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Autor Thema: [Frage an die Produzenten] Suche Arbeitsweise zur Fertigstellung von Tracks
stitch
subvoicer
Usernummer # 3136

 - verfasst      Profil von stitch   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Hallo,

ich möchte mich in der kommenden Zeit wieder mit dem Produzieren von Musik widmen und habe ein Problem.

Da die Möglichkeiten der Klangschöpfung in der elektronischen Musik ja Legion sind, habe ich oft das Problem, dass ich mit einem Element oder einer Idee anfange und das ganze dann ausbaue.

Wenn ich dann aber nach neuen Elementen suche kann es passieren, dass ich ein neues Element auf der Suche finde, welches zu einigen Elementen passt, aber zu anderen Elementen gar nicht mehr passt.

Mir ist das gestern abend passiert, ich hatte eine Idee, wollte die noch bereichern, dann kam aber per Zufall was, was den Track von Space-Techno in Richtung stampfender Chicago/Acid-House gebracht hat und mir auch gut gefallen hat. Nur meine Bassline hat nicht mehr gepasst. Und plötzlich fand ich das, was vorher noch (in meinen Ohren) ein gutes Grundgerüst für die spacige Techno-Sache war doch eher langweilig.

Nun habe ich mich irgendwie geärgert, weil aus einem hoffnungsvollen Track zwei halbgare wurden, und ich gar keine Lust mehr hatte am ersten weiterzumachen, obwohl ich den ja vorher klasse fand. Ich habe dann frustriert den Computer ausgemacht und hab mir eine Doku auf Arte angeschaut :-)

Kennt Ihr das Problem? Und wenn ja, wie geht Ihr damit um. Zwingt Ihr Euch, Sachen fertigzumachen, macht Ihr dann aus einem Projekt zwei? Lasst Ihr die Sache dann ganz ruhen, holt Ihr sie später nochmal raus? Oder produziert Ihr in einer Sitzung einen Track durch, egal wie er sich entwickelt und schliesst den dann ab?

Irgendwie hat mich das frustriert, insbesondere weil das, was vorher noch frisch klang durch die neuen Elemente irgendwie nur noch altbacken rüberkam.

Vielleicht gibts ja ein paar Tips und Herangehensweisen, ich hoffe, ich konnte mein Problem veranschaulichen. Ich bin für alle Tips und Erfahrungsberichte offen :-)

P.S.:Falls der Thread hier falsch ist, bitte verschieben, ich hab den mal hier rein getan, da hier die Produzenten unterwegs sind.

P.P.S.: Ich schreibe gerade aus dem Büro, ich kann heute abend gerne mal beide Sachen bei Soundcloud hochladen, damit vielleicht noch deutlicher wird, was mich beschäftigt :-)

Aus: HH/TÜ/RV | Registriert: Jul 2001  |  IP: [logged]
SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

 - verfasst      Profil von SpeedyJ   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: stitch:
Kennt Ihr das Problem? Und wenn ja, wie geht Ihr damit um. Zwingt Ihr Euch, Sachen fertigzumachen, macht Ihr dann aus einem Projekt zwei? Lasst Ihr die Sache dann ganz ruhen, holt Ihr sie später nochmal raus? Oder produziert Ihr in einer Sitzung einen Track durch, egal wie er sich entwickelt und schliesst den dann ab?

in aller regel variante 2. man muss sich darüber klar werden, wo der frust tatsächlich herrührt: geht es nur darum, dass die ursprüngliche musikalische zielsetzung durch den richtungswechsel unerfüllt bleibt? ist der neue ansatz wirklich so gut oder deutet der motivationskonflikt eher darauf hin, dass die alte idee von der substanz her doch nicht nachhaltig genug ist? meist dürfte letzteres zutreffen.

die effizienteste arbeitsweise ist wohl, solche elemente, die das ursprüngliche konzept in eine andere richtung lenken würden, erst mal beiseite zu legen. erstelle dir ne library mit track-elementen - dadurch schlägst du zwei fliegen mit einer klappe: zum einen kannst du an dem alten grundgerüst noch mal fokussiert weiterarbeiten und auf ein neues versuchen, ein element zu finden, welches den track im sinne des ursprünglichen konzepts "enhanced". sollte dies weiter nicht gelingen, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass der track bzw. das grundgerüst ne totgeburt ist.
der zweite vorteil dabei: du sammelst auf dem wege immer mehr elemente für deine library, aus der du dann bei späteren projekten schöpfen kannst. somit fällt es in zukunft dann auch leichter, tracks gezielt in eine gewünschte richtung zu lenken, da du dann mit sicherheit schon etwas passendes im repertoire hast, welches sich für den bestimmten zweck verwenden lässt.

