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Thema: Plattenkritik
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Basti
   
Usernummer # 2488
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verfasst
Hi, würde gerne mal wissen, wie für euch eine ideale Plattenkritik auszusehen hat. Könnt ihr euch unter der Beschreibung überhaupt etwas vorstellen? (Raveline 10/01): "Gary "Glitter" Martin ist der Meister der technoiden Tribal Beats und des Hammer Sounds, der meist ein wenig neben der Spur liegt, aber gerade deswegen unheimlich hypnotisch wird. Seine oft episch langen instrumental-Tracks ziehen einen unweigerlich in ihren Bann und sind für DJ und Dancefloor-Addict eine Freude. So ein Track ist "Ritual Fire Dance" auf der B-Seite dieser Platte. Wie zum Tanz eines wilden Urwaldstammes hat Martin die Beats gesetzt, so dass Trance wieder der Sinn zukommt, der diesem Begriff eigentlich innewohnt. "Lava" auf der A-Seite ist etwas monotoner und "Lounge Blue" ist dagegen fast entspannend, aber nur fast....." Sista Phonk Das ist zum beispiel eine Bewertung, die für mich (als nicht DJ) irgendwie verständlich rüberkommt und mich dazu bewegt hat, mir die Platte mal anzuhören.
Wie sieht das bei euch aus? Mehr technische Aspekte, mehr vom Aufbau und der Struktur des Stückes??? [ 05-02-2002: Beitrag editiert von: Basti ]
Aus: Darmstadt | Registriert: Apr 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
naja, das review weckt zwar schon irgendwie interesse, die schreibweise spricht mich aber nicht wirklich an. mit 'technoide tribal beats', 'hammer sounds' und 'wilder urwaldstamm' werden so ein paar plakative etiketten verteilt, und das wars auch als wesentliche aussage. für mich geht halt nichts über die de-bug, und teilweise spex und groove ,) als neuleser hätte ich mit den mags zwar wohl auch meine probleme, aber wenn man die schreiber bzw. ihre art, wie sie etwas zum ausdruck bringen, kennt, läßt sich nicht nur die meiste info rausziehen sondern man hat als zugabe noch ein lyrisches schmankerl, das einem komplexen phänomen wie musik erst einigermaßen gerecht wird. (jetzt bitte nicht wieder eine diskussion über pseudo-intellektualität, dafür gab's schon den Groove-thread *g* ..ich bin jedenfalls gegen eine banalisierung in der kulturkritik.)
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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nicogrubert
endlosrille
Usernummer # 1292
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da fällt mir ein, dass ich bei hyp nom's reviews im mytracks immer nie weiss, ob er den track jetzt mag oder nicht. :-)
Aus: Zürich | Registriert: Nov 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
siehe die kritiken von thommy (und mir?) in den (unterschätzten) CD-threads  nee, de-bug & co. sind schon unerreicht. ich denke, es kann kein schema F im baukastenformat geben, nach dem jede kritik bestenfalls aufzubauen ist, das wäre viel zu langweilig. jeder muß für sich die art und weise herausfinden, in der er informiert werden will. die einen lassen es sich in der raveline platt auf die nase drücken, die anderen haben's lieber subtil.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
@ nico lol.. bist noch in der eingewöhnungsphase mit mir *g*
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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PasqualeM
     
Usernummer # 1448
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tröste dich nico, ich weiss es auch nie... *ggg*
Aus: bergisch detroit | Registriert: Dec 2000
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Cy-Man
    
Usernummer # 274
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Den Text da oben find' ich ein bißchen blabla, aber ich kann mir ganz gut vorstellen, wie die Platte klingt. Ich nehm' in den "Platten im (Monat)"-Threads auch gerne Metaphern her, weil man sich mit "technischen Beschreibungen" irgendwo sehr schnell wiederholt.
