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Thema: Polizei will kölner Sommer Jam Festival verbieten!
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Octopus
2000
Usernummer # 628
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verfasst
Polizei-Chef: Schluss mit Kiffer-Fest Reggae-Festival "Summer Jam" soll verboten werden Von ROBERT BAUMANNS Köln - Rund 30 000 Leute kommen jedes Jahr an den Fühlinger See, wenn die Stars der nationalen und internationalen Reggae- und Dancehall-Szene zum "Summer Jam" rufen. Doch möglicherweise war das Festival im letzten Jahr auch das letzte in Köln. Denn wie EXPRESS erfuhr, soll das Festival in diesem Jahr nicht mehr genehmigt werden. "Ich bin der Meinung, dass Köln dieses Festival nicht braucht", sagt Kölns Polizeidirektor Winrich Granitzka dem EXPRESS. "Dieses Festival ist schon wegen der Musik und ihres Publikums so angelegt, dass dort Drogen in hohem Maße konsumiert werden. Auch der Handel, vor allem mit Marihuana, wird dort intensiv betrieben. Das habe ich dem Oberbürgermeister in einem Brief mitgeteilt und mich dafür ausgesprochen, eine Genehmigung nicht wieder zu erteilen." Karl-Heinz Brozi, Veranstalter des "Summer Jam", ist fassungslos, als EXPRESS ihn darauf anspricht: "Wir haben mit der Stadt doch Verträge für die nächsten drei Jahre", sagt er. "Und unser Festival und das Publikum in dieser Art und Weise zu bezichtigen, finde ich unverschämt. Wie kann man bis zu 35 000 Gäste so über einen Kamm scheren? Wann werden denn PopKomm und Ringfest verboten?" Doch der zuständige Leiter des Amtes für Öffentliche Ordnung, Robert Kilp, geht sogar noch weiter als der Polizeidirektor. "Das »Summer Jam«-Festival ist extrem kriminogen und daher nicht mehr genehmigungsfähig", sagt Kilp. "Das habe ich dem Oberbürgermeister auch mitgeteilt." Die Polizei war beim letzten "Summer Jam" vom 4. bis 7. Juli 2002 mit insgesamt 558 Beamten in 5010 Einsatzstunden am Fühlinger See. "Wir haben 50 Kleindealer vorläufig festgenommen und Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erstattet", sagt Polizeisprecher Werner Schmidt. "67 Mal haben wir Anzeige gegen Haschisch-Konsumenten erstattet und 106 Anzeigen gingen wegen Diebstahls, vornehmlich aus Zelten, bei uns ein." Es wird in den nächsten 14 Tagen noch einmal ein abschließendes Gespräch mit den Herren Stollenwerk (Amtsleiter OB), Soénius (als Ordnungsdezernent), Dr. Schulte (Jugenddezernent), Kilp (Leiter Ordnungsamt), Meyer (Fühlinger See) und evtl. auch Herrn Granitzka geben. Bei diesem Gespräch sollen noch einmal alle Argumente auf den Tisch, damit der OB eine allumfassende Entscheidungsgrundlage hat. Die Tendenz geht jedoch dahin, das Fest nicht mehr zu genehmigen. Dies ist Auffassung der Ordnungsbehörde und der Polizei. Gegen die von dort vorgebrachten Gründe (Drogenkonsum, Drogenhandel etc.) und Bedenken wird es nur schwerlich Argumente geben. Eine endgültige Entscheidung fällt erst bei/nach diesem Gespräch http://www.express.de/ Die ach so tolerante Stadt Köln wird mir immer unsympathischer...
Aus: BW/NRW | Registriert: Jun 2000
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Anton Kolk
noch nicht registriert
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verfasst
Ja, so ist das nunmal. Wie es er letzte Satz schon sagt, gegen die vorgebrachten Gründe (Drogenkonsum, Drogenhandel etc.) und Bedenken werde es nur schwerlich Argumente geben. Von der Hand weisen läßt sich der übermäßige Marihuana-Konsum auf dem Festival wahrlich nicht. Die Frage ist nur, wie die Behörden damit umgehen und das tun sie ja sichtlich untolerant und übersteigert gesetzestreu.
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Octopus
2000
Usernummer # 628
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Was ist dann aber mit der Loveparade und ähnlichen events?
Aus: BW/NRW | Registriert: Jun 2000
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CKay
Usernummer # 7603
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Als ob das Zeug ohne Summer Jam nicht konsumiert sondern gar freiwillig abgegeben oder vernichtet wird...sehr kluger Schachzug...
