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Thread!!!
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Hallo,

ich habe vor kurzem mein 3. Album fertiggestellt und das auch bereits ein paar Bekannten und einigen ausgesuchten Musiklabels in Form eines Soundcloud Private Link mitgeteilt.
Mein Eindruck von den bisherigen Reaktionen ist, dass die meisten Labels heutzutage nur noch eigene Produktionen releasen und wenn überhaupt externe Artists mit aufnehmen, dann nur nach rein
marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten (Bekanntheitsgrad, usw..).
Der Aufwand für Mastering, Artwork, Vertrieb, usw. scheint für neue und weitestgehend unbekanntere Artists zu hoch..

Es drängt sich dann die von einem Bekannten empfohlene Lösung auf, gleich komplett auf ein Label zu verzichten und die eigene Musik im Direktvertrieb raus zu bringen, sei es über Bandcamp oder so Dienstleister wie z.B. Zimbalam.

Wie sehen da so Eure Erfahrungen aus? Macht es bei den heutigen Bedingungen überhaupt noch Sinn, sich bei Labels zu bewerben?
 
soulstar
Usernummer # 5668
 - verfasst
hey.
also ich habe zuletzt sehr unterschiedliche erfahrungen mit labels gemacht. von "keine antwort" bis hin zu "produzier doch mal den oder den track nach" oder "nehmen wir" war schon alles dabei...

sich bei bekannten labels als unbekannter act zu bewerben ist (glaube ich) recht aussichtslos. talentförderung wird nur noch selten betrieben.
hält man sich aber an labels die von größe, bekanntheit und vor allem sound zu einem passen stehen die chancen nicht so schlecht... zumindest ins gespräch zu kommen. ich glaube man sollte sich heute schon damit auseinandersetzen wo man sich bewirbt, massen sendings an x labels gleichzeitig sind meiner meinung nach nicht zielführend. ich pers will mich auch nicht anbiedern oder aufdrängen, solche leute gibts genug.

selbstvermarktung kann ganz sicher ein guter baustein sein, aber auch hier glaube ich muss man alles mit augenmaß betreiben und auf rückschläge gefasst sein. ich pers. habs lieber ein label kümmert sich zum teil um sowas wie cover, mastering usw... das ist schon toll.
lg mario
 
Monkey.vs.Robot
Usernummer # 2438
 - verfasst
Interessantes Thema

Nachdem die beiden Labels mit denen ich einen Vertrag geschlossen habe, sich werder um mich kümmern noch sich bei mir melden habe meine letzten beiden Alben in eigeninitative herausgebracht.

Über Bandcamp und IMusican. Bei IMusican zahlst du 40 € für einen nicht Exklusiven Vertrag dafür stellen sie dein Album, Ep..ect. in jedem Online-Shop bereit.


So hab ich überblick über alle Verkäufe und Streams.


Da ich das Matering, Cover usw. selbst bezahlt habe rentiert sich das ganze nur bedingt. Für mich ist das nur Hobby.


Der beste weg ist wohl immer noch ein Label aber da ein seriöses zu finden ist unheimlich schwer.
 
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
hyp/cie ..?

Ich glaube, hier brauchen wir auf jeden Fall auch eure Expertise und Erfahrung, gerade in Hinblick auf 'eigenes Label <> reguläres Label' (Stichwort: Kompakt)

[Wink]
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
joix, es erscheinen auch auf labels ständig releases von leuten, die zuvor noch nichts auf dem jeweiligen veröffentlicht haben. du, der du als erprobter live-act aufgestellt bist und bis nach japan direkt im club für sich werbung macht, bist da gegenüber dem großteil der aspiranten im vorteil.

du lässt dir mit der erweiterten suche von discogs alle bisher eingetragenen techno-releases dieses jahres anzeigen:
www.discogs.com/de/search/?style_exact=Techno&type=all&decade=2010&year=2018&layout=med

das sind zur stunde etwa zwölftausendvierhundert. die gehst du durch, klickst jeweils auf die discogs-seite des labels und dort auf einen link des labels (wie soundcloud), wo du in die letzen releases reinhörst und guckst, ob dein sound was für das label sein könnte. im anschreiben kann man dann auch vermerken, welche releases einen motiviert haben, sich vorzustellen.

das ist keine große sache - meine quote liegt bei eintausenddreihundert release-einträgen, die ich an einem abend durchgehe. verfolgen muss man nur einen bruchteil davon. ein bereits gechecktes label (ist im browser bei den release-einträgen dann entsprechend markiert) muss man nicht nochmal für jedes weitere release checken. und wenn ein release in mehreren formaten vorliegt, gibt es für jedes format einen eintrag. labelfreie "self-released" releases kann man ebenfalls auslassen.
je weiter man kommt, umso mehr einträge lassen sich also überspringen.
und man braucht ja nur so lange weiterzumachen, bis ein label den zuschlag gibt.

als nebeneffekt verschafft man sich so einen prima überblick über die momentane szene und entdeckt tolle neue musik / artists / labels.
drücke die daumen und bin gespannt auf das album [ultratop]
 
SpeedyJ
Usernummer # 984
 - verfasst
es geht hier ja explizit um (techno-)alben - da finde ich das tatsächlich etwas aussichtslos. die allerwenigsten techno-labels veröffentlichen überhaupt alben und wenn, dann höchstens vom label-boss selbst oder von künstlern, die zuvor schon mehrere veröffentlichungen (singles/eps) auf dem label hatten.
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
wenn es dem label gefällt, wird es für genau diese vorab-singles sorgen mit material aus dem album.
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Danke für Eure interessanten Einblicke und Tips!

Es ist in meinem Fall gar nicht so leicht ein passendes Label zu finden, weil mein Sound etwas speziell ist. Habe gestern auch schon eine Absage mit dieser Begründung erhalten.
Die stilistischen Grenzen sind bei vielen Labels ja heutzutage derart eng, das ich mich verbiegen müsste, um da noch reinzupassen.