Aus: München | Registriert: Feb 2000
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Thommysoft
noch nicht registriert
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verfasst
Vorweg gesagt: Ich bin auch kein DJ.Wenn ich mir dieses Review durchlese, ist das ganze für mich schon gestorben. Die Quintessenz des ganzen bedeutet für mich, dass es sich um ein Standard-Tool handelt, das sich durch nichts besonderes auszeichnet- auch wenn der Track vielleicht doch interessante Eigenheiten haben mag. 50% des Reviews sagen schon mal gar nichts über die Platte selber aus und sind viel zu allgemein. Liest sich immer sehr schön, bringt das Review aber nicht besonders voran und ist für so kurze Reviews einfach zuviel. Ich persönlich erfahre da lieber etwas mehr über die Platte selber: die Stimmungen, den Aufbau und die grundlegende Stilrichtung in etwas detaillierterer Beschreibung. Bei meinen Reviews neige ich zwar meist zu (Über-)Länge, die natürlich auch in dieser Form in keinem Magazin realisierbar wäre, aber so grundlegend ist der Stil, in dem ich schreibe, auch der, den ich gerne lesen möchte - dabei muss natürlich nicht diese Länge erreicht werden. Also neben ein paar allgemeinen Infos am Anfang möglichst plastischte Beschreibungen der Tracks (Stil, Stimmung, Struktur) und eine Zusammenfassung, die das ganze noch mal auf den Punkt bringt und aussagt, für wen das ganze interessant sein könnte. Gelingt mir sicher auch nicht immer, aber ich verdiene meine Brötchen auch nicht damit. Je intensiver ich mich mit Musik beschäftigt habe, desto mehr bin ich dazu übergegangen, die Reviews erst nach dem Kauf intensiv zu lesen, weil ich so unbefangener an die Sache herangehen kann. Die Reviews und die Anzeigen in den Magazinen nutze ich vorwiegend dafür, um mich grob darüber zu informieren, was so an neuen Sachen erscheint und was generell interessant sein könnte, dann höre ich mir viele Sachen selber an und bilde mir meine eigene Meinung. Gekauft wird davon letztendlich nur ein Bruchteil. Ein gutes Beispiel dafür, wie einen Plattenreviews fehlleiten können, ist die Forcelab-CD, die in der aktuellen Raveline besprochen wird. Dort wird sie recht nüchtern mit 4/6 abgefertigt, ich selber habe aber nach mehrfachem Hören eine deutlich andere (6/6) Meinung über diese CD. Natürlich gibt es auch immer wieder mal den Fall, dass mein Interesse nur durch ein Review geweckt wird, dafür braucht es aber meist mehr als ein nüchternes Runterrasseln der Fakten. Ich denke, jeder hat beim Plattenkauf und Review-Lesen seinen ganz eigenen Stil, seine ganz eigenen Erlebnisse und recht machen kann man es sowieso nie allen. Der eine kommt mit obigen Review super klar, der andere halt nicht. Ähnlich wir mir in diesem Fall geht es sicherlich auch anderen, wenn sie meine Reviews lesen. Die goldene Mitte zu finden, ist sehr, sehr schwer... Und jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben *g*
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alex [sAf]
trommelkot
Usernummer # 449
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prinzipiell ist es immer schwer musik zu beschreiben, egal ob nun auf emotioneller oder technischer seite. für mich muß ein review aber ganz genau beiden seiten erfassen. mir reicht es weder, daß jemand in einem review nur die induzierte stimmung beschreibt und bei allem was so ähnlich ist wie xy genau dies auch dann plakativ hinschreibt (à la "hört sich so an wie die letzte scheibe von xy nur an den stellen w und g etwas anders"), noch ist eine rein technische beschreibung besonders treffend. eine sinnvolle mixtur aus beidem ist wünschenswert und trifft auch den punkt den musik ausmacht. ganz besonders störend empfinde ich konstuierte reviews, die vor zusammengewürfelter fachlicher umgangssprache nur so strotzen und so codiert sind, daß selbst diplom informatiker probleme haben die dinger zu lesen. ein gutes review sollte sowohl den unbedarften hörer, wie auch den freak ansprechen. daß sowas nicht in einer 3-satz abhandlung geschehen kann ist logisch.was ich bei reviews ganz schlimm finde sind solche, bei denen man schon im ersten satz die antipathie oder den fanatismus des reviewers gegenüber der platte bzw. dem künstler oder dem label erkennen kann. solche reviews sind für mich persönlich absolut nutzlos. natürlich kann sich niemand von einer subjektiven note eines reviews distanzieren, aber manchmal sind solche teile echt so desinformativ, daß die tinte und das papier und die platte zu schade sind, solche reviewern überhaupt in die hände zu fallen - selbst wenn die platte grottenschlecht ist oder das wiedergekäute xy. dann muß da auch ein konkreter objektiver anhaltspunkt stehen warum und nicht nur die erklärung, daß dem reviewer die platte nicht gefällt. btw. ist obiges übrigens der grund, warum ich mir reviews immer erst durchlese, nachdem ich platten gehört oder gekauft habe.
