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» technoforum.de » Druggy » Mayday, Drogen und der (sinnlose) Tod ... » Antworten


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Thread!!!
drpillepalle
Usernummer # 789
 - verfasst
Viele werden es schon mitbekommen haben. Auf der Mayday gab es dieses Jahr einen Todesfall. Leider bin ich durch Zufall genau dazu gekommen, als die Sanitäter die Wiederbelebungsversuche aufgaben. Erst war das Entsetzen bei vielen Leuten groß, aber einige Leute hatten darauf hin nichts besseres zu tun als sich das nächste Teil zu geben. Da komme ich irgendwie nicht mehr mit, wie kann man einfach weiter feiern und genau die Sachen machen, die den 21 Jährigen wahrscheinlich umgebracht haben. Das die Leute die es nicht mitbekommen haben weiter feiern und das eine Großveranstaltung nur wegen eines Todesfalles nicht abgebrochen wird, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, aber jemanden sterben sehen und sich dann noch etwas einwerfen ... :-(

Für mich war auf jeden Fall damit die Mayday beendet.

Ich habe den Eindruck das wir jetzt eine neue Konsumentengeneration haben, die ohne nachzudenken alles in sich hinein werfen, was irgendwie "fett" macht. Risiken und Nebenwirkungen sind egal, je mehr um so besser. War es Anfang der 90iger noch eine kleine Elite die ganz bewußt chemische Drogen zu ganz speziellen Anlässen konsumierte, so wirft sich heute eine große Masse an Jugendlichen alles ein, ohne zu wissen wieso und warum.

Was denkt ihr darüber, würdet ihr weiter feiern können?

http://www.techno.de/news/
 

Pheobe
Usernummer # 5827
 - verfasst
nein ich denke nicht! gerade wenn man danebensteht finde ich es pietäts- und verantwortungslos (was drogen ja sowieso schon sind)sich grad dann noch ein teil zu klinken! wie seit ihr in dem moment damit umgegangen?
 
starlike
Usernummer # 3233
 - verfasst
naja, pietätslos find ich es nicht grad (eher ignorant), aber traurig dass die kids so abgebrüht sind.
ich könnte keinen guten film mehr schieben nach sowas!
mich macht es echt traurig, so nach dem motto:
"da hinten hat wer ne überdosis - wenn wir grad dabei sind, hast du noch teile?"

die motivation vieler leute drogen zu nehmen wird mir auch immer unklarer.
da gehts wirklich nur noch darum möglichst prall zu sein.
das ist auch ein grund warum ich großveranstaltungen/drogen so gut wie möglich meide.
ich kann mich mit dieser verpeiltheit nicht identifizieren, auch wenn es genug leute gibt die ihren konsum geregelt kriegen.
was einem beim feiern teilweise für veraffte über den weg laufen...echt nicht!!!!

traurige geschichte, trauriger thread, traurige gesellschaft!

[ 03-05-2002: Beitrag editiert von: starlike ]
 

Mike Barell
Usernummer # 4174
 - verfasst
Also ich finde das schon recht heftig. Ich habe ja auch schon erlebt wie auf Party Leute wegen zu massigem Konsum umgekippt sind, aber die konnten alle reanimiert werden.

Ob man danach noch weiter feiern will, bleibt jedem selbst überlassen, die Partynacht wäre für mich auf alle Fälle zu Ende. Die Veranstaltung sollte aber eher nicht abgebrochen werden - obwohl man damit den tausenden von Besuchern die Möglichkeit geben würde (oder sie nahezu zwingen würde) über das Ereignis nachzudenken, denn das genau ist der springende Punkt: Erst denken und erst dann schmeissen!

[ 03-05-2002: Beitrag editiert von: Mike Barell ]
 

DJ STAPF
Usernummer # 3200
 - verfasst
ich sag einfach nur wer Drogen braucht, hört die falsche Musik
 
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
War es Anfang der 90iger noch eine kleine Elite die ganz bewußt chemische Drogen zu ganz speziellen Anlässen konsumierte...

Wirklich? Kann mich entsinnen, dass ich als 16jähriger (also vor über einem Jahrzehnt) bereits von den 'Krassen' angesprochen wurde mit dem noch heute geltenden Standardsatz "Brauchsuwas?"; ich wusste damals noch gar nicht, WAS sie mir hätten andrehen wollen, mit der Zeit verstand ich aber, was in der Szene passierte: ich will obigem Statement also ganz deutlich und ganz drastisch widersprechen: es gab immer schon Unmengen von Personen, die bewusst Drogen konsumier(t)en und es gab und gibt immer das (wahrscheinlich größere) Umfeld an Personenkreisen, die wahllos und rel. gedankenlos sich alles klinken, werfen und schmeissen, was ihnen über den Weg läuft.

