Autor
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Thema: Religion und Musik
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THAWonderland
Usernummer # 20924
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verfasst
Ich starte dieses Thema aus persönlicher Neigung und persönlichem Interesse und würde mich sowohl über zustimmende als auch über ablehnende und andersdenkende Meinungen freuen, kurz gesagt, über ein fruchtbares virtuelles Gespräch.
Für mich als tief religiösen Menschen ist die Musik ein Geschenk Gottes, etwas, worin ich das Wunder der Schöpfung und der darin enthaltenen Gefühle besonders innig wahrnehmen kann, etwas, wofür ich immer wieder tiefe Dankbarkeit empfinde.
Aus: Heilsbronn | Registriert: Jan 2013
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The handsome Bob
Usernummer # 10863
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allah sagt da aber was anderes...
Aus: Stuttgart | Registriert: Oct 2003
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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dass organisierte druckwellen in organischen wesen in dieses irre spektrum an emotionen umgewandelt werden können, ist schon unfassbar.
dankbarkeit ist ein schönes stichwort dazu. das gewohnte wird viel zu leicht als selbstverständlich empfunden, dem man keine dankbarkeit widmet. als wäre es selbstverständlich, als solch ein schwingungsempfindliches wesen aufgetaucht zu sein auf diesem staubkorn, das da im endlosen vakuum des alls treibt..
und wohin sollte man seine dankbarkeit richten, wenn nicht an die kräfte, die das alles ermöglicht haben.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: The handsome Bob: allah sagt da aber was anderes...
verlassen wir uns da mal auf einen der begnadesten musiker, der zum Islam konvertierte, Cat Stevens, heute Yusuf Islam:
"Ich habe diese Frage studiert und herausgefunden, dass Musik im Koran nicht erwähnt wird. Es ist also eine Frage der Interpretation. Von mancher Form von Musik sollte man sich wahrscheinlich fernhalten, aber es gibt viel Musik, die uns hilft und uns Freuden ermöglicht, welche wir allein über das Gehör erfahren können. Uns sind die fünf Sinne gegeben worden, deshalb kann man sie auch nutzen, aber auf ausgeglichene, sinnvolle Weise."
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/blogs/musikblog/520/yusuf-der-taxifahrer
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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THAWonderland
Usernummer # 20924
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verfasst
Was den Islam betrifft, kann ich die Aussage von Katze Stefans nur unterschreiben. Und man bedenke, welch wundervolle Musik der islamische Kulturkreis schon hervorgebracht hat! Und man bedenke auch, dass es christliche Strömungen gab (und in gewissem Ausmaß auch noch gibt), die Musik und Tanz als Teufelswerk ablehnen.
Und @Hyp Nom: auch wenn deine kritischen Formulierungen häufig an die Grenze des mir Angenehmen gehen, deine hier gefundenen Worte sind absolut treffend!
Aus: Heilsbronn | Registriert: Jan 2013
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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gerade wenn musik heilig ist, kann man die schöpfer schon mal ins gebet nehmen aber ist ein anderes thema..
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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pre-amp tango
Usernummer # 10117
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grundsätzlich stimme ich hyp's erstem statement zu, bis auf den letzten satz, den halte ich für blödsinn.
ich habe so viel "unheilige" musik gehört, die mir größtes wohlbehagen verschafft, das kann unmöglich ein geschenk eines "gottes" sein, sofern sowas überhaupt existieren sollte - wie z. b. morbid angel, gorgoroth, watain, the devil's blood und noch so einige mehr. dass die allesamt einen an der waffel haben, steht wo anders, aber für ihre musik ziehen die sicher ihre inspiration nicht aus einer religion, die sich an einen gott hält.
ich bin froh, dass es musik in jeder spielart gibt, auch wenn ich nicht jede dieser spielarten verstehe. aber dass uns die musik gottgegeben sein soll, das glaube ich nicht.
Aus: dem hohen Norden | Registriert: Jul 2003
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sven.k.
Usernummer # 12602
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Zitat: Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom: gerade wenn musik heilig ist, kann man die schöpfer schon mal ins gebet nehmen
Aus: it ain't where u from, it's where ya at | Registriert: Jun 2004
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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pre-amp, sehe da keinen widerspruch.. auch die ungläubige oder gar "teuflische" seite kann aus den gleichen kräften schöpfen wie die gläubige oder "göttliche" und damit ihresgleichen erfreuen.
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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THAWonderland
Usernummer # 20924
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verfasst
Zitat: gerade wenn musik heilig ist, kann man die schöpfer schon mal ins gebet nehmen
schön :-D
und dann @pre-amp tango:
1. Danke für den Musiktip, kenne ich tatsächlich noch nicht! Elektronische Musik mit religiösen Inhalten gibt es ja gar nicht wenig. "God is God" und "Angels and Men" von Juno Reactor fallen mir da ein, "Ask Yourself" von Plastikman, "Jesus ist da" von Oliver Lieb (mit Stimme von Klaus Kinski!), "Are we here?" von Orbital....