Aus: near Bonn | Registriert: May 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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'nen königsweg oder 'ne goldene mitte gibts halt nicht. der spagat zwischen verständlichkeit für den novizen wie für den alteingesessenen wird keinem von beiden gerecht. ersterer muss mittendrin abschnallen, letzterer ist genervt von den trivialitäten am anfang. dafür ist ja gerade zielgruppenliteratur gut. de-bug oder spex setzen z.b. voraus, daß man bereits einen bestimmten level und zugang zu der musik hat, und ich erwarte auch, daß sie in ihrer schreibe dort ansetzen. so kann man von der bravo zur raveline und dann zur groove und später zur debug vorstossen. *g*
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Thommysoft
noch nicht registriert
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verfasst
Also bis auf die Bravo lese ich alle 3. Insgesamt sind die Plattenkritiken ja recht unterhaltsam, aber das läuft halt eher auf Höranreize als auf wirklich aussagekräftige Kaufanreize hinaus, die sind da nur bei den wenigsten Autoren gegeben. Die meisten Reviews begreift man eh erst, wenn man die Platten gehört hat. Kommt halt auch immer auf die Philosophie der Rezensenten drauf an.Um mal bei Gary Martin und der Raveline zu bleiben. Dieses Review finde ich deutlich aussagekräftiger: Gary Martin - Casa Caugat Wenn von Rolando schon kein Follow-Up zu "Knights Of The Jaguar" kommt, hier ist der würdige Nachfolger, und auch der Urheber ist im UR-Lager gut bekannt und vollstens respektiert, ist es doch Gary 'Teknotika' Martin, der Percussion-Maniac unter den Techno-Fusion-Artists. Und dazu auf dem Label von Kevin Saunderson. "Casa Caugat" ist ja vielleicht Martins mexikanische Finca, auf jeden Fall passt auch dieser Track gut in die Tradition der Azteken-Krieger. 141 bpm, rasante Bläser, markante Höhepunkte und ein Mariacchi-Break der Spitzenklasse. Dazu eine hypnotische kleine Melodie, die den Sex in dieser Nummer ausmacht. Im Original schon ein Monster mit Breaks, die Angst machen, im Remix ein Killer im Unschuldsgewand. D-Weird
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Thommysoft
noch nicht registriert
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verfasst
quote: Ursprünglich geschrieben von Basti: Wie alex so schön geschrieben hat, sollte IMHO keiner Plattenkritiken schreiben, der nicht tief in der Materie steckt.
Hmm, also so krass würde ich das jetzt nun doch nicht sehen. Eine Platte kann man auch durchaus beurteilen, wenn man nicht sonderlich viele Hintergrund-Infos hat. Dann beschränkt man sich halt auf die Platte selber und lässt den von mir oben genannten allgemeinen Teil weg. Wenn man das jedoch nicht möchte, muss man sich aber schon ziemlich gut informieren, was in sehr viel Arbeit ausartet, die für ein "ehrenamtliches" Just-for-Fun-Review einfach zuviel des guten. Mir ist das ein einziges mal passiert (das Review der Electro-Boogie-Collectors-Box im Dezember-CD-Thread) und ich musste feststellen, dass man aus dem Nachlesen gar nicht mehr rauskommt, da sich viele Info-Quellen auch widersprechen. Der Aufwand steht - insbesondere bei einer so kleinen Zielgruppe - in keinem Fall im Verhältnis zum Ergebnis. Zum Thema Review-Section etc.: Desweiteren muss man sich halt auch fragen, ob das Interesse dafür überhaupt besteht. Selbst hier im thematisch ja nur sehr stark spezifizierten Technoforum frage ich mich manchmal, ob es sich überhaupt lohnt, für die paar Klicks überhaupt ein Review zu schreiben. Was sich im Vinyl-Thread in Sachen Hits ja noch einigermassen gut macht, verkommt im CD-Thread hingegen schon eher zur Lachnummer. Und ich denke mal, dass es sich auf anderen Seiten ähnlich gestaltet. Häppchen-mässige Kurzreviews mögen ja noch einigermassen auf Interesse stossen, aber bei etwas detailierteren Reviews sieht die Sache schon ganz anders aus. An Deiner Stelle würde ich das ganze lieber sein lassen, es lohnt nicht...