Ich vermute aber, dass viele Personen der letztgenannten Gruppe nicht unbedingt gedankenlos sind, viele wissen und kennen die Gefahren und Risiken des Konsums, aber einerseits will man sich im entsprechenden Moment vielleicht keine Gedanken machen, zum anderen greifen Konsumenten oft auf ihre 'Erfahrungen' zurück und glauben ganz subjektiv, dass sie Risiken/Gefahren und die erwünscht positiven Aspekte des Konsums abschätzen können. Auf Themen wie 'Gruppenzwang' will ich nicht eingehen, auch nicht auf 'Qualitätsaspekte' der Drogen ('früher war alles besser').

Ich denke, dieser Thread ist - abgesehen von der sicherlich einstimmigen Meinung bzgl. der Pietätlosigkeit - ziemlich sinnlos, denn just das ist der Knackpunkt: unterschätzen sich viele? Kennt jeder Konsument die Risiken und Gefahren und ist der Lage, das so einzuschätzen, dass er sich selbst keinen physischen und psychischen Gefahren aussetzt, die sein Leben komplett beeinträchtigen könnten? Und genau hier setzt die (fehlende?) Aufklärung unserer Gesellschaft und der Politik an, somit würde meines Erachtens nach das Thema abdriften.

Ich bedaure diesen Todesfall, kenne aber die näheren Umstände nicht, verfolge aber seit Jahren schon solche Artikel und komme zu dem Ergebnis, dass solch tragischen Fälle nie etwas ändern werden. Noch. Ich erinnere an dieser Stelle noch an die mda-Todesfälle in den UK, die aufgrund des 'mitsubishi'-Hypes vielleicht einigen noch bekannt sein könnten: letztendlich passierte es in Folge, dass trotz dieser Todesfälle noch heute wohl die Pillengattung 'Mitsubishi' als Qualitätsmerkmal (!) gilt. Pervers paradox...

chris
 

Missis
Usernummer # 5838
 - verfasst
ich selbst gehöre zu der ´sogenannten "jüngeren generation" (17 jahre) und finde es sehr traurig mitansehen zu müssen, wie sich gleichaltrige diverse pillen usw reinhauen als wärs kaugummi!!! es tut weh, diese sinnlosigkeit zu sehen, kein lebensmut mehr, keine fähigkeit mehr ohne drogen zu feiern!!! Ich habe noch nie synth. drogen genommen, trinke keinen alkohol und habe erstzweimal mariuana probiert um feststellen zu müssen, dass sich bei mir außer einer großen, lähmenden müdigkeit, gar nichts eingestellt hat!!!! ...

bin froh, dass es außer mir noch leute gibt, die ähnlich über drogen denken!!!
 

KolaSchranzer
Usernummer # 4610
 - verfasst
@ Missis
Respect!! Ehrlich, find ich toll sowas!
 
XcypherX
Usernummer # 3451
 - verfasst
@missis

Dann wollen wir für dich hoffen, dass es so bleibt. Obwohl ein Konsum in Maßen meiner Meinung nach nicht so schlimm ist, wenn man damit umgehen kann, da ich es nicht könnte, lass ich es (fast) immer sein.
 

starlike
Usernummer # 3233
 - verfasst
ich weiß nicht wie man es bewundern kann, dass jemand keine drogen nimmt.
oder wie man stolz drauf sein kann nix zu nehmen.
hat man sonst nix worauf man stolz sein kann?
 
mindspace
Usernummer # 5840
 - verfasst
Also ich finde den Tod des 21jährigen sehr tragisch, konnte jedoch keine Artikel im Internet darüber finden ob es in der Tat mit Drogen zu tun hatte. Das Risiko ist heute wirklich nicht mehr abschätzbar, weil nicht kontrollierbar ist, was man da in dem Teil drin hat und so überschätzen sich einige sicherlich sehr stark. Grade auf der Mayday, bei den Getränkepreisen wo die meisten sich sicherlich fast nur den Eintritt leisten konnten, schrauben die so manchen Wasserhan ab. Ich habe nichts gegen konsum aber dann auch mit den nötigen Respekt vor der Droge und nicht wie Ihr es schon gesagt habt, alles schmeissen was so kommt.
 
jason_ynx
Usernummer # 2636
 - verfasst
Ich sehe das änlich wie chris. Der Konsum ist in meiner der Leute ist in meiner 6-jährigen Feierzeit sicher nicht angestiegen und auch die Geschichten, die ich von Leuten kenne, die noch länger feiern, erzählen ähnliche Stories, wenn nicht noch krassere wie die die ich persönlich miterlebt habe. Es gab schon immer solche un solche, und ich würde auch behaupten dass der Grossteil der Konsumenten sich durchaus über Risiken im klaren ist, aber es schlicht und einfach egal sein wird.

