20 Gründe, warum es nicht schlimm ist, ein Mann zu sein. von tobias rapp
1. Angelina Jolie.
2. Italowestern. Filme, die fast völlig ohne Frauen auskommen. Wozu bräuchte man sie auch? Es geht darum, nach Westen zu gehen, sich den ewigen Wahrheiten zu stellen und etwaige Probleme von Mann zu Mann zu regeln. Frauen können nachkommen, wenn die Pferde gezähmt sind.
3. Leatherman.
4. Sturmfeuerzeuge - können Frauen zwar auch benutzen, das ist aber nicht dasselbe. Ein ganz bestimmtes Wir-lagen-unter-schwerem-Feuer-rund-um-mich-herum-sah-es-übel- aus-der-Wind-pfiff-und-ich-musste-unbedingt-eine-rauchen-ein-Glück- dass-ich-mich-auf-mein-Zippo-verlassen-kann-Gefühl gehört zu unserer identitären Grundausstattung.
5. Eckkneipen.
6. Bescheid wissen. Ein entscheidender Vorteil. Unterabteilungen sind nicht nur Plattensammlungen haben, in Plattenläden herumstehen und sich über Platten unterhalten, sondern generell Expertentum aller Art: Die »Tagesschau« kommentieren, Weltgeschichte aufschreiben, theoretisch durchdringen und vom Kopf auf die Füße stellen, Strategien entwickeln, bewerten, verwerfen oder gutheißen, sich über Pläne beugen, Realisierbarkeit abwägen.
7. Paragraf 218.
8. Man muss nie nach seinem Schlüssel suchen. Man hat ihn einfach in der Hosentasche. Und wenn man in der Wohnung ist, liegt er immer am selben Platz. Das gleiche gilt für Handys. Die einzigen Menschen, die ständig vom Festnetz aus ihre Handys anrufen müssen, weil sie sie nicht mehr finden, sind Frauen. Wir schließen die Handys ans Ladegerät an.
9. Älter werden. Unsere Attraktivität steigt und hält länger an. Falten stehen für Erfahrung, Nachdenklichkeit, dafür, einiges gesehen zu haben und deshalb in der Lage zu sein, Zeugnis abzulegen. Besonders Stirnfalten.
10. Das Gitarrensolo.
11. Keine ewigen Schlangen, wenn man aufs Klo muss. Außerdem kann man sich aussuchen, ob man sich hinsetzt oder steht.
12. Man muss sich nicht schminken, man muss sich nicht abschminken, auch das Schuhekaufen geht schneller. Man braucht keine Handtaschen, man muss sich nicht mit Laufmaschen herumschlagen, beim Friseur kostet der gleiche Aufwand die Hälfte.
13. Der Tag danach. Auch abgerockt sehen wir immer noch super aus. Besonders mit aufgeplatzter Oberlippe.
14. Man darf länger aufbleiben, kriegt nicht so viele blöde Fragen gestellt; wenn man die Wahrheit sagt, glauben die Eltern, man wolle sie ärgern, anstatt sich Sorgen zu machen. Ein Vorteil, der uns erhalten bleibt, wenn wir zu Hause ausgezogen sind: Dann bleiben wir länger auf, weil wir es wissen wollen (siehe auch Punkt 5), und denken uns all die ganzen Dinge aus, die wir dann tagsüber machen, um den Gang der Dinge weiterzutreiben (siehe auch Punkt 6).
15. »Ich schnarche nicht.«
16. Das Prinzip Jungszusammenrottung. Sei es als Band, als Skatrunde, als Fußballmannschaft, als Eckensteher-Combo oder als Redaktion.
17. Besserer Sex - ist aber nicht endgültig zu klären. Möglicherweise also ein Nachteil. Zur Sicherheit:
17a Schwuler Sex.
18. »Es gibt ein Problem? Gib mir mal den Zehnerschlüssel.« (Siehe auch Punkt 4)
19. Wir machen nicht zu viele unnötige Worte. Es sei denn, es gilt die Welt zu retten, das Rad zu erfinden oder Telefone zu bauen.
20. Auf den Mond fliegen. Frauen mögen ein innigeres Verhältnis zum Mond haben, wir waren da
20 Gründe, warum es nicht schlimm ist, eine Frau zu sein. von heike runge
1. Mickey Rourke.
2. Pferdebücher. Als wir klein waren, haben wir die Dinger verschlungen, heute horten wir sie irgendwo im Schrank. Kein Bescheidwisser kann erklären, warum wir das tun. Generationen von Psychoanalytikern und Gendertheoretikerinnen dürfen sich mit dem Mysterium noch eine Weile herumschlagen.
