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Autor Thema: Eine deutsche Krankheit
Cityboy

Usernummer # 4903

 - verfasst      Profil von Cityboy     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Gestern las ich in der Zeitung, dass Deutsche Bank-Chef Ackermann während des Prozesses zur Mannesmann-Affäre behauptete, dass Deutschland das einzige auf der Welt sei, wo Leute, die erfolgreich sind und Werte schaffen, vor Gericht müssen.
Jaja, die Deutschen und der Neid.
Und auch die Techno-Szene ist betroffen, wenn man sieht, was viele heute von Leuten wie Väth, Hell, Liebing oder Rush denken.

Aus: Köln | Registriert: Feb 2002  |  IP: [logged]
mfx

Usernummer # 9088

 - verfasst      Profil von mfx     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
stimmt in gewisserweise schon-neid herscht vor und keiner will es zugeben.

das sieht man an diesen dj's wirklich gut.

Aus: ausm ries | Registriert: Apr 2003  |  IP: [logged]
assiraL
larifari
Usernummer # 1878

 - verfasst      Profil von assiraL   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Das ist doch nichts neues, dass Deutschland bei der Manier des Sozialneides ganz weit vorne ist!
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001  |  IP: [logged]
CalaLonga
Krümmelkuchen
Usernummer # 5906

 - verfasst      Profil von CalaLonga     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: assiraL:
Das ist doch nichts neues, dass Deutschland bei der Manier des Sozialneides ganz weit vorne ist!

Bitte Belege !!
Aus: Berlin | Registriert: May 2002  |  IP: [logged]
der_chris
Audiobahn
Usernummer # 9625

 - verfasst      Profil von der_chris     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
wenn man diese these umdreht, würde ja theoretisch rauskommen, dass leute die nur scheisse bauen angehimmelt werden müssten!

gut das erklärt die nazis, aber ob damit die behauptung bewiesen is, kann ich nich sagen!
bzw. kann man aus ner bewiesenen negation rückschlüsse auf die ürsprüngliche aussage ziehen?

die mathematik beherrscht uns alle *g*

Aus: ! Aus! Das Spiel ist aus! | Registriert: Jun 2003  |  IP: [logged]
Kosmo

Usernummer # 2389

 - verfasst      Profil von Kosmo     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: CalaLonga:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: assiraL:
Das ist doch nichts neues, dass Deutschland bei der Manier des Sozialneides ganz weit vorne ist!

Bitte Belege !!
wass brauch man da für belege? hör dir doch einfach mal das geläster beim bäcker an oder so: "haben sie schon gehört, der und der blabla millionen ... auto ...blablabla."

es gibt hier mehr als genug millionäre, aber warum fahren die nicht in dicken sportwagen, haben riesige villen und co?

Aus: HRO | Registriert: Apr 2001  |  IP: [logged]
DMPeiler

Usernummer # 2143

 - verfasst      Profil von DMPeiler   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Kosmonaut:
es gibt hier mehr als genug millionäre, aber warum fahren die nicht in dicken sportwagen, haben riesige villen und co? [/QB]

Tun sie doch. In Meckpomm nur weniger als im Süden Deutschlands.

Und das Neid etwas typisch Deutsches sein soll, halte ich für absoluten Schwachsinn. Neid ist menschlich, nicht deutsch.

Das in Deutschland möglicherweise mehr Reiche vor Gericht kommen als in anderen Ländern (laut Ackermann) hat imho weniger mit Neid sondern mehr mit restriktiven Gesetzen zu tun, die es den Chefs und Vorständen in Deutschland schwieriger als in anderen Ländern machen, unertappt dubiose Geschäfte zu tätigen. Mal davon abgesehen, dass das Zitait von Ackermann sowieso vollkommen pauschalisiert und rein subjektiv ist. Getroffene Hunde bellen bekanntlich.

Aus: Stockholm | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
drpillepalle

Usernummer # 789

 - verfasst      Profil von drpillepalle     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Der Fall Ackermann liegt doch komplett anders. Er hat eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung von persönlichen Zahlungen abhängig gemacht. Oder anders ausgedrückt er hat sich bestechen lassen. Und wo bitte liegt der Erfolg, wenn man sein Unternehmen sang und klanglos an ein anders verkauft? Ein erfolgreicher Manager kann doch ruhig viel verdienen, aber Ackermann war eben nicht erfolgreich und hat sich bestechen lassen.

Selbst in England gibt es eine Diskussion, ob man die Gehälter der Spitzenmanager nicht beschränken soll. Das ist nicht typisch deutsch, sondern eine ganz normale Diskussion.

Aus: Sachsen, Dresden | Registriert: Jul 2000  |  IP: [logged]
philipp

Usernummer # 687

 - verfasst      Profil von philipp   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Wow... Bin völlig perplex, da ausnahmsweise der selben Meinung wie pillepalle *g* Mein Weltbild wackelt!
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000  |  IP: [logged]
Thomas Broda
BassFiMass PhonkAggressor
Usernummer # 72

 - verfasst      Profil von Thomas Broda     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Cityboy:
[...], dass Deutschland das einzige auf der Welt sei, wo Leute, die erfolgreich sind und Werte schaffen, vor Gericht müssen.