2. Jetzt wirds spannend, eins meiner Lieblingsthemen: ich muss aus meiner religiösen Weltsicht immer etwas schmunzeln, wenn Menschen versuchen, atheistisch oder anti-theistisch zu sein, indem sie sich als Satanisten präsentieren, zum Beispiel, indem sie solche "unheilige" oder "böse" Musik machen, von der du gesprochen hast. Denn aus klassich jüdischem Sinn betrachtet (der ja auch die ursprüngliche Grundlage für Christentum und Islam bildet) ist der Satan ein Geschöpf Gottes, den Gott "benutzt", um die Menschen zu prüfen und zu lehren. Er ist keinesfalls ein Widersacher Gottes, denn ein allmächtiger Gott kann keinen Widersacher haben. Die Lehre vom Teufel als Gegenspieler Gottes stammt aus den dualistischen persischen Lehren des Zoroastrismus (Zarathustra) und Manichäismus. Hier gibt es einen guten und einen bösen Gott, und von hier aus gab es durch den Kontakt der Juden mit diesen Lehren einen Einfluss auf das spätere Judentum, der sich dann später im Christentum und vor allem auch im Islam auswirkte. Also kurz gesagt: aus meiner rein-monotheistischen Sicht ist ALLES gottgegeben, auch diese (zugegebenermaßen recht schreckliche) Musik. Und es scheint ja auch Menschen zu geben, die daran Freude haben und tiefe Gefühle dabei empfinden. Sicher allerdings andere als die, die ich beim Musikhören habe...
Aus: Heilsbronn | Registriert: Jan 2013
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
lehrreicher exkurs, THAWonderland.. danke!
generell findet man bei den godfathers von house und techno mit afroamerikanischem hintergrund große religiöse bezüge. z.b. Robert Hood:
... you’re a religious man. Do you tie in your faith to your music and how you approach it?
Oh absolutely, God is the source of everything I do, is the source of our existence and the source of our vision. God is a spirit and so are we; I’m just in tune with the Holy Spirit and I give all honor and credit to that driving force and am always mindful of God’s spirit. I think we don’t realize that we are all spirits but there have been times I haven’t paid attention to my spiritual calling and my inner vision, so to speak, and tried to do it on my own. But it’s amazing what a person can do when they are in tune with the spiritual self.
quelle www.littlewhiteearbuds.com/feature/little-white-earbuds-interviews-robert-hood
Do you think there was a religious aspect to house in its early days which has been conveniently forgotten by people who are less interested in religion today?
A lot of our creativity has been lost because we don't stay grounded in certain basic principles. The world system, the powers that be try to reappropriate the music and the sound and when we're focussed on the world system we have a propensity to gravitate towards conformity instead of creativity. You have to understand vision and purpose, and what the spiritual realm has to do with this. We lose sight of what's really going on when we're focussed on the world system. In the spiritual world you can regain that vision and purpose.
quelle http://pulseradio.net/articles/2011/09/robert-hood-exclusive
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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THAWonderland
Usernummer # 20924
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verfasst
Sehr schöe Zitate, danke!
Da fällt mir noch ein Klassiker zum Thema ein: "God is a DJ" von Faithless (...). Meines Erachtens oft missverstanden im Sinne von "the DJ is a God", aber es heißt eben anders herum, "God is a DJ", also der "DJ des Lebens" könnte man sagen ;-)
Aus: Heilsbronn | Registriert: Jan 2013
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Hyp Nom
Morgen Wurde
Usernummer # 1941
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verfasst
katholik Westbam auch immer wieder vorne dabei an der kanzel..
"..wenn einer Papst wird, bin ich immer hin und weg. Ich war gegen Ratzinger damals, aber als er Papst wurde, war ich trotzdem hin und weg." www.berliner-zeitung.de/kultur/10809150,22342742.html
"ein buch, das mich zuletzt beeindruckt hat, war 'Über den Heiligen Geist' von ex-papst Benedikt XVI. .. im moment lese ich 'Jesus von Nazareth - Band 3', ebenfalls von Benedikt, das ist noch mal ein nachtrag über die jugend von jesus." (Groove 05-06/2013)
Aus: Kiel | Registriert: Feb 2001
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SpeedyJ
the technarchist
Usernummer # 984
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die mayday-hymne 1993 Members Of Mayday - Religion
in music and dance i express myself as a member of a higher community. i have forgotten how to walk and speak and i'm toward flying into the air, raving...
Aus: 909303 | Registriert: Sep 2000
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