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ndark
     
Usernummer # 3037
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verfasst
Ich poste hier mal meine Lieblingsreview, aber nur vom literarischen Standpunkt, gekauft hab ich mir die Platte nicht. Es ist jedesmal wieder ein Genuß, diesen Text durchzulesen.Ausgabe GROOVE 63 Interpret Heckmann Titel Tanzmusik Label Wavescape Ach wie schön, dass es diese Musik gibt! Immer wenn man denkt: eigentlich sind zehn Jahre Techno genug, kenn’ wa jetz’ ja, braucht kein Mensch mehr – genau dann kommt Thomas P. Heckmann um die Ecke und sägt und häckselt alle Zweifel und Bedenken klein. Und den ganzen flauschig süßen Zuckerkram, der einem die Ohren verklebt, gleich mit. Und schon mag man sich von diesem wunderbaren, wilden Getöse an die nächste Wand blasen lassen und verzückte Freudentänze aufführen, weil da dieses unfassbar hypnotische Klangkonstrukt in Zeiten der Orientierungslosigkeit laut ruft: es gibt nur einen Weg – geradeaus! Heckmann schaufelt den frei von dem ganzen Zeug, das niemand braucht. Techno als Karthasis. Danach dann wieder den frisch geschärften Blick auf alles konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Schön wenn jemand wie Heckmann sich dann noch vor Pionieren elektronischer Musik wie Suicide verbeugt und eine respektvolle Version von „Che“ hinzaubert, wie vor ihm niemand. Nennen wir die Dinge beim Namen: Platte des Monats. Vielleicht gar mehr.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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alex [sAf]
trommelkot
Usernummer # 449
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verfasst
@thommysoft:ich habe mich bei der beurteilung im obigen teil hauptsächlich auf reviews aus techno-mags bezogen, weniger auf solche von leuten hier im forum. daß da die reviews eine gänzlich andere note haben ist wohl logisch. da wollte ich echt niemandem auf die füsse trampeln :-) ich finde es nur sehr nervtötend reviews in folgender art lesen zu müssen, egal, ob die platte nun gut oder schlecht ist. um die kontroverse mal ein wenig nach oben zu schrauben nehme ich mal ein review für eine stigmata, die mir persönlich auch nicht gefällt, deren review aber noch viel beschissener ist.