Es wird also wahrscheinlich auch wie bei Monkey vs. Robot in Richtung Eigeninitiative gehen..

bin noch in Kontakt mit einem Label, das bereits ein paar EP's von mir rausgebracht hat, aber das war mir eigentlich immer zu intransparent, was die Verkaufszahlen anging und die Promo war gefühlt auch nicht so dolle (aber immerhin Mastering umsonst)..
da wäre es mal interessant, die Verkaufszahlen bei Eigeninitiative direkt zu erhalten, wobei man da sicherlich keine hohen Erwartungen haben sollte..

Werde jetzt erst noch ein paar Monate abwarten und mich derweil durch Hyps Liste hören.
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
bei release in eigeninitiative sollte man viel lust und engagement mitbringen, die szene in den social media-kanälen mitzugestalten und synergien mit der szene zu suchen - mit hoher aktivität und qualitativen beiträgen auf instagram, twitter, facebook, youtube und soundcloud. im besten fall plus blog und podcast.

Document, don't create [hand] www.youtube.com/watch?v=RVKofRN1dyI
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:

Document, don't create [hand] www.youtube.com/watch?v=RVKofRN1dyI

Der Typ macht auf mich einen etwas überdrehten Eindruck [dogrun]
und seine empfohlene Dauerpräsenz auf den Social Media Plattformen mag ja heutzutage zum Erfolg führen aber
7-25 Instagram-Posts pro Tag?? Nee, das ist mir dann echt zu abgefahren (Masse statt Klasse = dokumentieren statt erschaffen)..
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
ein bisschen abstrahieren, bitte.. und nur weil jemand high energy ist, heißt das nicht, dass seine aussagen zu verwerfen sind.

es geht nur darum, dass fans und gleichgesinnte schon immer an hintergründen und dem prozess hinter dem endprodukt interessiert sind. also sich über den schaffensprozess austauschen, andere daran teilhaben lassen.

er selbst bringt 3 instagrams am tag (was nicht viel ist - dafür, dass er mit 4,3 millionen followern "etwas" mehr in der öffentlichkeit steht als wir).
 
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
ein bisschen abstrahieren, bitte.. und nur weil jemand high energy ist, heißt das nicht, dass seine aussagen zu verwerfen sind.

es geht nur darum, dass fans und gleichgesinnte schon immer an hintergründen und dem prozess hinter dem endprodukt interessiert sind. also sich über den schaffensprozess austauschen, andere daran teilhaben lassen.

er selbst bringt 3 instagrams am tag (was nicht viel ist - dafür, dass er mit 4,3 millionen followern "etwas" mehr in der öffentlichkeit steht als wir).

Jups, sehe ich auch so. Habe schon so manche Nacht vor y'tube gesessen und deadmau5 beim Jammen und Smoken und Produzieren und Löschen von Ideen und Melodie-Klicken und beim an-den-Modularen-Rumschrauben zugesehen und letzten Endes ist aus so 'ner Session ja die bekannte Zusammenarbeit mit einem Sänger entstanden, der wohl auch zusah/zuhörte, 'ne Idee hatte, ihm schickte und - BÄM - die Single war im Kasten.

Tatsächlich ist der Aufwand, sich selbst zu vermarkten und zu promoten und sämtliche Kanäle konsequent zu befüllen, mir viel zu anstrengend, was mich auch davon abhält, mal einige hoffentlich-bald-fertige Tracks selbst 'kommerziell' zu veröffentlichen. Aber:

Auch dafür gibt's Agenturen. Mein Kumpel 'Ben McGarvey' aus UK hatte vorletzten Jahr nicht mal ein Dutzend 'likes' bei seinen Posts auf f'book, selbst, wenn er großartige Cover-Versionen von den Pet Shop Boys oder Kate Bush veröffentlichte. Ähnlich mau und lau sahen die Aufrufzahlen seiner Videos auf y'tube aus. In diesem Jahr dann 'ne Kehrtwende, immer mehr likes, mehr Klicks, mehr Follower. Als ich ihn im Sommer in London traf, fragte ich ihn, wie er das denn realisiert hat und wie er sich die Zeit nehmen kann, Instagram & f'book und weitere Kanäle fast _täglich_ (!) mit Content zu füllen: Ähm, das macht er nicht mehr alles selbst, dafür gibt's Leute, die das für dich übernehmen. Du lieferst den Content, sie posten und aktualisieren. Und das scheint sich auszuzahlen.
 
wizard of wor
Usernummer # 5122
 - verfasst
Wenn ich als Außenstehender mal was dazu sagen darf... ohne Social Media geht sowas heute wohl echt nicht mehr.

Ich habe zwar Facebook schon vor einiger Zeit gekappt, bin aber auf Insta und verfolge dort was die Acts so machen.
Und da posten tatsächlich alle fleißig "um die Wette". Bringen Ausschnitte von ihren Gigs, machen Stories vom Tag, vom Essen, vom Hotel, ihren Katzen etc.

Ob das als Zuschauer Sinn macht ist fraglich, man könnte seine Zeit besser nutzen... als Künstler macht es auf jeden Fall Sinn denn es gibt mehr als genug Leute die sich das täglich reinziehen und sogar einen großen Teil ihrer Freizeit damit verbringen.

Darum: je bekannter desto besser, je mehr Follwower desto noch besser... so hat sich die Gesellschaft einfach entwickelt, obs gefällt oder nicht.
Mir gefällts irgendwie auch nicht, andererseits spiele ich das Spiel, zumindest passiv, längst mit [Wink]
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
In diesem Jahr dann 'ne Kehrtwende, immer mehr likes, mehr Klicks, mehr Follower.

