technoforum.de: x years of living with techno music

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Thema: x years of living with techno music

THAWonderland

Usernummer # 20924

verfasst

Ich begehe dieses Jahr mein 20. Jahr als Hörer und Freund der elektronischen Musik. Mein Anfang war damals das Felix-Album ("Don't you want me", "It will make me crazy" ...), das meine Schwester gekauft hatte, da sie über einen Schulfreund Technobekanntschaft gemacht hatte. Meine Schwester hört seit vielen Jahren Punk, aber bei mir sind die elektronischen Klänge hängengeblieben. Als DJ hab ich dann 1997 angefangen, das erste mal auf die Tanzfläche hab ich mich erst ein Jahr später gewagt, bei "Lost in the Silver Box" von Hardfloor konnte ich einfach nicht mehr anders :-D

Wann und wie hats bei euch begonnen?

Aus: Heilsbronn | Registriert: Jan 2013 | IP: [logged]

chris
User
Usernummer # 6

verfasst

Wobei du bei mir noch etwa 3 bis 4 weitere Jahre hinzufügen darfst:

Mein Vater besitzt eine riesige Plattensammlung. Als Jugendlicher hatte er sich Kassetten (ja, diese komischen Dinger mit Magnetbändern) gekauft und als er sukzessive sich Platten leisten konnte, hat er mir irgendwann mehrere Schubladen der 'Tapes' vermacht. Darunter waren so schöne Klassiker wie Falco's "Einzelhaft", aber auch das erste 'Album' von 'Donna Summer', sogar was von Brian Eno und - man glaubt es kaum - Kraftwerk, was seltene Perlen in seiner doch eher Blues-, Rock- und Pop-dominanten Sammlung waren. Die Bänder hörte ich anfänglich auf einem Grundig-Kasettenrekorder bis zur Unkenntlichkeit, später dann auf meinem Telefunken-Henkelmann, der irgendwann von einem bis heute perfekt funktionierenden revox-Deck abgelöst wurde - das Nakamichi-Deck wollte mein Dad mir (verständlich) leider nie abtreten, aber der revox war auch mehr als perfekt. Dafür aber schenkte er mir irgendwann auch noch seinen revox-B791-Plattenspieler und ich begann, erste Platten zu kaufen, vorerst aus dem Bereich von Pop und Dance.

Ja, ich gestehe erneut, ich habe mit 'dance' begonnen, darunter eben auch 'Felix' bis hin zu 'bomb the bass', aber auch nach dem Verständnis meiner Freunde nach 'krankes Zeug' wie 'KLF', 808 State, habe aber doch sehr, sehr schnell auch die wirklich abstrusen Dinge entdeckt wie 'aphex twin' (ab 1992) oder 'LFO' und ab diesem Zeitpunkt habe ich nahezu alle neuen Genres verfolgt, ob das der klassische 'detroit' oder 'chicago' Techno/House war, Ambient, vorher natürlich die ganze hardtrance- und trance-Ecke (harthouse / eye-q), Acid (ja, Hardfloor sind nach wie vor meine kleinen Götter), später dann bigbeat und drum&bass, was ja als 'breakbeat' so schön begonnen hatte... nuBreaks wie 'si begg' fand' ich später dann auch ganz großartig, parallel kam für die Sommerzeit auch die frischere disco-filter-house-Ära auf, die ich einfach mal mitnahm und das, was später als 'Schranz' bezeichnet wurde, habe ich wohl ab der Geburtsstunde auch miterlebt. Es folgte eigentlich als prägnante 'Neuerfindung' der Minimalismus, dem ich nach wie vor fröhne und die wohl momentan einzige Stilrichtung, die ich bewusst ausgelassen habe, ist der dubstep. Aber dafür muss ich mich vielleicht nicht mal schämen.

Ich freu' mich eigentlich auch schon riesig, dass ich im Juni den 'Technoforum Member Mix' beisteuern kann, der damit dann auch fast auf den Tag genau mein kleines Jubiläum der (mittlerweile eigentlich ehemaligen) Auflegerei und e-muzak-Sucht beschreibt und ein Bild dessen skizziert, was mir momentan gefällt.

