so tun müsste als ob ich was machen würde, fange ich an mit dem sound herumzuexperimentieren, was dann auf der bühne ziemlich blöd ausgehen kann
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
Zitat:
produktion nicht tage dauern sondern, alles wäre just in time.
ja genau, quasi ein live-act.. ;>
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: p0rn0star:
Das einzige was hier interessiert ist doch die Frage: Hatten die Leute Spaß an dem Abend?

natürlich weniger, als wenn der act mehr möglichkeiten nutzt, live auf die stimmung einzugehen.
 
Geschrieben von: MeisterHolgi (Usernummer # 9151) an :
 
was die live-ausarbeitung angeht: wieviele bands haben denn ihr live-arrangement komplett durchgeplant und rattern es lediglich runter. ob der bassist nun genau das selbe spielt wie die ableton-spur spielt doch am ende keine große rolle. gibt doch nur wenige bands oder live-acts, bei denen sich auch nach mehrmaligem hören der aha-effekt noch einstellt. am ende zählt das resultat. frag mal nen x-beliebigen besucher vom stones-konzert, ob es ihn interessiert, dass sich das übernächste konzert wahrscheinlich 1:1 genauso anhört...
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
naja für den spass am publikum isses schon wichtig, ansonsten koennt ich mich ja auch mit nem kassettenrecorder in wald stellen.
 
Geschrieben von: millhouse (Usernummer # 6673) an :
 
also legen die djs in den videoclips auch garnicht richtig auf?..ich bin entsetzt..*g*
 
Geschrieben von: GSky (Usernummer # 714) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Aber wieso stört das eigentlich kaum noch jemanden heutzutage, daß soviel Verarsche in der elektronischen Musik am laufen ist?

....weils für den größeren Teil des Publikums einfach nicht relevant ist? Und weil dem einen oder anderen der Live-Acts die ewige Schlepperei einfach nur nervt? Erinnere mich noch gut, wie schon Mitte der 80er die Diskussion losging, ob Depeche Mode ihre Konzerte live bestreiten, oder ob ausser dem Gesang alles andere von Konserve kommt [Smile] ...und ob das für die Qualität des Konzerts wirklich wichtig ist.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
wenn man zu nem konzert geht, will man schliesslich liveaction sehen (!) und hoeren ... und wenn man dann im endeffekt nachher drüber aufgeklärt wird, das eh alles nur aus der 'konserve' kam, wird einem der "ohh" effekt schonmal genommen, bzw spart sich dann den gang zum livegig. weil er ja eh nich live ist. es ist eben beschiss, wenn irgendwo live drauf steht, dann soll es auch live sein, wenn ich smacks kaufe, will ich auch keine toppas.

das wäre ja wie top of the pops, wobei 'denen' das im endeffekt wohl wirklich egal ist.
 
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an :
 
ein großes Problem in der elektronischen Musik.
Für mich ein Problem seitens der "Musiker"
Diese blöde Ausrede nicht Live spielen zu können aufgrund des komplizierten Arragements oder weil soviel geschleppt werden muß ist doch Blödsinn.

Wer sagt den das ein Liveact 1:1 das live wiedergeben muß was er als Platte rausgebracht hat?
Live spielen bei dancefloor orientierten Liveacts heisst für mich eben nicht eigene Produktionen 1:1 runternudeln.

Ein gutes Beispiel ist Swayzak, hab sie schon mehrmals gesehen und gehört.
Im Schnitt 2 Stunden lang Sound der nicht einmal ein produziertes Stück enthält.
Laut Aussage von James Taylor wissen die beiden nie vorher was am Abend läuft, weil es einfach improvisiert ist.

Leider funktioniert aber auch die gängige Verarsche weil der allgemeine Druffi auf der Tanzfläche sowieso nicht unterscheiden kann welcher DJ bzw DJ oder Liveact da spielt.
Ob DJ oder "Liveact" hauptsache es rummst.
Wichtig ist denen nur das die Headliner auf dem Flyer stehen und sie dabei gewesen sind.

Anders ist das eben bei richtigen Live Acts mit Bandcharakter.

Zum Kaputtlachen waren immer Hardfloor mit ihren berüchtigten Kopfwackel-Liveact bei Hardtrance Acperience.

Bester Liveact für mich Gotan Project, kann ich jeden nur empfehlen wenn die mal wieder in Deutschland auftreten.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Für mich stellt sich da einfach die Frage, ob man sowas dann als "Live" verkaufen soll, oder nicht?

Techno/elektronische Musik war auch früher nur selten komplett live, es wurde also auch damals sicher nicht jeder Ton analog generiert. Und jemand der sich mit einer Akai MPC und ein paar Electribes hinstellt, und da rumarbeitet, hat sicher auch einiges vorher so eingestellt, dass das Ganze nicht komplett aus dem Ruder läuft.

Stichwort ist hier vielleicht "Arbeiten".

Tracks im Ableton antriggern, die dann komplett durchlaufen, ohne dass groß selber eingegriffen wird, außer mal einen Kanal ein bißchen zu filtern/delayen oder nicht mal das, finde ich zu wenig.

Aber andererseits, welcher Liveact hat denn noch Lust was anderes zu machen, wenn sich das Geld dann doch so leicht verdienen lässt. Man überlegt da sicher schon, was der Stress mit Geräte schleppen und alles vorher mühsam auf diesen vorbereiten noch soll, wenn man sich auch mit nem Laptop hinstellen kann, und die Tracks aus der Konserve abnudelt. Das Geld dafür ist das Gleiche.


Hier wären mal wieder die Betreiber der führenden Clubs gefragt, mal ein wenig Kontrollinstanz zu spielen. Aber wie ich schon vor einiger Zeit mal aus dem Munde eines in diesem Forum anwesenden Clubbetreibers hören durfte, sehen diese nicht (mehr?), einen Kulturauftrag zu haben.


Ich stelle in den letzten Jahren ein generelles "Kulturdefizit" in der elektronischen Musikszene fest, und hier beim Thema Liveact ist es mal wieder nicht anders.

Früher gab es auch schon Acts die ihr Zeugs vom DAT abgenudelt haben, aber das waren doch meistens Ravetröten a la RMB, die eh keiner ernstgenommen hat.

Mittlerweile ist das Erwartungsniveau der Leute die sich um so Musik scheren (nicht mal nur die Clubbesucher) anscheinend so niedrig, dass es eh keinen mehr interessiert, ob das nun auch "respektierte" Liveacts machen oder nicht.

Ich weiss, mittlerweile ist wie so oft und zu so vielen Themen die Standardantwort von Leuten "Ach ist doch egal, hauptsache es rummst/fährt/Bittewaseigeneseinsetzen!!!", aber mit diesem gesunkenem Kulturstandard möchte ich mich als jemand der schon was anderes erleben durfte nicht anfreunden.

Ob es nun zB. um 08/15-Clubs und deren fade Deko, Liveacts die keine sind oder Falschbezeichnung von Musikstilen geht, dieses "ist doch egal, hauptsache es rummst" auf der einen Seite, und "hauptsache die Kohle stimmt" wird nicht gut ausgehen, bzw ist diese Musikrichtung kulturell schon so im Keller, dass man manchmal weinen könnte.
 
Geschrieben von: Sternchen (Usernummer # 2102) an :
 
also wenn das ein fake sein sollte, dann frag ich mich warum das kabel oben daneben liegt, und nicht im rucksack verstaut ist. mir ist auch schonmal ein kabel während des musizierens "entlaufen" und habs erst nach minuten gemerkt. besonders fit sieht der protagonist ja jetzt auch nicht aus. also was solls. jetzt zu titeln "NUR noch fake liveacts" ist absoluter quatsch. und selbst wenn. bei der art von musik gehts doch eh mehr um schein als um sein. show halt. und solang die teenies grölen und tanzen ist doch alles in ordnung. es gibt noch genug liveacts die live spielen. und es gibt immerwieder mal momente in denen was schief geht (vll hat er ja 2mins vor dem foto so sehr an dem controller "gerockt" dass das kabel ab gegangen ist. der konzentrierte blick in richtung rechner kann auch heissen: "shit, warum bewegt sich nichts mehr"). aus standbildern irgendwelche thesen ableiten halte ich für gefährlich.

zum thema notebook vs hardware: ein act von weltniveau der 2-4x die woche um den globus reist, hat sicherlich keine lust sein komplettes studio zu verschiffen und zu hoffen dass alle 25 kisten pünktlich und ohne blessuren ankommen. ich kann gut verstehen dass man bei einer höher frequentierten bookingrate auf einfacheres equipment umsteigt. viele DJs spielen doch auch nur mit CDs weil se kein bock haben die plattenkisten ständig durch die welt zu lotsen (ausserdem muss man die abgeben was auch ein risikofaktor ist). auch das vermehrte aufkommen von digitalen Djs in der oberliga liegt doch nicht zuletzt daran, dass man ein viel grösseren aufwand mit analogen geräten/tonträgern hat um den gleichen leistungsumfang zu haben. es gibt liveacts die tonnenweise kram mitschleppen müssen. und dass dann 3x die woche von einem ende der welt zum anderen schiffen müssen, aufbauen, testen, abbauen, aufpassen. etc. warum sollte man das tun wenn man mit ableton und midicontroller ähnliches vollführen kann?!
 
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Sternchen:
also wenn das ein fake sein sollte, dann frag ich mich warum das kabel oben daneben liegt, und nicht im rucksack verstaut ist. mir ist auch schonmal ein kabel während des musizierens "entlaufen" und habs erst nach minuten gemerkt. besonders fit sieht der protagonist ja jetzt auch nicht aus. also was solls. jetzt zu titeln "NUR noch fake liveacts" ist absoluter quatsch. und selbst wenn. bei der art von musik gehts doch eh mehr um schein als um sein. show halt. und solang die teenies grölen und tanzen ist doch alles in ordnung. es gibt noch genug liveacts die live spielen. und es gibt immerwieder mal momente in denen was schief geht (vll hat er ja 2mins vor dem foto so sehr an dem controller "gerockt" dass das kabel ab gegangen ist. der konzentrierte blick in richtung rechner kann auch heissen: "shit, warum bewegt sich nichts mehr"). aus standbildern irgendwelche thesen ableiten halte ich für gefährlich.

zum thema notebook vs hardware: ein act von weltniveau der 2-4x die woche um den globus reist, hat sicherlich keine lust sein komplettes studio zu verschiffen und zu hoffen dass alle 25 kisten pünktlich und ohne blessuren ankommen. ich kann gut verstehen dass man bei einer höher frequentierten bookingrate auf einfacheres equipment umsteigt. viele DJs spielen doch auch nur mit CDs weil se kein bock haben die plattenkisten ständig durch die welt zu lotsen (ausserdem muss man die abgeben was auch ein risikofaktor ist). auch das vermehrte aufkommen von digitalen Djs in der oberliga liegt doch nicht zuletzt daran, dass man ein viel grösseren aufwand mit analogen geräten/tonträgern hat um den gleichen leistungsumfang zu haben. es gibt liveacts die tonnenweise kram mitschleppen müssen. und dass dann 3x die woche von einem ende der welt zum anderen schiffen müssen, aufbauen, testen, abbauen, aufpassen. etc. warum sollte man das tun wenn man mit ableton und midicontroller ähnliches vollführen kann?!

die Frage ist ob man das dann mit sich selbst vereinbaren kann so zu tun als ob man Live spielt.

Oder ob man irgendwann darüber nachdenkt, welche Rolle man da spielt.
Es ist im Grunde dann genaus so wie diese Psydo Live Acts bei 1 Live Krone oder irgendwelchen Awards bei denen der Producer umringt von Tänzerinnen ein paar Knöpfe hin und herschiebt.

Der künstlerische Anspruch Musik live zu performen beschränkt sich dann auf das neben der Musik.
 
Geschrieben von: BIG BAD B (Usernummer # 1412) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:


Tracks im Ableton antriggern, die dann komplett durchlaufen, ohne dass groß selber eingegriffen wird, außer mal einen Kanal ein bißchen zu filtern/delayen oder nicht mal das, finde ich zu wenig.

Aber andererseits, welcher Liveact hat denn noch Lust was anderes zu machen, wenn sich das Geld dann doch so leicht verdienen lässt. Man überlegt da sicher schon, was der Stress mit Geräte schleppen und alles vorher mühsam auf diesen vorbereiten noch soll, wenn man sich auch mit nem Laptop hinstellen kann, und die Tracks aus der Konserve abnudelt. Das Geld dafür ist das Gleiche.


stop!

ableton live heißt ja nun nicht gerade, dass da von vornherein komplette tracks / arangments durchlaufen.
das ist dann die bequemlichkeit des jeweiligen nutzers oder so.
defacto kann man auch mit ableton live live sein. dafür wurds ja auch gebaut, dass man loops nach gusto live zusammenwirft, effektiert usw. alles blos eine frage der vorbereitung für kreativität...
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
ableton is doch scheisse [smilesmile]
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: BIG BAD B:
[QUOTE]
defacto kann man auch mit ableton live live sein.