VORSICHT!! Das sind nicht zwingend "echte" Likes und Follower, sondern können auch gekaufte, bzw. automatisch generierte sein!!

Deshalb wäre ich auch mit Agenturen vorsichtig, die nutzen oft nur Social-Media-Tools wie z.B. den Facebook Werbemanager für ihre Kampagnen und generieren damit nicht zwingend neue und "echte" Fans.. da ist heutzutage auch sehr viel heisse Luft mit dabei.. und macht am Ende nur die Social Media Plattformen reicher und die Artists ärmer..

..im Übrigen ist es für die Promoter /Veranstalter/Labels so auch nicht einfacher geworden noch erfolgsversprechende unbekannte Artists zu finden.
Ist der online sichtbare Bekanntheitsgrad überhaupt noch echt oder bloß Fake?
Wurde die Musik überhaupt noch selbst produziert??

Da ist eine tiefe Vertrauenskrise auf allen Ebenen spürbar, macht es nicht einfacher..
 
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Joix:
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: chris:
In diesem Jahr dann 'ne Kehrtwende, immer mehr likes, mehr Klicks, mehr Follower.

VORSICHT!! Das sind nicht zwingend "echte" Likes und Follower, sondern können auch gekaufte, bzw. automatisch generierte sein!!


Sorry, aber das ist Quark mit Käse und ganz großer Quatsch, da Ben mit seinen 'Followern' sich ja auch austauscht, sie zu Konzerten und Veranstaltungen einlädt, Umfragen erstellen lässt, die Leute _sinnvolle_ Kommentare bei seinen Posts hinterlassen. Ohne die Materie zu kennen, jetzt einfach mal so 'ne Vermutung in den Raum zu werfen, ist totaler Unfug. Wir reden hier nicht davon, dass er zig hunderttausende Likes hat, sondern eine _realistische_ und stetig zunehmende Anzahl an _echten_ Fans und Musikliebhabern und Followern. Von manchmal nur 5-6 Klicks auf ein paar hundert, _das_ ist bereits eine Explosion der Rate.

Zudem sollte man jemanden, der mit der Musik seinen Lebensunterhalt verdient, nicht für total bescheuert halten, dass er irgendeine Klick-Agentur oder einen Klick-Bot versehentlich beauftragt und das nicht bemerken würde...

[rolleyes]

Und diese angebliche Vertrauenskrise halte ich, mit Verlaub, ebenfalls für hausgemachten Quark, da wir hier kollektiv sowas von unbekannt sind und wir hier nicht von irgendwelchen Sony-Major Acts sprechen...

So'n bisschen wieder auf den Boden der Tatsachen kommen und nicht hinter jedem Eck irgendeine kriminelle Theorie vermuten, sollte auch ganz hilfreich sein, wenn man sich am Markt besser platzieren will...

Der Thread entartet ja sonst gleich gänzlich in die falsche Richtung, also bitte, Joix, mal zurück zu Fakten und kümmer' dich um _deine Fragestellung_ und nicht irgendwelche Theorien und Vermutungen, die sich auf andere Künstler, Musiker, Labels, Acts oder die ganze Großmusikindustrie beziehen ...
[rolleyes]
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Hey Chris, bitte nicht falsch verstehen, meine Aussage bezog sich nicht auf dein konkretes Beispiel Ben, sondern war eher allgemein gemeint.
Mir ging es eher darum bei jeder Form von digitaler Erfolgsmessung in der heutigen Zeit vorsichtig zu sein, seien es Börsenkurse, Statistiken, Umfragewerte, Likes, was weiß ich..
wer glaubt das spiegelt alles immer die Wahrheit wieder dem ist meiner Meinung nach nicht zu helfen..

Und das uns diese allgemein zu beobachtende Vertrauenskrise nicht tangiert, halte ich wider rum für "Quark mit Käse".
Gerade als Künstler sollte man in der Lage sein, gut zu beobachten und auch sich selbst und sein Umfeld zu reflektieren..
Diese Scheuklappen- und klein-klein-Denke ist nicht mein Ding, sorry..

Um es mal im Sinne des hier verlinkten Gary zu sagen:
Think big and Sky is the limit! [Big Grin]
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
das stimmt wohl, dass das faken heute einfacher ist mit nicht selbst gemachten tracks und gekauften followern.
(der facebook-werbemanager hat daran wohl weniger anteil - nutzer, die geschaltete werbung zu sehen kriegen, müssen ja immer noch selbst entscheiden, ob sie das beworbene liken und followen.)

andererseits ist es auch einfacher denn je, labels auf "natürliche" weise positiv aufzufallen - und das lange bevor man mit einer anfrage ankommt: durch interessierte teilnahme an der szene durch sharen und gehaltvolles kommentieren. wenn die labels regelmäßig von einem zu lesen kriegen über ihre releases, dann steht man nicht aus dem nichts mit einer deal-anfrage auf der matte, sondern man ist den leuten schon bekannt.
dafür musste man früher connections haben bzw. mit labelmachern im club oder plattenladen persönlich zu tun haben, um auf deren schirm zu gelangen, wenn man noch keine bekannten veröffentlichungen hatte.

und du hebst dich als live-act mit beständigen auftritten in realen clubs wie gesagt sowieso schon von den meisten ab..
 
chris
Usernummer # 6
 - verfasst
Joix, naaaa gut - also, kurzum: Ja, es wird manipuliert und gefaked, was das Zeug hält, aber ob dies dem Künstler / Label wirklich langfristig von Nutzen ist, das wage ich doch zu bezweifeln, weswegen seriöse Musiker, Künstler, Labels und Vertriebe auf echte Daten, ein kräftiges Netzwerk, viel 'socializen' setzen und wie man hier im Forum anhand des etwas überheblich wirkenden Interviews mit Loco lesen konnte, genügt es eben nicht mehr nur, gute Musik zu machen, er hat da 'ne ganze Sippe, die sogar zu seinen Acts mit anreist und da fehlt eben auch nicht die Assistentin und/oder der Marketing-Manager, der den ganzen Tag Zeug im Netz verbreitet. Weil eben die Klientel das so will.
 
