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Thema: Unterschied Netlabel - richtiges Label?
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EMu
Usernummer # 1600
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verfasst
Hallo,
da ich mich grade im Zuge meiner Bachelorarbeit (Erstellung eines Metadatenmodells zum Austausch digitaler Daten) mit dem Netlabelding beschaeftige. Wollt ich mal fragen wo denn so richtig der Unterschied liegt? Mein Prof arbeitet irgendwie an dem netlabel www.fairtracks.de mit, ich schaute mir das an und stellte fest dass das nichtmehr als ne einfache Homepage ist wo man Tracks saugen kann. Also ein richtiges Label macht ja noch Sachen wie Platten/CD Pressung, GEMA, Cover,.... das faellt ja bei nem reinen Netlabel weg. Aber was unterscheidet denn dann noch das Netlabel vom einfachen Onlinemusikladen?die machen doch quasi nix ausser die mp3s online zu stellen, oder?!?!
Aus: Deutschland, 09244, Lichtenau | Registriert: Dec 2000
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Fatkid
oderaufbrot
Usernummer # 7802
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verfasst
Eigentlich hast du dir die Frage bereits selbst beantwortet. Der Unterschied liegt in der Ernsthaftigkeit der Begriffbenutzung. Nicht alles, was Label heißt, kann auch wirklich als solches bezeichnet werden. Grundsätzlich ist das Tonträgerformat vollkommen egal, viel mehr ist eben die Arbeit drumherum entscheidend. Und die ist bei allen Labelformaten gleich, sofern man es ernsthaft betreibt. Eine Homepage mit Musik kann jeder bauen, aber daraus ein richtiges Label zu machen - dazu gehört schon einiges mehr.
Aus: Bad Wiessee | Registriert: Nov 2002
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renniac
Usernummer # 4239
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verfasst
na dann mal viel spaß... dieses fairtracks ding hat eigentlich nicht das geringste zu tun mit dem, was üblicherweise als "netlabel" bezeichnet wird. schlage vor, du fängst erstmal mit ner GOOGLE suche an und schaust, was da so als netlabel bezeichnet wird und sich selbst bezeichnet. vorweg: netlabels sind (mehrheitlicher ansicht nach) kleine KÜNSTLERKOLLEKTIVE, die oft ein gewisses charakteristisches soundideal und/oder konzept in all ihrer veröffentlichungen haben. sollten sie geld für ihre musik verlangen, was bislang eher selten ist, dann ist das nicht der zentrale aspekt ihrer arbeit, sondern der ist ganz einfach die PUBLIKATION ihres schaffens für eine szene, die bei den größen labels immerhin an die 10.000 downloads gehen dürfte. (mein stadtgruen release haben etwa doppelt so viele leute wie das auf shitkatapult). mit einem "ONLINEMUSIKLADEN" hat ein NETLABEL noch weniger zu tun. das ist genauso, als würdest du einen PLATTENLADEN, der sämtliche zurzeit hippen platten VERKAUFT, mit einem konventionellen LABEL vergleichen, das das von bestimmten artists bestimmte platten VERÖFFENTLICHT. mit dem internet haben label, schallplatten- wie netlabel, zwar die möglichkeit, auch selbst die distribution in die hand zu nehmen, ihr REPERTOIRE verändert sich dadurch aber nicht. letztlich, als studierender philologe und philosoph, was bitteschön bezeichnet METAMODELL? auch ins meta-präfix verliebt?
Aus: Erkelenz | Registriert: Nov 2001
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ndark
Usernummer # 3037
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2renniac http://de.wikipedia.org/wiki/Metadaten
find das schon sehr interessant. gibt ja generell keine dummen fragen, nur dumme antworten. und die einfachsten fragen sind die wichtigsten.
in gewisser weise verschwimmt in der netzwelt die grenze zwischen distributor (online-mp3-laden) und veröffentlicher (netlabel). und der häufigste fehler beim wechsel in neue technologien ist ja, dass man aus gewohnheit alte pferdefüße mitschleppt.
auch der online-musikladen wählt aus, welche mp3s er anbietet und welche nicht. alle musik, die es gibt, wird vermutlich keiner jemals anbieten. ist also der einzige unterschied, dass der plattenladen mit dem service geld verdient und das netlabel mit dem selben service nur geld ausgibt? und vielleicht die geringere masse an veröffentlichungen?
btw sollte der thread umbenannt werden in Unterschied Netlabel - Online-Musikladen, so wie's ja auch in deinem Posting formuliert ist, Emu.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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renniac
Usernummer # 4239
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oh, okay. ich kenne meta aus anderen strukturzusammenhängen, nämlich metasprache und metalogik, da hatte ich das als meta-daten-modell statt als metadaten-modell verstanden. daten über daten find ich langweilig, muss ich sagen, sollte schon system über system sein *g*
Aus: Erkelenz | Registriert: Nov 2001
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EMu
Usernummer # 1600
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da danke ich erstmal fuer die Antworten.
Also das mit dem kleinen Kuenstlerkreis is aufjedenfall richtig, das bedachte ich zunaechst nicht.Ein Label hat ja immer einen ihm eigenen Sound bzw Konzept und nicht wie zB bei besagten Fairtracks Portal, wo 'anscheinend' alles veroeffenltlicht wird, was als gut bewertet wird(also von Rock bis Techno) mal abgesehen von den Majorlabels.
also ich fasse mal kurz zusammen: ein netlabel sollte a) nen kleinen (oder großen:)) Kuenstlerkreis haben, die sich durch bestimmte Ansichten/Konzepte oder am besten durch individuellen Sound identifizieren, haben
und b) sich um vermarktung, promo, blabla Zeugs kuemmern und nicht 'nur' den download der Songs in nem Portal anbieten
Einwende?Ergaenzungen?
Aus: Deutschland, 09244, Lichtenau | Registriert: Dec 2000
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aerotone
Usernummer # 14196
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: EMu: ...Ein Label hat ja immer einen ihm eigenen Sound bzw Konzept ...
Das sollte man meinen. Aber ich glaube, es gibt auch Einige, die den Ansatz vertreten, eben keinen bestimmten Sound zu verfolgen. Ganz so allgemeingültig ist die Aussage dann auch nicht.
Aus: München | Registriert: Mar 2005
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