Defacto tuts aber (fast) keiner.
 
Geschrieben von: funkyandy (Usernummer # 1493) an :
 
Justice haben übrigens nun bei myspace ein Album mit dem Titel UNPLUGGED hochgeladen, da sieht man dann zwei andere Bilder von dem Gig (davor&danach) mit eingestecktem Kabel. Irgendwie wollten sie das Gerücht wohl nicht auf sich sitzen lassen. *g*
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

[...] Geräte schleppen [...]

Is Dir klar was z.B. ein Bassist schleppt? 5 Kg Instrument, 15kg Topteil, so 30kg Amp? [Wink] [Wink] [Wink]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

Das Geld dafür ist das Gleiche.

Da steckt der Hase begraben. Elektro Acts kosten zu viel - ich mein, hey, Metal-Konzert: 3 Bands a 5 People inkl. Bussen voll mit Equipment. 20 Ocken. DJ der einen Koffer mit Platten dabei hat: 10 Euro. Hab ich noch nie zusammengekriegt.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

[...] Geräte schleppen [...]

Is Dir klar was z.B. ein Bassist schleppt? 5 Kg Instrument, 15kg Topteil, so 30kg Amp? [Wink] [Wink] [Wink]

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

Das Geld dafür ist das Gleiche.

Da steckt der Hase begraben. Elektro Acts kosten zu viel - ich mein, hey, Metal-Konzert: 3 Bands a 5 People inkl. Bussen voll mit Equipment. 20 Ocken. DJ der einen Koffer mit Platten dabei hat: 10 Euro. Hab ich noch nie zusammengekriegt.

Mir brauchst du das nicht erzählen.
 
Geschrieben von: roadrenner (Usernummer # 13607) an :
 
Nen Konzert für 20€ist aber auch schon lange nicht mehr, es sei denn man hat irgend ne No-Name Band am start, welche das eher Liebhaberei macht, denn als Broterwerb.

Außerdem passen auf ein Konzert ja auch ein paar mehr Leute als in einen kleinen schummrigen Club.

Gruß roadrenner
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: roadrenner:
hat irgend ne No-Name Band am start, welche das eher Liebhaberei macht, denn als Broterwerb.

In Leipzig kostet sowas max. 'nen Fünfer...
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: roadrenner:
Nen Konzert für 20€ist aber auch schon lange nicht mehr, es sei denn man hat irgend ne No-Name Band am start, welche das eher Liebhaberei macht, denn als Broterwerb.

Außerdem passen auf ein Konzert ja auch ein paar mehr Leute als in einen kleinen schummrigen Club.

Gruß roadrenner

Beides nein: die meisten Parties kosten 8-10 Euro, auch wenn da nur Locals auflegen. Da sind dann ~200 people. 200 people sind ungefähr auch auf nem Konzert von ner Band, die sagen wir mal ein Album oder zwei auf nem Indie Label raus hat.
 
Geschrieben von: Sputnikkr (Usernummer # 3738) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: roadrenner:
Nen Konzert für 20€ist aber auch schon lange nicht mehr, es sei denn man hat irgend ne No-Name Band am start, welche das eher Liebhaberei macht, denn als Broterwerb.

Außerdem passen auf ein Konzert ja auch ein paar mehr Leute als in einen kleinen schummrigen Club.

Gruß roadrenner

Unsane 13,90€, Nomeansno 14,50€, Motorpsycho 20,75€... So die Preise aus den letzten 2 Jahren...

Füllen zwar keine Hallen, sondern spielen vor sagen wir mal 500 Leuten, aber sind bestimmt keine No Names, seit 20 Jahren oder länger dabei und spielen sich einfach den Arsch ab mit teilweise nur einem Tag off pro Woche... Nur mal so zum Vergleich, müssen ihren Kram bestimmt nicht selber schleppen, aber Roadies wollen ja auch bezahlt werden...
 
Geschrieben von: bauern_robi (Usernummer # 16848) an :
 
Also ich wüsste gar nicht wie man diese Musik irgendwie live performen sollte, außer ein paar loops zu triggern, filtern und beat-repeat auf die funktionstasten des midi controller zu legen. Das ist doch alles ausnahmslos digital erstellt. Man müsste schon ein unglaublich guter Bassist sein um diese basslines live zu spielen und selbst dann wäre der sound auch ein anderer. Es geht denen doch grade um den digitalisierten Funk/Disco Sound.

Ich denke, dass hier einfach die Art und Weise der Musikerzeugung mit dem live-Anspruch kollidiert. Deswegen legt man dann halt mehr wert auf das Visuelle. Das ist doch keine "Verarsche", im Gegenteil. Wer analoge Synths live hören will muß halt zu Soulwax. Und obwohl auch da mit ableton gesequenced wird, würde glaub ich niemand auf die Idee kommen denen das "live" abzusprechen. Oder was meinen wir jetzt mit "live"? Analoge Synths, Gitarrensoli, Jazz?
 
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an :
 
Techno ist keine Live-Musik!
 
Geschrieben von: qhead (Usernummer # 1457) an :
 
also ich gebe mir nachwievor mühe so ziemlich alles, nach meinen begriffen, "live" zu machen.
nun... was heisst "live" für mich :
meine studio-tracks werden beim livespielen quasi in ihre einzelteile, sprich (midi-)einzelspuren, loops und samples, zerlegt und dann wieder je nach situation und stimmung wieder zusammengefügt.
ohne feste arrangments oder andere programmierte abläufe!
auch erlaubt es meine technische herangehensweise diese elemente mit hilfe diverser parameter in realtime "umzubauen", sodass die crowd eigentlich bei jedem set eine andere version des tracks zu hören bekommt.
ein ganz wichtiger aspekt bei meinen livesets sind auch in realtime-programmierbare stepsequencer, welche mir freie improvisation erlauben und manchmal entstehen dadurch sogar BEIM livespielen ganz neue tracks, welche dann den weg zum tonträger finden (wie aktuell eigentlich mein "zuendli")...

techno KANN sehr wohl live-musik sein, wenn es sich der act traut.
aber es stimmt schon --- momentan setzen sehr viele, vorallem neue, künstler lieber auf glattpolierte perfektion (durch vorarrangierte sets) statt auf spaßige jams.
schade eigentlich, denn aus meiner persönlichen sicht kann ich sagen, dass crowd und ich am meisten spaß hatten, wenn die sachen einmal komplett durcheinander geraten und dadurch neue, fast schon ans wackelige grenzende, grooves entstanden sind. [bounce]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: bauern_robi:
Oder was meinen wir jetzt mit "live"?

der mensch als dompteur der maschine, das bändigen und dirigieren der maschine, sie von der leine lassen, ein stück weit die kontrolle verlieren, diese wieder zurückerobern, die physische interaktion zwischen mensch und maschine.
das zelebrieren dieses duells hat für mich bisher alle guten elektronischen live-acts ausgezeichnet.
und Remute ist eines der besten beispiele dafür, "spaßige jams" trifft es in dem fall genau.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
"realtime-programmierbare stepsequencer"

und das durchweg, komplett neu ... das is für mich live... quasi wie jazz, immer weiter improvisieren.
 
Geschrieben von: ds (Usernummer # 6415) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

[...] Geräte schleppen [...]

Is Dir klar was z.B. ein Bassist schleppt? 5 Kg Instrument, 15kg Topteil, so 30kg Amp? [Wink] [Wink] [Wink]

Man kann aber auch direkt mit dem Bass in die DI, vielleicht noch mit einem kleinen Vorverstärker davor. Und wenn das noch zu viel ist, dafür wurde die 303 erfunden. [Smile]
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ds:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

[...] Geräte schleppen [...]

Is Dir klar was z.B. ein Bassist schleppt? 5 Kg Instrument, 15kg Topteil, so 30kg Amp? [Wink] [Wink] [Wink]

Man kann aber auch direkt mit dem Bass in die DI, vielleicht noch mit einem kleinen Vorverstärker davor. Und wenn das noch zu viel ist, dafür wurde die 303 erfunden. [Smile]
ROFL
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Was ich eigentlich total witzig finde, ist, dass man es Leuten, die zum Teil ein paar tausend Euros für ein bißchen Musik machen/auflegen am Abend verdienen, heutzutage anscheinend nicht mehr zumuten kann, mal ein bißchen zu schleppen.

"Der arme Richie Hawtin kriegt doch nur 10000 Öcken am Abend, warum soll der denn auch noch nen Plattenkoffer schleppen müssen. Kein Wunder dass der nur noch mit Laptop "auflegt"..."
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
ein euro pro gramm is doch kein schlechter preis? [smilesmile]
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
wie der babba das mal ganz richtig gesagt hat:"dj sein heisst auch, die platten zu schleppen. oder schleppen zu lassen, wie in meinem fall."
 
Geschrieben von: Mix Master Moody (Usernummer # 5090) an :
 
aber das sie es auch live draufhaben kann man an der neuen live cd hören! cross the universe ab jetzt erhältlich,super steiles set,erinnert irgendwie an die daft punk live sets,sogut wie jeden track abgeändert...
 
Geschrieben von: silicon (Usernummer # 503) an :
 
hatte mich auf beatportal auch in die diskussion eingemischt, was das ganze soll. im endeffekt gute publicity, es wird um den heissen brei gelabert und für beatportal springen auch ein paar euros an pi´s heraus.

vor- und nachteile des internets.

ich würde mir nicht das urteil erlauben, aufgrund eines(!!!!) fotos gleich eine band wie justice als milli-vanilli der nurave-ära abzustempeln. wie man auch auf dem bild sieht liegt gleich nebendran das strom oder usb kabel. insofern ein kabel ausreicht, kommt es nah an einen fehler ran.

anyway, die wahrheit liegt irgendwo dazwischen und man sollte sich lieber um andere dinge kümmern.

cheers,
silicon
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Definiert erst mal "Live".

Wenn man nen gestandenen Alt-Blueser wie meinen Basslehrer fragt (hat früher mit Abi Wallenstein gespielt, falls das wem was sagt) sind Metallica, Rammstein und eigentlich fast alle Bands "Fake Live Acts": Drummer haben Klick auf'm Ohr. Todesurteil. Sofort!

Ich seh das entspannter: entscheidend ist was am Ende bei rumkommt, wie die Jungs das machen is mir fast wurscht.
 
Geschrieben von: psychosonic (Usernummer # 417) an :
 
ein paar schöne beispiele, die defintiiv nicht live sind:
http://www.deadact.com
[lach]
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Was ich eigentlich total witzig finde, ist, dass man es Leuten, die zum Teil ein paar tausend Euros für ein bißchen Musik machen/auflegen am Abend verdienen, heutzutage anscheinend nicht mehr zumuten kann, mal ein bißchen zu schleppen.

"Der arme Richie Hawtin kriegt doch nur 10000 Öcken am Abend, warum soll der denn auch noch nen Plattenkoffer schleppen müssen. Kein Wunder dass der nur noch mit Laptop "auflegt"..."

Was aber null komma gar nix mit live oder nicht live zu tun hat, da Richie Hawtin ein Dj ist. Ist ein solcher etwa nur seine paar tausend Euro wert, wenn er vorher eine Plattenkiste durch den Flughafen geschleppt hat? Lächerlich.

Zum Thema: Techno-Live-Acts mit Rockbands zu vergleichen ist mühselig, da Instrumente durch haptischen Eingriff Töne produzieren, was bedeutet dass sich ein Mensch auf eine Art des Tons konzentriert. Es braucht also mindestens drei Künstler, die Töne produzieren - fast alle Techno-Live-Acts sind maximal zwei Leute. Die können nicht de facto unmittelbar die Masse an Tönen produzieren, die gutes Techno inne hat - Beats, Hi-Hats, Synth- und Basslines, Effekte. Auf vorproduzierte Spuren, Töne und Beats zurückzugreifen ist somit legitim,

Die Grenze zwischen Live-Act und Dj verschwimmen in der digitalen Ära eh immer mehr - vieles von dem was ein Dj heutzurtage mit Ableton und Traktor bewerkstelligt, grenzt eh an dem was viele Live-Acts früher mt analogen Geräten gemacht haben - das ist, wenn man es richtig macht - auch gut so und schafft Raum für Kreativität.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
Zitat:
vorproduzierte Spuren, Töne und Beats zurückzugreifen ist somit legitim
ja, töne (sprich samples) und mal nen loop für die klangfarbe is ja auch ok, aber nicht komplett vorgesequenzte sets ...
auch nen komplizierteren break kann man noch verzeihen.

aber durchweg vorgesequenzt ist eben m.e. wie nen tape im wald hoeren.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Was ich eigentlich total witzig finde, ist, dass man es Leuten, die zum Teil ein paar tausend Euros für ein bißchen Musik machen/auflegen am Abend verdienen, heutzutage anscheinend nicht mehr zumuten kann, mal ein bißchen zu schleppen.