raveline, 07/2001 stigmata 06 "chris liebing: dj,produzent, labelboss, partyveranstalter, stilrichtungsgeber! mittlerweile geniessen seine produktionen zumindest bei seinen fans einen ähnlich hohen status wie das füher nur bei jeff mills oder richie hawtin der fall war: sie werden blind gekauft! wow, schonmal 3 sätze mit vollkommen nutzloser information über den produzenten verpulvert, kein wort über die scheibe. die information wird wohl jeder schon an anderer stelle in diesem mag zu hauf zu lesen bekommen haben. da ist es schon verständlich wenn man dann auch bei der sechsten stigmata altbewährtem vertraut und somit überraschungsmomente leider wieder ausbleiben. mal abgesehen davon, daß niemand erwartet, daß eine liebing-platte überraschungsmomente enthält, ist auch dieser satz wieder vollkommen überflüssig. daß es sich um die no.6 handelt wird jeder halbwegs aufmerksame leser schon in der "überschrift" gelesen haben. natürlich funktioniert die scheibe wieder prächtig obwohl das niveau der fünften stigmata nicht erreicht wird. wow, der erste satz, in dem auf die scheibe konkret eingegangen wird. daß die scheibe funktioniert ist die erste konkrete aussage. ich weiß zwar jetzt nicht in welchem kontext, aber die scheibe funktioniert. welche atmosphäre da aufkommt und ob das jetzt bei allen tracks so ist, sagt mir der reviewer aber nicht. und auch nicht, wie viele tracks da überhaupt auf der scheibe drauf sind. aha, und das niveau einer vorgänger-scheibe wird nicht erreicht. nun weiß ich, daß der reviewer die vorgänger-scheibe kennt, wie die klingt, weiß ich aber nicht. supi. (dieser standard-satz à la "klingt genauso wie..." wird ja auch recht gerne in reviews immer genau dann eingesetzt, wenn der reviewer keine ahnung hat, wie er das gehörte in worte fassen soll). obriges review ist ein prima beispiel dafür, wie ein review nach meiner ansicht nicht aussehen sollte, denn sowas kann wirklich jeder depp schreiben. edit: rechtschreibfehler und ein paar anmerkungen
[ 06-02-2002: Beitrag editiert von: alex [sAf] ]
Aus: near Bonn | Registriert: May 2000
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Anton Kolk
noch nicht registriert
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verfasst
plattenkriken sind doch auch nun wirklich eine sehr schwierige angelegenheit. warum, darüber brauchen wir nicht zu sprechen, oder?! es fließen letztenendes doch immer die eigenen vorlieben und betrachtungsweisen mit ein. wenn ich versucht bin, auf eine plattenkritik zu hören, dann muß diese von einem mir etwas sagendem und einem mit mir selbst identifizierbaren menschen geschrieben worden sein. es nützt ja nichts, wenn ein gittarist einer rockband eine neue gigolo-pladde rezensiert (höhö, geiles wort!).ich finde zum beispiel claus bachor vom d2000 magazin macht das sehr perfekt. der nimmt sich nämlich selber auf die schippe, wenn er merkt, daß er wieder in wortgeschwall abgleitet, durch das er am ende selbst nicht mehr hindurchsehen kann. ak. [ 06-02-2002: Beitrag editiert von: Anton Kolk ]
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Thommysoft
noch nicht registriert
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verfasst
@alex Jo, ist mir schon klar, worauf Du Dich bezogen hast. Die Reviews hier im Forum habe ich nur als Vergleich herangezogen, da sie auf Grund der höchst flexiblen Länge eine deutliche andere Marke setzen (können) als die Reviews in Techno Mags. Wobei man aber auch mit relativ wenig Platz noch klar auf den Punkt kommen und eine deutliche Aussage über den Inhalt einer Platte machen kann.Bei dem Liebing-Review stimme ich Dir 100%ig zu, diesesr Text ist mehr als überflüssig, da der Informationsinhalt dieses Textes gen null tendiert. Um noch mal ein Beispiel rauszukramen. Dieses Review hat mir wirklich Lust auf das Anhören der Platte gemacht, die ich letzendlich auch gekauft habe (eine der sehr wenigen Platten, zu denen ich nur auf Grund eines Reviews in Techno Mags gekommen bin): Reinhard Voigt - Im Wandel der Zeit (Groove 72) Reinhard Voigt hatte sich bereits mit seinen letzten Beiträgen für Kompakt (“A.S.P.”