Es ist doch eine vollkommen entartete Rechtsauffassung, wenn man kriminelles Verhalten mit "erfolgreichem Schaffen von Werten" gleichsetzt.
Aus: Jux und Dollerei | Registriert: Dec 1999  |  IP: [logged]
Kalle Binger

Usernummer # 10809

 - verfasst      Profil von Kalle Binger         Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
@ cityboy
nach welchen werten lebst du denn und wo hast du diese These aufgegabelt? und dann noch den Fall ´Mannesmann´ als Beispiel ... oder findest du es legitim sich auf Kosten von Arbeitnehmern und Steuerzahlern die Taschen voller als voll zu machen?

ein fassungsloser Kalle

Aus: einem magazin | Registriert: Sep 2003  |  IP: [logged]
DJ Pult

Usernummer # 4571

 - verfasst      Profil von DJ Pult     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Cityboy:
dass Deutsche Bank-Chef Ackermann während des Prozesses zur Mannesmann-Affäre behauptete, dass Deutschland das einzige auf der Welt sei, wo Leute, die erfolgreich sind und Werte schaffen, vor Gericht müssen.

da windet er sich, der 'wurm'. selten dämliches statement. ich kenne sehr viele erfolgreiche leute, die werte schaffen, vll nicht primär in finanzieller hinsicht. das dies 1000x mehr wert ist, als die 'wertschaffung' eines alternden bankheinis, der den bezug zur realität bei der 6. null auf seinem gehaltszettel längst verloren hat, ist doch sonnenklar.
dieses statement dann auch noch posthum auf 'die deutschen' zu projezieren, ist genauso hahnebüchend wie pauschalisierend - ich habe kein problem mit menschen, die durch leistung und wegen mir auch durch reinen zufall zu was gekommen sind. solange es nicht auf dem rücken anderer ausgetragen wird, juckt mich das überhaupt nicht. ich bin nicht neidisch nur weil ich keinen porsche fahr oder keine dicke villa habe - im gegensatz zu den ackermanns dieser welt kann ich mit reinem gewissen morgens in den spiegel gucken. hat doch auch was mit erfolg zu tun... klingt pathetisch, is aber so.

Aus: Hamburg | Registriert: Dec 2001  |  IP: [logged]
TEKK

Usernummer # 2612

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@DMP:
Zitat:

Das in Deutschland möglicherweise mehr Reiche vor Gericht kommen als in anderen Ländern (laut Ackermann) hat imho weniger mit Neid sondern mehr mit restriktiven Gesetzen zu tun, die es den Chefs und Vorständen in Deutschland schwieriger als in anderen Ländern machen, unertappt dubiose Geschäfte zu tätigen. Mal davon abgesehen, dass das Zitait von Ackermann sowieso vollkommen pauschalisiert und rein subjektiv ist. Getroffene Hunde bellen bekanntlich.

Die Gesetzesänderungen mitter der 90er des AktG ließen das erst zu, aber auch vollkommen logisch und richtig diese Änderung. Und ein wirklich dubioses Geschäft waren die Prämienzahlungen nicht, in der Höhe sowie in der Bekanntmachung vollkommen gerechtfertigt.

@Dr.PP
Zitat:

Der Fall Ackermann liegt doch komplett anders. Er hat eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung von persönlichen Zahlungen abhängig gemacht. Oder anders ausgedrückt er hat sich bestechen lassen. Und wo bitte liegt der Erfolg, wenn man sein Unternehmen sang und klanglos an ein anders verkauft? Ein erfolgreicher Manager kann doch ruhig viel verdienen, aber Ackermann war eben nicht erfolgreich und hat sich bestechen lassen.

Die Entscheidung wurde definitiv nicht aufgrund der Prämienzahlungen getroffen. Und mit einer Aussage wie Bestechung würde ich sehr sehr vorsichtig sein. Und das mit dem Erfolg ist lächerlich. Esser & Co haben den Börsenwert von innerhalb von 5 Jahren von 7,5 Mlr. auf 150 Mlr. gesteigert und die gezahlten Prämien sind die einzige logische Konsequenz. Und das nächste: Ackermann spielte eine gar nicht so große Rolle. Es ging hauptsächlich um Esser und auch gerade um die Großinvestoren von Hutchinson. Lieber wurde der M&A so über den Tisch gebracht als anders, denn auch das Defense Paper von Mannesmann hätte eine Übernahme nicht verhindern können. Das ist doch alles schon gelaufen gewesen, bevor es wirklich anfing. Und den Mitarbeitern ist man auch nichts schuldig geblieben denn von den 29.000 Telekommunikationsmitarbeitern wurden ja eigentlich alle übernommen. Das gleiche gilt für Kleinanleger, die haben nämlich ihre Aktien alle gewinnbringend veräußert. Im Endeffekt war es eine gute Sache für alle, vll. nach den deutschen Werten nicht das non plus ultra, aber das interessiert doch bei solchen Mega-M&A's eh keinen.
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Fexx

