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Thema: JETZT den Grünen schreiben
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TbO&Vega
   
Usernummer # 1599
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verfasst
Da die Grünen ja gestärkt aus der Bundestagswahl hervorgegangen sind, können sie ebenso gestärkt jetzt in die jetzt anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD gehen. Das heisst wiederum, dass die Grünen die Chance haben, ihre eigenen Ziele stärker in den Vordergrund zu stellen und durchzusetzen. Vor vier Jahren waren sie aufgrund der Tatsache, dass Schröder sich im Zweifelsfall auch die FDP als Koalitionspartner hätte nehmen können, dem Diktat der SPD unterworfen. Diesmal sieht es allerdings so aus, dass die SPD die Grünen braucht, andernfalls hätte sie keine Mehrheit im Bundestag. Also ist die Verhandlungsposition für die Grünen erheblich besser als 1998.Wer das Wahlprogramm der Grünen gelesen hat weiss, dass die Cannabislegalisierung ein erklärtes Ziel der Grünen ist. Daher ist es jetzt an der Zeit, sie in die Verantwortung zu nehmen. Ich lade jeden Interessierten dazu ein, den Grünen jetzt eine eMail zu schreiben um zu verdeutlichen, dass uns das Thema wichtig ist. Es darf nicht sein, dass das Thema diesmal wieder von Schröder mit einem schlichten "mit mir nicht" weggewischt und die Grünen diesbezüglich wieder 4 Jahre lang mundtot gemacht werden. Den folgenden Musterbrief von mir könnt ihr einfach kopieren und an die Adresse epost@gruene-fraktion.de schicken. Etliche hundert dieser Mails wurden schon abgeschickt. Und da bekanntlich der stete Tropfen den Stein höhlt kann jede weiter Mail nur helfen. Dankeschön --------------- Liebe Grüne! Es freut es mich sehr, dass ihr einen so grossartigen Erfolg einfahren konntet. Einen Teil dieses Erfolges habt ihr dabei auch den 5 Millionen Kiffern in Deutschland zu verdanken, da ihr euch in eurem Wahlprogramm ausdrücklich die Legalisierung von Cannabis auf den politischen "Wunschzettel" geschrieben habt. Nun kommt´s in den Koalitionsverhandlungen drauf an zu beweisen, dass das keine hohle Phrase zur Wählergewinnung war! Da ihr die eindeutigen Wahlgewinner innerhalb der bisherigen Koalition seid, ist damit automatisch eure Position in den jetzt anstehenden Koalitionsverhandlungen stärker. Damit wird es möglich, der SPD auch im Bereich der Drogenpolitik und speziell im Umgang mit Cannabis, einen grünen Stempel aufzudrücken. Die Kiffer in Deutschland würden es euch danken, wenn ihr in dieser Legislaturperiode als gestärkte Partei euch nicht wieder einem "mit mir nicht" des Kanzlers unterwerft. Die Grünen und die Politik allgemein haben hier endlich einmal die Chance, eine Richtungsänderung hin zu einem vernünftigen Umgang mit Cannabis zu bewirken noch bevor das ganze wieder vor dem Verfassungsgericht landet. Noch weitergehend besteht die Chance, einen vernünftigen Umgang mit Cannabis so zu manifestieren, dass auch nach 2006 daran nichts mehr geändert werden kann, selbst wenn dann ein Konservativer Kanzler würde. Wenn man es in dieser Legislaturperiode wieder nicht schafft, sich auch gegen den Willen des Kanzlers durchzusetzen und endlich für kontrollierten Anbau&Handel und straffreien Gebrauch sowie endlich verbindliche Grenzwerte analog zur 0.5 Promille-Grenze beim Alkohol zu sorgen, dann solltet ihr euch das Ziel Cannabislegalisierung zur nächsten Wahl nicht mehr auf die Fahnen schreiben. Es gibt spätestens seit 1998 aus wissenschaftlicher Sicht aufgrund der euch sicher bekannten Gutachten von Prof.Kleiber/Prof.Kovar keine Gründe mehr, all den Kiffern Strafe anzudrohen. Sie haben doch nichts getan ausser sich einem Genussmittel zuzuwenden, dass im Vergleich zu Alkohol keine Toten hervorruft. Reformen sind hier dringend notwendig und der Kanzler gehört überzeugt. Ein bockiges "nein" kann sich Schröder bei gestärkten Grünen diesmal nicht erlauben. Lasst euch bei den Verhandlungen bei diesem Thema nicht unterbuttern. Ohne euren Willen kann die SPD des bisherigen Kurs nicht weiterführen