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Thema: Abschaltung von Atomkraftwerken! Wohl eher nicht!
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
Mit diesem Tread wollte ich euch ein Paar grundlegende Informationen über Atomkraftwerke vermitteln. Wer mitreden möchte sollte sich folgendes Basiswissen durchlesen: http://www.kernenergie.de/public/datas/ik2003_basis_alles.pdf
Die Meinung Pro oder Contra AKW (Atomkraftwerk) soll sich jeder selbst bilden.
Hier ein Paar unanfechtbare Fakten:
Die Sicherheit in Deutschland bei AKWs ist sehr groß geschrieben. Es besteht ein Grundlegendes Sicherheitskonzept:
* Qualitätssicherung (hochwertige Werkstoffe werden verwendet und Hochwertige Prüf- und Kontrollmethoden) * Redundanz (n+2 Sicherheitssysteme für Funktion; immer zwei Sicherheitssysteme zu viel da, falls andere Ausfallen) * Entmaschung (alle Sicherheitssysteme komplett eigenständig, d.h. Arbeiten unabhängig von einander) * Automatische Leittechnik (kein Menschliches versagen bei Störfall, d.h. z.B. automatische maschinelle Abrieglung bei Störungen ) * Konservative Auslegung (viele Auslegungsreserven im Reaktor, d.h. der Reaktor wird NIE ganz aufgedreht und arbeitet immer im "Schlafmodus") * Fail-Safe (bei Störung direkte Überführung in sicheren Zustand) * Diversität (unterschiedliche Sicherheitssysteme für gleiche Aufgaben)
Außerdem möchte ich noch die Sicherheitsbarrieren von AKWs in Deutschland aufführen (von innen nach außen):
1. Der Kernbrennstoff ist in metallischen Hüllrohren gasdicht eingeschweißt. 2. Die Brennelemente befinden sich alle in einem Reaktordruckbehälter, der aus bis zu 25 cm dicken Stahl besteht. 3. Um Gamma- und Neutronenstrahlung abzuschirmen ist eine zwei Meter dicke Betonabschirmung um den Reaktordruckbehälter gebaut. 4. Um den gesamten nuklearen Teil des Reaktors ist ein Sicherheitsbehälter vorhanden, der aus ca. 3 cm dickem Stahl besteht. 5. Die letzte Barriere ist eine ein bis zwei Meter dicke Stahlbetonhülle. Sie soll das Kernkraftwerk vor äußeren Einflüssen, wie z.B. Flugzeugabstürze, Attentate, Angriffe im Kriegsfall, etc., schützen.
Außerdem herrscht im gesamten Gebäude und Teilbarrieren ein Unterdruck, so dass keine Gase/Flüssigkeiten von innen nach außen gelangen könnten, durch den Unterdruck wenn dann bei Rissen oder bei einem Leck Luft angesaugt wird.
durch diese Sicherheitsbarrieren kommt so gut wie keine Strahlung nach außen. Hierzu ein Zitat: "Unbedenklich: Die zusätzliche Strahlendosis, der die Bevölkerung in der Nachbarschaft von Kernkraftwerken ausgesetzt ist, entspricht rund einem Hundertstel der natürlichen Strahlendosis. Die Schwankungen der natürlichen Strahlendosis von Ort zu Ort sind um vieles grösser als die Strahlenbelastung durch ein Kernkraftwerk. Selbst ein kurzer Ferienaufenthalt in den Bergen bringt eine höhere Dosis, als ihr die Bevölkerung in der Umgebung eines Kernkraftwerks pro Jahr ausgesetzt ist." (Quelle: Kernenergie; Schweizerische Vereinigung für Atomenergie SVA 1987; Seite 19)
Wenn man bedenkt, dass ein AKW als einzigstes ständiges "Abfallprodukt" diese minimale Strahlung hat, ist es die Sauberste Energiegewinnung, die es gibt. (Keine Schwefeloxide, Kohlendioxide,...usw. wie bei Verbrennungskraftwerken z.B. Kohle, Gas...) Das wirkliche einzige Problem ist die Endlagerung der radioaktiven verbrauchten Stoffe (Atom Müll). Bedenkt man allerdings wie sicher die Entlagerungsstädten derzeit sind (für die Nächsten 100 Jahre gesehen) so ist dies auch kein Problem. Nur die längerfristige Lagerung sieht problematisch aus. Andrerseits beziehen wir ja das Uran aus Untertage Abbaustätten. Wieso können wird das "verbrauchte" Material nicht einfach zurückbringen. Noch eine kleine Information am Rande: Der Staub von den Überresten der verbrannten Kohle in Kohlekraftwerken ist auch Radioaktiv (zwar nicht so krass radioaktiv wie Atom Müll, dafür um so mehr => siehe unten) laut Gesetzgeber entgelagert werden. Aber in diesem Fall beschwert sich niemand? Komisch oder?
***************************************** Radioaktive Abfälle aus einem grossen Kernkraftwerk (1000 MWel) pro Jahr Als feste Bestandteile 735 Tonnen schwach- und mittelradioaktive Abfälle 12 Tonnen hochradioaktive Abfälle
Abfallmengen mit einem Kohlekraftwerk gleicher Leistung (1000 MWel) pro Jahr Über das Kamin in die Atmosphäre: 7 500 000 Tonnen Kohlendioxid 40 000 Tonnen Schwefeldioxid 20 000 Tonnen Stickoxide 5 000 Tonnen Staub Als feste Bestandteile: 350 000 Tonnen Asche, Schlacke und Schlamm ********************************************
Unsere derzeitige "Rot-Grüne" Regierung hat sich dazu entschlossen in 25 "Betriebs"jahren (Realität ca. 30 Jahre) die AKWs abzuschalten. Aber was sind die Alternativen?
Ein Bekannter (Elektro-Meister angestellt bei den Isar-Amper-Werken München II) hat mir erzählt, dass bereits die Stromkabel nach Tschechien (gilt für Bayern) gelegt sind, falls sich unsere Regierung entschließt AKWs vom Netz zu nehmen. Aber ist es Verantwortungsvoll, Strom einfach aus Tschechischen AKWs zu beziehen, die komplett anderes Aufgebaut sind und KEINE Sicherheitsbarrieren und Sicherheitskonzepten unterlegen?
Wollen wir auf Windenergie umsteigen? Nur ein keiner Vergleich: Um die Leistung eines AKWs zu ersetzten braucht man 10 000 Windmühlen (bei konstantem Wind der Tag und Nacht bläst). Über 70 % des Bayrischen Stroms wird in AKWs produziert => Atomkraftwerke sind die größten Stromlieferanten in Bayern. Wie wird dann unser Land mit so vielen Windmühlen ausschauen? Ich kann leider nur von Bayern reden, da ich die Deutschlandweiten Zahlen nicht kenne *sorry*. Aber diese dürften in der selben Größenordnung liegen.
Es ist klar, dass AKW keine schöne Sache ist, aber in der heutigen energiebetonten Gesellschaft sind AKWs nicht mehr wegzudenken.
Gruß Bavarian
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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NlKITA
 
Usernummer # 10421
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verfasst
diese sicherheiten sind ja schön und gut, aber 100 prozentige sicherheit wird es nicht geben. die titanic galt auch als unsinkbar.
und wenn es einen supergau geben würde, dann möcht ich da nicht in der nähe wohnen.
ich finde, dass atomkraftwerke unverantwortlich sind.
natürlich sind kohlekraftwerke auch sehr umweltbelastend. deshalb wird sicher einmal ein umdenken kommen müssen.
das weniger strom verbraucht wird. jetzt ist es ja so, dass jeder einfach soviel strom wie möglich verbraucht. die meisten wissen ja nicht mal, wieviel man für was braucht (mich eingeschlossen). anstatt sich zu fragen, wie man zu mehr strom kommt, sollte man bewusster damit umgehen. das kann halt nur durch verteuerung des strompreises passieren.
jedoch würd das dann wieder zu einem rückgang des wirtschaftswachstums führen.
ich kann mir nicht vorstellen, dass auf unsere umwelt in den nächsten 100 jahren viel mehr rücksicht als jetzt gegeben wird.
auch wenn, unser planet erst die hälfte seiner lebenserwartung erreicht haben soll. bei uns menschen seh ich eher, dass wir uns dem ende zubewegen.
Aus: Gmunden | Registriert: Aug 2003
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
@NlKITA mit der Rüchsicht auf unseren Planeten in den nächsten 100 Jahren sitmm ich dir zu.
allerdings bei deiner Angst um einen Supergau in Deutschland ist in meinen Augen unberechtigt.