Usernummer # 1293

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naja neid und soziale gerechtigkeit ist schon ein unterschied, zumal die bereicherung der mannesmann funktionäre auf kosten anderer war.
Aus: irgendwo im nirgendwo / Muc-West | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
TEKK

Usernummer # 2612

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Fexx:
naja neid und soziale gerechtigkeit ist schon ein unterschied, zumal die bereicherung der mannesmann funktionäre auf kosten anderer war.

Geschieht nich jede Art von Prämie, Steuervergünstigung, Gratifikation usw. auf Kosten anderer ? Der Punkt um den es doch geht, ergibt sich wunderbar aus dem Ausgangspost: Es ist nun mal schwer denkbar das es so einen Prozess in einem anderen Industrieland gegeben hätte. Komischerweise wird die Fusion von allen als sauber bezeichnet, es geht ja nur um die Prämien, und wenn daran etwas unsauber war, dann höchsten die gedachten / ausgeführten Zahlungen des Großaktionärs Hutchison, was aber eigentlich auch wieder egal ist, da diese nur als Beschleuniger gedacht waren und auch nichts mit dem Mannesmannvermögen zu tun haben.
Aus: Munich X | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
Fexx

Usernummer # 1293

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@TEKK

diese männer waren doch keine inhaber dieser firma, wie kommen die dazu sich so fürstliche prämien in letzter sekunde zuzuschanzen und auf der andern seite werden tausende mitarbeiter entlassen. und wieso überhaupt prämien,HALLO diese herren haben dafür ein auch nicht zu verachtendes gehalt bekommen. ich finde es mehr als traurig wenn sich "TOP"-Manager prämien genehmigen, NUR weil sie mal nicht ne firma in den Ruin getrieben haben. soll ich von meinen chef auch ne prämie verlangen, dafür das ich meine arbeit gut mache???

Aus: irgendwo im nirgendwo / Muc-West | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
TEKK

Usernummer # 2612

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@Fexx: Dies Männer haben Mannesmann geführt und gelebt, eine solche Wersteigerung ist nun mal auch zum Großteil eine Verdienst des Top-Managements, denn dieser Wertsprung ist schon außerordentlich. Die Prämiensache von Funke ist natürlich alles andere als sauber gewesen, da er sich diese selbst zugeschanzt hatte. Aber z.B. bekam Esser selbst nicht so viel, oder sagen wir es so: Er hat desöfteren überhöhte Prämienvorschläge abgelehnt. Und der Erfolg von Mannesmann ist definitiv auch zum Großteil auf Esser gewachsen auch wenn er wohl die externen Interessen mehr vertrat als die Internen. Aber das Wachstum von Mannesmann ist eines der nachaltigsten und beindruckendsten in den 90ern gewesen. Das mit den tausenden Mitarbeitern belief sich meines Wissens nach hauptsächlich auf den Nichttelekomunnikationsbereich von dem Vodafone seit Beginn der Verhandlungen des Mergers nicht begeistert war. Fakt ist aber auch das sie es geschafft haben die 29.000 Telekommunikationsarbeitsplätze beizubehalten. Und das mit letzter Sekunde ist auch nicht ganz richtig, das Problem, oder der Fehler der begangen wurde ist leider der, dass Esser inkl. Prämie im Board von Vodafone vorgestellt wurde bevor die Prämien vom AR genehmigt wurden. Die rel. flotten Prämienzahlungen beruhten ja dann auf Hutchison, dem Großaktionär, welcher den Merger so schnell wie möglich über die Bühne bringen wollten, daher stammt ja dann auch der Spruch "Let's do it the chinese way", will heissen das war nicht das erste mal das Hutchison ein M&A durch enorme Prämienzahlungen beschleunigt hat. Und bei Gehalt und Prämie muss man differenzieren das hat miteinander nichts zu tun, ein Gehalt ist einfach ein Grundentgelt und Prämien werden für außerordentliche Leistungen ausgeschüttet. Die Höhe der Prämien war außerdem nicht mal annähernd so hoch wie z.B. in den USA und GB üblich. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen wie auch manchmals üblich, die Prämien über Aktienoptionen zu zahlen, wäre das Geschehen dann wären es viel viel mehr als nur die 55 Millionen für 20 Mitglieder des Vorstandes und AR gewesen, außerdem ist das doch auch alles in der Corporate Governance etc festgelegt. Und wieso treibt man bei einem Merger die Firma in den Ruin ? Okay mannesmanntypische WErte gingen flöten, manch' neidhafter Manager oder Jurist sah' sein Lebenswerk zu Grunde gehen, aber das ist doch alles überdramatisiert. Fakt ist, das die Fusion nicht abgewandt werden konnte, auch aufgrunde von Lücken im AktG welche eine total defensive Einstellung nicht möglich machten! Und mit deinem letzten Satz sagst du ja schon alles: Ja, wer seine Arbeit gut macht hat ein Recht auf eine Prämie soweit dies von der Unternehmensführung her vorgesehen ist. Nicht nur Mitglieder des Boards bekommen Prämien, sondern auch Leute auf niederen hierarchischen Ebenen.
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Fexx

Usernummer # 1293

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ich finde argumente wie, woanders ist man noch dreister oder es könnte schlimmer sein, nicht sehr überzeugend.