und ich hoffe inständig, dass ihr es mit einer Legalisierung ernst meint und das nicht nur hohle Worte sind. Ich erinnere mich da an ein Forum, das vor der Wahl hier im Internet eröffnet wurde und wo Christa Nickels von den Teilnehmern ordentlich Zunder bekommen hat, weil aus von den ursprünglichen Forderungen der Grünen mit der Entschuldigung "das wollte die SPD nicht" nichts mehr übrig blieb. Ich kann nur hoffen, dass ihr euch die Kritik, die in diesem Forum geäussert wurde, zu Herzen nehmt und die Wähler die euch (auch) wegen dieses Ziels gewählt haben nicht wieder enttäuscht. Es ist an euch zu verhindern, dass Marion Caspers-Merk, deren Hauptauftrag ganz offensichtlich das Kleinhalten der Diskussion und die Täuschung der Öffentlichkeit war, wieder Drogenbeauftragte wird. Mit dieser Frau kann man nicht diskutieren, geschweige denn mit ihr Reformen auf den Weg bringen. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Lasst diese zweite Chance, die euch die 5 Millionen Kiffer in Deutschland gegeben haben, nicht verstreichen und lasst euch diesmal nicht wieder so mir nichts dir nichts das erklärte Ziel vom Kanzler wegwischen. Mit freundlichen Grüssen [ 24-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Aus: NRW | Registriert: Dec 2000
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zahni
noch nicht registriert
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verfasst
glaubst du, die grünen sehen sich jetzt so sehr in der lage, die geschicke der neuen regierung in ihre richtung zu lenken?ich befürchte nein! ein versuch ist es trotzdem wert.
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Atomameise
User
Usernummer # 7063
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Ich glaubs auch nicht so recht aber versuchen kanns man ja.
Aus: nähe Heilbronn | Registriert: Sep 2002
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drpillepalle
   
Usernummer # 789
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Die Grünen werden sich auch diesmal nicht durchsetzen, schliesslich gibt es jede Menge wichtigere Themen, als legal kiffen.
Aus: Sachsen, Dresden | Registriert: Jul 2000
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TbO&Vega
   
Usernummer # 1599
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verfasst
Das ist richtig, es gibt natürlich wichtigere Themen, aber wenn man sich als Partei im Wahlprogramm die Legalisierung explizit zum Ziel setzt, dann muss man das auch durchführen. Die Grünen hatten vor der Wahl in ihrem Forum auch ein eigenes Unterforum zu dem Thema eröffnet und da hat Christa Nickels (die sich als eine der wenigen Politiker überhaupt direkt an der Diskussion beteiligte) ordentlich Zunder bekommen und mächtig virtuelle Haue für 4 Jahre Untätigkeit einstecken müssen. Sie hatte dafür allerdings im grossen und ganzen nur eine Entschuldigung, nämlich, dass die SPD "das" nicht wollte und verwies auf den Koalitionsvertrag von 1998. Deshalb ist jetzt die Gelegenheit, dass sich die Grünen diesmal nicht so einfach die Butter vom Brot bzw. das politische Ziel nehmen lassen, zumal Schröder diesmal einig und allein auf die Grünen angewiesen ist, denn im Gegensatz zu 1998 gibt es diesmal nicht die Alternative, dass die SPD mit der FDP koaliert - das reicht nämlich nicht. Daher ist jede email an die Grünen jetzt wichtig, damit wir zeigen, dass uns neben den "wichtigen" Themen eben auch dieses Thema wichtig ist und dass wir dir Grünen mit ihrem politischen Ziel daran messen, was sie innerhalb der Koalition durchsetzen können.Es gibt mittlerweile viel zu viele Gründe für eine Cannabislegalisierung sowohl hinsichtlich Anbau zur Fasergewinnung als auch als Genussmittel als dass der Kanzler das mit einem einfachen "mit mir nicht" abtun kann, wie noch 1998. Und wann, wenn nicht jetzt, ist die Möglichkeit gegeben, wirklich auf die Politik der nächsten 4 Jahre einzuwirken. Wer andere Themen für wichtiger hält kann den Grünen oder der SPD ja auch dazu schreiben. Aber sich hinter "es gibt wichtigeres" zu verstecken gilt nicht.