OK es gibt ein Restrisko, aber wenn ich neben nem AKW wohne, wage ich es zu behaupten, ist die Wahrscheinlichkeit um einiges größer bei einen normalen Verkehrsunfall umzukommen, als bei einem Subergau.
Was ich damit ausrücken will ist, dass es immer ein Risiko im Leben gibt, mit dem die Menschen lehrnen müssen umzugehen.
Schau dir die durchschnitts Anzahl der jahres Toten bei Tchernobil an. Schau dir die durchschnitts Anzahl der jahres Toten bei HIV/Aids an. Schau dir die durchschnitts Anzahl der jahres Toten von Unfällen an.
dann wirst du sehen wie gefährlich es ist über die Straße zu gehn und du wirst sehen wie hamlos es ist neben nem AKW zu leben.
OK wenn er zu einem Supergau bei nem AKW kommt, erwitscht´s gleich Millionen auf einmal und es geht durch die Presse, aber Prozentual gesehen ist es fast kein risiko.
Gruß Bavarian
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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NlKITA
 
Usernummer # 10421
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verfasst
vielleicht ist das falsch rübergekommen. ich hab weniger angst, dass ich bei einem supergau sterbe, als bei einem autounfall. ich weiß, dass das ein geringes restrisiko ist. nur denk doch mal an unsere tschechischen nachbarn. das ist nicht sehr weit von der grenze entfernt und ob es dort sowas wie strenge sicherheitsvorkehrungen gibt bezweifle ich. tschechien hängt noch immer so etwas wie ein restkommunismus nach. hab vor kurzem erst wieder im zuge dieser 100 jahr dokumentation von zdf eine reportage über tschernobyl gesehen. soviele leute sind ja nicht gestorben. und wenn ich da die bilder sehe, dann bekommt man richtig angst. mir geht es mehr um die umwelt.
und nochmal bezüglich restrisiko:
also, wenn zB ein anschlag im stile des 11. september auf ein kernkraftwerk stattfindet, dann kann ich mir schwer vorstellen, dass da dann nicht viel passiert. kann das ja nicht überprüfen, ob diese sicherheitskonzepte auch wirklich stimmen, da ich die quelle nicht kenne auch nicht weiß, ob das auf deutschland 1:1 umsetzbar ist.
Aus: Gmunden | Registriert: Aug 2003
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
@NlKITA die Quelle (sicherheitskonzept usw....) ist von Kernenergie.de hab ich aber beim Eröffnen dieses Treads oben angeben: http://www.kernenergie.de/public/datas/ik2003_basis_alles.pdf (genauer gesagt Seite 47-55 davon)
Außerdem besteht der Stundenplan der Technischen FachOberSchue in Bayern daraus... (habe ich so vor nem Halben Jahr in der Schule gelehrnt)
Es stimmt dass von Kernkraftwerken eine Gefahr ausgeht, allerdings wenn wir Deutschen unsere Kernkraftwerke abschalten vergrößern wir die Gefahr nur... Wenn dann muß ein besserer Bezug zum Stromverbrauch her.... Tschschische AKWs und ExSowiertische AKWs sind eine viel größere Bedrohung
ExSowiertische AKWs sind anders aufbebaut und haben eine andere Funktionsweise (u.a. kein Siededruckreaktor)... siehe auch Quelle oben...
Gruß Bavarian
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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TheFunker
Usernummer # 1729
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verfasst
Also ich bin ganz klar gegen Kernenergie. Aber nicht vorrangig wegen des Themas Sicherheit. Ich glaube, die ist hier in Deutschland schon relativ hoch.
Ich bin vorallem dagegen, weil hier ein Müll entsteht, der über Generationen nicht abgebaut werden kann. Ich denke die heutige Gesellschaft sollte endlich mal die Verantwortung erkennen und diese auch übernehmen und sie nicht unseren Kindern überlassen. Du sagst, es ist die sauberste Energiequelle, ich denke grade wegen dieser entsorgungproblematik ist es das grade nicht. Ich denke immer noch, dass die regenerativen energiequellen die zukunft darstellen. In die erforschung und effektivierung dieser energiequellen ist in der vergangenheit viel zu wenige mittel reingesteckt worden.
finds wirklich schade, dass es immer noch so viele menschen gibt, die in die kernenergie vertrauen.
Aus: Lörrach | Registriert: Jan 2001
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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was heißt vertrauen? Kenenergie ist schlecht, aber was gibt es für Alternativen? Die kalte Fusion oder Wasserstofftechnologie liegt noch in der Kinderwiege.... Was gibt es DERZEIT für sinnvolle alternativen, außer Energie einzuspaaren?
Nan Muß immer die Leistung der "Ersatzkraftwerke" vergleichen....
In meinen Augen gibt es DERZEIT leider keine rentable Akternative...
Gruß Chris
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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tanzend-gelber-vogel
Usernummer # 7315
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: bavarian: Was gibt es DERZEIT für sinnvolle alternativen, außer Energie einzuspaaren?
Nan Muß immer die Leistung der "Ersatzkraftwerke" vergleichen....
....hmmm da fallen mir schon so einige alternativen ein die umweltschonend und auch nicht erschöpfend sind wie z.b. die windkraft, wasserkraft oder auch solarenergie! .....das sind ebenso dinge die noch in den kinderschuhen stecken und garnichtmal soooooo leistungsschwach sind wie die meisten glauben.
ich muss da dem funker voll und ganz zustimmen, die entsorgung von atommüll ist und bleibt immer noch ein problem ......sauber?? hmm ich kann mich da noch an das tschernobyl dingens erinnern, tja sooooo sauber scheint das ganze dann doch nicht zu sein wenn für ganze nachfolgende generationen ein komplettes gebiet verseucht wird und selbst nachbarstaaten einiges vom tollen regen abbekommen.
das beste beispiel derzeit is die entsorgung der atomuboot-flotte der ehemaligen udssr, da dümpeln diese verseuchten schifflein so fröhlich still und leise vor sich herrottend im hafen und wer kümmert sich um die entsorgung? ....hab neulich gelesen das deutschland da 300 mille dazusteuern will um diesen müll zu beseitigen. na danke anke sag ich da nur......gäbe es keine atomenergie hätten wir schonmal 300 mille mehr zum UNSERE eigenen haushaltslöcher zu stopfen!
greez
Aus: siebtes nest von links, hinter silvesters körbchen | Registriert: Sep 2002
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: tanzend-gelber-vogel: ....hab neulich gelesen das deutschland da 300 mille dazusteuern will um diesen müll zu beseitigen. na danke anke sag ich da nur......gäbe es keine atomenergie hätten wir schonmal 300 mille mehr zum UNSERE eigenen haushaltslöcher zu stopfen!
Da stimmt, ich weis auch von Weißrussland, dass sie sich an Europa/USA gwannt haben und gesagt haben "Bitte renoviert unser AKW, sonnst fliegt es in die Luft... wir haben kein geld dafür!"
Aber was will man dagenegen Machen? Die moderen Industrienationen sind in dieser Hinsicht erpressbar....
zu den aufgeführten Aternativen ( windkraft, wasserkraft oder auch solarenergie): Wind: Sromleistung von 1 AKW = 10 000 Windrotoren (Siehe Eröffungs-Tread) Solarenergie: Derzeit für den Privatmann sehr rentabel weil es vom Staat krass subventioniert wird. 1 kWh selbstprodoziert kann für 2,50 verkauft werden und anschießend für 0.5 wieder zurückgekauft werden... dadurch will Vater Staat Solarenergie fördern. Für Großprojekte ist soviel ich weiß (bin mir nicht 100% sicher) die Sonne in unseren Breitengraden zu schwach. Wasserkraft: Woher den bitte? unsere Flüsse sind doch eh alle bereits aufgestaut und Stromtechnisch optimiert...
Es klingt alles schön und gut, aber derzeit schwer/nicht realisierbar.
Gruß Bavarian
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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NlKITA
 
Usernummer # 10421
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verfasst
stimme hier allen zu.
nur ob atomkraft wirklich so günstig ist, bezweifle ich. warum werden dann überhaupt in 30 jahren hierzualande höchstwahrscheinlich alle abgeschaltet sein? sicherheit kostet viel geld und außerdem sind da denke ich die folgekosten für die lagerung meist noch nicht mit einberechnet. und auf technik zu vertrauen ist nicht immer das richtige. wenn man bedenkt, wie die welt vor 100 jahren ausgesehen hat, dann möcht ich nicht wissen, wie sehr sich in 100 jahren wieder alles verändert. ich denke mal, dass in einigen jahren genauso, wie man heute über einige technologien von früher lacht, das genauso der fall sein wird.
