technoforum.de: Kosten eines Tracks?

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Thema: Kosten eines Tracks?

squere

Usernummer # 21258

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Hey,

ich soll demnächst für einen DJ einige tracks produzieren und wir wollen uns warscheinlich auf eine fixe summe € pro track einigen.

Wieviel denkt ihr kann ich jeweils verlangen?
Wieviel würdet ihr pro stunde rechnen?
Welches bezahlmodell haltet ihr für günstig (fix mit aufpreis falls der track gut einschlägt z.B.?)

Infos: Der DJ produziert selber nicht, ist eine Berliner lokalgröße und legt gelegentlich international auf. Genretechnisch werden die songs in richtung Deephouse/Disco gehen und dabei leicht kommerziell ausfallen.

Aus: Berlin | Registriert: Apr 2014 | IP: [logged]

LexyLex

Usernummer # 2081

verfasst

Wenn es eine Berliner Lokalgrösse mit internationalen Gigs ist, glaub ich kaum das der sich an jemanden wendet der nicht mal eine Preisvorstellung hat und somit scheinbar noch keine Erfahrung mit Ghostpreducing. Der Markt is da in Berlin ziemlich gut abgesteckt, daher wundert mich deine frage ein bisschen [Smile]

Aus: dem dicken "B" an der Spree | Registriert: Mar 2001 | IP: [logged]

squere

Usernummer # 21258

verfasst

ich werde jetzt hier nicht die beweggründe des djs aufzählen. Ich soll ihn produzieren und habe keine ahnung was man verlangen kann.

Aus: Berlin | Registriert: Apr 2014 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

verfasst

mal von der fragwürdigkeit des auftrags abgesehen..

20 euro pro stunde würde ich als unteres ende ansehen für solch eine künstlerische maßarbeit. also 200 euro pro track bei je 10 h arbeit.
oder anders gesagt: wenn es ihm keinen guten dreistelligen betrag wert ist pro "objekt", mit dem er sich professionell präsentieren will, dann ist er schief gewickelt.

beteiligung an verkäufen lohnt sich in der dimension wohl nicht - wenn du nicht gerade im gefühl hast, dass ein track richtig groß werden könnte. damit mehr als ein trinkgeld herauskommt, muss sich ein track schon viele hundertmal verkaufen.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

LexyLex

Usernummer # 2081

verfasst

Das finde ich sogar noch zu wenig. Wenn es wirlich eine "lokalgrösse" ist, ist das ja auch eine Form des Marketing und unabhängig davon wie gut der Track ist,gibt es sicherlich das ein oder andere Booking mehr zum Release. Da hat der seinen Track ja mit einem Gig wieder raus.

Um mal bei den Pauschalpreis zu bleiben: Ich selber mach in dem selben Umfeld Webdesign, Flyergestaltung und solch kram. Unter 300 EUR für eine einfache Seite, ohne Support und Beratung beweg ich mich nicht. Arbeitszeit und Nutzen der Dienstleistung sollten hier ja gleich sein.

Und lass Dich wenigstens mit der hälfte anzahlen, sonst rennst du am ende noch den leuten hinterher und ohne Anzalung ist das so sicher wie das Ahmen in der Kirche [smilesmile]

Aus: dem dicken "B" an der Spree | Registriert: Mar 2001 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

verfasst

wie gesagt.. unteres ende. und falls es der erste auftrag ist.
10 h sind ja auch nicht viel, das kann schnell viel mehr werden für einen track. bei einem ordentlichen mehrphasigen arrangement kommt man damit schon kaum hin, wenn man nicht schon am anfang den ganzen track im kopf hat, sondern noch findungsphasen dazukommen.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

chris
User
Usernummer # 6

verfasst

Da ich keine Erfahrungen mit solchartigen Auftragsproduktionen habe, andererseits aber im 'Sales'-Bereich berate, würde ich u.a. folgende Fragen klären, deren Antworten sicherlich helfen können, ein angemessenen Angebot zu erstellen und die vertraglich passenden Grundlagen zu schaffen:

- Wie stark ist das Mitspracherecht des Auftraggebers? Und wenn er Änderungen wünscht, wie konkret kann er diese formulieren und wie exakt kannst du diese umsetzen?
- Denn davon hängt u.U. auch der Aufwand ab: Ich selbst habe beim Erstellen z.B. von Blogs und anderen Web-Projekten mich zu oft verschätzt, wenn im Vorfeld der Leistungsrahmen nicht exakt, wirklich ganz exakt, geklärt war und dann eben ständig spontane Änderungen genannt wurden, die ich einfach ungern berechnen kann, weil der ursprüngliche Umfang einfach nicht genau spezifiziert wurde.
- Wer soll die Rechte an den Tracks besitzen? Ich verweise u.a. auf die verschiedenen Möglichkeiten, wie etwa Bandübernahme etc.
- Bist du Mitglied der GEMA / ist er Mitglied der GEMA?
- Diese beiden vorangenannten Aspekte sollten vielleicht in Relation zueinander betrachtet werden, nicht, dass du beispielsweise sämtliche Rechte abtrittst, der gute Herr bei der GEMA Mitglied ist, ein Track durchstartet und vielleicht in der nächsten h&m-Kampagne genutzt wird. So abwegig muss das nicht sein: erst vor ein paar Tagen schickte mir jemand einen Link zu einem Ausschnitt einer aktuellen Folge der cartoon-Serie 'American Dad', das einen kurzen Ausschnitt von Zombie Nations 'kernkraft 400' beinhaltet...
- Mit welchem Gesamtaufwand pro Track rechnest du, bis die 'Abnahme' erfolgt und
- Wie viele Tracks sollen in der Summe produziert werden,
- ggfs. auch in verschiedenen Versionen und Variationen, beispielsweise mal als Radio-Edit, mal mit, mal ohne trockenem Intro zum bessen Mixen..?