Aus: NRW | Registriert: Dec 2000
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zahni
noch nicht registriert
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@ xcypherich finde dein denken sehr egoistisch! es ist dir egal, ob es illegal ist oder nicht, du machst es sowieso? was machst du wenn du erwischt wirst? findest du es dann cooler illegal gekifft zu haben? und was sagst du zu den vielen studenten der rechtswissenschaft, medizin oder zahnmedizin, die nicht einmal daran denken können erwischt zu werden, weil sie ihre gesamte zukunft riskieren? also denk ein bisschen solidarischer. cannabis muss legal werden!!!! deine passive einstellung solltest du überdenken!
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Waldförster

Usernummer # 6148
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Also ich denk schon das die grünen es durchsetzen werden. Zwar nicht gleich in den nächsten Wochen aber bestimmt in absehbarer Zeit.Denn wie schon in den Text gesagt "5 Millionen Kiffer" wählen in 4 Jahren nicht noch mal die grünen wenn sich jetzt nichts ändert, von der Hinsicht her müssen sich die grünen aber auch Schröder gedanken machen obs dann halt in 4 Jahren noch mal reichen wird. A Was mich aber auch interessieren würde wäre, ob die grünen schon mal auf so ne Mail geantwortet haben. Also es heißt nur abwarten und
Aus: Jena | Registriert: May 2002
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XcypherX
Minimal & Kompakt
Usernummer # 3451
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Vll hilft Dir der Tipp:Ich hab einen Kumpel, der so wenig gekifft hat, dass 1. die KOnzentrationsfähigkeit gleich null ist, 2. er in der LNK war, 3. das Studium ohne Erfolg beendet hat. Also, schon ein Grund, oder? Klar, das gibt es bei Alkohol auch, wahrscheinlich öfter, aber da ist es meiner Meinung nach schwieriger. Wenn ich mich tot gekifft habe, dann gings mir am nächsten Tag prima und ich konnte direkt weiter machen, beim Alkohol sieht es da schon ganz anders aus. Das ist natürlich wieder rein subjektiv und ich habe vor, gar nicht mehr zu kiffen (Gründe siehe oben). Und bekifft ist man mindestens genau so unzurechnungsfähig wie unter Alkohol (bzgl. zB Auto fahren, was ich betrunken fast noch nie, aber bekifft schon gemacht habe)
Aus: ... | Registriert: Aug 2001
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zahni
noch nicht registriert
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@ xcypherxdu denkst immernoch total egoistisch und konservativ! hat die illegalisierung von cannabis dich oder deine kumpels vorm kiffen "beschützt"? weshalb kiffen in holland weniger jugendliche als in deutschland obwohl man doch überall dort der "gefahr" ausgeliefert ist? warum verlangen seit jahren führende wissenschaftler die freigabe von cannabis-produkten? hast du antworten auf diese fragen?
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zahni
noch nicht registriert
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also leutereaktionärer gehts wohl nimmer. aus der prohibition nichts gelernt, wa? es gibt einfach keinen vernünftigen grund cannabis weiter als eine illegale pflanze zu betrachten. wie sich das schon anhört. eine pflanze "illegal". dass ich nicht lache!
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KryStuff
      
Usernummer # 230
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zeig mir mal die studie das in hollang weniger jugendliche kiffen als in deutschland, aufgerechnet natürlich
Aus: Berlin | Registriert: Feb 2000
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zahni
noch nicht registriert
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verfasst
hier im forum gabs ein thread darüber. benutze die suchfunktion.
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XcypherX
Minimal & Kompakt
Usernummer # 3451
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Meine Meinug ist galub ich klar, von daher kein weiterer Kommentar. Ich bleib dabei und Du auch...
Aus: ... | Registriert: Aug 2001
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KryStuff
      
Usernummer # 230
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zahne ich finde da nichts ! bin mit aber fast sicher das nicht weniger leute in holland kiffen.
