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Autor Thema: Kollektivproduktion - endless.fm (Beta)
chris
User
Usernummer # 6

 - verfasst      Profil von chris   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich erinnere mich, dass die Jungs von Ohmforce vor einigen Jahren eine DAW entwickelten, die es wohl sehr einfach gestatten sollte, dass mehrere Personen am gleichen Track arbeiten können, ohne manuell Dateien auszutauschen und die Versionierung beachten zu müssen. Auch wenn wir hierzulande mit Glasfaser noch gefühlt vor dem 'Neuland' stehen, sind sicherlich Cloud-Dienste auch für Produzenten und Musiker und auch für sonstige Anwendungen für die Zukunft gesetzt, Streaming-Portale für allerhand Medien zeigen das bereits vorbildlich.

Der von mir für seine unfassbar guten Live-Jams und fantastischen Reaktor-Ensembles geschätzte Tim Exile arbeitet wohl schon seit langer Zeit mit einem Team an endless.fm, einer für mehrere Plattformen konzipierte Anwendung, um gemeinsam an Riffs und kleinen Musik-Stückchen zu arbeiten.

Offen gestanden, das _Teilen_ meiner Jams habe ich noch nicht ganz so begriffen, anscheinend muss man zwingend andere User zum Jammen einladen, aber es gibt wohl in der Beta-Version zumindest eine 'Gruppe' (welcome to endlesssss), um sich die Riffs anderer anzuhören und an ihnen weiter zu arbeiten:

Habe das heute Abend mal ausprobiert und das macht durchaus Spaß, weil:
- Die GUI zum Produzieren fast schon auf den ersten Blick selbsterklärend ist und mich an
- diese Micro-iOS-Maschine von Native Instruments erinnert:
- Es gibt einige Drumkits, 16 Bass-Sounds und 16-Synth-Sounds sowie
- Die Möglichkeit, über das Micro auch selbst etwas aufzunehmen und
- Dann über die Effekte schleifen zu lassen, die recht vielfältig sind

Im Endeffekt kommt dann eigentlich nur ein Loop raus, aber in der o.g. Gruppe hört man süße Ambient-Jams, sanften DeepHouse, flotten DnB, HipHop und Trap und trotz der scheinbar noch kleinen Auswahl an Sounds sind die Ergebnisse sehr, sehr unterschiedlich und vielversprechend.

Bei meinem ersten, noch recht grobmotorischen Gehversuch war 15 Minuten später schon eine 'Antwort' da, in dem eine Dame ein Vocal beigesteuert hat. Juhu! Und just das ist wohl der Clou an der Sache, dass Freunde, aber wohl auch wildfremde Menschen gemeinsam musizieren können.

Da für die Zukunft nach der (kostenfreien) Beta-Phase noch Soundpacks, VSTi-Plugins und weitere Funktionen (Chat) geplant sind, könnte das ein spannendes Projekt werden, auch wenn ich befürchte, dass die Apps dann wohl kostenpflichtig werden könnten - da man aber heute auch schon die Stems exportieren und beispielsweise in Ableton nutzen kann, vielleicht eine feine Sache, um auf neue Ideen zu kommen oder gemeinsam mit anderen neue Ideen auszuarbeiten und die Skizzen aus der App dann in einer 'echten' DAW auszuarbeiten?

Kurzum, ich kann's jedem an's Herz legen, sich mal zu registrieren und zu hoffen, dass ihr auch 'ne Einladung bekommt:
[hand] https://endlesss.fm

Die Installation danach erfolgt über 'ne separate iOS-App (zumindest für iPhones/iPads ist das so), da die endless-App noch nicht im offiziellen App-Store gelandet ist, hat aber schnell und einfach geklappt. Mein iPhone5s reicht für die App zudem in Sachen 'cpu' gerade noch so aus, das Ding wird ziemlich heiß und frisst enorm Akku, aber mit neueren Modellen sollte der Ressourcen-Hunger bestimmt leichter zu stillen sein.