-Kompakt 33, “Hier und Jetzt”-Kompakt 38) bewusst von den mit der Schnittstelle zum Pop liebäugelnden Labelkollegen verabschiedet. Eine schöne Einführung mit allgemeinen Infos, die auch gleichzeitig ausdrückt, in welche Kerbe die Platte schlägt. Es geht hier schließlich um die Kraft des “traditionellen” Techno, und so brettert Reinhard erst einmal mit kraftvollem Analogtech im Stile der 94er V-Tracks los, ohne jetzt aber zu sehr den Raver raushängen zu lassen. Eine klare Aussage, dass hier eine Rückbesinnung auf die Grundelemente von Techno erfolgt, ohne dass die Platte dabei zu staubig klingt. Im übrigen verarbeitet Voigt mit “Im Wandel der Zeit” eine stilistisch munter durchmischte Palette retro und kontemporär orientierten Technos, in dem Hood’sche Minimalismus-Eskapaden genauso ihre Berechtigung haben wie perkussiver Dubtech, zischelnde Acid-Kochtöpfe und funktionale HI-NRG-Zitate a la “Hypnotic Tango“. juhu_techno! JD Eine recht gelungene Aussage darüber, welche Artenvielfalt einem das Album bietet. Es kommt sowohl rüber, dass die meisten Tracks sehr minimal gehalten sind, gleichzeitig aber auch, dass die Tracks sich schon deutlich voneinander unterscheiden und jeder eigene Akzente setzt. Das ist in meinen Augen ein für die kürze des Textes wirklich gelungenes Review. Auch wenn es für den unbedarften Einsteiger auf Grund der Vergleiche gänzlich ungeeignet ist, so hat der Autor für den Leser, der sich ein wenig auskennt, alles in den Text gepackt, was er benötigt. Ein paar allgemeine Infos, angehme Vergleiche und ausdrucksstarke Beschreibungen der Platte mit einer imho gelungengenen Zusammenfassung. Zudem ist das ganze auch noch recht flüssig und nicht anstrengend lesbar.
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Thommysoft
noch nicht registriert
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verfasst
Gleiche Platte in der De:Bug:Acht Tracks von Reinhard Voigt, die ihn auf dem Weg zu immer härteren Kanten zeigen, die seine uralte Vorliebe für DBX Minimalismus, oder sollte man Kubismus sagen, mit fast looptechnoartigen Elementen verbindet, eine große Priese Acidmetallurgie drüberstreut, Andeutungen Richtung Herbert zuweilen nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt, aber auch den ein oder anderen Klassiker verdaut hat. Es ist die Art von Musik, die sich irgendwie am weitesten von der lange Zeit so geschlossenen Front von Kompakt wegbewegt hat, um in der Zwischenzeit erst mal eine Menge an Vergangenem und Kommendem einzuholen und sich zu beraten, wohin es gehen könnte, wenn man nicht lineare Geschichte schreiben will. Vom grundlegenden Inhalt recht ähnlich - also stimmen die Aussagen schon mal - nur etwas schwieriger zu lesen. Man muss sich mit dem Text etwas länger auseinander setzen, aber ich hier kommt der musikalische Inhalt der Platte sehr gut rüber, ohne sich in Platitüden zu verirren. Eine Raveline-Review zu der Platte habe ich nicht gefunden, dieser Vergleich wäre sicher auch interessant gewesen...
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
weiß gar nicht, was ihr gegen das chris liebing-review habt. ich weiß sofort, daß ich die platte nie brauchen werde, also hat das review seinen zweck bestens erfüllt  "vertraut altbewährtem", "keine überraschungseffekte", "funktioniert" (auf'm floor natürlich, was sonst). manchmal hat die musik eben doch kein besseres review verdient ,)
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Cy-Man
    
Usernummer # 274
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verfasst
zum Thema "Review" fällt mir gerade ein: kann IRGENDJEMAND der online-Vinylkäufer mit diesen Kurzbeschreibungen a là "straight banging monoclubber" (siehe z.B. downtown-records oder decks-records) was anfangen?
Aus: München | Registriert: Feb 2000
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
*g* monoclubber könnte was mit monoton zu tun haben. womit wir wieder beim liebing wären..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
| IP: [logged]
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Herr Minimal
     
Usernummer # 3603
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verfasst
ich hab z.b. das review der frakmatik platte inner de-bug net wirklich verstanden *g*
Aus: Berlin | Registriert: Aug 2001
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ndark
     
Usernummer # 3037
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verfasst
@Mini Vielleicht haben die deine Platte auch nicht verstanden. *g*
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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Cy-Man
    
Usernummer # 274
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verfasst
@Hyp Nom: Ja, das denke ich mir dann auch. Und dann klick' ich das Soundbeispiel an und höre schmusigen TechHouse...
Aus: München | Registriert: Feb 2000
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