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Thema: bisl psy...
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Och, auch rein am Rechner konstruierte Tracks können ganz ordentlich grooven. Dieser Track ist per se natürlich schon sehr 'maschinell', was Sounds & Effekte betrifft:
Hin und wieder hab' ich das Gefühl, dass die Kickdrum am Anfang etwas verschluckt wird, nach dem Break fällt das nicht mehr auf, da hier natürlich eine ziemlich brachiale Wand auf den Hörer einstürzt. Diese Pitch-Down-Effekte sind recht clever und ungewöhnlich, die Arps und Beatz würden mich zudem eher tendenziell an 'Detroit' denken als an 'Psy' denken lassen. Nach 4 1/2 Minuten ist hier leider dann die Luft raus und ich warte sehnsüchtig nach neuen Sounds, einem weiteren Break zum Luftholen oder irgendeiner Idee, die den Spannungsbogen aufrecht erhält, wobei bei 'ner Gesamtlänge von 6 Minuten das durchaus auch so passt, da man sich hier einmal kurz auf die Essenz beruft und danach nicht zwingend noch 'irgendwas' forcieren muss.
Prinzipiell 'n ganz guter Track, in der Abmischung seh' ich hier und da noch Optimierungsbedarf, denn neben anfänglich der scheinbar etwas verschluckten Kick geht auch die recht angenehme Bassline ab dem Break nach meinem Gefühl total unter.
Für'n Sonntagnachmittag im nasstrüben Herbst jetzt nicht meine beste Wahl, um die trübe Herbststimmung zu vertreiben, aber im Wesentlichen passt durchaus alles und 'Groove' ist zweifelsfrei da. Mir selbst fehlt hier etwas die Liebe zum Detail, um mich vollends zu überzeugen, wenn man schon die clevere Idee mit dem Pitch hatte. Anders gesagt: Alles sehr sequentiell und maschinell (an/aus; ein- und ausfaden), so'n bisken die Verzierungen und schmückendes Beiwerk, quasi das 'Polish' fehlen mir hier einfach, _gerade_, weil ich weiss, dass du das nicht mit analogen Maschinen in einem einzigen Take aufgenommen hast, wo es u.U. notwendigerweise so unglaublich linear klingen muss.
Ahja, wäre schon schön, wenn der Betreff Genre + Titel beinhalten würde, "bisl psy..." sieht für mich nach schnellhinrotz-Posting aus (Verzeihung, wenn ich das so formuliere) und weckt noch _vor_ dem Hören den Eindruck, dass der Track ebenso schnell hingeklatscht wurde. ;-)
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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Joix
Usernummer # 20577
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verfasst
der track macht spass, weil er ungewöhnliche sounds und catchy effekte aufweist, dafür bin ich immer zu haben! die lead-spur nach dem ersten break könnte imho noch einen lowpass filter vertragen um die frequenz klassich zu modulieren, so bleibt mir diese zu lange prägnant. wenn sich diese spur immer mal wieder kleinere auszeiten in grossen hallräumen und tieferen frequenzen nehmen würde, wäre es noch mehr nach meinem geschmack!
Aus: Mannheim | Registriert: Jun 2011
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tyskiesstiefvater
Usernummer # 21032
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verfasst
Puh...
vielen Dank für euer FB! Sehr ausführlich! :-)
Die Liebe zum Detail fehlt? puh...dabei ist das mal wieder ein Track, an dem ich mehrere Tage dran saß! ( eher ne Seltenheit bei mir, da ich meist schnell gelangweilt bin )
Das mit der Filterfahrt auf dem Hauptsynth werde ich mal ausprobieren! :-)
Aus: Köln | Registriert: May 2013
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chris
User
Usernummer # 6
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: tyskiesstiefvater: Puh...