Aus: Berlin | Registriert: Feb 2000
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Drei-Hoden-Bob
freak im schritt
Usernummer # 2842
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habt ihr euren vollen namen unter die mail gesetzt? bin doch immer ein wenig vorsichtig mit solchen dingen...
Aus: Hessens charmantestem Sündenpfuhl | Registriert: Jun 2001
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dubstar
sick-sad-world
Usernummer # 2127
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ja ja , es wird langsam wirklich mehr als zeit... kiffe zwar auch schon ewig nicht mehr aber finde das verbot absolut lächerlich !!! frage mich nur ob es was bringt ... es gibt ja schließlich etliche aktionen die für die freigebung eintreten und leider ins leere greifen . ich glaube selbst wenn alle kiffer deutschlands dafür unterschreiben würden , wäre keine änderung in sicht . ich denke das es aussichtslos ist , den im umdenken hat sich unser schönes land schon immer schwer getan .
Aus: na ja,jetzt eben köln | Registriert: Mar 2001
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TbO&Vega
   
Usernummer # 1599
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verfasst
@Kry: Im Jahr 2001 ist im sog. Euregio-Gebiet von der Universität Limburg unter Leitung von Pieter Herngreen eine Studie über den Drogengebrauch unter Jugendlichen erstellt worden. Das Euregio-Gebiet, auf das sich die Studie bezieht, erfasst das Gebiet von Aachen über Limburg (Niederlande) bis zum deutschsprachigen Teil Ostbelgiens. Es wurden insgesamt 40.000 Jugendliche zu ihren Drogengewohnheiten befragt (also durchaus repräsentativ), um herauszubekommen, ob es Unterschiede zwischen Jugendlichen in Ländern mit repressiver und Ländern mit liberaler Drogenpolitik gibt. Zudem wurden explizit Minderjährige befragt, weil sich die generellen Drogenverbote ja gerne mit dem Jugendschutz begründen.Das Ergebnis der Studie ist für die Länder mit repressiver Drogenpolitik als niederschmetternd zu bezeichenen, denn sowohl bei Cannabis, XTC als auch bei harten Drogen ist in Belgien und Deutschland trotz Verbot ein stärkerer Drogenkonsum nachgewiesen worden. Eine genaue Tabelle über die Ergebnisse kannst Du unter http://www.cannabislegal.de/studien/euregio.htm nachlesen. Zudem, das gebe ich Dir hinsichtlich Deines Eingangspostings in diesem Thread zu bedenken, gibt es in den Niederlanden trotz mehr als 25 Jahren Cannabistolerierung weniger Cannabiskonsumenten (etwa 2.5 % der Bevölkerung) als in Deutschland (2.8 % im Osten, 3% im Westen), was gegen Deine Annahme spricht, dass es bei einer Legalisierung massenhaft mehr "Drogensüchtige" gibt. Ich denke mal, das war absichtlich überspitzt ausgedrückt, denn eine Sucht im klassischen Sinne gibt es bei Cannabisgebrauchern nicht, lediglich einen Gewöhnungseffekt der sich in einer psychischen Abhängigkeit äussern kann. Für solche Leute ist Cannabis nichts genauso wie es einen gewissen Prozentsatz Leute gibt, für die Alkohol nichts ist. Das ist aber bekanntlich kein Grund, Alkohol für alle zu verbieten, warum sollte dies also bei Cannabis eine Begründung sein? Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich will Dich nicht angreifen, nur ein wenig mehr informieren. @xypher: In meinem Musterbrief steht doch auch was drin von wegen Grenzwerte festlegen analog zur 0,5 Promille Grenze. Dabei geht Deine Argumentation ein wenig am Thema vorbei denn niemand will bekifftes Fahren legalisieren. Von Prof.Berghaus (Uni Köln) wurde bereits ein Grenzwert von 0.8 ng THC pro ml Plasma vorgeschlagen. Dennoch werden bei der Entscheidung über die Fahreignung auch nicht aktive Abbauprodukte (Cannabinoide) die keinen Rausch erzeugen negativ berücksichtigt. Leider konnte sich der deutsche Verkehrstag in Goslar dieses Jahr nicht dazu durchringen, überhaupt einen Grenzwert in Erwägung zu ziehen. Im Endeffekt heisst das, dass Cannabisbenutzer nach wie vor unabhängig davon ob akuter Rausch vorliegt oder nicht in die Mühlen der Behörden geraten können. Einen Grenzwert festzuschreiben, der eine Gleichbehandlung zu Alkohol im Strassenverkehr bedeutet, ist einzig und allein eine politische Entscheidung, auf die es jetzt Einfluss zu nehmen gilt. @zahni: Gute Argumentation! Weiter so! [ 24-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Aus: NRW | Registriert: Dec 2000
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Thomas Broda
BassFiMass PhonkAggressor
Usernummer # 72
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verfasst
Die 8,5% reichen kaum aus, um irgendwelche Forderungen zu stellen, da werden die Grünen andere Sachen vorbringen, als die Wunschträume von ein paar Kiffern.
