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Richard 19 Wunderlich
Usernummer # 22415
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verfasst
Hi 😊 ich hab diese Soundcollage gemacht, aber weiss nicht was ich drausmachen könnte. Ich habe es mit Drums versucht, ich habe es mit ner Synth-Line probiert, aber nix funktioniert. So wie es is, is es aber auch nichts. Vom Feeling selbst beschreibt es für mich wirklich gut wie sich Depressionen (für mich) anfühlen, aber is zwar ein interessantes Thema, aber zum Anhören für andere Menschen eher ungeeignet. Gleichzeitig ist mir diese (ja, ich weiß, sehr simple) Collage zu schade, um sie "wegzuschmeissen". Jemand ne Idee?
https://on.soundcloud.com/SB6y5
Übrigens nochmal danke an die ermutigenden Worte beim letzten Mal 😊
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chris
Usernummer # 6
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verfasst
Hi, ich würde den so lassen und in die Kategorie 'Ambient' stecken, also auf Beats verzichten. Haupt-Thema ist dieser verzerrte Sound, der mich an Väth's Metal Master erinnert, eventuell kann man hier mit der Melodie doch noch etwas variieren, da ich den Eindruck habe, dass es im Wesentlichen nur 2 Töne sind. Was mir hier im Allgemeinen auffällt, dass der Sound sehr 'trocken' ist, die einzelnen Spuren recht schwer zueinander finden. Als 'Klebstoff' würde vermutlich schon ein schönes Reverb reichen, das mit den gleichen Parametern in mehreren Spuren genutzt wird, bei den Stakkato-Sounds eventuell auch ein Delay nutzen, damit die Sounds nicht 'an / aus' sind sondern mehr mit dem Track verschmelzen. Vermutlich würde es jedes Reverb und jedes Delay tun, ich persönlich würde wahrscheinlich extrem lange Hallfahnen und lange Delays nutzen und bevorzugt die kostenfreien Valhalla-Plugins wie z.B. 'Supermassive' nutzen, da sie einen wunderbaren Raum erzeugen. https://valhalladsp.com/shop/reverb/valhalla-supermassive/ Der Name des Tracks trifft den Inhalt sehr gut, recht deprimierend das Ganze.
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Richard 19 Wunderlich
Usernummer # 22415
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verfasst
Hallo! Danke für deine Antwort und Vorschläge 😊 werde mich morgen drübersetzen und ausprobieren. Und ja, eigentlich finde ich auch, dass es nämlich so wie es ist (damit meine ich ohne Beat) auch was hat, aber gleichzeitig beschreibt es in meinen Augen/Ohren echt so gut wie sich die Depris anfühlen, dass ich eben auch gerne noch mehr drausmachen würde, aber vielleicht erreich ich das ja bereits mit deinen Tipps 😊 Danke auch für den Link 🙂
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chris
Usernummer # 6
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verfasst
So im zweiten Drittel bringst du noch kurz einen Synth-Sound mit rein, da denke ich mir, dass das gar nicht sein muss, d.h. du musst nicht zwingend mehr Sounds reinpacken. Wenn du die traurige Stimmung vertiefen willst - und ich finde sie durchaus offensichtlich - dann ist eher ein Spielen mit den Harmonien hilfreicher. Wenn ich in Google 'traurige Tonarten' eingebe, kommt direkt als Ergebnis: Es gibt Tonarten, denen werden traurige Eigenschaften zugeordnet. Zum Beispiel B-Moll, D-Moll, C-Moll, G-Moll und auch F-Moll Wenn du dich also ein wenig mehr mit Harmonielehre beschäftigst und beispielsweise die o.g. Tonarten nutzt, könntest du den Effekt vermutlich noch etwas mehr intensivieren, wenn du zur Begleitung etwa auf entsprechende Akkorde setzt. Und dazu muss man sich auch nicht auskennen, Google hilft. Die Seite z.B. ist nicht grandios, aber ziemlich easy: Root-Note auswählen, Akkorde auswählen und so siehst du die Noten. https://www.tonegym.co/tool/item?id=chord-analyser&root=C&chord=major&inversion=0
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Hyp Nom
Usernummer # 1941
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verfasst
bringt auf jeden fall schlüssig stimmung rüber. die abwesenheit von hall wie im schalltoten raum trägt auch zur stimmung bei. aber kann auch nicht schaden, mit effekten für raumklang zu experimentieren, um in die unterschiede reinzuspüren und sich dann nochmal zu entscheiden.