Eher zufällig hat das Auflegen mit Schulparties begonnen - nicht zwingend zur Freude vieler, denn die wenigen, elektronischen Tracks, die ich spielte, gefielen kaum jemandem. Eigentlich gab's in unserer Schule nur 3 oder 4 Leute, die mit dance oder sogar noch elektronischerer Musik etwas anfangen konnten. Weswegen ich pünktlich zum 18. Geburtstag mal ein mixtape machte und auf 'ner "techno-Party" jemandem in die Hand drückte - und damit erstaunlicherweise mein erstes, echtes Booking auf einem semi-legalen Event bekam und dort das erste mal reine, elektronische Musik spielen durfte. Via Mundpropaganda spielte ich auf unzähligen Events, irgendwie aber nahezu immer im il- / semi-legalen Bereich, da wir hier in München vor allem dort den speziellen 'Spirit' fanden, den wir in Clubs vermisst hatten, die ich aber durchaus auch zu lieben und zu schätzen lernte.

David Süß (hier im Forum 'duck') vom 'harry klein' (ultraworld / ultraschall) ist irgendwie auch Schuld an meiner 'Karriere' da sie damals in meiner Nähe Parties veranstaltet hatten und sie sich eigentlich nicht wirklich drum gekümmert hatten, ob man bereits volljährig war.

Und das Forum wird am 12.12. dieses Jahres mittlerweile 14 Jahre alt (shouts an Pete!), was vielleicht am bezeichnendsten dafür ist, wie wichtig mir die elektronische Musik war - und noch immer ist.

Viele Worte, aber auch ein netter Moment, kurz einen Augenblick mal in die Vergangenheit zu reisen. Skurrile Geschichten von früher erzähle ich vielleicht mal zu einem späteren Zeitpunkt - das ist ja sowieso hier nur die extremst verkürzte Fassung, auf viele wichtige 'Meilensteine' habe ich einfach mal verzichtet
*g*

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

verfasst

mitte der '80er ging das los mit dem sammeln von kassetten mit computerspiele-musik der damaligen 8-bit-rechner VC-20, C64, Atari XL, CPC etc., die ich mir aufnehmen ließ.

dann schlugen EBM und Industrial ein: Skinny Puppy, Front 242, Nitzer Ebb.. elektronische musik mit urgewalt - physische und emotionale extreme.
Nitzer - www.youtube.com/watch?v=X3TZr_ucHQQ
Skinny - www.youtube.com/watch?v=4cB4tNMeAos

daraufhin kam techno auf. über die computerszene und kleinanzeigen in musikmagazinen hatte man tauschpartner und damit jede woche kassetten mit der aktuellen HR3 Clubnight, Steve Mason Experience, FFN Grenzwellen usw. im briefkasten.
also alles, bevor es cd-brenner, mp3 und internet gab [Wink]

ab '90/91 dann entsprechende partys in kiel, hamburg, später berlin..

gab hier im laufe der jahre auch schon mehrere threads zu dem thema ,)

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

chris
User
Usernummer # 6

verfasst

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
mitte der '80er ging das los mit dem sammeln von kassetten mit computerspiele-musik der damaligen 8-bit-rechner VC-20, C64, Atari XL, CPC etc., die ich mir aufnehmen ließ.

dann schlugen EBM und Industrial ein: Skinny Puppy, Front 242, Nitzer Ebb.. elektronische musik mit urgewalt - physische und emotionale extreme.

ab '90/91 dann entsprechende partys in kiel, hamburg, später berlin..

gab hier im laufe der jahre auch schon mehrere threads zu dem thema ,)

Wenn du'n Link parat hast, gern, u.U. kann man den ein oder anderen, älteren Beitrag ja wieder nach oben holen.