"Ja, wer seine Arbeit gut macht hat ein Recht auf eine Prämie soweit dies von der Unternehmensführung her vorgesehen ist. Nicht nur Mitglieder des Boards bekommen Prämien, sondern auch Leute auf niederen hierarchischen Ebenen."

theoretisch; wäre mal interessant zu wissen ob ein einziger mannesmann mitarbeiter was bekommen hat?

Aus: irgendwo im nirgendwo / Muc-West | Registriert: Nov 2000  |  IP: [logged]
GigoloArt

Usernummer # 2088

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@Tekk: Gute Postings.
Aus: Global Citizen | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
TEKK

Usernummer # 2612

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@ Fexx: Das sollte kein Argument sein. Es war ein Vergleich und deckt nun mal Branchenüblichkeiten auf. Nach einem Merger ist es ebenso üblich, alle möglichen Anspruchsgruppen abzufinden, da laufende Zahlungen nicht mehr vorgenommen werden können (Pensionszahlungen). Und wie oben erwähnt: Die Mitarbeiter waren doch über Optionen an ihrem Unternehmen beteiligt und während der Übernahmeschlacht stieg der Kurs von ungefähr 140 € auf 210 €! Wie schon gesagt: Prämien sind außerordentlich, fallen also nicht regelmäßig an und es stellt sich nun mal die Frage ob die leitenden Persönlichkeiten eher ein Anrecht auf eine Prämie aufgrunde des Deals haben oder doch der Fließbandarbeiter. Wirtschaftlich konnten keine anderen Entscheidungen getroffen werden, da die zugesicherte Unterstützung von Vivendi für Mannesmann nicht eingehalten wurde, stattdessen unterstützte Vivendi Vodafone und dies war dann wohl der goldene Schuss, denn die Telekommunikationssparte (D2 / Arcor) machte 90% vom Umsatz aus. Inwiefern die Bereicherung unrechtsmäßig war klärt derzeit das LG Düsseldorf. Und nochmal: Aus dem Firmenvermögen sind vll. 50 Mio. € an 20 Mitarbeiter geflossen und wenn man dies in Relation der Börsenwertsteigerung von 1900% sieht kann man dies durchaus als angemessen sehen. Die restlichen Beträge flossen von Hutchison und Vodafone, und um es mal zu erwähnen: Esser hätte Vodafone Vorstandsvorsitzender werden können und hat dies abgelehnt. Auch wenn die Bezüge sehr hoch erscheinen, sollte man dann doch den Unternehmen selbst die Entscheidung überlassen, denn ich glaube nicht das sie überzogen und unrechtmässig sind, außer vll von ein paar pensionierten Ex-Managern oder Hausjuristen, darüber kann man sicherlich streiten. Die Frage ist eben ob das sein muss, ob ein Gericht über Unternehmensleistungen entscheiden darf. Als nächstes könnten wir Michael Schumacher die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen, denn Leute die so viel Geld verdienen, ob gerechtfertigt oder nicht, müssen auch hier Steuern zahlen, vielleicht nehmen sich die Damen und Herren in Karlsruhe der Sache mal an.
Aus: Munich X | Registriert: May 2001  |  IP: [logged]
minimalniemand

217cup 2oo4
Usernummer # 3401

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: assiraL:
Das ist doch nichts neues, dass Deutschland bei der Manier des Sozialneides ganz weit vorne ist!

Ein Beispiel aus der Ostdeutschen Kleinstadt aus der ich komme (25 % Arbeitslosigkeit):

Hab mal ein Gespräch mit gehört, von 2 Leuten:
"Du wirst doch nicht zum Heinemann (Anm.: Ortsansässiger Kneipier) gehen, der fährt nen Mercedes!"

Aus: echtem Leder | Registriert: Aug 2001  |  IP: [logged]
Tresh

217cup 2oo4
Usernummer # 373

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Cityboy hat das Thema ins Leben gerufen und sich nicht mehr gemeldet...
Der von dir angesprochene Fall hat sicher nichts mit Neid zutun. Jeder der versucht Werte zu schaffen und zwar für sich selbst und auf illegalem Weg gehört vor Gericht.