soulstar
Usernummer # 5668
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:


andererseits ist es auch einfacher denn je, labels auf "natürliche" weise positiv aufzufallen - und das lange bevor man mit einer anfrage ankommt: durch interessierte teilnahme an der szene durch sharen und gehaltvolles kommentieren. wenn die labels regelmäßig von einem zu lesen kriegen über ihre releases, dann steht man nicht aus dem nichts mit einer deal-anfrage auf der matte, sondern man ist den leuten schon bekannt.
dafür musste man früher connections haben bzw. mit labelmachern im club oder plattenladen persönlich zu tun haben, um auf deren schirm zu gelangen, wenn man noch keine bekannten veröffentlichungen hatte.

stimmt voll und ganz, genau meine meinung. was mich etwas irritiert ist, das du für gewöhnlich aussagen triffst in der richtung man solle 100-200 labels bei discogs raussuchen die aktuell releasen und -quasi- massen sendings veranstalten (schon klar das man dennoch auf den musikstil achtet). das ist für mich aber so genau das gegenteil von dem was du oben schriebst. zumindest empfinde ich das so...


2wiz: das mit dem spiel. genau so seh ich das, das ganze online gemachtse ist bloß ein game, ein zirkus wie die bundesliga. echte follower generieren, free tracks raushauen, connections knüpfen, sharen... für manche kommt noch faken hinzu. hat tatsächlich mein online game abgelöst. macht spaß, ist aber auf dauer so ne sache. andererseits wird die digitale welt uns in zukunft noch überholen, was dann noch real passiert...wird man sehen.
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
soulstar, beides ist schlichtweg das, was machbar und erwünscht ist - an einigen lieblingslabel teilhaben und darüber hinaus 100-200 labels anschreiben, wenn man was zu releasen hat. denn das erwünschen diese labels - sie suchen im regelfall passende musik, die man ihnen ja nicht vorenthalten sollte.
 
Johannes Schwarz
Usernummer # 20775
 - verfasst
also jetzt muss ich auch mal dazu was sagen.
wie oben gesagt, es wird gefaked was das zeug hält.
meine neue ep und der content den ich dazu schaffe auf fb, sc, hearthis, youtube ist vorhanden. nur will es kaum einer hören. ohne netzwerken geht nix. man muss quasi viel geld nehmen und es promotoen. immer und immer wieder. obwohl es gegen meine eigene politik ist. es ist eigtl. ein grauss.

zu hören ist die ep im mytracks bereich... [Smile]
 
Kramertorium
Usernummer # 21831
 - verfasst
moooin...also ich bin ja eher so der Freund von Netlabeln..sprich: CC License Musik.. oder auch for free...wenn man so beginnt und da gibt es einige...kann man sich ne gute Basis schaffen..was ich auch probiert habe..ist drei vier EPs über verschiedene labels bei beatport usw zu releasen..das geld was dabei rumkam ist überschaubar..zumal du es ja dann noch mit dem label meist teilst...überschaubar heisst...20 Euro pro EP..irgendwann hab ich nen label aus England angeschrieben..und hab ne EP gegen nen T shirt releast weils mir einfach zu blöd war..hinter Pfennigbeträgen hinterherzu laufen..ich bin eigentlich für die Geschichte Eigenvertrieb..sprich: das was HYPe glaube ich macht..und ich letztes Jahr mit meinen ersten Album..wobei dann das netzwerk auch ne rolle spielt du willst ja nicht drauf sitzen bleiben..Chris sagte ich soll von dem vinylrelease erzählen wie ich dazu gekommen bin..also in dem genre in denen ich mich bewege..recht kleine undergroundgeschichten..läuft das irgendwie über du machst was für mich und ich was für dich..(natürlich muss die Musik gut sein) und da ich zwei radiosendungen hier in Kassel im radio habe..und nen podcast..schreibt man natürlich leute an die musik für einen machen könnten..und informiert sich..und so war es dann so..das ein künstler zufällig einen kleinen label namens spin dynamics angehört..wo es einmal kaufvinyls gibt...und seit neuestem..eine minipressung von 50 Platten for free..spin dynamics for friends..heisst das dann..und ich ihn einfach gefragt habe..und ihm meine musik gefiel..gibt es zwar nur 50 pressungen und nur für freunde...aaaaaaber es ist toll wie ich finde..und ach ja das läuft alles fast ohne die gängigen Netzwerke inzwischen ab..bei mir zumindest..hab zwar ne facebookseite..aber finde da geht irgendwie nix..Kontakte knüpfen ausschliesslich über soundcloud..und das allerwichtigste..deine Musik muss aus dem unendlich grossen Einheitsbrei rausstechen..sie muss sich einprägen.. aber die wahre Liebe ist immernoch NETAUDIO ...boah Ruhe jetzt
 
Kramertorium
Usernummer # 21831
 - verfasst
dieses label angeschreibe..oder grosse künstler angeschreibe...und gebettele..habe ich mir übrigens frühzeitig abgewöhnt..nachdem eben wie bei joix ehm so aussagen kamen wie..deine musik ist geil aber sehr speziell..und dann gehts ja um Geld...wer presst spezielle sachen wenn er auf ihnen sitzen bleibt..oder Künstler hören sich ein set an..(künstler von denen ich vor jahren noch nen autogramm haben wollte) und sagen..schon geil aber immer das gleiche..macht euer eigenes ding..und scheisst auf alle.. [Smile] vielleicht ein oder zwei leute die dir ne ehrliche meinung über den klang oder die quali deines tracks an den kopf knallen..ansonsten einfach dein ding machen..und wenn es gut ist..wirds was....sooooo chris reicht das?? [Smile]
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
ich kann nur ermuntern, wenn man meint, gute musik gemacht zu haben, die dann so in der szene zu platzieren, dass interessenten wie ich sie finden. diese wahrscheinlichkeit steigt eben mit der größe des netzwerks, über die die musik verbreitet wird. und wenn man wie ich noch haptische tonträger samt gutem artwork mag, dann sind's halt keine netlabels.

