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Thema: Tape-Rip-Frage
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Sebastian W
Usernummer # 2124
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verfasst
Ich habe vor mir einen Stapel Tapes den ich gerne digitalisieren möchte, allerdings hätte ich noch ein paar Fragen:
Soweit ich weiß, haben Tapes nur 22 khz, wenn ich diese jetzt in MP3 konvertiere, ist die Qualität besser bei 22 oder 44 khz?
Dann wollte ich in 128 kbps Joint Stereo encoden, bringt bei der miesen Tapequalität Joint Stereo überhaupt noch einen Vorteil gegenüber normalem Stereo bei dieser Bitrate, oder ist das sowieso nicht mehr hörbar? Wäre denn das Stereosignal bei normalem Stereo ausgeprägter?
Und dann wollte ich noch fragen was der Unterschied zwischen Stereo und Dual Channel ist.
Wäre super falls mir da jemand helfen könnte.
Aus: Berlin | Registriert: Mar 2001
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Evosonic Archiv
Usernummer # 307
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Nur kurz, um nicht ins Detail zu gehen:
Normal Tapes können etwa 15 kHz, CromeDioxid bis 16 kHz aufzeichen. Magnetbänder haben allerdings oberhalb von 10 kHz eine starke Zunahme von Rauschen und eine Dämpfung.
22 kHz bei einer .wav Datei bezeichnet die Abtastrate des Samples. Natürlich reichen 22 kHz um das Frequenzspektrum einer Kassette oder eines Radiosenders aufzuzeichnen. Streng genommen werden in einer Sekunde 22.050 Punkte aufgeschrieben, aus der die Wellenform hinterher besteht. 44.1 kHz ist CD Standart und bildet den Ton für das Ohr exakt ab, dabei würde ich denn auch bleiben, denn Speichermedien kosten heute garnichts mehr. Oder auch streng nach dem Motto: einmal digitalisieren, vielmals hören.
128 kbit mp3 in joint stereo ist schon ok, nur würde ich mir das eher überlegen auf 160 oder 192 kbit zu gehen. So bist du sicherer gegen Artefakte im MP3, denn gerade Bandrauschen ist schwer für den Codec zu encoden. Am besten einen VBR Modus und den LAME Encoder nutzen. Joint Stereo spart im Bassbreich, macht dort quasi Mono wenn dort Mono ist und legt die eingesparten Bits für die Höhenencodierung an.
Unterschied zwischen Stereo und Dual Channel: (Google spuckte das hier aus)
"Dual channel uses exact half of the bandwidth for each channel, so you don't need to decode the whole bitstream. Stereo can balance bits between both channels. You can use nearly all bits for the right or the left channel."
Lese weiter bei www.mpex.de oder adäquaten Seiten.
Aus: Ruhrgebiet | Registriert: Mar 2000
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Emeal
Alchemist
Usernummer # 1756
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Sebastian W:
Soweit ich weiß, haben Tapes nur 22 khz, wenn ich diese jetzt in MP3 konvertiere, ist die Qualität besser bei 22 oder 44 khz?
44 kHz bei mp3's ist die Abtastfrequenz, das hat nichts mit dem hörbaren Frequenzgang zu tun (aber je höher desto besser die Qualität). Tape-Decks haben keine Abtastfrequenz, das sind Analog-Geräte. Wenn man ein gutes Tape-Deck hat u. eine Metallband-Cassette verwendet, hat diese ein Frequenzgang von ca. 20 - 20.000 Hz (Chromdioxid gehen vielleicht bis ca. 18 kHz hoch, Normalbänder bis ca. 16 kHz). Zu Stereo: Stereo heißt, das man eine räumliche Trennung hat, d.h. aus den beiden Kanälen kommen unterschiedliche Signale raus (Instrumente sind besser ortbar). Bei Mono kommt auf beiden Kanälen das gleiche Signal raus (da würde schon eine Box ausreichen, um das komplette Musiksignal zu hören). Was joint stereo heißt, weiß ich auch nicht. Vielleicht wird da noch was rechnerisch am stereo verändert, das es noch räumlicher klingt.