Aus: Gmunden | Registriert: Aug 2003
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: NlKITA: nur ob atomkraft wirklich so günstig ist, bezweifle ich. warum werden dann überhaupt in 30 jahren hierzualande höchstwahrscheinlich alle abgeschaltet sein? sicherheit kostet viel geld...
die AKWs werden in meinen Augen aus politischen Gründen abgeschalten. Es war doch Wahlwerbung von ROT-Grünen, welche sie in meinen Augen auch nicht eingehalten haben... 30 Jahre *LOL* bis dahin hat 4 mal die Regierung gewechselt und 5 mal nen andern Atom-Beschluß gefasst... Reine Augenwischerei ... Kampf um jede Stimme.
AKWs können derzeit nicht abgeschalten werden, das haben auch die Experten unserer Regierung erkannt (z.B. welche Alternativen?), also haben sie das Problem auf 25 Beriebsjahre "vertagt"
des ist allerdings Politik, was hier eher weniger zu suchen hat....
Gruß Bavarian [ 19.10.2003, 11:46: Beitrag editiert von: bavarian ]
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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philipp
Usernummer # 687
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verfasst
Zur Sicherheit der Atomreaktoren: Klar kann man das alles glauben, was in den Hochglanzprospekten der Industrie steht. Die lügen ja nie und werden von unabhängigen Gremien überwacht! Dass ich nicht lache... Es gibt im typischen Grossunternehmen keine moralische Instanz, die Entscheidungen verhindert, die wir als "unmoralisch" verwerfen würden. Durch das Zusammenspiel vieler Menschen, von denen nicht ein einzelner die komplette Kontrolle / den kompletten Überblick haben kann kann man hier auch keinem die Schuld zuschieben, die "Firma" ist ein unabhängiges Individuum, ungefähr so wie ein Insektenstaat und dadurch praktisch unkontrollierbar. Von wem auch? Vielleicht stimmt das ja auch alles mit der beeindruckenden Sicherheit, das Problem der Endlagerung ist aber nochmal ein ganz anderes Kaliber, um dass du (bavarian) dich in deiner Argumentation übrigens herumwindest.
Alternativen gibt es genug, die ersten Gezeitenkraftwerke sind ans Netz gegangen (wenn ich richtig informiert bin), Windkraft müsste inzwischen nicht mehr subventioniert werden, die Energiebilanz von Sonnenkollektorkraftwerken ist seit einiger Zeit positiv. Die grossen Wüsten in Afrika sind wie dafür geschaffen, dort grosse Sonnenparks und Kamin-Windkraftwerke anzulegen und den dortigen Ländern ein Überleben zu sichern. Auch in Deutschland werden wir bald grosse Flächen zur verfügung haben, die neuen Bundesländer werden laut Klimaforschern immer mehr zur Steppe werden, wohnen will da auch kaum noch einer... Baut man also die besagten Wind- und Sonnenparks dort, wo den Leuten Arbeitsplätze wichtiger sind als eine schöne Landschaft kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
@ philipp
zu Thema "Endlagerung": * was spricht gegen die derzeitige Art der "Zwischenlagerung" in Deutschland (von russischen Atom u-Booten abgesehen.. da können wir eh nix bewirken)? Die Nächsten 100 Jahre sind gesichert.
* was spricht gegen eine Endlagerung in alten Saltzstollen. Das "Restsaltz" drumherum schirmt die Strahlung ab. Endlagerung auf Dauer.
* Wieso könnte man das Verbrauchte Materiel nicht einfach gleichmäßig unter die Erde bringen? Schließlich wird das Uran ja auch aus der Erde entnommen und natürliche Strahlung ist normal...siehe z.B. Strahlenwete in der Region "Bayerischer Wald" => sind krass.
* Steinkohle ist auch leicht Radioaktiv. Bei den verfeuerten Mengen müssen die "Reste" auch gesetzlich Endgelagert werden...Gleiches Problem, aber (fast) keiner kennt es.
zu Thema Glaube an Hochglanzprospekten : Es ist klar dass die Industrie nur Posetiv berichtet. Die oben angeführte Proschüre ist im Lerhplan (Technoligie) vom Kusteministerim in Bayern für die 12. Klasse FOS/BOS Technik enthalten, Die werden das sicher vorher geprüft haben inwieweit dies seriös ist. OK, man kann alles anzweifenln, das muß aber jeder selber für sich entscheiden.... Allerding ist das ganze auch Gesetzlich vorgeschrieben. Ein kleiner Vergleich: Ich selber arbeite in nem Krankenhaus in der Medizitechnik. Da gibt es ein Gesetzt (MPG = MedizinProdukte Gesetz), was unter anderem besagt dass nur "zeritfizierte" Leute medizintechnische Geräte (z.B. ne Herz-Lungen-Maschiene) öffen und Reparienen dürfen (Zertifizierung erfollgt vom Staat). Alle Mitarbeiter vom Chef bis zum Zivi achten und respektieren es. Wenn ein kleiner Verstoß auffliegen würde, verlieren die Leute nichtnur ihren Job, sondern es drohen auch Haftstrafen. Es funktioniert in der Medizintechnik, Warum sollte es in der Atomindustrie nicht funktionieren??
zum Thema "Alternativen": Es stimmt dass es Zukunftsvisionen/Projekte von Sonnenkollektorkraftwerken und Kamin-Windkraftwerke (keine klassischen Sorarzellen!!!) in der Sahara gibt, die bei weiten Leisungsstärker wären als ein durchschnitts AKW!!! allerdings nur in der Wüste bei enormen Platzbedarf (flächenmäßig). Jetzt gibt es in Deutschland ein Problem: Weder Wüstenklima noch Platz. Platz könnte man zur Not schaffen, aber das Klima nicht. OK dieses Jahr war wieder ein Rekordsommer allerdings letzter Winter war auch ein Rekordwinter (zuminderst in Bayern). Brauchen wir nur bei schönem Wetter im Sommer Strom?
Manche Wissenschaftler sind der Ansicht dass Gezeitenkraftwerke durch die ungehäure aufgestaute Masse (1 Kubikmeter entspricht ja einer Tonne) sich das drehverhalten der Erde und sich die Mondphasen verändern. Anhand von französischen Gezeitenkraftwerken erforscht. (Selbe Befürchtungen gibt es auch beim neuen Janzekjan-Staudam in China => aber anderes Thema!!!) Es bsteht bei allem Probleme.
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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The Innocent
  
Usernummer # 2468
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verfasst
@Bavarian: Wenn du dich schon über die Subventionen für die Solarenergie beschwerst, dann darfst du auch die Subventionen für die Kernenergie nicht vergessen. Der Staat trägt einiges an den Bau-, Entsorgungskosten sowie den Kosten, die beispielsweise für Polizeieinsätze bei Atommülltransporten entstehen. Atomstrom wäre bei weitem nicht so günstig, wenn ihn unser Staat nicht so unterstützen würde. Kohlestrom wäre da um einiges günstiger. Zu deinem ersten Posting: In Gegensatz zu Bayern liegt der Anteil der Atomenergie nach meinem Wissen im Bundesdurchschnitt bei 30-40%. Allgemein glaube ich an die Sicherheit der dt. Atomkraftwerke und empfände einen Atomausstieg anderer Länder für sinnvoller. Das Atommüllproblem verharmlost du aber in deiner Argumentation zu stark. Man kann den Müll nicht einfach dahin zurückbringen wo man den Rohstoff abgebaut ist, weil zum einem die Strahlung eine andere und dann auch noch eine viel stärkere ist und zum anderen weil die Abfallstoffe einfach anders beschaffen sind als die Rohstoffe und somit auch leichter z.B. ins Grundwasser gelangen können.