für mich lohnt sich die labelsuche schon dadurch, dass ich dabei viel neue spannende musik entdecke.
feedback sollte man weniger durch die labels als im nachgang eines releases erwarten.

eigenvertrieb ist auf der stufe kleiner/mittlerer labels zusätzlich zu den anderen kanälen auch noch drin. habe z.b. immer ein kontingent von CDs meiner alben, mit denen ich machen kann, was ich will - auch unter dem preis der vertriebe verticken, wie ich das mache.
 
Monkey.vs.Robot
Usernummer # 2438
 - verfasst
Was ich noch schreiben wollte. Solltest du den Weg der Digitalen Veröffentlichung wählen musst du damit rechnen auf unzähligen Illegalen Downloadseiten aufzutauchen. Und eine Facebook Werbeaktion würde ich nie wieder machen da erreichst du nur irgendwelche Arabisch-Sprachigen Leute die mit der Musik absolut gar nichts zu tun haben. Egal welche Einstellungen du vornimmst.
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
könnt ja mal die ehem. TF'lerin Cinthie bemustern, die inzwischen mehrere labels am start hat [Wink]
www.youtube.com/watch?v=iRFRkkjH79c
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Habe jetzt doch eigenes Label gegründet für das Album

Die künstlerische Freiheit wars mir wert [Smile]
 
Quinto
Usernummer # 1412
 - verfasst
Moin.

Auch wenn die Diskussion nun gerade quasi zu Ende ist, hier mal meine Erfahrungen.

Das Fazit vorweggenommen: es gibt ganz unterschiedliche Wege, die alle funktionieren können. Allein, ohne Tracks, die das Publikum ansprechen, geht gar nichts. Und ohne Zufall auch nicht.

Beispiel A - Netzwerk: Freunde von mir waren vor Jahren (vor dem Krieg) mal in der Ukraine, Ecke Kazantip, und haben da an irgendwelchen Ecken gespielt. Wenn ich mich recht erinnere inkl. Gardeja und Dettmann. Wie das bei Facebook so war, hat man alle möglichen Leute hinzugefügt, die die Freunde auch hatten. Darüber wurde eine Ukrainerin auf eine Platte aufmerksam, die ich damals draußen hatte, die sie wiederum ihrem Freund geschenkt hatte. Lange Rede kurzer Sinn: so kam der Kontakt Richtung ukrainische Technoszene um WooYork und Mutex zustande und in der Folge zu Remixen dort.

Beispiel B - auch Netzwerk: MV ist ja sehr dünn besiedelt und so kennt man sich hier trotz einiger Entfernung oft mindestens etwas. So auch Richtung Decks.de, aus der Ecke auch das Label Ostwind betrieben wurde. Track hingeschickt, für gut befunden, wurde released. Später folgte noch eine komplette EP.

Beispiel C -Dreistigkeit: Freundin aus Berlin spielt einem den damals neusten heißen Schei$$ von dort vor und meinte: Remix das doch mal. Den Titel von YouTube gerippt, geremixt und via MySpace (FB gab es da noch nicht) einfach an die Band rüber geschickt. Wie sich herausstellte, stellte die Band gerade ein Remix Album zusammen und fand das gut. Zupp: Bonaparte „Anti Anti (Quinto Remuch)“ auf dem Remix Album.

Beispiel D - Dreistigkeit: vor ein paar Jahren gab es ein Bootleg von Carl Craigs Paperclip People „The Climax“. Da das ungenehmigt war und der Carl das reichlich uncool fand, hat er einen/seinen Edit des Bootlegs zum freien Download angeboten. Norddeutscher Humor: wenn es einen Edit eines Bootlegs eines Originals gibt, ist da noch Platz für den Remix des Edits des Bootlegs eines Originals. Getan und dann lag einige Tage bei Planet E der Quinto Remix zum Download da rum.

Beispiel E - Promo: professionelle Labels arbeiten mit Promoagenturen, die die Tracks an ihren DJ Pool weitergeben aus denen man dann Feedback bekommt. Ich hatte/habe das für mein Label (genauer Zustand aktuell ist noch unklar) natürlich auch genutzt. Da kam viel BlahBlahBlah aber ganz am Ende auch: Laurent Garnier spielte Tracks in seiner Radioshow.

Beispiel F - Promo: abseits von Promoagenturen gibt/gab es DJs, die sich gerne via direkter Mail für neue Tracks anschreiben ließen. Kurze Rede, längerer Sinn: Dave Clarke spielt in seiner Radiosendung LP Titel von einem und mehrfach einen inoffiziellen KMS Remix bei ADE Partys. Laurent Garnier einen Selbst-Remix.

Beispiel G - 0 Promo: die Nummer nahm hier im TF eigentlich seinen Ursprung. Damals gab es diesen unsäglichen Track von Die Vögel. Da ich den doof fand, baute ich eine offensichtliche Persiflage mit dem Kinderlied „Alle Vögel...“ und einen Remix. Dieser war dann doch ganz cool, sodass ich ihn quasi unter „Unknown“ pressen lies. Promogedöhns hatte ich damals glaube ich weggelassen oder das gab kaum positives Feedback. Aber: die Platte (Ricarda.o1) ist nahezu ausverkauft.