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
sehr gut dargestellt von speedy, kann das nur unterschreiben.
solche erfahrungen, dass die dinge nicht aufgehen, gehören einfach dazu.
dann bewahrt man sich am besten die nicht trivialen und für sich stehend funktionierenden teile so einer session auf.
ansonsten mut zum verwerfen haben - und die freude am ergebnisoffenen machen nicht verlieren [Wink]

mit einem wachsenden pool an bruchstücken kann dann allerdings psychologisch die gleiche gefahr bestehen wie bei langen sessions: man will endlich eine belohnung für den getriebenen aufwand in form eines fertigen tracks und "erzwingt" einen abschluss - mit dem man dann im nachhinein aber nicht glücklich ist.

deswegen das gefühl erkennen, wann man anfängt, sich in einen track zu verbeissen und sich in den "abschlusszwang" zu treiben. dann loslassen und mit etwas abstand neu ran. sich aber auch nicht für neue ansätze blockieren, weil man meint, das angefangene erst zuende bringen zu müssen.

fliessen lassen, freude am prozess haben - was kommt, das kommt [Wink]

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
sowieso hilfreich:
vom (in die gesellschaft implantierten) ergebnisdenken wegkommen zum prozessdenken.
nicht immer im modus sein, "an einem track zu arbeiten", wenn der sequencer offen ist.
stattdessen den prozess besser kennenlernen, in tutorials und manuals schmökern, mit einem synth mal nur flächen oder basslines machen, das instrument kennenlernen, die möglichkeiten ausloten. taugliche patterns in die ideen-bibliothek packen und - loslassen.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293

 - verfasst      Profil von hendrik-d     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Der thread gehört eigentlich in die Prodoktionssparte.

Ich würde versuchen die 1. Idee weiterzubearbeiten & evtl. das chicago house Teil als preset zu speichern.

Stell dir vor du willst ins Schwimmbad & brauchst dafür noch ne Badehose, findest dann aber n jojo im Geschäft, nimmst den und vergisst dann das Schwimmbad.
Ich denke man sollte bei allem was man tut versuchen fokussiert an etwas ran zu gehn. Den erst dadurch entsteht eine gewisse Tiefe, die einem am Ende das gewisse Etwas gibt.

Das dir die neue Idee plötzlich sympatischer geworden ist, ist auch verständlich denn was frisches ist immer anfangs aufregender & wenn du schon seit ein paar Stunden dran bist ist das Gefühl auch normal. Also ab und zu mal Pause machen.

Es ist echt von Vorteil sich ne Library anzulegen, sich z.b. Auf 5-8 Drumkits fest zulegen - die dann bitte auch nach eigen Geschmack zusammen gestellt - etc.

Du fährst eben ein Auto besser wenn du es ständig fährst als wenn du dauernd n anders probierst.

Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003  |  IP: [logged]
mantis
flp-User
Usernummer # 3606

 - verfasst      Profil von mantis   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich frag immer meine Frau welchen Sound sie besser findet. [Big Grin]
Aus: . | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: hendrik-d:
Ich denke man sollte bei allem was man tut versuchen fokussiert an etwas ran zu gehn.

das ist der ergebnisorientierte glaubenssatz, bei dem man zudem von vornherein wissen muss, wo man hinwill. das ist in stitchs fall ja nicht gegeben.. und auch sonst sicher der seltenere fall, dass man einen track schon komplett im kopf hat und nur noch nachbauen muss.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293

 - verfasst      Profil von hendrik-d     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Was auch gut ist... Zumindest falls du mit ableton arbeitest. Wirklich mal damit beschäftigen wie der Anfang des tracks verlaufen soll & nicht gleich alle möglichen Komponenten suchen, die miteinander funktionieren.
der Vorteil ist, dass du deine loops nicht ganz so schnell tothörst. Ausserdem legst du es nich leicht fertig wieder beiseite, weil du das Gefühl hast, dass der track schon einen weg geht.
nichts gegen die Session Methode aber mal nach der klassischen variante im sequenzer den verlauf zu bauen und sich erst dann, wenn du meinst ok hier muss jetzt der bass kommen oder so sich mit dem bass beschäftigen.

Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003  |  IP: [logged]
Joix

Usernummer # 20577

 - verfasst      Profil von Joix   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: SpeedyJ:
du sammelst auf dem wege immer mehr elemente für deine library, aus der du dann bei späteren projekten schöpfen kannst.

Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: hendrik-d:

Es ist echt von Vorteil sich ne Library anzulegen, sich z.b. Auf 5-8 Drumkits fest zulegen - die dann bitte auch nach eigen Geschmack zusammen gestellt - etc.

ich lese hier bei den antworten sehr oft "samples für späten einsatz in der library aufheben, etc".
also ich kann von meiner seite nur sagen, daß ich das so gar nicht mache und mag, weil für mich ein track aus einem guss sein muß und das schliesst auch die sounds der rhythmus-elemente ausdrücklich mit ein!
konsequenz daraus ist natürlich, das ich für jeden track meistens jedes element neu erstelle und das viel zeitaufwändiger und "unökonomisch" ist.
auch das ich die meisten sounds aus analogen quellen (modularsynthesizer) mühsam in vielen, vielen stunden zusammenfrickel ist "unökonomisch" und "ineffizient", macht aber für mich gerade den reiz aus und hilft mir dabei die tracks wirklich fertig zu kriegen ohne mich dabei zu verzetteln.
es mag absurd klingen, aber die technischen einschränkungen, wie zB bei einem modularsystem, wo man keinen sound abspeichern kann, wo ein bestimmter klang selbst mit gleicher verkabelung oft nicht mehr reproduzierbar ist, hilft mir dabei im moment zu bleiben und dinge konsequent zu ende zu bringen.

aber jedem tierchen sein bläsierchen, damit meine ich es geht erstmal darum, "sich selbst zu erkennen".
denn mucke machen ist etwas sehr persönliches.
deswegen fällt es auch schwer, da jetzt kluge ratschläge zu erteilen, es gibt tausend möglichkeiten musik zu produzieren und es liegt an dir deinen für dich passenden weg zu finden!
wenn dir librarys dabei helfen - gut! [Smile]

bei produzenten elektronischer musik gibt es oft zwei typen: manche bevorzugen lieber sampler, andere synthesizer bei ihren produktionen.

vlt ist es ein erster schritt für dich zu schauen, welcher gruppe du dich zugehöriger fühlst [Wink]

Aus: Mannheim | Registriert: Jun 2011  |  IP: [logged]
hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293

 - verfasst      Profil von hendrik-d     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: hendrik-d:
Ich denke man sollte bei allem was man tut versuchen fokussiert an etwas ran zu gehn.

das ist der ergebnisorientierte glaubenssatz, bei dem man zudem von vornherein wissen muss, wo man hinwill. das ist in stitchs fall ja nicht gegeben.. und auch sonst sicher der seltenere fall, dass man einen track schon komplett im kopf hat und nur noch nachbauen muss.
man muss ja nicht wissen, wie der track genau aussehen soll.. das halte ich jetzt auch für falsch.. dann gibt es z.b. N Element was einen so begeistert, dass man spontan noch ein solo oder ähnliches baut & dafür sollte dann auch raum sein aber es hilft definitiv, wenn man sich vorher in eine bestimmte Richtung orientiert.
Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003  |  IP: [logged]
hendrik-d
AEstronaut
Usernummer # 8293

 - verfasst      Profil von hendrik-d     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@joix: ich verstehe deinen Ansatz aber fürn Anfang ist es sicher einfacher, dass man eine Basis hat, die funktioniert als immer bei 0 anzufangen
Aus: Ffm | Registriert: Jan 2003  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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joix, samples sollten eh die letzte wahl sein für solche bibliotheken. natürlich sollte man bevorzugt den patch speichern, also seine eigenen "presets", auf dass man den sound noch flexibel weiterbearbeiten kann. genau wie längere sequenzen als ideenskizzen, die man für spätere inspiration noch flexibel anpassen können sollte.

das mit modularsystemen bringt stitch und allgemein anfänger ja nicht weiter.

und die zwei produzentengruppen synthi/sampler gibts immer weniger, wie man all den interviews von produzenten über ihre arbeit tagein tagaus entnehmen kann..

