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Thread!!!
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
"Ich habe mich richtig dumm gefühlt"

Macht Ecstasy das Gehirn weich? Welche Schäden Spaßdrogen anrichten können, hat Jörg Berger, 21, erfahren. Sein Abi schaffte der Hamburger Partygänger und Pillenwerfer noch mit links. Aber dann trat sein Gedächtnis in den Dauerstreik.

Heute kommt ihm das Wort leicht über die Lippen. Als Jörg Berger* es das erste Mal aussprechen musste, vor einem Jahr etwa, hat ihn das noch Überwindung gekostet. Drogensüchtig, das waren irgendwie andere Leute - die ihr Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen. Die äußerlich verwahrlosen, bis ihnen ihr Scheitern anzusehen ist.

Jörg aber hat gefeiert, wie seine Freunde auch. Er war 19 Jahre alt und wollte seinen Spaß. Um den noch zu steigern, hat er eben ein paar Pillen eingeworfen. Dass es um die Party schon lange nicht mehr ging, hat Jörg erst gemerkt, als Ecstasy zu seinem Alltag gehörte wie das Frühstücksbrot. Auf Ecstasy hatte er nicht länger mehr Spaß, sondern weniger Frust.

Rein mit der Pille, dachte er sich jeden Tag aufs Neue, wenn die Trauer um den plötzlichen Tod seiner Mutter alles andere überschattete. Rund ein Jahr lang ging das so. Irgendwann hat die Pille "selbst diesen Zweck nicht mehr erfüllt". Mit 21 ging Jörg zur Beratung in die Drogenambulanz der Hamburger Uniklinik. "Mein Name ist Jörg Berger", hat er sich vorgestellt, "ich bin drogensüchtig".

Obwohl es ausgesprochen ist, ist Jörg immer noch im Kampf mit sich selbst. Nach außen hin ist alles wie zuvor: Er trägt Clubklamotten, geht morgens an die Uni, wohnt in einer WG. Was er seither erlebte, hat er klar analysiert. Jörg trägt es vor, als referiere er über einen unbekannten Dritten - so groß ist die Distanz zu dem jungen Mann, der sich psychische Probleme eingestehen musste.

Er las etwas und vergaß es sofort

Manchmal wünscht sich Jörg eine handfeste Krankheit, einen Beinbruch zum Beispiel. Dann käme er einfach ins Krankenhaus, könnte seine Studienunterlagen mitnehmen, niemand würde ihm Fragen stellen - am wenigsten er sich selbst. Er aber sollte zur Entgiftung in eine psychiatrische Klinik. So verzweifelt war Jörg doch noch nicht. Es waren die letzten Wochen seines ersten Studiensemesters in Biologie, Prüfungen standen an. Also sagte er sich, für einen stationären Aufenthalt sei keine Zeit. Aber natürlich hat auch "das Stigma eine Rolle gespielt", räumt er ein. Deshalb setzte er einfach die Tabletten ab, fertig. Und fühlte sich dann wieder so stark, dass er dachte, das Thema wäre erledigt. "Das war ein Fehler", weiß er heute.

Erst im neuen Semester musste Jörg erkennen, dass Drogensucht eben doch kein Beinbruch ist. Er war immer ein guter Schüler gewesen, mit guter Abinote, direkt nach der Schule bekam er den Studienplatz für Biologie. Auch die ersten Klausuren bestand er mit Leichtigkeit und musste dafür nie pauken.

Doch bald funktionierte sein Gedächtnis nicht mehr wie gewohnt. "Ich konnte eine Seite 28 Mal lesen und wusste anschließend einfach nicht mehr, was da stand", erzählt Jörg fassungslos. Ob ein Kapitel über Enzyme oder Membrane - "ich wusste hinterher nur noch, es ging irgendwie um Biologie". Erst wurde Jörg total wütend, dann mischte sich Verzweiflung hinein: "Ich habe mich richtig dumm gefühlt. Es ging einfach nicht, und ich wusste nicht, warum."

Die Idee, das Ecstasy könnte schuld sein, kam ihm zunächst nicht. Wissenschaftler vermuten schon lange, dass die Partydroge das Gedächtnis schädigen kann. Nachgewiesen hat es aber erst diesen September der Hamburger Psychiatrie-Professor Rainer Thomasius. Eine Studie des Chefs der Drogenambulanz in der Hamburger Uniklinik bestätigt die Langzeitfolge. "Das starke neurotoxische Potential hat uns selber überrascht", sagt Thomasius.