"Der arme Richie Hawtin kriegt doch nur 10000 Öcken am Abend, warum soll der denn auch noch nen Plattenkoffer schleppen müssen. Kein Wunder dass der nur noch mit Laptop "auflegt"..."

Was aber null komma gar nix mit live oder nicht live zu tun hat, da Richie Hawtin ein Dj ist. Ist ein solcher etwa nur seine paar tausend Euro wert, wenn er vorher eine Plattenkiste durch den Flughafen geschleppt hat? Lächerlich.

Nein, seine paar tausend Euro ist er wert, wenn er genug Leute zieht, die wegen ihm kommen.

Ich veräppel hier die Leute, die sich um die Gesundheit dieser armen DJs/Liveacts sorgen, die für ein paar tausend Euro am Abend mal ein paar Platten schleppen müssten/lassen.

Du sagst selber dass die digitale Gegenwart die Grenzen immer mehr verwischt. Ich versteh also nicht auf was du damit hinauswillst, dass Richie Hawtin ein DJ ist, und kein Liveact. Solange die alle ihre Software benutzen, um ein paar Loops abzufeuern, werfe ich die in einen Topf, ob es dir gefällt oder nicht.


Zitat:

Zum Thema: Techno-Live-Acts mit Rockbands zu vergleichen ist mühselig, da Instrumente durch haptischen Eingriff Töne produzieren, was bedeutet dass sich ein Mensch auf eine Art des Tons konzentriert. Es braucht also mindestens drei Künstler, die Töne produzieren - fast alle Techno-Live-Acts sind maximal zwei Leute. Die können nicht de facto unmittelbar die Masse an Tönen produzieren, die gutes Techno inne hat - Beats, Hi-Hats, Synth- und Basslines, Effekte. Auf vorproduzierte Spuren, Töne und Beats zurückzugreifen ist somit legitim,

Es ist dann aber genauso legitim, zu fragen, ob sich das ganze dann noch "LiveAct" oder ich gehe jetzt noch weiter, "DJ" nennen sollte.
Jemand der seinen Laptop hinstellt, und dann die beiden Lieder auto-pitchen lässt, verdient für mich den begriff DJ nicht mehr. Wo ist denn da das "D"? oder das "J"?
Vielleicht wäre "Ableton-bediener", oder "Traktor-fahrer" passender, keine Ahnung...


Zitat:

Die Grenze zwischen Live-Act und Dj verschwimmen in der digitalen Ära eh immer mehr - vieles von dem was ein Dj heutzurtage mit Ableton und Traktor bewerkstelligt, grenzt eh an dem was viele Live-Acts früher mt analogen Geräten gemacht haben - das ist, wenn man es richtig macht - auch gut so und schafft Raum für Kreativität.

Früher waren die Leute genauso kreativ, aber dazu kam halt noch technisches Können.
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
Zitat:
vorproduzierte Spuren, Töne und Beats zurückzugreifen ist somit legitim
ja, töne (sprich samples) und mal nen loop für die klangfarbe is ja auch ok, aber nicht komplett vorgesequenzte sets ...
auch nen komplizierteren break kann man noch verzeihen.

aber durchweg vorgesequenzt ist eben m.e. wie nen tape im wald hoeren.

Agreed.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
[asien]


Ableton-bediener, der is auch geil... Ab Funk und Ab Slip.

anrufbeantworter ... -g-
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: jason_ynx:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Was ich eigentlich total witzig finde, ist, dass man es Leuten, die zum Teil ein paar tausend Euros für ein bißchen Musik machen/auflegen am Abend verdienen, heutzutage anscheinend nicht mehr zumuten kann, mal ein bißchen zu schleppen.

"Der arme Richie Hawtin kriegt doch nur 10000 Öcken am Abend, warum soll der denn auch noch nen Plattenkoffer schleppen müssen. Kein Wunder dass der nur noch mit Laptop "auflegt"..."

Was aber null komma gar nix mit live oder nicht live zu tun hat, da Richie Hawtin ein Dj ist. Ist ein solcher etwa nur seine paar tausend Euro wert, wenn er vorher eine Plattenkiste durch den Flughafen geschleppt hat? Lächerlich.

Nein, seine paar tausend Euro ist er wert, wenn er genug Leute zieht, die wegen ihm kommen.

Ich veräppel hier die Leute, die sich um die Gesundheit dieser armen DJs/Liveacts sorgen, die für ein paar tausend Euro am Abend mal ein paar Platten schleppen müssten/lassen.

Ok, dann habe ich Dich falsch verstanden, sorry für meine harsche Reaktion.

Zitat:
Du sagst selber dass die digitale Gegenwart die Grenzen immer mehr verwischt. Ich versteh also nicht auf was du damit hinauswillst, dass Richie Hawtin ein DJ ist, und kein Liveact. Solange die alle ihre Software benutzen, um ein paar Loops abzufeuern, werfe ich die in einen Topf, ob es dir gefällt oder nicht.

Mach wie Du denkst.

Zitat:
Es ist dann aber genauso legitim, zu fragen, ob sich das ganze dann noch "LiveAct" oder ich gehe jetzt noch weiter, "DJ" nennen sollte.
Jemand der seinen Laptop hinstellt, und dann die beiden Lieder auto-pitchen lässt, verdient für mich den begriff DJ nicht mehr. Wo ist denn da das "D"? oder das "J"?
Vielleicht wäre "Ableton-bediener", oder "Traktor-fahrer" passender, keine Ahnung...

So gesehen könnte man auch behaupten, dass selbst vor der digitalen Ära sich die wenigsten "Disc Jockeys" nennen durften - oder wieviele Djs kennst Du die wirklich auf ihren Platten "reiten" können? Cut-Ups, Beatjuggling und soweiter. 96% reihen doch lediglich Tracks aneinander - mich eingeschlossen. Und trotzdem wurde ich sie alle Djs nennen, ob Vinyl (als analoge Disc) oder CD (als digitale Disc) oder Traktor oder Ableton (beide als Festplatte des Laptops). Und was ist mit Radio-Djs der 60er, 70er? Sollten wir John Peels Berufbezeichung posthum umbenennen in Disc Player? Music Selector? Der Begriff "DJ" ist deutlich älter als seine Funktion in der Clubkultur.


Zitat:

Früher waren die Leute genauso kreativ, aber dazu kam halt noch technisches Können.

Welches technische Können? Beatmatching? Nach einem Jahr Übung haben das die meisten drauf, und dann können Sie Tracks aneinanderreihen. Wie schon oben gesagt, selbst vor der digitalen Ära gab es nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Djs, die sich _wirklich_ rühmen konnten technisches Können bzw. handwerkliches Geschick zu besitzen, das ist auch bei Ableton, Traktor und Co. im Zusammenspiel mit Midi-Controllern nicht anders. Google mal Controllerism, Ean Golden und Moldover, zum Thema technisches Können. Da können die meisten analogen Djs einpacken.

Aber das ist jetzt schon stark offtopic, es geht ja um Fake-Live-Acts.
 
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an :
 
techno liveacts waren schon immer nicht besonders live.
heute mit ableton live hat man auf jeden fall viel mehr eingriffmöglichkeiten als früher mit den relativ starren sequencern.
 
Geschrieben von: sven.k. (Usernummer # 12602) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:

"Traktor-fahrer"

[lachlach] [lachlach] [lachlach]

Und dieses Gefasel von "in der digitalen Ära verwischen die Grenzen immer mehr" klingt zwar total prima, geht aber - wie Jason richtig sagt - zu 97% an der Realität vorbei.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
So gesehen könnte man auch behaupten, dass selbst vor der digitalen Ära sich die wenigsten "Disc Jockeys" nennen durften
da geb ich dir recht.

Zitat:

- oder wieviele Djs kennst Du die wirklich auf ihren Platten "reiten" können? Cut-Ups, Beatjuggling und soweiter. 96% reihen doch lediglich Tracks aneinander - mich eingeschlossen.

da gebe ich dir wiederum recht
Zitat:



Und trotzdem wurde ich sie alle Djs nennen, ob Vinyl (als analoge Disc) oder CD (als digitale Disc)

da kommen wir langsam an die Grenze...
Zitat:



oder Traktor oder Ableton (beide als Festplatte des Laptops). Und was ist mit Radio-Djs der 60er, 70er? Sollten wir John Peels Berufbezeichung posthum umbenennen in Disc Player? Music Selector? Der Begriff "DJ" ist deutlich älter als seine Funktion in der Clubkultur.

Sorry, da bin ich pingeliger. Mit dieser "alles über einen Kammscheren"-Kultur von heutzutage kann ich nichts anfangen. Nach der Definition is auch mein PC samt Winamp ein Dj, der spielt ja auch Musik ab,

Ich hoffe du gehörst nicht zu der Sorte Leute, die zu einem Liveact danach hingehen, und sagen "toll aufgelegt".

Wahrscheinlich nicht, aber könnte man grad meinen.

Zitat:

Welches technische Können? Beatmatching? Nach einem Jahr Übung haben das die meisten drauf, und dann können Sie Tracks aneinanderreihen. Wie schon oben gesagt, selbst vor der digitalen Ära gab es nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Djs, die sich _wirklich_ rühmen konnten technisches Können bzw. handwerkliches Geschick zu besitzen, das ist auch bei Ableton, Traktor und Co. im Zusammenspiel mit Midi-Controllern nicht anders.

Aber wieviele benutzen denn sowas wirklich kreativ?

Ich hatte das Glück mit einigen namhaften Produzenten über das Thema reden zu können, aber von denen macht kaum einer mehr als Loops rein und rausfahren, plus ein bißchen filtern & delay.

Wer aus Interesse mal in Clubs Liveacts über die Schultern guckt, wird wenig anderes sehen.

Wenn nicht schon alles von Konserve läuft, sowas hab ich auch schon oft genug gesehen.

Ich weiss ja nicht was der Trentemöller heutzutage macht, aber das letzte mal als ich den live gesehen habe, kam defintiv alles von "Band". So oft wie der die Arme in der Höhe hatte, und komplett abstrakt auf seinem Microkorg rumgedrückt hat, hat das zu der Musik die grad lief keinen Sinn gemacht.


Diese Möglichkeiten von denen du redest mögen irgendwo existieren, aber real kriege ich das nicht mit.

Zitat:



Google mal Controllerism, Ean Golden und Moldover, zum Thema technisches Können. Da können die meisten analogen Djs einpacken.

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Ich kenne einige Turntablisten, die Zeugs wie Traktor/Serato sehr gekonnt einsetzen, aber um die geht es hier doch garnicht.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Die Techniktrends scheinen sich eindeutig schneller zu entwickeln als etablierte Definitionen mithalten können. Diese Definitionen sind nur Snippets die unser Gehirn allen bunten Dingen dieser Welt anheften möchte um sich in einer künstlich kategorisierten Umgebung besser orientieren zu können, sobald eine Schublade nicht mehr passt, muss sie neu definiert werden. Was aber letzlich nichts mehr mit der Sache an sich zu tun hat, denn die ist einfach wie sie ist, ganz gleich ob jemand ein Wort dafür erfunden hat oder nicht.
Allein "Live-Act" war schon immer ein unglaublich dehnbarer Begriff, mit solchen Diskussionen kann man auch wirklich sinnlos Zeit verschwenden ohne jemals eine Lösung zu finden.
Was in dem ganzen Wirrwarr für mich zählt ist, dass der Typ, der die Musik steuert zeitnah auf das Echo der Party reagieren kann, welches ihm entgegenkommt und die kleinen spontanen Ideen umsetzen kann, welche ihm währendessen durch den Kopf schießen. Wie das ganze technisch umgesetzt wird ob Dj, Live, whatever ist mir persönlich ziemlich latte. Und das allein ist schon sehr sehr verkopft. 90% der Menschen da draußen interessiert nichtmal das, für die zählt was für uns alle mal gezählt hat: Mucke geil oder Mucke nicht geil. Der User steht im Mittelpunkt nicht der Typ, der auch Musik macht und Backstage dem Act auf die Finger guckt.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Da war er wieder, der obercoole "Ist doch eh alles egal, hauptsache es rummst/fährt"-Post, auf den ich schon die ganze Zeit warte, und der leider genau das bestätigt, um was und wen es in diesem Thread geht.

Danke,

und, denk mal nach.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
ich mach das so,

80% eines sets saug ich mir wärend eines gigs aus den fingern, 20% hab ich mir von einem test zuhause gemerkt.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Da war er wieder, der obercoole "Ist doch eh alles egal, hauptsache es rummst/fährt"-Post, auf den ich schon die ganze Zeit warte, und der leider genau das bestätigt, um was und wen es in diesem Thread geht.