Beim Angebot denke _ich_ auch darüber nach, dass es in jedem Fall ausreichend attraktiv sein muss, damit der Auftraggeber nicht auf die Idee kommt, sich einfach auf beatport div. 'construction kits' zu kaufen, um im Handumdrehen selbst irgendwelche Tracks zu schrauben.
[Wink]

Aus: Westend | Registriert: Nov 1999 | IP: [logged]

hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293

verfasst

Hmm.. Also das mit dem samplepack könnte der Kunde ruhig mal machen aber was wir hier machen ist ja auch mit ein bisschen mit budget & know how verbunden. Daher ist die idee mit dem ghostwriter oder dj-produzer kombi ne gute Sache.
Es gibt ja genug Personen, die elektronische Musik produzieren. Warum kommt er zu dir? Richtig, weil er deine Sachen geil findet und er sich mit deinem Sound identifizieren kann.. Also warum gleich ein günstiges Angebot machen? Klar evtl. die ersten 2 Vielleicht zur Aufwärmphase zu einem gesonderten Preis verhandeln. Du solltest dich vor allem gut dabei fühlen wenn du dir eine Summe überlegt hast. Und denk bei der Preisgestaltung auch an Strom & zukünftige Investitionen. Der Nachbearbeitungspunkt sollte ebenfalls euch beiden klar sein.

Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003 | IP: [logged]

mantis
flp-User
Usernummer # 3606

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Eine Frage wäre doch auch ob er alle Tracks die er in Auftrag gibt abnehmen muss/will. Nicht das er am Ende von 10 Tracks die du gebastelt hast 8 total scheisse findet und ihr nach langem verhandeln auf 4 Tracks einigt und er dann so angepisst ist und nie wieder einen Track bei dir in Auftrag gibt. ;-)

Aus: . | Registriert: Aug 2001 | IP: [logged]

SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

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wieso muss es denn ghostproducing sein und nicht einfach ne seriöse co-production, bei der ihr zusammen im studio sitzt? (ihr kommt doch beide aus berlin). dann hätte man viele der hier genannten probleme nicht...

anderseits hast du bestimmt schon gegoogelt, was andere so verlangen, z.b.:
http://ghostproducing.com/prices/

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000 | IP: [logged]

squere

Usernummer # 21258

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danke für die zahlreichen antworten, jetzt habe ich ein deutlich besseres bild.

@chris: toller beitrag

@mantis: ich schicke dem DJ vorab snippets

@speedyJ: weil ich alleine besser arbeiten kann, coprod haben wir sogar schon versucht

Aus: Berlin | Registriert: Apr 2014 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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co-producing gemeinsam im studio geht ja auch nicht so ohne weiteres. es reicht nicht, wenn beide die gleiche musik mögen.

wenn sich produzent P und nichtproduzent NP zusammensetzen, muss NP mit einer genauen vorstellung kommen, die P dann umsetzt. P hat dann quasi die funktion eines intelligenten interfaces zwischen NP und der technik.
denn sonst nimmt es P in die hand, und NP kann mit anmerkungen nur die vorstellungen unterlaufen, die P verfolgt und die NP nicht genau kennt, was für beide unbefriedigend ist.

in dem fall würde P dann erst mal allein ein paar vorstellungen skizzieren, dass NP schon ein bild vom großen ganzen hat, das man dann diskutieren kann.
so wird es hier wohl auch gelaufen sein, wenn co-prod schon versucht wurde.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

verfasst

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

in dem fall würde P dann erst mal allein ein paar vorstellungen skizzieren, dass NP schon ein bild vom großen ganzen hat, das man dann diskutieren kann.
so wird es hier wohl auch gelaufen sein, wenn co-prod schon versucht wurde.

dann hätte es mit der zusammenarbeit ja funktioniert. wenn man sich beim diskutieren von skizzen schon nicht einigen konnte, wie schwierig wird es dann erst bei der abnahme eines komplett fertig produzierten tracks?

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000 | IP: [logged]

Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

verfasst

wenn sich der NP schon so weit auf den P verlässt, kann das, was an abstimmung noch bleibt, wohl auch asychron kommuniziert werden.
aber was spekulieren wir hier..

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001 | IP: [logged]

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