Zum Thema Prämien oder Zuzahlungen oder wie auch immer, will ich nur sagen, dass doch der gro der Leute diese verdienen. Die meisten haben in der Schule viel gemacht, ein gutes Studium und reissen sich auf der Arbeit den Arsch auf.

Aus: Frankfurt am Main | Registriert: Apr 2000  |  IP: [logged]
djtechno

Usernummer # 11697

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also ich find's auch dreist von Ackermann,sowas zu sagen.
Bei uns werden halt AUCH die REICHEN UND GROßEN, wenn sie was anstellen, vor Gericht gezogen, im gegensatz zu den USA, wo man auf Gesetze pfeiffen kann,wenn man nur mal genug Geld und einfluß hat.

Siehe riaa, filmindustrie und microsoft, die machen doch mehr oder weniger ind en usa,was sie wollen.

die verstoßen gegen keien gesetze, die MACHEN gesetze [Frown]

in deutschland gibts wenigstens noch den ein oder andren richter/politiker,der sich NICHT ans beim pinkeln läßt.

und nneid? nö, ich finde sven väth und chris liebing absolut okey, habe sven väth ja mal in einem interview gesehen, ist ein netter mensch,und hat auch eine gute Politische/soziale Einstellung

klar, gibt es viele Menschen,die neidisch sind,und bei manchen geht teilweise der Neid soo weit,das er zu unkontrolliertem Hass wird, andere Leute dagegen haben eher selten Neidgefühle und können sie auch kontrollieren...

kommt halt auf die Person an, und ist glaub ich nicht auf ein Land einzugrenzen...

Marcus

und ich selber habe auch keinen neid auf leute,die sich ihr Geld EHRLICH erarbeitet, oder im lotoo gewonnen haben, blos: wenn isch leute auf kosten andrer oder der allgemeinheit bereichern kann ich das nicht ab.

wenn sich manager selber das sowieso schon hohe gehalt erhöhen,auf kosten der kunden(produktpreise, gerade bei monopolfirmen bleibt dem kunedn wenig wahl) weil sie ihre 10 häuser auf hawai sonst in den ruin treiben, oder sich gar durch betrug bereichern,dann geht mir das auf den s... äh wecker [Frown]

Aus: Beutelsbach | Registriert: Feb 2004  |  IP: [logged]
GigoloArt

Usernummer # 2088

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Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: djtechno:
habe sven väth ja mal in einem interview gesehen, ist ein netter mensch,und hat auch eine gute Politische/soziale Einstellung

sorry für totales offtopic, aber

Wie ist denn Sven´s politsche Einstellung?

Aus: Global Citizen | Registriert: Mar 2001  |  IP: [logged]
Tonic

Usernummer # 4040

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Eigenartig, das in finanziell weniger gut situierten Gegenden oder Ländern "Neid" eher verpönt wird als hierzulande... Dort gilt es oft als ein Zeichen für einen schlechten und schwachen Charakter. Was Neid im Prinzip ja auch ist. Und in den reicheren Ländern gönnt man sich den Reichtum gegenseitig wohl deshalb nicht, weil er hier die Dimensionen dessen, was als "normal" gelten sollte, schon lange gesprengt hat...

Stelle bei mir aber auch oft Reaktionen fest, die hauptsächlich aus Neid geschehen. Leider. Auch wenn ich es im betreffenden Moment gar nicht realisiere, später merkt man dann doch, welcher Beweggrund tatsächlich entscheidend war.

Aus: Hamburg / St. Pauli | Registriert: Oct 2001  |  IP: [logged]
ndark

Usernummer # 3037

 - verfasst      Profil von ndark   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tonic:
Und in den reicheren Ländern gönnt man sich den Reichtum gegenseitig wohl deshalb nicht, weil er hier die Dimensionen dessen, was als "normal" gelten sollte, schon lange gesprengt hat...

denke ich nicht. schau dir die usa an, das sind noch ganz andere arm<->reich-dimensionen als bei uns und trotzdem ist die einstellung der menschen dazu anders.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001  |  IP: [logged]
Tonic

Usernummer # 4040

 - verfasst      Profil von Tonic     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: ndark:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Tonic:
Und in den reicheren Ländern gönnt man sich den Reichtum gegenseitig wohl deshalb nicht, weil er hier die Dimensionen dessen, was als "normal" gelten sollte, schon lange gesprengt hat...

denke ich nicht. schau dir die usa an, das sind noch ganz andere arm<->reich-dimensionen als bei uns und trotzdem ist die einstellung der menschen dazu anders.
Kann ich bezogen auf die USA nicht beurteilen, das dort die Kluft zwischen Ober- und Unterschicht größer ist, wußte ich bereits. Wenn man aber mal Staaten wie (z. Bsp.) die Länder in Südamerika und Deutschland vergleicht, stellt man zumindest bei den "einfachen" Leuten eine viel tolerantere Einstellung fest. In vielen Bereichen. Und in Portugal ist mir das auch sehr stark aufgefallen, die Leute waren wesentlich peaciger unterwegs als z. Bsp. in Schweden oder Norwegen.
Aus: Hamburg / St. Pauli | Registriert: Oct 2001  |  IP: [logged]
dapos

Usernummer # 981

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Ehrlich gesagt kenne ich mich im Fall "Mannesmann" nicht gut genug aus, um dort wirklich mitreden zu können.