Aus: Jux und Dollerei | Registriert: Dec 1999
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jason_ynx
     
Usernummer # 2636
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verfasst
Bei 5-6 Millionen Menschen und wahrscheinlich noch höherer Dunkelziffer kann man IMO kaum von "ein paar" reden. Vor allen Dingen da es sich hier nicht um ein paar rosa-Brille-Wunschträume handelt sondern um Ideen und Gesetze, die ein paar Millionen Euro wert sind, Stichwort Kriminalisierung. Kann mal jemand ein paar Zahlen posten, wieviel den Staat die Kriminalisierung von Cannabis im Jahr kostet? Das sind harte Wirtschaftsfaktoren, die sich letzten Endes auf jeden Bürger in Deutschland widerspiegeln. Ich meine mal gelesen zu haben, dass selbst die Polizeigewerkschaft sich für eine Legalisierung ausspricht, weil die sich mit Fällen beschäftigen muss, die sie von richtiger Kriminalverfolgung abhält.
Aus: Mannheim | Registriert: May 2001
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Thomas Broda
BassFiMass PhonkAggressor
Usernummer # 72
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verfasst
Klar, aber sieh's realistisch: das interessiert da draußen niemanden. "Normale" Leute kiffen nun mal nicht und halten jede Argumenation in Richtung Legalisierung für einen Versuch irgendwelcher vermeintlich Kaputter, einfacher an ihren Stoff kommen zu können.
Aus: Jux und Dollerei | Registriert: Dec 1999
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TbO&Vega
   
Usernummer # 1599
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verfasst
@Thomas Broda: Ich glaub nicht, dass es die Mühe wert ist, aber ich versuchs trotzdem...Dass das angeblich "da draussen" keinen interessiert stimmt einfach nicht. Ersteinmal sind wenn man nur 5 Millionen Kiffer ansetzt 6.25% der gesamten Bevölkerung direkt vom Cannabisverbot betroffen, betrachtet man dann, dass es in höheren Altersgruppen kaum bis keine Kiffer gibt, dann erhöht sich dieser Anteil gerade in der jüngeren Bevölkerungsschicht entsprechend. Im letzten offiziellen Drogenbericht der französischen Regierung wurde bestätigt, dass bei den jungen Erwachsenen 59% der Männer und 43% der Frauen Cannabiserfahrungen haben. Ähnliche Aussagen gibt es von der deutschen Regierung nicht, es ist aber anzunehmen, dass sich französische und deutsche junge Erwachsene hier nicht grossartig unterscheiden. Somit ist Cannabis ein Thema, das durchaus einen grossen Teil gerade der jüngeren Gesellschaft betrifft. Überspitzt formuliert ist die Hälfte der jüngeren Gesellschaft demnach kriminell und nach Deiner Aussage nicht "normal". Diese Problematik sollte auch die "da draussen" interessieren, denn es geht auch um die Zukunft der eigenen Kinder und deren Zukunft. Lässt man es weiterhin zu, dass die Repression dazu führt, dass die Führungszeugnisse der Kinder einen BTM-Stempel bekommen obwohl sie niemandem etwas getan haben und dass weiterhin eine Cannabispolitik wie in den 70er Jahren betrieben wird oder will man nicht lieber dafür sorgen, dass sich der Gesetzgeber der gesellschaftlichen Situation und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anpasst? 