Ich finde es ist auch nicht etwas worüber man stolz sein kann, keine Drogen zu nehmen, genausowenig wie man stolz drauf sein kann, wieviel man sich einbaut. Man macht es oder man lässt es.
 

drpillepalle
Usernummer # 789
 - verfasst
Mit Anfang der 90iger meine ich 1990/1991. Spätestens 1992/93 bin auch ich dann auf die ersten extrem Schmeisser getroffen. Einige Leute gibt es ja immer die übertreiben, aber ich denke schon das der Prozentsatz der Extremos in den letzten Jahren zugenommen hat.
 
jason_ynx
Usernummer # 2636
 - verfasst
Gut ich kann nicht für ganz Deutschland reden, aber wenn ich mir manche Stories von 95 oder 96 anhöre, würde ich fast behaupten dass der Konsum bei uns abgenommen hat. Ich sage nur Vibration Club, Drogenumschlagplatz numero 1 in Deutschland 1995.
 
Thommysoft
Usernummer # 3986
 - verfasst
@mindspace
Dass der Tod in Zusammenhang mit irgendwelchen Drogen steht, ist zumindest äusserst wahrscheinlich. Ein 21-jähriger stirbt normalerweise nicht mal "einfach so" auf Grund eines Schwächeunfalls oder ähnlichem, ausser er hat irgenwelche chronischen (z.B. Herzschaden) oder akuten Krankheiten. Selbst ein epileptischer Anfall (durch das Lasergewitter gar nicht so abwegig) sollte bei schneller Hilfe - die es jawohl gegeben hat - nicht zum Tode. Und selbst wenn sollte man als Epileptiker oder sonstwie Kranker solche Veranstaltungen auf Grund der Risiken zu meiden wissen.

Was mich jedoch viel mehr wundert, ist, dass trotz der anscheinend vorhandenen Absperrungen die Wiederbelebungsversuche von so vielen Leuten beobachtet werden konnten. Das finde ich ziemlich verantwortungslos bzw. pietätlos, sowohl gegenüber dem Patienten als auch gegenüber den Sanitätern, schliesslich ist das keine Jux-Veranstaltung. Wurden da von den Mayday-Veranstaltern keine Massnahmen getroffen?
 

mindspace
Usernummer # 5840
 - verfasst
@Thommysoft: Ja du hast recht, es ist sehr warscheinlich das der Tot mit Dorgen zu tun hat...Mich würde mal interresieren wie viele Leute auf der Mayday, also von den 20.000 schätzungsweise Drogen konsumieren. Was ich noch anmerken möchte ist, das die Langzeitschäden von so manchen Synthetischen Drogen nicht bekannt bzw erforscht wude, die meisten User nehmen diese Drogen warscheinlich mit dem Gedanken "Och, mir wirds schon nicht passieren"...
 
Jeff May
Usernummer # 893
 - verfasst
über 80% schätze ich mal.
 
BlackCore
Usernummer # 4991
 - verfasst
Ich würde behaupten,dass es einige Leute gibt
die stolz darauf sind Drogen zu nehmen, oder
sich vor ihrem Freundeskreis darzustellen
versuchen indem sie möglichst viel reinhaun.

Wie DJ STAPF schon zusagte versuchte, die
Musik sollte doch immer im Vordergrund
stehen und nicht der Drogenkonsum!
 

drpillepalle
Usernummer # 789
 - verfasst
Ich habe kein Problem damit das Leute Drogen nehmen, aber sehr wohl damit wenn junge Menschen ihr Leben sinnlos wegschmeissen. Das veränderte Konsumverhalten hängt bestimmt auch mit den gesunkenen Preisen zusammen. 1992 hätte es sich zumindest im Osten keiner leisten können auf einer Party einfach mal so 10 Teile und 1 g Koks zu konsumieren. Inzwischen ist es doch nahezu selbstverständlich geworden sich mehrere Teile einzufahren. Früher als ein Teil 50-70 DM gekostet hat, war das eher die Ausnahme.
In den letzten 2 Jahren habe ich aber auch den Eindruck, das sehr viele Leute wieder vernünftiger werden und ihr Konszumverhalten ändern und z.B. auf Ephedra umsteigen.
 