Aus: der Mitte | Registriert: Nov 2002
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Anton Kolk
noch nicht registriert
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verfasst
Thomas Broda hat es schon ganz richtig erkannt.
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Anton Kolk
noch nicht registriert
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verfasst
Ist halt wieder so 'ne fifty fifty-Angelegenheit. Einerseits gehört's zur Reggae-Kultur dazu und andererseits gibt es das deutsche Gesetz.
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Stylomat
Usernummer # 1097
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Konsum ist die eine Seite. Da würde man wohl einigermaßen drüberwegsehen, wenn die andere Seite nicht das organisierte Dealen und im grosssen Stile die Zelte leer klauen wäre. Dies war dann letzlich der Grund, warum es einen recht großen Polizeieinsatz in den letzten 2-3 Jahren gab.
Aus: Koeln | Registriert: Oct 2000
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ClubCreature
Usernummer # 4014
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Die Sache is die, es gehen bestimmt auch viele Leute (wahrscheinlich die meisten) auf den Summer Jam, um sich die Musik anzuhören und da en bisschen abzugehen, aber nicht etwa um grosse Drogendeals abzuschliessen. Aus diesem Grunde sollte man den Event nich verbieten, sondern evtl. etwas strenger (ja ich weiss is scheisse) bei der Kontrolle usw. sein. Im Tiegarten patroulliert ja auch immer die Polizei (bei loveparade), dann muss man das bei diesem Festival halt auch einführen.
Aus: Rheinmetropole KÖLN | Registriert: Oct 2001
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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Besucher: 35'000 Anzeigen gegen Kleindealer: 50Das Festival wird verboten, weil viel gekifft wird? na klar.... In den letzten Jahren ist wieder ein sehr eisiger Wind durch alle "Jugendkulturen" gefegt, der Wirtschaft gehts mies und die Bürgerliche Elite (wozu ich durchaus auch SPD-Anhänger zähle, nicht dass es jetzt hier wieder links/rechts Debatten gibt) braucht jemanden zum draufhauen und auf die Jugend konnte man schon immer gut draufhauen. Das lenkt von Wirtschaftsproblemen ab, da sehn dann alle (über 30?) "die tun was" und sind begeistert... Der einzige Grund für diese Schliessung ist Repression. Spass ist nicht erlaubt, oder wenn dann nur im alltäglichen Pro7/Sat 1-Style. Nein, das Kiffen (bzw. dessen Verbot) ist nur das Instrument, welches dazu verwendet wird, einen weiteren Spassfaktor zu vernichten. Es geht nicht um Drogen, es geht darum, dass es "ihnen" aus welchen Gründen auch immer nicht passt, wenn Jugendliche in grossen Gruppen grosse Feste feiern. Glaubt ihr nicht? Na ja, wir werden sehen...
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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Thomas Broda
BassFiMass PhonkAggressor
Usernummer # 72
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@Space Base: Klingt IMO ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Aus: Jux und Dollerei | Registriert: Dec 1999
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Wuerschtel
Usernummer # 6236
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was ist nur aus den toleranten Kölnern geworden?
Aus: Krefeld | Registriert: Jun 2002
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Mahasukha
Usernummer # 1041
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Nur ist Alkohol legal und Cannabis nicht. Ob das sinnvoll ist, darüber mag man sich streiten, aber es kann ja niemand ernsthaft erwarten, daß Polizei und Stadtverwaltung das einfach so hinnehmen. Offener Konsum illegalisierter Drogen geht auf Dauer nie gut.