Danke,

und, denk mal nach.

dreh mir nicht den post auf der tastatur um. ich habe genau genannt welche kriterien für mich wichtig sind, wenn du versucht den technischen weg zwischen idee und ziel als messbarkeit für qualität zu nehmen, wird deine messlatte niemals das wahrnehmen worauf es ankommt: das ergebnis. und es ist ganu toll, dass du dich mal mit jemanden unterhalten durftest, der einen großen namen hat - ich würde dir aber mal empfehlen selbst erfahrungen zu machen und offen mit dingen umzugehen, anstatt deinen unverkennbaren frust über andere entwicklungen als du sie dir vorgestellt hast, vor dich her zu schieben. wenn man neue dinge selber angeht, kann man mitweilen feststellen, dass andere perspektiven als die eigene mitunter gar nicht so verkehrt sind.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
*Hüstel*

man darf auch bei akustischen sachen die visuellen nicht ausser acht lassen... geileres setup führt zur kreativeren verarbeitung des gehirns (bzw kann).
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
ohja, da gibts einige sehr gute, die wahren künstler - stets im hintergrund, haben mordsviel arbeit, werden von der masse kaum beachtet aber können erheblich positiv zur stimmung beitragen, sobald man die location mit dem ersten schritt betritt.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
soll das sone art (Edit) ironie werden? -g-

ich sagte es kann, nicht es muss.... halt vll nicht für die tanzgänger, aber vll für die 'decksharks'...

[ 11.03.2009, 23:49: Beitrag editiert von: PasqualeM ]
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
achso ich verstehe jetzt erst wie dein *husten* gemeint war - sorry. du meinst das optische setup eines liveacts? da hat justice ja ohne frage richtig was vorzuweisen, wenn ich mir diese künstlichen modularwände ansehe.

und nochmal zum thema live oder nicht live.
es gibt einen relativen neuen und sehr bekannten großen technoact, der auch liveacts macht. das war früher mal ein sehr großer bekannter trance-act (nicht extrawelt) die dort auch liveacts gemacht haben, und die haben sich wirklich angestrengt möglichst viel nicht aus der konserve abzuliefern, wie möglich.
das ergebnis war, dass die gesamte tracklist feststand und runtergenudelt wurde, zwar sehr live und sehr geil - aber kein raum für spontanitäten und experminente mit live-ah-effekten, bei den das publikum wirklich einfluss nehmen kann. wo ist also der effektive gewinn gewesen frage ich mich dabei? dann doch lieber ein ultra-einfaches setup, wo sich jemand einfacher konservenloops bedient aber mit diesen extrem unterschiedlich jonglieren kann. minimaler aufwand, dafür maximale flexibilität. nicht umsonst ein erfolgreiches konzept in vielen dingen des lebens.

[ 29.11.2008, 14:22: Beitrag editiert von: Albys ]
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Albys:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Da war er wieder, der obercoole "Ist doch eh alles egal, hauptsache es rummst/fährt"-Post, auf den ich schon die ganze Zeit warte, und der leider genau das bestätigt, um was und wen es in diesem Thread geht.

Danke,

und, denk mal nach.

dreh mir nicht den post auf der tastatur um. ich habe genau genannt welche kriterien für mich wichtig sind, wenn du versucht den technischen weg zwischen idee und ziel als messbarkeit für qualität zu nehmen, wird deine messlatte niemals das wahrnehmen worauf es ankommt: das ergebnis.

Sorry, dein Post erscheint mir als inkoherentes Gerede, mit dem Fazit "90% der Menschen da draußen interessiert nichtmal das", und dann weiter "für die zählt was für uns alle mal gezählt hat: Mucke geil oder Mucke nicht geil."

Das ist für mich die ganz große Crux nicht nur in diesem Forum, sondern in vielen die elektronische Musik behandeln (obwohl es hier komischerweise mir noch ein wenig schlimmer erscheint). Immer wenn mal ein Thema aufkommt, wo über kulturelle Aspekte von Techo/House/elektronischer Musik geredet wird, kommen Leute wie du, die das Ganze abtöten mit diesem immer wieder gleichen stumpfen Argument "Interessiert eh keinen, die Leute wollen Mucke/Drogen, du Trottel, deswegen darfst du keine andere Meinung haben/kundtun.".

Wenn der einzige Sinn von einem Forum wie diesem darin liegen soll, Parties zu posten und über Drogenerlebnisse zu faseln, dann schauts aber echt schlimm aus.

Sorry, wenn die Meinung der stumpfen Masse dein Argument dafür ist, jedwege Diskussion über für und wieder bestimmter Tendenzen hier sein zu lassen, dann kann ich dir nur raten dich aus solchen Threads fernzuhalten, das macht das Leben für die Leute die hier beherzt und friedlich diskutieren wollen, ohne Leute blöd anzufahren ("Der User steht im Mittelpunkt nicht der Typ, der auch Musik macht und Backstage dem Act auf die Finger guckt.") etwas leichter.


Zitat:

und es ist ganu toll, dass du dich mal mit jemanden unterhalten durftest, der einen großen namen hat - ich würde dir aber mal empfehlen selbst erfahrungen zu machen und offen mit dingen umzugehen, anstatt deinen unverkennbaren frust über andere entwicklungen als du sie dir vorgestellt hast, vor dich her zu schieben.

Ohje, schon wieder eine persönliche Beleidigung.

Außerdem, was willst du denn wissen, wer ich bin, wen ich alles kenne, wo ich in meiner noch aktiven Zeit bereits live gespielt und was ich musikalisch schon geleistet habe.

Vielleicht magst du dich erstmal informieren, bevor du solches Zeugs loslässt.

Zitat:

wenn man neue dinge selber angeht, kann man mitweilen feststellen, dass andere perspektiven als die eigene mitunter gar nicht so verkehrt sind.

Weise Worte. Solltest du vielleicht selber mal beherzigen, bevor du das nächste Mal eine laufende Diskussion mit deinem Hinweis auf die ach so wichtige Meinung des Tanzflächenprekariats abzuwürgen versuchst.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
naja ob jetz live oder konserviert runtergedudelt hat aber auch was mit selbstachtung zutun... so mal ganz ehrlich gesagt, mal ungeachtet dessen obs dem publikum gefällt oder nicht...

aber mal ne andere frage, was bedeutet "crux"? -g-
 
Geschrieben von: Mr. Morrison (Usernummer # 11083) an :
 
@pasquale: http://de.wiktionary.org/wiki/crux

@thema: zogh, ich verstehe sehr gut was du meinst. Könnte mir deine (alte) musik auch gar nicht anders vorstellen, als sie ist.

Aber was ich albys gedanken entnehmen kann ist folgende Frage: ist ein Set dadurch besser, dass ich Hardware nutze? Wenn ich mir ne 808, 909 und 2X303 heute zulegen wollte, dann wären das circa 4000€ Investition. Wenn ich mir Propellerheads Rebirth runterlade ist das kostenlos, dazu benötige ich nur einen Laptop, eine externe Soundkarte und einen Controller, Kostenpunkt circa 1500€ inkl. der Millionen an zusätzlichen Funktionen die mir der Laptop bringt.

Für die tanzende Masse, steht da oben eh nur "irgend so'n Heini der Knöppe dreht". Traurig aber wahr. Meinen eigenen (überhöhten) Anspruch kann ich zwar befriedigen, wenn ich als Purist agiere, aber wird das set dadurch besser oder kreativer? (Sicherlich bedingt Reduktion immer auch Fortschritt in der kreativen Herangehensweise, aber geht das nicht auch softwareseitig?)

Lassen wir hier mal unsere eigene Perspektive als Enthusiasten und Liebhaber ausser acht - dafür gibts die kleinen, familiären gigs. Es gibt doch eben so etwas wie eine Partymainstreamcrowd, die gerne weg geht und dazu elektronische Musik hört, sich aber tendenziell weniger um die Entstehung selbiger kümmert. Das ist traurig und ich komme mir deswegen sehr oft wie ein kleiner pedantischer Nerd vor, aber anscheinend ist dieses produktionsbezogene Desinteresse die Realität.

PS: Viel Spaß heute Abend auf deiner Geburtstagsparty!
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Mr. Morrison:
@pasquale: http://de.wiktionary.org/wiki/crux

@thema: zogh, ich verstehe sehr gut was du meinst. Könnte mir deine (alte) musik auch gar nicht anders vorstellen, als sie ist.

Aber was ich albys gedanken entnehmen kann ist folgende Frage: ist ein Set dadurch besser, dass ich Hardware nutze? Wenn ich mir ne 808, 909 und 2X303 heute zulegen wollte, dann wären das circa 4000€ Investition. Wenn ich mir Propellerheads Rebirth runterlade ist das kostenlos, dazu benötige ich nur einen Laptop, eine externe Soundkarte und einen Controller, Kostenpunkt circa 1500€ inkl. der Millionen an zusätzlichen Funktionen die mir der Laptop bringt.

Da bin ich auch ganz eurer Meinung. Ich persönlich bevorzuge Hardware, aber ich sehe durchaus die Vorteile von Computern beim Musikmachen und Livespielen, und schliesse das keinesfalls kategorisch aus.

Es geht doch in diesem Thread ursprünglich darum, ob man denn dann aus all diesen Möglichkeiten dann auch irgendwas macht?

Ein kleines Beispiel:
Wenn ich mich mit einer MPC 2000XL mit 32 MB Samplespeicher, nem Micromodular von Clavia mit programmierten Sequencepatterns und nem Electribe Es1 mit seinen 60 Sekunden Samplezeit auf die Bühne stelle, bleibt mir nichts anderss übrig, als auf der Bühne zu arbeiten wie ein Blöder, damit das nicht total scheisse wird.

Tatsache ist, mit dem vorgenannten Laptop mit Ableton Live hätte ich ja eigentlich Möglichkeiten bis zum Abwinken. Ich könnte Reaktor dazu laufen lassen, irrstes Zeug abfeuern, irgendwas machen was dem Begriff "Live spielen" zur Ehre reicht.

Stattdessen sehe ich aber nur das Gegenteil.
Leute die ganze Stücke abfeuern, oder gleich alles komplett durchlaufen lassen. Bißchen Delay und Filter dazu, fertig.

Und das ist doch schade.

Und durchaus diskussionswürdig, ohne gleich wieder den "der Masse ists eh egal"-Post zu bekommen, der das Thema dann abwürgt.

Zitat:

Für die tanzende Masse, steht da oben eh nur "irgend so'n Heini der Knöppe dreht". Traurig aber wahr. Meinen eigenen (überhöhten) Anspruch kann ich zwar befriedigen, wenn ich als Purist agiere, aber wird das set dadurch besser oder kreativer? (Sicherlich bedingt Reduktion immer auch Fortschritt in der kreativen Herangehensweise, aber geht das nicht auch softwareseitig?)

Ne, du hast schon recht. Die Frage ist blos, ist das dann überhaupt ein "Set", wenn ich mich hinstelle, und ein Band laufen lasse?

Das mag jetzt Begriffsfuchserei sein, aber ich muss mich da nicht der tumben Masse anschliessen, und sagen, dass mir das einerlei ist.

Ich setze für mich Massstäbe, und finde, das sollten auch andere wieder tun.

Zitat:

Lassen wir hier mal unsere eigene Perspektive als Enthusiasten und Liebhaber ausser acht - dafür gibts die kleinen, familiären gigs. Es gibt doch eben so etwas wie eine Partymainstreamcrowd, die gerne weg geht und dazu elektronische Musik hört, sich aber tendenziell weniger um die Entstehung selbiger kümmert. Das ist traurig und ich komme mir deswegen sehr oft wie ein kleiner pedantischer Nerd vor, aber anscheinend ist dieses produktionsbezogene Desinteresse die Realität.

Vor zehn Jahren habe ich mal Patrick Pulsinger im Ultraschall gesehen, der hatte tonnenweise Equipment dabei, Analogsequencer, alle TBs und TRs die man sich vorstellen mag, sowie einen Haufen obskures Zeug, von dem ich heut noch nicht weiss, was das war.
Der hast gerockt, die Leute haben es verstanden. Ja, auch die "90%" sind am Ende dagestanden, haben gesehen, der macht da was, es hört sich vielleicht ein bißchen anders an, wie der Rest des Abends, aber das ist ja auch schön so, und haben wild geklatscht. Damals waren die "90%" auch nicht schlauer als heute.

Oder letzten Samstag Legowelt in der Roten Sonne hier in München. TR707, Korg Electribe, nen Delay, und noch zwei Geräte. Und hat ne Stunde das Haus gerockt.

Ich sag jetzt nicht, dass man das mit einem Laptop nicht genausogut hinkriegen täte, im Gegenteil. Da müsste ja viel mehr gehen.

Die Realität die ich beobachte, und ich wiederhole mich jetzt, ist aber leider eine andere..

Zitat:

PS: Viel Spaß heute Abend auf deiner Geburtstagsparty!