Fazit 2: da es imho nicht berechenbar ist, wie und wo Erfolg entsteht, sollte man sich einerseits nur auf seine Musik konzentrieren und da immer besser werden und andererseits irgendwelche Gelegenheiten nicht auslassen. Sprich, einfach machen.

Edith: dazu gehört irgendwie auch die vordere Platzierung bei einem Remix Contest von Clemens Neufeld und bei heise.de; jeweils mit Release des Remix (Quinto/Horny Stevens)
 
dabase
Usernummer # 21890
 - verfasst
Ich hab das auch in Halb-Eigenregie begonnen. Aber es ist halt ein Riesending. Ich wollte aber nicht lange fragen und habe bei Freunden im Endeffekt Platform, Label und Draht bekommen.

Social Media Circle Jerk - da kenne ich mich aus

Da sind wir bei Winerchuck und Co.: Man sollte sich schon genau überlegen was man a) braucht (bezahlte Plays) und b) wirklich machen will. Die meisten Leute, die erfolgreich als Persona Selbstmarketing betreiben haben dafür dann auch das notwendige Team.

Man konzentriert sich plötzlich auf X communities: Twitter ist anders als Facebook, soundcloud tickt anders als Spotify und alles sind sub-sommunities (mehr oder weniger) die bedient werden wollen.

Hypemachine for others

Dazu kommt: Kleine Artists generieren Hype für Große auf Plattformen. Zieht sich ja bis hier, Winerchuck baut so ne generische Message, die leakt bis ins Technoforum. Und alle haben wir bei Garry V heute einbezahlt - views/clicks , während wir dabei kein Stück "größer" geworden sind.

Just a Album?

Dazu kommt noch: Alle Plattformen machen inhaltlich starke Einschränkungen - twitter nur x Zeichen, facebook mag keine Brüste und Soundcloud reduziert die "Metadaten" des Songs auf ein Bild und ne comment Funktion "awesome dude - please like and share my track at ....". Das sind recht "kontextlose" Produkte. Also Dinger die viel besser in sich selbst funktionieren müssen als etwas das noch mehr "Inhalt" hat.

Nimm mal so Zeug wie "Underground Resistance", das ist schon mehr content als nur immer die nächste Scheibe. Das hat Konzept und nen roten Faden. Das kann man dann in Social Media auch gut verwenden.

Anderes Beispiel: Adam Beyer. Langweiligster Twitter Kanal ever. Typisches Selbstvermarktungsbeispiel: Amelie Lens. Ich mag da die Mukke echt gerne, wenn ich den twtter feed sehe, dann will ich es aber 2 Wochen nicht mehr hören.

Long Story short: Aufwand unterschätzt man oft, so einen Social media Kanal bauste normal in 1-5 Jahren. Das wäre dann ein relevanter Vertriebskanal für ein Eigenalbum. Konzept, Produktion etc.

Damit generiert man hype, den muss man aber dann auch matchen mit "Product" und da wird es schwer wenn man alleine ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Social media Agentur von Nebenan, klein aber evtl halbwegs seriös, da flugs ne Konzept strickt und das dann einfacher umzusetzen ist als selber zu twittern bis man das erste mal raged.

Ich werde es 2019 mit viel Social Media lassen und mich mehr bemühen, den angesprochenen Kontext zu kreieren. In meinem Fall wird das "mehr Inhalt" für die Tracks und definitiv mehr Video Content.

Gut eingesetzte 1-200 Euro sind sicherlich kleine Werbebudgets zum spielen um klar umrissene Zielgruppen einfach im richtigen Kontext zu erwischen. Das ist weniger übergriffig als so 3 "Hallo hier" Insta postings/tag, das bekommt der Nutzer ja auch mit.

Für mich habe ich klare Ziele festgelegt:

X Plays, Y verkaufte Tracks, Live Zuschauer Z. Alle "Aufmerksamkeitswerte" versuche ich nicht mehr zu beobachten und nicht mehr so zu agieren, dass ich sie verbessere. Dabei bin ich nun erst mal an eine Plattform gebunden für insgesamt 3 Jahre, aber das ist doch ganz gut um einen Katalog von Projekten zu generieren.

Ich werde mich lieber wieder in Berlin 3x Sommers in den Park stellen und da live spielen. Allein was beim ersten mal an "Laufkundschaft" da war: Mehr als so ein "promo" lauf auf diversen sozialen Medien bringt. Damit selbst Aufmerksamkeit zu generieren ist schwer, schon generierte Aufmerksamkeit zu verarbeiten dann schon einfacher.

Was hats Eigenregie releasen gebracht? Einen Platz nahe an einem recht grossen anderen Studio/Produzenten aus dem Bereich "Pop/Rock". Auch der Clown Zufall halt. Für mich bedeutet das: Büroräume zu finanzierbaren Konditionen und der Beginn des "Studiobaus" [Wink]
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
gute liste & storys, quinto!
was sicher auch allgemein nur wenig gemacht wird, ein paar gute eigene tracks als referenz vorausgesetzt: gewohnheitsmäßig zu allen tracks, die gute ideen für einen remix triggern, 'ne anfrage mailen. kostet nur 1 minute.

dabase, könnte alles auch 1:1 von Gary stammen, was du schreibst. nur nicht das mit wertlosem "hallo hier"-content. denn natürlich geht's darum, in einem bereich tätig zu sein, für den man brennt und in dem man gerade nicht am untersten ende der aufmerksamkeitsheischenden mittel arbeitet. und was dir bei facebook als erstes als "starke einschränkung" einfällt, darauf muss man als musiker erst mal kommen.
 
dabase
Usernummer # 21890
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
gute liste & storys, quinto!
.....
dabase, könnte alles auch 1:1 von Gary stammen, was du schreibst. nur nicht das mit wertlosem "hallo hier"-content. denn natürlich geht's darum, in einem bereich tätig zu sein, für den man brennt und in dem man gerade nicht am untersten ende der aufmerksamkeitsheischenden mittel arbeitet. und was dir bei facebook als erstes als "starke einschränkung" einfällt, darauf muss man als musiker erst mal kommen.