Aus: Dresden | Registriert: Apr 2001
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H*P
VisioLab
Usernummer # 240
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Abgesehen davon haben mittlerweile ein Grossteil der Energiekonzerne und damit imho die Betreiber der AKW`s wenig Interesse an einem weiteren Ausbau der Atomenergie. Warum? Weil der Betrieb von AKW`s (Planung, Konstruktion, Bau und Abnahme) so kostenintensiv ist das sich der Betrieb erst nach ca. 15 - 20 Jahren ammortisiert. Atomenergie ist einfach technisch und finzanziell zu aufwendig. Die Zukunft wird definitiv in anderen Techniken liegen (Brennstoffzellen, Wasserstoffgewinnung, bessere Energieverwertung, usw.). Ähm ... das Lehrmaterial an bayrischen Schulen das 1 zu 1 von der Energiewirtschaft übernommen wurde und die genannte www.kernenergie.de Seite würde ich in keinster Weise als "unabhängig" bezeichnen. Es kamen und kommen in Folge von Tschernobyl 100.000e von Menschen ums Leben. Auch in Deutschland wird davon ausgegangen das Tausende von zusätzlichen Todesfälle durch Krebs aufgrund der erhöhten Strahlungsrate auftreten - bis heute wird in Südostbayern und Allgäu vom Verzehr von Rotwild, Teichkarpfen und Waldpilzen abgeraten (die Strahlung ist mittlerweile so hoch das gößere Mengen als Sondermüll entsorgt werden müßten).
Aus: Aus dem größten Dorf der Welt - München | Registriert: Feb 2000
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philipp
Usernummer # 687
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: bavarian: @ philipp
zu Thema "Endlagerung": * was spricht gegen die derzeitige Art der "Zwischenlagerung" in Deutschland (von russischen Atom u-Booten abgesehen.. da können wir eh nix bewirken)? Die Nächsten 100 Jahre sind gesichert.
Oh wie schön, unsere Zukunft ist gesichert... Kinder werden wir ja eh alle keine mehr kriegen bei den ganzen Umweltgiften, da brauchen wir auch nicht weiter als 100 Jahre zu denken!
Zitat: * was spricht gegen eine Endlagerung in alten Saltzstollen. Das "Restsaltz" drumherum schirmt die Strahlung ab. Endlagerung auf Dauer.
Wie viel Atommüll kann man in Salzstollen lagern? Wie lange können wir damit unseren Energiebedarf stillen?
Zitat:
* Wieso könnte man das Verbrauchte Materiel nicht einfach gleichmäßig unter die Erde bringen? Schließlich wird das Uran ja auch aus der Erde entnommen und natürliche Strahlung ist normal...siehe z.B. Strahlenwete in der Region "Bayerischer Wald" => sind krass.
* Steinkohle ist auch leicht Radioaktiv. Bei den verfeuerten Mengen müssen die "Reste" auch gesetzlich Endgelagert werden...Gleiches Problem, aber (fast) keiner kennt es.
Dein Argument: Es gibt andere Probleme, wieso sich also damit aufhalten eins zu verhindern? Zitat:
zu Thema Glaube an Hochglanzprospekten : Es ist klar dass die Industrie nur Posetiv berichtet. Die oben angeführte Proschüre ist im Lerhplan (Technoligie) vom Kusteministerim in Bayern für die 12. Klasse FOS/BOS Technik enthalten, Die werden das sicher vorher geprüft haben inwieweit dies seriös ist. OK, man kann alles anzweifenln, das muß aber jeder selber für sich entscheiden.... Allerding ist das ganze auch Gesetzlich vorgeschrieben. Ein kleiner Vergleich: Ich selber arbeite in nem Krankenhaus in der Medizitechnik. Da gibt es ein Gesetzt (MPG = MedizinProdukte Gesetz), was unter anderem besagt dass nur "zeritfizierte" Leute medizintechnische Geräte (z.B. ne Herz-Lungen-Maschiene) öffen und Reparienen dürfen (Zertifizierung erfollgt vom Staat). Alle Mitarbeiter vom Chef bis zum Zivi achten und respektieren es. Wenn ein kleiner Verstoß auffliegen würde, verlieren die Leute nichtnur ihren Job, sondern es drohen auch Haftstrafen. Es funktioniert in der Medizintechnik, Warum sollte es in der Atomindustrie nicht funktionieren??
Nicht nur die Industrie, auch die Politik ist über jeden Zweifel erhaben! Was man in der Schule lernt, kann ja nicht falsch sein! Zitat:
zum Thema "Alternativen": Es stimmt dass es Zukunftsvisionen/Projekte von Sonnenkollektorkraftwerken und Kamin-Windkraftwerke (keine klassischen Sorarzellen!!!) in der Sahara gibt, die bei weiten Leisungsstärker wären als ein durchschnitts AKW!!! allerdings nur in der Wüste bei enormen Platzbedarf (flächenmäßig). Jetzt gibt es in Deutschland ein Problem: Weder Wüstenklima noch Platz. Platz könnte man zur Not schaffen, aber das Klima nicht. OK dieses Jahr war wieder ein Rekordsommer allerdings letzter Winter war auch ein Rekordwinter (zuminderst in Bayern). Brauchen wir nur bei schönem Wetter im Sommer Strom?
Energie kann man speichern! Wie ich bereits geschrieben habe sitzen grade die Ostdeutschen eh in Zukunft mehr und mehr in 'ner Wüste, ich weiss natürlich nicht ob sich das dann lohnen würde mit den Sonnenkollektoren. Was spricht aber gegen den Import von sauberm Strom aus Ländern, die sonst kaum noch Exportmöglichkeiten haben? Zitat:
Manche Wissenschaftler sind der Ansicht dass Gezeitenkraftwerke durch die ungehäure aufgestaute Masse (1 Kubikmeter entspricht ja einer Tonne) sich das drehverhalten der Erde und sich die Mondphasen verändern. Anhand von französischen Gezeitenkraftwerken erforscht. (Selbe Befürchtungen gibt es auch beim neuen Janzekjan-Staudam in China => aber anderes Thema!!!) Es bsteht bei allem Probleme.
Das hört sich interessant an, hast du dazu einen Link?
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
@ The Innocent
Ich habe mich nicht über Subventionen zur Solarenergie beschwert. Ich finde nur man sollte das geld in die Forschung von Solarenergie stecken und nicht auf verbreitung durch "privatleute" hoffen. Klar wurde auch viel, wenn nicht zu viel geld in Atomenergieforschung gesteckt...
@H*P "Die Zukunft wird definitiv in anderen Techniken liegen (Brennstoffzellen, Wasserstoffgewinnung, bessere Energieverwertung, usw.)"
da schließ ich mich zu 100% an, allerdings ist es zukunftsmusik.
@phillip
"Wie viel Atommüll kann man in Salzstollen lagern? Wie lange können wir damit unseren Energiebedarf stillen?"
=> solange bis du oben genannte Technik (Brennstoffzellen, Wasserstoffgewinnung, bessere Energieverwertung, usw.) ausgereift ist
Elektische Energie kann nur schwer ohne krasse Verluste gespeichert werden! Bei Großprojekten aus der Sahara würde kaum etwas von der Energie in Deutschland ankommen. Unwirtschaftlich.
Quelle für des Gezeitenkraftwerk werd ich dir in den nächsten Tagen sagen, hab keine Zeit des jetzt rauszusuchen (war glaub ich ein Buch oder ne zeitung; kein link).
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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philipp
Usernummer # 687
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verfasst
Ich gebe dir recht dass wir wohl kurzfristig die Atomkraftwerke brauchen werden, trotzdem sollte man jetzt schon ganz klar sagen, dass das ein Auslaufmodell ist und soviel Energie wie möglich in die erforschung der Alternativen stecken, wir sind da schon sehr weit.
Energiespeicherung und -transport wird durch die Brennstoffzellentechnik sinnvoll (hier wird ja keine Energie gewonnen sondern nur umgewandelt), wenn wir Ölpipelines verlegen können sollte das ja auch mit Wasserstoff klappen...
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: philipp:
Energiespeicherung und -transport wird durch die Brennstoffzellentechnik sinnvoll (hier wird ja keine Energie gewonnen sondern nur umgewandelt), wenn wir Ölpipelines verlegen können sollte das ja auch mit Wasserstoff klappen...
Genau da ist der hacken! Wasserstoff ist ein sehr kleines und leichtes Gas/Element welches nur unter enormen Druck und tiefen Temaraturen verflüssigt werden kann, (Verflüssigen = energie aufwand = Verlust)
durch die kleine Größe duchdrinngt es teilweise sogar stahl. Es gibt nur die Möglichkeit es von einem Anderen Soff (weiß ich jetzt leider nicht wie der heißt) "aufsaugen" zu lassen , welcher ihn später wieder abgibt. Sehr hohe Kosten und Energieaufwand... muß noch viel geforscht und entwickelt werden....
