Forum Home Antworten

Mein ProfilCenter login | register | Suche | FAQ | forum home | im


» technoforum.de » News & Allgemeines: Techno & Medien » theorie: Performance in Klubkultur » Antworten


Antworten
Login Name:
Passwort:
Smilie:       View Smilie Legend & More Smilies
Beitrag:

HTML ist an. Klick für Infos!
UBB Code™ ist an

 

Instant UBB Code™
Insert URL Hyperlink - UBB Code™   Insert Email Address - UBB Code™
Bold - UBB Code™   Italics - UBB Code™
Quote - UBB Code™   Code Tag - UBB Code™
List Start - UBB Code™   List Item - UBB Code™
List End - UBB Code™   Image - UBB Code™

Wie funktionieren UBB Codes ™?
Optionen


Deaktiviere Smilies


 


Thread!!!
selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
Hallo Leute,

poste hier den interessanten Artikel aus der "Neuen Züricher Zeitung" von heute.
http://www.nzz.ch/2003/02/06/fe/page-article8NA17.html


Inwiefern meint Ihr, ob des Schreiberlings These der Ablösung dessen, was er "Techno-Ethos" nennt von der "neuen" Tendenz (oder Rückschritt?) zur Performance, zum "Star", letztlich auch zu traditionelleren musikalischen Strukturen und Rezeptionsweisen, zutreffend ist?

Derartige Fragestellungen sind meiner Meinung nach äusserst wichtig, bzw. ringe ich seit ich denken kann mit Form und Inhalt, und meine (nach Musikstudium und folgender nahezu ausschliesslicher Hinwendung zu elektronischer Musik) für mich und meinen sound eine Haltung gefunden zu haben.

Würde mich über interessante Beiträge freuen ;-))

Selavy
 

Elias@Rafael
Usernummer # 5404
 - verfasst
schön geschrieben und auch ganz gut beobachtet,

nur die Kernthese, wo sich in der Klubkultur im amorphen Rave-Fluss und anonymer Animation unter mithilfe eines schüchternen jungen Mannes hinter seinem Laptop bisher Ästhetik und Auftritt der Technologie mit seiner kargen Funktionsästhetik untergeordnet und nun abgeslöst wird von einem burlesk-barocken Spektakel finde ich etwas gewagt ...

Prägnanter bringt es der (zitierte) Engländer auf den Punkt, wenn er von der Abkehr vom Ethos der Ecstasy-Kultur spricht.

Die Leute sind imho halt weniger mit sich selbst und der soialen Interaktion miteinander beschäftigt, da die Drogen dies früher so durchgerüttelt haben, dass man sich zwangsläufig damit auseinander setzen musste.
 

Billy
Usernummer # 6741
 - verfasst
muss ich schon sagen, wirklich nicht schlecht geschrieben und auch sicher nicht falsch was er da sagt. Wuerde ich schon zustimmen, das vorlaeufige Trend schon zum equal werden laeuft.

Als ich diesen Artikel gelesen habe, hab ich mit anschliessend, die Frage gestellt, ob das an auch zunkunft hat, oder ob das wieder in ein paar Verschwunden ist.(war ja schon mal so)

Ich denke, schon weil der Mensch, die Masse, einfach fuer sowas nicht geschaffen ist. Das Extreme wird "immer" nach einiger Zeit von dem Normalen abgeloest. Was ich damit sagen will, ist das der Mensch eigentlich die Normalietaet mehr schaetz als das Extreme, zumindest wenn seine Gier nach dem Aussergewoehnlichen gesaetigt ist. Dies faengt ja schon bei Fashion an. Ein Kleidungsstueck was in unauffaelligen Farben(zb schwarz) ist, moechte man laenger Tragen als eines mit einem grellen Stich. ..... ist das eine Schmarn oder ist da was .... dran

cu billy
 

selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
hallo

also Ihr habt recht, ich finde den Artikel an sich auch recht gut. Ist doch echt verdammt selten, dass man sowas - intelligent geschrieben und neutral betrachtet- im Zusammenhang mit elektronischer Musik (oder "Techno") zu lesen bekommt!!!!