Na, ich denke, da gibts schon so einigen Content der gesperrt wurde und Brüste müssen nicht sexistisch sein. Gab ja auch so Geschichten, wo selbst "Der Sturm auf die Bastille" (das Gemälde, wie auch immer es wirklich heisst) im Contentfilter landet. Wenn Chris mich hier Sperrt, für z.B. ein sexistisches Posting, dann ist das ein anderer Vorgang. Schlechtes Beispiel, Sorry. Mir gings um den automatische Content filter.

Bei mir ists halt extra krass: ADS+einige Features, die man eher so dem Asperger Spektrum zuordnet, machen mich extra anfällig. Darum geb ich mir keinen Garry V. und Co.

Musik Technisch hats vielleicht mit meinem Zugang zu Techno zu tun. Das ist so das erste Stück wo mir das Licht aufging was elektronische Tanzmusik sein kann. Witze bitte in die Drunterkommies

https://www.youtube.com/watch?v=3Y8w2W1uy2A

Aber es sind schon diverse "Ibiza Mixes" von Soundcloud, mit übermässig nackten Körpern, genug um diverse Contentfilter auf Facebook zu triggern (Background: Ich habe grade für Freunde aus der Kink Szene Tumblr Blogs migriert, nachdem wohl der Eigner keinen erotischen Content mehr will)

Ich will damit nicht sagen, dass mir da persönlich künsterlische Freiheit Verloren geht (mit 42 ist man da gesetzter ), sondern das es gefiltert wird und du den content dafür schon stricken musst, damit er passt.
Bei facebook lohnt sich, grade wenn man Videos verwenden will.
Dazu kommt auch noch die "Vermarktungsgrenze". Man kann Geld von Facebook für Plays bekommen, dazu muss man 10K Views auf 3Minuten Videos von mindestens einer Minute Dauer erreichen. Was danach passiert ist einfach: Die Inhalte tauchen viel öfter in der Suche und bei Empfehlungen auf, weil Facebook ein Interesse hat da das Geld zu machen. Wenn man heute sowas gut aufzieht, dann ist das eines der Probleme die man lösen muss. Ansonsten ist es schnell vorbei mir dem Reach und die 40 User, die so eine Seite halt nach kurzer Zeit dann hat, die sind dann sehr lange die einzigen, die erreicht werden.

Je mehr Social Media ich weglasse, desto öfter finde ich mich im "mytracks" und nicht beim managen der entsprechenden Communities. In so fern wäre mein Rat, zum Eigenrelease: Arbeite mit jemandem der das Social media Ding mit einem Konzept versieht und das dann gezielt abarbeitet, kannste auch gerne selber machen. Der Social media Grind kostet Zeit und ich bin nicht angetreten um das zu machen, sondern es ist etwas das sich der Musik unterordnet. Spezialisten sind nicht so teuer, was uns schwer fällt, das ist für den richtigen Partner super einfach. Trennt die Artist accounts dafür vom privaten, schreibt euch wenigstens ein eigenes Konzept auf, das auch klar Ziele enthält. Inkl der Postings, die dann welche Reaktionen hervorrufen sollen. Das ist dann auch danach kontrollierbar.

Beispiel: 3 Monate vor dem Album Release beginnen, jeden Montag einen Minimix oder ein Mashup machen und der Audience "kredenzen". Mit dem Mix die Informationen zum Album verteilen, evtl bissle Pre-release Material verarbeiten und schön Material aus dem Umfeld verwenden. 12x25 Mix zu produzieren. Das ist ein Wochenende Arbeit mit Tracklists, Text, Bild, Uploads und Post Processing der Files. Dann hast du X mal 12 Postings mal y Plattformen. X Sei: Ein Post vorher, Ein Post zur "Peak Time" auf dem jeweiligen Medium und ein weiteres zu einer anderen Zeit, wo viele User unterwegs sind.
Sagen wir mal Facebook, Mastodon, Twitter als Y=3 sind dann schon 102 Postings zu schreiben.

Und hey, unpopular Opinion: Für 20 Euro Ads, Top Listings direkt beim Network-Anbieter kaufen ist nicht so schlecht, aber muss halt auch gezielt, zum richtigen Zeitpunkt gemacht werden. Die Ads triggern dann den oben genannten "Zufall" auch viel leichter. Aka Man bekommt schnell und geplant viel Aufmerksamkeit. Das dann umzusetzen in verkaufte Produkte, das ist das Problem.

Danke für den Hinweis mit dem "Zufall", das erinnerte mich an mein letztes halbes Jahr.
 
Quinto
Usernummer # 1412
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
gute liste & storys, quinto!

Und ich könnte noch mehr davon erzählen. (Kollege, der bei NI dann arbeitet - aka John Spring, Teil ItaloJohnson. Kollege, der bei der Insel Berlin Praktikum macht und neue Leute wie Gardeja und Dettmann hier auflegen lässt und jetzt im Berghain für Licht/Ton arbeitet. Magda, die beim eng befreundeten Veranstalter übernachtet. Die Freundin der Freundin, die die Frau vom Tanith ist. Wie man selbst plötzlich 2/3 Platten im Set der Wighnomy Brother spielt, weil beide gerade aufs Klo müssen. Wenn man in der Radiosendung Solomun, Nina Kraviz gegenüber hat und Gardeja, Dettmann, Fengler fast Stammgäste sind. Wenn man mit Jennifer Cardini kurz rumknutscht usw.usf.)