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Joix

Usernummer # 20577

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
joix, samples sollten eh die letzte wahl sein für solche bibliotheken. natürlich sollte man bevorzugt den patch speichern, also seine eigenen "presets", auf dass man den sound noch flexibel weiterbearbeiten kann.

gut, das du es nochmal klarstellst. für mich war das nicht so klar, oder ich habs überlesen.


das mit modularsystemen bringt stitch und allgemein anfänger ja nicht weiter.
gebe zu, das ist ein "harter" einstieg, aber generell empfehlenswert über diesen weg zu verstehen, wie elektronische klänge überhaupt entstehen. etwas wissen über oszillatoren, hüllkurvengerneratoren, lfo's etc hat doch noch keinem geschadet, oder? [Wink]


und die zwei produzentengruppen synthi/sampler gibts immer weniger, wie man all den interviews von produzenten über ihre arbeit tagein tagaus entnehmen kann..
klar, gibt es heutzutage diese klassische trennung dank ableton nicht mehr, aber für den einstieg könnte es schon hilfreich sein, auf welchem gebiet man mehr lernerfolg hat.

Aus: Mannheim | Registriert: Jun 2011  |  IP: [logged]
mantis
flp-User
Usernummer # 3606

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Also ich speicher auch Patches von Sounds ab die ich mag. Und wenn ich beim produzieren merke das passt nicht 100% aber macht woanders Sinn speicher ich das File noch mal extra als dateiname_alt1 ab und bastel es dann bei Gelegenheit weiter.

Ich hab eher das Problem das ich im Sequenzer sehr lange brauche bis ich Anfange Spuren zu legen. Ich lasse immer alles gleichzeitig parallel laufen und mute dann live dann entsprechend wie ich mir den Track vorstelle. Dann den Schritt zu machen und tatsächlich den Aufbau vom Track zu machen kommt bei mir dann sehr spät und ist dann vielleicht gerade noch mal 10% des ganzen Arbeitsaufwanders. Aber der, der am wenigsten Spass macht.

Aus: . | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
stitch
subvoicer
Usernummer # 3136

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Vielen Dank für die vielen Antworten, es waren einige wertvolle Denkanstöße dabei, die einem Sachen aufgezeigt haben, an die man nicht denken würde.

@mantis: Das ist dann ein Problem was später ebenfalls bei mir auftaucht, dass Durcharrangieren ist auch überhaupt nicht meins, vielleicht sollte ich einfach einen Live-Act machen :-)

Aus: HH/TÜ/RV | Registriert: Jul 2001  |  IP: [logged]
bjoern_small

217cup 2oo4
Usernummer # 4995

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zur fertigstellung von tracks: ich hab da freunde, die haben nachher 40 spuren, weil sie sich nicht entscheiden können, was im track bleiben soll und was raus muss. man muss hier ganz klar fokussieren. das fällt meiner erfahrung nach den menschen leichter, die ergebnisorientiert arbeiten, als denen, die prozessorientiert arbeiten.

ansonsten mache ichs so:
projekt als ganzes speichern, so geht nichts verloren. dann konsequent sachen rausschmeißen. ist ja im altprojekt alles noch da, falls man mal was bereut.

zum thema arrangement: wenn ich alle loops stehen habe, mach ich quasi ne livesession draus und recorde nebenher. dann werden durch mute/unmute und filterbewegungen trackphasen skizziert, die ich aufnehme und später nachbauen kann. unendlich hilfreich für diese livesession ist natürlich ein controller.

Aus: München / Mainz | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
PasqualeM

Usernummer # 1448

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mit dem arrangieren (fruityloops) handhabe ich es genauso, wenn ich an nem track arbeite der sowieso nie den patternmodus verlassen würde recorde ich das ganze live mit nem waverecorder(aber eher weil ich zu doof bin nen tool arrangment zu programmieren ^^). bei tracks die catchiger sind programmiere oder zeichne ich das arrangment, in dem ich erst jeder spur ein einzelnes pattern zuweise, und diese dann je nach ideen verlauf kopiere und abgewandele für mini- oder richtige breaks (natürlich der übersicht halber immer in gruppen gehalten) und halt die filterverläufe während des entstehens des arrangments gezeichnet (so wie weitere spuren je nach geschmack ^^).

wenn sich mal irgendwas in die quere kommt, und ich mich nich entscheiden kann, benutze ich halt die 'save as...' funktion oder save as new version und merke mir die versions nummer um dann später nochmal in die andere richtung zu werkeln.

bei mir kommts allerdings selten vor, das ich was anfange und nich fertig mache.

Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

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40 spuren sind ja an sich noch nicht das wilde.

bei ergebnisorienterung packt man auch ohne zündende idee zur vervollständigung eines tracks spuren dazu, weil man ja fertig werden will, bis es zuviel wird und man wieder abbauen muss. an diesen punkt des rückbau-zwangs wäre man nicht gekommen, wenn man genug gute ideen zur vervollständigung des tracks beisammen gehabt hätte.

bei prozessorientierung bezieht man ein, dass die momentane inspiration oder herangehensweise den track evtl. gar nicht besonders befruchtet, an dem man sitzt. statt nun uninspiriert durch 'fokussierung' eine vervollständigung zu erzwingen, guckt man sich an, wozu das gut sein könnte, was man gerade macht. ist es eine fingerübung, die man verwerfen kann? ein ansatz für einen anderen kontext für die ideenbibliothek? hat man eigentlich gerade bock auf oder inspiration für was anderes, unterdrückt das aber, weil man ja erst den unfertigen track fertig machen will?

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
stitch
subvoicer
Usernummer # 3136

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@bjoern_small: das ist eine gute Idee, ich habe das Launchpad und will das genau zu diesem Zweck auch wieder aktivieren, so dass ich eine Skizze recorden kann.
Aus: HH/TÜ/RV | Registriert: Jul 2001  |  IP: [logged]
silicon
AErodynamic
Usernummer # 503

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Kann mich den Leuten hier anschließen:

Passiert mir auch in Ableton häufig, dass man im Pattern-Mode viel rumspielt und da mal einen Synth austauscht, hier den Cilp rüberschiebt und mal anstatt auf einer Fläche auf was anderem laufen lässt und dann nimmt zwar das Gejamme seinen Lauf und es macht einen zeitlang Spaß, nur Du kommst nicht zum Ende.

Bei mir muss sich einfach ein "Wow!" Gänsehaut-Gefühl einstellen, wo ich einfach für mich entscheide, dass das ein richtig geiler Sound oder eine tolle Melodie, Beat oder ähnl. ist. Wenn das einmal steht, sollte man es nicht ändern. Und solange dies nicht wirklich fühlbar ist, ist Veränderung möglich.

Momentan arbeite ich an einer Vocal-House Nummer und werde mir jetzt einen Referenz-Track in eine Audio-Spur ziehen und meine Synthies danach ordnen. Einfach nur als Grundgerüst. Kein Mensch wird da ähnlichkeiten hören, weil es keine 1:1 Kopie sein kann. Es ist aber als Basis sehr hilfreich.

Noch was: Ein Projekt hat bei mir bis zu 120 Speicherstände, so dass ich mir immer wieder ältere Sounds oder andere bereits ausgearbeitete Teile wieder herholen kann. Man gewöhnt sich wie ein pawloischer Hund daran, von 01 hochzuspeichern ;-)

Aus: Universe | Registriert: May 2000  |  IP: [logged]
mantis
flp-User
Usernummer # 3606

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Wow, 120 ist ne Hausnummer. Ich komme auf vielleicht maximal 25.
Aus: . | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Marco-Vento

Usernummer # 11248

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sehr interessant, das ist eine frage die mich auch schon lange beschaeftigt....ich neige leider auch dazu mich an tracks fest zu klammern und erzwinge dann eher einen abschluss...


hier sind aber einige sehr gute tips dabei, ich werde mir darueber mal gedanken machen...

vielen dank fuer die anregung [Smile]

Aus: Schweiz | Registriert: Nov 2003  |  IP: [logged]
mantis
flp-User
Usernummer # 3606

 - verfasst      Profil von mantis   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Löscht ihr eigentlich Projekt-Files / Stems von abgeschlossenen Tracks? Ich mein da sammelt sich ja schon einiges an.

Hab bis jetzt eigentlich alles behalten aber überlege ob ich nicht mal ausmisten soll. Remixen tut 10 Jahre alte Tracks ja sehr wahrscheinlich eh keiner mehr.

Aus: . | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
ich behalte alles, was nötig ist, um das projekt rekonstruieren zu können. wird dann mit fertigstellungsdatum archiviert. sicher kann da schon mal ein gigabyte zusammenkommen. aber speicher kostet ja nichts mehr..
hat sich gerade wieder als nützlich erwiesen, nach 3 jahren nochmal kleine feine korrekturen an 'nem track vorzunehmen, wo es an die endgültige fixierung für eine album-trilogie geht.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984

 - verfasst      Profil von SpeedyJ   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: mantis:
Löscht ihr eigentlich Projekt-Files / Stems von abgeschlossenen Tracks? Ich mein da sammelt sich ja schon einiges an.

die projektfiles bei fl sind vielleicht gerade mal 1 mb groß, da erübrigt sich das. [Smile]
bei andersartigen projekten (cubase etc.) genauso wie hyp: alles was nötig ist...

Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
bjoern_small

217cup 2oo4
Usernummer # 4995

 - verfasst      Profil von bjoern_small   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
40 spuren sind ja an sich noch nicht das wilde.

bei ergebnisorienterung packt man auch ohne zündende idee zur vervollständigung eines tracks spuren dazu, weil man ja fertig werden will, bis es zuviel wird und man wieder abbauen muss. an diesen punkt des rückbau-zwangs wäre man nicht gekommen, wenn man genug gute ideen zur vervollständigung des tracks beisammen gehabt hätte.

bei prozessorientierung bezieht man ein, dass die momentane inspiration oder herangehensweise den track evtl. gar nicht besonders befruchtet, an dem man sitzt. statt nun uninspiriert durch 'fokussierung' eine vervollständigung zu erzwingen, guckt man sich an, wozu das gut sein könnte, was man gerade macht. ist es eine fingerübung, die man verwerfen kann? ein ansatz für einen anderen kontext für die ideenbibliothek? hat man eigentlich gerade bock auf oder inspiration für was anderes, unterdrückt das aber, weil man ja erst den unfertigen track fertig machen will?

40 spuren: nee hyp, für dich sicher kein thema, du bist von der aussage natürlich ausgenommen.

dass man bei ergebnisorientierter produktionsweise zunehmend MEHR spuren draufpackt um zu einem ergebnis zu kommen ist der falsche schluss. der trick besteht darin, die richtigen spuren zu behalten und sich vom rest zu trennen, um das anvisierte ergebnis zu haben. welcher loop inspiriert mich mehr, womit kann ich mir vorstellen, dem track ein gesamtgesicht zu geben?

arbeitet man prozessorientiert ergeben sich sicherlich schöne zwischenideen und sounds, die man abspeichern und für andere tracks nutzen kann, aber dem aktuellen endergebnis bringt einen das nicht näher. genau diese arbeitsweise führt zu überladenen arrangements, in denen man sich dann nicht mehr für die richtigen spuren entscheiden kann.

und letztendlich zählt eben nur das ergebnis, und nicht, ob man beim produzieren noch 30 andere ideen hatte.

Aus: München / Mainz | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941

 - verfasst      Profil von Hyp Nom   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
björn, du gehst davon aus, dass es der beste weg ist, sich zusammenzureissen (zu fokussieren), um "ergebnisorientiert" die richtigen einfälle zu haben zu dem track, den man gerade fertigkriegen "will".

sicher lassen sich dadurch handwerkermäßig insbesondere funktionale standard-pattern abrufen. aber ist es wirklich das beste rezept, durch fokussierung die zeit abzukürzen für die reihe von inspirationen, die nötig ist für einen überdurchschnittlich track? dass nach einer initialzündung in dem jeweiligen zeitfenster von ein paar tagen oder auch wochen ausgerechnet lauter weitere genau dazu passende überdurchschnittliche ideen für den aufbau folgen, ist doch eher die ausnahme als die regel. man muss sich nur die masse der releases anschauen...

musik wird allgemein sicher dadurch besser, dass ideen zeit haben zu reifen und zueinanderzufinden. und nicht dadurch, dem geist JETZT oder nächste woche die fehlende tolle bassline für einen ganz bestimmten gegebenen kontext abzuverlangen.

das sind so überlegungen zu den bedingungen des musikmachens.
ich sehe da speziell beim elektronischen nicht-echtzeit-musiker nachteile gegenüber musikern, die schon während ihrer übungszeit etliche stunden an material pro woche produzieren/improvisieren können und dadurch einen irren fundus aufbauen - während elektronische musiker immer gleich im gedanklichen korsett eines zu vollendenden tracks drinstecken.

Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
Quinto

Usernummer # 1412

 - verfasst      Profil von Quinto     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@stitch: man muss sich bewusst machen, das problem ist kein problem. wenn du 2 halbgare tracks dann hattest, dann taugten die halt beide nix. solche tage hat man manchmal. dafür gibt es dann wieder andere tage, wo alles von alleine flutscht. wozu also was erzwingen und sich damit noch aufhalten, wo dir dein eigenes gefühl schon früh sagt, dass die erste euphorie trügerisch war? - beiseite legen und einen 3. anfangen, wäre da meine empfehlung. und wenn der auch nicht passt, dann halt nummer 4 usw. macht ja nix, es gibt ja keinen zwang in zeitraum x anzahl y fertige tracks zu haben.
Aus: Rostock | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]


 
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