Wenn ich recht verstehe, dann sehr Ihr den zentralen Punkt in der Abwendung von einem "lifestyle techno". Drogen, Rave, Extase....
Mit Sicherheit ist das richtig (und hat ja auch positive Aspekte). Nur glaube ich, dass das nicht alles ist.
Es geht ja um Musik eigentlich. Und meiner Meinung nach kommt durch "Adaption" traditioneller Strukturen (der "song") auch der ganze popmusikalische Schmonz der letzten 50 Jahre gleich wieder mitrein. Soll heissen, das wirklich interessante an techno war für mich immer die STRUKTUR, d.h. keinen Namen für diese (nicht-)Struktur zu haben. Dauerhafte Wiederholung schafft Auflösung von Gegesätzen wie Sinn/Unsinn und löscht somit das hierachisierende Subjekt, das über Strophe/Refrain, 4Takte/8Takte ENTSCHEIDET aus. Die Musik ist einfach da, will uns nichts mitteilen und wird zum SOUND, zum Ereignis jenseits von "MUsik", "Geräusch", usw... und wir stehen da und sind begrifflich absolut verloren in diesem Ereignis (siehe Zeitwahrnehmung).

Und wenn man jetzt elektronische Popsongs macht, dann mag das ja nett klingen (ein halbes Jahr lang) aber letztendlich fällt doch alles in diese unerträgliche Konformität zurück, dessen extremste Ausformung der gemeine Hollywood-Film ist (Lynch ausgschlossen ;-)

Also .... ich weiss net, aber eigentlich brauche ich den "song" nimmer (dafür gibts ja schon Schubert und Nick Cave )

Greez

[ 07-02-2003: Beitrag editiert von: selavy ]
 

Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
der artikel beschreibt ja ein phänomen, das durch die 80er-retrowelle hochgespült wurde, vom einläuten einer trendwende aber weit entfernt ist. eigentlich war das band/performance-konzept in der technoszene der 90ern sogar präsenter als jetzt.. man denke nur an The Prodigy, Orbital, Moby, Raver's Nature (ob man will oder nicht), Faithless oder Underworld.. von denen sich nur letztere auf dem techno-event-sektor gehalten haben.

und schlüsse wie diesen hier finde ich schlicht falsch:
"Die Tatsache, dass technoide Musikstile musikalisch längst an die Grenzen ihrer Innovationsfähigkeit getrieben wurden, hat zu dieser performativen Wende entscheidend beigetragen."
die wahrheit ist, dass sich die innovation im club schwer tut zwischen dem etablierten und dem auf-nummer-sicher-gehen, aber keinesfalls, dass musikalisch grenzen erreicht wurden.
 

stijlleben
Usernummer # 2680
 - verfasst
naja, finde die "analyse" auch eher dürftig, da gab und gibt es in der spex und in der intro interessanteres.

es gibt eigentlich mehrere punkte die mich stören.

für mich ist das einzig neue an techno das mixing, das auflösen des werks, das wurde auch vom autor so festgestellt.

sehr verwirrend finde ich es dass der autor hier club und konzert durcheinanderbringt. in r`n`b schuppen interessiert sich auch keiner für den dj oder die musik, alle wollen nur anhoppen. ebenso tanzen/bangen metaller in der disse auch nur für sich. der individualisierungsprozess ist keine techno erfindung. und was früher für die nicht technos die konzerte waren, wurde in der szene mit den grossen (open air) events wettgemacht, wo dj namen durchaus viel zählten, und bei manch einem dj das publikum sogar in seine richtung tanzte...

auch bescheuert finde ich die beispiele die er anbringt, stammen doch peaches, gonzales, phantom&ghost, chicks on speed, fisherspooner (also fast alle) gar nicht aus der techno, sondern vielmehr aus der wave/indie/kunst szene, wo theatralische selbstinszenierungen auf der bühne nicht fremd waren. ebenso ist ihr publikum höchstens ein gemischtes hauptsächlich sich aber noch aus jenen lagern rekrutierendes.
nur weil jetzt indiebands elektronik benutzen, heisst das nicht dass die techno szene sich dahin entwikelt.

naja, etwas wirrer kommentar meinerseits, aber is auch schon spät..
 