Interessant, dass es bei dir mit der doch eher 'härteren' Gangart begonnen hatte, so vollkommen konträr zu deinem angenehm weichen TF-Member-Mix. Ich hingegen wurde noch vor meiner Volljährigkeit von meinem damals besten Freund und Nachbarn mit sicherlich auch extrem prägendem Weichspülpop beschallt, der vornehmlich und interessanterweise elektronisch war und damit eben ein deutlicher Kontrastpunkt zur Schrammel-Sammlung des Vaters darstellte. Da erinnere ich mich u.a. an

- Duran Duran
- Spandau Ballet
- Alphaville
- Depeche Mode
- Jean Michel Jarre
- ABC
- Living in a box
- Eurythmics
- Pet Shop Boys
- Tears For Fears

und allem voran 'Howard Jones': Denn hier hatte mein Nachbar sich extra einen Picture-Disc-Player gekauft, um eine Live-Concert von ihm wieder und wieder und wieder anzusehen. Und damals beeindruckten mich schon die ungewöhnlichen Gerätschaften, also, namentlich die Synthesizer, die man dort sah.

Es gab aber auch andere, kleine, aber ebenso auch entscheidene Ereignisse. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir in der Schule eigentlich nur 'ne ur-alte Orgel hatten, die einige Zeit laufen musste, bis sie Betriebstemperatur hatte. Unsere beiden Musiklehrer waren kaum unterschiedlicher, der eine hatte die lockere 'laissez-faire'-Einstellung und nahm's weder mit Pünktlichkeit noch mit Körperpflege oder Unterrichtspensum sehr genau - der andere hingegen war ein teilweise bösartiger, schlecht gelaunter Misantrop, der uns u.a. auch damit quälte, auf dem Klavier eine Melodie vorzuspielen und uns die Noten nach Gehör notieren zu lassen: Ein Ding der Unmöglichkeit. Irgendwann packte er statt des bzw. mitten im Unterricht einen Synthesizer aus der Verpackung aus, den er irgendwie vom Budget des Gymnasiums abzweigen konnte und hat wahllos Presets angespielt und geklimpert, während wir Schüler 'ne Stunde lang einfach nur still sitzen mussten - das war auch ein Zeichen seiner sehr exzentrischen Art.

Ich hingegen war sofort von den Sounds fasziniert und als ein Schulfreund mir daheim _seinen_ Synth zeigte, war's um mich geschehen: Mit 15 hab' ich mir dann den Yamaha TG77 zugelegt.

Wenn ich zurück blicke, dann sind es viele verschiedene 'Zufälle', die mich verführten - ob das die Ultraworld-Parties in Johanneskirchen waren, die wenigen Ausnahme-Tapes elektronischer Art meines Vaters, die ständige Synthpop-Beschallung des Nachbarn bis hin zu unserem kuriosen Musiklehrer...
;-)

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999 | IP: [logged]

wizard of wor

Usernummer # 5122

verfasst

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Da erinnere ich mich u.a. an

- Duran Duran
- Spandau Ballet
- Alphaville
- Depeche Mode
- Jean Michel Jarre
- ABC
- Living in a box
- Eurythmics
- Pet Shop Boys
- Tears For Fears

du hast modern talking vergessen [Wink]

come on, gibs zu...

Aus: detroit | Registriert: Feb 2002 | IP: [logged]

s.sheppert

Usernummer # 16699

verfasst

Mitte der 90er gabs dann auch noch diesen ziemlich geilen Radiosender: Evo Sonic, Techno24/7 über Satellite, da ging immer ordentlich die Post ab.

Aus: HH | Registriert: Jun 2006 | IP: [logged]

chris
User
Usernummer # 6

verfasst

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: wizard of wor:

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Da erinnere ich mich u.a. an

- Duran Duran
- Spandau Ballet
- Alphaville
- Depeche Mode
- Jean Michel Jarre
- ABC
- Living in a box
- Eurythmics
- Pet Shop Boys
- Tears For Fears
du hast modern talking vergessen
come on, gibs zu...