starlike
Usernummer # 3233
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von BlackCore:
Ich würde behaupten,dass es einige Leute gibt
die stolz darauf sind Drogen zu nehmen, oder
sich vor ihrem Freundeskreis darzustellen
versuchen indem sie möglichst viel reinhaun.



ich würde behaupten, dass man es sich mit dieser aussage ein bisschen zu leicht macht!
keiner ballert sich derart weg, nur um cool zu sein.
das ist vielleicht der vordergrund, aber dahinter stecken viel tiefere probleme.
wenn man es nötig hat sich vor seinen freunden auf so eine dumme, gefährliche art und weise "darstellen" hat man doch ein echtes problem!
das als "man will halt cool sein" abzutun finde ich etwas oberflächlich...
 

Frequencer
Usernummer # 958
 - verfasst
hm ich war völlig nüchtern auf der Mayday! Ich war nicht betrunken oder sonstwas! 4 Zichten hab ich geraucht mehr nicht! *g*
Brauch ich nicht stolz drauf sein...musste mir ja auch nichts verkeifen!

Das einer gestorben ist, hab ich erst am nächsten Tag mitbekommen! Es ist wirklich tragisch das ein so junger Mensch ums Leben gekommen ist, aber andereseite kann ich mir auch nicht vorstellen das da KEINE Drogen im Spiel waren! (siehe Thommys post!)

Wenn er sich etliches ingefahren hat, ist er im Grunde selber schuld! Das ist hart aber so ist es! Trotzdem betrübt es mich!

Ich hab aber fast jedesmal, wenn ich durchs Treppenhaus zu den Sitzplätzen oben in der großen Halle gegangen bin, Leute gesehen die mit allerderbsten Kieferflabbern oder knallroter Birne oder solchen -> Augen rumsahsen und bei denen nichts mehr ging!

Ich frag mich wie man 50€ fürne Party ausgibt und sich dann so wechballert das man im Grunde gar nicht mehr mitbekommt! Das ist doch einfach dumm!
 

Master
Usernummer # 4107
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von starlike:

ich würde behaupten, dass man es sich mit dieser aussage ein bisschen zu leicht macht!
keiner ballert sich derart weg, nur um cool zu sein.
das ist vielleicht der vordergrund, aber dahinter stecken viel tiefere probleme.
wenn man es nötig hat sich vor seinen freunden auf so eine dumme, gefährliche art und weise "darstellen" hat man doch ein echtes problem!
das als "man will halt cool sein" abzutun finde ich etwas oberflächlich...

leider ist das ein problem unserer gesellschaft, grade von denen in meinem alter, so 13-15 jährigen
in schlechter umgebung is man leider untendurch wenn man nich die besten designer (baggy- *kotz*) klamotten trägt oder nicht säuft/raucht etc.

ich hab mich davon immer distanziert, und der todesfall bestätigt mich dabei wohl auch
 

KolaSchranzer
Usernummer # 4610
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von starlike:
ich weiß nicht wie man es bewundern kann, dass jemand keine drogen nimmt.
oder wie man stolz drauf sein kann nix zu nehmen.

Ich find's einfach nur bewundernswert, denn ich z.B. könnte das net! Ich empfinde in gewisser Weise Respekt vor solchen Menschen, die nix nehmen, denn Drogen konsumieren kann jeder, abstinent bleiben jedoch die wenigsten! Für mich z.B. wäre das unvorstellbar, nie etwas zu schmeissen... Genauso wie mein Kumpel gestern erzählt hat, dass seine Mutter noch nie besoffen war (krass oder?)!
 

TeXeL
Usernummer # 2578
 - verfasst
zum thema - ich würde sagen kognitive ignoranz ist ein extrem großer faktor bei der geschichte. die meisten (mich selbst eingeschlossen) sind über die risiken relativ gut informiert, nur den spaß nehmen lassen will sich deswegen komischerweise niemand... wobei das nicht auf xtc und co. beschränkt ist. menschen tun tagtäglich verdammt viele dinge, von denen sie eigentlich wissen, dass sie nicht gut sind.

ob es jemals eine elite der bewussten feierer gegeben hat, weiss ich nicht. wenn, dann ist der anteil heute sicher auch nicht geringer, ich denke eher, dass dieser eindruck daran liegt, dass die szene insgesamt und der anteil der musikegalhauptsacheweggebeamt-leute größer ist als damals.
 





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