Die Erkenntnis aus diesem Biotop: das sind alles Menschen wie du und ich. Jeder sitzt am Ende genauso im Studio und fragt sich, ob das jetzt schon cool ist oder nicht. Jeder steigt ans DJ Pult bei Party XY und ist erstmal aufgeregt. Auch die bekanntesten DJs/Producer sind am Ende nur Nachbarn im gleichen Wohnhaus. Wenn man das erkannt hat, funktioniert die ganze Szene schnell auch ganz anders..
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: dabase:
Sagen wir mal Facebook, Mastodon, Twitter als Y=3 sind dann schon 102 Postings zu schreiben.

dann wäre der weg, alle labels eines release-jahrgangs auf discogs durchzugehen und die passenden davon zu bemustern, doch der effizientere. kann nicht schaden, das zu probieren. wenn der stoff gut ist, ist die wahrscheinlichkeit gering, dass er von sämtlichen labels abgelehnt wird. man erlangt dadurch auch einen prima überblick, stößt auf eine menge coole musik, hat neue anlaufstellen zum folgen, und connections für zukünftiges fallen teils auch bei absagen an.
 
Joix
Usernummer # 20577
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: Hyp Nom:
dann wäre der weg, alle labels eines release-jahrgangs auf discogs durchzugehen und die passenden davon zu bemustern, doch der effizientere. kann nicht schaden, das zu probieren. wenn der stoff gut ist, ist die wahrscheinlichkeit gering, dass er von sämtlichen labels abgelehnt wird. man erlangt dadurch auch einen prima überblick, stößt auf eine menge coole musik, hat neue anlaufstellen zum folgen, und connections für zukünftiges fallen teils auch bei absagen an.

Dieser Weg hat bei meinem gerade dann doch selbst raus gebrachten Album absolut nicht funktioniert.
Da kam praktisch fast nie eine Antwort und wenn doch, fing das Rosinen-Picken an, also das angebotene Album als EP zu verstehen und dann nur 3-4 Tracks auswählen, von denen man sich noch die besten Verkaufszahlen verspricht.
Das war also unterm Strich nur verlorene Zeit und Liebesmüh, aber vielleicht lag es auch am zu unkreativen Anschreiben, oder der ausschließlichen Kontaktaufnahme per Mail oder Chat, keine Ahnung..

Der Aufwand ein Album zu releasen ist halt auch sehr hoch und ich glaube kein Label geht dieses Risiko heute noch mit jemanden aus dem Underground ein, sei die Musik auch noch so gut.

Von vielen wird das Album-Format ja schon als komplett tot erklärt, aber für mich hat es noch eine Relevanz und auch den künstlerischen Reiz eine größere Geschichte zu erzählen.. aber gefühlt fällt die Aufmerksamkeit der normalen Hörer jenseits der Clubs seit Jahren immer mehr ab, sei es wegen allgemeinem Zeitmangel, Social-Media-Hektik, generellem Nicht-Interesse Musik intensiver und länger am Stück zu hören, Netflix-Serien, etc, etc..
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
@ Joix

wie viele labels hast du denn angeschrieben? im dreistelligen bereich? dafür hat man als bonus eine prima entdeckungsreise über discogs. man sollte sich natürlicherweise für die szene interessieren, um sich ein paar wochen ab und an abends hinzusetzen dafür (geht auch in wenigen abenden am stück).

es gibt ja auch noch zwischenstufen, über die man sprechen könnte, z.b. eine EP als warm-up ein paar monate vor'm album, oder eben mehrere EPs mit jeweils einem angenommenen hit, evtl. dann auf verschiedenen labels. das wäre sogar ein optimum für die aufmerksamkeitsstreuung.

die magazine sind voll mit alben-besprechungen - ich weiß nicht, wie man auf "komplett tot" kommt.

"kein Label geht dieses Risiko heute noch mit jemanden aus dem Underground ein" -> ich weiß auch nicht, wo du dich mit deinem sound siehst, wenn nicht bei einem "underground"-label. wobei dein sound doch quasi festival-sound (Time Warp, I love Techno, ..) ist gegenüber vielem, was trotzdem als album auf labels rauskommt.
 
soulstar
Usernummer # 5668
 - verfasst
schon eine interessante diskussion...aber irgendwie dreht sie sich doch im kreis. jeder vertritt doch nur seine meinung ohne wirklich davon abweichen zu wollen...

dabei ist doch heute geanu das möglich.viele wege führen nach rom, es gibt - so glaube ich - keinen allgemeingültigen weg. dafür ist unsere musik und auch die acts zu unterschiedlich.

alben, ep´s oder single tracks... ist doch am ende wurscht wenns für den künstler passt. ich denke am wichtigsten ist heute sich von anderen abzuheben, ich meine musikalisch. der rest ist mir pers. erstmal wurscht, fans an meinem leben teilhaben zu lassen interessiert mich nicht. wer darauf steht soll was anderes hören und die einschlägigen home storys anschauen oder lesen.

naja...wie auch immer... ich pers kann mir jedenfalls nicht vorstellen bei einem label etwas zu veröffentlichen das mich nicht überzeugt...also etwas nur auf label x zu veröffentlichen weil label y es nicht haben wollte. dann bleibts lieber unreleased oder wird am ende verschenkt. wenn schon ein fremdes label und kein eigenvertrieb dann doch die wahl des künstlers oder gar nichts [Wink] aber das geht nat. nur wenn der eigene geltungsdrang das auch mitmacht [Wink]
 
Hyp Nom
Usernummer # 1941
 - verfasst
Zitat:
Ursprünglich geschrieben von: soulstar:
ich pers kann mir jedenfalls nicht vorstellen bei einem label etwas zu veröffentlichen das mich nicht überzeugt

solche würde man ja gar nicht erst bemustern.
oder wenn man ungefragt ein angebot bekommt, kann man ja abwägen.
 




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