Aber was ich im allgemeinen feststellen kann:

Es gibt keine Dimensionen mehr.

Einige wenige Leute bekommen für fragwürdig "schwere" Aufgaben zu viel gezahlt und andere die wirklich arbeiten bis zum Umfallen - bekommen zu wenig.

Das ist und war schon immer so.
Blos langsam erkennte man keine Grenzen mehr.
Das ist erschreckend.

Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß es in anderen Ländern, wie z.b. USA weniger Neid gibt...er wird blos besser kaschiert...

Leuten, Schuhmacher, die hier keine Steuern zahlen, würde ich mit Ignoranz entgegentreten. Sie leben und finanzieren sich vom Medieninteresse in Deutschland.

Mich interessiert der Typ nicht - und ich kucke seine Rennen und auch seine Interviews nicht. In der Werbung ist er ein Witz für mich.

Leider denken nicht alle so und schmeißen ihn lieber das Geld in den Rachen, wobei er Ihnen nichts zurückgibt...er bezahlt nicht mit seiner Steuer für die Straßen auf denen sie fahren...aber wenn man das nicht sieht...

Daniel

Aus: Deutschland,18055, Rostock | Registriert: Sep 2000  |  IP: [logged]
H*P
VisioLab
Usernummer # 240

 - verfasst      Profil von H*P   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Interessant find ich das durch eine unternehmerische Fehlentscheidung Herrn Essers erst die Übernahme von Mannesmann provoziert worden sein könnte: die Übernahme von ORANGE hat wahrscheinlich VODAPHONE dazu gebracht den unliebsamen Konkurrenten Mannesmann auszuschalten.


"Isolierte Betrachtung"

Im Mannesmann-Prozess klagt Ex-Vorstandschef Klaus Esser, er habe enorme Werte geschaffen und sei zu Unrecht beschuldigt. Mit der Realität hat seine Darstellung wenig zu tun.
Hinweise führen manchmal in die Irre. In der Düsseldorfer Haroldstraße zum Beispiel, auf halbem Wege zwischen Innen- und Wirtschaftsministerium, zeigt ein kleines Schild nach links - Richtung "Mannesmann/Mannesmannufer".
Dort haben die Mannesmänner erfunden, was dereinst revolutionär war: das nahtlose Rohr. Das war vor 120 Jahren, und es wurde ein Riesengeschäft, das zeitweise mehr als 130 000 Menschen Arbeit gab. Seit vier Jahren existiert der Traditionskonzern nicht mehr. Er wurde ausgeplündert, zerschlagen, verhökert. Auf dem Hochhaus prangt in knalligem Rot der Name des neues Besitzers: Vodafone.

Tausende verloren nach der Übernahmeschlacht ihren Job. Einige profitierten an der Börse vom Untergang. Wer darüber mehr hören will, der geht am Mannesmannufer weiter in Richtung Norden und biegt bald ab nach rechts - zum Landgericht. Dort, im Sitzungssaal L 111, haben Mitarbeiter der Deutschland AG Platz genommen und präsentieren vor der 14. Großen Strafkammer seit drei Wochen die Gründe dafür, dass sie sich und ihresgleichen einst Millionen zuschacherten.

Die Prämie von mehr als 16,5 Millionen Euro habe der damalige Vorstandschef Klaus Esser schlichtweg verdient, sagt dessen Mitangeklagter, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Durch herausragende Leistungen und wegen des enormen Wertzuwachses, den Mannesmann unter Essers Leitung verbuchte.

Was ehemalige Mitarbeiter von solchen Argumenten halten, klang am vergangenen Freitag zum ersten Mal an, als der frühere Leiter der Mannesmann-Gesellschaftsabteilung, Götz Müller, in den Zeugenstand berufen wurde.
Nach der Übernahme durch Vodafone, berichtete der Jurist, habe er versucht, sich aus der Konzernzentrale zur Maschinenbautochter Atecs zu retten. Doch auch die wurde wenig später verkauft. Seitdem ist Götz Pensionär, wie viele seiner ehemaligen Kollegen. Dass bei der Übernahmeschlacht die Schaffung von Werten im Mittelpunkt stehe, sei schon damals eine ziemlich "isolierte Betrachtung" des Vorstands gewesen und habe nichts daran geändert, dass "Mannesmann unterging".

Esser selbst beeindrucken solche Schilderungen wenig. Eigentlich, hatte der promovierte Jurist ein paar Tage zuvor im Gerichtssaal erklärt, sei sein Millionen-Bonus viel zu niedrig ausgefallen. Eigentlich hätte er nur ein Hundertstel dessen bekommen, was in der Wirtschaft sonst "üblich" sei.