3J Phu
Usernummer # 6007
 - verfasst
nun, so sehr ich ja sonst die NZZ schätze - im techno- bzw. musikkontext ist sie halt meistens entweder ein paar jahre zu spät oder einfach daneben ("techno ist tot" interview mit oli stumm).
hier trifft sogar beides zu.
 
Herr Minimal
Usernummer # 3603
 - verfasst
wie der herr schon geschrieben hat. performance in dem sinne ist eigentlich pop. aber nun gut. das was die leute da liefern ist ja eigentlich pop, im elektronischen sinne. stellt sich immer die frage was die leute in den clubs haben wollen. in sich kehrend bis in die extase tanzen oder das "konzert" feeling für einer stunde geboten bekommen, bei der sich die augen auf den act richten.

ich habe martini brös bei der melt veranstalltung erlebt und es war einer riesen bühne im freien. man kann schon sagen es herschte konzert stimmung. die tracks wurden durch ansagen unterbrochen. aber ich muss zugeben das war mir egal. einige tracks haben gefallen und zum tanzen angeregt andere nicht da hat man dann einfach nur zugeschaut.

nur der herr redetet da von einer kommenden verdrängen des zustandes der momentan noch zum grossteil herscht. ich denke das wird so nicht kommen. es wird ein nebenher geben(hoffe ich).
 

silicon
Usernummer # 503
 - verfasst
der wechsel zwischen dj-clubbing und performance ist ganz nett. letztes jahr, auf der ministry-party im kw, da waren dj´s und liveacts wie z.b tok tok vs. soffy o´. die mischung war recht angenehm, erstmal abgedanced, dann c.a ne halbe bis dreiviertel-stunde konzerfeeling, alle köpfe in eine richtung gedreht, danach wieder abdancen zu clubbeats bis zum morgengrauen.

cheers,
silicon
 

3J Phu
Usernummer # 6007
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von Herr Minimal:
nur der herr redetet da von einer kommenden verdrängen des zustandes der momentan noch zum grossteil herscht. ich denke das wird so nicht kommen. es wird ein nebenher geben(hoffe ich).
genau, seh ich auch so. diese performances sind doch sowieso nur von sehr kurzer dauer. zB ca. 40min, erlebt hier in zürich bei Green Velvet oder Märtini Brös.
nach diesen paar tracks hat wohl kaum einer schon genug und will nach hause da gehts dann im üblichen rahmen weiter.
 
selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
also ich denke da wird es auch eher so ein "Nebeneinander" geben (das es ja gewisserweise schon immer gab).

Trotzdem glaube ich zu sehen, dass auch rennomierte Technolabels immer mehr tendentiell diese Richtung für sich beanspruchen. Oder täusche ich mich da?
Vielleicht weil songs mit Namen leichter zu promoten sind als anonyme Tracks. Und die Zeit steht ja dem DJ-Star auch etwas anders gegenüber heute, oder?
 

Provinzler
Usernummer # 6507
 - verfasst
Die Tatsache, dass technoide Musikstile musikalisch längst an die Grenzen ihrer Innovationsfähigkeit getrieben wurden

also der satz hat mich sehr angesprochen. findet ihr das auch so?
 

Herr Minimal
Usernummer # 3603
 - verfasst
ja!
 
stijlleben
Usernummer # 2680
 - verfasst
nö. wenn man alle elektronische musik unter diesem begriff zusammenfasst sehe ich das keineswegs so...
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
individualisten sorgen ständig für neue ausdrucksweisen, kontexte und ausrichtungen, die man so noch nicht vorher gehört hat.
 