Aus: Hannover | Registriert: Sep 2000
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Space Base
User
Usernummer # 1426
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Mag sein, dass ich mich irre - aber so völlig an den Haaren herbeigezogen ist es dennoch nicht. Die Frage ist doch warum ist Cannabis denn überhaupt im BtMG? Eine Antwort darauf könnte lauten: Weil es ein unheimlich praktisches Mittel ist, um einen grossen Teil der Jugendlichen zu kriminalisieren und - wie in diesem Fall - solche Veranstaltungen, die gegen Vorstellungen von "Sitte und Moral" welche viele Leute nach wie vor haben "verstossen", etwas "unternehmen" zu können. Das BTMG ist doch nur ein Vorwand, denn wäre es anders, so müsste Alkohol verboten werden und es IST durchaus legitim, diese beiden Sachen zu vergleichen, weil nun mal unzählige Tests inzwischen eindeutig bewiesen haben, das Alk genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer ist als THC. Es vergleicht aber niemand, weil eben nicht der Gesundheitsschädigende Faktor bestimmt, was ins BtmG kommt und was nicht. "Es ist nicht intelligent sich in Rudeln einer illegalen Sache hinzugeben" - Also erstens mal, machen es sicher nicht alle. Wie gesagt, es waren 35000 Leute dort, und verzeigt wurden gerade mal etwa 100. Zweitens mal, wen interessiert es? Warum ist es dem Staat soo imens wichtig, dass niemand öffentlich und "schon gar nicht in grossen Gruppen"? Meine Antwort auf diese Frage (Vorgeschobener Grund um Partykultur zu vernichten) erscheint mir jedenfalls plausibler oder zumindest genauso plausibel, wie jede andere. Aber eben IMHO :-) - darüber könnte man wohl stundenlang diskutieren. Scheisse ist auf jeden Fall, ganz egal, was nun Sache ist, dass diese Party unter den Beschuss der Polizei geraten ist. Statt dass die Beamten sich mal um Wirtschaftskriminalität, Mafia, Kinderprostitution, etc. etc. kümmern würden. Mit anderen Worten: Haben die eigentlich nichts besseres zu tun, als ewigs auf der Jugend und deren Verhalten rumzuhacken?
Aus: CH | Registriert: Nov 2000
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sBG93
Usernummer # 7649
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verfasst
Reggae-Fans können wieder hoffenArtikel vom Ksta, 21.01.03, 08:00 Das Reggae-Festival Summer Jam wird wohl wieder in Köln stattfinden. Oberbürgermeister Schramma will einen Kompromiss. Vieles deutet darauf hin, dass das Reggae-Festival „Summer Jam“ dieses Jahr zum achten Mal am Fühlinger See stattfindet. Wie gestern im Rathaus zu erfahren war, ist Oberbürgermeister Fritz Schramma zu einem Kompromiss bereit: Kein Verbot des beliebten Open-Air-Festivals, dafür strengere Auflagen für die Veranstalter. Kölns Leitender Polizeidirektor Winrich Granitzka und der Leiter des Ordnungsamtes Robert Kilp hatten sich in einem Brief an Schramma für ein Verbot der Veranstaltung ausgesprochen: „Das Fest ist für die Zukunft nicht mehr genehmigungsfähig. Wir haben in den Vorjahren zahlreiche Diebstähle und Verstöße gegen das Rauschmittelgesetz festgestellt“, sagte Granitzka. Obwohl der Veranstalter „Contour Music Promotion“ darüber informiert worden sei, habe man im vorigen Jahr 50 Kleindealer festgenommen und mehr als 170 Strafanzeigen wegen @!#$-Rauchens und Diebstahls geschrieben. Der Kölner Konzertveranstalter und Discobetreiber Micki Pick findet: „Ein Verbot wäre verbohrt und nicht zeitgemäß, schon gar nicht für eine Stadt, die gerne die Medienstadt Nummer eins sein möchte.“ Summer Jam-Chef Klaus Maack spricht vom „hohen kulturellen Stellenwert“: „Das ist das größte Festival Europas mit Künstlern aus der ganzen Welt. Wir haben bereits zwölf Bands für dieses Jahr unter Vertrag. Bei einem Verbot kämen Regresskosten von mehreren 100 000 Euro auf uns zu.“ Vergangenes Jahr strömten 30 000 Reggae-Fans zum Fühlinger See. „Vor dem Hintergrund, dass Köln sich als Kulturhauptstadt bewerben will, wäre ein Verbot eine Absurdität sondergleichen“, meint Ossi Helling, Ratsmitglied von Bündnis 90 / Die Grünen. Er befürchtet sogar, dass ein Verbot durch Schramma „die Atmosphäre der schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen im Rat erheblich stören“ würde. In einem Brief bitten die Grünen den OB, eine Entscheidung nicht alleine zu fällen, sondern in den nächsten Hauptausschuss zu vertagen. Morgen treffen sich Granitzka, Kilp und weitere Vertreter der Stadt zu einem behördeninternen Gespräch beim OB-Amtsleiter. Danach will Schramma entscheiden. Folgender Kompromiss gilt als wahrscheinlich: Der Veranstalter muss mehr Sicherheitspersonal stellen und das Drogenproblem in den Griff bekommen. Sonst wird das Summer Jam im nächsten Jahr woanders stattfinden. Laut Veranstalter Maack gibt es ein Angebot aus Berlin. Doch so weit soll es nicht kommen. Maack: „Köln ist aus unserer Sicht der ideale Standort.“
Aus: Köln | Registriert: Nov 2002
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