Seine Aussagen sind nicht nur ein eindrucksvoller Beleg für die Selbstüberschätzung, der sich Top-Manager gelegentlich hingeben. Legt man nur ein Zehntel der von Esser als vertretbar erachteten Summe zu Grunde, hätte der Aufsichtsrat ihm bereits 165 Millionen Euro zahlen müssen - obschon er faktisch nur ein halbes Jahr die Geschicke von Mannesmann lenkte. Nach griffiger Vergleichsarithmetik hätte ein gut dotierter Hochschulprofessor dafür 2144 Jahre arbeiten müssen, ein Stahlarbeiter bei Mannesmann 5166.

Esser blendet bei seiner Darstellung auch die ökonomische Realität aus. Zwar ist richtig, dass der Mannesmann-Konzern in den Monaten der Übernahme einen enormen Wertzuwachs verzeichnen konnte. Aber mit den "herausragenden Leistungen" Essers hatten die oft Schwindel erregenden Kurssprünge wenig zu tun.

Als er im Mai 1999 sein Amt als Vorstandsvorsitzender antrat, befanden sich die Aktienmärkte bereits in einem Telekommunikations- und Internet-Rausch. Weltweit prophezeiten die Analysten den Telefonfirmen enorme Wachstumschancen und gewaltige Gewinne.

Entsprechend rasant kletterten die Kurse, allesamt. Auch die Mannesmann-Aktien schnellten hoch, allerdings nicht deutlich besser als die der Konkurrenten Deutsche Telekom oder Vodafone. Erst Ende Oktober 1999, als die ersten Gerüchte kursierten, dass der britische Handy-Gigant eine Übernahme von Mannesmann plane, setzte sich der Kurs vom Branchenindex ab.

Während der Rest der Branche vom 22. Oktober 1999 bis zur Annahme des Vodafone-Übernahmeangebotes am 4. Februar 2000 einen Zuwachs von 103 Prozent verbuchen konnte, legte Mannesmann um 128 Prozent zu - ein Plus von 110 Milliarden Euro. Diesen Sprung kann Esser jedoch kaum als Ergebnis eigener Leistung reklamieren.

Neue, reale Werte schuf der Mannesmann-Chef in diesen Monaten nicht. Vielmehr spekulierten die Anleger auf ein nochmals verbessertes Angebot durch Vodafone. Diese Hoffnung trieb die Kurse in die Höhe - wie bei jedem anderen feindlichen Übernahmeversuch auch.

"In dieser Phase", analysiert der renommierte Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Michael Adams nüchtern, "hätte man auch einen Gorilla an die Spitze des Unternehmens setzen können."

Und so ist es denn auch nicht viel mehr als eine geschickt aufgebaute Legende, dass die Mannesmann-Aktionäre durch Essers Leistung viele Millionen verdient hätten. Nur wer Essers Versprechen von einem Sieg der Mannesmann AG nicht traute und die Aktien - gegen seine ausdrückliche Empfehlung - auf dem Höhepunkt der Übernahmeschlacht verkaufte, konnte tatsächlich Gewinne verbuchen.

Aktionäre, die Esser folgten und seine Visionen von einer rosigen Zukunft des Konzerns ernst nahmen, haben inzwischen mehr als 60 Prozent ihres damals eingesetzten Kapitals wieder verloren.

Und weil die Aktienmärkte nun einmal so funktionieren, dass jedem Verkauf auch ein Kauf gegenübersteht, gibt es mindestens so viele Verlierer wie Gewinner der großen Schlacht. Etwas unterscheidet die beiden Gruppen jedoch gravierend: Die Verlierer setzten auf die "herausragende Leistung" des Mannesmann-Chefs.

Dass Esser seine Millionen-Prämie wegen der von ihm geschaffenen Werte erhalten habe, sei denn auch ein "ökonomisch unsinniges Argument", sagt Wirtschaftsprofessor Adams. In Wahrheit habe es sich bei der Zahlung um den "Abkauf einer Machtposition" gehandelt.

Ohne die in letzter Sekunde ausgehandelte Einigung zwischen Esser und Vodafone-Chef Chris Gent wäre eine Übernahme für die Briten deutlich schwieriger geworden. In einer langen Übergangsphase hätte das Mannesmann-Management wichtige Entscheidungen blockieren können.

Von dieser Vorgeschichte will der einstige Top-Manager ebenso wenig wissen wie von seiner eigenen Vergangenheit, deren Flops er großzügig ausklammert.

Denn Essers Karriere ist alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Schon sein Start als Finanzvorstand bei der Mannesmann-Anlagenbautochter Demag im Jahr 1990 war ein Flop. Beim Bau eines von Esser kalkulierten Stahlwerks im US-Bundesstaat Iowa setzte Mannesmann mindestens 200 Millionen Mark in den Sand.