Ne, das war damals schon eindeutig Grütze [Wink]

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

verfasst

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
Interessant, dass es bei dir mit der doch eher 'härteren' Gangart begonnen hatte, so vollkommen konträr zu deinem angenehm weichen TF-Member-Mix.

so ein mix ist ja nur ein fenster in einen kleinen bereich der eigenen vorlieben, ohne automatische anbindung an die ersten einflüsse. wobei die bei mir ja wie gesagt melodietrunkene game-musik waren, was schon eher zu dem mix passt. oder der Captain Future-soundtrack - auch recht prägend.
ansonsten war der rote faden von damals nach heute nur die große und immer größere bandbreite. von ambient bis hardcore. heutzutage geht's vor dem club in die oper oder aufs jazz-konzert.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

wizard of wor

Usernummer # 5122

verfasst

ich fand die 80er auch recht spannend was popmusik anbelangt. ich habe auch vor bestimmten radiosendungen im teletext nachgeforscht was denn gespielt wird und habe dann natürlich tapes gemacht für den walkman.
die top ten am freitag auf bayern 3 waren sowieso pflichttermin mit dem finger auf der pause-taste.
außerdem haben sie die songs dort immer in voller länge ausgespielt, ohne auch nur einmal dazwischenzuquatschen.

neben den bereits erwähnten synthiepop interpreten fand ich vor allem auch jan hammer mit der tollen musik für miami vice ganz großartig. auch madonna war großteils elektronisch und einfach zum anbeißen [Wink]

der captain future soundtrack von christian bruhn klingt bis heute einfach gut und zeitlos.
aus dieser riege finde ich auch klaus doldinger ganz toll.

commodore 16, 64 und amiga waren auch meine begleiter. einige der spielesongs hab ich heute noch im kopf (1945, giana sisters, international karate...)

danach folgten jedenfalls hardrock-, metal-, punk-, grunge- jahre... bis ich dann so 1995 mehr oder weniger über goa eingestiegen bin.
goa war nur eine sehr kurze phase und kann wohl als sprungbrett bertrachtet werden.

mein erster track zu dem ich mich auf den floor traute war übrigens trommelmaschine, da gabs kein halten mehr, noch dazu haben sie da grad live gespielt.

Aus: detroit | Registriert: Feb 2002 | IP: [logged]

cytekx

Usernummer # 16993

verfasst

nein, nein.. ich will jetzt nicht drüber nachdenken wie alt ich schon bin! LOL [Big Grin]

ich bin auch ein kind des C64 und wie weiter vorne schon erwähnt wurde, hörte ich auch Vangelis, J. M. Jarre... aber ich glaub den grundstein legte 1985 Paul Hardcastle mit dem hit "19" - seit ich diese beatigen sample spielerein hörte war es um mich geschen, wobei ich jahre zuvor schon Alan Parsons Project mit dem instrumental "lucifer" in mich aufgesaugt hatte. mein erstes richtiges grossevent war das Tribal Gatering in München das war 94... das war so die zeit als ich mir auch ein Frontpage Abo zulegte, um auf dem laufenden zu bleiben was so passiert, die zeitungen hab ich heut noch irgendwo rumliegen *g* und nicht weggeschmissen, wenn man da reinguckt kommen einem fast die tränen... jede menge feelings... damals war techno noch styling/mode und damals war es auch noch so, dass ich mich über platten freute, die ich bei record stores bestellt hatte... mann... ist das lang her. als techno "tot ging" hab ich mich sehr für die cyber schiene interessiert und das ist heute noch so... weil die leute die mode in ihren style packten.
es ist auch heute noch so, dass ich alles was mit techno/technik/cyber/future-fashion usw. in mich aufsauge wie ein schwamm... und das werd ich wohl auch mit ins grab nehmen! [Smile]

eimal techno, immer techno... ich bin nie davon losgekommen, auch als techno "tot" war.

wer gerne videos von früher sieht, der sollte mal aktuell im Tanith Blog vorbeischauen, da sind videos von der loveparade 91 aufgetaucht und auch von Tekknozid und Walfisch, Bunkerparty - sehr schön, dass es leute gibt die sich die mühe machen das zu teilen. einfach grossartig!

Aus: germany | Registriert: Aug 2006 | IP: [logged]

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