vielen Dank für euer FB! Sehr ausführlich! :-)
Die Liebe zum Detail fehlt? puh...dabei ist das mal wieder ein Track, an dem ich mehrere Tage dran saß! ( eher ne Seltenheit bei mir, da ich meist schnell gelangweilt bin )
Das mit der Filterfahrt auf dem Hauptsynth werde ich mal ausprobieren! :-)
Du, manche Produzenten sitzen tagelang an einem einzelnen Sound, die Zeit, die man also mit 'nem Track verbracht hat, sagt ja nichts darüber aus, wie detailliert und filigran die Ausarbeitung ist. Manche Hits sind wiederum auch in nur ein paar Stunden entstanden, von der Idee bis zum fertigen Song... Mein Eindruck ist per se also keine Kritik an deiner Arbeitsweise an Tracks, eher eben rein mein ganz subjektives Empfinden und ich mag Details und Abwechlsung, ich mag es, wenn Tracks auch Geschichten erzählen, wenn etwas Unerwartetes passiert, wenn ich hier und da Kleinigkeiten bemerke, die mir erst beim x'ten Hören auffallen, wenn klassische Arrangements über den Haufen geworfen werden oder irgendeine ganz absurde Idee mich mitreisst: Dein Track ist, wie geschrieben, für mich sehr maschinell und sequentiell, hat dadurch irgendwie auch'n Live-Charakter oder erzeugt die Vorstellung, dass du vor 'nem Maschinenpark voll mit analogen Geräten das Ding gemacht hast. Das kann man durchaus positiv bewerten, wenn so ein Gefühl entsteht: Denn mit nur zwei Händen und Maschinen, die laufen und laufen und laufen, da kann man nur in 'nem gewissen Umfang 'live' eingreifen. Und weil in dem Tune eben nicht so unglaublich viel an Variationen und Veränderungen passiert, fehlt für mich eben quasi, wie ja schon erwähnt, der 'Polish', also die Politur, der Feinschliff, das letze 'finish'. Aber das ist echt nur 'ne reine Geschmackssache und ist gar keine objektiv mögliche Kritik. Außerdem fand ich das früher bei Mills und Surgeon & co ja auch sehr geil, dieses Extremstmaschinelle..
Aus: Westend | Registriert: Nov 1999
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wizard of wor
Usernummer # 5122
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verfasst
Nur mal zur Info: PSY ist eigentlich was ganz anderes. Eine Abspaltung von Trance, verwandt mit GOA. Zeichnet sich Primär aus durch eine harte, dominante Baseline aus und zumeist auch durch verschnörkelte Melodien. PSY ist auch ein Lifestyle, der mit der Technoszene kaum bis gar nichts am Hut hat. Hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=3_YBIeU7VSU
Dein Track hat mit Trance rein gar nichts zu tun und ist in meinen Ohren klassischer Techno, mit ein bissl Detroit Einflüssen vielleicht...
Nicht schlecht übrigens, müsste man mal ganz LAUT hören
Aus: detroit | Registriert: Feb 2002
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tyskiesstiefvater
Usernummer # 21032
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verfasst
...wizard...dann dreh mal die Anlage auf! ;-)
....und Techno ist ja auch nit verkehrt! :-)
besten Dank :-)
Aus: Köln | Registriert: May 2013
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cytekx
Usernummer # 16993
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verfasst
finde den Anfang sehr gut, wobei ich mir vorstellen kann, dass man da mit variierenden Lautstärkeunterschieden noch bissl mehr Dramatik und Tiefe rausholen kann. Der erste Part hat was sehr technoides, atmosphärisches, was mir gut gefällt, den Hallraum könnte man auch noch etwas aufmachen, aber das ist Geschmackssache. Der danach einsetzende Teil ist etwas anstrengend, geht im Verhältnis finde ich etwas sehr laut los, dass man fast erschrickt. Der zweite Part "funktioniert" dann wieder nur, ähnlich wie in deinem anderen Stück, da bräuchte es mal ne Pause, etwas Raum... das ist sonst mit den höhen Tönen furchtbar anstrengend find ich. Ich würd einfach den Anfangspart teils da reinlaufen lassen, einblenden, die hohen töne leiser drehen... Aber der Ansatz ist nicht schlecht, wobei mir persönlich der Eingangspart an sich gefällt, der Stimmung wegen.
Aus: germany | Registriert: Aug 2006
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