Autor
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Thema: dynamik von plattenaufnahmen verbessern
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catweasel
   
Usernummer # 3978
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verfasst
nachdem ich meine mixe immer schön aufm rechner aufnehme möchte ich etwas für deren dynamik tun.
der bass und mitteltonbereich ist schon recht ausgeprägt. kann mir jemand verraten wie ich mit soundforge den sound "fetter" klingen lasse? laut anzeige des "spectrum analyzers" fehlt irgendwie die sättigung.
beim abspielen von musik, die ich nicht von platte aufgenommen habe sieht das ganze schon anders aus - genau das ist mein ziel.
zur info: ich nutze shure m44-g systeme (welche nicht die schlechtesten sind) und ne terratec dmx 6fir (welche auch nicht von schlechten eltern ist) und ein behringerpult (neuere modelle).
also die hardware stimmt - wie kann ich mir die software zu nutze machen?
greetz cat
Aus: Cocalonia | Registriert: Oct 2001
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shadow
   
Usernummer # 1472
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verfasst
Das Problem könnte auch am Eingang deiner Soundkarte liegen. Ansonsten könntest du noch versuchen den Sound mit 'nem Kompressor zu retten. Vorausgesetzt es gibt keine Frequenzbereiche, die komplett fehlen.
Aus: D, 86673 Bergheim | Registriert: Dec 2000
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psychosonic
laberbacke
Usernummer # 417
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verfasst
hmm... irgendwie ist das alles etwas konfus. was stört dich am sound und was möchtest du erreichen? was meinst du mit "sättigung"? wird nicht der komplette dynamikumfang der rein theoretisch zur verfügung steht ausgenutzt? was verrät dir der spektrumanalyzer? einbrüche in den höhen. und tiefenbereichen?
ich fang mal ganz vorne an:
sehr wenig gewicht auf die systeme beim absamplen. das müsste etwas helfen das ganze frequenzspektrum sauberer wiederzugeben (ist jetzt nur eine vermutung, bin schliesslich kein dj ) vor der aufnahme perfekt aussteuern. soll heissen "lauteste" stelle im track dazu benutzen den eingangsregler vonner soundkarte so einzustellen dass die aussteuerungsanzeige des recordingsprogramms knapp unter 0dB kommt. ich weiss jetzt nicht welchen mixer du benutzt um das phono-signal entzerrt in die soundkarte zu schicken, aber ich habe festgestellt, dass viele club-mixer den sound verfälschen. am besten du kaufst dir eine kleine entzerrer schaltung um den plattenspieler direkt an die soundkarte anzuschliessen. gibt es auch sehr billig als bausatz.
falls wider erwarten, die aufnahme nicht so klingt wie das original kannst du natürlich mit einem "mastering" nachhelfen. das sollte aber eigentlich nciht nötig sein, wenn beim samplen schon alles richtig gelaufen ist. was du aber auf jeden fall als erstes machen solltest ist die aufnahme zu normalisieren. dabei wird der ganze track lauter gemacht, so dass er zumindest nach oben hin den ganzen dynamikumfang des (beispielsweise 16 bittigen) aufnahmeformats ausschöpft.
"den sound fetter" bekommst du wirklich durch bearbeitung der aufnahme mit dynamiktools. wobei dabei die dynamik aber nicht verbessert wird sondern, ganz im gegenteil, nocheinmal eingestampft wird. dadurch entsteht der subjektive eindruck das der mix lauter ist als vorher. erkundige dich mal nach "finalizer", "maximizer", "loudness" plugins. das dürfte für dich die beste lösung sein. viele dieser plugs arbeiten unteranderem mit kompressionstechniken aber haben den vorteil oft sehr gute presets mitzubringen. einige verbergen sogar fast komplett die eingesetzte technik und bieten nur ein paar regler für die "subjektive" lautstärke an. so kommt man sehr einfach an ziemlich beindruckende ergebnisse ohne wirklich ahnung haben zu müssen.
eventuelle mängel im frequenzspektrum kannst du natürlich erstmal versuchen mit einem multiband-Equalizer versuchen auszubügeln. (stichwort: matering EQ) manchmal ist aber bei einer verhunzten oder grottig in mp3-komprimierten aufnahme so gut wie garnichts mehr in den oberen frequnezbereichen übrig, dass man noch mit einem eq anheben könnte. hierfür gibt es exciter (z.b. steinberg spectralizer), die anhand vorhandener sounds in den höheren frequenzbereichen weitere obertöne hinzurechnen. dadurch bekommt dein mix nochmal ein plus an brillianz. für das gleiche nach unten finde sich den mda subsynth sehr genial. sher fein einstellbar analysiert er das ausgangssignal und erkennt anhand eines einstellbaren schwellwertes wann er aktiv werden soll. praktisch heisst dass, wenn eine bassdrum ohne tiefendruck ploppt erkennt das tools dies und feuert gleichzeitig beispielsweise einen tiefen sinuston ab. mda subsynth ist eines von vielen freeware-plugin von mda. den link weiss ich grad nicht. falls du möchtest kannst du jetzt abschliessend noch das stereobildverbreitern. dafür gibt es unzählige (freewaretools) wobei du einfach anhand eines reglers einstellen kannst wie breit das signal werden soll. das geht in beide richtungen. aber besser etwas sparsam damit umgehen, den (besonders billige tools) erzeugen dermassen heftige phasendreher, dass auf so mancher monoanlage nichts mehr von dienem mix zu hören sein dürfte.
also -dafür sorgen dass dein system die chance hat den vollen frequenzgang einer platte wiederzugeben (auflagegewicht) -aufnahme aussteuern -normalisieren -dynamikbearbeitung um den mix subjektiv "lauter" zu machen, wobei ich eher auf kompressoren im herkömmlichen sinne zugunsten kompletter maximizer-tools verzichten würde. -korrektur des frequenzgangs mit eq und exciter und sybsynth -stereoverbreiterung
...mehr kann man nicht machen [ 07.04.2004, 15:37: Beitrag editiert von: psychosonic ]
Aus: köln | Registriert: Apr 2000
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catweasel
   
Usernummer # 3978
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verfasst
vielen danke für diese ausführliche info. einiges wusste ich bereits. anderes wiederum nicht. ich werde mal schauen was sich umsetzen lässt. danke.
Aus: Cocalonia | Registriert: Oct 2001
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