edit: Dank den post über mir, weiß ich jetzt, was joint stereo ist
Aus: Ostwestfalen-Lippe | Registriert: Jan 2001
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DJ Fuseburn
Usernummer # 359
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edit: hehe, die guten alten Simultanpostings. Mein Posting wurde oben schon zu genüge ergänzt bzw. ersetzt...:-)
Aus: Dunkeldeutschland | Registriert: Mar 2000
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philipp
Usernummer # 687
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Noch kurz was zur Abtastfrequenz: Mathematisch gesehen kann bei einem digitalen Signal jede Frequenz (analog) die kleiner ist als die HALBE Abtastrate rekonstruiert werden. Hier geht übrigens auch nichts verloren, evtl.e Verluste kommen nicht durch die Quantisierung der Abtastfrequenz sondern der Lautstärke (8/16/24 Bit). Nur wenn im Analogsignal höherfrequente Anteile sind, gehen die verloren. Ich empfehle dazu Lektüre zur Fourier-Transformation, vielleicht kennt der eine oder andere ja auch Taylorreihen (aus Schule oder Studium), das ist quasi das selbe nur mit Polynomen statt Sinuskurven.
Es bleibt also zu beachten: Wenn deine Tapes Frequenzen über 11 kHz haben reicht 22 kHz Abtastrate nicht mehr aus (Verdoppelung!).
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000
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Sebastian W
Usernummer # 2124
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Jo vielen Dank Euch alles.
Aus: Berlin | Registriert: Mar 2001
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Captain-Napalm
Superschurke
Usernummer # 2611
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: philipp: Nur wenn im Analogsignal höherfrequente Anteile sind, gehen die verloren.
Das stimmt so nicht ganz. Die Frequenzen gehen nicht verloren, sondern werden durch niedrigere Frequenzen ersetzt - das ganze nennt man dann aliasing.
Folgende (nichtmathematische) Erklärung fand ich dazu recht einleuchtend: Jeder kennt das Phänomen, dass sich Autoreifen in Filmen rückwärts zu drehen scheinen. Der Grund dafür ist ebenfalls aliasing, denn die Kamera nimmt die Bilder ja auch mit einer bestimmten Samplingfrequenz auf. Wenn der Reifen sich nun mit mehr als der halben "Samplingrate" der Kamera bewegt, hat sie sich in von einem Bild zum nächsten (zB) um +270° gedreht. Das Auge nimmt allerdings naheliegenderweise an, das der Reifen tatsächlich den kürzesten Weg zu seiner derzeitigen Position zurückgelegt hat, also -90°. (Würde sich der Reifen mit der halben Samplingrate der Kamera bewegen, hätte er von einem Bild zum nächsten 180° zurückgelegt) In einem ähnlichen Effekt werden also Audiofrequenzen in digitaler Aufnahme durch entsprechende niedrige Frequenzen ersetzt zu denen sie in keiner harmonischen Beziehung stehen (müssen).
Es ist also nicht nur ratsam sondern zwingend erforderlich die Tapes mit einer Samplingrate grösser (nicht gleich) der maximalen Frequenz auf dem Tape aufzunehmen um Störgeräusche zu vermeiden.
Aus: Hannover again | Registriert: May 2001
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Captain-Napalm
Superschurke
Usernummer # 2611
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doppelposting
Aus: Hannover again | Registriert: May 2001
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Knusper2000
Usernummer # 2070
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übrings fand ich immer das beim digitalisieren gerade von audiokasetten der ogg vorbis codec eine viel natürlichere wiedergabe des bandmaterials leistet. bei mp3 klingt das dann nich mehr so, sondern das rauschen klingt irgendwie, naja digital eben.
Aus: 12043 Berlin | Registriert: Mar 2001
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der_chris
Audiobahn
Usernummer # 9625
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welchen programm nutzt ihr eigentlich zum digitalisieren. ich nutze immo noch ne alter version von cool edit pro (glaub 1.0 oder so) und dann versuch ich mittels nero die störgeräusche rauszufiltern! klappt eigentlich auch ganz gut nur die tiefen frequenzen kommen n bissl übersteuert. was nutzt ihr? was ist gut?
edit: ich seh grad in anderen threads, dass wavelab bevorzugt wird! also einfach meine frage ignorieren
Aus: ! Aus! Das Spiel ist aus! | Registriert: Jun 2003
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