8.5% Wahlergebnis sind natürlich keine Ausgangssituation, um vollkommen die Politik zu bestimmen, aber schliesslich wollen nicht nur die Grünen mit der SPD sondern auch die SPD mit den Grünen koalieren. Und bedenkt man damit - ich wiederhole mich - dass es für Schröder diesmal keine Alternative zu den Grünen gibt um weiterhin Kanzler zu bleiben, so muss die SPD auch vor dem Hintergrund der Gewinn- und Verlustrechnung in den Koalitionsverhandlungen mehr Zugeständnisse an die Grünen machen. Und sehe ich es falsch, dass es das gute Recht eines jeden ist, eine Partei daran zu erinnern, welche Ziele sie sich selbst gesetzt hat? Es mag sein, dass es andere, auch wichtigere Ziele gibt, aber die Grünen haben eben AUCH Cannabislegalisierung als politisches Ziel in ihr Wahlprogramm geschrieben. Dann kann man wohl auch erwarten, dass sie für dieses Ziel genauso eintreten wie für alle anderen Ziele auch. Es geht auch gar nicht darum, dass sich einzelne ihre "Kiffer-Träume" verwirklichen wollen - und wenn dem so wäre was wäre verwerflich daran? Das ist leider eine argumentlose Aussage. "Normale" Leute trinken auch keinen Alkohol, der bekanntlich jedes Jahr 40.000 Tote fordert, Existenzen und Familien vernichtet und dennoch nicht verboten ist. Es geht darum, dass dieses Thema in die Öffentlichkeit getragen wird und auch in höchsten Politikerkreisen diskutiert wird. Kiffer haben keine Lobby, daher muss die Diskussion von "unten" betrieben wird, damit die Öffentlichkeit sich einmal mit dem Thema beschäftigt. Ausserdem geht es neben der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel auch um die Re-Legalisierung einer alten heimischen Kulturpflanze, einem seit jahrhunderten verwendeten natürlichen, jährlich nachwachsenden Rohstoff zur Faser- und Ölgewinnung. Ich nenne Dir nur das Beispiel Papierproduktion: Durch legalen Hanfanbau wäre es möglich, in ganz Deutschland auf das Abholzen von Bäumen zu verzichten um Frischfasern, die immer noch dem Recycling-Papier zugefügt werden müssen, zu gewinnen. Ist es ein unlauteres Ziel, für den Schutz der Wälder einzutreten? Ich empfehle Dir, einmal die ORF-Doku "Hanf - das Milliarden Dollar Kraut" anzuschauen (erhältlich beim Esel ihres Vertrauens). Dort wird sehr viel über die mannigfaltigen Möglichkeiten des Einsatzes dieser Pflanze abseits vom Gebrauch als Rauschmittel berichtet. @jason_ynx: Genau lässt sich der Schaden für die Volkswirtschaft natürlich nicht beziffern, aber man geht davon aus, dass bei legalem Verkauf und entsprechender Besteuerung allein 300-500 Millionen Euro Steuereinnahmen zu erwarten wären. Rechnet man hinzu, dass jährlich 130.000 Cannabisverfahren Polizei- und Justizkräfte binden, die ja ebenfalls nicht wenig kosten sowie entgangene Erlöse aus Anbau und Weiterverarbeitung zu Gebrauchsprodukten, ist ein Schaden von mehreren Milliarden Euro anzunehmen. Check pm dazu! @all: Wie ich heute in den Nachrichten gehört habe, will man die Koalitionsverhandlungen in spätestens 3 Wochen abgeschlossen haben. Bis dahin gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. [ 25-09-2002: Beitrag editiert von: TbO&Vega ]
Aus: NRW | Registriert: Dec 2000
| IP: [logged]
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KolaSchranzer
2000
Usernummer # 4610
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verfasst
Meine Mail ist auch raus! Hab sie allerdings noch 'n bissle verändert... *g*
Aus: in & bei Stuttgart | Registriert: Dec 2001
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CalaLonga
Krümmelkuchen
Usernummer # 5906
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verfasst
Ich habs getan.
Aus: Berlin | Registriert: May 2002
| IP: [logged]
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