Danke, wird schon werden.... [Wink]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Albys:
wenn du versucht den technischen weg zwischen idee und ziel als messbarkeit für qualität zu nehmen, wird deine messlatte niemals das wahrnehmen, worauf es ankommt: das ergebnis.

ungeachtet des inhalts möchte ich dieses satzkonstrukt an dieser stelle kurz zur schönsten des forumjahres '08 küren [Wink]
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Mein lieber Herr Zogh Gothmot,
und ein zweites mal legst Du mir Sätze in den Mund, die ich so nicht gesagt habe. Zwischen Irrelevanz der technischen Umsetzung mit Fokus auf das Ergebnis für das Publikum und "Drugen einwerfen... Mugge muss knallen zum abfeiern bla blub" ist glaube ich ein Unterschied der so schwer zu erkennen nicht sein kann.
Die technische Umsetzung ist aus dem Grund total irrelevant, weil die Technik sich alle paar Jahre eh ändert. Was einzig zählt ist das WAS und nicht das WIE. Und ja - ich stelle das (technisch unwissende aber niemals dumme) Publikum über die 3 nörgelnden oder jubelnden Musikinsider im Backstage - der Grund ist doch auch nicht so schwer zu erkennen oder?
Welche konzeptionellen Kriterien ich da für die Qualitätsbewertung heranziehe habe ich ja schon gesagt. Wenn Du mal aus deinen Schubladenregal rauskommst und meinen Post eventuell nochmal lesen würdest, würdest Du genau das nochmal wiederfinden und nicht die 3 lustigen Unterstellungen du mir hier versuchst unterzujubeln - diese Argumente sind zwar direkt, aber auf keinen Fall persönlich beleidigend.
Aber entschuldigt verehrte musikalische Instanz euren Forenaufenthalt unfriedlich gestört zu haben, ich wünsche bis auf weiteres ein schönes Wochenende.

@Hyp
Öhm als wenn ich mir das nochmal so durchlese, kann ich das Grinsen kaum verleugnen. [lach]
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
ich denke, niemand hier sieht die dinger wesentlich anders als Zogh-Gothmog.
für jeden wird das cluberlebnis umso mehr aufgewertet, je mehr man den musikentstehungsprozess mitkriegt und man selbst mitwirkender der musik sein kann (indem man (emotional) auf den spielenden einwirkt).
von jemandem, der _eigene_ werke spielt, erwartet man in dieser hinsicht mehr als von jemandem, der _fremdwerke_ spielt.
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Albys: Mein lieber Herr Zogh Gothmot,
und ein zweites mal legst Du mir Sätze in den Mund, die ich so nicht gesagt habe. Zwischen Irrelevanz der technischen Umsetzung mit Fokus auf das Ergebnis für das Publikum und "Drugen einwerfen... Mugge muss knallen zum abfeiern bla blub" ist glaube ich ein Unterschied der so schwer zu erkennen nicht sein kann.

Sorry, wer immer in diesem Forum dieses Totschlag Argument von der "Masse die eh nur feiern will" bringt, diskreditiert sich hier für mich komplett.

Darauf kannst du doch hier alles reduzieren. Ich könnte in jeden Thread hier gehen, und genau dieses dumme abgedroschene Argument liefern.

"Neuton ist pleite"- "Interessiert 99% der Leute auf der Tanzfläsche doch gar nicht"

"Vinyl stirbt? Ist das gut oder schlecht? " - "Interessiert 99% der Leute auf der Tanzfläsche doch gar nicht"

"House heisst jetzt Elektro? Ist das nicht blöd, wenn Musikstile so durcheinandergesmischt werden?" - "Interessiert 99% der Leute auf der Tanzfläche doch gar nicht"

"Was machen eigentlich die alten Technolegenden wie Jeff Mills, Juan Atkins oder Carl Craig heutzutage? " - "Interessiert 99% der Leute auf der Tanzfläche doch gar nicht"

Siehst du hier ein Muster?

Genau. Da können wir hier gleich den Laden zusperren.

Zitat:

Die technische Umsetzung ist aus dem Grund total irrelevant, weil die Technik sich alle paar Jahre eh ändert. Was einzig zählt ist das WAS und nicht das WIE.

Und da bin ich entschieden dagegen. Wenn ich mir ein Symphonieorchester im Gasteig hier in München anhören gehe, erwarte ich das die selber spielen, und die Musik nicht von Band kommt. Ich lehne mich vielleicht jetzt ein wenig aus dem Fenster, aber ich denke wenn "LiveAct" draufsteht, sollte auch "Liveact" drinsein.

Das Maß inwiefern das Ganze dann auch ein Liveact ist, mag diskutabel sein, und genau das tun wir hier.


Zitat:

Und ja - ich stelle das (technisch unwissende aber niemals dumme) Publikum über die 3 nörgelnden oder jubelnden Musikinsider im Backstage - der Grund ist doch auch nicht so schwer zu erkennen oder?

Wenn Du der Meinung bist, daß die Masse das Level diktieren sollte, und du dich dem anschliessen magst, gut für dich.

Sicher nicht meine Sicht der Welt.

Zitat:

Welche konzeptionellen Kriterien ich da für die Qualitätsbewertung heranziehe habe ich ja schon gesagt. Wenn Du mal aus deinen Schubladenregal rauskommst und meinen Post eventuell nochmal lesen würdest, würdest Du genau das nochmal wiederfinden und nicht die 3 lustigen Unterstellungen du mir hier versuchst unterzujubeln - diese Argumente sind zwar direkt, aber auf keinen Fall persönlich beleidigend.

Und jetzt auch noch zurückrudern... *kopfschütteln*

Zitat:

Aber entschuldigt verehrte musikalische Instanz euren Forenaufenthalt unfriedlich gestört zu haben, ich wünsche bis auf weiteres ein schönes Wochenende.

Deine Polemik kannst du dir sparen...
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
ich denke, niemand hier sieht die dinger wesentlich anders als Zogh-Gothmog.
für jeden wird das cluberlebnis umso mehr aufgewertet, je mehr man den musikentstehungsprozess mitkriegt und man selbst mitwirkender der musik sein kann (indem man (emotional) auf den spielenden einwirkt).
von jemandem, der _eigene_ werke spielt, erwartet man in dieser hinsicht mehr als von jemandem, der _fremdwerke_ spielt.

Viele gute Liveacts die ich gesehen habe, waren leider deutlich unflexibler als ein Dj obwohl das 10-fache an Gear onstage gebracht wurde. Das bringt schon zum nachdenken. Der von Dir angesprochene Punkt mit dem Feedback zum emotionalen Publikum ist sehr treffend formuliert.

@Zog
Warum verdrehst Du zwanghaft alle zum Thema relevanten Aussagen von mir - macht das Deine Welt einfacher?

[ 30.11.2008, 03:03: Beitrag editiert von: Albys ]
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
http://www.deadact.com/

Da scheints einen wohl sehr zu stören, hat gleich nen kompletten Blog zu dem Thema am laufen...
 
Geschrieben von: BIG BAD B (Usernummer # 1412) an :
 
wenn ich mich da mal einmischen darf.

was der albys wohl meint (so würde ich das jetzt mal interpretieren): es ist egal, ob da ne 909 auf der bühne steht und durchläuft, oder die 909-samples mitm rechner getriggert werden. aus den lautsprechern kommt trotzdem nur bum, ts, tschak, welche vom hörer aufgenommen werden. und egal meint eben nicht, das mangelnde interesse des publikums, sondern ausschließlich die technische seite.
 
Geschrieben von: bauern_robi (Usernummer # 16848) an :
 
also mich INTERESSIERT das Thema.

Der Pulsinger hat vor 1/2 Jahren mal einen Gig in der Sonne gespielt mit Modularsynth, Drumcomputer etc. Das war def. live und irgendwie auch cool. Aber das ist was komplett anderes als Justice. Die müssen ihre Sachen wirklich planen ansonsten paßt das alles nicht zusammen. Allein schon von der Tonart hats der Pulsinger da viel einfacher. Und Justice machen auch coole sachen live, so wie man sie noch nicht auf Platte gehört hat, bauen Mash-ups, eigene live-versionen etc. Auch wenns im Endeffect Loops sind die da getriggert werden, haben die, glaub ich, alle Hände voll zu tun. Außerdem steckt auch viel Vorarbeit drin, vom Visuellen ganz zu schweigen.

Wir haben da einfach 2 unterschiedliche Arten von Live-Acts. Von mir aus ist das eine ein bißchen mehr live als das andere, das macht's aber nicht automatisch besser. Und uninspirierte LiveActs gibts in Kategorie A genauso wie in B.

An alle die immer noch von neuartiger Mensch-Maschine Interaktion träumen: Wacht auf und lernt ein Instrument!
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Vielleicht können wir uns ja jetzt mal der interessanteren Frage widmen:

Was kann man dagegen tun, dass die Fakerei immer mehr um sich greift?
Durch meckern jedenfalls wirds nicht wieder vorbeigehen.
So einen Pranger wie diesen Blog find ich da schon sinnvoller.
Oder man muss den Künstlern irgendwelche Anreize schaffen, das Vorarrangieren sein zu lassen.

Bei Boygroups hat das Playback-Vorurteil dazu geführt, dass alle von vornherein mißtrauisch sind und quasi jeder solche Act ein Acapella-Stück im Konzert haben muss, um die Sangesfähigkeit zu beweisen.
 
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an :
 
ich steuere mal einen kleinen praxis-bericht bei...

ich spiele seit ca. 6 jahren in unregelmässigen abständen live.

früher - bevor es ableton live gab - habe ich so viel equipment dabei gehabt, wie ich schleppen konnte. nach und nach hat man aber bestimmte techniken entwickelt, um mit weniger equipment genauso viel oder sogar mehr zu erreichen. alles bevor ableton kam.
wenn ich früher live gespielt habe, war das 1 stunde alles geben. danach habe ich ein neues t-shirt gebraucht und ein handtuch für den schweiss. ;-)

mein letztes hardware setup - bevor ableton live auf den markt kam - bestand aus 3 samplern (yamaha su700) die ich im prinzip wie 3 turntables benutzte, da sie nicht zueinander synchron liefen.

ich setze ableton live seit der 1. version, und damals war ableton eine mehr oder weniger 1:1 umsetzung der yamaha su700 mit ein paar mehr möglichkeiten. mittlerweile hat ableton live so viele möglichkeiten, aber ehrlich gesagt: ich nutze sie nicht und ich will sie auch nicht benutzen.
seit ich u.a. ableton einsetze, macht mir das live spielen weniger spass. daher versuche ich, so wenig wie möglich in ableton live zu machen. man muss aber auch der tatsache ins auge sehen, dass man eben nur 2 hände und 2 füsse hat und bestimmte dinge lassen sich einfach am besten mit ableton umsetzen.
mittlerweile habe ich mein setup soweit, dass aus ableton nur noch dinge abfeuere (z.b. lange breaks, die man mit 2 händen und füssen niemals realisieren könnte), die ich nicht auch locker mit einer oder 2 maschinen realisieren kann.

irgendwie finde ich es unsexy, ein laptop vor mir stehen zu haben. ein keyboard, auf dem ich auch mal ein paar samples on the fly abfeuern kann, oder ein paar akkorde oder ähnliches spielen kann, macht das ganze irgendwie lebendiger. da erntet man auch gern mal einen kritischen blick oder ein verschmitztes lächeln vom publikum, wenn man sich verspielt hat. ;-) die interaktion mit dem publikum ist mir in den jahren irgendwie immer wichtiger geworden.

das laptop auf der bühne behagt mir nach wie vor nicht so recht. ich frage mich, was ein reiner ableton live act macht, wenn sein laptop mal abraucht?

mittlerweile habe ich fast mein perfektes setup gefunden, wo mir ableton live nur als zuspieler dient und es macht auch wieder richtig spass, live zu spielen. ich denke, das publikum spürt auch, wie sich der künstler selbst fühlt, während er performt und ich bin mir sicher, dass sich einiges an energie vom künstler auch auf das publikum überträgt.
mein equipment ist immer knapp unter der 20kg marke, worauf man bei den meisten airlines achten sollte und ich bin eigentlich rundum zufrieden. :-)

die videos aus dem fake live act blog sind allerdings der beweis, dass die 90er dance live auftritte mit keyboards ohne kabel auf der bühne teilweise nicht an aktualität verloren haben.

als schlusswort würde ich sagen:
ich finde, jeder live act sollte einen gesunden mittelweg zwischen eigenem anspruch und "es zählt das, was aus den boxen kommt" finden.
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
@ Bib Bad
So isses. Die Technik wird sich ändern, das Konzept nicht so schnell. Kommunikation ist das Zauberwort.