(...)
Den ganzen Artikel gibt's, wie gehabt, unter
[hand] www.spiegel.de/schlagzeilen
 
GreenSpirit
Usernummer # 919
 - verfasst
klar, in so nem artikel muss thomasius vorkommen.

ich behaupte ja nicht, dass man sich nicht die gehirnzellen mit mdma rösten könnte, aber mal wieder jemanden herauszuziehen der sich sehr lange zeit jeden tag pillen gefahren hat ist mal wieder typisch für die art artikel.

/edit:
Zitat:
Professor Stephan Quensel vom Bremer Institut für Drogenforschung:
"Schon die von Thomasius herausgegebene und betreute Ecstasy-Studie wies vor allem in dem von ihm betreuten Teilgebiet erhebliche methodische Mängel auf. Eigene Forschungsarbeiten auf dem Cannabis-Gebiet liegen zumindest in publizierter Form nicht vor. Es existiert lediglich ein Übersichtsartikel in der Zeitschrift Blutalkohol, den Thomasius mit mehreren anderen Autoren zusammen verfasst hat. Es fällt auf, dass er mehrfach höchst überzogene und kaum zutreffende Aussagen zum Cannabis abgibt, bei denen er seine Praxiserfahrungen in einer wissenschaftlich unmöglichen Weise verallgemeinert. Im Vergleich zu den Verfassern der bisherigen Expertisen im In- und vor allem im Ausland (zuletzt: Ministry of Public Health of Belgium: Cannabis Report August 2002) wirkt Thomasius kaum als besonders qualifiziert."

Professor Lorenz Böllinger von der Universität Bremen:
"Mit den Cannabisstudien von Kleiber/Kovar und anderen Arbeiten, z.B. von Kleiber/Söllner liegen hervorragende Studien vor. Grundsätzlichen Bedarf für neuere Untersuchungen des Forschungsstandes sehe ich nicht. Lediglich eine Aktualisierung in Bezug auf jüngere Forschungsberichte wären sinnvoll. Dafür gäbe es neben Professor Kleiber noch eine Vielzahl anderer Wissenschaftler, die dafür wesentlich geeigneter wären als Thomasius."

Dr. med. Franjo Grotenhermen von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin:
"Professor Thomasius wirbt durch eine Skandalisierung der Thematik auch erfolgreich um Geldmittel. Wie sich erneut bewahrheitet, stellt die mediale Dramatisierung in der heutigen Zeit durchaus ein Erfolgsmodell dar. Das ändert aber nichts daran, dass Professor Thomasius aus wissenschaftlicher Sicht regelmäßig vor allem seine Inkompetenz demonstriert. Ich bin wenig überrascht, dass die Politik, bei der Klappern ebenfalls zum Geschäft gehört, so prompt darauf hereinfällt. Bestürzend ist es dennoch. Ich hätte mir von der Politik mehr Sorgfalt bei der Vergabe von Forschungsgeldern erhofft."

http://www.drugblog.de/archive-1-2005-11.html
 
superjo
Usernummer # 5096
 - verfasst


[ 06.01.2006, 09:07: Beitrag editiert von: superjo ]
 
Dexter
Usernummer # 6704
 - verfasst
@ superjo:
denkste nicht da wäre ein "sowie als auch" angebracht? Den Drogenkonsum mit Alkoholkonsum rechtfertigen zu wollen is eher schwach, aber durchaus äusserst beliebt [Wink]
 
LexyLex
Usernummer # 2081
 - verfasst
kann das nur bestätigen

hatte vor ca. 5 jahren auch mal ein jahr lang extremfeiern gemacht

irgendwann konnt ich mir nicht mal mehr schnell ne telefonnummer merken.

allerdings hat sich das nach ca. 6 monaten wieder gelegt, als ich nicht mehr jedes wochenende feiern ging. und bewusst die pillen weggelassen habe
 
Addicted-to-Knut
Usernummer # 15864
 - verfasst
@ superjo: schonmal ne nacht mit an die 10 pillen durchgemacht? spätestens dann weißt du dass die richtig dumm machen. das ist c oder alk ein witz dagegen. seitdem ich mit den pillen langsamer mache, vergess ich auch nicht mehr so viel.
 
superjo
Usernummer # 5096
 - verfasst
@knut:das lag doch nur daran dass ihr nie gute teile hattet *g*

ne ich hab den beitrag gelöscht war halt unsinn aber findest du dass dein hirn von den pillen langfristig krass geschädigt worden ist-ich mein dann könntest du wohl kaum jetzt so gute leistungen erbringen! ausserdem ist hier wieder so ne sache mit dem wirkstoff, was da alles drin ist heutzutage wo gibts denn noch reine mdma pillen-ich werds nicht rausfinden weil ich keine mehr nehme-und damit hat sichs für mich!
 




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