Gruß Bavarian
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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NlKITA
 
Usernummer # 10421
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verfasst
also wenn der absatz von solarenergie gefördert wird, dann bedeutet das ja für die unternehmen mehr umsatz und das ermöglicht ihnen mehr geld in forschung zu stecken. ich besitze selbst aktien von einem solarunternehmen (solarworld) und muss zugeben, dass ich mit anderen unternehmen besser fahren würde, bzw. schon gefahren bin. aber ums schnelle geld gehts mir nicht. alles in forschung investieren würd nicht funktionieren. da müsste man dann auch kontrollieren, ob das auch alles ordnungsgemäß verwendet wird.
ich würd ja gerne wissen, wie es mit dem technischen stand der atomkraft aussehen würde, wenn nicht soviel antrieb von ländern gegeben wäre, die diese technik für militärische zwecke ausnützen wollten bzw. wollen (Stichwort: Manhattan-Projekt).
Aus: Gmunden | Registriert: Aug 2003
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TheFunker
Usernummer # 1729
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: bavarian: * Wieso könnte man das Verbrauchte Materiel nicht einfach gleichmäßig unter die Erde bringen? Schließlich wird das Uran ja auch aus der Erde entnommen und natürliche Strahlung ist normal...
Soweit ich weiss werden die Brennstäbe ja noch angereichert, so das die Strahlungsintesität wesentlich höher ist, als natürlich vorkommendes Uran. Nur damit nicht der Eindruck entsteht, dass das was wir dann wieder in die Erde befördern sei genauso wie natürliches Gestein.
Ansonsten kann ich philipps Aussage unterschreiben, momentan kann man nicht auf Kernenergie verzichten, aber es ist sicherlich keine Technologie, die für die Zukunft bedeutung haben wird.
Aus: Lörrach | Registriert: Jan 2001
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assiraL
larifari
Usernummer # 1878
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Fakt ist, dass es momentan keine energetische Alternative zum Atomkraftwerk gibt. Deutschland war im Punkto Atomforschung und Sicherheit mal an an der Weltspitze vertreten, welcher Kurs dann leider durch gewisse politische Gruppierungen mehr und mehr zerschlagen wurde. Stattdessen wurden wirklich unrentable, und fälschlicherweise als umweltschonend deklarierte Energiebeschaffungsmaßnahmen vorangetrieben und mit riesigen Geldbeträgen subventioniert (Kohlekraftwerke, Windenergie etc). Und was ist die Folge davon?! Deutschland will den Ökostrom, der genau genommen und in der Bilanz betrachtet ja gar keiner, sondern eher das Gegenteil ist und nimmt seine Hochsicherheitskraftwerke vom Netz, nebenbei geht gleich noch ein enorm wichitge Wissenschaftszweig mehr oder weniger unter und der Osten zieht seine unsicheren Billigatomkraftwerke hoch, aber das scheint ja dann der richtige Weg zu sein!
Sicher sollte weiterhin nach eventuellen Alternativen zu Kernkraftwerken geforscht werden, aber momentan gibt es in der Hinsicht einfach noch nichts was ihn annährend ersetzen könnte. Statt nun panisch alles abschalten zu wollen sollte man lieber weiterhin in die Sicherheit und Verträglichkeit dieser Energiequelle investieren anstatt das ganze Geld in völlig unrentable und zum Scheitern verurteilte Projekte zu pumpen, nur weil sie einen vermeindlich grünes Siegel tragen. Aber mit dem Feinden Atomenergie und Gau versus umweltfreundlich und sicher lassen sich eben leichtestens Ängste und Ablehnung schüren sowie Sympathien gewinnen...
Aus: Leipzig | Registriert: Feb 2001
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Dr. Gonzo
Anwalt
Usernummer # 10832
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@ bavarian
deine darstellung finde ich ein wenig zu einseitig.
die informationen von www.kernenergie.de sollte man nicht als "basiswissen" bezeichnen.
es ist eine mögliche quelle. bei castortransporten schmückt oftmals ein großes plakat mit genau dieser adresse den castor.
somit erübrigt sich wohl die frage, mit welchen institutionen die betreiber dieser seite noch zusammenarbeiten.
Aus: Las Vegas | Registriert: Sep 2003
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Prototyp
   
Usernummer # 8273
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Gestern kam bei Spigel TV ein Bericht über Windkraftwerke, ich dachte ich kuck nicht richtig. Bisher fand ich es auch toll das Deutschland mehr und mehr auf Umweltschonende Energiegewinnung setzt aber was ich in dem Beitrag gesehen habe lässt mich doch sehr zweifeln, Windkraft scheint völlig unbrauchbar zu sein und kostet nur unsummen von Geld. Wie man ja weiss muss ein Stromnetz immer exakt die gleiche Menge Strom im Netz haben sonst bricht es zusammen (siehe USA/Italien), daß ist aber unmöglich mit Windkraft, eshalb laufen im Hintergrund Kohlekraftwerke die auf halber kraft laufen und dadurch noch mehr schädliche Stoffe entwickeln. Der Strompreis ist dank Windkraft auch deutlich teurer geworden. Viele verdienen sich damit eine goldene Nase da der Staat eine Menge Geld investiert aber eine Zukunft wird es wohl nie haben.
Aus: Berlin | Registriert: Jan 2003
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superuwe

Usernummer # 10915
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@ bavarian nicht falsch verstehen, aber: hast du vielleicht familiäre verbindung zur atomkraft-lobby? kann gar nicht glauben, das aufgeklärte köpfe mit solcher vehemenz atomkraftwerke verteidigen.
bei dem ganzen spiel geht es doch vorrangig nur ums geld verdienen und nicht um die umwelt und die gesundheitlichen risiken. mit regenerativen energien lässt sich nun einmal nicht so viel zaster scheffeln, da sie wie gesagt ´regenerativ´ sind. da beißt die maus kein faden ab.
Aus: köln | Registriert: Oct 2003
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: superuwe: @ bavarian nicht falsch verstehen, aber: hast du vielleicht familiäre verbindung zur atomkraft-lobby? kann gar nicht glauben, das aufgeklärte köpfe mit solcher vehemenz atomkraftwerke verteidigen.
Ich habe in keinster Weise Verbindung zur atomkraft-lobby. Weder familiär noch Freundeskreis.
Das Problem ist nur, dass ich mich ausführlichst (zuerst schulisch, dann privat) mit Kernenergie konfrontiert wurde und mich mit dem Thema (vorallem Technisch) auseinandergesetzt hab. In der Hinsicht bin ich ein "aufgeklärter kopf". Jetzt versuche ich, anderen Leute klar zu machen, das Kernenergie derzeit nicht wegzudenken ist. Ich bin aber jederzeit bereit Aufgrund von schlagkräftigen Informationen und Gegenargumente meine Meinung zu ändern. Was bis jetzt in meine Augen nicht gekommen ist...
@Dr. Gonzo Kastortransporte: Sei doch froh, dass der Atummüll wiederaufbereitet wird. dann ensteht kein Neuer. Derzeit ist Uran am Welt-Markt so billig, dass die Aufbereitung teilweise nicht mehr lohnt => neuer Atommüll was in meinen Augen eine sehr schlechte Tendenz ist. Zur Strahlung: Ein Woche Urlaub im Bayerischen Wald hast du mehr Strahlung als wenn du die ganze Zeit neben nem Kastortransporter läufst.
@assiraL und @Prototyp kann mich nur anschließen
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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H*P
VisioLab
Usernummer # 240
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Zu erwähnen ist das aufgrund einer Steuerlücke es für die Energiekonzerne möglich war die vorgeschriebenen Rückstellungen für "worst cases" (im 3stelligen Milliardenbereich!) steuerlich komplett abzuschreiben. Damit konnte RWE z.B. TUI kaufen, das europäische Kartellamt schob dem jedoch einen Riegel vor und siehe da war die Atomkraft auf einmal nicht mehr rentabel. Zu beachten ist ausserdem das ein Grossteil der Nachrüstungs-Technik der Ostblock-AKW`s wiederrum von Unseren Reaktorfirmen stammt (und dann auch noch von Unseren Steuergeldern bezahlt wird). Tolle Sache, auch eine Art der verdeckten Subvention (wir kaufen dann den Strom wiederum aus den osteuropäischen Netzen). Auch nicht gerade ohne ist wohl die Gefahr der Nutzung der nuklearen Technik im militärischen Bereich (Export westdeutscher Nukleartechnik z.B. in den Iran). Ebenfalls halte ich die Nukleartechnik in Bezug auf die Gefahr eines terroristischen Anschlages für nicht mehr tragbar. Definitiv ist keines der ach so sicheren deutschen AKW`s einem Terroranschlag gewachsen der ähnliche Qualität wie der WTC Anschlag hätte, man sollte sich mal vor Augen halten welche Folgen dies für die nächsten 100.000 (!) Jahre hätte. Je nach Windrichtung wäre bis zu ein 10tel der Fläche der BRD unbewohnbar. Ansonsten hätten halt anteilig unsere Nachbarn ein "Problem".