Hier mal was erfrischendes zum Thema: *Gucken und freuen*
...und diese MS20 sounds jamjam [headbanging]
 
Geschrieben von: nicogrubert (Usernummer # 1292) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Albys:


Hier mal was erfrischendes zum Thema: *Gucken und freuen*
...und diese MS20 sounds jamjam [headbanging]

brüüüüüller! zu geil, der 2. teil:
http://de.youtube.com/watch?v=l7dotJxxXqE&feature=related
 
Geschrieben von: alexosiris (Usernummer # 9442) an :
 
Um die Bedeutung des Wortes "Fake" in Erinnerung zu rufen zieht euch mal dieses Video rein.

http://de.youtube.com/watch?v=m01g4XnC_qU


[Smile]


Das Thema an sich ist recht schwierig. Ich persönlich nehm zum Beispiel die "Traktor Fahrer" (tolles Wort) nicht wirklich ernst. Da konnte ich in den letzten Jahren doch einige Kandiaten hier in der Gegend beobachten die weder Platten, Tracks kaufen, alles aus dem Netz ziehen und dank Sync Button sich nichtmal die Mühe machen das Beatmatching zu lernen. So einer sollte sich nichtmal DJ nennen dürfen.

Ob sich Live Acts noch Live Acts nennen dürfen obwohl sie nur nen Laptop nutzen ist sicher berechtigt. Aber auch da erkenne ich eine gewisse Bequemlichkeit bei einigen Herrschaften. Nehmen wir H. Hawtin mal zum Beispiel. Seine letzten Sets bestehen nahezu nur noch aus billigstem Loop Minimal Techno mit zum Teil völlig deplaziertem Effekt Overkill. Ich würde das zwar im Club als Live bezeichnen aber die durchführung ist einfach durchschnitt. Es spricht nix dagegen zu Hause oder im Studio Zeug vorzubereiten um beim Akt dann weniger Stress zu haben aber irgendwie scheint mir, dass die neuen Möglichkeiten nur von den wenigsten wirklich ausgereizt werden.

Ich finde man sollte man nicht darüber diskutieren ob ohne Hardware, live "bauen" das sich live nennen darf sondern eher darüber reden, wie die neuen Möglichkeiten kreativ und "anders" eingesetzt werden können. Finde ich persönlich viel wichtiger dann lösen sich solche Diskussionen auch von selbst in Luft auf. *g
 
Geschrieben von: Archer2000 (Usernummer # 2345) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: alexosiris:
Um die Bedeutung des Wortes "Fake" in Erinnerung zu rufen zieht euch mal dieses Video rein.

http://de.youtube.com/watch?v=m01g4XnC_qU


[Smile]

aua aua.. wie kann man nur so viel selbsttäuschung ertragen?
 
Geschrieben von: Spiritkeeper records (Usernummer # 19037) an :
 
Ich finde das Thema auch äußerst interessant und muss gestehen, dass ich früher einen Liveact eher als Störung im musikalischen Fluss bzw. als Unterbrechung empfunden habe. Im Laufe der Zeit und mit etwas mehr know how der Materie hat sich meine Einstellung Liveacts gegenüber ziemlich verändert und ich weiss es nun viel mehr zu schätzen wenn jemand Live Musik aus seinen Geräten oder Laptop erklingen lässt. Kann Zoghs Gedanken deswegen gut nachvollziehen. Ich stehe auch nicht wirklich auf "Mogelpackungen". Ob das Ergebnis das gleiche ist, wenn gemogelt wird, ist mir daher egal. Es geht einfach ums Prinzip.
 
Geschrieben von: Klara F. (Usernummer # 18837) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Archer2000:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: alexosiris:
Um die Bedeutung des Wortes "Fake" in Erinnerung zu rufen zieht euch mal dieses Video rein.

http://de.youtube.com/watch?v=m01g4XnC_qU


[Smile]

aua aua.. wie kann man nur so viel selbsttäuschung ertragen?
für sowas bekommt er geld?? geil!!
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
lol, da sind nichma platten auf den tellern.
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
aber immerhin mit vollem körpereinsatz...
wofür auch immer...
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
ob das hier nicht auch ein fake live act ist?
-> http://www.youtube.com/watch?v=OeJhQg91ZNc
 
Geschrieben von: snar (Usernummer # 12290) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ:
ob das hier nicht auch ein fake live act ist?
-> http://www.youtube.com/watch?v=OeJhQg91ZNc

definitiv ROFL
da is man das imho aber eher gewöhnt...
ob da der lützenkirchen selbst in so nem kostüm steckt?
 
Geschrieben von: SpeedyJ (Usernummer # 984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: snar:

ob da der lützenkirchen selbst in so nem kostüm steckt?

Kommen wir noch mal auf „3 Tage wach“ zurück. Du warst mit dem Song am 30. Mai zu Gast bei der Teenager-Musikshow „The Dome“ von RTL2...
Lützenkirchen: Nein, da war ich nicht.

Jedenfalls wurdest du als Lützenkirchen angekündigt und zu deinem Song sind fünf Personen im Hasenkostüm auf der Bühne herumgesprungen.
Lützenkirchen: (...) Im Endeffekt war von uns keiner da. Ich weiß auch gar nicht, wer da war. Keine Ahnung.


http://www.planet-interview.de/tobias-luetzenkirchen-26062008.html
 
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an :
 
Ich glaube nicht das nur dumme Leute zu the Dome gehen.
Aber man sieht doch wie anspruchslos die Meute ist.
Es geht denen um den Event, um die Show und nicht um technische Hintergründe.
Aber was soll das auch, so ein Stück live zu performen.

So ein Problem gabs schon in den 70iger Jahren mit zB. Popcorn.
Das wurde auch bei Disco live durch strange Videoanimationen präsentiert, weil man es zu böd fand das instrumentale Stück auf der Bühne zu präsentieren.
 
Geschrieben von: david gomez (Usernummer # 7761) an :
 
ich persönlich fand schon immer live-acts im elektronischen musikbereich eher dürftig.
anfang der neunziger dachte ich nur: cool, die machen das alles live, bis ich mich kurz darauf für den entstehungsprozess interessierte und dachte dann: oh mann, das sind ja alles vorgefertigte sequenzen, die von der konserve rattern und der typ hinter dem großen gerätepark mischt "einfach nur" die einzelnen kanäle ab oder fügt gelegentlich ein neues pattern hinzu oder so ähnlich. mit den jahren hat sich dann immer mehr gezeigt, daß "live-acts", nur noch ihre gerade erscheinende lp promoten und die stücke nur noch mit ein wenig veränderung hier und da runterdudeln, die pflich-hits sind auch mit im set und alle jubeln und die masse weiß nicht einmal, dass ein live-act nicht auflegt und auch nicht dj heißt, sondern eigentlich live spielen sollte.

mich locken live-acts im elektronischen musikbereich absolut nicht mehr aus dem haus. dann doch lieber ein dj, der hoffentlich stücke spielt, die ich noch nicht kenne. [Smile]
 
Geschrieben von: Spiritkeeper records (Usernummer # 19037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: david gomez:
ich persönlich fand schon immer live-acts im elektronischen musikbereich eher dürftig.
anfang der neunziger dachte ich nur: cool, die machen das alles live, bis ich mich kurz darauf für den entstehungsprozess interessierte und dachte dann: oh mann, das sind ja alles vorgefertigte sequenzen, die von der konserve rattern und der typ hinter dem großen gerätepark mischt "einfach nur" die einzelnen kanäle ab oder fügt gelegentlich ein neues pattern hinzu oder so ähnlich. mit den jahren hat sich dann immer mehr gezeigt, daß "live-acts", nur noch ihre gerade erscheinende lp promoten und die stücke nur noch mit ein wenig veränderung hier und da runterdudeln, die pflich-hits sind auch mit im set und alle jubeln und die masse weiß nicht einmal, dass ein live-act nicht auflegt und auch nicht dj heißt, sondern eigentlich live spielen sollte.

mich locken live-acts im elektronischen musikbereich absolut nicht mehr aus dem haus. dann doch lieber ein dj, der hoffentlich stücke spielt, die ich noch nicht kenne. [Smile]

Meiner Meinung nach gibt es viele eher unbekannte Liveacts, denen man noch die Freude am Schrauben ansieht. Wir machen eben immer wieder den selben Fehler und rennen auf Events die mit Headlinern nur so bestückt sind. Das einige (natürlich nicht alle) Big Names einfach satt sind und möglichst schnell die Kohle im Büro abholen möchten, ist irgendwie (leider) menschlich. Die haben eben meist schon alles erreicht, und haben keine echte Motivation mehr.
 
Geschrieben von: david gomez (Usernummer # 7761) an :
 
ob die bekannten headliner weniger spaß am schrauben haben wage ich zu bezweifeln. die können genauso spaß rüberbringen. daran liegts überhaupt nicht. außerdem sind die headliner nur deswegen headliner, weil sie offenbar einige verdammt gute stücke produziert haben, die viele menschen kaufen und hören möchten.

es liegt ganz simpel ausgedrückt am entstehungsprozess der elektronischen musik selbst.
man spielt nicht einfach so drauflos auf den geräten und nimmt das gespielte auf, sondern bastelt stunden über stunden an einem bestimmten einzelnen sound rum, der nächste sound entsteht ebenso in mühevoller arbeit. das ganze arrangement, die dazugehörigen effekte, das abmischen, all das macht einen track aus. das kann man "live" gar nicht generieren.

deswegen bleibt ja "nur" das abspielen von vorgefertigten "rohsequenzen" und das hinzufügen von weiteren (wiederum vorgefertigten) sounds oder patterns, die mit zusätzlich eingestreuten effekten dann das eigentliche auf platte oder einem anderen tonträger erschienene oder noch zu erscheinende stück etwas verändert.
aber selbst das wird oft auch nicht mehr so oft betrieben, sondern es wird einfach nur ein set gespielt, das im vorfeld im studio oder wo auch immer aufgenommen wurde und dann hampelt man halt ein bisschen rum, damit die druffen leute auf der tanzfläche ihren spaß haben und hinterher erzählen: "boah, der gustav gans hat ja mal geil aufgelegt..."

in anderen musikbereichen ist die interaktion zwischen den musikern,, die synchronisation des gespielten, die virtuosität der einzelnen protagonisten und die von der platte abweichenden solis das spannende. im elektronischen musikbereich scheint die kritiklosigkeit der masse schon an zillertaler schürzenjäger-fans zu erinnern. die spielen ja auch "quasi live" und opa, oma, der besoffene papi, mami und die süße enkelin schunkeln zum ach so tollen live-act. hauptsache die tanzfläche ist bedient. [Frown]
 
Geschrieben von: dangerseeker (Usernummer # 4281) an :
 
zumal ja auch der überwiegende teil der clubbesucher nicht mal blickt ob da jetzt jemand auflegt oder live spielt und es denen auch herzlich egal ist ... erinner mich noch an eine schöne szene im watergate als der patrick chardronnet "eve by day" in seinem live set gespielt hat und ein übermotivierter tänzer ans pult kam und ihn überschwenglich gelobt hat :
"endlich legt hier mal jemand die oxia auf!"
 
Geschrieben von: VanGogh (Usernummer # 5680) an :
 
muahahahaha... geil!
ich glaub ich hätte auf dem boden gelegen vor lachen!
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: david gomez:
man spielt nicht einfach so drauflos auf den geräten und nimmt das gespielte auf, sondern bastelt stunden über stunden an einem bestimmten einzelnen sound rum, der nächste sound entsteht ebenso in mühevoller arbeit.

Denkst Du ein Gitarrist zählt so spontan "1-2-3-4" und schrabbelt dann einfach irgendwas? Die Wahl der Akkorde, der Effekte, der Spieltechnik etc. ist genauso ein mühevoller Prozess. Im Gegenteil, das Zusammenspiel mehrerer Musiker in einer Band, und die Dynamik die dabei entsteht, macht die Entstehung eines Songs sogar eher schwieriger.

Der Unterschied ist eher, das Techno "produzierte" und nicht "gespielte Musik" ist. Das sage ich völlig wertneutral.

Aber das geht eh am Thema vorbei: die Frage ist einzig eine der Manpower. Fakt ist eher das man 99% aller Technotracks mit der Standardbesetzung einer Band, also 4-5 Leuten natürlich komplett live aufführen könnte. Wäre nur nicht wirklich sachdienlich, da Techno nunmal davon lebt eben keine Live-Musik zu sein, bei der der Basser der Eins hinterherrennt, der Sänger spontan mal ne Textzeile ändert und der Gitarrist auf einmal 'n Fill spielt, wo gestern keins war.