Addo
Usernummer # 4018
 - verfasst
Grad neulich gab's hier im Forum doch einen Thread "Was erwartet Ihr von einem Live Act" Soweit ich mich erinnere, hat da keiner "Performances" schlechthin abgelehnt.
"Show" wird schon akzeptiert, aber so neu ist das alles wirklich nicht...
Sowieso weiß ich nicht, ob diese ausgearbeitete Theorie jemals wirklich was mit der Realität zu tun hatte. Also "Techno-Stars" gab's doch von Anfang an, ist doch auch menschlich: einen guten Abend verbindet man auch mit dem Namen des DJs, womit die Anonymität wieder dahin ist...
Ein Väth wollte doch auch immer vom Publikum angesehen werden, suchte den Kontakt...
 
Herr Minimal
Usernummer # 3603
 - verfasst
wo gibts denn in der electronischem musik noch innovativität? zerhacken der sounds, gabs shcon. rauschen, gabs schon. stille, gabs schon, lärm, gabs schon. micky mouse techno, gabs schon. ... ... ... ... ...

die avantgarde des technos ist meiner meinung, besonders seit dem jahr 2000, an ihre grenzen gestossen.
 

Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
@ herr minimal
du nennst da nur techniken, es geht aber um den ausdruck. wenn man sieht, in was für hochspezialisierten räumen leute wie Atom Heart oder Matthew Herbert unwahrscheinliche musikwelten hervorbringen, ist es doch vermessen, zu behaupten, es wären bereits alle solche denkbaren räume ausgestaltet.
ich stelle auch immer wieder fest, dass es für die meisten gefühlsschattierungen noch gar keine musik gibt.
wie Richard H. Kirk (Cabaret Voltaire) mal sinngemäß sagte.. wir stehen in diesen jahrzehnten erst ganz am anfang der elektronischen musikevolution.
 
selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von Herr Minimal:
wo gibts denn in der electronischem musik noch innovativität? zerhacken der sounds, gabs schon. rauschen, gabs schon. stille, gabs schon, lärm, gabs schon. micky mouse techno, gabs schon. ... ... ... ... ...

die avantgarde des technos ist meiner meinung, besonders seit dem jahr 2000, an ihre grenzen gestossen.



also, nee ich weiss nicht..
rauschen, stille, lärm, das gibts alles schon seit den 30er Jahren (Russolo, Cage, Satie, Henry).
Aber darum gehts glaube ich nicht.
Was Techno meiner Meinung nach ausmacht, ist

a.) verwendung von KONKRETEM musikalischen Material (z.B. geräusch, lärm, stille)
sprich: ohne anderweitige Vermittlungsmöglichkeit (keine Notation, keine Harmonielehre, keine Formenlehre greift mehr)

b.) dessen Sinnentleerung durch Repetition

Das war das Innovative an Techno und es ist es meiner Meinung nach immer noch (Es gibt in dieser Hinsicht nichts anderes als Techno) (gut, es gibt in der sogenannten E-Musik vergleichbare Ansätze, die sich im selben Spannungsfeld aufhalten (z.B. Morton Feldman ))

Und das zentrale Element ist nicht die technologische Innovativität sondern die Dekonstruktion von musikalischem Sinn. Und da muss es weitergehen...
 

Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
"Sinnentleerung durch Repetition" ... "Dekonstruktion von musikalischem Sinn"

mit der allgemeinen musiklehre als instanz für sinn und konstruktion? es geht doch mehr um neue kontexte und umdeutung als um eine relativ zu irgendwas gesehene bewertung.
 

selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
@ Hyp Nom

a.) ein Blick in die heutige Musikwelt reicht um zu sehen, dass die Relationspunkte, die ich erwähne immer noch allgemein präsent sind.

b.) "Kontext und Umdeutung" müssen sich ebenfalls immer relativ auf Bestehendes
beziehen, denn es sind Begriffe

[ 08-02-2003: Beitrag editiert von: selavy ]
 

Addo
Usernummer # 4018
 - verfasst
quote:
Ursprünglich geschrieben von selavy:

Und das zentrale Element ist nicht die technologische Innovativität sondern die Dekonstruktion von musikalischem Sinn. Und da muss es weitergehen...

Aber gab es das denn wirklich mal außerhalb einer - nachträglich aufgestellten - Theorie?
Es hört sich ja toll an, bei Techno würden herkömmliche Songstrukturen aufgelöst, es zähle nur noch der Mix, aber warum gab es dann von Beginn an schon "Klassiker", "Songs", auf die die Menge wartet und bei denen sie ausrastet?
Ich denke, dieses so absolut neue gab es nie vollkommen, bzw. wenn, war es nicht entscheidend für den Erfolg.
 