Und wer herausgefunden hat, wie man andere in der App zum Jammen einladen kann (ich stell mich da zu doof an), hier bitte Bescheid geben!
[Wink]

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

 - verfasst      Profil von chris   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
So, will euch trotz des überragenden Feedbacks doch mal ein kurzes Update geben, vielleicht auch als kleine Motivation, mit der App mal zu jammen:

- Ohne 'discord' ist man ziemlich alleine: Wenn man die App über die "TestFlight"-Zweit-App installiert hat, findet man lediglich einen Kanal 'welcome to endlesss' und kann sich da ein bisschen austoben, braucht aber den richtigen Moment, in dem andere ebenfalls online sind und dein Riff nutzen und somit ein Jam beginnt. Das war bei den ersten beiden Tagen bei mir leider nicht der Fall und ohne Mitstreiter bringen auch die 'Invitation'-Links nischt. Darum:
- Ganz wichtig ist Discord: Hatte das auf der f'book-Seite gelesen, mich bei dieser Chat-Community angemeldet und war in irgendwelchen seltsamen Räumen mit Themen, die nichts mit der App und dem Musikmachen zu tun hatten, aber eine etwas längere Recherche gab dann die Erlösung, denn ohne den Link macht's kaum große Freude:
[hand] https://discord.gg/FAzU7QR
- In diesem Raum sind die Entwickler und endlesss-Admins und wenn Tim Exile nicht gerade Urlaub macht, meldet er sich dort auch zu Wort. Das Wichtigste aber: Auf Discord gibt's verschiedene 'Räume' und da finden sich zahlreiche, andere Jams, die thematisch auch gut gegliedert sind, etwa
- Amen-Breaks, Foundsounds, seit gestern sogar 'ne Dreivierteltaktgruppe und ausgewählte Experten dürfen sich dann im 'next level'-Jam austoben und dann sogar hier als Feature auftauchen:
[hand] https://discover.endlesss.fm

Nachdem ich die letzten Tage prinzipiell jeden Tag mehrere Stunden in Jams verbracht habe (in der Trambahn, im Park, in der U-Bahn, in der Mittagspause), mein vorläufiges Fazit zur Beta-Version:

[star] [singingdj] [tintenschlacht]

Ja, es gibt aktuell nur 12 Synths, 12 Bass-Sounds und 12 Drumkits, dafür aber ein amtliches Effekt-Arsenal und 'n Mikrophon-Eingang, Loops können zudem auch länger als ein Takt sein und selbst auf meinem kleinen iPhone5s kann man mit dem Pad und den x/y-Achsen ziemlich flott ganz brauchbare Ergebnisse erzielen, zumal in ausklappbaren Menus die Sounds auch alle über weitere Parameter verfügen.

Was aber besonders reizvoll ist: Trotz der sehr eingeschränkten Möglichkeiten gibt es dank der kollektiven Kreativität und dem Einfallsreichtum unfassbar abwechlsungsreiche Ergebnisse und wahnwitzige Jams, die manchmal ausarten, manchmal aber auch ein verblüffend gutes Endergebnis erzielen: Zwar wäre ein Riff niemals 'am Ende', aber ich habe nun jeden Tag erlebt, dass irgendwann ein Riff dermassen gut und stimmig ist, dass es keiner mehr anfasst.

Da nehme ich heute ein paar Field-Sounds auf dem Weg nach Hause auf, 5 Minuten später singt ein Mädchen ein kurzes Acapella drüber, ich spiele ein paar trockene Akkorde ein, um ein bisschen Harmonie reinzubringen und kaum, dass ich in der U-Bahn sitze, spiele ich mit 'nem dritten 'ping-pong' - hier ein paar Beats, dort 'ne Bassline, hier ein paar fiese Glitches, da ein Reverb, das Vocal rückwärts, die Bassline mit 'nem Bitcrusher angezerrt, die Taktlänge verdoppelt und vor 'ner Stunde hatten wir ein Riff, das aus-arrangiert als Track zweifelsfrei in jedem Club als 'professionelle' Produktion durchgehen würde.

