chris
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Also, auf meinen Monitoren (die Yamahas mit den weissen Membranen *g*) klingt die Kick saftig, druckvoll, klar, vielleicht ein ganz, ganz klein wenig zu dominant, aber passt alles. Diese Mittel- bis Niedfrequenz-Arps von Beginn des Tracks an, klingen generell etwas 'dumpf', was aber am Sound selbst und der mitteltiefen Tonlage liegen mag - das beisst haarscharf mit diesem Sub-Bass. Ab 00:30h kommen dann die schrabbelnden, schleifenden Percussions und auch die sind eher mittelfrequenzig, d.h. spätestens hier überlagern sich die Arp-, Bass- und Percussion-Ebenen und die Sounds versinken alle ineinander. Klar, die open hihat kommt da durch - und genau sie ist dann eigentlich auch das Prägnanteste, weil gewissermassen der einzig noch klar erkennbare, herausstechende Sound im ganzen Track.
Wie hyp also sagt, Frequenzen deutlicher trennen. Wenn gewollt und gewünscht. Ich mag' solche Sound-Teppiche gern, wenn sie - wie hier - organisch und wohlig, warm, flauschig klingen. Die Gefahr besteht dann natürlich, dass - wiederum wie hier - ein einzelnes Element, das nicht dominant sein _soll_ (z.B. die hookline, 'ne weitere Melodie o.a.) dennoch heraussicht, wie hier die open_hh, die auf mich fast schon brachial dominant zischt. Das heisst wiederum also, dass es nicht ganz einfach wird, dann noch weitere Elemente, Sounds und Ideen in dem Track so zu positionieren, dass sie nicht untergehen und vom Hörer bewusst wahrgenommen werden können. Dazu kann man natürlich auch _im_ Track die Frequenzen nach und nach filigraner einschränken, sobald neue Spuren dazukommen. Das hat'n ganz interessanten Effekt, gewissermassen während des Tracks zu 'entmatschen'.
Spektrum-Anzeigen - wie z.B. in Ableton Live - helfen, durch Muten und Zusammenschalten von zwei oder drei Spuren, schnell zu sehen, wo sich Frequenzen überlagern, die man dann simpel mit 'nem EQ ausdünnen kann. Oder man kombiniert gleich 'n EQ mit 'nem Kompressor und lässt den u.U. per Sidechain noch pumpen, damit gerade so eine Produktion wie hier mehr Dynamik gegen den 'Matsch' bekommt. Alternativ und kostnix: http://www.voxengo.com/product/anspec/ http://www.voxengo.com/product/span/
An sich ist die Abmischung gut, das Problem der 'Matschigkeit' ist vielleicht sogar Geschmackssache und mit einfachen 'Ausdünnen' und der Analyse der einzelnen Spuren anhand o.g. Analysetools ist schnell viel getan. Und im Idealfall erhält der Track mehr Dynamik und 'Headroom' und man kann ihn u.U. sogar dann noch lauter abmischen. Viel Erfolg
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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