Herr Minimal
Usernummer # 3603
 - verfasst
techno an sich ist nicht die dekonstruktion von musik im klassischen sinne. techno selbst lebt von regeln und produktionsweisen wie auch die musik die der liebe mozart komponiert hat.

das einzigste was sich geändert hat ist die technik (damit auch verbunden die möglichkeiten, die meiner meinung nach im moment fast unbegrenzt sind) und somit der kontext in dem musik, besonders elektronische musik, geschaffen wird. dies schaft neues. doch um innovativ zu werden und änderungen zu schaffen muss man den kontext ändern. d.h. man muss sich neue umgebungen schaffen wie der hypnom es schon sagte. nur bitte was wäre das?
 

selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
@ addo
weil nicht nur das Fleisch, sondern auch der Geist schwach ist.
Aber es gibt ja auch ne Menge Gegenbeispiele.
Darüberhinaus ist doch Erfolg als Richtmass sowieso fragwürdig, oder?

@ herr Minimal
NAtürlich ist Techno nicht "Dekonstruktion von Musik im klassischen Sinne" (was auch immer Du damit meinst) sondern eine chance alten, verkrusteten Strukturen endlich den Todesstoss zu geben (sie stehen ja schon mit einem Bein im Abgrund).
Vielleicht verstehe ich nicht recht...aber ich sehe nirgentwo neue Kontexte und Umgebungen (ich weiss, das vielbeschworene Internet...).
alles was gesellschaftlich und wirtschaftlich zu den vermeintlichen Innovationen des Techno (oder der Technologie) gehört beruht doch auf alten Prinzipien. Ausserdem ist Innovation auch nur eine (gar nicht so alte) Konstruktion und vielleicht ein Auslaufmodell.
Wenn irgendetwas möglich ist, dann in der Musik selber, in ihrer Struktur. Und dann verändert sich vielleicht auch irgendwann ihr Kontext, ihre Funktion usw.. aber darauf hat man keinen Einfluss

[ 08-02-2003: Beitrag editiert von: selavy ]
 

Addo
Usernummer # 4018
 - verfasst
Schon, aber Techno war doch nie für ein paar Intellektuelle gedacht, die über Dekonstruktion und Rekontextualisierung reflektieren, das Publikum war/ist doch heterogener als in einer existenzialistischen Filmvorführung
Also ich meine, die Masse der Clubgänger wollte wohl immer nur feiern, ohne nachzudenken. Und dieser "Mehrheit in der Minderheit" (auf die allein ich "Erfolg" im nichtkommerziellen Sinne von "Gefallen" beziehe) gefiel halt Techno als neue Musikrichtung nur in der Art, wie von Minimal beschrieben, sie brauchte gewisse Traditionalismen. Wenn immer nur die radikalen Vordenker angesprochen gewesen wären, hätte m.E. keine Party je mehr als 10-20 Besucher gehabt.
 
selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
@ Addo
WORD!
Aber...abgesehen davon, dass das jetzt ein ganz anderes Thema ist: da gibts doch durchaus qualitative Unterschiede, bzw. die musikalisch interessantesten events sind auch eigentlich immer die, wo es mit am meisten abgeht (wär ja schlimm sonst...;-))

[ 08-02-2003: Beitrag editiert von: selavy ]
 

Herr Minimal
Usernummer # 3603
 - verfasst
aber auch dies ist rein subjektiv und kann von daher kaum genauer beurteilt werden.
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
hyp: es geht doch mehr um neue kontexte und umdeutung als um eine relativ zu irgendwas gesehene bewertung.
selavy: "Kontext und Umdeutung" müssen sich ebenfalls immer relativ auf Bestehendes beziehen, denn es sind Begriffe.