3. »Truth« by Calvin Klein. Gibt es bisher nur für Frauen.
4. »Egoïste«. Können wir problemlos mitbenutzen. Sowie fast alle anderen Männersachen auch. Es gibt praktisch nichts im Männerklamottenkosmos, das wir uns nicht schnappen könnten: Hose, Basecap, Sturmfeuerzeug. Umgekehrt geht das theoretisch auch, erzeugt aber Genderstress, heißt dann Cross Dressing und muss mit viel Theorieaufwand und Bescheidwisserei erläutert werden.
5. Kein Wehrdienst, kein Kriegsersatzdienst, kein Haarausfall. (Ein Problem, das Jürgen Trittin demnächst mit Laurenz Meyer teilen wird. Zeichnet sich jetzt schon unter der Föhnlocke ab.)
6. Ein insgesamt deutlich niedrigerer Ausstoß an Quatsch.
7. Paragraf 175.
8. Herrentäschchen. Sind kleine spackige quadratische Teilchen mit einer Schlinge, die ums Handgelenk gelegt wird. Männer bieten damit einen insgesamt unwürdigen Anblick. Im Unterschied zur geräumigen Damenhandtasche, in der gegebenenfalls der komplette Hausstand untergebracht werden kann, kommen im flachen Herrentäschchen lediglich so erbärmliche Accessoires wie Tabletten, Ausweis, Kamm und Schlüssel unter. Männer mit Herrentäschchen sind ein Freizeit-Phänomen, werktags sieht man sie eigentlich nie, bei sonntäglichen Spaziergängen und insbesondere auf Straßenfesten aber häufig. Bei der Berliner Veranstaltung »Singende, klingende Sonnenallee« sind Herrentäschchen für Männer ab 35 Jahren Pflicht.
9. Zusammen aufs Klo gehen (vergl. Mysterium Punkt 1), dort ziemlich lange bleiben und sehr geheimnisvolle Dinge tun.
10. Mit dem Bassisten ins Bett gehen.
11. Eigene Klokabine in öffentlichen Toiletten. Auch beim Pissen.
12. Männer warten lassen und mit dem Satz, »bin sofort fertig«, programmatisch in den Wahnsinn treiben. »Bin sofort fertig« meint, dass man mal eben unter die Dusche geht (zehn Minuten), die Haare föhnt (30 Minuten), sich schminkt (15 Minuten), verschiedene Klamotten ausprobiert (30 Minuten) und noch mal kurz (eine Stunde) mit der Freundin telefoniert.
13. Rasieren. Müssen wir nicht jeden Morgen tun, sondern nur im Rahmen der wöchentlichen Generalüberholung, dann allerdings großflächig. Die Beine unter der Dusche zu rasieren, macht jedoch auch Spaß.
14. Mädchenkitsch. Z.B. Poesiealbum, Julie Burchill, Glanzbilder zum Sammeln und Tauschen. Leider sind Glanzbilder mit Elfen- und Rosenmotiven heute praktisch vollständig durch Sticker ersetzt. GZSZ-Starbilder zu sammeln, ist eine mögliche Alternative.
15. Exzessive Tierliebe an den Tag legen (s. Pferdebücher), ohne als bekloppt zu gelten (gilt aber leider nur für Mädchen und junge Frauen).
16. Das Prinzip Mädchenbandenbildung, sei es als Telefonkette, Zusammen-aufs-Klo-Gehen-Gruppe, Shopping-Gruppe oder traditionelle Frauengruppe.
17. Besserer Sex: Wurde zweifelsfrei von Madonna geklärt.
18. Dialektisches Argumentieren in Bezug auf Technik. Wir können gerade noch von einem Mann verlangt haben, dass er unseren Fahrradreifen flickt, und uns im nächsten Moment gegen die Zuschreibung wehren, Frauen hätten mit Technik ein Problem.
19. Am Telefon sprechen wir grundsätzlich in ganzen Sätzen und verwechseln das Telefon nicht mit der Telegrammannahmestelle, machen also keine knappen Durchsagen, sondern trainieren unseren Wortschatz, z.B. indem wir der Freundin in Echtzeit unseren Tagesablauf schildern.
20. Kein Verhältnis zum Mond haben