Zugegeben, die ersten Gehversuche waren sehr holprig und klangen unmusikalisch aus dem Takt, aber wenn man sich auf Discord die Sektion 'higher teachings' reinzieht und mit ein paar Swipes merkt, dass unter der Haube viele Parameter stecken, hat man schnell den Bogen raus. Wer über ein größeres Device (iPad) verfügt oder mit Link das Ding mit seinem PC synced, hat's wahrscheinlich einfacher als ich mit Grobmoritik auf 'nem 5s.

Alle paar Tage hängt mal der Server, aber auch hier genügt 'ne Info in Discord und die Jungs kümmern sich.

Es wird demnächst wohl 'ne neue GUI geben und an Community-Funktionen gearbeitet, momentan kann man innerhalb der App nicht mit anderen kommunizieren - nur eben musikalisch. Aber dafür haben sie Discord.

Suchtgefahr leider sehr hoch.

Und wie man mit einfachsten Möglichkeiten wirklich schönes Skizzen erstellen kann, ent- und de-mystifiziert leider auch viele 'normale' Produktionen ein bisschen, 'endlesss' ändert gerade meine Hörgewohnheiten ziemlich drastisch.
[Wink]

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
spannend zu verfolgen auf jeden fall.. in diesem fall eingeschränkt auf iOS - habe ich nicht.

für kollaboratives musizieren mit unbekannten übers netz gibt's ja eine reihe von ansätzen, wie
www.bandlab.com
www.blend.io
www.procollabs.com
www.kompoz.com
www.vampr.me
www.splice.com

ein alternative zu gezielten kollabo-anfragen, um auf langfristige kollaborationspartner zu stoßen, mit denen es "klickt", um gemeinsam einen sound zu entwickeln - was dann wiederum jenseits einer solchen plattform vonstatten gehen würde.

wie ist es mit copyright, wenn man was rausbringen will (mit finalisierung des tracks nach eigener maßgabe)? wird man wohl klassisch mit jedem beteiligten klären müssen.

kann man wieder rausnehmen, was jemand anderes in einen track reingetan hat bzw. hat man zugriff auf die ganze versions-historie?

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
chris
User
Usernummer # 6

 - verfasst      Profil von chris   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@hyp: Wenn ich es soweit richtig verstanden habe, wird zuerst für iOs nativ entwickelt und dann portiert, u.a. wird es auch eigenständige osX-Apps und später VSTi für die Integration in die DAW geben.

Was rechtliche Aspekte betrifft, so hatte ich gestern Abend genau diesen Gedanken, da ich die "Stems" eines Riffs exportierte und das Riff mit 2 anderen gemeinsam entstand. Solange ich daraus keinen Track baue und den veröffentliche, ist das recht fluppe, wird aber irgendwann relevant - ich gehe davon aus, dass die kommenden Community-Funktionen dafür auch Features anbieten werden, wie man heute bei anderen Plattformen (u.a. ja auch bei Soundcloud) einen Song/Track als 'creative commons' markieren kann. Noch ist alles beta und in der Entstehungsphase.

Die gesamte Versionshistorie eines Riffs bleibt vorhanden, sofern der Nutzer sie nicht löscht und solange man nicht mehr als 'ne Handvoll an Spuren hat, kann man diese auch einzeln löschen/bearbeiten - im Verlauf von Jams, in denen neue Tracks dazukommen, 'bounced' die App dann automatisch mehrere Spuren zu einer.

Splice habe ich bislang eher als Sample-Universum und Miet-Plugin-Anbieter wahrgenommen, all die anderen Apps waren mir tatsächlich noch nicht bekannt und da stellt sich natürlich die Frage, was endlesss anders macht / machen will...

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999  |  IP: [logged]


 
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