Der ganze Vergleich "Band" vs. Techno ist wie ein Vergleich Fotografie vs. Malerei, komplett am Thema vorbei.
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
Zitat:
man spielt nicht einfach so drauflos auf den geräten
es ist aber möglich techno zu 'jazzen'...
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
Zitat:
man spielt nicht einfach so drauflos auf den geräten
es ist aber möglich techno zu 'jazzen'...
Machen aber die wenigsten. FeldFunker hat aber einen sehr validen Punkt. Während hier Techno-Live-Acts, die mit vorgefertigten Loops jonglieren oder vorporgrammierte Patterns mischen, herabgewürdigt werden, wird vergessen, dass auch bei Musikbands seltenst wirklich improvisiert wird - wo ist also dann die Grenze?
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
naja, ok ... ob jetz ein liveact ein stück spielt, auf den original synthis, oder ob eine band ein stück 'live' spielt, macht wohl nur nen unterschied wenn man es ZU genau nimmt (sprich live an der strecke die die hand bewegt misst).

bei elektronischer musik ist es aber auch möglich ohne loops auszukommen, und das ganze auf live patternprogrammierung auszuweiten. jazzen halt. (bei natureller musik natürlich auch)
 
Geschrieben von: stitch (Usernummer # 3136) an :
 
Moin, ich denke, dass ein live-act sich dadurch auszeichnet, inwieweit er tatsächlich mit seinen "instrumenten" spielt, d.h. dass er die tatsächlichen möglichkeiten des freien arrangierens/kombinierens/effektierens nutzt.

selbstverständlich hat man schon vorarrangierte patterns, mit denen man arbeitet, ähnlich wie z.b. akkordfolgen bei einer gitarre. wenn man allerdings seine instrumente genauso bedienen muss, wie ein musiker, dann würde ich von live-act sprechen.

ich kann ja mal das setup von mir und meinem kollegen hier aufführen, mein kollege bedient ne mpc, sowie die nova als effektsynthesizer und ne filterqueen, und ich hab meine electribe mx. er ist verantwortlich für drums und effekte, ich für melodien und bässe.

auch wenn patterns und samples schon da sind müssen wir wie ne band spielen, uns absprechen, ala jetzt gleich n break, fahr mal den bass rein oder raus, das ist richtige "arbeit". dennoch können wir da auch gut aufs publikum eingehen, man kann dann ja jederzeit nochmal ein break bauen, merkt, dass das publikum jetzt gerade einen minimaleren beat dazu haben will, ich kann z.B. die notenlänge übers eg variieren, mit der effektierung der parts spielen, die synths verbiegen oder auch mal mit dem ribbon-controller der mx n bischen freestyle reindudeln.

da ist dann aber auch für mich der live-aspekt solcher musik zu sehen. ähnlich wie bei "handgemachter" musik müssen wir uns immer wieder entscheiden, welcher part wie rein, welcher wie raus, wann gehen wir über zum nächsten track, oder geht das jetztige gerade so gut, dass wir nochmal n break setzen und da nochmal was dranhängen, würd sichs mit ner weiteren percussion-spur noch besser anhören etc. diese laufenden entscheidungen, ohne die die musik dann nicht vorangeht machen für mich den live-charakter bei einem elektronischen live-act aus.

das verlangt dann nicht unbedingt die fingerfertigkeit wie die beherrschung eines klassischen instruments, es verlangt aber auch, dass man die maschinen bedient und sich laufend gedanken über den fortgang macht, da ansonsten ein dauerloop ohne änderungen laufen würde.

(p.s. ...und wenn man dann mal mitten im set nicht mehr weiss welcher part wo liegt und einfach mal was rein wirft kommen teils die chaotischsten sachen raus [Smile] )
 
Geschrieben von: david gomez (Usernummer # 7761) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: david gomez:
man spielt nicht einfach so drauflos auf den geräten und nimmt das gespielte auf, sondern bastelt stunden über stunden an einem bestimmten einzelnen sound rum, der nächste sound entsteht ebenso in mühevoller arbeit.

Denkst Du ein Gitarrist zählt so spontan "1-2-3-4" und schrabbelt dann einfach irgendwas? Die Wahl der Akkorde, der Effekte, der Spieltechnik etc. ist genauso ein mühevoller Prozess. Im Gegenteil, das Zusammenspiel mehrerer Musiker in einer Band, und die Dynamik die dabei entsteht, macht die Entstehung eines Songs sogar eher schwieriger.

Der Unterschied ist eher, das Techno "produzierte" und nicht "gespielte Musik" ist. Das sage ich völlig wertneutral.

Aber das geht eh am Thema vorbei: die Frage ist einzig eine der Manpower. Fakt ist eher das man 99% aller Technotracks mit der Standardbesetzung einer Band, also 4-5 Leuten natürlich komplett live aufführen könnte. Wäre nur nicht wirklich sachdienlich, da Techno nunmal davon lebt eben keine Live-Musik zu sein, bei der der Basser der Eins hinterherrennt, der Sänger spontan mal ne Textzeile ändert und der Gitarrist auf einmal 'n Fill spielt, wo gestern keins war.

Der ganze Vergleich "Band" vs. Techno ist wie ein Vergleich Fotografie vs. Malerei, komplett am Thema vorbei.

ich weiß sehr wohl wie in anderen musikberiechen musik entsteht und wie schwierig der entstehungsprozess ist, schließlich war ich 6 jahre schlagzeuger in drei bands.
gerade deswegen finde ich den terminus "live-act" im elektronischen musikbereich völlig daneben.

eine band in einem anderem musikbereich spielt live und die kreation des stückes ist wie du schon sagt ebenfalls ein sogar noch langwieriger prozess. nichtsdestotrotz ist das spannende guten musikern zuzuhören, wie sie live spielen.

live-act hinter vorprogrammierten geräteparks? naja...oder eben man findet sich damit ab, dass der typ hinter dem gerätepark irgendetwas macht, was entweder vollständig vorprogrammiert ist, oder eben vollständig von ner cd/laptop/wie auch immer läuft oder wahlweise auch mit zusätzlichen "live" eingespielten elementen, was otto normalverbraucher nicht nachvollziehen kann, es sei denn er hört genau hin und geht ein paar wochen später erneut denselben live-act anhören und stellt fest...oh...das ist ja haargenau das gleiche. oder er stellt fest...hhhmmm...bei minute 35 gabs ne abweichung... [Smile]

ich finde es seltsam, dass sich manche leute darüber aufregen können, dass der babba zum 500ten mal die radio gaga spielt, aber "live-acts" werden nicht so kritisch beäugt.
 
Geschrieben von: david gomez (Usernummer # 7761) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
Moin, ich denke, dass ein live-act sich dadurch auszeichnet, inwieweit er tatsächlich mit seinen "instrumenten" spielt, d.h. dass er die tatsächlichen möglichkeiten des freien arrangierens/kombinierens/effektierens nutzt.

selbstverständlich hat man schon vorarrangierte patterns, mit denen man arbeitet, ähnlich wie z.b. akkordfolgen bei einer gitarre. wenn man allerdings seine instrumente genauso bedienen muss, wie ein musiker, dann würde ich von live-act sprechen.

ich kann ja mal das setup von mir und meinem kollegen hier aufführen, mein kollege bedient ne mpc, sowie die nova als effektsynthesizer und ne filterqueen, und ich hab meine electribe mx. er ist verantwortlich für drums und effekte, ich für melodien und bässe.

auch wenn patterns und samples schon da sind müssen wir wie ne band spielen, uns absprechen, ala jetzt gleich n break, fahr mal den bass rein oder raus, das ist richtige "arbeit". dennoch können wir da auch gut aufs publikum eingehen, man kann dann ja jederzeit nochmal ein break bauen, merkt, dass das publikum jetzt gerade einen minimaleren beat dazu haben will, ich kann z.B. die notenlänge übers eg variieren, mit der effektierung der parts spielen, die synths verbiegen oder auch mal mit dem ribbon-controller der mx n bischen freestyle reindudeln.

da ist dann aber auch für mich der live-aspekt solcher musik zu sehen. ähnlich wie bei "handgemachter" musik müssen wir uns immer wieder entscheiden, welcher part wie rein, welcher wie raus, wann gehen wir über zum nächsten track, oder geht das jetztige gerade so gut, dass wir nochmal n break setzen und da nochmal was dranhängen, würd sichs mit ner weiteren percussion-spur noch besser anhören etc. diese laufenden entscheidungen, ohne die die musik dann nicht vorangeht machen für mich den live-charakter bei einem elektronischen live-act aus.

das verlangt dann nicht unbedingt die fingerfertigkeit wie die beherrschung eines klassischen instruments, es verlangt aber auch, dass man die maschinen bedient und sich laufend gedanken über den fortgang macht, da ansonsten ein dauerloop ohne änderungen laufen würde.

(p.s. ...und wenn man dann mal mitten im set nicht mehr weiss welcher part wo liegt und einfach mal was rein wirft kommen teils die chaotischsten sachen raus [Smile] )

lieber olaf, das respektiere ich sehr, jedoch ist es schade, dass wie das thema des threads schon plakativ anklagt, es durch die bank beinahe nur noch konserven live-acts zu hören und zu bestaunen gibt und die masse der zujubelnden menschen hat überhaupt keine ahnung, ob der typ da oben platten auflegt oder was anderes macht, hauptsache bumm ts bumm ts bumm ts...yippieh
ich für meinen teil hör mir live-acts sehr kritisch an und muss zugeben, dass ich seit jahren keine lust mehr drauf hab, zumal es in meinen augen im elektronischen musikbereich nicht sehr spannend ist, im vorfeld schon zu wissen welche stücke einen erwarten, aber das ist wieder ein anderes thema.
 
Geschrieben von: jason_ynx (Usernummer # 2636) an :
 
Als Anmerkung sei jedoch gesagt, dass bei einem Live-Act oftmals spannende Neuinterpretationen und Edits bekannter und nicht so bekannter Tracks des oder der Artists zu hören sind, die nur und ausschließlich vom Artists kommen. Das macht auch den Reiz des Live-Acts aus.

Ist es dann eigentlich an der Zeit einen dritten Begriff zu etablieren? DJ kann man auf Controller-Artists nur noch lose anwenden, Live-Act ist oftmals zuviel.
 
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an :
 
Bitte hier mal schauen (und warten bis der Vorhang aufgeht):

http://de.youtube.com/watch?v=_7fRojt39Ts
 
Geschrieben von: dauerwellen (Usernummer # 4984) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Bitte hier mal schauen (und warten bis der Vorhang aufgeht):

http://de.youtube.com/watch?v=_7fRojt39Ts

Das ist aber nur eine Show gewesen.

In den damaligen Musiksendungen sind die schon live aufgetreten, zB bei Disco vom Richter.
Wie die Live Acts damals rein technisch gestaltet wurden kann ich aber nicht sagen.
War vielleicht auch alles Playback.
 
Geschrieben von: stitch (Usernummer # 3136) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: david gomez:
lieber olaf, das respektiere ich sehr, jedoch ist es schade, dass wie das thema des threads schon plakativ anklagt, es durch die bank beinahe nur noch konserven live-acts zu hören und zu bestaunen gibt und die masse der zujubelnden menschen hat überhaupt keine ahnung, ob der typ da oben platten auflegt oder was anderes macht, hauptsache bumm ts bumm ts bumm ts...yippieh
ich für meinen teil hör mir live-acts sehr kritisch an und muss zugeben, dass ich seit jahren keine lust mehr drauf hab, zumal es in meinen augen im elektronischen musikbereich nicht sehr spannend ist, im vorfeld schon zu wissen welche stücke einen erwarten, aber das ist wieder ein anderes thema.

hi david, das mit der musik die einen erwartet ist wirklich schon wieder ein eigenes thema. hat nicht sogar jeff mills anno dunnemals immer ein vorgefertigtes set, welches er dann je tour bei jedem auftritt durchgespielt hat?

ich finde halt die beeinflussungs- und wahlmöglichkeiten bei einem live-act interessant, und das macht für mich einen "richtigen" live-act aus. aber Du hast sicher recht, dass der threadtitel plakativ ist, aber es solte ja gerade zum denken anregen, wie man als "live-act" wieder von den möglichkeiten gebrauch macht und dadurch auch eine bereicherung des clublebens ist.

liebe grüße nach tübingen

olaf
 
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dauerwellen:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Marcel Janovsky:
Bitte hier mal schauen (und warten bis der Vorhang aufgeht):

http://de.youtube.com/watch?v=_7fRojt39Ts

Das ist aber nur eine Show gewesen.

In den damaligen Musiksendungen sind die schon live aufgetreten, zB bei Disco vom Richter.
Wie die Live Acts damals rein technisch gestaltet wurden kann ich aber nicht sagen.
War vielleicht auch alles Playback.

Darum geht es mir nicht. Ich hatte bereits vor ein paar Tagen ein kurzes Statement gepostet "Techno ist keine Live-Musik". Ebenso demonstriert es Kraftwerk seit Jahrzehnten.