Zitat: Ursprünglich geschrieben von: chris: Wenn ich in Google 'traurige Tonarten' eingebe, kommt direkt als Ergebnis: Es gibt Tonarten, denen werden traurige Eigenschaften zugeordnet. Zum Beispiel B-Moll, D-Moll, C-Moll, G-Moll und auch F-Moll
auch wenn namhafte komponisten solche zuschreibungen vorgenommen haben, ist das mindestens sehr umstritten: https://de.wikipedia.org/wiki/Tonartencharakter#Kritiker
erscheint mir auch nicht nachvollziehbar, wieso eine skala, die man einen halbton nach oben transponiert, dann plötzlich eine grundsätzlich andere stimmung haben und wiederum einen weiteren halbton höher z.b. wieder ins gegenteil kippen sollte. lässt sich für mich nicht nachempfinden. der spezifische charakter eines instruments und die spielweise hat meines erachtens viel mehr auswirkung auf die stimmung.
beispiel Daft Punks Get Lucky, der inbegriff eines uplifting songs, ist in h moll. wiki sagt dazu:
Viele Komponisten der Barockzeit und später (etwa Beethoven und Schubert) assoziierten diese Tonart mit Dunkelheit und Tod; vergleiche hierzu aber auch den Artikel Tonartencharakter. Die h-Moll-Messe von J. S. Bach ist nach dieser Tonart benannt, die Bachs Zeitgenosse Johann Mattheson als „bizarre, unlustig und melancholisch“ beschreibt. Beethoven soll sie „schwarze Tonart“ genannt haben (er arbeitete an einer h-Moll-Sinfonie). Auch der Ton h steht oft für den Tod (Schubert: „Die schöne Müllerin“, „Winterreise“).
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Richard 19 Wunderlich
Usernummer # 22415
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verfasst
Danke auch euch beiden für eure Antworten 😊 und ich kann es nachvollziehen, was du bzgl. der Schlüssigkeit der Tonarten schreibst, aber ich werde mir trotzdem auf jedem Fall mal die entsprechende Seite anschauen, mich reinlesen und experimentieren. Vielleicht kann ich sogar morgen Abend oder so tatsächlich schon i-welche Ergebnisse vorstellen. Auf jeden Fall werde ich auch die Punkte vom ersten Kommentar versuchen 😊
Nur heute nimmer. Bin echt total müde. War gestern auf nem Konzi 😊 wo ich übrigens auch versucht habe ganz genau auf Songaufbau und Wirkung auf die Hörer zu achten. Das betrifft aber mehr die anderen Tracks von mir als diesen.
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chris
Usernummer # 6
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verfasst
@hyp: Natürlich, Instrument, Tempo, Spielweise, Kontext, auch der subjektive musikalische Background, das Lebensumfeld - das spielt alles eine Rolle, um ein Gefühl oder eine Stimmung zu vermitteln, im Fall von Richard hab ich's einfach ganz extrem vereinfacht: Wenn man immerhin eine Möglichkeit hat, ein bisschen zu spicken und dann verschiedene Tonarten und Akkorde auszuprobieren und das dabei hilft, dem Wunsch, dass ein Track 'depri' klingt, noch mehr gerecht zu werden, genügt das für's erste. Wenn man sich damit wirklich eingehend beschäftigen möchte, gibt's durchaus interessante Lektüre, aber etwa das 'Handbook of Music and Emotions' ist nicht in einem kurzen Augenblick durchgelesen, vielleicht interessiert dich sowas ja: https://books.google.de/books?id=e250IFNvw1sC&printsec=frontcover&redir_esc=y&hl=de#v=onepage&q&f=false Und dann gibt es auch noch die Strebetendenz-Theorie: https://www.researchgate.net/publication/324909570_Musik_und_Emotionen_Studien_zur_Strebetendenz-Theorie Aber jetzt bin ich schon SEHR offtopic - sorry.
@Richard: Auf Konzerten aber vor allem eines nicht vergessen: Den Event genießen und nicht alles rational analysieren, sonst geht der Spaß verloren. Analysieren kannst du auch prima auf der Couch.
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Richard 19 Wunderlich
Usernummer # 22415
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verfasst
Keine Sorge 😊 ich habe das Konzi auch absolut genossen. Ich war mit meiner Königin dort und es war deshalb wunderschön 😊 Und analysieren ging trotzdem zeitweise, weil ich Menschen eh anders wahrnehme (eben nicht als Einzelpersonen, weil mich nur eine Person als Person wirklich interessiert).
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