Aus: Aus dem größten Dorf der Welt - München | Registriert: Feb 2000
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Dr. Gonzo
Anwalt
Usernummer # 10832
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@ bavarian
ich habe nicht über das pro und contra von castortransporten gesprochen.
ich sagte nur, dass man eine so einseitige informationsquelle nicht als basiswissen bezeichen sollte.
leidergottes kann man die atomenergie nicht mit mathematik vergleichen.
es gibt viele untersuchungen und thesen über die gefahr von atomenergie.
und wenn du dich "technisch" so sehr für dieses gebiet interessierst, dann geh doch auch bitte wissenschaftlich damit um.
Aus: Las Vegas | Registriert: Sep 2003
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requital
   
Usernummer # 4539
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@assira L word!
@prototyp genau das ist es! die ganzen anderen kraftwerke müssen nämlich wegen der windkarft immer gegensteuern um den strom konstant zu halten.
@philipp ja das mit der sicherheit über akw's kann man glauben, ich hab nen prof. der hat über jahre reaktoren etc. durchgerechnet (d.h. er hat an simulationen für betrieb und störfälle gearbeitet.) der erzählt einem genau das gleiche. ich glaube ihm, den das ist der kompetenteste mensch dem ich (bis jetzt) begegnet bin.
wahrscheinlich wussten die meisten auch nicht das es mal gang und gebe war das die bundeswehr zielanflüge auf deutsche akw geübt hat!
das einzige was an akw's gefährlich ist, ist das sie so sehr im politischen fokus stehen!!
ich vertraue unseren akw's vollkommen!
Aus: Wiesbaden | Registriert: Dec 2001
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ndark
     
Usernummer # 3037
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2assiraL
exakt. dass es hier um die entscheidung "kernkraft vs wind/solar/..." geht, ist augenwischerei. es geht einzig und allein um "deutsche kernkraft vs ostblockkernkraft". und da braucht man gar nicht lang zu überlegen, um die richtige entscheidung zu fällen, unabhängig davon, wie sehr die radioaktiven abfälle unsere zukunft belasten, was sie zweifelsohne tun.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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CalaLonga
Krümmelkuchen
Usernummer # 5906
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Dann vertraut mal weiter den deutschen Atomkraftwerken. Und gehäufte Fälle von Leukämie bei Kinder in der Nähe von bestimmten Atomkraftwerken und Wiederbereitungsanlagen sind auch nur Hirngespinste von irgendwilchen Öko-Spinnnern. Hier ein Artikel zu Sellafield http://www.netzeitung.de/genundmensch/194844.html
Die deutschen AKW haben bis heute ca. 8000 t Atomüll erzeugt und ganz störungsfrei laufen die auch nicht und dies sind nur Fälle die an die Offentlichkeit gegangen sind:
Hier ein Artikel von Greenpeace Autor/in: Greenpeace | 25.07.2003 | Deutschland deine Aromkraftwerke Sie werden uns noch lange erhalten bleiben: Die 19 Kernkraftwerke der Bundesrepublik. Denn der Atomkonsens sichert den Stromkonzernen ungestörten Betrieb ihrer Anlagen zu. Verbindliche Ausstiegsfristen gibt es nicht, eine Lösung für das Problem Atommüll ebenso wenig. Statt feste Abschalttermine zu setzen, hat Rot-Grün den Reaktoren Reststrommengen zugestanden. Und zwar nicht zu knapp.
Die Jahreszahlen für die Laufzeiten der Atomkraftwerke gelten für den Fall, dass erstens jeder Reaktor die ihm zugestandene Reststrommenge selbst produziert (sie also nicht an eine neuere Anlage überträgt) und zweitens die Auslastung der Anlagen den Werten der Vergangenheit entspricht.
Brunsbüttel Brokdorf Krümmel Stade Unterweser Lingen Grohnde Grafenrheinfeld Biblis A Biblis B Obrigheim Philippsburg 1 Philippsburg 2 Neckarwestheim 1 Neckarwestheim 2 Gundremmingen B Gundremmingen C Isar 1 Isar 2
Brunsbüttel Betrieb bis ca. 2019 Leistung: 806 MW In Betrieb seit: 1976 Eigentümer: E.ON (33 Prozent), HEW (67 Prozent) Atommüll bisher: 290 t
Skandale: Wegen verschiedener Pannen und Mängel ist der Reaktor insgesamt sechseinhalb Jahre außer Betrieb. 1978: Durch ein Leck entweichen zwei Tonnen radioaktiver Dampf. Der Reaktor läuft noch fast drei Stunden weiter, obwohl er innerhalb von fünf Minuten automatisch hätte abgeschaltet werden müssen. 1989: Bei einer Prüfung werden Risse an Rohren des Kühlsystems entdeckt. 2001: Eine Wasserstoffexplosion zerfetzt rund drei Meter Rohrleitung direkt am radioaktiven Herzen des Reaktors. HEW behauptet, es sei lediglich ein Flansch undicht geworden und bleibt zwei Monate untätig.
Brokdorf Betrieb bis ca. 2022 Leistung: 1440 MW In Betrieb seit: 1986 Eigentümer: E.ON (80 Prozent), HEW (20 Prozent) Atommüll bisher: 335 t
Skandale: 1988: Die Kupplungen der vier Notspeise-Dieselmotoren weisen verschiedene Mängel auf. 1993: Weil aus einem Reinigungssystem Schwefelsäure in den sekundären Kühlkreislauf fließt, muss die Anlage abgeschaltet werden. 1995: Es werden 25 undichte Brennelemente entdeckt.
Krümmel Betrieb bis ca. 2019 Leistung: 1316 MW In Betrieb seit: 1983 Eigentümer: E.ON (50 Prozent), HEW (50 Prozent) Atommüll bisher: 387 t
Skandale: In der Umgebung häufen sich Fälle von Leukämie bei Kindern. Von 1985 an verteilen sich Korrosionsprodukte von Brennelementen im Kühlkreislauf und führen zu erhöhter Strahlenbelastung des Personals. 1993: An Rohren der Kühlwasserzufuhr werden Risse entdeckt. 1998: An den Steuerstabsdurchführungen im Druckbehälter haben sich zwei Sicherungsmuttern gelöst.
Stade Betrieb bis ca. 2005 Leistung: 672 MWIn Betrieb seit: 1972 Eigentümer: E.ON (67 Prozent), HEW (33 Prozent) Atommüll bisher: 460 t
Skandale: Erhebliche Sicherheitsmängel, u.a. Versprödung des Druckbehälters und zu dünne Betonhülle. 1988: Ein Defekt in der Elektronik führt zur Schnellabschaltung einer Turbine. Dabei treten kritische Schwingungen einer Dampfleitung auf. 1991: Wiederholt lecken Sicherheitsventile im Kühlwasserprimärkreislauf.
Unterweser Betrieb bis ca. 2013 Leistung: 1350 MW In Betrieb seit: 1978 Eigentümer: E.ON Atommüll bisher: 588 t
Skandale: 1998: Nach einer Reparatur geht der Reaktor aus Versehen mit gesperrten Sicherheitsventilen an einer Hauptdampfleitung in Betrieb. Der Fehler in dem zentralen Sicherheitssystem wird nur durch Zufall erkannt. 1999: Ein Leck an einem Stutzen der Hauptkühlmittelleitung führt zu erhöhter Radioaktivität in den Kraftwerksräumen. Der Reaktor wird abgeschaltet.
Lingen Betrieb bis ca. 2022 Leistung: 1363 MW In Betrieb seit: 1988 Eigentümer: VEW (75 Prozent), RWE (12,5 Prozent), E.ON (12,5 Prozent) Atommüll bisher: 365 t
Skandale: 1988: Irregeleitet durch eine fehlerhafte Beschriftung zieht ein Prüfer einen falschen Stecker und öffnet so ein Abblaseventil am Druckhalter im zentralen Kühlkreislauf. Wäre die Panne nicht bemerkt worden, hätte Kühlmittel austreten können.