1991 war ich bei Kraftwerk in Düsseldorf. Auf der Bühne stand damals noch ein ganzes Studio. Heute sind es 4 Laptops und die Musiker. Bereits damals war keiner mehr auf der Bühne als der Track "Die Roboter" lief und natürlich war es auch genau die Version von Platte. Ich habe das Video nicht gepostet um raten zu lassen ob hier wirklich was live gespielt war oder nicht. Kraftwerk will demonstrieren, dass Maschinen in der Lage sind den Menschen komplett zu ersetzen - zumindest auf der Bühne. Das macht der Text deutlich:

Wir laden unsere Batterie
Jetzt sind wir voller Energie
Wir sind die Roboter

Ja tvoi sluga (=I'm your slave)
Ja tvoi Rabotnik robotnik (=I'm your worker)

Wir funktionieren automatic
Jetzt wollen wir tanzen mechanic
Wir sind die Roboter
Wir sind auf Alles programmiert
Und was du willst wird ausgeführt

Eben, Du hast es gesagt "Es ist nur eine Show". Es geht nicht darum zu erkennen ob der Loop von Ableton gespielt wird oder zu entschlüsseln, dass da oben jemand den Loop gerade auf einer 909 eintippt. Es ist wichtig, dass ein Publikum fasziniert und mitgerissen wird. Bei Kraftwerk ist mir egal ob die Live spielen oder nicht. Ich gehe immer wieder auf deren Konzerte, weil ich fasziniert und entzückt bin diesen Klang "live" und in einer Gruppe (dem Publikum) zu erleben und geniesse den Zauber und den bei Kraftwerk stets mitschwingenden Mythos. Vielleicht finde ich auch die Frage spannend ob die da oben zu viert "Wold of Warcraft" oder wirklich live spielen. Für all das würde ich sogar 100 Euro je Karte ausgeben. Jedoch würde ich keine 5 Euro ausgeben um Justice live zu sehen, weil es mir weder musikalisch zusagt und mir auch egal ist, ob die Typen sich auf der Bühne das Hemd vom Körper reissen oder Salots schlagen. Da nutzen mir persönlich auch keine modularen Schrankwände als Bühnenbild. Wer jedoch das gut findet, dem wird auch egal sein, ob der USB-Stecker seinem Controller oder sonst wo steckt.

Ein anderes gutes Bespiel ist Sven Väth. Den finden viele toll, weil er eine Bühnensau ist und einen Riecher für den richtigen Track zur richtigen Zeit hat. Welchen Durchschnitts- Väthischisten würde es interessieren, wenn Sven nur noch mit einem Notebook Tracks aus Ableton spielen würde? Ich denke ein grosser Teil der Leute würden sogar 20 Euro zahlen, wenn nur seine Mix-CD vom Player laufen und er ab und zu was lustiges ins Mirko labern würde.

Kunst ist immer so viel wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen!
 
Geschrieben von: Hyp Nom (Usernummer # 1941) an :
 
neues anschauungsmaterial der positiveren sorte.. ganzes Digitalism-konzertvideo heute auf SPON:

www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,593346,00.html

vocals tragen natürlich immer ganz besonders zur live-dimension bei.
 
Geschrieben von: Mr. Morrison (Usernummer # 11083) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
neues anschauungsmaterial der positiveren sorte.. ganzes Digitalism-konzertvideo heute auf SPON:

www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,593346,00.html

vocals tragen natürlich immer ganz besonders zur live-dimension bei.

Inwieweit und auf welchen Begriff bezogen hier die "positivere Sorte" ist weiß ich nicht. Aber "liver" als all die anderen Playback-Acts ist das leider auch nicht. Einfach nur 'ne gute Show...

edit: achso jetzt versteh ich: ja der Gesang ist natürlich live - ja, kommt ganz gut
 
Geschrieben von: fego (Usernummer # 18912) an :
 
naja wenn die drums angeschlossen sind ist das schon etwas liver als sonst...
 
Geschrieben von: Morja (Usernummer # 19630) an :
 
Ich möchte an dieser Stelle gern ein Zitat von Chris Liebing bringen:"..dann hab ich mir das durch den Kopf gehen lassen und mich gefragt, was Beatmatching im Kern eigentlich ist: eigentlich doch nur, dass du mit deinem Kopfhörer mit einem Ohr im Club stehst und 3 von 10 Minuten stumpfsinnig 2 Platten synchronisierst, wovon wirklich kein Mensch was hat.Und dass diese nutzlose, egozentrische Tätigkeit wirklich nur dann bemerkt wird, wenn du Scheisse baust."

In diesem Fall geht es zwar nicht speziell um das Performen eines Live-Acts, aber an sich ist der Vergleich schon erkennbar! Ich habe es in den vergangenen Jahren schon so oft erlebt, dass die Leute nur dann vom "DJ-Handwerk" gesprochen haben, wenn sich auch wirklich "etwas dreht" auf der Bühne, sei es nun ein CD-Player oder Plattenspieler!
Auch wenn jemand den Leuten ein heftich dickes Elektro-Set vor den Latz ballert und dies "nur" von der Festplatteseines Laptops, vorbereitet mit Ableton, gibt es immer wieder Spezialisten vor Ort, die der festen Überzeugung sind, dass dies nichts mit DJing zu tun haben soll.

Was unterscheidet denn das Beatmatching des einen DJs von dem eines anderen? Vorausgesetzt es passieren keine Fehler, würde ich mal behaupten: Nix!

diggn Gruß aus Kiel,
Morja
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
chris liebing hat mich auch immer wieder durch die radikale nutzung neuer technologien im sinne der vielfalt und tiefe der musik nachhaltig beeindruckt.
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Morja:
Und dass diese nutzlose, egozentrische Tätigkeit wirklich nur dann bemerkt wird, wenn du Scheisse baust.

Rein objektiv betrachtet sicher richtig.
Das gleiche könnte man aber auch von Rockband-Gitarristen behaupten, die ihre Stücke live 1:1 zur Studioversion zu spielen versuchen (das tun die allermeisten). Trotzdem ist es subjektiv offensichtlich etwas komplett anderes, ob der Gitarrenpart vom Band kommt oder live gespielt wird.
 
Geschrieben von: Fateichel (Usernummer # 4410) an :
 
Hey Zog,

ich kann deine Bedenken nachvollziehen. Aber man muss da jetzt auch wieder differenzieren.
Hier wird ja auch das Ableton live spielen ein wenig runtergespielt.

Ich finde es hengt auch immer ein wenig von der Musik ab wie stark man sie live spielen kann.

Techno, minimal ist wohl sicher viel einfacher live und eben auch wirklich live zu spielen. Bei den wenigen spuren, kaum melodien etc.

Ich finde je komplexer, organischer, dynamischer der ausgangstitel ist desto unmöglicher ist es ihn mit nur 2 händen wirklich live zu spielen.

Zum bsp. Justice ( die beiden foto typen) können ihre musik gar nicht rein live performen. Diese besteht aus so vielen samples, cuts etc...wahnsinnig komplexen arrangements, dass geht nur über samples abfeuern oder vorarrangieren. Ich selber arbeite auch nur mit blöcken da ich sonst bei meinen melodischen sachen komplett die dynamik zerstören würde.

Aber ein produzent der minimal oder techno nicht wirklich live spielt bzw nur fake live wie du es bezeichnest kann ich dann auch nicht unterstützen und nachvollziehen!

deine musik war zum beispiel denke ich noch grenzwertig wirklich live performbar. du hast zwar auch viele melodien,bass, drums gehabt aber deine arrangements waren ja immer sehr straight und klar strukturiert ohne viele filter curven etc.
desto straighter desto besser live performbar.

meine meinung...
für alles andere braucht man schon mehr als 2 hände oder man arbeitet eben mit samples!
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Ich glaube ich habe zu dem Thema eigentlich alles gesagt, was ich denke.

Aber hier ein schönes Foto zum Thema vom letzten Samstag von unserer "Sendling Boogie Breaks" - Party.


Perdex, Miami Bass Elektro Liveset mit phattestem Gerätepark.

http://sendlingboogiebreaks.de/images/partypics20090131/DSC00390.JPG
 
Geschrieben von: PasqualeM (Usernummer # 1448) an :
 
darf ich bei euch staubwischen? -g-
 
Geschrieben von: Marcel Janovsky (Usernummer # 11683) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Ich glaube ich habe zu dem Thema eigentlich alles gesagt, was ich denke.

Aber hier ein schönes Foto zum Thema vom letzten Samstag von unserer "Sendling Boogie Breaks" - Party.


Perdex, Miami Bass Elektro Liveset mit phattestem Gerätepark.

http://sendlingboogiebreaks.de/images/partypics20090131/DSC00390.JPG

ähm, kannste den bitte mal fragen wo man die grünen 808-Taster bekommt? *lechtz*
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
darf ich bei euch staubwischen? -g-

Ne, wir stauben vorher alles extra mit Mehl ein, damit's mehr underground wirkt... [Wink]
 
Geschrieben von: ndark (Usernummer # 3037) an :
 
jaja, mehl. genau
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
darf ich bei euch staubwischen? -g-

Ne, wir stauben vorher alles extra mit Mehl ein, damit's mehr underground wirkt... [Wink]
Alter Fields-Fan wa? [Razz]
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: FeldFunker:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Zogh-Gothmog:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: PasqualeM:
darf ich bei euch staubwischen? -g-

Ne, wir stauben vorher alles extra mit Mehl ein, damit's mehr underground wirkt... [Wink]
Alter Fields-Fan wa? [Razz]
Erwischt....

Bin wirklich alter Fields-fan.

Hab sogar noch ein mittlerweile sehr sehr graues Shirt von denen, das letzte von vielen die mittlerweile nach all den Jahren das Zeitliche gesegnet haben.

Bei dem Shirt brauchts kein Mehl mehr, um alt und verstaubt auszuschauen. Bei mir selber eigentlich auch nicht. Aber ich tröste mich damit, dass der Carl auch etwas älter/runder/gemütlicher aussieht mittlerweile. [smilesmile]
 
Geschrieben von: FeldFunker (Usernummer # 13849) an :
 
*sing*
No one ever helped poor Laura
She's rabin in ecstacy
She's on the line to cut it all
She's on the line to drop or fall
She's on the line... Line to fall!

Das war im übrigen ein *Live*-Act... [Wink]
 
Geschrieben von: Longi (Usernummer # 779) an :
 
Hier doch mal wieder ein sehr postiver LiveAct:

http://www.youtube.com/watch?v=XPjIClmBlRI&feature=related
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Longi:
Hier doch mal wieder ein sehr postiver LiveAct:

http://www.youtube.com/watch?v=XPjIClmBlRI&feature=related

ich will das nicht zum linkdump verkommen lassen, aber imo wirkt db da doch etwas schlapp. rumstehen und bisschen an den geräten rumdrehen, das klappt hier besser.
 
Geschrieben von: Fateichel (Usernummer # 4410) an :
 
Also ich find beide links echt äußerst langweilig.
Da verstehe ich dann aber auch das die so "richtig live spielen" ich meine paar drums und ein bissel geklimper frei komponieren(wenn man da überhaupt vom komponieren sprechen darf) + dazu alle 5 minuten die drums wechseln kann doch jeder.
Also ich hab echt respekt vor... aber dann bevorzuge ich lieber ein ableton set was wirklich musikalisch ist. und ich denke genau da ist das problem.. je komplexer und musikalischer die songtrukturen desto schwieriger ist es das auch live mit nur 2 händen zu performen. wie auch ... man kann ja schlecht bassline,melodien einspielen und nebenbei noch an den drums rumschrauben. und ob das sample nun aus dem rechner oder aus der box kommt. aber das ist wahrscheinlich wieder son ding was eh nur die alten hasen verstehen. früher war eben doch alles besser =D
 
Geschrieben von: Zogh-Gothmog (Usernummer # 16314) an :
 
Na, wenn mans eh nicht "live" spielen kann, warum das Ganze dann "live" nennen?

Darum geht's.


So, bin auch schon wieder ruhig.
 
Geschrieben von: Chefkoch (Usernummer # 1336) an :
 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Fateichel:
Also ich find beide links echt äußerst langweilig.
Da verstehe ich dann aber auch das die so "richtig live spielen" ich meine paar drums und ein bissel geklimper frei komponieren(wenn man da überhaupt vom komponieren sprechen darf) + dazu alle 5 minuten die drums wechseln kann doch jeder.

...techno ist halt nur bumbum.

Zitat:
aber das ist wahrscheinlich wieder son ding was eh nur die alten hasen verstehen. früher war eben doch alles besser =D
nachträglich glückwunsch zum 24. "alter hase".
 
Geschrieben von: Albys (Usernummer # 19021) an :
 
im resümee sticht in der ganzen diskussion das statement von nico grubert wohl am deutlichsten durch seine sinnhaftigkeit hervor und bringt schön zum ausdruck, dass weder das eine noch das andere extrem die frage nach einem gelungenem liveact beantworten kann, sondern heute eine ausgewogene balance beider lösungsansätze zu optimalen ergebnissen führt - was auch in der heutigen tonstudiotechnik der fall ist.
das betrifft die pure technische ausstattung (vintage museumsgear vs moderner digitaltechnik) als auch die konzeptionelle herangehensweise (playback-editing vs echtes live-editing).
ich denke jeder kann aus der diskussion seinen teil lernen, hängt von einem selbst ab.
 



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