es ging mir weniger um die relativität als um die bewertung in form von 'sinnentleerung' und 'dekonstruktion'.
finde ich unangebrachte begriffe - es handelt sich bei der musikentstehung immer um schaffensprozesse, denen ein sinn zugedacht ist, ferner ist der begriff 'dekonstruktion' viel zu sehr dem (nun 'zerstörten') ausgangsmaterial verhaftet. verarbeitetem fremden klangmaterial würde ich eher den status eines instruments geben - und mit instrumenten dekonstruiert man nicht, man konstruiert.
 

selavy
Usernummer # 7920
 - verfasst
@ Hyp Nom

... ich gebe Dir 100% Recht.

aber wenn ich jetzt dieses "neue" klangliche Ausgangsmaterial, unser neues Instrument nehme und damit den POPSONG spiele, weil mans halt so macht, weils trendy is, weils retro is und arty-farty .....dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man halt definitiv NIX aus diesem neuen Klangmaterial gelernt hat, sondern den Schmonz von Gestern ewig mit rumschleppt (in immer neueren Retrotrends, wahrscheinlich auch weil niemand weiss, wie man heutzutage sonst noch "Innovatives" machen soll.) Und dann hat man gar nichts dekonstruiert oder destruiert... und keinen neuen Kontext, sondern nur den ganz, ganz alten und umgedeutet wahrscheinlich auch nicht; da kenne ich nur sehr wenige, die das geschafft haben.

[ 09-02-2003: Beitrag editiert von: selavy ]
 

Billy
Usernummer # 6741
 - verfasst
@ herr minimal

das neu kennst du doch erst, wenn jemand etwas produziert/performt was du noch nicht gehoert hast. Also ist das sehr gewagt, zu sagen, das Techno am Ende ist. Neues kommt immer wieder.

cu billy
 





Kontakt | technoforum.de | readme


(c) 1999/2ooo/y2k(+1/+2/+3+4+5+6+7+8+9+2010+2011+2012+2013+2014+2015+2016+2017+2018+2019+2020+2021+2022+2023+2024) technoforum.de | www.techno-forum.de
Das Forum für Techno | House | Minimal | Trance | Downbeats | DnB | Grime | Elektro | IDM | Elektronika | Schranz | MNML | Ambient | Gefrickel | Dub | 2Step | Breakcore | no Business Techno | Dubstep | Big Room Techno | Grime | Complextro | Mashups | mnml | Bootlegs | Chicago House | AI Music | Acid House | Detroit Techno | Chillstep | Arenastep | IDM | Glitch | Grime | Experimental | Noise | Fidgethouse | Ableton Live 12 | Melbourne Bounce | Minimal Trap | Sinee | sounds | EDM | Splice | Bandcamp Soundcloud | Download | Progressive Electro House |
Betreiberangaben & Impressum siehe readme.txt, geschenke an: chris mayr, anglerstr. 16, 80339 münchen / fon: o89 - 5oo 29 68-drei
E-Mail: webmaster ät diesedomain
similar sites: www.elektronisches-volk.de | Ex-Omenforum | techno.de | USB | united schranz board | technoboard.at | technobase | technobase.fm | technoguide | unitedsb.de | tekknoforum.de | toxic-family.de | restrealitaet restrealität | boiler room
Diese Seite benutzt Kuhkies und du erklärst dich damit bei Betreten und Benutzung dieser Seite damit einverstanden. Es werden keinerlei Auswertungen auf Basis ebendieser vorgenommen. Nur die Foren-Software setzt Kuhkies ausschließlich für die Speicherung von Nutzerdaten für den einfacheren Logon für registrierte Nutzer, es gibt keinerlei Kuhkies für Werbung und/oder Dritte. Wir geben niemals Daten an Dritte weiter und speichern lediglich die Daten, die du uns hier als Nutzer angegeben hast sowie deine IP-Adresse, d.h. wir sind vollkommen de es fau g o-genormt, nixdestotrotz ist das sowieso eine PRIVATE Seite und nix Gewerbliches.
unitedwestream - #stayathome - #WirBleibenZuhause - corona livestream - twitch - dj stream - #savegroovemag - #blackouttuesday


Powered by Infopop Corporation
UBB.classicTM 6.5.0