Grohnde Betrieb bis ca. 2019 Leistung: 1430 MW In Betrieb seit: 1984 Eigentümer: E.ON (50 Prozent), Gemeinschaftskraftwerk Weser (50 Prozent) Atommüll bisher: 420 t
Skandale: 1985: Das Hochdruck-Notkühlsystem ist nicht einsatzfähig, weil eine der vier Pumpen Gas statt Wasser enthält. Ein Leck im Primärkühlkreislauf hätte somit zur Kernschmelze führen können. 1990: Während der Revision werden 18 beschädigte Zentrierstifte entdeckt. Die Stifte sollen verhindern, dass sich Brennelemente verschieben; dies würde die Reaktorsteuerung beeinträchtigen.
Grafenrheinfeld Betrieb bis ca. 2016 Leistung: 1345 MW In Betrieb seit: 1981 Eigentümer: E.ON Atommüll bisher: 522 t
Skandale: 2000: Ein Brand beschädigt den Motor einer Hauptkühlmittelpumpe.
Biblis A Betrieb bis ca. 2009 Leistung: 1225 MW In Betrieb seit: 1974 Eigentümer: RWE Atommüll bisher: 630 t
Skandale: 1987: Ein Ventil im Primärkreislauf klemmt und bleibt offen. Als der Fehler nach 15 Stunden auffällt, öffnet die Crew ein zweites Ventil, um das erste durchzuspülen, statt den Reaktor sofort abzuschalten. Bei dem gefährlichsten Störfall der 80er Jahre treten 107 Liter radioaktives Kühlwasser aus. 1991: Die Aufsichtsbehörde fordert 55 Nachrüstungen, erfolgt sind bislang nur wenige davon.
Biblis B Betrieb bis ca. 2011 Leistung: 1300 MW In Betrieb seit: 1976 Eigentümer: RWE Atommüll bisher: 603 t
Skandale: Trotz wiederholter Nachrüstung noch Schwachstellen, etwa mangelnde Erdbebensicherheit. 1999: Aus einem Leck im Primärkreislauf tritt radioaktives Wasser aus.
Obrigheim Betrieb bis ca. 2003 Leistung: 357 MW In Betrieb seit: 1968 Eigentümer: EnBW (63 Prozent), Neckarwerke Stuttgart (24 Prozent), Karlsruhe (5 Prozent), sechs weitere Gesellschafter Atommüll bisher: 303 t
Skandale: Trotz etlicher Nachrüstungen gravierende Sicherheitsmängel, so Versprödung des Reaktordruckbehälters und kein ausreichender Schutz gegen Flugzeugabsturz. Als einziger Druckwasserreaktor in Deutschland verfügt Obrigheim nur über zwei Kühlstränge im Primärkreislauf, was Kühlmittellecks schwer beherrschbar macht.
Philippsburg 1 Betrieb bis ca. 2015 Leistung: 926 MW In Betrieb seit: 1979 Eigentümer: Energie Baden-Württemberg (EnBW) Atommüll bisher: 385 t
Skandale: 1980: Kurz nach der Inbetriebnahme müssen etliche Rohrleitungen ausgetauscht werden. 1983: Wegen Lecks in etwa 20 Brennelementen gelangt radioaktives Jod-131 in die Umwelt. 1992: Nach einer Schnellabschaltung versagt ein Frischdampf-Isolationsventil. 1996: 17 der 145 Steuerstabantriebe erweisen sich als nicht einsatzfähig, weil falsche Relais eingebaut worden sind. 2001: Das Betriebspersonal fährt den Reaktor an, obwohl das Notkühlsystem nicht funktionsfähig ist.
Philippsburg 2 Betrieb bis ca. 2019 Leistung: 1424 MW In Betrieb seit: 1984 Eigentümer: Energie Baden-Württemberg (EnBW) Atommüll bisher: 436 t
Skandale: 1987: Durch ein Versehen werden die Notdieselmotoren vom Reaktorschutzsystem abgeklemmt. Der Fehler fällt erst nach 15 Stunden auf. 1998: Die Pumpen im nuklearen Nachwärmeabfuhrsystem erweisen sich als unzureichend gegen Überhitzung gesichert.
Neckarwestheim 1 Betrieb bis ca. 2010 Leistung: 840 MW In Betrieb seit: 1976 Eigentümer: Neckarwerke Stuttgart (70 Prozent), Deutsche Bahn (18 Prozent), EnBW (9 Prozent) Atommüll bisher: 455 t
Skandale: Diverse Werkstoffprobleme bei Brennelement-Zentrierstiften und den Schrauben der Kernumfassung. 1992: Das Reaktorschutzsystem fällt für eine halbe Stunde aus, weil Hochspannungssignale in die Kabel eingespeist wurden. 1996: Die Schmierölversorgung bei zwei der vier Notspeisepumpen funktioniert mangelhaft.
Neckarwestheim 2 Betrieb bis ca. 2023 Leistung: 1365 MW In Betrieb seit: 1989 Eigentümer: Neckarwerke Stuttgart (70 Prozent), Deutsche Bahn (18 Prozent), EnBW (9 Prozent) Atommüll bisher: 305 t
Skandale: Wie auch bei Block 1 ist die geologische Eignung des Geländes umstritten. 1990: Ein Abblaseventil im Druckhalter öffnet sich fälschlich. 1994: Es wird entdeckt, dass an drei der acht Druckspeicher im Notkühlsystem Messleitungen falsch montiert sind.
Gundremmingen B Betrieb bis ca. 2018 Leistung: 1344 MW In Betrieb seit: 1984 Eigentümer: RWE (75 Prozent), E.ON (25 Prozent) Atommüll bisher: 460 t
Skandale: Immer wieder treten - wie auch in Block C - Probleme mit den Sicherheits- und Entlastungsventilen auf.
Gundremmingen C Betrieb bis ca. 2020 Leistung: 1344 MW In Betrieb seit: 1984 Eigentümer: RWE (75 Prozent), E.ON (25 Prozent) Atommüll bisher: 443 t
Skandale: 1987 und 1988 lösen verklemmte Vorsteuerventile jeweils die Schnellabschaltung des Reaktors aus. 1998: Die Schweißnaht einer Speisewasserleitung reißt, Kühlwasser tritt aus.
Isar 1 Betrieb bis ca. 2014 Leistung: 907 MW In Betrieb seit: 1977 Eigentümer: E.ON (100 Prozent) Atommüll bisher: 435 t
Skandale: 1981: Etliche Rohrleitungen müssen ausgetauscht werden. 1989: Der Teleskoparm der Brennelemente-Wechselmaschine versagt und beschädigt ein Kugellager. 69 Kugeln fallen in den Reaktordruckbehälter, nur 60 werden gefunden. 1991: Vier Umwälzpumpen im Kühlwasserkreislauf fallen aus, es kommt zu unvorhergesehenen Schwankungen der Reaktorleistung. 2001: Ein AKW-Mitarbeiter brüstet sich damit, die Gutachter des TÜV hinters Licht zu führen. E.ON entlässt den Mitarbeiter.
Isar 2 Betrieb bis ca. 2023 Leistung: 1445 MW In Betrieb seit: 1988 Eigentümer: E.ON (75 Prozent), Stadtwerke München (25 Prozent) Atommüll bisher: 320 t
Skandale: 1999: An einem Notstromgenerator tritt eine Störung auf.
Stand: 05/2002
Aus: Berlin | Registriert: May 2002
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Walter Sobchak
Nihilist
Usernummer # 10641
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verfasst
in meinen augen geht es nicht nur um "deutsche kernkraft vs ostblockkernkraft" auf rein praktischer ebene. wir gehören mit dem land hier in bestimmten gebieten noch immer zur weltspitze. ob wirtschaftlich, wissenschaftlich oder sonst noch was. es kann sich ja wohl niemand über mangelnden wohlstand beklagen. doch sollten wir nich vergessen, dass dieser wohlstand nicht allein durch unseren fleiss erungen wurde. uns geht es doch nur so gut, weil es vielen anderen ländern schlechter geht. da wir aber in der vergangenheit auch nicht immer sorgfälltig mit der umwelt umgegangen sind um einen hohen industriellen standard zu erreichen, ist es in meinen augen doch nun unsere pflicht zumindest in der umwelttechnik eine vorreiterrolle zu übernehmen. das dies nicht von heute auf morgen geschehen wird liegt ja wohl auf der hand. doch halte ich es für unverzichtbar zumindest das bewußtsein dafür zu schaffen. wenn der wohlstand der ärmeren länder schneller dem der westlichen welt angeglichen wird, wird es auf dauer auch in diesen belangen ein besseres gleichgewicht geben. ich finde es sollte nicht immer nur der ist-zustand betrachtet werden. wenn wir dem anspruch einer modernen gesellschaft gerecht werden wollen, sollten wir uns doch nicht an zahlen festhalten die belegen, dass alternative energien sich nicht rentieren. wünschenswerter ist in meinen augen das ziel, dass die welt irgendwann auf atomstrom verzichten kann. und ich glaube nicht das die osteuropäischen länder die finanziell kraft besitzen um große innovationen im bereich der alternativen energiegewinnung zu erlangen und um die forschung und entwicklung auf diesem sektor voran zu treiben. wir sind dann zwar wieder die die zahlen, aber wenn nicht wir, wer dann?