Das Debakel hinderte den damaligen Mannesmann-Chef Joachim Funk jedoch nicht, Esser 1994 in den Vorstand des Konzerns zu berufen, wo gerade besonders ein Thema heiß diskutiert wurde: der Ausbau der Telekommunikationssparte.

Ein paar hemdsärmelige Manager rund um den späteren Mannesmann-Vorstand Peter Mihatsch hatten die Ausschreibung um die erste private Mobilfunklizenz in Deutschland gewonnen und die exotische Sparte in kurzer Zeit zu einem florierenden Geschäftszweig ausgebaut.

Mit diesem ersten Erfolg wollte sich Mihatschs Truppe jedoch nicht zufrieden geben. Der Mutterkonzern sollte Milliarden freigeben für neue Netze und für den Einstieg ins Festnetzgeschäft.

Wie viele andere Kollegen aus der traditionellen Sparte hatte sich auch Esser lange gegen solche Pläne gesperrt. Er wollte, erinnert sich ein Vorstandskollege, lieber einen "integrierten Maschinenbau- und Anlagekonzern" aus Mannesmann machen. Das Wagnis, die Telekommunikation gewaltig aufzurüsten, schien ihm zu groß. Wäre der Mannesmann-Vorstand Esser gefolgt, hätte es die Telefonsparte in ihrer späteren Größe wohl nie gegeben. Tatsächlich änderte er seine Meinung über die Zukunftssparte grundlegend erst, als er seinen Widersacher im Kampf um die Funk-Nachfolge ausgeschaltet hatte. Im Mai 1998 verließ Mihatsch den Konzern. Ein Jahr später wurde Esser zum neuen Chef gekürt.

Seine Amtszeit begann der Jurist mit einem Paukenschlag - und seinem gleichzeitig wohl größten Fehler. Für fast 31 Milliarden Euro kaufte er den britischen Mobilfunker Orange. Vodafone-Chef Chris Gent interpretierte den Coup, wie er wohl gemeint war: als Angriff auf sein Unternehmen.

Drei Monate später war Essers Karriere als Konzernchef beendet, die Zerschlagung von Mannesmann besiegelt, das Millionen-Paket verteilt.

GEORG BÖNISCH, FRANK DOHMEN
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,285547,00.html

Aus: Aus dem größten Dorf der Welt - München | Registriert: Feb 2000  |  IP: [logged]
rob07

Usernummer # 726

 - verfasst      Profil von rob07   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
Ich denke gute Manager sollten auch
gut bezahlt werden.
Wir haben in Deutschland nur Nieten in
Nadelstreifen.

Beispiel gefällig.
DaimlerChrysler wo war der Sinn der Fusion,
ausser das Hr.Schremp mehr Macht und Geld wollte.
Mercedes war hoch angesehen in der Welt und jetzt..

Mannesmann, Hr.Esser hat es durch Management
Fehler die Übernahme nicht geschafft und wird
dafür fleissigt entlohnt.
Was aber an der Sache noch viel schlimmer ist
das der Zwickel das alles abgesegnet hat und
der ist bei der Gewerkschaft...

Ackermann, Müller und die anderen Banker.
Die haben Millarden gescheffelt am Internet Boom,
jetzt waren 3 schwere Jahre.
Das komplette Tafelsilber wurde verkauft,
Eigenkapitalquoten wurden nicht durch Neugeschäft
sondern durch Veräusserung geschafft.

Problem ist die "Inzucht in den Unternehmen" es
wird meistens keiner von aussen geholt sondern
Irgend ein Verbündeter der sowieso in dem Aufsichtsrat etc sitzt.

Keiner von den Managern hat sich nach oben gearbeitet, Studium an den Elite Unis.
Arbeiten Fehlanzeige, Theoretiker die keinerlei
Bezug zu Ihren Mitarbeiter haben.
Manager die sich einegene Aufzüge in die Büros
einbauen weil sie Angst haben Ihren Mitarbeitern zu begegnen.

Aus: münchen | Registriert: Jul 2000  |  IP: [logged]
Tresh

217cup 2oo4
Usernummer # 373

 - verfasst      Profil von Tresh   Homepage     Eine neue privateMessage schreiben       Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
gibt immer wieder schlechte beispiele, von managern die nur "in die eigene tasche" wirtschaften und in erster linie an sich denken und dann an alle anderen.
Aus: Frankfurt am Main | Registriert: Apr 2000  |  IP: [logged]
Kalle Binger

Usernummer # 10809

 - verfasst      Profil von Kalle Binger         Editiere/Lösche Post   Antwort mit Zitat 
die bösen deutschen sind ja so neidisch auf die ganzen tollen leute, die so viel können, so viel für unser land tun und deshalb noch viel höhere abfindungen bekommen sollten.
dazu passt der folgende artikel: HIER KLICK!

Aus: einem magazin | Registriert: Sep 2003  |  IP: [logged]


 
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