Autor
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Thema: Politicalcompass
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nickthequick
  
Usernummer # 4443
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verfasst
Will hier mal auf ein wissenschaftliches Projekt aufmerksam machen:
http://www.politicalcompass.org
Für jeden, der der englischen Sprache mächtig ist, ein höchst interessanter Test.
Ziel ist die Metrierung der politischen Ausrichtung in objektiver Hinsicht. In einem Koordinatensystem werden anhand eines Fragenkatalogs die Richtung links/rechts in wirtschaftspolitischer Hinsicht und die Richtung authoritär/libertinär ( cave: Verwechslungsgefahr mit liberal - in diesem System als ‘rechts’ stehend) bestimmt.
Meines Erachtens ein zehnmal besseres Instrument um sich politisch zu verorten, als der Wahl-O-Mat. Wobei trotzdem zu kritisieren ist, dass es keine neutrale Antwortmöglichkeit gibt.
Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001
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suki
   
Usernummer # 1724
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verfasst
was bringt es dir, dich "politisch zu verorten", wenn die entsprechende position von keiner partei abgedeckt wird?
Aus: berlin | Registriert: Jan 2001
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Miss_Detroit
   
Usernummer # 224
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verfasst
selbsterkenntnis?
Aus: northwestswitzerland | Registriert: Feb 2000
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Mad Raven
    
Usernummer # 8559
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verfasst
einfach aus reinem interesse.
besonders interessant finde ich die eigene entwicklung zu verfolgen, sprich den test regelmäßig zu machen und die ergebnisse vergleichen
greatz Mad
Aus: eigentlich Ibbtown,für die nächsten jahre Münster | Registriert: Feb 2003
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
ich bin dem test zufolge links, libertär, und Gandhi und Nelson Mandela stehen mir am nächsten..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
wäre auch mal interessant zu wissen, welche richtungszugehörigkeit sich die urheber der fragen im einzelnen aus den jeweiligen antworten zusammenreimen..
z.b.: Abstract art that doesn't represent anything shouldn't be considered art at all. - Strongly agree
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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suki
   
Usernummer # 1724
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verfasst
ich finde die "wissenschaftlichkeit" dieses projekts etwas fragwürdig. wissenschaftlichkeit erfordert transparenz und eben dies ist hier überhaupt nicht gegeben. es wird nicht erklärt, wie der score ermittelt wird (wie hyp norm schon erwähnt hat) und abgesehen von email-adressen habe ich auf der seite auch keine weiteren angaben zu den urhebern des projekts gefunden.
Aus: berlin | Registriert: Jan 2001
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Life_on_Mars
   
Usernummer # 11347
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verfasst
die seite ist seriös und alle fragen werden gleich gewichtet afaik. ich bin sehr weit links und ca. 50% liberal
Aus: - | Registriert: Dec 2003
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nickthequick
  
Usernummer # 4443
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verfasst
Generell finde ich an dem Test gut, dass hier das vereinfachende Recht-Links-Denken aufgebrochen wird. Das z.B. zwischen links-autoritär und „links-libertär“ ein erheblicher Unterschied besteht, scheint mir in der öffentliche Debatte noch nicht etabliert zu sein. Dieser Test bietet deshalb für Tester, die sich nicht so gut mit Politik auskennen, einen enormen Erkenntnisgewinn hinsichtlich dieser Unterscheidung. Das würde vielleicht mal dazu führen, dass jemand der sich politisch für sozial-humanistische Ziele einsetzt, nicht gleich als Anhänger eines stalinistischen Überwachungsstaats hingestellt wird.
Des Weiteren wurde ja die Möglichkeit, seine personelle Entwicklung im Verlauf der Zeit zu beobachten, schon hervorgehoben.
Aus politikwissenschaftlicher Sicht finde ich dieses Instrument auch sehr aufschlussreich. Unter der Prämisse, der Test bietet eine gewisses Maß an Wissenschaftlichkeit, ist es doch sehr erkenntnisreich zu sehen, dass viele Leute gar nicht dort landen, wo ihre "eigene" Partei platzierte ist (Natürlich müsste man dazu erstmal wissen, nach welchem Maßstab sie die Parteien in dieses Spektrum einordnen). Konstatiert man, dass viele größere Parteien (Spd, Labour) in den letzten Jahren - so wie es aussieht - nach rechts-oben gedriftet, aber viele Leute wahrscheinlich links unten angesiedelt sind, ist es schon von Interesse, warum das so ist. Warum ist in fast keinem Land, das hier untersucht wurde, eine größere Volkspartei links-unten angesiedelt? Gibt die ökonomische Globalisierung allen "realpolitischen" Parteien einen gewissen Weg vor? Oder wählen Menschen heutzutage nicht mehr nach ihren normativen Maßstäben - wie in diesem Test ermittelt -, sondern nur noch nach Interessen? Ist es realpolitisch unmöglich eine links-libertäre Politik zu machen? Endet diese aus „naturnotwendigen“ Gründen immer in einer links-autoritären Politik? Etc.
Wie ich schon sagte, kann man an diesem Test einiges kritisieren. Z.B. hätte ich eher eine Likert-Skala benützt (etwa von 1-5), anstatt (strongly) agree-disagree. Auch sollten sie ihre Berechnungsmet***** offen legen, da gebe ich dir vollkommen Recht. Vielleicht lässt sich dies ja durch eine einfache Email klären.
Aus: Aalen | Registriert: Dec 2001
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suki
   
Usernummer # 1724
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: nickthequick: Das würde vielleicht mal dazu führen, dass jemand der sich politisch für sozial-humanistische Ziele einsetzt, nicht gleich als Anhänger eines stalinistischen Überwachungsstaats hingestellt wird.
wo passiert sowas ? gib doch mal ein beispiel, bitte. im übrigen ist die unterschiedung der achsen rechts-links und auoritär-libertär zumindest in der politikwissenschaftlichen debatte ja so neu nicht. und dass das links-rechts-schema allein nicht ausreicht, um die politischen orientierungen von menschen zu kennzeichen ist durchaus schon in die medien, zumindest zu den überregionalen tageszeitungen durchgedrungen.
allein die frage "wählen die menschen heute nicht mehr nach ihren normativen maßstäben, sondern nur noch nach interessen", finde ich problematisch.
1. setzt du voraus, die leute hätten früher nach normativen maßstäben gewählt - wieso kann man das als gegeben annehmen? die sozialdemokratie z.b. entstand ganz eindeutig als vertretung der arbeiter-, bzw. arbeitnehmerinteressen
2. was sind überhaupt "interessen"?
3. wieso sollten arbeitnehmer aus der unteren mittelschicht oder gar arbeitslose überhaupt cdu wählen? tun sie's - ja, es gibt durchaus welche, die das tun. also, warum, wenn sie doch gegen ihren eigenen (zumindest gegen die eigenen wirtschaftlichen) "interessen" verstossen?
Aus: berlin | Registriert: Jan 2001
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