Aus: Berlin | Registriert: Sep 2003
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philipp
Usernummer # 687
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: requital: @philipp ja das mit der sicherheit über akw's kann man glauben, ich hab nen prof. der hat über jahre reaktoren etc. durchgerechnet (d.h. er hat an simulationen für betrieb und störfälle gearbeitet.) der erzählt einem genau das gleiche. ich glaube ihm, den das ist der kompetenteste mensch dem ich (bis jetzt) begegnet bin.
Er hat alle denkbaren Formen von Störfällen, menschlichem Versagen, menschlicher Unfähigkeit in absichtlichem "auge-zu-drücken" durchgerechnet? Respekt!
Aus: Essen | Registriert: Jul 2000
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bavarian
tekknologe
Usernummer # 10947
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verfasst
Die Liste der oben angeführten "Skandale" zeigt wiederum wie wichtig die Sicherheissysteme sind, welche in ausländischen AKWs nicht vorhanden sind. Genau für diese Störfälle sind ja die Sicherheitssysteme da! Nicht bei jedem Störfall ist radioaktive Masse ausgetreten. So große Mengen an ratioaktivem Material wird bei den anderen schon nicht ausgetreten sein, sonst hätten sich weltweitbekannte befriffe wie "Tschernobyl" geprägt.
Die Zukunft liegt klar in neuen Energietechniken wie z.B. Wasserstoff Technik. Hier solle mehr Geld in Forschung gesteckt werden, dass das ganze mal schneller vorangeht....aber bis dahin braucht die "moderne" Zivilisation auch Energie...
Aus: MUC | Registriert: Oct 2003
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Mahasukha
   
Usernummer # 1041
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verfasst
Diese Diskussion ist doch seit Ende der 80er Jahre in Deutschland gelaufen. Nicht nur Tschernobyl sorge damals für einen massiven Vertrauensverlust in die Atomindustrie; genau so hat diese sich aber damals selbst ins Knie geschossen.
Erinnert sich vielleicht noch jemand an den sog. Transnuklear-Skandal? Damals wurde hochradioaktier Abfall falsch deklariert in ungeigneten Behältnissen quer durch Europa geschhickt. Als das rauskam, erfuhr man gewissermaßen im Vorbeigehen noch von Millionen DM an Schmiergeldern(Puffbesuch inklusive), die Transnuklear zur Sicherung von Aufträgen an Mitarbeiter der EVUs gezahlt hatte.
Oder Alkem/Nukem, die in Hanau jahrelang unter Mißachtung aller möglichen Gesetze illegal mit Plutonium hantierten. Dies war damals ein geradezu vorbildliches Beispiel dafür, wozu Verquickung von Staat und Wirtschaft führen können.
Mag ja sein, daß Atomkraft cool ist oder was auch immer die Botschaft dieses Threads oder von Homepages wie www.kernenergie.de sein soll. Die verantwortlichen Personen bei EVUs und Staat haben es sich aber ausschließlich selbst zuzuschreiben, daß das in der Öffentlichkeit ganz anders dasteht.
Aus: Hannover | Registriert: Sep 2000
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rohypnol
100
Usernummer # 8152
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: bavarian: Wollen wir auf Windenergie umsteigen? Nur ein keiner Vergleich: Um die Leistung eines AKWs zu ersetzten braucht man 10 000 Windmühlen
Wo steht das?
Nennleistungen einiger AKWs:
Grafenheinfeld: 1345 MWe Biblis: 1204 MWe Biblis b: 1300 MWe Brokdorf: 1395 MWe Brunsbüttel: 806 MWe Emsland / Lingen: 1363 MWe Unterweser / Esenshamm: 1320 MWe Grafenheinfeld: 1345 MWe Grohnde: 1394 MWe Grundremmingen B: 1344 MWe Grundremmingen c: 1308 MWe Isar 1: 907 MWe Isar 2: 1410 MWe Krümmel: 1316 MWe Emsland / Lingen: 1363 MWe Mülheim-Kärlich: 1302 MWe Neckar 1: 840 MWe Neckar 2: 1365 MWe Obrigheim: 357 MWe Phillipsburg 1: 900 MWe Phillipsburg 2: 1402 MWe Stade: 672 MWe
Es gibt schon Windenergieanlagen mit über 4 MW (offshore) und der durchschnitt liegt mittlerweile bei 1 bis 2 MW Anlagen. 1300 MW durchschnittlich / 2 MW = 650 Stück um einen durchschnittlichen Reaktor zu ersetzen ...
http://www.anwind.de Allein diese Firma hat schon weit über 1000 Anlagen aufgestellt (die meisten hier in der Gegend) mit einer Gesamtleisung von über 1000 MW.
http://www.windkraft.at http://www.windpower.org http://www.neg-micon.com http://www.nordex-online.com/ http://www.gepower.com/dhtml/wind/en_us/inside/
Aus: Bremen | Registriert: Jan 2003
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requital
   
Usernummer # 4539
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verfasst
@philipp dieser mann drückt nie ein auge zu!
@colalonga 8000t puh das ja viel! rechne mal den ganzen spass auf den die anderen kraftwerke in den himmel blasen!
@rohypnol ja wenn genug wind da ist!
wenn man sich die usa betrachtet die kraftwerke mit öl beheizen! da fällt mir nix zu ein. und was soll die aufzählung der störfälle? sind doch alle entdeckt und behoben worden.
solange es keine genauso effiziente und zuverlässige energiequelle gibt, bin ich für atomkraft! und selbst dann müssten noch reaktoren zur forschung da sein!
Hier noch was gefunden:
Man beachte welche Regierung mitwirkt!!! Ich glaube das sind die, die auch den Kram abschalten wollen!?
Zur Zeit bastelt der Bundesumweltminister (BMU) an einer Novellierung der Strahlenschutz-Verordung. Die dafür erforderliche Änderung des Atomgesetzes ist bereits beschlossen. Teil der Novelle ist die Festlegung von Freigabegrenzen für radioaktives Material. Je nach Verwendungszweck (Rückführung in den Wirtschaftskreislauf, z. B. Töpfe und Gabeln, Nutzung als Abschirmmaterial gegen radioaktive Strahlung, Deponierung auf Hausmüllkippen) soll bis jetzt radioaktives Material dann als strahlenfrei gelten. Es wird aus der Überwachung gemäß Atomgesetz entlassen.
Hunderttausende von Tonnen Material, die beim Abriß von Atomanlagen anfallen, müssen nicht mehr in ein Atommüllendlager: ein Riesengeschäft für die AKW-Betreiber. Die Strahlenbelastung wird auf die BürgerInnen "umgelegt". Profit (Art. 12 des Grundgesetzes) hat bei rot/grün einen höheren Stellenwert als das Recht auf Gesundheit und Leben (Art. 2 GG). Das Umdefinieren eines radioaktiv verseuchten Stoffs zu nicht strahlendem Material ist wahrlich die genialste Art, Atommüll zu entsorgen. [ 21.10.2003, 09:33: Beitrag editiert von: requital ]
Aus: Wiesbaden | Registriert: Dec 2001
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ndark
     
Usernummer # 3037
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verfasst
Quelle? Das klingt mir fast schon zu pervers, obwohl dieser Regierung natürlich alles zuzutrauen ist.
Aus: ulmost | www.myspace.com/soundfreaks | Registriert: Jun 2001
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requital
   
Usernummer # 4539
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verfasst
puh weiss nicht mehr genau aber irgendwas von wegen anti-atomkraft(oder müll)-lexikon. war ne seite mit wolken als wallpaper.
Aus: Wiesbaden | Registriert: Dec 2001
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Prototyp
   
Usernummer # 8273
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verfasst
Ohne brauchbare Quelle kann man das wohl nicht ernst nehmen, im Internet gibts genug Leute die haarsträubende erfundene Geschichten als wahr verkaufen. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen das die Grünen da mitmachen würden.
Aus: Berlin | Registriert: Jan 2003
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